Haloooo, und vielen Dank an Viciousdragon, Evil*Twin, HermineMalfoy, Guard
und Lorelei Lee für die netten Reviews :)
5. Erste Annäherungen
Schweigend arbeiteten sie vor sich hin: Sie räumten das Regal aus, versuchten aber die alphabetische Reihenfolge beizubehalten, damit sie es später leichter haben würden; dann staubten sie das alte, hölzerne Regal ab, sowie die vielen durchsichtigen Glasbehälter.
"So, das hätten wir dann schon mal!", sagte Draco erleichtert.
"Ja, aber jetzt beginnt erst die richtige Arbeit!", ergänzte Hermine missmutig.
"Ach, das machen wir doch mit Leichtigkeit!", versuchte Draco sie zu ermuntern, "ok, mal sehen, was kommt zuerst?", fragte er sich umschauend.
"Affodillwurzel!", antwortete Hermine ihm nach einem kurzen Blick auf die vielen Gläschen, "die Zutat müssen wir aber vermerken...sie ist leer!"
Mit einem Nicken signalisierte der Slytherin ihr, dass er verstandene hatte, und kramte aus seiner Tasche ein Pergament sowie eine Feder hervor, um es gleich zu notieren.
"Als nächstes Alraunensprossen!", diktierte Hermine, und so hatten sie bald ein System ausgearbeitet: Hermine nannte jeweils die nächste Zutat, während Draco sie dann verstaute.
Etwa eine halbe Stunde später verkündete Hermine dann: "Hahnenfußsekret - leer, und es sieht auch nicht danach aus, als wäre in letzter Zeit noch was drin gewesen!" Dabei zuckte Draco merklich zusammen und begann leicht zu zittern, was ihr natürlich nicht entging: "Was ist?", fragte sie besorgt.
"N-nichts!", antwortete er.
"Komm schon, Draco!", sagte sie, "ich merk doch, das irgendwas ist!"
Aber keine Antwort kam.
Eine Weile war es dann einfach still im Zaubertränkeklassenzimmer, bis Draco schließlich doch mit leiser Stimme fragte: "Was weißt du über Hahnenfußsekret?"
Hermine schaute ihn einen Moment lang irritiert an, sammelte sich dann und begann zu berichten: "Hahnenfußsekret, zu Latein Gollumpedis - Secretus, bezeichnet eine äußerst giftige, weißliche Substanz, die oral eingeführt wird. Diese Substanz ist seit 1983 verboten, da sie zum Tod führen kann, allerdings erst nach etwa 6 - 8 Stunden. So wurde dieses Gift vorzugsweise als Foltermittel verwendet, da es die Magenschleimhäute wegätzt, was dem Opfer große Qualen bereitet. Die Wirkung des Gifts kann aber auch durch einen einfachen Zauber gestoppt werden..."
"Ja, danke!", wurde sie von Draco mit einem gequälten Lächeln unterbrochen.
"Aber wozu das?", wollte die Gryffindor - Schülerin wissen.
Draco schaute sie eindringlich an, und musste schlucken. Langsam begann er dann zu sprechen; Hermine merkte, dass es ihm schwer fiel.
"Nun, wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir doch von meinem Bruder Matt erzählt, und dass er und ich die Anforderungen unseres Vaters immer zu 100% erfüllen mussten?"
Zur Bestätigung nickte Hermine. Sie war sehr gespannt, was sie nun von ihm erfahren würde.
"Tja, ich habe dir dann auch sicher von seinen Erziehungsmaßnahmen erzählt, oder?", fragte er.
"Nur, dass er welche für euch hatte, allerdings kann ich mir darunter nicht wirklich was vorstellen...aber allein das Wort finde ich richtig grausig!", sagte Hermine.
Bei diesen Worten lachte Draco kurz hysterisch auf, bevor er fort fuhr: "Oh, das Wort ist nichts im Gegensatz zu den Taten. Flüche und Muggelfoltermethoden waren seine gängigen Mittel uns Gehorsam einzutrichtern. Ab und an kamen dann aber auch andere Dinge zum Einsatz, wie eben Hahnenfußsekret...", schilderte er seine Erfahrungen, immer noch leicht hysterisch.
Entsetzt starrte Hermine ihn an: "Aber das geht doch nicht, das ist verboten!"
"Ts, das interessiert Vater doch nicht!", sagte Draco aufgebracht. Er konnte nicht verstehen, wie sie nur so naiv manchen Dingen gegenüber sein konnte.
Schweigend schauten sie sich an. Hermine hatte noch so viele Fragen, aber sie traute sich nicht, sie in diesem Moment zu stellen. Sie beschloss einfach ihn entscheiden zu lassen, ob er noch mehr erzählen wollte, was sie sehr begrüßen würde, oder aber, ob er weiter arbeiten wollte.
Nach einiger Zeit hatte sich Draco wieder beruhigt, er ergriff erneut das Wort, und sagte mit brüchiger Stimme: "Weißt du, vergangenen Sommer wäre Matt beinahe an so einer Strafe gestorben...er hatte ihm sehr viel, für Matts Größe zuviel, eingeflößt, und mich hatte er gestupefyd und mich dann vor Matt gesetzt. Ich sah meinen Bruder die ganze Zeit weinen, und hörte seine Schreie, aber konnte nichts machen, und Vater machte keine Anstalten, die Strafe zu beenden...".
Er senkte seinen Kopf und fast unmerklich kullerten ihm ein paar Tränen über seine Wangen.
Hermine haderte etwas mit sich. Sie wollte ihn jetzt gern in ihre Arme schließen, und ihn trösten, aber sie wusste nicht, wie er reagieren würde, also ließ sie es bleiben.
Mit immer noch gesenktem Blick erzählte Draco weiter: "Du musst wissen, Matt ist das Wichtigste in meinem Leben! Er ist die einzige Person, zu der ich vollstes Vertrauen haben, und er versteht mich immer, obwohl er doch erst zehn Jahre ist!"
Ein sanftes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
"Und das war der Zeitpunkt, an dem es mir endgültig gereicht hat. Mir war egal, was Vater wohl mit mir machen würde...ich bin zum Ministerium gegangen!"
Er hob seinen Kopf wieder, blickte Hermine durch seine tränenverschmierten Augen an, und sagte mit fester Stimme: "Durch mich kam er nach Azkaban, und es war das Beste, was ich je getan habe!"
Hermine schaute ihn einen Augenblick fassungslos an. Sie hatte noch nie gehört, dass jemand einen Familienangehörigen ausgeliefert hatte, sie hatte aber auch noch nie so etwas Grausames und zugleich Trauriges gehört, sodass ihr Blick sofort wieder weich wurde.
Er hatte ihren Gefühlswandel natürlich mitbekommen, und lächelte erleichtert, als sie ihn zum Schluss so verständnisvoll ansah.
Nun konnte sie nicht länger an sich halten und breitete ihre Arme aus, um ihn zu umarmen und zu zeigen, dass sie ihn verstand und sich über seine Offenheit freute, doch er wehrte diesen Versuch entschieden ab.
Getroffen und auch etwas verlegen, schaute Hermine zu Boden. Damit hatte sie nicht gerechnet, 'aber was habe ich auch erwartet?', fragte sie sich.
Draco hatte natürlich bemerkt, wie sie sich nun fühlte, deswegen nahm er ihn Kinn in seine linke Hand, führte ihren Kopf nach oben und zwang sie so ihn anzusehen. Behutsam sprach er dann: "Nicht so, Hermine!" - Irritiert sah sie ihn an - "Weißt du, seit dem letzten Schuljahr, als du bei dem trimagischen Turnier erst so spät gerettet wurdest, habe ich mir gewünscht, dass du mich mal umarmen würdest...aber ich möchte nicht, dass du es tust, weil du Mitleid mit mir hast!"
Sie nickte zaghaft. Es war völlig ungewohnt für sie, solche Worte von ihm zu hören, aber es gefiel ihr. Er gefiel ihr, und das langsam immer mehr.
"Ok, genug geplaudert - lass uns weiter machen!" meinte Draco dann, "wir wollen schließlich bis zum Abendessen fertig sein!", und so arbeiteten sie kräftig weiter, und sie schafften es auch tatsächlich ihr Ziel zu erreichen.
Draco hatte schon gerade seine Sachen zusammengepackt und wandte sich zum Gehen, als die Gryffindor - Schülerin ihn zurückhielt: "Draco...!"
Überrascht hielt er inne, und drehte sich um "Ja?"
"Sag mal, hättest du vielleicht Lust später noch etwas zu machen?", fragte sie schüchtern.
"Gern!", sagte er leicht verwundert.
Sie lächelte erfreut: "Schön, wo treffen wir uns?"
"Hum, da wir ja noch keine genauen Pläne haben...wie wärs, wenn du zu mir kommst, wenn du deine Aufgaben erledigt hast. Ich habe nämlich, wie du wohl nicht weißt, ein Einzelzimmer - eines der wenigen guten Dinge, die Vater gemacht hat. Du gelangst dorthin, wenn du dich in den Kerkern Richtung Zaubertränkeklassenzimmer befindest. Dort steht doch dann in einer Ecke eine Rüstung, davor bleibst du stehen, und sagst Bruderherz. Ich freu mich schon!"
"G-gut!", brachte sie gerade noch hervor, als Draco auch schon gegangen war.
~
Ungefähr 2 ½ Stunden später machte sich Hermine nervös auf den Weg. Sie war irgendwie aufgeregt und freute sich sehr. Sie ging leichtfüßig aus dem Gryffindor - Turm, durchquerte viele Gänge, um zu den Kerkern zu gelangen. Je näher sie kam, desto schneller wurde sie. Sie wusste selbst nicht genau warum.
Endlich kam sie dann an, sagte leicht erschöpft: "Bruderherz", und sofort bildete sich ein Eingang in der Mauer, ähnlich dem, der in die Winkelgasse führte.
Sie trat neugierig einen Schritt ein. Draco war scheinbar gerade nicht da, also betrachtete sie das Zimmer. Es wirkte insgesamt recht düster: Der Boden war mit einem schwarzen Rauteppich ausgelegt. Hinten in dem Raum stand an einer Wand ein großes Bett mit dunkelgrünen, zugezogenen Vorhängen, daneben ein Nachttisch aus dunklem Holz. Außerdem gab es in dem Raum noch eine Kommode, aus demselben Holz, sowie eine kleine Couch aus dunkelgrünem Leder.
Eigentlich war der Raum gar nicht so anders, als die normalen Schlafräume, nur eben etwas kleiner. Was auch noch zu der Finsternis des Zimmers beitrug, war sicherlich, dass es keine Fenster gab. Dennoch wirkte das Zimmer sehr einladend, fand Hermine.
Interessiert ging sie etwas weiter ins Zimmer, auf die Kommode zu, um sich die Bilder anzusehen, die Draco dort nach Muggelart aufgestellt hatte.
Auf ihrem Weg dorthin stolperte sie etwas, was ziemlichen Lärm verursachte.
Plötzlich hörte sie dann eine tiefe Stimme vom Bett her: "Draco, hast du dir was getan?"
Hermine war wie erstarrt: 'Wem gehört nur die Stimme?', fragte sie sich, und da sie nicht fähig war eine Antwort zu geben, wurde kurz später ein Vorhang zurückgezogen, und vor ihr stand ein recht großer, und muskulöser Junge, der in Dracos Alter zu sein schien, nur mit einer schwarzen, seidenen Boxershorts bekleidet.
Er hatte dunkelbraune, fast schwarze Augen, sowie schwarze, lange Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Außerdem zierte ein riesiges Schlangen - Tatoo seinen Oberkörper.
Emotionslos sah er sie an, und Hermine starrte einfach zurück.
.wird fortgesetzt.
5. Erste Annäherungen
Schweigend arbeiteten sie vor sich hin: Sie räumten das Regal aus, versuchten aber die alphabetische Reihenfolge beizubehalten, damit sie es später leichter haben würden; dann staubten sie das alte, hölzerne Regal ab, sowie die vielen durchsichtigen Glasbehälter.
"So, das hätten wir dann schon mal!", sagte Draco erleichtert.
"Ja, aber jetzt beginnt erst die richtige Arbeit!", ergänzte Hermine missmutig.
"Ach, das machen wir doch mit Leichtigkeit!", versuchte Draco sie zu ermuntern, "ok, mal sehen, was kommt zuerst?", fragte er sich umschauend.
"Affodillwurzel!", antwortete Hermine ihm nach einem kurzen Blick auf die vielen Gläschen, "die Zutat müssen wir aber vermerken...sie ist leer!"
Mit einem Nicken signalisierte der Slytherin ihr, dass er verstandene hatte, und kramte aus seiner Tasche ein Pergament sowie eine Feder hervor, um es gleich zu notieren.
"Als nächstes Alraunensprossen!", diktierte Hermine, und so hatten sie bald ein System ausgearbeitet: Hermine nannte jeweils die nächste Zutat, während Draco sie dann verstaute.
Etwa eine halbe Stunde später verkündete Hermine dann: "Hahnenfußsekret - leer, und es sieht auch nicht danach aus, als wäre in letzter Zeit noch was drin gewesen!" Dabei zuckte Draco merklich zusammen und begann leicht zu zittern, was ihr natürlich nicht entging: "Was ist?", fragte sie besorgt.
"N-nichts!", antwortete er.
"Komm schon, Draco!", sagte sie, "ich merk doch, das irgendwas ist!"
Aber keine Antwort kam.
Eine Weile war es dann einfach still im Zaubertränkeklassenzimmer, bis Draco schließlich doch mit leiser Stimme fragte: "Was weißt du über Hahnenfußsekret?"
Hermine schaute ihn einen Moment lang irritiert an, sammelte sich dann und begann zu berichten: "Hahnenfußsekret, zu Latein Gollumpedis - Secretus, bezeichnet eine äußerst giftige, weißliche Substanz, die oral eingeführt wird. Diese Substanz ist seit 1983 verboten, da sie zum Tod führen kann, allerdings erst nach etwa 6 - 8 Stunden. So wurde dieses Gift vorzugsweise als Foltermittel verwendet, da es die Magenschleimhäute wegätzt, was dem Opfer große Qualen bereitet. Die Wirkung des Gifts kann aber auch durch einen einfachen Zauber gestoppt werden..."
"Ja, danke!", wurde sie von Draco mit einem gequälten Lächeln unterbrochen.
"Aber wozu das?", wollte die Gryffindor - Schülerin wissen.
Draco schaute sie eindringlich an, und musste schlucken. Langsam begann er dann zu sprechen; Hermine merkte, dass es ihm schwer fiel.
"Nun, wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir doch von meinem Bruder Matt erzählt, und dass er und ich die Anforderungen unseres Vaters immer zu 100% erfüllen mussten?"
Zur Bestätigung nickte Hermine. Sie war sehr gespannt, was sie nun von ihm erfahren würde.
"Tja, ich habe dir dann auch sicher von seinen Erziehungsmaßnahmen erzählt, oder?", fragte er.
"Nur, dass er welche für euch hatte, allerdings kann ich mir darunter nicht wirklich was vorstellen...aber allein das Wort finde ich richtig grausig!", sagte Hermine.
Bei diesen Worten lachte Draco kurz hysterisch auf, bevor er fort fuhr: "Oh, das Wort ist nichts im Gegensatz zu den Taten. Flüche und Muggelfoltermethoden waren seine gängigen Mittel uns Gehorsam einzutrichtern. Ab und an kamen dann aber auch andere Dinge zum Einsatz, wie eben Hahnenfußsekret...", schilderte er seine Erfahrungen, immer noch leicht hysterisch.
Entsetzt starrte Hermine ihn an: "Aber das geht doch nicht, das ist verboten!"
"Ts, das interessiert Vater doch nicht!", sagte Draco aufgebracht. Er konnte nicht verstehen, wie sie nur so naiv manchen Dingen gegenüber sein konnte.
Schweigend schauten sie sich an. Hermine hatte noch so viele Fragen, aber sie traute sich nicht, sie in diesem Moment zu stellen. Sie beschloss einfach ihn entscheiden zu lassen, ob er noch mehr erzählen wollte, was sie sehr begrüßen würde, oder aber, ob er weiter arbeiten wollte.
Nach einiger Zeit hatte sich Draco wieder beruhigt, er ergriff erneut das Wort, und sagte mit brüchiger Stimme: "Weißt du, vergangenen Sommer wäre Matt beinahe an so einer Strafe gestorben...er hatte ihm sehr viel, für Matts Größe zuviel, eingeflößt, und mich hatte er gestupefyd und mich dann vor Matt gesetzt. Ich sah meinen Bruder die ganze Zeit weinen, und hörte seine Schreie, aber konnte nichts machen, und Vater machte keine Anstalten, die Strafe zu beenden...".
Er senkte seinen Kopf und fast unmerklich kullerten ihm ein paar Tränen über seine Wangen.
Hermine haderte etwas mit sich. Sie wollte ihn jetzt gern in ihre Arme schließen, und ihn trösten, aber sie wusste nicht, wie er reagieren würde, also ließ sie es bleiben.
Mit immer noch gesenktem Blick erzählte Draco weiter: "Du musst wissen, Matt ist das Wichtigste in meinem Leben! Er ist die einzige Person, zu der ich vollstes Vertrauen haben, und er versteht mich immer, obwohl er doch erst zehn Jahre ist!"
Ein sanftes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
"Und das war der Zeitpunkt, an dem es mir endgültig gereicht hat. Mir war egal, was Vater wohl mit mir machen würde...ich bin zum Ministerium gegangen!"
Er hob seinen Kopf wieder, blickte Hermine durch seine tränenverschmierten Augen an, und sagte mit fester Stimme: "Durch mich kam er nach Azkaban, und es war das Beste, was ich je getan habe!"
Hermine schaute ihn einen Augenblick fassungslos an. Sie hatte noch nie gehört, dass jemand einen Familienangehörigen ausgeliefert hatte, sie hatte aber auch noch nie so etwas Grausames und zugleich Trauriges gehört, sodass ihr Blick sofort wieder weich wurde.
Er hatte ihren Gefühlswandel natürlich mitbekommen, und lächelte erleichtert, als sie ihn zum Schluss so verständnisvoll ansah.
Nun konnte sie nicht länger an sich halten und breitete ihre Arme aus, um ihn zu umarmen und zu zeigen, dass sie ihn verstand und sich über seine Offenheit freute, doch er wehrte diesen Versuch entschieden ab.
Getroffen und auch etwas verlegen, schaute Hermine zu Boden. Damit hatte sie nicht gerechnet, 'aber was habe ich auch erwartet?', fragte sie sich.
Draco hatte natürlich bemerkt, wie sie sich nun fühlte, deswegen nahm er ihn Kinn in seine linke Hand, führte ihren Kopf nach oben und zwang sie so ihn anzusehen. Behutsam sprach er dann: "Nicht so, Hermine!" - Irritiert sah sie ihn an - "Weißt du, seit dem letzten Schuljahr, als du bei dem trimagischen Turnier erst so spät gerettet wurdest, habe ich mir gewünscht, dass du mich mal umarmen würdest...aber ich möchte nicht, dass du es tust, weil du Mitleid mit mir hast!"
Sie nickte zaghaft. Es war völlig ungewohnt für sie, solche Worte von ihm zu hören, aber es gefiel ihr. Er gefiel ihr, und das langsam immer mehr.
"Ok, genug geplaudert - lass uns weiter machen!" meinte Draco dann, "wir wollen schließlich bis zum Abendessen fertig sein!", und so arbeiteten sie kräftig weiter, und sie schafften es auch tatsächlich ihr Ziel zu erreichen.
Draco hatte schon gerade seine Sachen zusammengepackt und wandte sich zum Gehen, als die Gryffindor - Schülerin ihn zurückhielt: "Draco...!"
Überrascht hielt er inne, und drehte sich um "Ja?"
"Sag mal, hättest du vielleicht Lust später noch etwas zu machen?", fragte sie schüchtern.
"Gern!", sagte er leicht verwundert.
Sie lächelte erfreut: "Schön, wo treffen wir uns?"
"Hum, da wir ja noch keine genauen Pläne haben...wie wärs, wenn du zu mir kommst, wenn du deine Aufgaben erledigt hast. Ich habe nämlich, wie du wohl nicht weißt, ein Einzelzimmer - eines der wenigen guten Dinge, die Vater gemacht hat. Du gelangst dorthin, wenn du dich in den Kerkern Richtung Zaubertränkeklassenzimmer befindest. Dort steht doch dann in einer Ecke eine Rüstung, davor bleibst du stehen, und sagst Bruderherz. Ich freu mich schon!"
"G-gut!", brachte sie gerade noch hervor, als Draco auch schon gegangen war.
~
Ungefähr 2 ½ Stunden später machte sich Hermine nervös auf den Weg. Sie war irgendwie aufgeregt und freute sich sehr. Sie ging leichtfüßig aus dem Gryffindor - Turm, durchquerte viele Gänge, um zu den Kerkern zu gelangen. Je näher sie kam, desto schneller wurde sie. Sie wusste selbst nicht genau warum.
Endlich kam sie dann an, sagte leicht erschöpft: "Bruderherz", und sofort bildete sich ein Eingang in der Mauer, ähnlich dem, der in die Winkelgasse führte.
Sie trat neugierig einen Schritt ein. Draco war scheinbar gerade nicht da, also betrachtete sie das Zimmer. Es wirkte insgesamt recht düster: Der Boden war mit einem schwarzen Rauteppich ausgelegt. Hinten in dem Raum stand an einer Wand ein großes Bett mit dunkelgrünen, zugezogenen Vorhängen, daneben ein Nachttisch aus dunklem Holz. Außerdem gab es in dem Raum noch eine Kommode, aus demselben Holz, sowie eine kleine Couch aus dunkelgrünem Leder.
Eigentlich war der Raum gar nicht so anders, als die normalen Schlafräume, nur eben etwas kleiner. Was auch noch zu der Finsternis des Zimmers beitrug, war sicherlich, dass es keine Fenster gab. Dennoch wirkte das Zimmer sehr einladend, fand Hermine.
Interessiert ging sie etwas weiter ins Zimmer, auf die Kommode zu, um sich die Bilder anzusehen, die Draco dort nach Muggelart aufgestellt hatte.
Auf ihrem Weg dorthin stolperte sie etwas, was ziemlichen Lärm verursachte.
Plötzlich hörte sie dann eine tiefe Stimme vom Bett her: "Draco, hast du dir was getan?"
Hermine war wie erstarrt: 'Wem gehört nur die Stimme?', fragte sie sich, und da sie nicht fähig war eine Antwort zu geben, wurde kurz später ein Vorhang zurückgezogen, und vor ihr stand ein recht großer, und muskulöser Junge, der in Dracos Alter zu sein schien, nur mit einer schwarzen, seidenen Boxershorts bekleidet.
Er hatte dunkelbraune, fast schwarze Augen, sowie schwarze, lange Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Außerdem zierte ein riesiges Schlangen - Tatoo seinen Oberkörper.
Emotionslos sah er sie an, und Hermine starrte einfach zurück.
.wird fortgesetzt.
