Elementarkunde In jedem neuen Schuljahr gab es für die Hogwarts Schüler viele neue Fächer in denen sie sich behaupten mussten. Einige konnten die Schüler selbst wählen und diese auch schnell wieder hinschmeißen, wenn sie die Nase voll davon hatten, aus welchen Gründen auch immer. Doch es gab auch einige Fächer, welche Pflicht für alle Schüler waren. Eines dieser Fächer war Elementarkunde, ein neues Fach für Schüler der sechsten Klassen. Harry, Ron, Hermine und Siney hatten dieses Fach bisher nur ein einziges Mal gehabt, nämlich an ihrem ersten Schultag in diesem Jahr. In dieser Stunde hatten sie mit Professor Didschey, einem recht freundlichen Lehrer besprochen, welches die wichtigsten Elemente sind und wie die Muggel sie gebrauchen. Er kündigte an, dass sie dieses Thema später in diesem Jahr noch weiter vertiefen wollten, doch bisher blieb dieser Tag aus und so verschwand das Fach auf unbestimmte Zeit von ihren Stundenplänen. Heute jedoch hatte Professor McGonagall in ihrer Unterrichtsstunde eine wichtige Ankündigung zu machen. "Wie sie sich sicher noch alle erinnern können, war eine ihrer ersten Stunden in diesem Jahr das Fach Elementarkunde bei Professor Didschey. Nun, ich möchte ihnen sagen, dass der Unterricht ab der nächsten Woche fortgesetzt wird. Professor Didschey erwartet sie allesamt Montagnachmittag in seinem Klassenraum!", sagte sie. "Haben wir mal wieder zusammen mit den Slytherins?", fragte Dean Thomas mit angewiderten Blick, doch zur Erleichterung aller schüttelte Professor McGonagall heftig mit dem Kopf. "Nein, tut mir leid für sie!", sagte sie und musste grinsen. "Das Fach Elementarkunde wird ihnen noch einiges abverlangen. Da ist es sinnvoller kleinere Klassen zu bilden, damit jeder Schüler auch gut mitkommt. aber dazu wird ihnen Professor Didschey am Montag noch etwas sagen. Aber nun weiter mit unserem Unterricht. Wer war als letztes an der Reihe?" Und so setzte Professor McGonagall ihren Unterricht fort. Harry war froh, dass der Schulstress sich in letzter Zeit wieder ein kleines bisschen wieder gelegt hatte, doch schon jetzt musste er an die bevorstehenden Prüfungen denken, auch wenn diese erst in ungefähr sechs Monaten stattfinden würden. Doch das, was sie bisher in diesem Jahr gelernt hatten, reichte schon vollkommen als Prüfungsstoff, fand Harry. Und wenn dann auch noch ein neues Fach hinzukam für das er lernen musste... immerhin hatte er Hermine und Siney, die ihm sicherlich etwas zur Hand gehen konnten. Der von vielen mit Spannung erwartete Montag war schnell gekommen, und auch der Vormittag ging recht schnell um. Die Gryffindorschüler wurden nun zusehends aufgeregter. Sie rätselten, um was es heute wohl bei Professor Didschey in der Stunde gehen würde. "Hoffentlich wird dieser Unterricht interessant.", sagte Siney mit kritischer Miene, als sie sich vor dem Klassenraum versammelten. "Das glaube ich schon,", erwiderte Hermine. "Immerhin war die erste Stunde doch auch nicht von schlechten Eltern, oder?" Siney nickte leicht. "Also, ich fand die Stunde extrem schwer.", verkündete Ron. "Ich habe schon in der ersten Stunde kaum etwas verstanden... wie soll das nur werden?" Harry grinste, 113 doch Hermine schüttelte mit dem Kopf. "Ron! Vielleicht musst du auch mal aufpassen!", sagte sie. "Dann verstehst du sicherlich mehr!" Ron zog eine Grimasse, und Harry lächelte. "Ja, vielleicht!", sagte Harry. "Aber hoffentlich textet er uns nicht die ganze Zeit nur zu, weil dann ist es für mich unmöglich noch aufzupassen..." "Oh mann, genauso wie bei Professor Binns!", warf Ron ein und verdrehte stöhnend die Augen. "Wenn ich nur schon an die nächste Geschichtsstunde denke..." Doch im nächsten Moment wurde ihre Unterhaltung unterbrochen. Die Tür zu Professor Didscheys Klassenraum öffnete sich und der freundlich dreinschauende Zauberer winkte seine Schüler herein. "Nun kommen sie, kommen sie!", forderte er sie lächelnd auf. Harry, Ron, Hermine und Siney betraten die Klasse und setzten sich in eine Bank der zweiten Reihe. In der Klasse war es mucksmäuschenstill, wie es sonst nur bei Snape der Fall war, jeder hatte seine Pergamentrollen und Bücher vor sich auf den Tischen und guckte ihren Lehrer erwartungsvoll an. "So, meine Lieben. So schnell sieht man also schon wieder...", sagte Professor Didschey mit einem Zwinkern in den Augen. "Wir wollen uns in den nächsten Wochen ein wenig genauer mit einer schwierigen Wissenschaft, der Elementarkunde, befassen! Ich erwarte dazu äußerste Konzentration von ihnen, dafür werden sie aber auch eine Menge wichtiger Dinge lernen, auf die sie in ihrem weiteren Leben nicht mehr verzichten wollen und können. Dieser Teilbereich der Magie ist einer der wichtigsten und mächtigsten, das können sie mir glauben!" Die gesamte Klasse lauschte den Worten Professor Didscheys aufgeregt und gespannt. "Elemantarkunde... was soll das heißen, mögen sich jetzt einige von ihnen fragen. Nun, wie sie sicherlich alle wissen, gibt es vier Elemente: Feuer, Wasser, Wind und Erde. Diese vier Elemente sind wichtige Bestandteile der Magie. Diese heraufzubeschwören ist allerdings keine leichte Aufgabe und es wird schwierig werden ihnen ein wenig davon beizubringen. Viele Zauberer haben die Elementarkunde jahrelang studiert, um von den Elementen Gebrauch machen zu können. Es gibt nur wenige Meister in diesem Gebiet. Einer davon ist unser Schulleiter, Professor Dumbledore. Aber auch der, den wir alle fürchten, besitzt die Gabe mit den Elementen umgehen zu können. Sie können sich nicht vorstellen, welche Schäden und Katastrophen die bösen Mächte mit der Kraft der Elemente verursachen können!", sagte Professor Didschey und erntete damit die besorgten Blicke seiner Schüler. "Ich möchte ihnen damit jetzt keine Angst machen, doch sollten sie darüber informiert sein. Ich werde ihnen beibringen, wie sie sich einige Elemente für kleinere Zaubereien zu Nutze machen können oder sich davor schützen können." Nachdem Professor Didschey aufgehört hatte zu sprechen war einen kurzen Moment still in der Klasse, bis dann schließlich Hermine unsicher die Hand hob. "Ja, bitte, Miss Granger?" "Ähm... ich habe eine Frage...und zwar habe ich mal etwas von einem fünften Element gehört. Können sie vielleicht erklären, was das ist?", fragte sie zögerlich. Professor Didschey hielt einen Moment lang inne, ehe er langsam antwortete. "Ja, das kann ich. Gut, dass sie das fragen, Miss Granger!", sagte er. "Also... als das fünfte Element bezeichnet man eine unvorstellbare Macht, die dem Zauberer zu Teil wird, der alle vier Elemente gleichzeitig zusammen heraufbeschwört und so eine 114 unglaubliche Kraft aufwendet. Das fünfte Element hat eine riesige Zerstörungskraft, die alles vernichtet, was ihm im Wege steht..." Er machte eine kleine Pause und holte tief Luft. "Sollte dieser Zauber je von der dunklen Seite angewandt werden... dann gnade uns allen Gott!" Niemand der Schüler sagte etwas. Furcht stand ihnen ins Gesicht geschrieben. "Aber warum benutzt Vol-...Du-Weißt-Schon-Wer diese Macht dann nicht?", fragte Harry unsicher. Die anderen sahen so aus als wenn auch sie nur das wissen wollten. Professor Didschey schien genau zu überlegen, wie er zu antworten hatte. "Weil der Dunkle Lord nach seiner schrecklichen Wiederkehr noch nicht genug Macht gesammelt hat, um so einen mächtigen Zauber anzuwenden. Würde er es jetzt versuchen, hätte er keine Kraft mehr haben. Er würde endgültig nur noch als leere Hülle enden, wenn nicht sogar sterben.", erwiderte Professor Didschey. "Doch wenn er... ich meine... könnte er es schaffen?", fragte Parvati Patil mit schriller Stimme und drückte damit auch die Angst der anderen aus. Doch ihr Lehrer zuckte nur mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung...und wenn ich es ehrlich sagen soll: Ich werde es auch nie vorher wissen wollen!", sagte er zum Erschrecken Harrys, zum Erschrecken aller anderen Schüler. Anscheinend musste das fünfte Element wirklich unvorstellbar sein.. "Vielleicht noch nicht einmal Professor Dumbledore wäre in der Lage, das fünfte Element im Kampf gegen das Böse heraufzubeschwören, wenn diese Macht erst einmal entfesselt ist!" Daraufhin kehrte eine etwas längere Stille ein. Jeder schien seinen Gedanken und Ängsten nachzuhängen. Auch Harry dachte mit Unbehagen an das eben Gehörte. Dann endlich meldete sich Professor Didschey wieder zu Wort. "Doch nun Schluss damit!", sagte er, nun wieder fröhlicher als davor. "Es ist besser sich über solch unklaren Dinge keinen Kopf zu machen. Wir wollen schließlich nochmal mit unserem Unterricht fortfahren, oder etwa nicht?" Die Klasse sah erleichtert aus, anscheinend hatte keiner von ihnen große Lust sich damit den Kopf zu zermartern. Doch Harry hätte gerne noch etwas mehr über dieses fünfte Element erfahren. Und mit den Worten Professor Didscheys kam Harry auch ins Grübeln. Bisher hatte er sich noch nicht viele Gedanken darüber gemacht, dass es auch so unglaubliche Mächte in der Welt der Zauberer gab und welche Folgen das haben könnte, wenn sie von der dunklen Seite angewandt würden. Dann wurde er von Professor Didscheys Worte aus seinen Gedanken gerissen. "Wenn ich sie mit einem Feuerfluch angreifen würde...", begann der Lehrer, "...was wäre dann die beste Möglichkeit diesen abzuwehren?" Er wartete noch eine Weile, damit auch mal jemand anderes außer Hermine und Siney eine Chance hatten sich zu melden um einen Vorschag zu machen. Ron hob zögernd die Hand. "Ja, bitte?!", forderte Professor Didschey ihn auf. "Also, ich glaube es wäre das Beste den Fluch mit einem Wassergegenfluch abzuwehren, oder nicht?", sagte Ron leise und unsicher. "Warum so unsicher?", fragte Professor Didschey munter. "Goldrichtig!!!" Ron strahlte. "Na gut, dann wollen wir das heute mal probieren!", meinte ihr Lehrer. Und so verbrachten die Schüler den kleinen, verbleibenden Rest der Stunde damit, zu versuchen den Feuerfluch sowie den Wassergegenfluch zu erschaffen. Es dauerte noch eine Weile, aber dann beherrschten sie es alle mehr oder weniger gut, und sie 115 feuerten sich gegenseitig Feuerflüche entgegen, welche mit dem Gegenfluch abgewehrt wurden. So ganz ohne Unfälle passierte das Ganze aber nicht. Hermine, die mit Neville zusammengearbeitet hatte, hatte einen leicht verbrannten Pony und Harry war oben bis unten patschnass, was von Ron wohl aber eher Absicht war. Auch die anderen Schüler beklagten sich über kleinere Verbrennungen und nasse Kleidung, doch Professor Didschey war trotzdem von ihre Leistungen begeistert. "So schnell und in so kurzer Zeit haben kaum irgendwelche anderen Schüler das bisher geschafft!", lobte er sie und sie bekamen erst einmal einige Punkte für ihr Haus, was sie natürlich ungemein freute. Als die Schulglocke dann läutete und das Ende der Stunde verkündete, machten sich alle Schüler erschöpft und begeistert auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. Von der Furcht, die sie alle bei Professor Didscheys Worten zu dem fünften Element hatten, war so gut wie nichts mehr zu spüren, auch wenn die Worte einen bitteren Beigeschmack der Stunde hinterlassen hatten. Sie betraten den Gemeinschaftsraum und diskutierten über das neue Schulfach. "Die Stunde war ja eigentlich ganz gut, wenn mir Neville nur nicht die Haare weggesengt hätte!", schnaubte Hermine leicht verärgert und zupfte sich einige, wenige verbliebende Haare in die Stirn. "Och, ich fand die Stunde eigentlich große Klasse!", meinte Ron grinsend. "Klar, du hast mich ja auch von oben bis unten nass gemacht!", rief Harry lachend und stieß Ron freundschaftlich in die Seite. "Ich freue mich auch schon auf nächsten Montag!", verkündete Siney mit begeisterten Blick. Hermine nickte. "Ja, aber was Professor Didschey zu dem fünften Element gesagt hat gibt einem doch ganz schön zu denken!", meinte sie und die anderen stimmten ihr zu. "Allerdings!", meinte Seamus, der sich neben Ron in einen Sessel fallen ließ und Hermines Worte noch gehört hatte. "Also, wenn ich mir vorstelle, dass Du-Weißt-Schon-Wer mal genug Kraft dazu haben wird... da wird mir ganz anders!" "Tja, aber wie Professor Didschey gesagt hat", meinte Siney, "es ist wohl wirklich besser nicht weiter daran zu denken! Aber zum eigentlichen Thema der Stunde: auch wenn wir es angeblich gut geschafft haben - ich glaube nicht dass das Fach so einfach wie heute bleibt, was meint ihr?" "Nein, glaube ich auch nicht!", stimmte Hermine ihr bei. "Leider! Und wenn ich jetzt schon wieder an die Prüfungen denke...", seufzte Ron. "Na, aber da darfst du mich dann nicht wieder nass machen!", meinte Harry. "Ach, solange es nur nass ist...", meinte Seamus grinsend. "...schlimmer wärs wenn es dich wie Hermine treffen würde..." Er deutete auf ihre Stirn, welche nur noch von vereinzelten Strähnen bedeckt war. Sie begannen alle zu lachen, und auch Hermine konnte sich darüber nicht mehr länger ärgern und lachte mit. 116