Endlich habe ich mal wieder an dieser Fic weitergeschrieben *smile* Hätte nicht geglaubt, dass ich dieses Kapitel überhaupt zustande bringe. Severus hat es mir ziemlich schwer gemacht *g* aber jetzt habe ich es doch geschafft und kap. 4 ist fertig *grins*

@Maxine: Danke für deine tolle riwu *knuddel* leider musst du dich noch ein wenig gedulden ;) Albus ist diesmal überhaupt nicht mit von der Partie, aber keine sorge, wenn es so weitergeht, wie ich mir das vorstelle, wird es zwischen Albus und Severus sicher noch ziemlich interessant *smile*

@Ensis und Mary J: vielen Dank für eure lieben riwus *smile* Ich freu mich riesig, dass euch mein geschreibsel so gut gefällt. Ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel auch wieder ;)

Also ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!!!!!!

* * *

Nur sehr langsam verebbte der stechende Scherz in seinem Arm. Doch das bedrückende Gefühl blieb. Alles in Severus sträubte sich dagegen, jetzt schon wieder dem Dunklen Lord gegenüber zutreten. Noch zu nachhaltig war die letzte Begegnung. Doch er wusste auch, dass man Voldemort nicht zu lange warten lassen sollte. Wollte er weiterleben, musste er dem Ruf folgen. Widerwillig nahm er seiner schwarzen Roben aus dem Schrank und disapparierte ins Ungewisse.

* * *

Als die Welt vor seinen Augen wieder Formen annahm, befand er sich abermals auf einer kleinen Waldlichtung. Sie unterschied sich kaum von der Lichtung, auf der er das letzte Mal Voldemort begegnet war.. Graue Wolken zogen, von einer kühlen Brise getrieben, über den sternenklaren Nachhimmel. Das Licht des Vollmondes tauchte die Umgebung in ein schummriges Ambiente.

Um Severus standen bereits viele vermummte Gestalten. Kein Unterschied war zwischen diesen formlosen Gestalten zu erkennen. Auch du bist nun nur noch ein Schatten fuhr es ihm ironisch durch den Kopf. Niemand der Anwesenden sprach. Stumm standen sie nebeneinander und blickten alle in die gleiche Richtung. Endlich bemerkte auch Severus den dessen-Namen-nicht-genannt- werden-durfte. Es kam ihm wie ein Deja-vu vor. Diese Szenerie unterschied sich fast überhaupt nicht, von der, die Severus Treue gegenüber dem Dunkler Lord schwören ließ.

Die Lichtung, die Jünger in ihren schwarzen Kutten und thronend über ihnen Voldemort. Der einzige gravierende Unterschied bestand lediglich darin, dass Severus nun zu der Gefolgschaft gehörte. Doch dieser Gedanke hatte auch keinerlei tröstende Wirkung.

Severus Nerven waren zum Zerreisen angespannt. Die Luft war elektrisiert. Jeder wartete nervös auf den Grund, weshalb sie zum Dunkler Lord gerufen worden waren. Ab und zu apparierten weitere dunkle Gestalten in der Menge. Wortlos wurde ihre Ankunft wahrgenommen. Manchmal konnte Severus ein leichtes Nicken zweier Death Eater erkennen, doch darüber hinaus, ging die Begrüßung nicht.

Immer weiter stieg die Anspannung in Severus. Sein Herz ging rasend, hämmerte bedrohlich in seiner Brust. Voldemort ließ seinen glühenden Blick über die Menge gleiten. Betreten sah Severus zu Boden als ihn der Blick streifte. Dann endlich begann der Dunkler Lord mit seiner Ansprache.

"In letzter Zeit waren unsere Bemühungen mehr und mehr von Erfolg gekrönt. Wir konnten mehr Siege über unsere Feinde erlangen als je zuvor." Er machte eine kurze Pause, und ließ die Worte wirken. "Und erneut ist es uns gelungen, einen weiteren Feind gefangen zu nehmen. Einer von euch..." Langsam ließ er seine Hand mit ausgestreckten Zeigefinger übe die Versammelten gleiten, "...ist dazu auserkoren, dem Ketzer seiner gerechten Strafe zuzuführen!"

Eine junge Hexe wurde, eskortiert von zwei massigen Death Eater, auf die Lichtung geführt. Erhobenen Hauptes und mit hasserfüllten Blick sah sie in die verhüllten Gesichter. Ihr langes blondes Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Doch einige Strähnen waren entkommen und hingen ihr lose ins perfekte Gesicht. Ihre Haut wirkte im Licht des Mondes fahl und blass. Eine wunderschöne Blässe, die ihre Schönheit unnatürlich unterstrich. Hektische rote Punkte blühten auf ihren Wangen. Blutrot hob sich ihr schmaler Mund vom restlichen Gesicht ab. Ihr graziler Körper war in eine dunkle traditionelle Hexenrobe gehüllt. Wieder ließ sie ihre dunklen Augen über die Menge gleiten. Doch in ihren Blick hatte sich Angst gemischt. Severus konnte es bis zu seinem Standplatz sehen. Hilfesuchend sah sie sich um. Der Anblick Voldemorts, in seiner dunklen Robe, hätte einen auch noch so tapferen Mann in Angst und Schrecken versetzt.

Severus kannte diese junge Hexe, wenn auch nur vom Sehen. Sie arbeitete ebenfalls im Zauberministerium. Die junge Frau war ihm schon einige Male aufgefallen, wie sie mit wallenden Haar und einen Stoß Akten unter dem Arm, durch die Gänge schritt. Etwas edles, vornehmes umgab sie wie eine unsichtbare Aura.

Eisige Kälte legte sich um Severus Herz. Er wusste, dass sie noch in dieser Nacht sterben würde. Niemand und nichts würde dies nunmehr verhindern können. Irgendeiner von Voldemorts Anhängern würde einen der Unverzeihlichen Flüche auf sie aussprechen. Severus sah vor seinem inneren Auge bereits wie sich ihr graziöser Körper unter Schmerzen aufbäumte und dann leblos auf den Boden sank. Trauer und Resignation machten sich in seinem Herzen breit.

Der Dunkler Lord hatte derweil seine Rede noch weiter ausgeführt, doch Severus hörte nicht mehr hin. Noch immer war er zu fasziniert von der Schönheit, die neben Voldemort stand. Sie nahm all sein Interesse in Anspruch. Deshalb registrierte er auch nicht, als Voldemort abermals seinen ausgestreckten Finger über die Menge gleiten ließ. Auf der Suche nach dem, der seinen Willen in die Tat umsetzten sollte.

Er als er einen Ellbogen in seinen Rippen spürte, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Dunkler Lord. Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass der Zeigefinger Voldemorts drohend auf ihn zeigte. Er war derjenige, der die junge Hexe töten sollte. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz und legte sein gesamtes Denken für wenige Augenblicke lahm.

Hektisch wog er seine Fluchtmöglichkeiten ab. Doch keine schien wirklich erfolgversprechend zu sein. Auf jeden Fall würden die Death Eater ihn früher oder später in die Finger bekommen. Und das Mädchen dort vorne würde auf jeden Fall sterben, dies war eine unumstößliche Tatsache. Das Bild einer Ratte, gefangen in einer Falle kam ihm in den Sinn. Wie treffend! Wieder diese ironisch verhöhnende Stimme in seinem Inneren.

Mit unsicheren Schritten trat er nach vorn. Das Atmen der Death Eater an denen er vorbeischritt, hämmerte dröhnend gegen sein Trommelfell. Jedes Rascheln, jedes Knirschen drang übermäßig verstärkt an sein Ohr. Sein eigenes Herzklopfen ließ sein Trommelfell bedrohlich vibrieren.

Schritt für Schritt kam er dem Dunkler Lord näher. Mit jedem Schritt beschleunigte sich sein Atem. Sein Brustkorb hob und senkte sich bedrohlich unter der weiten Robe. Beinahe schien es ihm, dass er jeden Augenblick einen epileptischen Anfall erleiden würde.

Nach nur wenigen Augenblicken, die Severus wie Stunden vorkamen, stand er vor Voldemort. Furcheinflößende und bedrohlich stand er vor Severus und blickte zu ihm hinab. Schwer schluckend wartete Severus auf weitere Anweisungen, obwohl diese kaum mehr nötig waren. Er wusste auch so, was der Dunkler Lord von ihm erwartete.

"TÖTE SIE!" erklang Voldemorts Stimme emotionslos. Diese beiden Worte hallten wieder und wieder durch Severus Denken. Löschten alle anderen Gedanken und Empfindungen. Übrig blieb lediglich hoffnungslose Verzweiflung und Angst.

Er wollte die Frau nicht töten. Jede Muskelfaser sträubte sich gegen diesen Befehl. Er wollte nicht zum Mörder werden. Was hast du denn erwartet? Gemütliche Teepartys? Die Ironie triefte aus diesen Worten. Was hatte er wirklich erwartet? Hatte er gedacht, dass er mit solch einer Situation niemals konfrontiert werden würde? Erst jetzt wurde ihm klar, wie naiv und dumm er gewesen war. Er hatte nicht einmal annähernd die Konsequenzen bedacht, die es mit sich bringen würde, ein Death Eater zu werden. Und schon gar nicht so schnell. Er glaubte, nein er wusste, dass er nicht fähig war einen Menschen zu töten. Jedenfalls noch nicht.

Er spürte die Blicke der anderen Death Eater in seinem Nacken. Sie warteten. Sämtliche Nackenhärchen stellten sich senkrecht auf. Auch Voldemort wartete, dass Severus seinen Befehl ausführte. Langsam wurden die Anwesenden unruhig. Viel zu lange stand Severus wie zu Stein erstarrt vor dem Dunkler Lord.

Langsam wandte Severus seinen Blick zu der jungen Hexe. Regungslos stand sie zwischen zwei Death Eater und starrte ihn flehendlich an. Er konnte die Angst in ihren Augen sehen, und auch Hass. Abgrundtiefen Hass. Könnten Blicke töten, würde Severus sicher schon tot am Boden liegen.

Severus griff mit zitternder Hand nach seinem Zauberstab und richtete ihn auf die junge Frau. Krampfhaft versuchte er sein Zittern zu unterdrücken. Er wollte nicht, dass die anderen seine Unsicherheit sahen. Es beanspruchte seine ganzen Reserven den Zauberstab ruhig in seiner Hand zu halten, doch es gelang ihm.

Die Worte formten sich in seinem Kopf. Buchstabe um Buchstabe reihte sich aneinander. Schlussendlich formten sein Geist die Worte. Avade Kedavra. Er bräuchte diese Worte nur laut aussprechen, und dieser junge Mensch würde schmerzvoll sterben. Und damit wäre er ein Mörder.

Langsam ließ er seinen Zauberstab sinken. Er konnte diese Frau nicht töten. Alles in ihm widerstrebte diesem Gedanken. Nichts würde ihn dazu bringen den Befehl Voldemorts auszuführen. Gespannt wartete er was nun geschehen würde. Würde er nun selbst sterben? Mit seiner Weigerung die junge Hexe zu töten, hatte er gleichzeitig sein eigenes Schicksal besiegelt.

Plötzlich traf ihn ein fürchterlicher Schmerz im Rücken. Er breitete sich rasend schnell in seinem restlichen Körper aus. Schmerzerfüllt knickten seine Knie ein und er sank auf den Boden. Doch immer noch, kam kein Laut aus seiner Kehle. Seine Stimmbänder waren wie gelähmt.

Ein Cruciatus hatte ihn getroffen. Die Person, die diesen fürchterlichen Fluch ausgesprochen hatte, konnte er nicht mehr erkennen. Sein Blick war von den Schmerzen getrübt und verklärt. Schon vorher hatte er über die Wirkung dieses Fluches gelesen, doch die Beschreibungen kamen nicht annähernd an die Schmerzen, die er nun empfand. Nicht allein der Schmerz, der seinen Körper durchzog, war so unerträglich, sonder vielmehr der Angriff auf sein Bewusstsein. Der Fluch nahm auch sein gesamtes Denken, seinen Geist in Besitz. Gedanken, Erinnerungen wirbelten durch seinen Kopf. Mutierten zu einer abstoßenden Obszönität.

Ein Mensch konnte nur wenige Augenblicke dem Cruciatus widerstehen, danach starb er oder wurde wahnsinnig. Jetzt, da Severus selbst unter diesem schrecklichen Fluch litt, kam ihm der Tod fast wie eine Erlösung vor. Er wollte lieber sterben, als sein restliches Leben, als ein wahnsinnig gewordener ehemaliger Death Eater, zu verbringen. Noch immer durchzog der allumfassende Schmerz seinen Körper. Er schien wie in Flammen zu stehen. Alles brannte fürchterlich. Als ob sein Fleisch bei lebendigen Leib von seinen Knochen gelöst werden würde. Es konnte nur noch wenige Augenblicke dauern, und sein Körper würde aufgeben. Doch bevor sämtliche Körperfunktionen versagen konnten, ließ der Schmerz nach und der kalte Griff um seinen Geist lockerte sich.

Keuchend stieß er den Atme aus. Sein Blick war immer noch vom Schmerz getrübt. Nur beiläufig bemerkte er, dass er von vier kräftigen Armen hochgehoben wurde. Leise und drohend erklang Voldemorts Stimme. "Niemand widersetzt sich mir!"

Severus wurde halb bewusstlos vom Platz getragen. Hinter ihm erhellte ein helles Leuchten die Umgebung und gellende Schrei durchzogen die Nacht. Ein weiterer Gegner Voldemorts weniger. registrierte Severus nur noch beiläufig, bevor er in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.

Fortsetzung folgt...