Kapitel 18
Kennenlernen
Hermione war auf dem Weg nach Hause und hoffte, dass ihr Vater nicht genau in diesem Moment zu Jeanne flog. Noch schlimmer wäre es, wenn er apparieren würde, denn dann hätte Harry nicht einmal Zeit, sich zu verstecken.
Doch als sie ankam und das Haus betrat, sah sie mit Erleichterung Lucius den Korridor entlang gehen. Anscheinend wollte er gerade aufbrechen.
Als er Hermione sah, setzte er ein Lächeln auf, dass seine Augen nicht erreichte.
,,Wie schön, dich zu sehen. Ich wollte dich gerade abholen", sagte er gelassen. ,, Ich frage mich, wie du dich da jetzt herausreden willst... Lügen... nächtliches Verschwinden... du hast deiner Mutter Angst gemacht, Hermione."
,,Das wollte ich nicht", gab sie wahrheitsgemäß zu.
Lucius beachtete sie nicht, fuhr aber fort: ,,Wenn Draco nicht bei dir gewesen wäre, wärst du jetzt immer noch nicht hier, hab' ich nicht Recht, Hermione?"
,,Es tut mir leid."
,,Über deine Bestrafung können wir allerdings auch später noch reden, im Moment habe ich leider keine Zeit. Du wirst dich in der Zwischenzeit in deinem Zimmer aufhalten und warten, bis ich zurückkommen." Er schritt durch das Portal und Hermione machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Dort angekommen, sah sie Draco auf ihrem Bett sitzen.
,,Was machst du hier?", fragte sie barsch, immer noch sauer auf ihn.
,,Ich habe auf dich gewartet."
,,Wolltest du dich entschuldigen, weil du mich verraten hast?"
,,Nein."
,,Das hab' ich mir gedacht. Aber ich habe jetzt wirklich keine Lust auf deine dummen Ausreden, also kannst du ja wieder geh -"
,,Ich habe einen Brief bekommen."
,,Was?"
,,Ich sagte: Ich. Habe. Einen. Brief bekommen", wiederholte Draco langsam, jedes Wort betonend.
,,Das hab' ich schon verstanden, aber, was für ein Brief?", wollte Hermione ungeduldig wissen.
,,Ich hab' dir doch etwas erzählt, kurz bevor... naja, du weißt schon... Cedric starb", erwiderte er.
Hermione überlegte: ,,Das, mit der Kimmkorn-Ziege?"
,,Nein", auch Draco wirkte jetzt ungeduldig, allerdings auch etwas verlegen.
,,Ach, du meinst die Sache mit dieser Amerikanerin, die in Durmstrang zur Schule geht! Julie oder wie sie hieß." Hermione lächelte. Draco hatte ihr davon erzählt, als sie sich heimlich in der Bibliothek getroffen hatten.
,,Janie", verbesserte Draco sie.
Hermione hätte nicht gedacht, dass Janie sich noch mal bei Draco melden würde. Der war zwar immer noch schwer in sie verliebt, aber für sie schien es eigentlich nicht mehr als eine kleine Romanze gewesen zu sein. Als Draco sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wolle, hatte sie abgelehnt, mit der Begründung, sie habe schon jemand anderen. Draco, der bis zu diesem Zeitpunkt einige Angebote von Slytherin Mädchen ausgeschlagen hatte, war dann ohne Partnerin und da er sich diese Blöße nicht geben wollte, hatte er die überglückliche Pansy Parkinson gefragt.
Janie war nicht zum Ball erschienen.
,,Was", fragte Hermione schließlich. ,,schreibt sie denn?"
,,Sie ist gerade in England, London und wollte wissen, ob ich mich dort mit ihr treffen will." Draco strahlte.
,,Und? Hast du schon geantwortet?"
,,Ich würde ja gerne, aber - ich hab' Hausarrest." Sein Lächeln verblaßte ein wenig.
,,Ich hab' auch Hausarrest, aber ich gehe trotzdem übermorgen nach London!", rief Hermione hitzig aus. ,,Ich lasse mir von Dad nicht verbieten, mit Harry zusammen zu sein!"
,,Was", wunderte Draco sich. ,,willst du denn in London?"
,,Wir treffen da Ron. Du kannst mitkommen. Bevor wir Ron treffen, kannst du dich von uns trennen. Vielleicht bringt dich das näher mit Harry zusammen.", schlug Hermione vor.
,,Ich halte zwar nichts von Potter, aber es ist einfacher, als alleine nach London zu kommen." ,,Okay!", sie freute sich. ,,Ich werde es Harry sagen."
**************
Michael und Philander waren in einen heftigen Streit ausgebrochen. Philander konnte sich nicht einmal an das Thema erinnern, wahrscheinlich wieder irgendeine Kleinigkeit.
Philander argumentierte gut, solange, bis Michael keine Worte mehr fand, nicht einmal Beschimpfungen. Doch wenn sie dachte, sie hätte gewonnen, dann irrte sie sich. So schnell gab Michael Anthony Malfoy nicht auf.
,,Hör endlich auf, Philander", sagte er drohend und zog seinen Zauberstab. ,,Du bist meine Frau und musst dich nach mir richten."
,,Also, ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber in der restlichen Welt ist dieser Zug schon längst abgefahren", erwiderte sie kühl.
,,Setz dich", hisste Michael und nickte zum Bett, seinen Zauberstab immer noch auf sie richtend.
,,Michael..." Jetzt klang sie verunsichert.
,,SETZ DICH!", brüllte er sie an. In diesem Moment betrat William das Zimmer.
**********
Als Hermione die streitenden Stimmen ihres Bruders und dessen Frau hörte, machte sie sich sofort auf die Suche nach William.
Doch sie fand ihn nicht. Der einzige dem sie begegnete, war ihr Vater.
Warum soll ich es verheimlichen?, dachte sie. Das bringt doch nichts. Und sie wandte sich hilfesuchend an ihren Vater:
,,Dad, ich hatte letzte Nacht einen Traum. Michael hat darin jemanden umgebracht -"
,,Und?", schnitt Lucius ihr das Wort ab.
,,Jetzt ist alles genauso wie in meinem Traum!", fuhr sie hastig fort. ,,Dad, bitte, du musst etwas unternehmen!"
Lucius merkte, dass sie es ernst meinte und da sie nicht dumm war, redete sie nicht von irgendeinem ähnlichen Traum.
,,Wo ist er?", fragte er Hermione.
Sie sagte es ihm und mit schnellen Schritten ging er in die ihm gewiesene Richtung.
****************
,,Narcissa?", keuchte Jeanne verwundert, als sie ihrer Schwester die Tür öffnete.
,,Jeanne?", sagte Narcissa im gleichen ungläubigen Ton, mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen.
,,Was willst du?", fragte Jeanne nun.
,,Wieso?", erwiderte Narcissa leicht beleidigt. ,,Du sagtest doch, wir sollten uns mal wider treffen."
,,Na gut, komm rein."
Narcissa betrat das Haus. Suchend sah sie sich um.
,,Was ist?", fragte Jeanne.
,,Wohnt Hermione's Freund noch hier?"
,,Ja, aber -"
,,Ich will ihn sehen."
,,Narcissa, das ist jetzt ganz ungünstig..."
,,Ich will ihn kennenlernen, Jeanne."
,,Das geht nicht."
,,Wieso?"
,,Warum fragst du nicht Hermione. Ich möchte ihre Geheimnisse nicht ausplaudern."
,,Weich nicht aus. Wo ist er?"
,,Oben, aber du wirst nicht hingehen!"
,,Was ist denn mit ihm los? Ist er vielleicht doppelt so alt, oder ein Muggel?"
,,Harry Potter. Es ist Harry Potter."
**************
Was soll ich tun?, fragte sich Harry, nachdem er das Gespräch zwischen Jeanne und Narcissa gehört hatte. Als Jeanne seinen Namen erwähnte, schlich er leise zur Haustür und ging raus.
Aber wo sollte er hin? Er hatte eigentlich keine Angst vor Narcissa, nur Lucius war das Problem. Vielleicht sollte er sich dem Stellen. Gut, dann lernte er jetzt eben Hermione's Mutter kennen, was war schon dabei?
Mit einem Seufzer betrat er das Haus wieder.
Narcissa und Jeanne redeten gerade über ihn, wie Harry annahm, denn er konnte sie nicht hören.
So ungern er es auch tat, er musste sich bemerkbar machen.
,,Guten Tag", sagte Harry höflich.
Abrupt hielten die Beiden inne. Jeanne starrte nur und auch Narcissa wirkte zerstreut.
Schließlich allerdings lächelte sie und reichte Harry ihre Hand.
,,Hallo", sagte sie. ,,Du weißt wohl, wer ich bin. Es freut mich, dich kennenzulernen."
Nach einer Atempause fügte sie noch leicht bedrückt hinzu: ,,Das muss eine unangenehme Situation für dich sein."
"ähm Hallo...", murmelte Harry und schüttelte Narcissa's Hand. "Sie kennen mich ja sicher..."
Wirklich super Satz, Harry. Natürlich kennt sie dich!, schoss es ihm durch den Kopf.
"Ja, .... nun du bist also Hermione´s Freund. Ich will ehrlich zu dir sein, damit hätte ich nie gerechnet, schon allein wegen ihrem Vater..."
"Ich will euch ja nicht stören, aber lasst uns doch ins Wohnzimmer gehen. Ich glaube nicht, dass wir das alles hier im Hausflur besprechen müssen" ,meldete sich Jeanne plötzlich zu Wort und schob Harry und ihre Schwester in das Wohnzimmer. Dann verschwand sie in der Küche und murmelte etwas von `Tee´ und `Wartet hier auf mich´.
"Du weißt doch sicherlich, dass Hermione mit Nachnamen eigentlich Malfoy und nicht Granger heißt?" ,wandte sich Narcissa am Harry und übersprang so die unangenehme Stille, die entstanden war. Harry nickte: "Ja, allerdings habe ich es auch erst vor ein paar Tagen erfahren und ähm - verstehen Sie das bitte nicht falsch - aber es war doch ein kleiner Schock für mich." Er lächelte verlegen.
"Das kann ich sehr gut verstehen...." ,Narcissa seufzte und sah mit einem Mal sehr müde aus.
Sie ließ sich in einem der Sessel nieder. Harry tat es ebenfalls.
"Nun... ich weiß irgendwie nicht so ganz was ich sagen soll..." ,gestand sie und lächelte schwach.
"Ähm.... darf ich Sie etwas fragen?"
"Sicher."
"Nun ja, akzeptieren sie Hermione´s und meine Beziehung? Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie sich nicht gerade freuen werden, aber..."
"Natürlich akzeptiere ich sie, Harry-"
Harry fiel auf, dass Narcissa ihn gerade bei seinen Namen genannt hatte und war erleichtert darüber.
"Weißt du, Hermione hatte schon immer ihren eigenen Kopf und ganz ehrlich, mich wundert es nicht sehr." Narcissa klang traurig und doch irgendwie erleichtert, endlich jemanden das alles erzählen zu können. "Meine kleine Hermione hat mir schon viel von dir und Ronald Weasley erzählt, ich weiß sehr wohl, dass ihr beide ihre besten Freunde seid. Und ich weiß auch, dass Hermione immer sehr darunter litt, euch nicht einladen zu können und ihrem Vater von ihren besten Freunden erzählen zu können. Sie litt und leidet immer noch sehr unter Lucius Erziehung..." ,sie seufzte.
"Aber, das...das hat mir Hermione nie erzählt.."
"Wie konnte sie auch? Sie dachte, ihr würdet nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, wenn ihr wüsstet, dass sie eine Malfoy ist."
"Achso. Sie ähm - Sie sagen ihrem Mann doch nichts von unserer Beziehung, oder?"
"Natürlich wird sie das nicht!" , meldete sie plötzlich Jeannes Stimme zu Wort. Sie trug ein Tablett mit Tassen, einer Teekanne und eine kleine Schüssel mit Keksen. Schnell hatte sie alles abgestellt und bediente Narcissa und Harry.
"Narcissa, du sagt Lucius kein Wort von Harry!"
"Jeanne, ich muss ja bitten. Was denkst du eigentlich von mir?! Natürlich werde ich Hermione´s Vater wohl kaum etwas von ihrem Freund erzählen. Was glaubst du denn was sie machen würden, wenn sie wüssten, dass Harry Hermione´s Freund ist?" ,empörte sich Narcissa und war aufgesprungen.
Jeanne schaute betreten zu Boden. "Tut mir leid, meine Phantasie ist mit mir durchgegangen. Harry, Narcissa wird Lucius nichts erzählen, du musst dir deswegen keine Sorgen machen."
"Und ich akzeptiere die Beziehung zwischen dir und meiner Tochter!", fügte Narcissa hinzu und setzte sich wieder.
Harry lächelte: "Danke!"
Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Narcissa plötzlich einfiel, dass sie ja nach Hause müsse und verabschiedete sich von ihrer Schwester (mit der sie noch schnell ein Treffen ausmachte) und von Harry. Dann verschwand sie.
Harry, müde geworden, verabschiedete sich wiederum von Jeanne und ging in sein Zimmer.
Hermione war auf dem Weg nach Hause und hoffte, dass ihr Vater nicht genau in diesem Moment zu Jeanne flog. Noch schlimmer wäre es, wenn er apparieren würde, denn dann hätte Harry nicht einmal Zeit, sich zu verstecken.
Doch als sie ankam und das Haus betrat, sah sie mit Erleichterung Lucius den Korridor entlang gehen. Anscheinend wollte er gerade aufbrechen.
Als er Hermione sah, setzte er ein Lächeln auf, dass seine Augen nicht erreichte.
,,Wie schön, dich zu sehen. Ich wollte dich gerade abholen", sagte er gelassen. ,, Ich frage mich, wie du dich da jetzt herausreden willst... Lügen... nächtliches Verschwinden... du hast deiner Mutter Angst gemacht, Hermione."
,,Das wollte ich nicht", gab sie wahrheitsgemäß zu.
Lucius beachtete sie nicht, fuhr aber fort: ,,Wenn Draco nicht bei dir gewesen wäre, wärst du jetzt immer noch nicht hier, hab' ich nicht Recht, Hermione?"
,,Es tut mir leid."
,,Über deine Bestrafung können wir allerdings auch später noch reden, im Moment habe ich leider keine Zeit. Du wirst dich in der Zwischenzeit in deinem Zimmer aufhalten und warten, bis ich zurückkommen." Er schritt durch das Portal und Hermione machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer. Dort angekommen, sah sie Draco auf ihrem Bett sitzen.
,,Was machst du hier?", fragte sie barsch, immer noch sauer auf ihn.
,,Ich habe auf dich gewartet."
,,Wolltest du dich entschuldigen, weil du mich verraten hast?"
,,Nein."
,,Das hab' ich mir gedacht. Aber ich habe jetzt wirklich keine Lust auf deine dummen Ausreden, also kannst du ja wieder geh -"
,,Ich habe einen Brief bekommen."
,,Was?"
,,Ich sagte: Ich. Habe. Einen. Brief bekommen", wiederholte Draco langsam, jedes Wort betonend.
,,Das hab' ich schon verstanden, aber, was für ein Brief?", wollte Hermione ungeduldig wissen.
,,Ich hab' dir doch etwas erzählt, kurz bevor... naja, du weißt schon... Cedric starb", erwiderte er.
Hermione überlegte: ,,Das, mit der Kimmkorn-Ziege?"
,,Nein", auch Draco wirkte jetzt ungeduldig, allerdings auch etwas verlegen.
,,Ach, du meinst die Sache mit dieser Amerikanerin, die in Durmstrang zur Schule geht! Julie oder wie sie hieß." Hermione lächelte. Draco hatte ihr davon erzählt, als sie sich heimlich in der Bibliothek getroffen hatten.
,,Janie", verbesserte Draco sie.
Hermione hätte nicht gedacht, dass Janie sich noch mal bei Draco melden würde. Der war zwar immer noch schwer in sie verliebt, aber für sie schien es eigentlich nicht mehr als eine kleine Romanze gewesen zu sein. Als Draco sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Ball gehen wolle, hatte sie abgelehnt, mit der Begründung, sie habe schon jemand anderen. Draco, der bis zu diesem Zeitpunkt einige Angebote von Slytherin Mädchen ausgeschlagen hatte, war dann ohne Partnerin und da er sich diese Blöße nicht geben wollte, hatte er die überglückliche Pansy Parkinson gefragt.
Janie war nicht zum Ball erschienen.
,,Was", fragte Hermione schließlich. ,,schreibt sie denn?"
,,Sie ist gerade in England, London und wollte wissen, ob ich mich dort mit ihr treffen will." Draco strahlte.
,,Und? Hast du schon geantwortet?"
,,Ich würde ja gerne, aber - ich hab' Hausarrest." Sein Lächeln verblaßte ein wenig.
,,Ich hab' auch Hausarrest, aber ich gehe trotzdem übermorgen nach London!", rief Hermione hitzig aus. ,,Ich lasse mir von Dad nicht verbieten, mit Harry zusammen zu sein!"
,,Was", wunderte Draco sich. ,,willst du denn in London?"
,,Wir treffen da Ron. Du kannst mitkommen. Bevor wir Ron treffen, kannst du dich von uns trennen. Vielleicht bringt dich das näher mit Harry zusammen.", schlug Hermione vor.
,,Ich halte zwar nichts von Potter, aber es ist einfacher, als alleine nach London zu kommen." ,,Okay!", sie freute sich. ,,Ich werde es Harry sagen."
**************
Michael und Philander waren in einen heftigen Streit ausgebrochen. Philander konnte sich nicht einmal an das Thema erinnern, wahrscheinlich wieder irgendeine Kleinigkeit.
Philander argumentierte gut, solange, bis Michael keine Worte mehr fand, nicht einmal Beschimpfungen. Doch wenn sie dachte, sie hätte gewonnen, dann irrte sie sich. So schnell gab Michael Anthony Malfoy nicht auf.
,,Hör endlich auf, Philander", sagte er drohend und zog seinen Zauberstab. ,,Du bist meine Frau und musst dich nach mir richten."
,,Also, ich weiß ja nicht wie das bei euch ist, aber in der restlichen Welt ist dieser Zug schon längst abgefahren", erwiderte sie kühl.
,,Setz dich", hisste Michael und nickte zum Bett, seinen Zauberstab immer noch auf sie richtend.
,,Michael..." Jetzt klang sie verunsichert.
,,SETZ DICH!", brüllte er sie an. In diesem Moment betrat William das Zimmer.
**********
Als Hermione die streitenden Stimmen ihres Bruders und dessen Frau hörte, machte sie sich sofort auf die Suche nach William.
Doch sie fand ihn nicht. Der einzige dem sie begegnete, war ihr Vater.
Warum soll ich es verheimlichen?, dachte sie. Das bringt doch nichts. Und sie wandte sich hilfesuchend an ihren Vater:
,,Dad, ich hatte letzte Nacht einen Traum. Michael hat darin jemanden umgebracht -"
,,Und?", schnitt Lucius ihr das Wort ab.
,,Jetzt ist alles genauso wie in meinem Traum!", fuhr sie hastig fort. ,,Dad, bitte, du musst etwas unternehmen!"
Lucius merkte, dass sie es ernst meinte und da sie nicht dumm war, redete sie nicht von irgendeinem ähnlichen Traum.
,,Wo ist er?", fragte er Hermione.
Sie sagte es ihm und mit schnellen Schritten ging er in die ihm gewiesene Richtung.
****************
,,Narcissa?", keuchte Jeanne verwundert, als sie ihrer Schwester die Tür öffnete.
,,Jeanne?", sagte Narcissa im gleichen ungläubigen Ton, mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen.
,,Was willst du?", fragte Jeanne nun.
,,Wieso?", erwiderte Narcissa leicht beleidigt. ,,Du sagtest doch, wir sollten uns mal wider treffen."
,,Na gut, komm rein."
Narcissa betrat das Haus. Suchend sah sie sich um.
,,Was ist?", fragte Jeanne.
,,Wohnt Hermione's Freund noch hier?"
,,Ja, aber -"
,,Ich will ihn sehen."
,,Narcissa, das ist jetzt ganz ungünstig..."
,,Ich will ihn kennenlernen, Jeanne."
,,Das geht nicht."
,,Wieso?"
,,Warum fragst du nicht Hermione. Ich möchte ihre Geheimnisse nicht ausplaudern."
,,Weich nicht aus. Wo ist er?"
,,Oben, aber du wirst nicht hingehen!"
,,Was ist denn mit ihm los? Ist er vielleicht doppelt so alt, oder ein Muggel?"
,,Harry Potter. Es ist Harry Potter."
**************
Was soll ich tun?, fragte sich Harry, nachdem er das Gespräch zwischen Jeanne und Narcissa gehört hatte. Als Jeanne seinen Namen erwähnte, schlich er leise zur Haustür und ging raus.
Aber wo sollte er hin? Er hatte eigentlich keine Angst vor Narcissa, nur Lucius war das Problem. Vielleicht sollte er sich dem Stellen. Gut, dann lernte er jetzt eben Hermione's Mutter kennen, was war schon dabei?
Mit einem Seufzer betrat er das Haus wieder.
Narcissa und Jeanne redeten gerade über ihn, wie Harry annahm, denn er konnte sie nicht hören.
So ungern er es auch tat, er musste sich bemerkbar machen.
,,Guten Tag", sagte Harry höflich.
Abrupt hielten die Beiden inne. Jeanne starrte nur und auch Narcissa wirkte zerstreut.
Schließlich allerdings lächelte sie und reichte Harry ihre Hand.
,,Hallo", sagte sie. ,,Du weißt wohl, wer ich bin. Es freut mich, dich kennenzulernen."
Nach einer Atempause fügte sie noch leicht bedrückt hinzu: ,,Das muss eine unangenehme Situation für dich sein."
"ähm Hallo...", murmelte Harry und schüttelte Narcissa's Hand. "Sie kennen mich ja sicher..."
Wirklich super Satz, Harry. Natürlich kennt sie dich!, schoss es ihm durch den Kopf.
"Ja, .... nun du bist also Hermione´s Freund. Ich will ehrlich zu dir sein, damit hätte ich nie gerechnet, schon allein wegen ihrem Vater..."
"Ich will euch ja nicht stören, aber lasst uns doch ins Wohnzimmer gehen. Ich glaube nicht, dass wir das alles hier im Hausflur besprechen müssen" ,meldete sich Jeanne plötzlich zu Wort und schob Harry und ihre Schwester in das Wohnzimmer. Dann verschwand sie in der Küche und murmelte etwas von `Tee´ und `Wartet hier auf mich´.
"Du weißt doch sicherlich, dass Hermione mit Nachnamen eigentlich Malfoy und nicht Granger heißt?" ,wandte sich Narcissa am Harry und übersprang so die unangenehme Stille, die entstanden war. Harry nickte: "Ja, allerdings habe ich es auch erst vor ein paar Tagen erfahren und ähm - verstehen Sie das bitte nicht falsch - aber es war doch ein kleiner Schock für mich." Er lächelte verlegen.
"Das kann ich sehr gut verstehen...." ,Narcissa seufzte und sah mit einem Mal sehr müde aus.
Sie ließ sich in einem der Sessel nieder. Harry tat es ebenfalls.
"Nun... ich weiß irgendwie nicht so ganz was ich sagen soll..." ,gestand sie und lächelte schwach.
"Ähm.... darf ich Sie etwas fragen?"
"Sicher."
"Nun ja, akzeptieren sie Hermione´s und meine Beziehung? Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie sich nicht gerade freuen werden, aber..."
"Natürlich akzeptiere ich sie, Harry-"
Harry fiel auf, dass Narcissa ihn gerade bei seinen Namen genannt hatte und war erleichtert darüber.
"Weißt du, Hermione hatte schon immer ihren eigenen Kopf und ganz ehrlich, mich wundert es nicht sehr." Narcissa klang traurig und doch irgendwie erleichtert, endlich jemanden das alles erzählen zu können. "Meine kleine Hermione hat mir schon viel von dir und Ronald Weasley erzählt, ich weiß sehr wohl, dass ihr beide ihre besten Freunde seid. Und ich weiß auch, dass Hermione immer sehr darunter litt, euch nicht einladen zu können und ihrem Vater von ihren besten Freunden erzählen zu können. Sie litt und leidet immer noch sehr unter Lucius Erziehung..." ,sie seufzte.
"Aber, das...das hat mir Hermione nie erzählt.."
"Wie konnte sie auch? Sie dachte, ihr würdet nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen, wenn ihr wüsstet, dass sie eine Malfoy ist."
"Achso. Sie ähm - Sie sagen ihrem Mann doch nichts von unserer Beziehung, oder?"
"Natürlich wird sie das nicht!" , meldete sie plötzlich Jeannes Stimme zu Wort. Sie trug ein Tablett mit Tassen, einer Teekanne und eine kleine Schüssel mit Keksen. Schnell hatte sie alles abgestellt und bediente Narcissa und Harry.
"Narcissa, du sagt Lucius kein Wort von Harry!"
"Jeanne, ich muss ja bitten. Was denkst du eigentlich von mir?! Natürlich werde ich Hermione´s Vater wohl kaum etwas von ihrem Freund erzählen. Was glaubst du denn was sie machen würden, wenn sie wüssten, dass Harry Hermione´s Freund ist?" ,empörte sich Narcissa und war aufgesprungen.
Jeanne schaute betreten zu Boden. "Tut mir leid, meine Phantasie ist mit mir durchgegangen. Harry, Narcissa wird Lucius nichts erzählen, du musst dir deswegen keine Sorgen machen."
"Und ich akzeptiere die Beziehung zwischen dir und meiner Tochter!", fügte Narcissa hinzu und setzte sich wieder.
Harry lächelte: "Danke!"
Sie redeten noch eine ganze Weile, bis Narcissa plötzlich einfiel, dass sie ja nach Hause müsse und verabschiedete sich von ihrer Schwester (mit der sie noch schnell ein Treffen ausmachte) und von Harry. Dann verschwand sie.
Harry, müde geworden, verabschiedete sich wiederum von Jeanne und ging in sein Zimmer.
