So, endlich geht's weiter. Vielen Dank an Svenja und Lilanith für ihre
Reviews! Ihr dürft mir gerne alles, was ihr wollt, zu dieser Geschichte
sagen :)
Die Charaktere sind immer noch OOC, und ja.....seht selbst.
3. Überraschende Offenbarungen
Nachdem Hermine dann in ihren Schlafraum zurückgekehrt war, schlief sie auch sofort ein und konnte so immerhin noch gute fünf Stunden schlafen.
Der nächste morgen kam für sie zwar so viel zu früh, aber sie war viel zu aufgeregt, was das neue Schuljahr wohl bringen würde, als dass sie sich lange damit beschäftigen wollte und konnte.
Also schlüpfte sie schnell, wie ihre Freundinnen in ihre Schuluniform, einer weißen Bluse mit einem hellgrauen Pullunder darüber und einer Krawatte in den Gryffindor - Farben, sowie einem knielangen Rock in anthrazit, ging noch kurz ins Bad, um sich zu waschen, und lief dann fröhlich plappernd mit Parvati und Lavender runter in die Große Halle zum Frühstück.
Dort warteten schon Ron und Harry auf sie am Gryffindor - Tisch. "Guten Morgen, Hermine!", wurde sie von Harry gut gelaunt begrüßt.
Hermine lächelte ein wenig, "ja, guten Morgen, Harry ...Ron!", und setzte sich mit diesen Worten gegenüber von ihren Freunden.
'Dies wird ein richtig toller Tag!', dachte sie entspannt. - "Morgen Hermine!", nuschelte dann auch Ron mampfend, sodass man ihn kaum verstehen konnte, woraufhin Harry und Hermine in Gelächter ausbrachen; das war wirklich typisch Ron.
Nicht wirklich hungrig, nahm sich Hermine dann ein Toast und kaute halbherzig darauf herum.
Währendessen ließ sie ihren Blick geistesabwesend durch die Halle schweifen. Wie sie feststellte waren am Hufflepuff - Tisch, direkt neben ihnen, erst ein ganz paar Schüler erschienen; 'wahrscheinlich haben sie noch mit dem frühen Aufstehen, im Gegensatz zu den Ferien, zu kämpfen!', dachte sich Hermine schmunzelnd.
Einen Tisch weiter, bei den Ravenclaws, waren schon bedeutend mehr Leute anwesend. Unter ihnen konnte Hermine auch Cho ausmachen, die sich gerade angeregt mit jemandem unterhielt. Sie hatte sich wohl recht gut von den Ereignissen des letzten Jahres, allen voran Cedrics Tod, erholt, was Hermine mit einem zufriedenen Lächeln bemerkte.
Dann wanderte ihr Blick aus Gewohnheit weiter zum von ihnen am weitesten entfernten Tisch, dem der Slytherins.
Hermine fand, dass man vielen von ihnen schon von Weitem ansehen konnte, dass sie in Slytherin waren: Wie sie ihren Kopf stets arrogant hochhielten, oder wie sie gestikulierten, wenn sie sich unterhielten. Aber sie wusste auch, dass diese Kriterien wohl bei vielen von ihnen zutrafen, aber eben auch nur bei vielen.
Infolgedessen begann sie dann die Slytherin - Schüler der Reihe nach zu mustern. Irgendwann kam sie dann bei Draco Malfoy an, der ihre Erkundungstour offensichtlich verfolgt hatte: Als sie ihn nämlich dann in ihrem Trance - Zustand musterte, wie viele vor ihm, wurde sie plötzlich in die Realität zurückgeholt, als sein übliches Grinsen von seinem Gesicht verschwand, und er sie stattdessen anlächelte.
Hermine war total überrascht und errötete etwas. Ihr war es peinlich, dass gerade er ihre abfällige Musterung mitbekommen hatte, außerdem wurde sie so an die letzte Nacht erinnert, wie sie ihm begegnet war...und überhaupt, warum lächelte er? Das tat er doch sonst auch nicht!? Aber es stand ihm, musste Hermine zugeben.
Hastig wendete sie ihren Blick ab und konzentrierte sich auf ihren Toast, der jetzt schon recht weich, wegen ihrer Spucke, aber nicht gerade weniger geworden war.
Um nicht wieder in Versuchung zu geraten, sich umzuschauen, und sich so eine erneute Peinlichkeit zu ersparen, versuchte sich Hermine in Harrys und Rons überaus interessantes Gespräch über Quidditch einzubringen.
Scheinbar wogen sie gerade die Vor - und Nachteile dieses neuen Besens für die Treiber ab...oder waren es doch die Hüter? Sie konnte sich nicht erinnern, obwohl es ihre Freunde ihr ausführlich erklärt hatten, aber Quidditch war für sie einfach nichts, sie flog nicht einmal gerne.
Also gab sie nach einiger Zeit auf und ging in die Bibliothek, da für die Schüler ab der 5. Klasse, in der sie jetzt war, der Unterricht immer erst zur zweiten Stunde begann.
Hermine setzte sich einfach an einen der alten, hölzernen Tische, ohne sich ein Buch zu holen. Sie wusste noch nicht, was sie lesen wollte, oder ob sie überhaupt lesen wollte.
Sie schloss einfach die Augen, und genoss die Stille. Dafür liebte sie die Bibliothek: Es war so ruhig und hier kamen fast nie so widerwärtige Typen, wie die Slytherins, her. Es war wie ein Zufluchtsort für sie.
Nach kurzer Zeit hörte Hermine dann leise Schritte auf dem steinernen Boden sich nähern, die immer langsamer wurden, je näher sie kamen. Scheinbar zögerte die Person.
Dann vernahm Hermine, wie diese Person einen Stuhl zurückzog, und sich zu ihr an den Tisch setzte. Sie verspürte einen großen Drang danach, zu gucken, wer diese Person war, doch sie träumte gerade so schön, und wenn sie jetzt die Augen öffnete, würde die Person sich wahrscheinlich mit ihr unterhalten wollen.
Doch dann hörte sie auch schon eine tiefe, ruhige Stimme: "Hallo Hermine!"
Hermine ließ ihre Augen noch geschlossen, war allerdings verwirrt. '...diese Stimme', dachte sie.
Sie konnte sie nicht zuordnen. Zuerst hatte sie an Malfoy gedacht, verwarf die Idee aber ziemlich schnell wieder, da es einfach nicht sein konnte; er war zwar, wie sie, oft in der Bibliothek, was sich auch in seinen Noten widerspiegelte, soviel sie wusste, aber er würde sie niemals Hermine nennen. Also gab sie schließlich ihrem Drang nach, und öffnete ihre Augen: "Malfoy!", rief sie überrascht aus.
"Na, wen hast du denn sonst hinter einer so wundervollen Stimme vermutet?", fragte er grinsend.
"Wenn du nur wieder Ärger suchst, dann kannst du gleich wieder gehen...ich hab da jetzt keine Lust drauf!", antwortete Hermine verärgert.
"Hey...", sagte er beschwichtigend, "war doch nur Spaß!"
Die Gryffindor - Schülerin schaute ihren Gegenüber ungläubig und abwartend an. Nach einiger Zeit der Stille räusperte er sich dann; diese Situation erinnerte sie nur zu genau an die vergangene Nacht, da hatte sie auch keine Antwort gewusst, woraufhin er wieder die Initiative ergriff: "Nun ja, weshalb ich eigentlich hier bin...ich weiß, es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich dachte, da du die Aussicht vom Nordturm scheinbar auch so magst, hast du vielleicht Lust, heute Abend mit mir gemeinsam zu gehen?"
'Was soll das jetzt wieder?', fragte sich Hermine, 'wieso sollte ich mit ihm da hingehen? Ist das vielleicht eine Falle? Bisher hat er mich dieses Jahr ja verschont...aber das kann alles ein Plan von ihm sein...'
"Warum?", fragte sie schließlich.
"Wir könnten uns unterhalten...", meinte Draco etwas schüchtern, doch Hermine fing nach kurzer Zeit nur hysterisch an zu lachen, "Du glaubst doch nicht, dass ich darauf hereinfalle, oder?"
Draco schaute sie an, als würde er ihre Worte nicht verstehen, deshalb erklärte Hermine belustigt: "Das ist doch bestimmt ein Plan von dir...entweder lauerst du mir mit deinen Anhängseln irgendwo auf, oder du kommst erst gar nicht, und gibst stattdessen Filch einen Tipp, dass sich jemand auf dem verbotenen Turm rumtreibt, wie du es bei Harry in der 1. Klasse damals getan hast!"
Während Hermine redete, schüttelte Draco nur seinen Kopf: "Nein!". So leise, dass man es kaum verstehen konnte.
Er stand auf, um die Bibliothek zu verlassen. Bevor er allerdings ging, ließ er ihr noch wissen: "Falls du es dir anders überlegst...ich werde da sein!" (A/N: Ich weiß, klingt doof ^^´)
Hermine war nun sichtlich verwirrt. Auf eine Weise glaubte sie ihm, wollte sie ihm auch glauben, er schien sich nämlich schon ein wenig geändert zu haben, allerdings sollte die Vergangenheit ihr eigentlich besseres gelehrt haben, als ihm zu vertrauen.
Glücklicherweise fing dann erst einmal der Unterricht an, sodass Hermine keine Zeit hatte, weitere Gedanken an ihn zu verschwenden, oder zu überlegen, ob sie evtl. doch zu dem Treffen gehen sollte.
Leider wurde es für sie aber viel zu schnell Abend, und so verabschiedeten sich gerade Ron und Harry aus dem Gemeinschaftsraum, um schlafen zu gehen, so wie Parvati und Lavender: "Kommst du nicht mit, Hermine?", wurde sie von ihren Freundinnen gefragt.
Hermine verneinte die Frage. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie zum Turm gehen sollte, oder doch besser nicht, und wollte, falls sie sich für ja entschied, lieber schon im Gemeinschaftsraum sein, wo es nicht so schwer sein würde, sich rauszuschleichen.
So saß Hermine in ihrer Schuluniform in einem der großen, plüschigen Ohrensessel und versuchte sich auf ihren Kurzgeschichtenband zu konzentrieren. Sie hatte ihn zwar schon an die fünf Mal gelesen, aber sie entdeckte immer noch wieder neue Metaphern und Anspielungen, was sie sehr interessant fand.
Aber schon nach kurzer Zeit ließ ihre Konzentration nach, und sie schaute unentschieden auf ihre Uhr. Es war nun kurz vor zwölf. In der vergangenen Nacht musste Draco ungefähr um diese Zeit gekommen sein, da er gerade ging, als sie kam.
Sie konnte sich immer noch nicht entscheiden, weil beide Seiten irgendwelche Vor - und Nachteile hatten.
Ungefähr zwanzig Minuten später, entschloss sie sich dann aber doch zu gehen, da sie einfach zu neugierig war, über was sich Malfoy wohl mit ihr unterhalten wollte, oder ob er überhaupt Wort gehalten hatte und gekommen war - 'Obwohl, vielleicht ist er ja auch schon wieder weg?', dachte Hermine, während sie sich leise aus dem Gemeinschaftsraum schlich.
Sie gab es nicht gerne zu, aber das wäre für sie dann doch enttäuschend, denn wo sie sich nun schon dazu durchgerungen hatte, wollte sie auch hören, was er zu sagen hatte.
Leichtfüßig durchquerte sie den Innenhof und lief auf den Nordturm zu. Es war immer noch recht warm draußen, wenn auch nicht so schwül, wie am Tag zuvor.
Leise bestieg sie die Wendeltreppe; sie wollte nicht gleich Aufmerksamkeit erregen; 'vielleicht hatte er seine Vasallen ja doch mitgebracht!', dachte sie sich.
Als sie dann durch die Luke aufs Dach stieg, konnte sie aber sehen, dass sie sich geirrt hatte: Draco stand allein mit dem Rücken an eine Mauer gelehnt, seine Hände in den Taschen seiner Hose vergraben, und ließ seinen Blick auf etwas, das wohl in der Ferne lag, ruhen.
So bemerkte er Hermine auch erst, als sie direkt vor ihm stand. "Hallo!", sagte sie zögernd.
"Ich hatte gehofft, du würdest noch kommen!", erwiderte er mit einem Lächeln.
"Nun...über was wolltest du mit mir reden?", fragte sie ungeduldig, aber auch ein wenig nervös.
Mit einem energischen Schwung stieß er sich von der Mauer ab, um nun genau vor ihr zu stehen: "Nichts Bestimmtes eigentlich. Ich dachte einfach, es wäre mal nett, wenn wir uns ein wenig unterhalten würden. Ich meine was wissen wir denn schon voneinander?"
"Ich würde mal sagen, nichts, als die typischen Gerüchte und Vorurteile!". Er nickte bestätigend.
Hermine war aber immer noch verwirrt: "Aber warum möchtest du überhaupt etwas von mir wissen? Ich meinte, du hattest bisher nur Beleidigungen für mich und meine Freunde übrig...was soll ich denn da denken?"
"Ich habe mir schon gedacht, dass du so oder ähnlichen reagieren würdest...und ehrlich gesagt, kann ich dir nicht mal richtig sagen, warum ich immer so fies zu euch war. Klar, ich mag Potter nicht, aber sonst...!"
Hermine blickte ihn nur an, sagte nichts. Das war nicht gerade eine befriedigende Antwort.
"Nun, um ganz korrekt zu sein", korrigierte er sich, "war es nicht zuerst ich, der Potter nicht mochte, sondern mein Vater. Ich bekam es von ihm eingetrichtert Potter nicht zu mögen, und schließlich fühlte ich dann auch wirklich so....so war er mit vielen Dingen!", ergänzte er traurig, "du warst meinem Vater auch ein Dorn im Auge, und das nicht nur, weil du eine Muggelgeborene bist, sondern weil du stets die Klassenbeste warst, und ich somit immer nur der Zweite war...weißt du, Matthew, mein kleiner Bruder, und ich mussten immer Vaters Vorstellungen zu 100% erfüllen, sonst hatte er schon ein paar Erziehungsmaßnahmen, wie er es nannte, für uns parat!"
Hermine war völlig überwältigt von diesem plötzlichen Redefluss, aber das alles ergab für sie noch keinen Sinn. Sie hätte nie gedacht, dass der tolle Malfoy so abhängig von seinem Vater war, und dass er einen Bruder hatte, hatte sie auch nicht gewusst, und überhaupt, warum sagte Malfoy, sein Vater hatte diese Maßnahmen?
Als ob Draco ihre Gedanken lesen konnte, fuhr er fort: "Zum Glück ist er aber jetzt in Azkaban, und Matt und ich leben nun bei unserer Mutter...sie ist ganz anders, als er...die beiden passen gar nicht richtig zusammen!", entschied er.
"Wow!", antwortete Hermine, "das kam jetzt alles etwas überraschend...!" - "Ich weiß...tut mir leid!" - "Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen!", sagte sie liebevoll.
Bei den Worten lächelte er sie wieder an: "Ich wollte einfach, dass du verstehst, wieso ich bin, wie ich bin. Das war zwar nur ein kleiner Ausschnitt, aber vielleicht hast du ja jetzt irgendwann mal Lust, dich zu unterhalten?", fragte er hoffnungsvoll.
Hermine nickte zaghaft, woraufhin er unter Gemurmel, dass es schon sehr spät sei, den Turm verließ.
.wird fortgesetzt.
Hinweise:
1. Der Titel der Story ist übrigens von einem Lied von Save Ferris geborgt ^^´ Hört es euch bei Gelegenheit mal an :)
2. Dracos Erklärung am Ende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlicher beleuchtet werden, und noch offene Fragen, zB warum er plötzlich mit Hermine sprechen will, werden dann auch behandelt.
Die Charaktere sind immer noch OOC, und ja.....seht selbst.
3. Überraschende Offenbarungen
Nachdem Hermine dann in ihren Schlafraum zurückgekehrt war, schlief sie auch sofort ein und konnte so immerhin noch gute fünf Stunden schlafen.
Der nächste morgen kam für sie zwar so viel zu früh, aber sie war viel zu aufgeregt, was das neue Schuljahr wohl bringen würde, als dass sie sich lange damit beschäftigen wollte und konnte.
Also schlüpfte sie schnell, wie ihre Freundinnen in ihre Schuluniform, einer weißen Bluse mit einem hellgrauen Pullunder darüber und einer Krawatte in den Gryffindor - Farben, sowie einem knielangen Rock in anthrazit, ging noch kurz ins Bad, um sich zu waschen, und lief dann fröhlich plappernd mit Parvati und Lavender runter in die Große Halle zum Frühstück.
Dort warteten schon Ron und Harry auf sie am Gryffindor - Tisch. "Guten Morgen, Hermine!", wurde sie von Harry gut gelaunt begrüßt.
Hermine lächelte ein wenig, "ja, guten Morgen, Harry ...Ron!", und setzte sich mit diesen Worten gegenüber von ihren Freunden.
'Dies wird ein richtig toller Tag!', dachte sie entspannt. - "Morgen Hermine!", nuschelte dann auch Ron mampfend, sodass man ihn kaum verstehen konnte, woraufhin Harry und Hermine in Gelächter ausbrachen; das war wirklich typisch Ron.
Nicht wirklich hungrig, nahm sich Hermine dann ein Toast und kaute halbherzig darauf herum.
Währendessen ließ sie ihren Blick geistesabwesend durch die Halle schweifen. Wie sie feststellte waren am Hufflepuff - Tisch, direkt neben ihnen, erst ein ganz paar Schüler erschienen; 'wahrscheinlich haben sie noch mit dem frühen Aufstehen, im Gegensatz zu den Ferien, zu kämpfen!', dachte sich Hermine schmunzelnd.
Einen Tisch weiter, bei den Ravenclaws, waren schon bedeutend mehr Leute anwesend. Unter ihnen konnte Hermine auch Cho ausmachen, die sich gerade angeregt mit jemandem unterhielt. Sie hatte sich wohl recht gut von den Ereignissen des letzten Jahres, allen voran Cedrics Tod, erholt, was Hermine mit einem zufriedenen Lächeln bemerkte.
Dann wanderte ihr Blick aus Gewohnheit weiter zum von ihnen am weitesten entfernten Tisch, dem der Slytherins.
Hermine fand, dass man vielen von ihnen schon von Weitem ansehen konnte, dass sie in Slytherin waren: Wie sie ihren Kopf stets arrogant hochhielten, oder wie sie gestikulierten, wenn sie sich unterhielten. Aber sie wusste auch, dass diese Kriterien wohl bei vielen von ihnen zutrafen, aber eben auch nur bei vielen.
Infolgedessen begann sie dann die Slytherin - Schüler der Reihe nach zu mustern. Irgendwann kam sie dann bei Draco Malfoy an, der ihre Erkundungstour offensichtlich verfolgt hatte: Als sie ihn nämlich dann in ihrem Trance - Zustand musterte, wie viele vor ihm, wurde sie plötzlich in die Realität zurückgeholt, als sein übliches Grinsen von seinem Gesicht verschwand, und er sie stattdessen anlächelte.
Hermine war total überrascht und errötete etwas. Ihr war es peinlich, dass gerade er ihre abfällige Musterung mitbekommen hatte, außerdem wurde sie so an die letzte Nacht erinnert, wie sie ihm begegnet war...und überhaupt, warum lächelte er? Das tat er doch sonst auch nicht!? Aber es stand ihm, musste Hermine zugeben.
Hastig wendete sie ihren Blick ab und konzentrierte sich auf ihren Toast, der jetzt schon recht weich, wegen ihrer Spucke, aber nicht gerade weniger geworden war.
Um nicht wieder in Versuchung zu geraten, sich umzuschauen, und sich so eine erneute Peinlichkeit zu ersparen, versuchte sich Hermine in Harrys und Rons überaus interessantes Gespräch über Quidditch einzubringen.
Scheinbar wogen sie gerade die Vor - und Nachteile dieses neuen Besens für die Treiber ab...oder waren es doch die Hüter? Sie konnte sich nicht erinnern, obwohl es ihre Freunde ihr ausführlich erklärt hatten, aber Quidditch war für sie einfach nichts, sie flog nicht einmal gerne.
Also gab sie nach einiger Zeit auf und ging in die Bibliothek, da für die Schüler ab der 5. Klasse, in der sie jetzt war, der Unterricht immer erst zur zweiten Stunde begann.
Hermine setzte sich einfach an einen der alten, hölzernen Tische, ohne sich ein Buch zu holen. Sie wusste noch nicht, was sie lesen wollte, oder ob sie überhaupt lesen wollte.
Sie schloss einfach die Augen, und genoss die Stille. Dafür liebte sie die Bibliothek: Es war so ruhig und hier kamen fast nie so widerwärtige Typen, wie die Slytherins, her. Es war wie ein Zufluchtsort für sie.
Nach kurzer Zeit hörte Hermine dann leise Schritte auf dem steinernen Boden sich nähern, die immer langsamer wurden, je näher sie kamen. Scheinbar zögerte die Person.
Dann vernahm Hermine, wie diese Person einen Stuhl zurückzog, und sich zu ihr an den Tisch setzte. Sie verspürte einen großen Drang danach, zu gucken, wer diese Person war, doch sie träumte gerade so schön, und wenn sie jetzt die Augen öffnete, würde die Person sich wahrscheinlich mit ihr unterhalten wollen.
Doch dann hörte sie auch schon eine tiefe, ruhige Stimme: "Hallo Hermine!"
Hermine ließ ihre Augen noch geschlossen, war allerdings verwirrt. '...diese Stimme', dachte sie.
Sie konnte sie nicht zuordnen. Zuerst hatte sie an Malfoy gedacht, verwarf die Idee aber ziemlich schnell wieder, da es einfach nicht sein konnte; er war zwar, wie sie, oft in der Bibliothek, was sich auch in seinen Noten widerspiegelte, soviel sie wusste, aber er würde sie niemals Hermine nennen. Also gab sie schließlich ihrem Drang nach, und öffnete ihre Augen: "Malfoy!", rief sie überrascht aus.
"Na, wen hast du denn sonst hinter einer so wundervollen Stimme vermutet?", fragte er grinsend.
"Wenn du nur wieder Ärger suchst, dann kannst du gleich wieder gehen...ich hab da jetzt keine Lust drauf!", antwortete Hermine verärgert.
"Hey...", sagte er beschwichtigend, "war doch nur Spaß!"
Die Gryffindor - Schülerin schaute ihren Gegenüber ungläubig und abwartend an. Nach einiger Zeit der Stille räusperte er sich dann; diese Situation erinnerte sie nur zu genau an die vergangene Nacht, da hatte sie auch keine Antwort gewusst, woraufhin er wieder die Initiative ergriff: "Nun ja, weshalb ich eigentlich hier bin...ich weiß, es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich dachte, da du die Aussicht vom Nordturm scheinbar auch so magst, hast du vielleicht Lust, heute Abend mit mir gemeinsam zu gehen?"
'Was soll das jetzt wieder?', fragte sich Hermine, 'wieso sollte ich mit ihm da hingehen? Ist das vielleicht eine Falle? Bisher hat er mich dieses Jahr ja verschont...aber das kann alles ein Plan von ihm sein...'
"Warum?", fragte sie schließlich.
"Wir könnten uns unterhalten...", meinte Draco etwas schüchtern, doch Hermine fing nach kurzer Zeit nur hysterisch an zu lachen, "Du glaubst doch nicht, dass ich darauf hereinfalle, oder?"
Draco schaute sie an, als würde er ihre Worte nicht verstehen, deshalb erklärte Hermine belustigt: "Das ist doch bestimmt ein Plan von dir...entweder lauerst du mir mit deinen Anhängseln irgendwo auf, oder du kommst erst gar nicht, und gibst stattdessen Filch einen Tipp, dass sich jemand auf dem verbotenen Turm rumtreibt, wie du es bei Harry in der 1. Klasse damals getan hast!"
Während Hermine redete, schüttelte Draco nur seinen Kopf: "Nein!". So leise, dass man es kaum verstehen konnte.
Er stand auf, um die Bibliothek zu verlassen. Bevor er allerdings ging, ließ er ihr noch wissen: "Falls du es dir anders überlegst...ich werde da sein!" (A/N: Ich weiß, klingt doof ^^´)
Hermine war nun sichtlich verwirrt. Auf eine Weise glaubte sie ihm, wollte sie ihm auch glauben, er schien sich nämlich schon ein wenig geändert zu haben, allerdings sollte die Vergangenheit ihr eigentlich besseres gelehrt haben, als ihm zu vertrauen.
Glücklicherweise fing dann erst einmal der Unterricht an, sodass Hermine keine Zeit hatte, weitere Gedanken an ihn zu verschwenden, oder zu überlegen, ob sie evtl. doch zu dem Treffen gehen sollte.
Leider wurde es für sie aber viel zu schnell Abend, und so verabschiedeten sich gerade Ron und Harry aus dem Gemeinschaftsraum, um schlafen zu gehen, so wie Parvati und Lavender: "Kommst du nicht mit, Hermine?", wurde sie von ihren Freundinnen gefragt.
Hermine verneinte die Frage. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie zum Turm gehen sollte, oder doch besser nicht, und wollte, falls sie sich für ja entschied, lieber schon im Gemeinschaftsraum sein, wo es nicht so schwer sein würde, sich rauszuschleichen.
So saß Hermine in ihrer Schuluniform in einem der großen, plüschigen Ohrensessel und versuchte sich auf ihren Kurzgeschichtenband zu konzentrieren. Sie hatte ihn zwar schon an die fünf Mal gelesen, aber sie entdeckte immer noch wieder neue Metaphern und Anspielungen, was sie sehr interessant fand.
Aber schon nach kurzer Zeit ließ ihre Konzentration nach, und sie schaute unentschieden auf ihre Uhr. Es war nun kurz vor zwölf. In der vergangenen Nacht musste Draco ungefähr um diese Zeit gekommen sein, da er gerade ging, als sie kam.
Sie konnte sich immer noch nicht entscheiden, weil beide Seiten irgendwelche Vor - und Nachteile hatten.
Ungefähr zwanzig Minuten später, entschloss sie sich dann aber doch zu gehen, da sie einfach zu neugierig war, über was sich Malfoy wohl mit ihr unterhalten wollte, oder ob er überhaupt Wort gehalten hatte und gekommen war - 'Obwohl, vielleicht ist er ja auch schon wieder weg?', dachte Hermine, während sie sich leise aus dem Gemeinschaftsraum schlich.
Sie gab es nicht gerne zu, aber das wäre für sie dann doch enttäuschend, denn wo sie sich nun schon dazu durchgerungen hatte, wollte sie auch hören, was er zu sagen hatte.
Leichtfüßig durchquerte sie den Innenhof und lief auf den Nordturm zu. Es war immer noch recht warm draußen, wenn auch nicht so schwül, wie am Tag zuvor.
Leise bestieg sie die Wendeltreppe; sie wollte nicht gleich Aufmerksamkeit erregen; 'vielleicht hatte er seine Vasallen ja doch mitgebracht!', dachte sie sich.
Als sie dann durch die Luke aufs Dach stieg, konnte sie aber sehen, dass sie sich geirrt hatte: Draco stand allein mit dem Rücken an eine Mauer gelehnt, seine Hände in den Taschen seiner Hose vergraben, und ließ seinen Blick auf etwas, das wohl in der Ferne lag, ruhen.
So bemerkte er Hermine auch erst, als sie direkt vor ihm stand. "Hallo!", sagte sie zögernd.
"Ich hatte gehofft, du würdest noch kommen!", erwiderte er mit einem Lächeln.
"Nun...über was wolltest du mit mir reden?", fragte sie ungeduldig, aber auch ein wenig nervös.
Mit einem energischen Schwung stieß er sich von der Mauer ab, um nun genau vor ihr zu stehen: "Nichts Bestimmtes eigentlich. Ich dachte einfach, es wäre mal nett, wenn wir uns ein wenig unterhalten würden. Ich meine was wissen wir denn schon voneinander?"
"Ich würde mal sagen, nichts, als die typischen Gerüchte und Vorurteile!". Er nickte bestätigend.
Hermine war aber immer noch verwirrt: "Aber warum möchtest du überhaupt etwas von mir wissen? Ich meinte, du hattest bisher nur Beleidigungen für mich und meine Freunde übrig...was soll ich denn da denken?"
"Ich habe mir schon gedacht, dass du so oder ähnlichen reagieren würdest...und ehrlich gesagt, kann ich dir nicht mal richtig sagen, warum ich immer so fies zu euch war. Klar, ich mag Potter nicht, aber sonst...!"
Hermine blickte ihn nur an, sagte nichts. Das war nicht gerade eine befriedigende Antwort.
"Nun, um ganz korrekt zu sein", korrigierte er sich, "war es nicht zuerst ich, der Potter nicht mochte, sondern mein Vater. Ich bekam es von ihm eingetrichtert Potter nicht zu mögen, und schließlich fühlte ich dann auch wirklich so....so war er mit vielen Dingen!", ergänzte er traurig, "du warst meinem Vater auch ein Dorn im Auge, und das nicht nur, weil du eine Muggelgeborene bist, sondern weil du stets die Klassenbeste warst, und ich somit immer nur der Zweite war...weißt du, Matthew, mein kleiner Bruder, und ich mussten immer Vaters Vorstellungen zu 100% erfüllen, sonst hatte er schon ein paar Erziehungsmaßnahmen, wie er es nannte, für uns parat!"
Hermine war völlig überwältigt von diesem plötzlichen Redefluss, aber das alles ergab für sie noch keinen Sinn. Sie hätte nie gedacht, dass der tolle Malfoy so abhängig von seinem Vater war, und dass er einen Bruder hatte, hatte sie auch nicht gewusst, und überhaupt, warum sagte Malfoy, sein Vater hatte diese Maßnahmen?
Als ob Draco ihre Gedanken lesen konnte, fuhr er fort: "Zum Glück ist er aber jetzt in Azkaban, und Matt und ich leben nun bei unserer Mutter...sie ist ganz anders, als er...die beiden passen gar nicht richtig zusammen!", entschied er.
"Wow!", antwortete Hermine, "das kam jetzt alles etwas überraschend...!" - "Ich weiß...tut mir leid!" - "Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen!", sagte sie liebevoll.
Bei den Worten lächelte er sie wieder an: "Ich wollte einfach, dass du verstehst, wieso ich bin, wie ich bin. Das war zwar nur ein kleiner Ausschnitt, aber vielleicht hast du ja jetzt irgendwann mal Lust, dich zu unterhalten?", fragte er hoffnungsvoll.
Hermine nickte zaghaft, woraufhin er unter Gemurmel, dass es schon sehr spät sei, den Turm verließ.
.wird fortgesetzt.
Hinweise:
1. Der Titel der Story ist übrigens von einem Lied von Save Ferris geborgt ^^´ Hört es euch bei Gelegenheit mal an :)
2. Dracos Erklärung am Ende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlicher beleuchtet werden, und noch offene Fragen, zB warum er plötzlich mit Hermine sprechen will, werden dann auch behandelt.
