Kapitel 23. Wieder vereint
Die Tage vergingen wie im Fluge und sehr bald musste Carêl ihre letzten, wichtigsten Sachen packen und mit dem restlichen Heer von der Stadt in Ost Emnet loszuziehen. In der Früh marschierten sie los, begleitet von den drei anderen Heeren, den Elbenherrschern, darunter logischer Weise auch Malina, und ihr Gefährte Prinz Legolas von Düsterwald.
Carêl wollte ihre Königin und ihren Geliebten gar nicht ansehen, da es ihr weh tat, wenn sie daran dachte, wie weit sie von Ascorlon entfernt war und sehen würde, wie sehr sich die anderen Zwei lieben. Gegen Mittag erreichten sie den Anduin, von dort aus sie das mit Booten das Stück bis vor den Rauros - Fällen hinter sich brachten. Am Abend schlugen sie ihr Lager dort auf.
Während einpaar Elben Feuerholz zusammen trugen, waren Carêl und noch weitere ihres Gleichen beauftragt die Pferde zu versorgen. Nachdem sie diese Arbeit erledigt hatte, machte sie sich auf die Suche nach Dûroliel. Hinten bei dem Feuer stand sie und starrte geistesabwesend hinein. Die junge Elbe schritt auf sie zu und brachte ein leises 'Hallo' hervor.
"Hallo Carêl. Wie geht es dir?" Dûroliel schenkte ihr ihre ganze Aufmerksamkeit und setzte zugleich einen freundlichen Gesichtsausdruck auf.
"Könnte besser sein, und dir?"
"Ebenfalls ... Es dauert nicht mehr lange und dann sind wir schon in Anórien."
"Da werden wir dann ... kämpfen, stimmt's?"
Die alte Elbe starrte wieder ins Feuer und nickte nur nachdenklich. Carêl tat es ihr gleich und war von dem Tanz des Feuers gefangen. Sie fixierte ihren Blick auf die heiße Glut und die Funken, welche manchmal entstanden. Dûroliel brach, weiter dorthin starrend, das Schweigen.
"Hast du schon einmal ein Lebewesen getötet?"
Leicht irritiert blickte die junge Elbe sie an und schüttelte, dann langsam den Kopf. "Nein ..."
"Was suchst du dann noch hier? So schlimm das auch klingen mag, aber du bist hier fehl am Platz. Geh nach Hause und lebe dein Leben weiter."
Bei den letzten Worten warf sie Carêl einen ernsten Blick zu, der voller Sorge war. Langsam reichte es dem 'Nestküken'. Immer mussten alle sie, wie eine 157 Jährige behandeln. Nicht, dass Malina gegen ihr Vorhaben, an dem Krieg Teil zu nehmen, war, jetzt musste auch noch die einzige Elbe, die sie während ihrer Ausbildung zum Heer zur Freundin gewann, ihr sagen, dass sie gehen soll. Nun fiel sie ihr auch noch in den Rücken!
Ohne Dûroliel zu antworten, wand die junge Elbe sich ab und schritt wütend davon. Dass die ältere Elbe ihren Namen rief, überhörte sich vollkommen. Sie wusste, dass ihr Lager nicht mehr weit von dem Schlachtfeld entfernt war. Das hieß, dass sie auch Ascorlon näher kam.
Carêl plante noch in dieser Nacht alleine loszuziehen, um ihren Geliebten zu befreien. Die Nacht brach herein und bedeckte alles mit ihrer unendlichscheinenden Dunkelheit. Carêl wartete bis auch der letzte Krieger sich zur Ruhe legte und nur noch die Nachwachte blieb.
Dann verschwand sie im Schatten eines Zeltes und schlich auf leisen Solen zu ihrem eigenen. Von dort nahm sie das Nötigste, was sie brauchte und machte sich sogleich auf den Weg. Erst beim Morgengrauen würde ihnen Carêl's Fehlen auffallen. Sie passierte den Wasserfall und ging den Fluss entlang in Richtung Anórien.
Zwischendurch überquerte Carêl die kleineren Flüsse die in den Anduin mündeten. Als die ersten Sonnenstrahlen ihr den Weg erhellten erreichte sie Anórien. Die Elbe war sehr erschöpft, doch sie wollte noch nicht Rast machen und so ging sie weiter. Nach einpaar Stunden sah sie ein, dass es nicht so weiter gehen konnte und unterbrach ihre Reise.
Vereinzelte Bäume verzierten die Landschaft. Carêl beschloss, sich auf einen dieser Bäume zu legen, da das Orklager hier irgendwo in der Nähe sein musste. Kaum hatte sie es sich da oben gemütlich gemacht, schon stach ihr etwas ins Auge, was sie beinahe vom Baum fallen ließ. Vor ihr, einige Kilometer entfernt, erblickte sie das feindliche Lager. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Carêl beschloss noch in der folgenden Nacht ihren Liebsten zu befreien. Mit den Gedanken wieder vereint zu sein, schlief die junge Elbe ein.
***
Als Malina aus ihren Träumen erwachte, war der Morgen noch jung. Sie zog sich an und verließ das Zelt. Legolas schien bereits auf den Beinen zu sein, da die junge Herrscherin alleine im Bett lag, ehe sie es verließ. Draußen traf sie auf einige ihrer Krieger und Kriegerinnen. Die Elbe betrat das Zelt, indem alles besprochen wurde und begegnete sogleich ihrem Liebsten und den anderen Elbenherrschern.
"Guten Morgen, Mylords."
"Einen guten Morgen, Mylady."
Malina schritt zur Karte, die auf dem Tisch ausgebreitet lag, studierte sie und sah dann zu den restlichen Elben auf. "Wenn wir die Wasserfälle passiert haben, müssen wir nur über die Flüsse die in den Anduin münden und schon hätten wir Anórien erreicht." Während sie sprach fuhr sie mit ihrem Finger über die Strecke, die sie vorschlug.
Elrond stellte sich neben das einzige weibliche Elbenwesen und blickte abwechselnd zweifelnd von ihr, zu der Karte und wieder zurück. "Wisst ihr überhaupt, aus welcher Richtung der Feind kommt?" Sie machte darauf ein ratloses Gesicht und konnte nur mit "Nein" antworten. Der Herrscher Bruchtals fuhr mit seinen Fragen und Worten fort.
"Wenn wir wüssten woher Minaton ... kommt, hätten wir wenigstens die Sicherheit, dass er nicht aus dem Hinterhalt angreifen würde."
Celeborn war anderer Meinung und so fiel er Elrond ins Wort(, ehe dieser noch weiter sprach), "Entschuldigt, aber wer würde in einem Krieg aus dem Hinterhalt angreifen?"
"Minaton ..." Wieder waren alle Blicke bei Malina, welche ihren Beitrag, zu dieser Konversation leistete. "Ihm könnte man, in diesem Fall, alles zutrauen. Er ist hinterhältig und sobald sich ihm die Chance bietet, einen Vorteil aus seinem Vorhaben schlagen, würde er sie nutzen. Herr Elrond hat recht. Wir sollten vorsichtiger denn je sein, sonst kann es leicht passieren, dass wir im Nachteil sind."
"Da gebe ich dir recht," Legolas stellte sich ihr gegenüber und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf. "Vor allen du solltest auf dich achten. Du weißt, was er will." Den letzten Satz konnte sie nur mit einem Nicken bestätigen. Schlussendlich hatte sie das letzte Wort.
"Ich weiß, was ich zu tun habe. Es ist wohl am besten, wenn ich unseren Truppen Bescheid gebe." Mit diesen Worten verließ sie das Zelt und gab den Befehl, dass sich alle Krieger versammeln sollen, was auch schnell geschah. Sie teilte ihnen mit, was für die Vorbereitung sehr wichtig war. Den Rat vorsichtig zu sein, nahmen sich alle zu Herzen.
Zum Abschluss dieses Morgens wurde noch die Anwesenheit der Truppen getestet. Fast keiner fehlte, bis auf eine Elbe - Carêl. Da sie sich nicht ausgetragen hatte und auch sonst niemanden meldete, sie würde das Heer verlassen, erfuhr es sehr schnell die Person, die das Heer später leiten wird. Malina.
***
Ihr Schlaf dauerte nicht lange, da sie so schnell wie möglich zu ihm wollte. Sobald sie voll da war, kletterte sie vom Baum und schlich sich in die Nähe des feindlichen Lagers. Nur wenige Meter entfernt, überblickte sie die Situation dort und als sie sich sicher war, sie könnte hinein, ging sie.
Sehr schnell machte Carêl den Aufenthaltsort ihres Liebsten aus und bewegte sich zu ihm, obwohl sie genau wusste, dass ihre Chance unentdeckt zu belieben gering war. Als er sie sah hätte er Jubeln können, doch sehr bald wandelte sich sein glücklicher Gesichtsausdruck in einen geschockten.
Noch bevor die Elbe sich umdrehen konnte, um zu sehen, was hinter ihr war, bekam sie einen harten Schlag auf den Hinterkopf und verlor ihr Bewusstsein. Es dauerte eine Zeit, bis Carêl endlich wieder zu sich kam und die Schmerzen spürte, welche die Nebenwirkung vom Schlag waren.
"Carêl, wieso bist du hier?"
"Ascorlon?" Da saß er, neben ihr. Ihr Blick fiel auf seine Fesseln und dann auf ihre. Eindeutig, sie wurde erwischt und saß mit ihrem Liebsten in einem Boot. "Sie haben mich also gefangen ..."
"Carêl, du solltest gar nicht hier sein. Was machst du hier und wo hast du die Rüstung her?"
Die junge Elbe blickte ihm in die Augen. Die Besorgtheit und Angst um sie, spiegelte sich in ihnen wieder. "Ich hatte vor dich zu retten, was leider schief ging. Die Rüstung trage ich, weil ich mich fürs Heer eingetragen hatte."
"Fürs Heer? Bist du wahnsinnig?? - Du geht's in den Krieg und läufst Gefahr zu sterben!"
"Also, diese Gefahr ist nun vorbei."
"Ach glaubst du?" Jetzt wirkte er gereizt. "Carêl, schau mich an. Schau dir meine Wunden an. Du denkst doch nicht im Ernst, dass hier die Gefährdung auf den Tod geringer ist, als da draußen im Schlachtfeld. Sie, die Orks, haben mich jeden Tag, an dem ich hier bei Bewusstsein war, zusammen geschlagen. Und erst letztlich wurde ich von ihnen gebranntmarkt! Sag nun noch einmal, dass dir hier nichts schlimmes passieren wird."
"Ascorlon, du lebst aber noch." Seine Augen sprachen nicht mehr von Sorge und Angst, nein sondern auch von Wut und leichter Verzweiflung.
"Ja, noch. Wie lange glaubst du, lassen sie mich am Leben? Oder dich? Vielleicht wollen sie dich auch noch vorher quälen."
"Lass den Blödsinn."
"Blödsinn? Das einzige was an dieser Geschichte hier ein Blödsinn war, ist dass du hier herkamst, um mich zu befreien. Wie hast du dir das vorgestellt? Dieses Orkheer hier beträgt in etwa 14.000 solcher Kreaturen. Dachtest du tatsächlich, dass du so locker reinmarschieren kannst und mit mir wieder raus?"
Carêl starrte zu Boden und entgegnete ihm erst einmal gar Nichts. Ascorlon erkannte, dass ihre Augen glasig waren und sie nach Luft rang'. Dann, so leise wie das Flüstern des Windes sprach sie, "Ich wollte dich nur wieder bei mir haben. Den Gedanken, dich auf ewig zu verlier ertrug ich nicht. Bitte verzeih mir ..."
"Carêl ..." Er gab seine gefesselten Hände über ihren Kopf, zog die junge Elbe näher an sich heran und hielt sie bei ihrem Rücken fest. Sie lehnte sich nur an ihn an, schloss ihre Augen und lauschte seinen Worten. " ... ich wollte dich nicht verletzen ..."
Ascorlon seufzte kurz, wobei er zum Himmel empor blickte, welcher sich langsam verfinsterte - was Regen bedeutete - und setzte fort, " ... Ich mache mir nur so große Sorgen um dich. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Deswegen war ich vorhin auch so ... gereizt. Ich habe ... große Angst um dich ... Ich liebe dich doch ..."
"Ich weiß ... ich weiß ..." Ihre Stimme brach. Er hatte sie doch tatsächlich zum Weinen gebracht. In manchen Momenten, wie in diesem, verdammte er, dass er wie ein Wasserfall sprach - selbst wenn die Worte rührend waren - und nicht damit aufhörte.
Er merkte, wie sie sich in seiner zerrissenen Kleidung verkrallte. Der Elb fiel aus der Rolle, da er nicht wusste, was er tun sollte. Verzweifelt bemühte er sich darum, sie wieder zu beruhigen und ihm ging es auf die Nerven, dass er die Blicke der Ork im Nacken hatte.
Nachdem sie sich einiger Maßen wieder beruhigt hatte, hob er seine Hände wieder über ihren Kopf, drehte sich zu den unerwünschten Zuschauern um und fragte sie entnervt, "Habt ihr nichts Besseres zu tun, als uns den ganzen Tag lang zu beobachten??"
Darauf fanden die Orks plötzlich eine dringende Beschäftigung der sie nachgehen mussten. "Orks ..." Während er diesen Rassennamen abfällig aussprach, rollte er seine Augen und brachte seine Liebste zum Lächeln. Als er sie so sah, war er ein bisschen irritiert und fragte zaghaft, "Habe ... ich was falsch gemacht?"
Sie lachte kurz und antwortete mit einem freundlichen "Nein". Nun war sie es, die ihre gefesselten Hände über seinen Kopf hob und hinter seinem Kopf legte. "Ascorlon, weißt du was?"
Er hob die Augenbraue und sah sie nur fragend an. "Nein, ich habe keine hellseherische Fähigkeiten."
"Milin cen." Carêl beugte sich vor und küsste ihn leicht auf die Lippen. Nach dem Kuss blickte sie tief in seine Augen und sprach weiter. "Weißt du, warum ich dich liebe? - Weil du so bist, wie du bist. Ich verstehe schon, warum du vorhin so reagiert hast. Zugegeben, mein Vorhaben war nicht klug überlegt, aber ich bin jetzt bei dir und nur das zählt. Egal, ob wir nun wieder in Rohan wäre, oder ob wir hier sind, solange ich bei dir bin, ist das nicht von Belangen."
Sie wollte ihn wieder küssen, doch er zog seinen Kopf zurück, so dass sie ihn einen fragenden Blick zu warf. Seine Antwort lautete, "Du weißt schon, dass wir tief in der du-weißt-schon-was stecken."
Wieder hatte die Elbe einen Grund zu lächeln. "Nein ... Uns geht es doch bestens ..." Ihr Lächeln verriet, dass sie es nicht ernst meinte, was ihm ebenfalls Anlass zum lächeln gab. Bevor sie sich erneut küssten, sagte er noch, " Na dann ist ja gut."
***
Wer ist die lahmste Schnecke der Welt? Na? Wer kann das wohl sein? - BINGO! Ich!!! Ok, ok, ich war in den letzten Tage kaum zu Hause, oder musste für meine ach so geliebte *würg* Schule hackeln. Glaubt bloß nicht, dass ich der nächsten Zeit schneller werde. Wohl eher langsamer ... Dann lerne ich das Rückwärtsgehen. Ist auch was ...
Zur meiner Verteidigung ... Das nächste Chap von "Live to die" wird sehr bald folgen. Ihr müsst euch nur gedulden (also die, die es interessiert).
Noch frohes Warten (Nix da, frohe Weihnachten. Die sind schon längst vorbei ... ok, im nachhinein frohe Weihnachten und frohes Neues Jahr.)
Sarah
Die Tage vergingen wie im Fluge und sehr bald musste Carêl ihre letzten, wichtigsten Sachen packen und mit dem restlichen Heer von der Stadt in Ost Emnet loszuziehen. In der Früh marschierten sie los, begleitet von den drei anderen Heeren, den Elbenherrschern, darunter logischer Weise auch Malina, und ihr Gefährte Prinz Legolas von Düsterwald.
Carêl wollte ihre Königin und ihren Geliebten gar nicht ansehen, da es ihr weh tat, wenn sie daran dachte, wie weit sie von Ascorlon entfernt war und sehen würde, wie sehr sich die anderen Zwei lieben. Gegen Mittag erreichten sie den Anduin, von dort aus sie das mit Booten das Stück bis vor den Rauros - Fällen hinter sich brachten. Am Abend schlugen sie ihr Lager dort auf.
Während einpaar Elben Feuerholz zusammen trugen, waren Carêl und noch weitere ihres Gleichen beauftragt die Pferde zu versorgen. Nachdem sie diese Arbeit erledigt hatte, machte sie sich auf die Suche nach Dûroliel. Hinten bei dem Feuer stand sie und starrte geistesabwesend hinein. Die junge Elbe schritt auf sie zu und brachte ein leises 'Hallo' hervor.
"Hallo Carêl. Wie geht es dir?" Dûroliel schenkte ihr ihre ganze Aufmerksamkeit und setzte zugleich einen freundlichen Gesichtsausdruck auf.
"Könnte besser sein, und dir?"
"Ebenfalls ... Es dauert nicht mehr lange und dann sind wir schon in Anórien."
"Da werden wir dann ... kämpfen, stimmt's?"
Die alte Elbe starrte wieder ins Feuer und nickte nur nachdenklich. Carêl tat es ihr gleich und war von dem Tanz des Feuers gefangen. Sie fixierte ihren Blick auf die heiße Glut und die Funken, welche manchmal entstanden. Dûroliel brach, weiter dorthin starrend, das Schweigen.
"Hast du schon einmal ein Lebewesen getötet?"
Leicht irritiert blickte die junge Elbe sie an und schüttelte, dann langsam den Kopf. "Nein ..."
"Was suchst du dann noch hier? So schlimm das auch klingen mag, aber du bist hier fehl am Platz. Geh nach Hause und lebe dein Leben weiter."
Bei den letzten Worten warf sie Carêl einen ernsten Blick zu, der voller Sorge war. Langsam reichte es dem 'Nestküken'. Immer mussten alle sie, wie eine 157 Jährige behandeln. Nicht, dass Malina gegen ihr Vorhaben, an dem Krieg Teil zu nehmen, war, jetzt musste auch noch die einzige Elbe, die sie während ihrer Ausbildung zum Heer zur Freundin gewann, ihr sagen, dass sie gehen soll. Nun fiel sie ihr auch noch in den Rücken!
Ohne Dûroliel zu antworten, wand die junge Elbe sich ab und schritt wütend davon. Dass die ältere Elbe ihren Namen rief, überhörte sich vollkommen. Sie wusste, dass ihr Lager nicht mehr weit von dem Schlachtfeld entfernt war. Das hieß, dass sie auch Ascorlon näher kam.
Carêl plante noch in dieser Nacht alleine loszuziehen, um ihren Geliebten zu befreien. Die Nacht brach herein und bedeckte alles mit ihrer unendlichscheinenden Dunkelheit. Carêl wartete bis auch der letzte Krieger sich zur Ruhe legte und nur noch die Nachwachte blieb.
Dann verschwand sie im Schatten eines Zeltes und schlich auf leisen Solen zu ihrem eigenen. Von dort nahm sie das Nötigste, was sie brauchte und machte sich sogleich auf den Weg. Erst beim Morgengrauen würde ihnen Carêl's Fehlen auffallen. Sie passierte den Wasserfall und ging den Fluss entlang in Richtung Anórien.
Zwischendurch überquerte Carêl die kleineren Flüsse die in den Anduin mündeten. Als die ersten Sonnenstrahlen ihr den Weg erhellten erreichte sie Anórien. Die Elbe war sehr erschöpft, doch sie wollte noch nicht Rast machen und so ging sie weiter. Nach einpaar Stunden sah sie ein, dass es nicht so weiter gehen konnte und unterbrach ihre Reise.
Vereinzelte Bäume verzierten die Landschaft. Carêl beschloss, sich auf einen dieser Bäume zu legen, da das Orklager hier irgendwo in der Nähe sein musste. Kaum hatte sie es sich da oben gemütlich gemacht, schon stach ihr etwas ins Auge, was sie beinahe vom Baum fallen ließ. Vor ihr, einige Kilometer entfernt, erblickte sie das feindliche Lager. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Carêl beschloss noch in der folgenden Nacht ihren Liebsten zu befreien. Mit den Gedanken wieder vereint zu sein, schlief die junge Elbe ein.
***
Als Malina aus ihren Träumen erwachte, war der Morgen noch jung. Sie zog sich an und verließ das Zelt. Legolas schien bereits auf den Beinen zu sein, da die junge Herrscherin alleine im Bett lag, ehe sie es verließ. Draußen traf sie auf einige ihrer Krieger und Kriegerinnen. Die Elbe betrat das Zelt, indem alles besprochen wurde und begegnete sogleich ihrem Liebsten und den anderen Elbenherrschern.
"Guten Morgen, Mylords."
"Einen guten Morgen, Mylady."
Malina schritt zur Karte, die auf dem Tisch ausgebreitet lag, studierte sie und sah dann zu den restlichen Elben auf. "Wenn wir die Wasserfälle passiert haben, müssen wir nur über die Flüsse die in den Anduin münden und schon hätten wir Anórien erreicht." Während sie sprach fuhr sie mit ihrem Finger über die Strecke, die sie vorschlug.
Elrond stellte sich neben das einzige weibliche Elbenwesen und blickte abwechselnd zweifelnd von ihr, zu der Karte und wieder zurück. "Wisst ihr überhaupt, aus welcher Richtung der Feind kommt?" Sie machte darauf ein ratloses Gesicht und konnte nur mit "Nein" antworten. Der Herrscher Bruchtals fuhr mit seinen Fragen und Worten fort.
"Wenn wir wüssten woher Minaton ... kommt, hätten wir wenigstens die Sicherheit, dass er nicht aus dem Hinterhalt angreifen würde."
Celeborn war anderer Meinung und so fiel er Elrond ins Wort(, ehe dieser noch weiter sprach), "Entschuldigt, aber wer würde in einem Krieg aus dem Hinterhalt angreifen?"
"Minaton ..." Wieder waren alle Blicke bei Malina, welche ihren Beitrag, zu dieser Konversation leistete. "Ihm könnte man, in diesem Fall, alles zutrauen. Er ist hinterhältig und sobald sich ihm die Chance bietet, einen Vorteil aus seinem Vorhaben schlagen, würde er sie nutzen. Herr Elrond hat recht. Wir sollten vorsichtiger denn je sein, sonst kann es leicht passieren, dass wir im Nachteil sind."
"Da gebe ich dir recht," Legolas stellte sich ihr gegenüber und setzte einen ernsten Gesichtsausdruck auf. "Vor allen du solltest auf dich achten. Du weißt, was er will." Den letzten Satz konnte sie nur mit einem Nicken bestätigen. Schlussendlich hatte sie das letzte Wort.
"Ich weiß, was ich zu tun habe. Es ist wohl am besten, wenn ich unseren Truppen Bescheid gebe." Mit diesen Worten verließ sie das Zelt und gab den Befehl, dass sich alle Krieger versammeln sollen, was auch schnell geschah. Sie teilte ihnen mit, was für die Vorbereitung sehr wichtig war. Den Rat vorsichtig zu sein, nahmen sich alle zu Herzen.
Zum Abschluss dieses Morgens wurde noch die Anwesenheit der Truppen getestet. Fast keiner fehlte, bis auf eine Elbe - Carêl. Da sie sich nicht ausgetragen hatte und auch sonst niemanden meldete, sie würde das Heer verlassen, erfuhr es sehr schnell die Person, die das Heer später leiten wird. Malina.
***
Ihr Schlaf dauerte nicht lange, da sie so schnell wie möglich zu ihm wollte. Sobald sie voll da war, kletterte sie vom Baum und schlich sich in die Nähe des feindlichen Lagers. Nur wenige Meter entfernt, überblickte sie die Situation dort und als sie sich sicher war, sie könnte hinein, ging sie.
Sehr schnell machte Carêl den Aufenthaltsort ihres Liebsten aus und bewegte sich zu ihm, obwohl sie genau wusste, dass ihre Chance unentdeckt zu belieben gering war. Als er sie sah hätte er Jubeln können, doch sehr bald wandelte sich sein glücklicher Gesichtsausdruck in einen geschockten.
Noch bevor die Elbe sich umdrehen konnte, um zu sehen, was hinter ihr war, bekam sie einen harten Schlag auf den Hinterkopf und verlor ihr Bewusstsein. Es dauerte eine Zeit, bis Carêl endlich wieder zu sich kam und die Schmerzen spürte, welche die Nebenwirkung vom Schlag waren.
"Carêl, wieso bist du hier?"
"Ascorlon?" Da saß er, neben ihr. Ihr Blick fiel auf seine Fesseln und dann auf ihre. Eindeutig, sie wurde erwischt und saß mit ihrem Liebsten in einem Boot. "Sie haben mich also gefangen ..."
"Carêl, du solltest gar nicht hier sein. Was machst du hier und wo hast du die Rüstung her?"
Die junge Elbe blickte ihm in die Augen. Die Besorgtheit und Angst um sie, spiegelte sich in ihnen wieder. "Ich hatte vor dich zu retten, was leider schief ging. Die Rüstung trage ich, weil ich mich fürs Heer eingetragen hatte."
"Fürs Heer? Bist du wahnsinnig?? - Du geht's in den Krieg und läufst Gefahr zu sterben!"
"Also, diese Gefahr ist nun vorbei."
"Ach glaubst du?" Jetzt wirkte er gereizt. "Carêl, schau mich an. Schau dir meine Wunden an. Du denkst doch nicht im Ernst, dass hier die Gefährdung auf den Tod geringer ist, als da draußen im Schlachtfeld. Sie, die Orks, haben mich jeden Tag, an dem ich hier bei Bewusstsein war, zusammen geschlagen. Und erst letztlich wurde ich von ihnen gebranntmarkt! Sag nun noch einmal, dass dir hier nichts schlimmes passieren wird."
"Ascorlon, du lebst aber noch." Seine Augen sprachen nicht mehr von Sorge und Angst, nein sondern auch von Wut und leichter Verzweiflung.
"Ja, noch. Wie lange glaubst du, lassen sie mich am Leben? Oder dich? Vielleicht wollen sie dich auch noch vorher quälen."
"Lass den Blödsinn."
"Blödsinn? Das einzige was an dieser Geschichte hier ein Blödsinn war, ist dass du hier herkamst, um mich zu befreien. Wie hast du dir das vorgestellt? Dieses Orkheer hier beträgt in etwa 14.000 solcher Kreaturen. Dachtest du tatsächlich, dass du so locker reinmarschieren kannst und mit mir wieder raus?"
Carêl starrte zu Boden und entgegnete ihm erst einmal gar Nichts. Ascorlon erkannte, dass ihre Augen glasig waren und sie nach Luft rang'. Dann, so leise wie das Flüstern des Windes sprach sie, "Ich wollte dich nur wieder bei mir haben. Den Gedanken, dich auf ewig zu verlier ertrug ich nicht. Bitte verzeih mir ..."
"Carêl ..." Er gab seine gefesselten Hände über ihren Kopf, zog die junge Elbe näher an sich heran und hielt sie bei ihrem Rücken fest. Sie lehnte sich nur an ihn an, schloss ihre Augen und lauschte seinen Worten. " ... ich wollte dich nicht verletzen ..."
Ascorlon seufzte kurz, wobei er zum Himmel empor blickte, welcher sich langsam verfinsterte - was Regen bedeutete - und setzte fort, " ... Ich mache mir nur so große Sorgen um dich. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Deswegen war ich vorhin auch so ... gereizt. Ich habe ... große Angst um dich ... Ich liebe dich doch ..."
"Ich weiß ... ich weiß ..." Ihre Stimme brach. Er hatte sie doch tatsächlich zum Weinen gebracht. In manchen Momenten, wie in diesem, verdammte er, dass er wie ein Wasserfall sprach - selbst wenn die Worte rührend waren - und nicht damit aufhörte.
Er merkte, wie sie sich in seiner zerrissenen Kleidung verkrallte. Der Elb fiel aus der Rolle, da er nicht wusste, was er tun sollte. Verzweifelt bemühte er sich darum, sie wieder zu beruhigen und ihm ging es auf die Nerven, dass er die Blicke der Ork im Nacken hatte.
Nachdem sie sich einiger Maßen wieder beruhigt hatte, hob er seine Hände wieder über ihren Kopf, drehte sich zu den unerwünschten Zuschauern um und fragte sie entnervt, "Habt ihr nichts Besseres zu tun, als uns den ganzen Tag lang zu beobachten??"
Darauf fanden die Orks plötzlich eine dringende Beschäftigung der sie nachgehen mussten. "Orks ..." Während er diesen Rassennamen abfällig aussprach, rollte er seine Augen und brachte seine Liebste zum Lächeln. Als er sie so sah, war er ein bisschen irritiert und fragte zaghaft, "Habe ... ich was falsch gemacht?"
Sie lachte kurz und antwortete mit einem freundlichen "Nein". Nun war sie es, die ihre gefesselten Hände über seinen Kopf hob und hinter seinem Kopf legte. "Ascorlon, weißt du was?"
Er hob die Augenbraue und sah sie nur fragend an. "Nein, ich habe keine hellseherische Fähigkeiten."
"Milin cen." Carêl beugte sich vor und küsste ihn leicht auf die Lippen. Nach dem Kuss blickte sie tief in seine Augen und sprach weiter. "Weißt du, warum ich dich liebe? - Weil du so bist, wie du bist. Ich verstehe schon, warum du vorhin so reagiert hast. Zugegeben, mein Vorhaben war nicht klug überlegt, aber ich bin jetzt bei dir und nur das zählt. Egal, ob wir nun wieder in Rohan wäre, oder ob wir hier sind, solange ich bei dir bin, ist das nicht von Belangen."
Sie wollte ihn wieder küssen, doch er zog seinen Kopf zurück, so dass sie ihn einen fragenden Blick zu warf. Seine Antwort lautete, "Du weißt schon, dass wir tief in der du-weißt-schon-was stecken."
Wieder hatte die Elbe einen Grund zu lächeln. "Nein ... Uns geht es doch bestens ..." Ihr Lächeln verriet, dass sie es nicht ernst meinte, was ihm ebenfalls Anlass zum lächeln gab. Bevor sie sich erneut küssten, sagte er noch, " Na dann ist ja gut."
***
Wer ist die lahmste Schnecke der Welt? Na? Wer kann das wohl sein? - BINGO! Ich!!! Ok, ok, ich war in den letzten Tage kaum zu Hause, oder musste für meine ach so geliebte *würg* Schule hackeln. Glaubt bloß nicht, dass ich der nächsten Zeit schneller werde. Wohl eher langsamer ... Dann lerne ich das Rückwärtsgehen. Ist auch was ...
Zur meiner Verteidigung ... Das nächste Chap von "Live to die" wird sehr bald folgen. Ihr müsst euch nur gedulden (also die, die es interessiert).
Noch frohes Warten (Nix da, frohe Weihnachten. Die sind schon längst vorbei ... ok, im nachhinein frohe Weihnachten und frohes Neues Jahr.)
Sarah
