Ok, eigentlich finde ich das Kapitel schrecklich *heult los* und bitte steinigt mich nicht, für das was ich verbrochen habe *heult noch mehr* ich weiß auch nicht was in mich gefahren ist :(, sorry, dass ich euch dieses kapitel antue *schnieft*

Danke an alle die mir bis dato riwut haben *smile* *knuddel* Maxine, Mary-J, Molly, Ensis, Khair und Mortianna. Vielen vielen dank!!!!!!!!

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Es war lange her seit er die Gemäuer von Hogwarts gesehen hatte. Und doch kam es ihm auf seltsame Art und Weise vertraut vor. Beruhigte ihn. Ließ seinen inneren Kampf, wenn auch nur für wenige Augenblicke verebben. Das letzte Mal war er noch Schüler gewesen, und nun kehrte er als Lehrer zurück. Diese Tatsache weckte eine gewisse Sehnsucht in ihm. Er liebte Hogwarts. Es war zu einem Zuhause für ihn geworden. Doch es hatte ihn verstoßen. Und nun würde es ihn wieder aufnehmen. Mit offenen Armen würden diese andächtigen Steine ihn willkommen heißen. Ihn beschützen.

Nichts hatte sich seit seinem letzten Aufenthalt geändert. Auf den Ländereinen schien die Zeit still gestanden zu sein. Als wäre Severus niemals weg gewesen. Und in gewisser Weise stimmte es sogar. Er hatte Hogwarts niemals wirklich verlassen. Jedenfalls nicht in seinen Gedanken. Immer weiter glitten seine Gedanken ab, zurück in seine Vergangenheit, in seine Kindheit. Die Erinnerungen wirbelten wirr durch seinen Kopf, riefen weitere Assoziationen, weitere Erlebnisse hervor.

Bevor er als Schüler in diese berühmte Schule gekommen war, hatte Albus Dumbledore ihn bei sich aufgenommen, nach dem Tod seines Vaters. Es war eine schwierige Zeit gewesen, für ihn genauso wie für Albus. Severus hatte ihn nicht als Vaterersatz anerkennen können, wäre da nicht sie gewesen. In gewisser Weise schmerzte es an sie zu denken. Und doch waren einige der schönsten Erinnerungen mit ihr verbunden.

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Der schmächtige, dunkelhaarige Junge betrat argwöhnisch das riesige Anwesen. Interessiert, jedoch verhalten, sah er sich in der pompösen Eingangshalle um. Schwere Teppiche hingen gediegen von den Wänden. Eine riesige Treppe schlängelte sich in den zweiten Stock empor. Unzählige Gemälde hingen von den Wänden. Die Portraits studierten den Neuankömmling genauso aufmerksam, wie er sie. Hunderter Augenpaare waren auf den blassen Jungen gerichtet. Trotzig hielt er ihren neugierigen Blicken stand. Ließ sich keinerlei Emotion anmerken.

Hinter ihm trat ein alter Zauberer an ihn heran. Seine gütigen Augen blickten auf seinen neuen Schützling. Bisher hatte Severus kaum, bis überhaupt nicht gesprochen. Die gesamte Fahrt bis hierher hatten sie mehr oder minder geschwiegen. Severus hatte lediglich starr aus dem Fenster der Kutsche gesehen und war seinen eigenen Gedanken nach gehangen. Dumbledore hatte es für richtiger gehalten, dem Jungen einfach mehr Zeit zu geben. Zeit um den schmerzlichen Verlust zu verarbeiten.

Langsam und vornehm kam eine ältere Hexe die Treppe hinab. Ihr vornehmes rostrotes Kleid umschmiegte ihre korpulente Figur. Ihr schlohweißes Haar war zu einem strengen Knoten gebunden. Ihre Züge wirkten müde, aber nichts desto trotz gütig und freundlich. Sie war eine imposante Erscheinung. Strahlte gleichzeitig Güte und Strenge aus. Sie blieb nur wenige Meter vor Severus und Albus stehen. Ein sanftes, einschmeichelndes Lächeln umspielte ihre Züge.

„Hallo, Severus. Ich bin Gwenfar, Albus jüngere Schwester. Albus hat mir schon sehr viel erzählt über dich, und ich freue mich, dich endlich hier in unserem bescheidenen Heim begrüßen zu dürfen!" Ihre Augen strahlten eine Wärme aus, die es Severus unmöglich machte, diese Frau nicht zu mögen. Er konnte sich ihren Charme, ihrer offensichtlichen Gutmütigkeit nicht entziehen, so sehr er es auch wünschte, er erlag einfach ihren Bann.

Ohne es zu merken, erwiderte er ihr Lächeln. Selbst bestürzt über sein eigenes Verhalten wandte er sich an Albus. „Wo ist mein Zimmer?" Bevor Albus zu einer Antwort ansetzen konnte, hatte bereits Gwenfar seinen Koffer genommen, und deutete Severus ihr zu folgen.

Je mehr Severus von diesem Haus sah, desto größer und prunkvoller kam es ihm vor. Überall waren sehr alte und wertvolle Gegenstände perfekt positioniert. Nicht die geringste Unordnung war zu erkennen. Und trotzdem war dieses Haus freundlich und einladend.

Severus Räume waren enorm. Obwohl er aus einer sehr reichen Familie stammt, erschien ihm dieses Zimmer überdimensional groß. Er hatte sein eigenes kleines Reich. Eigenes Spiel-, Wohn- und Schlafzimmer. Es war als hätte dieses Zimmer schon eine halbe Ewigkeit auf ein Kind gewartet. Als existierte es einzig und allein aus diesem Grund. Doch statt Freude spürte Severus nur Melancholie. Die frohen Farben, die lachenden, einladenden Spielzeuge. Sie alle schienen ihn auszulachen. Er fand an ihnen keinen Gefallen.

„Kann ich die Räume umgestalten?" fragte Severus mit fester Stimme. Niemand sollte bemerken, wie er sich fühlte, was in ihm vorging. Er hatte bereits in seinem jungen Leben gelernt, dass man Gefühle eine Schwäche darstellten. Sie boten nur eine Angriffsfläche. Und keiner sollte eine Möglichkeit erhalten, sich dieser Schwäche zu bemächtigen.

„Natürlich!" antwortete Gwenfar mit sanfter ruhiger Stimme. Auf gewisse Weise hasste Severus ihre Stimme, die ihn umschmiegte, die ihn fast dazu brachte laut aufzuschreien vor Trauer und Hass. Er benötigte all seine Kraftreserven, um nicht weinend in ihren Armen zu versinken. Überrascht über seine eigenen Gedanken wandte er sich dem riesigen Fenster zu und beachtete sie nicht weiter.

„Ich werde jemanden schicken, der dir beim Umgestalten hilft!" Gwenfar entfernte sich lautlos.

Kaum hatte sich die Türe geschlossen, sackte Severus auf den Boden. Eine einzelne Träne floss seine bleiche Wange hinab. Der Schmerz über den Verlust des Vaters war beinahe überwältigend, doch noch größer war die Wut, der Hass, dass er es gewagt hatte, Severus zu verlassen. Langsam schloss Severus die Augen, und versank in seinen einer Welt aus Trauer, Hass und Angst.

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Severus schritt die Treppen zu Dumbledores Büro empor. Zuerst hatte er gedacht, dass er den Weg niemals finden würde, doch als er die Gänge von Hogwarts durchschritt, kam alles wieder wie von selbst. Er konnte sich auf einmal an jeden Weg erinnern, an jede Abkürzung, die er in seiner Schulzeit gefunden hatte. Es kam wie von selbst. Sein erster Weg war natürlich, der zu Albus Dumbledore.

Als Severus in das weitläufige Büro des Schuldirektors eintrat, war dieser nicht anwesend. Während Severus auf das Erscheinen des Direktors wartete, vertrieb er sich die Zeit mit lesen in den Werken aus Albus Bibliothek. Fast alle Exemplare darin waren seltene Erstausgaben von unermesslichen Wert. Albus war ein Sammler, er hatte Geschmack und wusste auf welche Werke es ankam. Severus konnte sich daran erinnern, dass Albus meist seine Zeit in seiner Bibliothek auf seinem Anwesen verbracht hatte, wenn er bei ihnen war. Natürlich waren es hauptsächlich ein paar Wochen in den Sommerferien, sonst war er immer in Hogwarts präsent gewesen. Hogwarts war eine Art Bastion, eine Zuflucht für ihn.

„Du bist früher gekommen, als ich gedacht hatte." Die dumpfe Stimme hinter Severus war unverkennbar. Niemand sonst konnte mit einer solchen Stärke, und doch mit einer Sanftheit in der Stimme sprechen, außer dem berühmten Albus Dumbledore. Severus schloss gemächlich das Buch in dem er gerade vertieft war, und stellte es an seinen angestammten Platz.

„Setzt dich doch!" Albus wies auf einen freien Stuhl vor seinen Schreibtisch. Severus nahm vorsichtig Platz. Noch immer waren die Wunden auf seinem Körper nicht verheilt, noch immer erinnerten sie ihn jede Minute daran, wem er seine Seele verkauft hatte. Sie mahnten ihn, sie zeigten ihm seine eigene Schwäche auf.

„Ich freue mich, dass du mein Angebot angenommen hast. Ich habe dir die Kerker herrichten lassen. Ich dachte sie würden deinem Geschmack entsprechen." Auch die Gelassenheit von Albus konnte den leicht vorwürfigen Unterton in seiner Stimme nicht verschleiern. Severus nickte leicht und erhob sich, um in sein neues Zuhause zu gehen. Smalltalk war noch nie Severus Stärke gewesen, und er beabsichtigte auch nicht jetzt damit anzufangen.

Als er bei der Tür angekommen war, hielt er kurz inne. Ohne sich umzudrehen, fragte er den älteren Mann hinter sich. „Wie geht es ihr?"

Eine kurze Zeit des Schweigens beherrschte den Raum. Severus wollte bereits weitergehen, als Albus Stimme erneut ertönte. „Sie vermisst dich! Sie wartet immer noch, dass du zurückkehrst."

„Das wird nie geschehen." Die Antwort kam ohne jegliche Verzögerung. Severus hatte bereits vor langer Zeit beschlossen, dass dieses Kapitel seiner Vergangenheit abgeschlossen war.

„Ich weiß....Warum strafst du sie, wenn du mich verletzten willst?" War es möglich, dass aus Albus Stimme Bitterkeit sprach? Severus war sich nicht vollkommen sicher. Und doch sagte etwas in ihm, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er ignorierte die letzte Frage und verließ die Gemächer von Albus beinahe fluchtartig. Immer mehr Zweifel kamen in ihm auf. War es wirklich eine gute Idee gewesen, Albus Angebot anzunehmen? Würde er sich gegen ihn stellen können? War Macht dies alles wert? War dies der wahre Grund? Er wusste keine Antworten auf diese Fragen, und diese Tatsachen verwirrten ihn nur noch mehr.

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Der stechende Schmerz riss Severus aus seinem traumlosen Schlaf. Unwillkürlich griff er an die Stelle an der sich das dunkle Mal befand. Voldemort verlangte nach ihm. Severus Magen revoltierte vehement. Es kostete ihn einige Anstrengung den Brechreiz zu unterdrücken. Widerwillig zog er sich an, und verließ seine Gemächer. Hoffentlich ende ich dieses Mal nicht als Leiche. Doch auch der Sarkasmus konnten seine Befürchtungen nicht mindern. Bisher waren alle Treffen mit dem Dunklen Lord extrem schmerzhaft für ihn verlaufen. Es wunderte ihn immer wieder, wie viel Schmerz und Pein ein Mensch ertragen konnte, ohne überzuschnappen. Auch wenn Severus es sich manchmal sogar wünschte, denn dann würde er diesem Wahnsinn wenigstens entkommen können.

Würde sein Geist einfach aufgeben, einfach in eine dunkle Ungewissheit versinken, wäre dies nicht um einiges humaner? Wahrscheinlich.

Kaum hatte er den Zauberwall von Hogwarts verlassen, disappierte Severus mit einem resignierenden Seufzen.

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Die Welt um ihn herum nahm wieder Formen an, und er erkannte, dass er sich in einem kleinen dunklen Raum befand irgendwo im Nichts. Nur sehr wenige Personen standen in einem kleinen Kreis um Lord Voldemort. Wie immer waren die Gesichter der Umstehenden weitgehend verhüllt. Auch der Dunkle Lord war in eine schwarze Robe gekleidet, und auch sein Gesicht war von einer Kapuze verdeckt. Die einzige Person, die nicht in dieses beinahe groteske Bild passte, war ein junger, blonder Mann, der in der Mitte des Kreises gefesselt lag.

Severus starrte ungläubig auf den Menschen. Sein Gesicht eine Maske aus Angst. Unverkennbar, dass er Todesängste ausstand. Gehetzt blickte er um sich, versuchte sein Schicksal zu begreifen.

Als Severus von dem menschlichen Häufchen Elend aufsah, erkannte er, dass Voldemort wieder mit dem Finger auf ihn zeigte. Sein knochiger, runzliger Zeigefinger wies genau auf ihn. Severus Knie fühlten sich wie Gummi an. Er bezweifelte stark, dass er in der Lage war, auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen. Doch irgendwie gelang es ihm doch, und er ging auf den Dunkler Lord zu.

„Ich erweise dir erneut die Möglichkeit, mir deine absolute Loyalität zu beweisen! Deine allerletzte Gelegenheit." Unmissverständlich macht der Dunkler Lord mit seiner kalten, emotionslosen Stimme klar, dass er Severus nicht mehr verzeihen würde. Entweder er tötete den Menschen vor sich, oder er würde sterben. Eine simple Logik.

Beinahe sanft strich die tote Hand von Voldemort über seine Wange und hob dann sein Kinn.

„Töte diesen Muggel für mich. Deine letzte Chance!" Ein eisiger Hauch überzog Severus Gesicht, trieb ihm kalte Schauer über den Rücken.

In Sekundenschnelle wirbelten Severus Gedanken in seinem Kopf umher. War er bereit jemanden zu töten? War er bereit zu sterben? War er zu einem solchen Opfer bereit? Konnte er wirklich kaltblütig morden? Auch wenn sein eigenes Leben davon abhing?

Immer mehr und mehr Gedanken mischten sich in seine Überlegungen. Sie grenzten sich gegenseitig ab, schufen neue. Immer weiter und weiter, bis nur noch ein Satz übrig blieb. Löse dich! Zuerst verstand Severus nicht, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er hörte auf zu denken, und ließ seinen Körper einfach handeln. Es war als ob, er ein fremdes Wesen wäre und die Geschehnisse nur von außen betrachtete, ohne selbst aktiv eingreifen zu können, zu müssen. Wie von selbst hob sich die Hand, die den Zauberstab umklammert hielt und richtete sich auf das menschliche Wesen zu seinen Füßen aus. Er konnte die Worte hören, klar und deutlich. Er konnte die Auswirkungen sehen, die dieser Fluch auf den Menschen vor ihm hatte. Wie sein Körper in unerträglichen Schmerzen sich aufbäumte, sich zusammenzog. Immer und immer wieder. Und dann war es vorbei. Die Blitze waren verschwunden. Bedrückende Stille herrschte in dem kleinen Raum. Nur Severus konnte hören, wie etwas brach. Etwas in ihm.

Fortsetzung folgt....