Kapitel 10: Hilfe
Nachdem Jenny und Pan im Raum von Geist und Zeit verschwunden waren, brachte Mr. Popo die anderen, und zwar die vier Kinder, Shana, ChiChi und Muten Roshi, in eine große Wohnung im Boden des Palastes. Diese Wohnung besaß ein Ki-Schild, also war Boo nicht in der Lage sie dort zu finden. Es war dort alles für einen Notfall vorhanden. Ein paar Betten, ein paar Möbel und sogar eine kleine Küche mit genug Vorrat um einen Saiyajin für einen Monat zu versorgen. Popo brachte ihnen einen kleinen Snack und setzte sich dann zu der Gruppe, um die Frage zu stellen, die er schon die ganze Zeit stellen wollte. „Sie sein schon immer so?"
Shana schüttelte ihren Kopf. „Nein. Du hast noch nicht die wirkliche Jenny getroffen. Du hast nur den Krieger gesehen. Sie benimmt sich nur so seit sie gespürt hat, wie das Ki von Trunks, ich meine unseren Trunks, verschwunden ist. In dem Moment muss etwas mit ihr geschehen sein. Ich hoffe nur, dass Pan es schafft, die alte Jenny wiederzubringen."
„Ihr mir von ihr erzählen. Ich alles wissen möchten."
„Hast du Zeit?" Mr. Popo nickte als Antwort zu Shanas Frage und sie fing an ihm alles von dem ersten Tag, an dem sie Trunks und Goten getroffen hatten, von dem Kampf mit Fieldner, bis von den Geschehnissen in der Gegenwart zu erzählen.
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Das plötzliche Erscheinen der beiden Saiyajins auf dem Planeten Neu Namek erschrak die Bewohner, zumindest die, die in dem Moment anwesend waren als sie auf dem Planeten in der Mitte eines Feldes auftauchten, wo ein paar Namekianer arbeiteten. Sie standen dort nur und starrten die beiden Neuankömmlinge an, bis einer der älteren Namekianer Vegeta erkannte. Er rannte ängstlich auf ihn zu und warf sich ihm zu Füßen. „Oh, bitte, Prinz Vegeta. Nimm alles, aber lasse uns unser Leben." Er war einer der ersten Namekianer, die den Tod durch die Hände des Prinzen erfahren hatten, bevor dieser überhaupt zur Erde kam. Der Namekianer wurde später durch die neugemachten Dragonballs, die es in dieser Zeit erlaubten, jemanden wieder zum Leben zu erwecken, der länger als ein Jahr tot war, wiederbelebt.
Vegeta schaute auf ihn nieder und schnaubte. „Steh auf, Namekianer. Ich werde dich nicht töten. Wir brauchen eure Hilfe."
Als der Namekianer immer noch nicht aufstand, aus Angst, dass Vegeta ihn doch verletzten wollte, ergriff Goku die Initiative. „Bitte, wir brauchen wirklich eure Hilfe. Wir brauchen die Dragonballs. Es ist sehr wichtig."
„Wofür braucht ihr sie? Wenn ihr sie für Unsterblichkeit missbrauchen wollt, sterbe ich lieber als euch zu helfen," sagte der alte Namekianer zu ihm.
„Tenno, lass ihn erst einmal erklären. Er ist derjenige, der Frieza getötet hat. Der legendäre Super Saiyajin," erzählte ein weiterer, jüngerer Namekianer dem älteren, als er ihn wieder auf die Beine half.
„Wirklich?" Er schaute Goku an, der nur lächelte.
„Jep. Aber ich bin nicht der einzigste Super Saiyajin. Vegeta ist auch einer, genauso wie meine und seine Kinder. Und genau wegen denen sind wir hier…" Somit erklärte Goku ihnen die gesamte Situation, in der sie sich im Moment befanden. Die Namekianer hörten aufmerksam zu und als Goku seine Erklärung beendet hatte, führten sie die beiden Krieger zu dem Ältesten, so dass dieser entscheiden konnte, was zu tun war.
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Jenny saß auf einer Plattform im Raum von Geist und Zeit und meditierte, als es ihr plötzlich kalt den Rücken runterlief. Sie öffnete ihre Augen und bemerkte, dass um sie herum alles dunkel war, wie in der Nacht. Nur ein schwaches Licht bahnte sein Weg zu ihr herunter. Sie schaute zur Lichtquelle auf und sah den Vollmond direkt über ihr. Sie war von ihm fasziniert und konnte den Blick nicht von ihm wenden. Zusätzlich hatte sie ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Körper, als ob eine neue Energie durch ihre Adern fließe. Eine Energie wie sie sie noch nie zuvor verspürt hatte. Es war, als ob der Mond sie hypnotisierte. Plötzlich fühlte sie, dass ihr Körper wuchs, aber sie konnte immer noch nicht wegschauen. Als ihr Körper aufgehört hatte zu wachsen, konnte sie endlich die Blick abwenden und merkte, wie die animalischen Instinkte versuchten die Kontrolle über ihren Körper zu übernehmen. Bei dieser Erfahrung entfuhr ein lautes Knurren ihrer Kehle, aber es war kein menschliches Knurren, sonder das Knurren eines Tieres.
Im nächsten Moment saß Jenny wieder auf der Plattform, und sah, genau wie zuvor, den Vollmond, aber dieses Mal fühlte sie nicht diesen Schauer, sondern eine Gegenwart direkt vor ihr. Sie konnte nicht sagen, wer es war. Für einen Menschen war das Ki einfach zu hoch, aber verglichen mit ihr war es erbärmlich. Ohne die Augen zu öffnen, begann sie zu sprechen. „Wer bist du?"
„Ein Freund," antwortete eine männliche Stimme.
„Was willst du?"
„Ich will dir helfen."
„Wie?"
„Ich nehme an, du hattest gerade eine Vision."
„Ist das nicht hier alles eine Vision."
Die Stimme lachte leise. „Ja, du hast Recht. Aber du hast den Anfang gesehen und gefühlt."
„Ja, das habe ich."
„Damit will ich dir helfen."
„Dann hilf mir."
„Nicht jetzt. Trainiere erst das Mädchen und mache sie stärker und dann sehen wir weiter." Mit diesen Worten fühlte Jenny, wie das Ki verschwand.
„Jenny? Jenny, wach auf!" rief eine Stimme aus. Jenny öffnete ihre Augen und bemerkte, dass sie in ihrem Bett war, mit Pan neben ihr stehend.
„Pan? Was ist los?" fragte sie, noch ein bisschen schläfrig.
„Du hast 48 Stunden durchgeschlafen und ich dachte, es sei Zeit für dich aufzuwachen," antwortete Pan ihr mit den Schultern zuckend.
Nun war Jenny vollkommen wach. „Ganze 48 Stunden?! Wow, ich muss wohl wirklich erschöpft gewesen sein."
„Ich glaube, das kann man so sagen," sagte Pan lächelnd. „Geht's dir gut?"
„Ja, ich glaube schon. Lass uns etwas essen. Ich bin am verhungern und dann können wir mit dem Training anfangen," sagte Jenny, als sie aus dem Bett kletterte und sich anzog.
„Richtig. Dann können wir endlich anfangen die Fusion zu üben," sagte Pan selbstbewusst.
„Ja…" In diesem Moment erinnerte sich Jenny an das, was die Stimme ihr erzählt hatte. „Ich meine… Nein… Ich glaube das beste ist, wenn wir erst trainieren um dich stärker zu machen. Du musst auch noch lernen den zweiten Level vollständig zu kontrollieren."
„Was glaubst du habe ich in den letzten zwei Tagen gemacht? Mich faul in die Sonne gelegt?" fragte Pan sie grinsend. „Warte eine Minute… Hier gibt es keine wirkliche Sonne, also konnte ich mich nicht faul in die Sonne legen."
„Okay, okay, ich hab verstanden. Aber ich bin sicher, dass du mich immer noch nicht besiegen kannst, da ich am Rande zum dritten Level stehe."
„Ja, aber ich habe fast zwei Jahre auch diesen Level zu erreichen…"
„Das hoffe ich auch. Zwei fusionierte Super Saiyajins Level drei werden hoffentlich stark genug sein um Boo zu bezwingen. Aber nun, lass uns essen, bevor ich verhungere."
~*~
Im gleichen Moment saßen die beiden Bulmas, Bra, ChiChi und Videl am Kaffeetisch im Wohnzimmer.
„Ich hoffe es geht ihnen gut," sagte Videl plötzlich und brach somit die Stille.
„Mach dir keine Sorgen," sagte ChiChi zu ihr, „es geht ihnen gut. Sie sind alle wirklich stark und sie werden Boo mit Leichtigkeit schlagen. Dessen bin ich mir sicher."
„Ja, sie müssen noch leben. Erinnert ihr euch, als Vegeta im Kampf gegen unseren Boo starb, fühlte ich es sofort, da der Bund zwischen uns gebrochen wurde."
„Du hast Recht, Bulma," erinnerte sich Videl. „Du hattest gefühlt, dass Vegeta tot war und ich hatte gefühlt, dass Gohan noch am Leben war, obwohl alle anderen an seinen Tod glaubten."
~*~
Es dauerte nicht lange bis Goku und Vegeta zusammen mit ein paar anderen Namekianern beim Ältesten angekommen waren. Genau in dem Moment, als sie ihnen erzählen wollten, warum sie auf dem Planeten waren, stoppte er sie und sagte er wüsste bereits alles.
„Also hast du unser Gespräch mit den anderen mitgehört," stellte Vegeta fest.
„Das stimmt. Ich kenne euer Problem, aber es tut mir leid euch mitteilen zu müssen, dass ich euch nicht so helfen kann, wie ihr es euch wünscht," erzählte der Älteste ihnen.
„Was?" riefen sie gleichzeitig.
„Saichourou," bat Goku. „Bitte, wir brauchen die Dragonballs um unsere Freunde von Boo zu trennen."
„Das ist nicht möglich. Boo ist zu stark. Ihr dürft die Dragonball benutzen, aber ich würde es folgendermaßen machen. Ihr könnt sie hier sammeln, was ungefähr einen Tag benötigen wird. Dann könnt ihr mit den anderen Kriegern von Kaiousamas Planeten zur Erde zurückkehren. Ihr werdet Boo töten und dann können wir alle, die in dem Kampf umgekommen sind, wiederbeleben."
„Kakarotto, so schwer es auch zuzugeben ist, er hat Recht. Wir haben keine andere Wahl."
„Okay, Vegeta, Saichourou, ich stimme zu. Wir werden es so machen. Wo ist der erste Dragonball?"
~*~
Jenny und Pan trainierten jetzt schon ein paar Wochen um Pan stärker zu machen. In all den Nächten hatte Jenny keine weitere Vision, was sehr zu ihrer Enttäuschung war, da sie gehofft hatte, der Mann würde ihr erzählen, wie genau er geplant hatte, ihnen zu helfen.
Aber ihr Training machte Fortschritte. Jenny konnte schon spüren, dass sie sehr nahe am nächsten Level war. ‚Nur noch ein paar Tage und dann schaffe ich es,' dachte Jenny, während sie und Pan trainierten.
„Hey Jenny, können wir eine Pause machen. Ich habe Durst," sagte Pan, die vollkommen außer Atem war. Sie und der andere Halbsaiyajin waren beide an ihren Grenzen während ihrem Training.
„Okay!" Jenny verließ den aufgestiegenen zweiten Level, wie sie es nannte, und setzte sich hin, gegen eine Wand lehnend. Sie seufzte und nahm etwas aus ihrer Tasche. Es war ein silbernes Armband. Sie wickelte es um ihre Finger und schaute es an. ‚Trunks, ich wünschte du könntest sehen, wie es uns geht.'
„Was hast du da?" fragte Pan, als sie sich entschied, Jenny Gesellschaft zu leisten.
„Das," Jenny zeigte ihr das Armband, „ist das erste, was Trunks mir als Zeichen seiner Liebe für mich gegeben hat. Nicht einmal eine Woche nachdem sie mich gefunden hatten."
„Auf ewig Dein," las Pan die Gravur.
„Dieses Armband ist eine Art Talisman für mich. Ich trage es immer bei mir. In den letzten Monaten habe ich es wirklich gebraucht. Es erinnert mich an Trunks und daran, dass ich ihn eines Tages wiedersehen werde. Hast du etwas, das dich an deinen Trunks erinnert?"
Pan schüttelte traurig ihren Kopf. „Nichts außer dem Gefühl in meinem Herzen. Jedes Mal wenn ich an ihn denke wird mir ganz warm und irgendwie bin ich dann nicht traurig. Um ehrlich zu sein, dieses Gefühl ist wirklich schön. Ich glaube, das ist der Grund, dass ich so ruhig bleiben konnte, nachdem Boo ihn absorbiert hatte. Ich bin sicher, dass du auch dieses Gefühl besitzt, irgendwo in deinem Herzen."
„Willst du mir etwa sagen, dass du nicht gefühlt hast, wie der Bund zwischen euch gebrochen ist?" frage Jenny ungläubig.
„Bund? Meinst du wirklich, dass Trunks und ich schon einen Bund geformt hatten?" Jenny nickte. „Wow, das meintest du damit, dass wir beide den anderen nicht mehr loswerden werden."
„Ja, aber nun sag mir. Wie hast du bemerkt, dass Trunks gestorben war?"
„Boo hatte ihn absorbiert und sein Ki verschwand, aber nicht mehr. Ich habe nicht gemerkt, dass ein Bund gebrochen wurde."
Jenny war für einen Moment ganz still. Sie erinnerte sich an Trunks, und wie Pan sagte, fühlte sie etwas Warmes in ihrem Herzen, fast so, als ob Trunks noch da war, als ob… „Oh mein Gott, Pan, weißt du was das heißt?"
„Wovon sprichst du?" fragte Pan verwirrt.
„Du hattest Recht. Ich habe mir nur eingebildet, dass der Bund in dem Moment brach, in dem sein Ki verschwand, weil ich gedacht hatte, dass dieses die logischste Konsequenz seines Todes war. Ich kann es in meinem Herzen fühlen, ich kann ihn fühlen. Der einzige Grund dafür ist, dass er noch lebt," sagte Jenny begeistert.
„Lebendig, so wie in nicht tot?"
„Genau…"
„Heißt das, dass es noch für alle Hoffnung gibt? Dass die, die von Boo absorbiert wurden, noch gerettet werden können? Sogar Dad und Goten?"
Jenny nickte traurig. „Ja, alle. Aber unglücklicherweise nicht Goku und Vegeta. Sie wurden wirklich von Boo getötet."
„Das stimmt zwar, aber ich glaube, dass sie von uns wollten alles Mögliche zu tun, um die anderen zu retten," sagte Pan mit neuem Selbstbewusstsein.
