### Allen, die unserer Story treu geblieben sind, ein ganz liebes Danke!

### ... und weiter geht's...

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Hauch des Lebens

von:
ManuKu und Salara

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~TEIL 12~

Miro war zufrieden mit dem, was die Wirtin ihm für Aragorns Münzen an Essen gegeben hatte. Ein Laib Brot, etwas Käse, ein Stück kalter Braten und eine Flasche Wein – es war ein beinahe fürstliches Mahl, wie der hungrige Junge fand.

Als er schließlich die Tür zu Aragorns Zimmer öffnete, traf es ihn völlig unvorbereitet, diesen beim Zusammenpacken seiner wenigen Habe zu erblicken. Das Lächeln, das bis eben noch auf seinen Lippen gelegen hatte, verschwand schlagartig. „Was tust du da?"

Aragorn hielt in seiner Beschäftigung kurz inne und richtete sich auf. „Ich habe, weswegen ich kam. Nun können wir Ardaneh verlassen."

Diese Ankündigung traf Miro völlig unvorbereitet. Unvermittelt aller Worte beraubt, ging er mit langsamen Schritten zum Bett hinüber, legte das Tablett darauf ab, ehe er sich schließlich selbst setzte. Es war eine Sache, vom Beginn eines neuen Lebens zu träumen, eine andere, es auch wirklich zu tun. So schnell hatte er nicht damit gerechnet. Zwar gab es nichts, dem er in Ardaneh hinterher trauern würde, andererseits jedoch war diese schmutzige, stinkende Stadt in den letzten Jahren sein einziges Zuhause gewesen. Hier kannte er alles, hier vermochte er zu überleben. Würde er das aber auch an dem Ort können, zu dem Estel ihn mitnehmen wollte?

Ein Kloß bildete sich in der Kehle des Diebes und überrascht stellte er fest, dass die Freude über den angebotenen Neuanfang unversehens Furcht vor einer unbekannten Zukunft gewichen war.

Er ließ den Kopf hängen. Der Appetit war ihm schlagartig vergangen.

„Miro? Was ist denn?" Das Schweigen des Jungen besorgte Aragorn. Vorsichtig tastete er sich zu seinem Bett hinüber, auf dem er Miros Schemen erkennen konnte, und ließ sich schließlich vor ihm auf ein Knie nieder.

„Was ist los?" wiederholte er die Frage und verfluchte im Stillen seine Unfähigkeit, Miros Mienenspiel erkennen zu können.

„Es... es ist nichts," erwiderte Miro endlich, doch seine Stimme klang gequält. Aragorn runzelte die Stirn. Hatte er es sich doch anders überlegt? Wollte Miro etwa in Ardaneh bleiben?

„Du lügst," Aragorn hoffte, dass sein Tonfall sanft genug war, um Miro zum Reden zu ermutigen. „Ich dachte, wir hätten genug miteinander durchgestanden, um ehrlich sein zu können."

„Es ist nur..." Er hörte, wie Miro tief Luft holte. „Ich habe Angst."

Aragorn spürte, dass er dicht am eigentlichen Problem war. „Wovor denn?"

„Es... es ist erträglich, allein zu sein, wenn einen niemand kennt und sich niemand um dich kümmert. Dann kann dir auch keiner weh tun." Miros Worte waren so leise geworden, dass Aragorn sich konzentrieren musste, um alles zu verstehen. „Du hast mich daran erinnert, wie schön es ist, wenn sich jemand um einen sorgt. Ich habe einfach Angst davor, in deiner Welt erneut allein zu bleiben..."

Er verstummte und fürchtete, zu viel gesagt zu haben, doch ein Blick in Aragorns Gesicht zerstreute seine Zweifel augenblicklich. Miro konnte keine Spur von Ärger oder Ungeduld in den Zügen seines neuen Freundes erkennen. Da war nur Verständnis und das Versprechen, ihn nicht allein zurückzulassen. Erleichterung durchflutete Miro. Wenn es je jemand ehrlich mit ihm gemeint hatte, dann Estel.

Aragorn unterdessen waren die Worte des Jungen nahe gegangen. Sie hatten unvermutet eine Erinnerung in ihm geweckt, die mit den Jahren von den Einrücken des Lebens in Elronds Haus verschüttet worden war. Er glaubte zu wissen, wovon Miro redete. 'Ich hatte ganz vergessen, wie verloren ich mich in den ersten Wochen in Bruchtal gefühlt habe. Wie lange hat es gedauert, bis ich nicht mehr dachte, dass ich nicht dorthin gehöre.'

Ermutigend legte er Miro einen Arm um die Schulter. „Du bist nicht allein und wirst es auch nie wieder sein. Diese Tage sind vorbei."

Miro, dem die Kehle immer enger wurde, nickte, bevor er sich daran erinnerte, dass Estel es vermutlich nicht sehen konnte. „Auch, wenn es nicht so klingt: ich freue mich schon darauf, dein Zuhause kennenzulernen."

Aragorn erhob sich wieder. „Das wirst du schon bald. Und es geht noch schneller, wenn du mir beim Packen hilfst und mir sagst, wo wir um diese späte Stunde ein Pferd für dich auftreiben können..."

***

Keine Stunde später hatten sie gepackt, der Wirtin die vereinbarten Münzen für das Zimmer bezahlt, Goras aus dem Mietstall geholt und dem Stallbesitzer ein älteres, aber gesundes Reittier samt Sattelzeug für Mirodas abgekauft.

Erst, als die beiden auf das Stadttor zu ritten, erkannte Aragorn, dass er wie selbstverständlich vorausgesetzt hatte, dass Miro reiten konnte. 'Gut, dass es so ist,' dachte er und lauschte dem leisen Geräusch, das die Pferdehufe auf dem Boden erzeugten. 'Um so schneller sind wir in Düsterwald.'

Seine Gedanken waren augenblicklich wieder bei Legolas. Die Erinnerung an den erschreckend leblosen Anblick des Elbenprinzen hatte ihn seit seiner Abreise aus Düsterwald verfolgt.

'Halt noch etwas durch, mein Freund,' dachte er und spürte, wie ihn hinter dem Stadttor sofort frischere Luft umgab. 'Ich reite, so schnell ich kann.'

Aragorn überließ Miro die Führung, nachdem er ihm die einzuschlagende Richtung so gut wie möglich beschrieben hatte. Schnell stellte er fest, dass der Junge sich dieser Aufgabe durchaus gewachsen zeigte. So gestattete er es sich, sich ganz seinen Gedanken zu überlassen, ohne zu ahnen, dass zwei Augenpaare aufmerksam jeder ihrer Bewegungen folgten.

***

Elrond fand das Zimmer des Prinzen nach der Beschreibung des Dieners sofort. Etwas sagte ihm, dass es jetzt auf jede Bewegung ankam, und so öffnete er die Tür beinahe geräuschlos.

Die Morgensonne schien durch die großen Fenster ins Zimmer und erfüllten es mit freundlichem Leuchten. Das granatrote Funkeln, das wie ein blutender Lichttropfen über Legolas' Lager aufblitzte, schien darin so fremd, dass Elrond einen Augenblick benötigte, bis sich sein Blick auf den Heiler fokussiert hatte.

Alarmiert bemerkte er, wie dieser den Inhalt einer Phiole auf Legolas' Wunde entleerte. Erneut schossen die Bilder seiner gerade erlebten Vision durch Elronds Sinn.

„NEIN!!!"

Mit einem Satz durchquerte der Elbenfürst den Raum, warf sich auf den Heiler, dessen Name ihm nicht einfiel und wand ihm die Phiole aus der Hand.

Calean, der erschrocken aufgesehen hatte, wurde von der Aktion überrascht und fand sich im nächsten Augenblick auf dem Boden neben Legolas' Bett wieder. Verzweifelt begann er sich gegen Elrond zur Wehr zu setzen, doch seine Bewegungen erlahmten schnell, denn der Halbelbe hatte seinen rechten Unterarm gegen die Kehle des Heilers gepresst und ihm damit erfolgreich die Luftzufuhr abgeschnitten.

„Was habt Ihr getan?" Wutentbrannt funkelte Elrond den Heiler an, ohne den Druck auf Caleans Luftröhre zu vermindern. „Was ist das hier? Was verabreicht Ihr dem Prinzen?" Er hielt die kleine Phiole hoch, in der sich noch ein kleiner Rest der Flüssigkeit befand.

Der Heiler, der vergeblich nach Luft rang, schwieg und starrte ihn nur hasserfüllt an. Ein Ausdruck der Entschlossenheit legte sich über seine Züge. 'Das erfahrt Ihr nie.'

Elrond, der seine Frage etwas nachdrücklicher wiederholen wollte, vernahm in diesem Moment Geräusche auf dem Gang. Gleich darauf stürzten Diener und Wachen in den Raum. Er stand auf und zog den Heiler, der sich kaum noch wehrte, mit sich hoch.

Er warf Calean einen finsteren Blick zu. „Gut. Bewahrt Euer Schweigen. Hiermit..." Elrond schüttelte die Phiole. „...werden wir auch ohne Eure Hilfe hinter das Geheimnis kommen. Ihr jedoch fällt damit selbst das Urteil über Euch." Nicht sehr sanft übergab er den hinzutretenden Wachen den Gefangenen.

Im gleichen Augenblick betrat auch Thranduil das Zimmer und sein Blick glitt über die Anwesenden.

„Ich verlange eine Erklärung für diese morgendliche Ruhestörung. Was geht hier vor?" Die Autorität in seiner Stimme ließ jeden außer Calean ehrerbietig den Kopf leicht senken. 

„Verzeiht, dass wir in die Gemächer Eures Sohnes eingedrungen sind, doch dieser hier...," Elrond wies auf Calean, „...hat nicht versucht, Euren Sohn zu heilen, sondern ihn mit einem weiteren Gift zu töten. Eine Vision warnte mich, doch ich kam zu spät!"

„Was?" Plötzlich hatte für Thranduil alles andere an Bedeutung verloren. Furcht lag in seinen Augen, als er dicht an das Bett seines Sohnes herantrat und zu ihm hinabsah. Kleine Schweißperlen standen auf Legolas' Stirn und sein Atem ging schnell.

„Helft ihm, Elrond, ich flehe Euch an..." Thranduil wandte den Blick nicht von seinem Sohn und fuhr sichtbar zusammen, als sich plötzlich von hinten eine schmale Hand auf seine Schulter legte.

„Verschwendet keine Worte. Lasst mich handeln!" erklang die ruhige Stimme Galadriels dicht neben ihm.

Thranduil, der die Herrin des Goldenen Waldes nicht kommen gehört hatte, ließ es wie in Trance geschehen, dass sie ihn zur Seite schob und sich an die Lagerstatt seines Sohnes begab. Als sich gleich darauf auch Elrond an ihre Seite gesellte, wusste er seinen Sohn in guten Händen und wandte sich ab.

Sein Blick ging hinüber in die Ecke des Raumes, wo drei Krieger seiner Palastwache Calean in ihrer Mitte hielten.

Der Anblick des Heilers, der mit verächtlichem Lächeln Galadriels Bemühungen verfolgte, brachte den ohnehin dünnen Geduldsfaden des Elbenkönigs endgültig zum Reißen. Thranduils Blick wurde dunkel und er stürmte mit schnellen Schritten auf Calean zu, der ihm triumphierend entgegensah. Als einziger schien er kaum von der fruchteinflössenden Aura beeindruckt zu sein, die den König Düsterwalds in diesem Augenblick umgab. Ruhig hob der Heiler den Kopf und ignorierte die nicht sehr zurückhaltenden Griffe der Wache, die ihm die Arme schmerzhaft auf den Rücken drehten.

„Warum?" zischte Thranduil, packte ihn an der Tunika und zog ihn mit einem Ruck zu sich heran. „Warum wolltest du meinen Sohn töten? Nenn' mir einen einzigen Grund!"

„Weil ich es kann!" Selbstsicher starrte Calean in die grauen Augen des Königs. „Oder vielmehr, weil ich es musste."

„WEIL DU ES MUSSTEST?" Nie zuvor hatte Thranduils Stimme ungläubiger geklungen als in diesem Moment. Was Calean gesagt hatte, lag so weit außerhalb seines Verständnisses, dass sein Denken Mühe hatte, die eben gehörten Worte zu begreifen. Erst nach ein, zwei Herzschlägen erfasste er sie. „Du musstest meinen Sohn töten?"

Es war nicht mehr als ein fassungsloses Flüstern, doch für Calean schien es wie eine lange erwartete Aufforderung zum Reden zu sein. Er neigte den Kopf vor, so weit es der harsche Griff der Wachen zuließ, bis ihn nur noch wenige Handbreit von Thranduils Gesicht trennten. „Endlich... Endlich ein wahres, ehrliches Gefühl in diesem toten Körper. Wie lange habe ich darauf gewartet, das zu erleben!"

Thranduil starrte den Heiler an, als hätte dieser die verbotene Sprache Mordors benutzt. „Wie kannst du nur so etwas sagen, so etwas tun? Du bist doch einer von uns, ein Elbe..."

„Ein Elbe?" Calean, der seine Stunde endlich gekommen wähnte, wirkte schlagartig wie von einer großen Last befreit. „Nein, ich fühle mich nicht mehr als Elbe. Ich sage mich von meiner Art los, denn sie ist zum Untergang verurteilt. Ihr wisst das und ich weiß das. Nicht umsonst verlassen die Elben Mittelerde."

Als hätte er einen unsagbaren Triumph errungen, richtete Calean sich unvermittelt auf.

„Die Elben sterben innerlich, seit die Menschen das Ausmaß der in ihnen selbst wohnenden Stärke begriffen haben. Die Menschen, längst nicht so von Ilúvatar mit Gaben gesegnet wie sein ach so geliebtes erstes Volk, sind stark, wo Elben schwach sind. Sie kämpfen, wo Elben dulden. Sie hassen, wo Elben ertragen. Sie suchen nach Wegen und Antworten, wo Elben sich in den Resten ihres Glanzes baden. Sie haben Mut, Neues oder auch Gefährliches zu wagen, wo Elben sich halsstarrig an die Traditionen klammern."

Er maß den entgeisterten Thranduil mit einem Blick, der so viel flammende Verachtung enthielt, dass der Elbenkönig ohne es zu merken einen Schritt zurücktrat.

„Die Menschen werden ALLES überleben, weil Ilúvatar sie durch seine Ablehnung dazu zwingt. Die Elben dagegen sind dem Untergang geweiht, weil sie seinem Traum von Perfektion glauben. Elben glauben, auf jedes Problem eine Antwort zu haben, doch es sind keine Antworten. Es sind Erinnerungen vergangener Jahrtausende und Totenlieder für den, der Ohren hat, sie zu vernehmen. Die Angst der Elben, neue Wege zu gehen, weil die alten schon viel zu vertraut sind, wird auch ihr Untergang sein."

Calean hatte sich in Zorn geredet und war nun nicht mehr zu stoppen.

„Ich habe das schon vor Jahrhunderten begriffen und festgestellt, dass ich im Gegensatz zu euch allen noch Leben in mir spüre, jenes Leben, das euch längst verlassen hat. Dann wagte ich es eines Tages, von den oft gegangenen Wegen abzuweichen und etwas Neues in der Heilkunst auszuprobieren. Es hätte eine Wende für alle Elben sein können, aber man vertraute mir nicht. Meine Ideen seien nicht genügend durchdacht, sagtet ihr, sie seien nie zuvor angewandt worden. Dabei waren sie brillant."

Der Heiler war inzwischen so in seiner eigenen Leidenschaft verloren, dass die Wachen Mühe hatten, ihn in ihren Griffen zu halten.

„In all den vergangenen Jahrtausenden gab es niemanden, der weitblickend genug gewesen wäre, mit mir Schritt zu halten. Doch statt von mir zu lernen, legte man mir Steine in den Weg, behinderte meine Taten, schmähte mein Wissen. Statt durch mich das wahrhafte, würdige Leben zu begreifen, blieb man lieber bei Althergebrachtem. Und wenn es Eurem Vater oder Euch wieder einmal in den Sinn gekommen war, unsterbliches Leben in nutzlosen Kämpfen zu opfern, dann geschah das nicht, um neue Wege zu beschreiten, sondern um auf alten weiter dem unvermeidlichen Untergang entgegenzuziehen. Menschen sind da anders. Sie handeln vielleicht töricht, sind aber bereit, ein Risiko einzugehen, wenn es sie voranbringt. Wisst Ihr überhaupt, dass es Eure Ignoranz meinen Erkenntnissen gegenüber war, die mich am meisten beleidigt hat, Thranduil? Ich litt unter Eurem selbstgerechten, ach so allwissenden und um so mehr verblendeten Desinteresse, bis ich das Dahindämmern des Elbenvolkes nicht mehr aushalten zu können meinte. Damodin kam mir gerade recht. Der Schmerz seines gebrochenen Herzens zeigte mir, dass man entweder neu anfangen oder alles ein für allemal beenden muss. Er war ein willentliches Werkzeug, das ich nur noch in die richtige Richtung zu steuern brauchte. Anfangs war ich wütend, dass er nicht Euch traf, sondern Euren Sohn. Doch dann sah ich, dass Ihr langsam mit ihm sterbt. Ich wusste, dass Ihr mich nie begreifen würdet, doch zumindest konnte ich Euch so bis in die Seele treffen und gleichzeitig ein Zeichen für jene wenigen setzen, die noch zu sehen und zu wagen bereit sind."

Er wies mit dem Kopf auf Legolas' Lagerstatt und lächelte triumphierend.

„Ich habe mich nie nur auf elbisches Wissen beschränkt, wie es all Eure anderen Heiler in ihrer selbstvergessenen Ignoranz tun. Nein, ich studierte die Heilkunde der Menschen, der Zwerge, sogar die der entlegen lebenden Völker. Ihr sollt wissen, dass ich immer in der Lage gewesen wäre, Euren Sohn zu retten. Meine Kenntnisse, in langen Studien angeeignet, hätten ihn ohne weiteres kurieren können. Doch niemand fragte mich um meine Meinung. Man sah an mir vorbei wie an einem Kind, dessen Wissensdrang bestenfalls amüsant ist. Schon nach der ersten Dosis, die ich eurem Sohn gab, wartete ich darauf, dass eure hoch gepriesenen Hofheiler eine Möglichkeit fanden, das Gift zu neutralisieren. Doch sie versagten kläglich."

Calean leistete nun keinerlei Gegenwehr mehr. Er hielt den Blick unablässig auf Thranduils Züge gerichtet. Das Mienenspiel des vor Zorn und Schmerz fast erstarrten Vaters war Öl auf das Feuer seiner Verblendung und er beschloss, seinen letzten Trumpf auszuspielen.

„Ich hielt das Gegenmittel, die einzige Chance für Euren Sohn, in meinen Händen, doch ich vernichtete es, als ihr mich wie in all den Jahren zuvor weiterhin wie Luft behandelt habt. Nun ist es zu spät, Thranduil von Düsterwald, und Ihr müsst den Rest Eures armseligen Lebens mit dem Wissen verbringen, dass es diese elbische Arroganz war, die Euren Sohn getötet hat. Nichts..." Er sah zu Legolas hinüber, der mehr und mehr ins Reich der Schatten abzugleiten schien. „...nicht einmal die vereinte Magie aller Elben wird ihm noch helfen können. Das zu wissen wird meinen Schmerz über all die erlittenen Demütigungen etwas lindern!"

Er verstummte, um gleich darauf mit jäher Gewalt erneut von Thranduil gepackt zu werden. „Du hast meinem Sohn das angetan, weil dein Stolz verletzt war?" Thranduil war fassungslos und innerlich steigerte sich seine Wut in ein unermessliches, nie gekanntes Maß.

„Mein Stolz ist das Einzige, das mir geblieben ist. Alles andere ist zunichte gemacht! Ich habe abgelegt, was elbisch ist, und bedauere, diese Entscheidung nicht schon eher getroffen zu haben! Jetzt wünschte ich mir nur noch, als Mensch geboren worden zu sein!"

Die letzten Worte flüsterte er fast und lächelte, doch für Thranduil war es mehr, als er ertragen konnte. Als hätte er sich an der Kleidung Caleans verbrannt, ließ er ihn unverhofft los und trat zurück.

„Schafft ihn mir aus den Augen," flüsterte er tonlos und starrte auf seine Hände, als wären sie mit Unrat besudelt.

Die Wachen, die Thranduils Worte nicht verstanden hatten, zögerten ratlos. Dieser eine, unschlüssige Moment dauerte gerade lange genug, um den Elbenkönig die Selbstbeherrschung vollends verlieren zu lassen.

„Raus mit ihm! Raus! Raus!" Mit jedem Wort war die Stimme des Königs lauter geworden, bis sie sich fast zu einem Schrei gesteigert hatte. „Schafft ihn ins Verlies und sorgt dafür, dass er keinen Schaden mehr anrichten kann. Schlagt ihn nieder, wenn er sich wehrt, aber entfernt dieses Ungeheuer endlich aus dem Zimmer meines Sohnes!"

Zitternd vor Wut verfolgte Thranduil, wie die Wachen Calean unsanft zur Tür beförderten. Erst, als sie sich aus dem Blickfeld des Königs entfernt hatten, verließ den Elben die Spannung, die ihn bislang aufrecht erhalten hatte. Zögernd wie ein von nächtlichen Alpträumen verfolgtes Kind drehte er sich zu Legolas' Bett um, wo Galadriel und Elrond sich noch immer um den Prinzen bemühten.

Thranduil öffnete den Mund, um nach dem Zustand seines Sohnes zu fragen, schloss ihn dann jedoch wieder, als er die in höchster Konzentration geschlossenen Augen der beiden Noldor-Elben gewahrte. Galadriels schlanke Finger lagen an Legolas' Schläfen, im Bemühen, den Geist des schwindenden Prinzen zu finden und festzuhalten. Elrond indessen hatte seine rechte Hand in Höhe des Herzens auf dem Brustkorb des Prinzen platziert, während die andere auf Galadriels Schulter lag. Die beiden wirkten, als wäre ihr Geist der realen Welt entrückt und nur noch durch die körperliche Hüllen mit Mittelerde verbunden.

Dieser Anblick löschte jeden Funken der noch in Thranduil lodernden Wut. Sein väterlicher Instinkt trieb ihn unbarmherzig an die Seite seines Sohnes, sein Verstand jedoch wusste, dass er die beiden nicht stören durfte, wenn Legolas überleben sollte. Hin- und hergerissen zwischen zwei gegensätzlichen Empfindungen blieb dem Elben schließlich nur noch, an Ort und Stelle zu verharren und sich für seinen eigenen Kampf zu rüsten: den Kampf gegen die innere Leere und für eine einzige Gewissheit: sollte Legolas wirklich sterben, würde seine Seele nicht allein fortziehen!

***

„Siehst du, ich habe dir gesagt, dass er durch das Westtor kommen würde." Dassarh konnte den Klang des Triumphes nicht ganz aus seiner Stimme verbannen, als er gespannt verfolgte, wie Aragorn und Miro Ardaneh langsam verließen.

Yulith, der sich noch immer nicht beruhigt hatte, warf seinem kleineren Begleiter einen giftigen Blick zu. „Das ist auch dein Glück! Noch so einen Misserfolg wie in der Gerbergasse hätte ich dich spüren lassen..."

Verärgert senkte Dassarh den Blick und presste die Lippen zusammen. Seit dem missglückten Überfall auf den Fremden hatte Yultih keine Gelegenheit versäumt, ihm die Schuld dafür anzulasten. Dabei war es in Wahrheit dieser kleine Taschendieb Mirodas, der für das Scheitern ihres sorgsam vorbereiteten Plans verantwortlich gewesen war. Wer hatte auch ahnen können, dass der Junge so gut mit einem Dolch umzugehen verstand?

Er schnaufte leise, ehe er seinen Blick wieder zum Stadttor richtete, das Aragorn und der Dieb eben passiert hatten. Die Kleidung, die Waffen, die Art, sich auszudrücken – Dassarh hatte geahnt, dass der Fremde in irgendeinem Zusammenhang mit den Waldelben stehen musste. Dass er nun tatsächlich auf ihr Reich zuzureiten begann, bestärkte seinen Verdacht weiter und schuf so Raum für ihr Vorhaben. Dort draußen war nichts, nur Bäume und Einsamkeit. Ideal für einen Überfall.

Nachdenklich sah er zum Himmel. Die ersten Vorboten der Nacht würden bald schon Dunkelheit über Mittelerde legen. Das war perfekt. Bald würde die Finsternis dicht genug sein, dass Yulith und er sich dem Fremden unbemerkt nähern konnten. In ihrem Schutz würde ihr Angriff überraschend kommen und Garant für ihren Sieg sein.

Behutsam strich er über den erneuerten Verband an seinem Arm, unter dem sich Hitze und pochende Schmerzen zu einem immer größer werdenden Ärgernis entwickelten. 'Das wird mir diese kleine Ratte büßen. Ich werde ihm zeigen, was wirkliche Schmerzen sind!'

Er stieß seinen bulligen Gefährten kurz an. „Sie sind weit genug vor uns. Lass uns reiten!"

Yulith nickte und setzte sein Reittier gleich darauf in Bewegung. Dassarh schloss sich ihm an und registrierte mit Freude, dass die mit Stofffetzen umwickelten Hufe der Tiere nur gedämpfte Geräusche erzeugten. Auf dem weichen Boden des Waldes würde es ihnen die Lautlosigkeit von Schatten verschaffen. Ein Lächeln zuckte über sein Gesicht, doch es erreichte die Augen nicht, die unablässig auf die winzigen Silhouetten vor ihnen geheftet blieben.

***

Aragorns Sinne registrierten den Wechsel ihrer Umgebung sofort, als sein Pferd nach zwei Stunden endlich die ersten Bäume Düsterwalds erreichte. Nichts war mit der würzigen Luft des Waldes vergleichbar, deren Aroma sich gerade wie ein sanfter Hauch um die beiden Reisenden zu legen begann. Erst jetzt, da er wieder so etwas wie vertrautes Terrain betreten hatte, begriff Aragorn, wie sehr ihm der Atem des Waldes in Ardaneh gefehlt hatte.

„Ich könnte so auf Dauer nicht leben," sagte er leise, um seine Empfindungen zusammenzufassen.

Miro, den diese scheinbar zusammenhanglosen Worte überraschten, sah ihn an. „Was meinst du?"

„Die Stadt." Aragorn deutete kurz über seine Schulter. „Die Enge dort, der Schmutz überall, der allgegenwärtige Gestank... All das ist wie Gift. Langsam und schleichend dringt es in jedes Leben ein und zerstört das Empfinden für die natürliche Schönheit, bis nichts mehr übrig ist als der Gedanke an den Überlebenskampf des nächsten Tages."

„Aber muss man nicht auch im Wald kämpfen, um zu überleben?" Miros Blick ging in die Runde und glitt über die sie umgebenden Baumkronen, die der Nachtwind sanft hin und her bewegte.

„Das schon, und ich will auch nicht sagen, dass es völlig ungefährlich ist." Unwillkürlich dachte Aragorn an Orks, die selbst die reinste Umgebung mit ihrer Anwesenheit und Grausamkeit verpesteten. „Aber hier weiß ich, was mich umgibt und was davon Gefahr bedeutet."

Er legte den Kopf zur Seite und konzentrierte sich ganz auf sein Gehör und die Geräusche des Waldes.

„Irgendwo vor uns sitzt ein Uhu in den Zweigen. Vermutlich wartet er darauf, dass eine selbstvergessene Maus sein Abendbrot wird. Und rechts neben dir ist in einem Busch irgendein kleineres Raubtier bereits bei seiner Mahlzeit. Ein Fuchs vermutlich, den Lauten nach zu urteilen."

Aragorn sah nicht, dass Miro einen ebenso ehrfürchtigen wie angsterfüllten Blick in die angegebene Richtung warf, als er sich weiter konzentrierte.

„Und dann..."

Er verstummte, lauschte intensiv und runzelte schließlich die Stirn, ohne weiterzureden.

„Was ist?" Besorgt sah Miro ihn an, doch Aragorn gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.

„Halt an!"

Die zwei zügelten ihre Pferde, und wieder lauschte Aragorn in die Weite. Er konnte es nicht genau deuten, doch da war ein Geräusch, das nicht in den Wald zu gehören schien. Ganz leise und in einiger Entfernung folgte ihnen etwas, das Aragorn nur bei intensivem Hinhören aus der übrigen Geräuschkulisse herausfiltern konnte. Es war so etwas wie ein dumpfes Klopfen, das sogar einen eigenen, wenn auch unregelmäßigen, Rhythmus zu haben schien.

Es dauerte einige Augenblicke und erst die Ungeduld ihrer Reittiere, die leise mit den Hufen auf dem Waldboden aufstampften, gab Aragorn schließlich einen Hinweis. Alarmiert griff er zu seinem Schwert.

„Ich denke, wir werden verfolgt," sagte er leise und tätschelte seinem Pferd den Hals, damit es sich beruhigte. „Sieh dich um, Miro, kannst du etwas erkennen?"

Miro, von den Worten Aragorns aufgeschreckt, wandte sich um und starrte suchend in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Die Furcht ließ ihn zunächst in jedem tanzenden Baumschatten einen möglichen Angreifer sehen, doch schließlich zuckte er mit den Schultern. „Nein, nichts. Die Schatten der Bäume sind das Einzige, das sich bewegt."

„Und dennoch – ich kann hören, dass da Reiter hinter uns sind. Sie nähern sich schnell." Aragorn strapazierte erneut sein durch die Blindheit geschärftes Gehör. „Ich kann den Hufschlag von Pferden vernehmen. Er ist sehr leise und wird noch von etwas anderem als dem Moos des Waldbodens gedämpft."

Miro, der noch immer nichts hörte, fühlte sich zunehmend unbehaglicher. Er hatte allerdings eine vage Ahnung, wer ihnen folgte.

„Glaubst du, dass das Ilgats Männer sind?" Fragend sah er Aragorn an.

Dieser nickte kurz und seine Miene wurde ernst. „Sie sind die Einzigen, die mir einfallen." Er packte die Zügel seines Pferdes fester. „Sag mir, ob hier irgendwo in der Nähe eine Lichtung auszumachen ist."

Miro sah sich erneut um. Schließlich erblickte er in einiger Entfernung eine Stelle, die nicht ganz so dicht wie das übrige Gelände von Bäumen bestanden war. Er informierte Aragorn von seiner Entdeckung, der ihm kurz zunickte. „Nun gut, dann führ uns dahin."

Die Stelle, an der Miro ihn schließlich absteigen ließ, war nicht viel mehr als ein lichtes Fleckchen in einem ansonsten eng bewachsenen Wald, doch Aragorn wusste, dass es ihnen genügen musste. Er flüsterte Goras ein paar elbische Worte ins Ohr, tätschelte ein letztes Mal seinen Hals, dann gab er ihm einen leichten Klaps auf die Flanke. „Lauf, mein Junge. Lauf."

Goras schnaubte kurz, dann wandte er sich um und galoppierte in die Tiefen des Waldes hinein.

Miro hatte Aragorns Handlungen erstaunt verfolgt. „Was tust du da? Das Pferd werde ich nicht mehr einfangen können!"

Aragorn lächelte ihm beruhigend zu. „Das musst du auch nicht. Goras wird zurückkehren, wenn ich ihn rufe, glaub mir. Und nun bind dein Pferd irgendwo an. Am besten ein paar Schritte von hier entfernt. Und dann komm zurück." Er lauschte kurz. „Sie sind nicht mehr fern."

Miro band sein Pferd in einiger Entfernung an einen Baumstamm, dann kehrte er zu Aragorn zurück, der inzwischen sein Schwert gezogen hatte. „Und was nun?"

„Nun warten wir." Aragorn zog einen seiner Dolche. „Den hier wirst du sicher brauchen. Du kannst ja gut mit ihm umgehen, wie ich erlebt habe."

„Mein Vater lehrte es mich, ehe wir nach Ardaneh gingen. Er war zwar Bauer, aber trotz allem ein guter Kämpfer, weißt du." Miro ergriff die Waffe und betrachtete sie unbehaglich. „Ich hätte jedoch nie gedacht, dass ich dieses Wissen so oft anwenden müsste." Er seufzte. „Noch dazu bei fast völliger Dunkelheit und mitten in einem Wald."

Aragorn antwortete nicht, sondern lauschte auf das Geräusch der Pferdehufe. Es war ihnen bereits bedrohlich nahe gekommen. Der Kampf, den es mit Gewissheit geben würde, stand kurz bevor und er war sich – zum ersten Mal in seinem Leben – nicht sicher, ob er ihn überleben würde.

'Legolas, mein Freund, deine Rettung ist so nah. Ich hoffe, ich kann sie dir auch wirklich bringen.'

Seine Gedanken wanderten unversehens zu Miro weiter. Er hörte, wie der Atem des Jungen sich beschleunigte, weil die Furcht ihren Griff um ihn verstärkte. 'Es tut mir leid, Kleiner, dass ich dich da hineingezogen habe. Ich werde tun, was ich kann, damit wenigstens du das alles überlebst...'

Plötzlich schoss ein Gedanke durch seinen Sinn. Es gab eine Möglichkeit für beides. Aragorn wandte sich Miro zu.

„Hör mir gut zu, Miro. Es ist lebenswichtig, dass du genau tust, was ich dir gleich sage."

Er griff in die Geheimtasche hinter seinem Gürtel und zog das Fläschchen mit dem Gegenmittel und das Holzkästchen Galadriels hervor.

„Gib mir deine Hand."

Er sah, wie sich zögernd ein heller Schemen in sein Blickfeld schob: Miros Hand. Er ergriff sie und legte beide Gegenstände hinein.

„Nimm die beiden Sachen und bringe sie nach Düsterwald, zum Hof des Elbenkönigs Thranduil."

„Aber..." Miro wollte protestieren, doch Aragorn wehrte ab.

„Keine Widerrede. Tu, was ich dir sage. Ein Leben hängt davon ab, dass du die beiden Dinge so schnell wie möglich dorthin schaffst. Versprich es mir!"

Er drückte Miros Hand so fest, dass der Junge in stummem Schmerz die Zähne zusammenbiss, um nicht aufzustöhnen. „Schwör mir, dass du es tust!"

„Ja," flüsterte Miro schließlich. „Ich verspreche es."

Erst jetzt war Aragorn beruhigt und ließ den Jungen los.

„Dann hör mir jetzt genau zu." Er lauschte. Die Reiter würden sie in wenigen Minuten erreicht haben. „Du reitest in Richtung der Mittagssonne. Reite ohne Pause durch, schone das Tier nicht. Die Zeit eilt. Noch vor Mittag des morgigen Tages wirst du das Schloss König Thranduils erreicht haben. Sag den Wächtern, die sich dir in den Weg stellen werden, dass Estel dich mit dem Gegenmittel für Prinz Legolas schickt. Gib es keinem anderen als Lord Elrond. Er ist mein Vater. Sag ihm, dass er nur einen Augenblick lang Zeit hat, Legolas das Gegenmittel zu verabreichen, ehe dessen Wirkung verfliegt. Er wird wissen, was zu tun ist. Und das Kästchen gibst du Lady Galadriel. Ihr musst du gar nichts sagen, denn sie wird es auch ohne Worte verstehen."

Er schloss Miros Hand um die beiden Gegenstände.

„Kannst du das alles behalten?"

„Ja, sicher." Miro klang hörbar unglücklich angesichts der neuen Entwicklung, doch Aragorn war froh, so seinen Legolas gegenüber gemachten Schwur doch noch einhalten zu können und gleichzeitig auch Miro in Sicherheit zu bringen. Das machte es ihm einfacher, sich dem Kommenden ohne Furcht zu stellen. Spontan schlang er einen Arm um die Schulter des Jungen und drückte ihn kurz in einer flüchtigen Umarmung an sich, dann schob er ihn sanft von sich fort.

„Lauf! Geh schon! Jetzt hängt alles von dir ab. Denk dran, du hast es mir versprochen!"

Miro nickte nur, steckte den Dolch hinter seinen Hosenbund und schob dann Fläschchen und Kästchen in das Innere seines Hemdes. Es war der sicherste Platz, der ihm einfiel. Der Kloß, der seine Kehle plötzlich zuzuschnüren schien, wollte kein Wort mehr durchlassen. Ein letztes Mal sah er Aragorn an, der wieder auf den sich nähernden Hufschlag lauschte, dann wandte er sich abrupt ab. Er rannte zu seinem Pferd hinüber, löste dessen Zügel vom Baumstamm und stieg auf.

„Nun geh endlich!" Aragorn winkte ungeduldig. „Ich komme später nach!"

„Ich hoffe es," flüsterte Miro, ehe er das Tier in Bewegung setzte und nach Nordwesten zu reiten begann. Seine Gedanken blieben jedoch bei Aragorn, der sich nun allein und in halbblindem Zustand gegen seine Verfolger zu wehren hatte.

***

wird fortgesetzt

Dragon-of-the-north:
Hm... ;) also das "Hm" kann man wohl getrost in einer Kritik verwenden, wenn man absolute keine Ahnung hat, in welche Richtung die Autorinnen die Geschichte entwickeln. Außerdem ist es immer spannend, zu lesen, in welche Bahnen sich die Leser bewegen würden, wenn es ihre Geschichte wäre. Caleans Motivation kam nun in diesem Kapitel zum Vorschein. Hey, Thranduil ist ja nun auch schon ein paar Jahrtausende alt. Überlege mal, wie oft wir selbst uns den Haß oder den Unwillen anderer Menschen auf uns ziehen, ohne es manchmal zu wissen. In ein paar Jahrtausenden potenziert sich so etwas...
Lady-of-Gondor:
Ja, ja, unser Assat... Uns persönlich gefallen Bösewichte am besten, die nicht durch und durch schlecht sind. Sie müssen gefährlich aber trotzdem „liebenswert" sein...
Aragorn würde alles für Legolas opfern und umgekehrt ist es sicher ebenso. Das ist wohl das wunderschönste an einer wahren Freundschaft – alles zu tun, um dem anderen zu helfen. Und manchmal wird es dann tragisch, wenn man für den anderen sogar sein Leben hergibt, egal, ob dieser das nun will oder nicht...
one15:
Die Idee mit den persönlichen Worten für die Reviewer haben wir bei anderen FanFict-Geschichten  entdeckt und fanden es eine gute Idee. Wenn ein Leser sich nun schon die Mühe macht und ein paar Worte für unsere Geschichte findet, dann macht es uns nichts aus, etwas „SmallTalk" zu betreiben. Hey, noch sind die Reviews zu überschauen! Sollten sie irgendwann explosionsartig in die Höhe schnellen, dann könnte sich das vielleicht ändern... *g*
Atlantis:
Wir sind also schuld daran, wenn du jeden Samstag einen Nervenzusammenbruch erleidest??? Hey, deinen Psychiater bezahlen wir aber nicht!!! In den FF.net-Regeln steht im Kleingedruckten geschrieben, dass der Autor nicht verantwortlich ist für Zusammenbrüche, die auf ein schwaches Nervenkostüm beruhen. Es geht nun mal nicht schneller mit Legolas' Heilung... Oder hätten wir vielleicht irgendwann mal eine kleine schwebende Elfe vom Himmel purzeln lassen sollen, die Legolas mit einem Schnippen ihrer Finger geheilt hätte? Nee, das wollten wir dann schon Aragorn überlassen. Stell dir vor, unser Lieblingsranger kommt nach all den Strapazen zurück nach Düsterwald und ein quietschfideler Legolas kommt angesprungen und erzählt ihm, dass er sich die Mühe hätte sparen können. Da weiß ich aber, wer wem dann an den Hals gegangen wäre... *g*
Kadda:
Wären wir wirklich solche Obersadisten, wie du uns so nett bezeichnet hast, dann würden wir uns selbst quälen und Yulith und Dassarh wirklich von Riesenspinnen töten lassen. Da wir diese Mehrfüssler jedoch auf den Tod nicht ausstehen können und uns schon das Kribbeln überfällt, sobald wir eine Spinne im TV sehen, mussten wir uns also ein anderes Schicksal für die beiden Halunken einfallen lassen. Wir hätten die Angriffstaktiken von Vogelspinnen recherchieren müssen, um solche Szene zu schreiben... *Salara schwingt verzweifelt die weiße Fahne und durchsucht gerade jede Ecke ihrer Wohnung nach verdächtigen dunklen Punkten*
Aeril:
Assats Bemerkung war wirklich absolut unschuldig gemeint. Anspielungen waren nicht beabsichtigt, auch wenn Nili hier jetzt wahrscheinlich protestieren würde, wo sie in einer Review doch so schön bewiesen hatte, dass Assat auf Männer steht... Rivar, Legolas' Retter taucht erst in der 3. Story wieder auf...
Black Pearl:
Also Eva-MariA ist sogar noch besser, so schön klassisch! Wer A sagen will, sollte nicht E sagen! *g* Gibt es eigentlich da draußen jemanden, der nicht auf Aragorn oder Legolas Angst steht?
Kaeera:
Faltung der RNA... Aha, ja... ja doch... schon mal irgendwo was davon gehört... Geht es da nicht um die Bügelfaltentheorie der Alten Greichen??? Statt horizontale Bügelfalten erfanden die ollen Greichen die senkrechte Faltung der Hosenbeine... oder? *g* Elrond und Kartoffeln schälen? Der braucht nur seinen strengen Blick aufzusetzen und die Kartoffel pellt sich freiwillig aus der Schale... *lol*
stareyes:
Wir haben meistens zwei oder drei Kapitel Vorsprung. So haben wir immer etwas Raum, falls mal der Alltag zuschlägt oder unsere Musen besseres zu tun haben, als uns beizustehen. So können wir trotzdem unseren wöchentlichen Termin einhalten und pünktlich am Samstag ein Kapitel einstellen. Deine Fragen müssen nicht mehr lange einer Antwort harren. Wir denken, dass Kapitel 16 das letzte werden wird...
Mystic Girl:
Also wenn du dich aus dem Fenster stürzt, dann musst du schon damit rechnen, als Geist wiederzukehren... Du weißt schon – die Sache mit den unerledigten Angelegenheiten! Sicher willst du dann trotz der Segnung des Zeitlichen wissen, wie die Geschichte ausgeht oder?! *g*
Arlessiar:
Du hättest uns mal sehen sollen, als wir deine Review lasen! „unterschwelliges Abhängigkeitsverhältnis", weil der eine sein Augenlicht verliert, während es das einzige ist, was dem anderen geblieben ist?... Wir haben uns beide mit großen Augen angesehen (ManuKu war zu einem Kurzbesuch in Berlin) und dann losgelacht! Du hast sooo recht. Uns ist das gar nicht aufgefallen – will heißen – unser Unterbewusstsein scheint auch kreativ mitzuarbeiten... *g*
Asahi:
Du kannst doch nicht verlangen, dass Aragorns Suche nach dem Gegenmittel so ganz ohne Komplikationen verläuft. Bis jetzt hatte er es doch wirklich recht einfach gehabt... Wenn Legolas schon mit dem Tod kämpft, dann muss Aragorn doch gleichziehen und einer ähnlichen Gefahr ausgesetzt werden. Da kommen uns Yulith und Dassarh doch gerade recht...