Disclaimer: Tja, sie gehören alle nicht mir... nicht mal Legolas.... aber für Meleth und Cebi erhebe ich Urheberrechte.
Ansonsten verdiene ich wie jeder andere hier keinen Cent an der ganzen Sache.... leider.
Inhalt: Legolas Bruder Neogas soll mit Meleth, der Tochter eines Elbenkönigs verheiratet werden, um den Friedensvertrag zwischen den beiden Stämmen zu sichern.
Doch Legolas scheint die Prinzessin nicht ganz geheuer zu sein. Und ihr Ring schon gar nicht...
Anmerkung des Autors: Reviews werden gern gesehen.




1. Entdeckungen

"An was denkst du, Legolas?"
Stählerne, blaue Augen blickten auf eine dunkle Wasserfläche, die keine Regung zeigte. Und sie taten es ihr gleich. Nichts bewegte sich, nur die Lippen des jungen Elbs, der dort auf einem Stein saß und auf den Teich blickte.
"Nichts."
Der andere kam näher an ihn heran und als er nur noch wenige Schritte hinter dem Stein stand, entgegnete er lächelnd:
"Ich kenne dich, das nehm' ich dir nicht ab."
Legolas lachte und nickte leicht.
"Ja, du kennst mich sicher."
Dann stand er auf und schritt neben dem Menschen vorbei.
"Ein seltsamer Traum, nichts weiter."
"Du weist doch, das es nichts gutes bedeuten kann, wenn du schlecht träumst. Ist das bei Elben nicht angeboren?"
"Dann hätte wohl die ganze Stadt eine schlechte Nachtruhe haben müssen, oder etwa nicht?"
"Beunruhigt dich die Hochzeit deines Bruders? Bist du etwa eifersüchtig?"
"Oh nein, sicher nicht. Mit einer hochnäsigen, vorlauten und hässlichen Prinzessin verheiratet zu werden, nur um einen Bund zu bekräftigen... Wer weis, warum Namgal zusagte. Ich hätte es nicht getan."
"Du redest von ihr, als würdest du sie kennen. Vielleicht ist Prinzessin Meleth ja nicht so, wie man über sie spricht."
"Magst du denken, was du willst. Ich bleibe bei meiner Meinung. Elben lügen nicht."
"Tu, was du nicht lassen kannst, Legolas. Ich denke ich lasse mich überraschen."
Die beiden lachten herzlich und schließlich folgte der Mensch dem Elbenprinz aus dem Garten.

An einem anderen Ort, nicht weit entfernt des Düsterwaldes.
Der Himmel hatte sich in nur ein paar Minuten über ihnen zusammengezogen und nun regnete es, als würde alle Welt weinen. Zudem wehte ein starker Wind über die flache Landschaft und lies die Kutsche bedrohlich schwanken.
Immer wieder blieben Räder im schlammigen Boden stecken, dort, wo vor wenigen Minuten noch trockener, staubiger Sandboden gewesen war, lagen nun große Pfützen.
"Kutscher! Könnt ihr die Kutsche denn nicht still halten?!"
Eine unangenehm hohe und vorlaute Stimme versuchte sich zwischen all dem Getöse des Windes und Plätschern des Regens bis zu den Ohren des alten Kutschers durchzukämpfen und verzagte auf halber Strecke.
"Aber Prinzessin, es stürmt und regnet, kein Kutscher dieser Welt wäre im Stande, die Kutsche noch gerade zu halten..."
"Schweig! Warum hat Vater nur einen solchen Trottel eingestellt. Er ist unfähig. Sie doch nur! Meine Krone ist verrutscht, richte sie mir!"
Mit einem leisen Seufzer, damit die Prinzessin nichts davon mitbekam, versuchte sich die Magd aufzurichten, um ihr die Krone wieder richtig ins Haar zu flechten.
Doch plötzlich zischte ein Blitz vom Himmel, hell und strahlend wie ein Stern, doch mit der Wucht eines Hammerschlages und der Präzision eines Seidenfadens.
Er traf eines der Pferde, worauf das andere panisch versuchte einen anderen Weg einzuschlagen. Die Kutsche kam ins Schwanken und landete schließlich seitlich an einem Abhang. Der Kutscher war rechtzeitig von der Kutsche gesprungen und lag noch oben auf der Straße. Das Pferd hatte sich losgerissen.
Doch die Prinzessin und ihre Magd, hatten den Sturz nicht überlebt.

An einem Ort, der viel zu weit weg lag um überhaupt eine Beziehung zum Schauplatz haben zu können und es trotzdem tat.
"Ich weis nicht, ob das so eine gute Idee ist... Es sieht ziemlich tief aus."
"Angsthase! Du schaffst es doch in Sport auch bequem über den Schwebebalken, also wieso nicht über einen Baumstamm?!"
"Der Schwebebalken hat eine glatte Oberfläche, ohne Auswüchse, unter ihm liegen Matten und kein Abgrund und es regnet ja wohl auch nicht in der Sporthalle!"
"Aber wenn wir nicht darüber klettern, dann müssen wir den ganzen Weg Außen herum nehmen..."
"...nagut, überredet. Aber wenn mir irgend etwas zustößt, bezahlst du die Versicherung!"
"Aber klar doch... Geh schon!"
Damit stieg ein Mädchen, sie war wohl nicht älter als 16, auf einen glitschigen Baumstamm, der über einer Schlucht lag. Es waren vielleicht zwanzig Meter, die es nach unten ging, doch es führte kein Weg hinunter und auf der anderen Seite wieder nach oben, was wohl auch der Grund war, warum die beiden Mädchen sie entschlossen hatten, darüber zu klettern.
Es hatte begonnen in stürmen zu regnen und so wollten sie nicht mehr, als schnell nach Hause zu gelangen. Schon oft waren sie über diesen Baumstamm gegangen, doch nie hatte es geregnet und gestürmt, so bewegten sie sich mit äußerster Vorsicht.
Was sie unter all dem Getöse des Windes nicht bemerkten, was das schwarze Loch, das sich schnell unter ihnen ausbreitete. Es war wie ein schwarzer und dichter Schatten, der zusehends einen immer größeren Radius erhielt. Der Grund dieses verstärkten Abgrundes war nicht mehr sichtbar, doch er musste weit unten liegen.
Die beiden Mädchen waren nun bald in der Mitte des Stammes angelangt und halfen sich gegenseitig an den nach oben ragenden Ästen des Baumes vorbei.
Eine von beiden trug ein langes Sommerkleid, das bereits reichlich durchnäßt war. Gerade wollte sie zu einem weiteren Schritt über einen Ast ansetzen, da landete ihr Fuß aus dem Stolpern heraus auf ihrem Kleid und rutsche weg.
"Ahh! Carina!"
"Warte... hier, nimm meine Hand!"
Doch gerade, als sie diese erreicht hatte, da schoss ein Blitz vom Himmel herab und teilte den Baumstamm in zwei Hälften. So fielen sie hinab, in die unergründliche Finsternis des Loches und erwachten erst spät wieder. An einem anderen Ort.

Der Elbenprinz stand auf einem kleinen Balkon der von dem Gemach seines Bruder nach draußen führte und beobachtete den Horizont.
"Was ist, Bruder?", erklang hinter ihm die Stimme Neogas'.
"Ein unruhiger Wind zieht über die Lande... das ist seltsam. Vielleicht ist etwas passiert. Oder es wird etwas passieren."
"Legolas... Weist du, vielleicht ja auch beides."
Der ältere der beiden drehte sich erstaunt um und wartet auf eine Erläuterung.
"Es ist bereits geschehen, das mein und ihr Vater den Vertrag geschlossen haben und in zwei Wochen mein Lieber, wird sie meine Braut sein. Das wird passieren. Warum bist so eigenartig in letzer Zeit, Bruder."
Legolas Kehle entrang ein gehauchtes Lachen.
"Ja, du hast sicherlich recht damit.", dann legte er seine Hände auf die Schultern des jüngeren und sprach weiter, "Ich will doch nur das es der schönste Tag in deinem Leben wird, Neogas. Obwohl ich noch immer nicht verstehe, das du so vorzeitig eingewilligt hast. Du kennst sie nicht einmal."
"Glaub mir Legolas, sie wird dir gefallen. Ich weis, was ich tue."
Und als sich der ältere Bruder schon beinahe auf dem Gang befand fügte Neogas mit einem Grinsen hinzu:
"Ich hätte nie gedacht, das ich vor dir heiraten werde."
Legolas lächelte ein weiteres mal und verließ endgültig das Zimmer.

Nasses Laub hatte sich an ihre Kleidung geheftet und Schlamm verdeckte Teile der Haut. Zwei bewußtlose Mädchen lagen zwischen hohen Bäumen und Sträuchern und machten nicht die geringsten Anstalten, sich zu bewegen. Der Wind rührte in dem dünnen Sommerkleid und trieb den Mädchen Laub und Schmutz ins Gesicht, worauf sie langsam erwachten.
Das Wetter schien sich beruhigt zu haben, der Himmel war klarer denje und auch der Sturm hatte sich in ferne Gebiete verzogen. Carina schlug benommen die Augen auf und untersuchte den direkten Waldboden vor ihren Augen. Ein kleiner Käfer verkroch sich dort unter ein Blatt. Nichts außergewöhnliches, doch das Käfer auch in heimischen Gebieten wortwörtlich /bunt/ waren, wusste sie noch gar nicht.... Dieser zumindest hatte auf seinem zugegebener Maßen sogar recht großen Panzer eine bunte Spirale und jeweils verschieden Farbige andere Glieder seines kleinen Käferkörpers zu verzeichnen.
Sie schüttelte den Kopf wie nach einem beträchtlichen Schlag gegen eben diesen und hielt sich die Hand an die Schläfe. Blut war dort nicht, doch ein blauer Fleck würde es sicherlich werden. So vorsichtig wie nur möglich versuchte sie sich aufzurichten und untersuchte dabei jegliche Körperteile.
Es schien alles in bester Ordnung zu sein... seltsam.
Sie mussten doch aus mindestens zwanzig Metern Höhe gefallen sein. Bei diesem Gedanken kam ein weiterer und sie blickte mit einem unbeschreiblich dämlichen Blick in alle ihr bekannten richtigen, sogar nach unten und oben.
"Aber... aber...", verwirrte Laute traten aus ihrem Mund und hallten in den Baumkronen leise wieder.
"Was, aber?!", darauf folgte ein genervt klingender Ansatz des anderen Mädchens, das nun auch langsam versuchte sich aufzurichten, ein Gespräch zu beginnen. Sie verzeichnete ein paar blaue Flecken, doch auch sonst nichts redenswertes. Dann kam sie wohl selber drauf.
Mit einem Laut der nur zu gut die doppelt so groß gewordenen Augen des Mädchens beschrieb antwortete sie sich wohl selbst.
"Wo sind wir?!"
"Genau das wollte ich dich auch gerade Fragen. In dem Wald hinter unserem Haus gab es noch nie auch nur eine kleine Lichtung, die wirklich gerade ist."
"Ich weis. Aber wo...."
"Wer weis. Ich nicht."
"Wie geht es dir?"
"Geht schon, ein, zwei, blaue Flecke, aber nichts, was der Sturz von diesem blöden Baum zur Folge haben könnte. Oder... sag ma, weist du noch, ob wir wirklich gefallen sind?"
"Hat sich mächtig danach angefühlt. Mir geht's auch ganz gut."
Verwirrt sahen die beiden einander in die Augen.
"Sag was."
"Was denn?"
"Was sollen wir tun?!"
"Was weis ich?! Vielleicht gibt es ja doch noch eine Stelle im Wald, die du nicht kennst... Weist du was, wir gehen einfach ein Stück. Vielleicht finden wir ja irgendwas, das dir oder mir bekannt vorkommt.... vielleicht."
Carina antwortete darauf nur mit einem leisen nicken und schien ebensowenig Hoffnung zu haben, wie ihre Freundin. Doch eine andere Wahl blieb ihnen wohl kaum.
In so einem Fall bereute sie es sogar nicht auf ihre Mutter gehört und vorsichtshalber ein Handy mitgenommen zu haben. Obwohl sie zusehend befürchtete, nicht nur in ein Schatten, sonder auch in ein Funkloch gefallen zu sein...

Nach einer nun doch recht langen Wanderung konnten die Mädchen noch immer nicht finden, was Ansatz weise dem Wald entsprach, aus dem sie "gefallen" gekommen waren.
Mißmutig stapfte mal die eine hinter der anderen und umgekehrt.
Bis ihre Augen schließlich etwas erblickten, was ihre Stimmung zwar nicht hob, doch ihre Neugierde weckte. Am Fuß eines kleinen Hanges, es war der erste, den sie bisher gesehen hatten, lag eine Kutsche auf der Seite. Sie musste von oben herunter gekommen sein, Spuren im Erdreich des Hangs ließen das zumindest vermuten.
Carina warf dem Mädchen im Kleid einen fragenden Blick zu. Diese nickte und sie umzingelten von beiden Seiten die Kutsche.
Jede hatte sich einen großen Stock genommen und hielt ihn in die Höhe, um im Notfall zuschlagen zu können.
Carina sah zu der Tür der Kutsche, die nach oben gerichtet war und dann zu Anna. Beide standen nun auf der Kutsche und Carina legte eine Hand an den Knauf der Tür.
Mit Kopfnicken verständigten sich die beiden und zählten so bis drei.
Eins... zwei...... Drei! Und die Tür der Kutsche flog auf, gab den Blick auf das Innere frei.
Die beiden Mädchen erstarrten.
"Ahhhhhhhhh!"