*am kopf kratzt* also ich denke ja nicht, dass diese fic noch wer lesen wird *smile* aber irgendwie fühle ich mich dazu verpflichtet weiterzuschreiben *seufzt* ich weiß auch nicht warum *schulterzuck*
auf jeden fall, danke ich allen die mir für das letzte kapitel geriwut haben *smile* *knuddel knutsch euch alle* und ich würde mich wider Erwarten auch über Riwus zu diesem kap freuen *G*
aber wie dem auch sein, falls dies hier überhaupt jemand lesen sollte
Viel spaß beim Lesen!!!!!!
* * *
Severus war in seinen Kerker angekommen und hatte sich in einen der geräumigen Sessel fallen lassen, als es an der Tür klopfte. Genervt und müde sah er zu der schweren Eichentür. Er wollte niemanden sehen, wollte keinen lästigen Besuch erhalten, er wollte nur hier in der Stille sitzen und nachdenken. Allein mit sich und seinen Gedanken. Er brauchte einfach etwas Zeit für sich. Das war alles. Nur etwas Zeit. Doch anscheinend war dies hier in diesem Schloss zuviel verlangt. Severus entschied, sich ruhig zu verhalten, dann würde der Eindringling schon wieder von selbst verschwinden. Jedenfalls hoffe er es.
Wieder ertönte dieses eindringliche Pochen an der Tür. Drängte danach eingelassen zu werden. Noch immer versuchte Severus das Geräusch zu ignorieren. Doch Angesicht seiner monströsen Kopfschmerzen erwies sich dieses Unterfangen mehr als schwierig. Hämmernd verbreitete sich der Schmerz immer weiter in seinen Kopf. Löste wahre Wellen von Schmerzen in seinen Gedanken aus. Er wünschte sich im Moment nichts sehnlicher, als dass sein Kopf doch genauso betäubt wäre, wie der Rest seines Körpers. Doch leider war dem nicht so.
„Severus!" Dumpf drang Albus Stimme durch das schwere Holz der Türe. Verzerrte sie vollkommen. Doch es bestand kein Zweifel, dass es sich um den alten Magier handelte. Severus schloss die Augen. War er wirklich schon bereit mit Albus zu reden? Sich einer erneuten Konfrontation mit dem Zauberer zu stellen? Er konnte diese Fragen nicht beantworten. Doch wie es schien, blieb ihm nichts anderes übrig. Mit einem knappen, „Die Tür ist offen." deutete er Albus hereinzukommen. Es war nicht wichtig, ob er sich dem folgenden Gespräch gewachsen fühlte oder nicht. Albus würde sich wohl kaum davon abhalten lassen, mit ihm zu reden.
Der weißhaarige Zauberer trat leise ein und betrachtete, immer noch an der Tür verharrend, den vollkommen veränderten Severus. Er hatte mit Zweifel den Weg hinunter in die Kerker angetreten, aber nun im Hinblick auf Severus Aussehen, seiner Haltung, seiner Ausstrahlung, waren auch die letzten Zweifel ausgeräumt. Severus hatte sich in letzter Zeit immer mehr und mehr verändert, war zu einem vollkommen anderen Menschen geworden. Auch wenn Albus sich nicht gänzlich sicher sein konnte, seine Vermutungen wurden immer mehr durch Kleinigkeiten bestätigt. Es schmerzte ihn, zu sehen, wie er versagt hatte. Und im Grunde lief alles auf diese Tatsache hinaus. Er, Albus Dumbledore, war schlichtweg gescheitert. Er hatte seinen Schutzbefohlenen nicht schützen können.
Albus ging langsamen Schrittes auf Severus Arbeitstisch zu. Er konnte die Abneigung in Severus Augen überdeutlich erkennen. Auch seine ganze Haltung unterstützte dieses Gefühl. Es war sehr leicht zu erkennen, dass sein Besuch für Severus mehr als unerfreulich war. Albus musterte Severus Gesicht eingehend. Unter seinen Augen zierten dunkle Schatten die blasse Haut. Sein übriges Gesicht war eingefallen und fahl. Er sah weniger wie ein Mensch aus, als vielmehr wie eine schlechte Karikatur einer Leiche. Seine schwarze Robe war wie immer hochgeschlossen und verdeckte seinen Körper perfekt. Albus konnte nur Vermutungen darüber anstellen, warum Severus sich solche Mühe machte sich zu verstecken. Doch all die Gründe die ihm einfielen, stimmten ihn nur noch trauriger und hoffnungsloser.
Albus nahm vor ihm auf einem Stuhl Platz und betrachtete seinen Schützling weiter. Seine schwarzen Augen, schienen noch dunkler, noch unheilvoller zu sein, als jemals zuvor. Ein leichtes Gefühl des Unbehagens beschlich Albus und er war versucht den Blick zu senken. Doch hätte er diesem Drang nachgegeben, so hätte er im selben Moment für immer verloren. Er legte sich passende Worte zurecht, verwarf sie aber im gleichen Augenblick wieder. Albus hatte gewusst, dass irgendwann dieses Gespräch kommen musste. Jahrelang hatte er sich auf diese Konfrontation vorbereitet. Doch nun, schien all die Vorbereitung auf dieses Ereignis sinnlos gewesen zu sein. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so hilflos und schwach gefühlt.
„Minerva hat mir gesagt, dass du zurückgekehrt bist." Albus schwieg und versuchte eine Reaktion aus der steinernen Maske seines Gegenübers zu erkennen. Doch so sehr er sich auch anstrengte, in diesem leblosen Gesicht war nichts zu erkennen. „Und?" antwortete Severus in monotoner gleichgültiger Stimme. Es hatte keinen Sinn, Albus konnte die Wahrheit nicht länger hinausschieben, dadurch wurde es auch nicht leichter. Somit entschloss er sich, das Unvermeidliche direkt auszusprechen.
„Ich werde dich nicht fragen wo du warst. Noch was du getan hast. Ich denke, ich würde so oder so keine Antwort von dir erhalten. Doch ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ich dir etwas erzählen sollte. Etwas, das zu lange verschwiegen wurde, und ich finde du hast ein Anrecht darauf endlich zu erfahren, was damals wirklich mit deinem Vater geschehen ist." Auf einmal kamen die Worte von ganz allein. Ohne Anstrengung kamen sie über Albus Lippen, trugen die Wahrheit in den düsteren Raum. Noch immer rührte sich Severus keinen Millimeter. Er war so gelassen wie eh und je, und ihn schienen die eben gesagten Worte in keinerlei Beziehung zu tangieren. Doch eine gewisse Veränderung hatte stattgefunden. In Severus Augen war Verwirrung statt Ablehnung getreten. Diese Tatsache ermutigte Albus mit seinen Ausführungen weiter zu machen.
„Dein Vater war genauso typisch für einen Slytherin, wie du. Stolz auf seinen Namen, stolz auf seine Vergangenheit. In gewisser Weise arrogant und doch... Ich kannte deinen Vater bereits, als er hier in Hogwarts zur Schule ging. Ich habe seine berufliche Laufbahn mit dem größten Interesse verfolgt, ebenso wie bei dir. Es ist erschreckend, wie ähnlich ihr euch seid. In eurer Art, in eurem Denken." Albus stockte für wenige Augenblicke, und wartete auf eine Erwiderung seitens Severus. Als dieser jedoch immer noch ruhig, mit verschränkten Händen, in seinem Sessel saß, sprach er weiter. „Eines Tages kam er zu mir. Er befand sich in einem fürchterlichen Zustand. Zuerst hatte ich ihn kaum wiedererkannt. Einige der schlimmsten Flüche hatten ihn getroffen, und sein ganzer Körper war überseht mit Narben älterer Natur und frischen Wunden."
Severus Finger zuckten unruhig über die Tischoberfläche. Seine Augen wirkten gehetzt und verstört, doch sein restlicher Körper war immer noch steif und regungslos. Albus wollte nicht weitersprechen, doch er wusste auch, dass er nicht aufhören konnte. Zu lange hatte er geschwiegen. Geschwiegen um Severus Vater zu schützen, und auch um seine eigenen Fehler sich nicht eingestehen zu müssen. Er hatte es all die Jahre vor sich her geschoben, hatte immer wieder Ausflüchte gefunden, um nicht mit seinem Mündel darüber zu sprechen, doch hier und heute würde er nicht schweigen. Er würde die Ereignisse von damals vor Severus aufbreiten, auch wenn es ihm schwer fiel. „Dein Vater erzählte mir, dass er zu einem Death Eater geworden war. Verstehst du? Er hat auf die dunkle Seite gewechselt, hatte sich Voldemort angeschlossen. Doch er sagte auch, dass er einen Fehler begangen hatte. Er hatte erkannt, dass er einen Irrtum erlegen war, einer Illusion. An diesem Abend wollte er sterben. Er bat mich, öffentlich Anklage gegen ihn zu erheben. Ihm seiner gerechten Strafe zu überführen. Doch ich schlug ihm ein Arrangement vor. Er sollte für uns als Agent arbeiten." Wieder herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern. Albus saß Severus in einer untypischen Demutshaltung gegenüber, und Severus Augen flammten vor Hass. Doch noch immer sprach Severus kein einziges Wort über das eben Gehörte.
Albus schlimmste Befürchtungen wurden Realität. Er hatte geahnt, dass dieses Gespräch in solche Bahnen verlaufen würde, und doch hatte er gehofft, das Severus es verstehen würde. Dass Severus ihm verzeihen würde. „Mein Vater war ein Death Eater?" Brachte Severus seltsam beherrscht und ruhig nach einiger Zeit hervor. Und gleichzeitig kam dieser Satz einem Eingeständnis gleich. Nun bestand keinerlei Zweifel mehr, dass auch Severus eine Entscheidung getroffen hatte.
„Ja, er trug das dunkle Mal auf seinem Unterarm, und war einer der Getreuen von Voldemort!" antwortete Albus heiser. „Ich konnte ihn schließlich davon überzeugen, dass er als Spion arbeiten sollte. Dass er für die Gute Sache kämpfen sollte, schon allein um deiner Willen. Niemanden wäre geholfen gewesen, wenn er sich den Auroren gestellt hätte. Und somit Schande über deine Familie gebracht hätte. Und er war tief in seinem Herzen gut. Er wusste auf welcher Seite er stehen sollte, und dass seine Entscheidung falsch gewesen war. Er entschied sich dazu, sich dem Kampf gegen Voldemort anzuschließen, und arbeitete fortan als Spion für das Ministerium."
Die dunklen Augen von Severus glänzten hasserfüllt. In monotoner Stimme erwiderte er, „Wie anmaßend von ihnen. Einfach zu entscheiden, was Gut und Böse ist. Mein Vater starb, wegen ihren Hochmutes. Was war es? Wer hat ihn schlussendlich getötet? Die anderen Death Eater? Oder die Auroren? Wer war es, die mir meinen Vater nahm?" Langsam richtete er sich auf, und blickte mit eisigen Blick in die blauen Augen des alten Magiers. „Sie dummer alter Narr. Sie glauben nur an das eine im Menschen. Und sehen nicht, wie sie mehr und mehr hintergangen werden. Sie kennen nur Gut und Böse, und sehen nicht, dass sie sich selbst in den Graustufen befinden. An ihnen klebt das Blut meines Vaters. Sie haben seinen Tod zu verschulden. Sagen sie mir? Sind sie deshalb besser als der Dunkle Lord?" Severus Wangen glühten. Noch nie zuvor hatte er einen derartigen Hass auf eine einzelne Person verspürt. „Sie dachten sie könnten ihr Gewissen erleichtern, indem sie eine Waise bei sich aufnahmen? Glaubten sie wirklich, dadurch würde ihr Schuld getilgt? Sie Mörder!" spie der Zaubertränkeprofessor dem Direktor entgegen.
Albus erhob sich zögerlich. Anscheinend hatten Severus Worte ihre Wirkung nicht verfehlt. Es schien fast so, als ob der alte Mann in den vergangen Minuten noch um einige Jahre gealtert wäre. „Ich hatte gehofft, du würdest es verstehen." Gab er leise von sich, und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.
* * *
Severus saß an seinem Schreibtisch und versuchte seine Gedanken zur Ruhe zu bringen, doch immer wieder schweifte sein Denken ab. Er konnte einfach nicht Dumbledores Besuch vergessen. Und er konnte seine Worte nicht vergessen. Sein Vater hatte als Spion gearbeitet, hatte gegen die Menschen gekämpft, denen er sich selbst verpflichtet fühlte. Und er war wegen seinem Glauben gestorben. Er hatte das verraten, dem er sich selbst verbunden fühlte, er hatte dem den Rücken gekehrt, dem er selbst Treue geschworen hatte. Alles schien auf grausame Art und Weise Sinn zu ergeben, und dann wieder nicht. Seine Gedanken rasten durch seinen Verstand, lähmten andere Empfindungen. Ein wahres Spiel aus Verrat und Treueempfinden spielten sich in seinem Kopf ab, schraubten sich zu einer Spirale aus Sinn- und Sinnlosigkeiten hoch.
Nicht ein einziges Mal, hatte er Dumbledores Worte in Frage gestellt. Er wusste einfach, dass sie der Wahrheit entsprachen, auch wenn er sich wünschte, dass dem nicht so sei. Er griff erneut zu dem Cognacglas, dass er heute bereits zum fünften Mal gefüllt hatte. Nachdenklich betrachtete er die bräunliche Flüssigkeit und versuchte dadurch seine Gedanken in geordnete Bahnen zu lenken. Er ließ die Spirituose in dem bauchigen Glas tanzen. In sanften Kreisen schwang die Flüssigkeit in dem Glas. Langsam führte er das Glas an seine Lippen und ließ die kühle Flüssigkeit seinen Rachen hinuntergleiten. Es war ein angenehmes Gefühl, und gleichzeitig auch tröstend.
Abwesend betrachtete er den leeren Schwenker, bevor er ihn mit einem wütenden Schrei an die Wand warf.
Fortsetzung folgt....
