*grins* also ich muss sagen, die beiden Herrschaften wollten einfach nicht *grummel* zuerst hat sich Severus fürchterlich gesträubt und dann auch noch Albus. Diese bösen *g*. Leider ist es mal wieder ein ziemlich kurzes Kap. Sorry. Aber ich hoffe, trotzdem, dass es euch gefällt, ich bin ja nicht sonderlich begeistert davon. Aber andererseits, bin ich das ja nie. *seufz*.

@Mary-J: Sei versichert, ich lasse dich ungern so "lange" warten, und das die Kap. so kurz sind, na ja, da kann ich nur sagen, mir fällt einfach nicht soviel auf einmal ein ;) (aber nicht weitersagen *g*)

@maxine: ich hab eh überlegt, ob ich die "Bestrafung" von voldi nicht auch noch einbaue, aber du kennst mich ja, dann hätte ich sicher das Rating ändern müssen *grins* aber vielleicht hole ich das später noch nach. Ich liebe ja Rückblenden ;)

@Ensis: ich kann mir das eigentlich auf nicht wirklich vorstellen, dass Severus einfach so zum Death Eater wird, aber all die Sachen, die mir sonst eingefallen wären, hätten mir die Fic versaut *smile*

@sam: danke für dein großes Lob *smile* hab mich riesig darüber gefreut ;) Aber ich kann dir sagen, Albi macht mir manchmal solchen ärger *augenroll*

Und zu guter letzt, danke für eure reviews *knuddel euch alle noch mal* und viel Spaß!!

* * *

Severus sah an die Decke. Schon seit Stunden starrte er auf die Risse die sich über das Gemäuer verzweigten. In verschlungene Pfade schlangen sie sich über die Mauer, verliefen ineinander, stoben wieder entzwei. Hell fiel das Licht des Mondes durch ein vergittertes Fenster in den schmalen Raum. Es war absolut ruhig hier, außer dem ruhigen Atmen von Severus selbst, waren nur noch vereinzelt die Geräusche der Nacht zu hören. Vereinsamt ließ eine Eule ihren schrillen Schrei ertönen. Leises Fiepen einer Maus auf Nahrungssuche. Severus konnte das leise Getrippel ihrer Füße auf dem Steinboden hören.

Severus wusste nicht wo er sich befand. Nachdem ihn der Cruciatus getroffen hatte, war er bewusstlos geworden. Als er wieder seine Augen geöffnet hatte, befand er sich in dieser kleinen, übelriechenden Zelle. Bisher war noch niemand erschienen. Keine Menschenseele hatte sich gezeigt. Ihm war dieser Umstand sogar ziemlich recht, so konnte er wenigstens seinen Gedanken nachhängen.

Zuerst hatte er in seinem Geist versucht, ob er vielleicht doch die junge Hexe retten hätte können. Immer wieder und wieder ließ er die vergangenen Ereignisse Revue passieren. Spielte in seinem Geist verschiedenste Möglichkeiten ab, doch jede endete mit dem selben Ergebnis. Er selbst und auch die junge Hexe tot auf dem Boden. Er hätte nichts machen können. Obwohl er sich dieser Tatsache bewusst war, ließen ihn seine Schuldgefühle nicht los. Sie nagten an ihm, wie kleine Mäusezähne an alten Brot. Sein Kopf schmerzte fürchterlich. Ein eiserner Schraubstock hielt ihn gefangen, und verursachte Übelkeit in seinem Magen. Er nahm an, das dies die Nachwirkungen des Cruciatus waren. Und wenn er recht überlegte, waren sie sogar gerechtfertigt. Doch immer noch wenn er an den diesen unverzeihlichen Fluch dachte, durchlief seinen Körper ein kalter Schauer. Nun verstand er, warum viele meinten, dies sei der schlimmste aller dunklen Flüche. Und er gab diesen Menschen vollkommen recht.

Severus wartete weiter auf sein Schicksal. Es war unklug gewesen, sich dem Dunkler Lord zu widersetzen, und wahrscheinlich würde es ihm auch jetzt noch sein Leben kosten. Sie würden ihn quälen und foltern, und dann seine Leiche als abschreckendes Beispiel allen demonstrieren.

Und warum dies alles? Nur weil er noch immer von Rachegefühlen zerfressen war. Auch hier, an diesem schrecklichen Ort, wollte er Rache. Es fiel ihm schwer, sich selbst diese Gefühle einzugestehen. Bin ich wirklich so primitiv?

Warum hasste er Potter und die anderen auch nach so langer Zeit noch? Lange Zeit glaubte er, dass es sich lediglich darum drehte, dass sie ihn töten wollten. Doch mittlerweile war Severus klar geworden, dass dies nicht der einzige Grund war. Er hasste sie für die Erniedrigung. Damals war er sich nichtig vorgekommen, so hilflos, so mickrig. Sie hatten ihm seine Ängste vor Augen geführt. Und auch dafür hasste er sie.

Und er hasste Potter, weil er sich angemaßt hatte, Severus zu retten. Er war sich dessen bewusst, wie irrsinnig und sinnlos diese Gedanken waren. Er hätte ihm lieber dankbar sein sollen, schließlich war er der Grund warum er überhaupt noch lebte. Stattdessen hasste, ja verabscheute er ihn regelrecht. Oder war es nur Neid? War er so tief gesunken, dass er James beneidete? Den berühmten Quidditch Spieler, dem Ehemann von Lily Evans? Bitter musste er sich selbst eingestehen, dass er tatsächlich neidisch war. Und diese Tatsache verstärkte den Hass auf James Potter nur noch mehr. Ein ewiger Teufelskreis.

Langsam besann er sich wieder darauf, wo er sich eigentlich befand. Er hatte Voldemorts Wusch nicht entsprochen, und nun würde er bestraft werden. Doch seltsamer Weise war Severus dies vollkommen egal. Der Gedanke, dass er bald sterben würde, war nicht annähernd so schlimm, wie er gedacht hätte. Für ihn gab es nicht viel wofür es sich zu leben lohnte. Kein geliebter Mensch, der auf eine wartete, wenn man abends erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt. Keine Freunde, mit denen man um die Häuser ziehen konnte. Niemand würde ihn vermissen, niemand würde um ihn weinen. Severus, wie traurig! verhöhnte ihn seine eigene Stimme.

Plötzlich ging die Tür zu seiner Zelle auf. Zwei dunkel Gestalten traten ein. Severus wandte den Kopf und sah die beiden Gestalten desinteressiert an. Wie immer konnte man weder ihr Gesicht erkennen, noch sonst eine individuelle Eigenschaft. Die Death Eater sahen alle gleich aus. Sie waren alle reduziert auf eine schwarze Robe mit einer ins Gesicht gezogenen Kapuze.

Stumm standen sie noch immer bei der Tür. Sie standen dort wie zwei Salzsäulen, nicht die kleinste Regung. Sollte dies etwa einschüchternd auf Severus wirken? Wenn dann hatten sie die Wirkung verfehlt, denn statt ängstlich zu ihnen zu sehen, war Severus eher belustigt. Die Situation hatte eine gewisse Komik, vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar, doch Severus konnte sich in diesem Moment nichts komischeres vorstellen. Ich denke so etwas nennt man wohl Galgenhumor. Auch wenn er nicht unbedingt wusste, was ihn so belustigte. Severus musste sich wirklich zusammennehmen, um nicht laut aufzulachen. Wenn er jetzt nachgeben würde, wäre er sicherlich in einen Lachanfall verfallen.

Doch als eine der dunklen Gestalten monoton zu sprechen begann, war seine bittere Fröhlichkeit wie weggewischt. Die dumpfe, emotionslose Männerstimme durchbrach die Stille der kleinen Zelle. "Lord Voldemort wünscht, dass wir dir beibringen, was es bedeutet ein Anhänger von ihm zu sein!" Er hatte mit seinem Tod gerechnet, war darauf eingestellt, dass er sterben würde. Doch diese Worte klangen nicht danach, dass er hingerichtet werden sollte. Sie klangen eher nach Erziehungsmaßnahmen. Erst jetzt merkte, wie groß seine Todessehnsucht gewesen war.

Schleppend erhob er sich von seinem primitiven Bett. Betont langsam strich er sich seine Robe glatt, bevor er sich den beiden Death Eater zuwandte. Ohne ein weiteres Wort geleiteten sie ihn zur Tür hinaus.

* * *

Der Brief war heute morgen mit der restlichen Post eingetroffen, unscheinbar lag er zwischen den anderen Briefen vom Zauberministerium und Briefen an ihn, als Direktor von Hogwarts. Und doch, als er seinen Blick über die schlichten zierlichen Schriftzeichen schweifen ließ, verursachte dieser Brief eine überwältigende Anzahl von Gefühlen in ihm. Die Befürchtungen, die Sorgen, sie fielen in diesem Augenblick vollkommen von ihm ab.

Nach außen hin, wirkte er ruhig und ausgeglichen. Nur seine Finger verrieten ihn. Das leichte Zittern, als er den Brief in seinen Fingern betrachtete. Wieder glitt sein Blick über die zierliche Schrift. Unverkennbar. Es war eindeutig Severus Schrift. Einzigartige Merkmale, dieser Brief konnte von niemand anderen sein, als von ihm.

Zögerlich öffnete er den Umschlag mit einem Brieföffner. Entfaltete vorsichtig das Pergament. Fast befürchtete er, dass er den Brief beschädigen könnte. Die Worte, die in schwarzer Tinte geschrieben waren trafen ihn wie ein Schlag. Fast anderthalb Wochen war Severus verschwunden gewesen. Alle Ermittlungen über seinen Verbleib waren ergebnislos gewesen. Albus hatte schon, das schlimmste angenommen. Irgendwie war er sich sicher gewesen, dass sein Schützling tot war. Ermordet von Death Eater. Auch wenn er sich diese Gedanken nicht am Tage eingestehen wollte, doch nachts konnte er sie nicht verdrängen. Er hatte schlichtweg angst um ihn gehabt.

"Sehr geehrter Professor Dumbledore,

Wie mir aus verschiedenen Quellen zugetragen wurde, haben sie sich um meinen Verbleib erkundigt. Ich kann ihnen versichern, dass es mir gut geht, und weitere Sorgen um meine Person keineswegs von Nöten sind.

Hochachtungsvoll Severus Snape"

Wieder und wieder ließ er seinen Blick über die Worte schweifen. Versuchte zu verstehen, warum dieser Brief in solch einer unpersönlichen Art und Weise abgefasst war. Er war kühl und emotionslos. Eine Eiseskälte ging von ihnen aus.

Ein missmutiges Schnauben entrang sich seiner Kehle. Er war wütend. Innerlich kochte er vor Wut und auch Enttäuschung. Besonders letzteres wurde immer stärker und stärker. Nahm ihn vollkommen ein.

Durch diesen kurzen Brief wurde ihm klar, dass eine Aussprache mit seinem Mündel nun unumgänglich war. Er wollte Antworten. Und er würde sie auch bekommen.

Fortsetzung folgt....