Vielen Dank an Matorif und Lorelei Lee für ihr nettes Review :)

Dann muss gesagt werden, dass am Ende dieses Kapitels, die Story endlich etwas in Gang kommt -g- und na ja, wie ihr sicherlich gemerkt habt, sind Hermine und Draco etwas ooc, aber das find ich persönlich nicht weiter schlimm...viel Spaß beim Lesen.
2. Ein seltsamer Bursche

Die letzten drei Wochen der Ferien vergingen, wie im Flug. Hermine hatte an die Ereignisse des 4. Schuljahrs kaum noch gedacht, und sie hatte viel gelesen. Zum einen den Kurzgeschichtenband zum wiederholten Male, sie hatte sich auch schon eine Lieblingsgeschichte daraus auserkoren: The Unicorn In The Garden (Das Einhorn im Garten), sowie ihre Schulbücher, die sie sich schon früh besorgt hatte.

Bei ihrem Besuch in der Winkelgasse hatte sie auch ihre Freunde Ron und Harry getroffen. Zunächst hatte sie sich gewundert, wie Harry es geschafft hatte, die Dursleys dazu zu bringen, dass er in die Winkelgasse durfte, aber dann fiel ihr Prof. Dumbledores Versprechen ein, Harry dürfe später in den Ferien wieder bei den Weasleys im Fuchsbau leben.

Da Hermine von ihrer noch lebenden Oma zum Geburtstag ein wenig Geld bekommen hatte, lud sie ihre Freunde zu einem Eis bei Gelato & Glasuri ein.

Dort verbrachten sie eine lustige Zeit: Harry erzählte, was er in diesen Ferien schon mit Ron erlebt hatte, und dieser berichtete von Fred und Georges neusten Erfindungen. Ferner stellte sich heraus, dass Ron und Harry nur ein wenig rumstromerten, Molly Weasley hatte nämlich schon ihre Bücher gekauft, und sie waren außerdem in der Winkelgasse, um sich den Mongoose No. 3 anzuschauen. Der beste Besen, den man nun haben konnte, aber leider auch der unbezahlbarste. Das machte den beiden allerdings nicht soo viel aus, da es eine Spezialanfertigung für Hüter war.

Dann war es wieder so weit: Der 1. September und somit der 1. Schultag waren gekommen.

Hermine war schon früh aufgestanden, um noch die letzten Dinge einzupacken und noch einmal ausgiebig zu frühstücken. Die nächste richtige Mahlzeit würde nämlich auf sich warten lassen, da die Fahrt mit dem Hogwarts Express ziemlich lange dauerte.

Dann brachten ihre Eltern sie endlich zum Bahnhof Kings's Cross.

"Hermine, Hermine!", tönte es von fern. Die Stimmen kannte sie ganz genau. Es waren die ihrer Freunde Harry und Ron, und auch wenn sie sich vor nicht allzu langer Zeit noch gesehen hatten, so freute sie sich doch sehr, die beiden wieder zu sehen.

Freudig fielen sich die drei in die Arme, was Mr. und Mrs. Granger mit einem Lächeln aufnahmen. Scheinbar überlegten sie, genau wie ihre Tochter Tage zuvor, ob einer der beiden wohl der Schenker der schönen Blumen gewesen sein könnte. Hermine selber dachte allerdings nicht mehr daran.

Hastig verabschiedete sie sich von ihren Eltern, und bestieg dann mit ihren Freunden den schon Dampf ausstoßenden Hogwarts Express, um noch ein leeres Abteil zu ergattern. Und tatsächlich, sie hatten Glück, fast ganz am Ende des Zuges fanden sie eines, das sie auch sogleich für sich in Beschlag nahmen.

Nachdem sie dann fast den kompletten Tag im Zug verbracht hatten, kamen sie endlich in Hogsmeade an.

"Erstklässler zu mir!", vernahmen sie Hagrids vertraute Stimme, und wollten sich auch schon gerade auf den Weg zu ihm machen, da sie ihn lange nicht mehr gesehen hatten, als sie eine weitere Stimme vernahmen, die sie leider auch nur zu gut kannten: "Ts, Potter und Weasley auf dem Weg zu ihrem riiiiesigen Freund!", stichelte Draco Malfoy.

Wenn normalerweise Ron es war, der bei Malfoys Sprüchen nicht an sich halten konnte, so war es diesmal Harry, der diesem am liebsten das Maul gestopft hätte; Hagrid war schließlich sein allererster Freund überhaupt gewesen.

Als Harry dann völlig außer sich schon gerade auf den hämisch grinsenden Malfoy losgehen wollte, konnte Hermine gerade noch rechtzeitig dazwischen gehen. Komischerweise ließ er dann auch schon von ihnen ab.

"Was war das denn?", fragte Hermine verdutzt.

"Hast du doch gesehen!", antwortete Harry verärgert.

"Nein, das meine ich nicht!", erklärte sie. Ron und Harry warfen ihr Blicke zu, die reinstes Unverständnis signalisierten.

"Dass er uns beleidigt und provoziert, wo es geht, ist doch nichts Neues, aber...nichts über mich, kein Schlammblut...!"

"Ja und?", fuhr Harry sie an, "dafür ging es diesmal um Hagrid. An deiner Stelle würde ich mir echt andere Sorgen machen!"

Ron nickte bestätigend, und als er sich umschaute sagte er missmutig: "Und wegen dem Frettchen haben wir jetzt auch noch Hagrid verpasst...lasst uns jedenfalls beeilen, damit wir noch eine Kutsche bekommen!"

'Super', dachte Hermine, 'dieses Jahr fängt ja echt toll an, aber irgendwie haben die beiden ja schon Recht...!". Deshalb wollte sie nach der Eröffnungsfeier auch unbedingt mit den beiden reden. Diese kurze Pause wollte sie ihnen aber schon einräumen, da sie befürchtete, dass sie sonst noch zu wütend auf Malfoy und damit evtl. auch auf sie waren.

Also sagte sie am Abend im Gryffindor - Gemeinschaftsraum: "Harry, Ron...ich wollte mich bei euch entschuldigen. Ich weiß, ich war wohl ein wenig egoistisch. Alles wieder gut?"

Harry lächelte seine Freundin versöhnlich an: "Klar, längst vergessen...ich war wohl auch etwas gereizt!"

"Ron?"

"Natürlich...dir kann man eh nicht lange böse sein!", sagte er verschmitzt.

"Fein!", sagte Hermine erfreut, "ich werde dann jetzt schlafen gehen. Die Fahrt schafft mich immer so...und ehrlich gesagt war ich heute wieder so früh auf, weil ich so aufgeregt war...", fügte sie verlegen grinsend hinzu. Harry und Ron hatten Mühe sich ein Grinsen zu verkneifen. Hermine war wirklich ein Fall für sich.

Die Gryffindor - Schülerin stapfte, nachdem sie sich von ihren Freunden verabschiedet hatte, gemächlich die alte Steintreppe hoch zu ihrem Schlafsaal.

Dieser war denen, die sie die Jahre davor bewohnt hatte, sehr ähnlich: Es standen wieder vier Betten mit den Trennvorhängen, ausgerichtet in die vier Himmelsrichtungen, im Zimmer. Daneben jeweils ein kleines Schränkchen, wo jeder seine Dinge aufbewahren konnte. Außerdem befand sich in der Mitte des Raumes ein alter Kamin mit dunkelroten Kacheln und einer Sitzbank drum herum, der das Zimmer, das im Winter doch recht kühl wurde, erwärmen sollte. Insgesamt wirkte das Zimmer, wie der Gemeinschaftsraum, obwohl es eher spärlich eingerichtet war, sehr gemütlich.

Trotz das wieder einmal vier Betten in dem Raum standen, bewohnten es nur drei Mädchen; nämlich Hermine mit ihren beiden Freundinnen Lavender Brown und Parvati Patil., die beide allerdings noch nicht anwesend waren.

'Was habe ich auch erwartet?', dachte sich Hermine, 'es ist gerade mal halb neun, da haben sie sicher noch Interessanteres zu tun!"

Also beschloss Hermine sich erstmal zu duschen. In diesem Sommer zog eine besonders heftige Hitzewelle über England her, die nicht einmal vor den dicken Mauern Hogwarts halt machte.

Sie genoss das kalte Schauer sehr. Es war für sie jedes Mal, als würde sie nicht nur den körperlichen Schmutz abwaschen, sondern auch den seelischen, der sich den Tag über angesammelt hatte.

Nach dieser Erfrischung fühlte sie sich wie neu, und hüllte sich in ihren Schlafaufzug, ein schwach pinkes, enges Spaghetti - Träger - Shirt und hell braun/graue, etwas weitere Trainers aus Nikki. Sie mochte diesen Stoff. Sie fand ihn irgendwie romantisch, obwohl sie natürlich genau wusste, dass Stoff nicht romantisch sein konnte; es war nur eine Personifikation, wie sie immer erklärte, wenn jemand den Stoff für widerlich befand.

Hermine wollte sich gerade auf ihr Bett legen und alle Viere entspannt von sich strecken, als Lavender und Parvati kichernd den Raum betraten: "...*hihihi* das hat er wirklich gemacht?", hörte Hermine Lavender fragen, und kurz darauf dann Parvati: "Ja, und das beste wei...Hermine!", rief sie überrascht.

"Hallo Hermine!", sagte dann auch Lavender voller Freude.

"Wir haben dich ja noch gar nicht gesehen...wo hast du gesteckt?", versuchte Parvati zu fragen, unterbrach sich jedoch selber immer wieder, da sie dauernd kichern musste.

Nun wurde auch Hermine neugierig: "He, was ist? Was habt ihr die ganze Zeit zu lachen?" Bei diesen Worten musste Parvati schon wieder anfangen zu gackern, bis Lavender plötzlich hervorplatzte: "Parvati hat einen Freund! Rate, wer es ist!"

"Stark, wirklich?", Hermine freute sich sehr für ihre Freundin, aber ich weiß echt nicht, wer das sein könnte...verrats doch bitte, u~und, da du die erste von uns bist, die einen Freund hat, musst du uns natürlich alles genau berichten!"

"Ja, genau!", fiel ihr Lavender ins Wort, "wir können dann schließlich noch von dir lernen...!"

"Also, wer ist es denn jetzt?", Hermine war schon ganz neugierig.

"Dean Thomas!", sagte Parvati etwas verlegen.

"Ahh...!", Hermine gab einen hysterischen Mädchenschrei von sich, "ist doch schön! Ich mag den...der ist irgendwie cool drauf, außerdem intelligent, was sehr wichtig ist, und er ist nicht so tollpatschig, wie Seamus und Neville!"

Parvati war erleichtert. Sie war froh darüber, dass Hermine ihre Beziehung gut hieß, denn ihre Meinung war ihr immer sehr wichtig.

Nachdem die drei noch eine ganze Weile über Parvati und Dean, ihre Ferienerlebnisse und das bevorstehende Schuljahr geredet hatten, beschlossen sie zu schlafen. Am nächsten Tag war schließlich ihr 1. Schultag.

Schon nach kurzer Zeit hörte Hermine dann das gleichmäßige Atmen ihrer Zimmergenossinen.

'Schlaf...', dachte sie sehnsüchtig, '...ich würde jetzt auch gerne schlafen!", doch sie fühlte sich mittlerweile fitter denn je. Ihr spukte einfach zuviel im Kopf herum, und je mehr sie nachdachte, desto wärmer kam es ihr auch in ihrem Zimmer vor. Irgendwann war sie sich sicher, so ganz bestimmt nicht mehr einschlafen zu können, also entschied sie sich dafür etwas Wasser zu trinken und ein wenig spazieren zu gehen. Sie hoffte so auf andere Gedanken zu kommen oder am besten ihren Kopf ganz frei zu kriegen.

Es war inzwischen zwanzig nach zwölf, wie sie durch einen Blick auf ihren alten Wecker, den sie von ihrer Großmutter geerbt hatte, erfuhr, und da sie niemanden mehr in den Gängen Hogwarts' vermutete, machte sie sich auf den Weg, wie sie war.

Barfuß schlich sie dann aus ihrem Schlafraum die Treppe hinunter, durchschritt den leeren Gemeinschaftsraum und schlüpfte leise durch das Portraitloch. Selbst die Fette Dame war am Schlafen, wie Hermine mit einem Lächeln feststellen musste.

Sie spazierte einfach ziellos durch die Gänge des Schlosses. Ab und an blieb sie stehen und schaute sich die Gemälde genauer an oder auch mal eine Rüstung, die in einer Ecke stand.

Irgendwann kam sie dann zu einem Fenster, das nicht geschlossen worden war. Sie stellte sich daran und ließ sich eine frische Brise ins Gesicht wehen. Da es jetzt im Spätsommer nachts auch noch nicht wieder richtig dunkel wurde, konnte Hermine noch genau die Umrisse von Hogwarts' Ländereien erkennen.

Sie genoss die Aussicht und den Wind, der sie kühlte, bis sie den Entschluss fasste noch ein wenig nach draußen zu gehen. Müde war sie bisher noch nicht geworden, 'und vom Nordturm hat man jetzt sicher einen schönen Ausblick...Sterne kann man ja leider heute kaum sehen!', dachte sie verträumt.

Als Hermine dann die ersten Schritte durch Hogwarts' doppelflügelige Holztür ins Freie trat, dachte sie gleich ein wenig verärgert: 'Ich hätte doch besser meine Hausschuhe mitnehmen sollen!'.

Der Boden war nicht sehr eben und überall lagen kleine Steinchen, Äste, erste Kastanien und andere Dinge rum, aber umkehren wollte sie auch nicht mehr.

Also schaute sie genau nach unten und ging langsam, die kühle Luft genießend, durch den Innenhof des Schlosses zum Nordturm. Der Weg dorthin war nicht gerade kurz. Hogwarts' Ländereien waren recht groß und weiträumig angelegt. Aber schließlich stand sie vor dem Turm.

Er war nicht sehr anders, als die anderen des Schlosses: rund und ebenfalls aus grauem Stein gebaut mit vielen kleinen Fenstern. Was ihn aber unterschied, war, dass man ihn über eine Wendeltreppe, die sich im Inneren des Turmes befand, besteigen und durch eine Luke aufs Dach gelangen konnte.

Dort konnte man in Ruhe sitzen, nachdenken und weit in die Ferne sehen. Allerdings war das Betreten des Turmes verboten, da das Geländer nicht mehr sicher war und Filch es auch wohl nicht einsah, es zu reparieren.

Langsam und vor sich herträumend stieg Hermine dann den Turm hinauf. Sie wollte gerade die Luke aufmachen, als diese von der anderen Seite geöffnet wurde. Hermine war starr vor Schreck. Sie fragte sich, wer es wohl sein könnte.

Sie hoffte auf einen Schüler, schließlich war es nicht erlaubt, sich nachts außerhalb des Schlafraumes aufzuhalten.

Zum Weglaufen war es jetzt jedoch auch zu spät und als sich Hermine einen Augenblick besann, wurde ihr auch klar, dass sie nichts zu fürchten hatte, denn welcher Lehrer würde sich um diese Zeit schon auf einem verbotenen Turm aufhalten?

Als der Ausgang dann ganz geöffnet war, sah sie zunächst nur zwei Beine, die in edlen, schwarzen Hosen und dazu passenden schwarzen Schuhen steckten. Ihr erster Gedanke war: 'Snape!'. Sie zitterte leicht.

Es würde genau passen; zum einen die Kleidung, und zum anderen, war ihr Professor so eine zwielichtige Person, die sich nachts an verbotenen Orten aufhielt.

Dann kurz später konnte sie jedoch auch das Gesicht erkennen: "Malfoy!", sagte sie überrascht.

"Oh, Granger!", antwortete er und zog wie gewöhnlich eine Augenbraue hoch, wenn für ihn etwas unerwartet kam, "noch jemand, der nicht schlafen kann?". Es war mehr einen Feststellung, als eine Frage.

Hermine starrte ihn einfach nur mit offenem Mund an. Mit ihm hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.

Nachdem keiner von beiden Anstalten machte, sich zu bewegen oder etwas zu sagen, räusperte sich Malfoy schließlich und sagte: "Chic siehst du aus!". Diese Bemerkung ließ Hermine rot anlaufen und als sie dann auch noch realisierte, was sie trug, verfärbte sich ihr Gesicht noch mehr. Draco hatte nämlich noch seine normale Schulkleidung an.

"Lass mich einfach!", keifte Hermine als sie sich wieder gefangen hatte, und wollte schon auf dem Absatz kehrt machen, als Draco sie an die Schulter tippte: "Was??", kam es von Hermine, der es gar nicht recht war, ihrem Erzfeind mitten in der Nacht zu begegnen.

"Wolltest du nicht gerade aufs Dach?", fragte er ganz ruhig.

"Doch, schon...", lenkte sie kleinlaut ein.

"Na dann, viel Spaß noch...Sterne sieht man heute übrigens kaum...!", sagte er und verabschiedete sich mit einem Grinsen.

Hermine kletterte dann aufs dach und suchte sich einen schönen Platz. Sie hatte diesen Spaziergang gemacht, um einen klaren Kopf zu bekommen, doch jetzt ging es ihr diesbezüglich nicht besser, sondern eher schlechter: Sie wurde aus Malfoy einfach nicht schlau.

Eigentlich hatte es ihr ja gar nicht gepasst, dass sie ihn hier traf, aber er hatte sich richtig fair, fast schon nett gegenüber ihr verhalten...und in Hogsmeade war er auch schon so merkwürdig gewesen.

'Ein seltsamer Bursche!', dachte Hermine lächelnd, bevor sie sich wieder aufmachte Richtung Schloss.

.wird fortgesetzt.

Hinweis: Am Anfang wird es erstmal so Hermine/Draco sein (die ganze Zeit eigentlich), aber später dann wird es etwas mehr fantasymäßig, da spielt Hermines Kurzgeschichtenband plötzlich eine wichtige Rolle, der mysteriöse Blaise taucht auf, und was versucht dieser nachts im Verbotenen Wald zu finden? Fragen über Fragen -g-