- chapter XV: haze
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- Seine Worte berührten mich nicht mehr, seine Schreie erreichten kaum mein Gehör... Ich sah nicht seine Tränen, ich ignorierte seine Angst. Ich wusste, wie sehr ich ihn verletzte, wie sehr ich ihm weh tat.
- Ich wusste, ich konnte mir die Schmerzen, die er ertragen musste, wenn ich ihn berührte, nicht einmal annäherungsweise vorstellen. Ich wusste, dass es Schmerzen jenseits aller Vorstellungsgrenzen waren. Irgendwo hat sogar die eigene Grausamkeit ein Ende.
- Ich musterte ihn. Er hatte mir den Rücken zugewandt und sich zusammengekrümmt. Er murmelte etwas und es erinnerte mich an den monotonen Singsang, den ich während den Monaten, als ich noch nicht akzeptieren konnte, das es vorbei war, mich selbst immer wieder hatte singen hören. Vielleicht würde Bombay auch wahnsinnig werden?
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- Wahnsinnig über die Liebe und den Hass
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- zu mir.
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- Eine vage Beklommenheit stieg in mir auf, aber es war viel eher nur der Schatten derselben, ein Echo, ein Nachhall, als das ich wirklich Skrupel hätte. Bombay tat mir nicht leid. Manchmal, wenn ich allein in meinem Bett lag und aus dem Fenster starrte, kamen mir ähnliche Gedanken. Quälte ich Bombay, weil er Bombay war, oder weil er Weiß war? Wer hatte eigentlich das recht, zu entscheiden, wer Freund und wer Feind war? Wer saß auf einem Thron, von welchem man die Menschen in und zerstückeln konnte?? Durfte das überhaupt sein??
- Aber eigentlich war es mir ja egal, dachte ich und setzte mich auf die Bettkante, direkt neben Bombay. Er zitterte, als ich eine Hand auf seine Schulter legte. Beinahe unsanft drehte ich ihn zu mir herum, sodass er eigentlich mit seinem Kopf in meinem Schoß lag. Er sah mich an, aber ich wich seinem Blick aus. Hilflos lag er da. Auf dem Rücken. Ich musterte seine makellos helle, beinahe weiße Haut und das schöne, rote Blut, welches sich wie ein feingliedriges Spinnennetz über seine ganze, freigelegte Brust spannte und seine Fühler auch nach dem ebenso blassen Gesicht streckte.
- Gut, dass du noch lebst., sagte ich und verwischte das filigrane Kunstwerk aus Blut und weißer Haut sanft. Er lächelte oder verzog seine Lippen schmerzhaft – ich weiß es nicht und es ist mir auch gleichgültig. Liebst du mich?, fragte er mit kratziger, beinahe röchelnder Stimme. Ich seufzte und strich ihm einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Noch immer mied ich seine Augen...
- Liebst du mich? Diese Frage stellte er mir jeden Tag, wenn ich ihn besuchte. Liebte ich ihn? Wahrscheinlich nicht. Ich habe darüber noch gar nicht nachgedacht. Oder ich habe es versucht, aber da war soviel
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- und so wenig...!
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- Ich ließ meinen Blick über seinen schlanken Körper wandern. War er tatsächlich noch schmaler geworden? War die Haut gestern nicht noch ein wenig lebendiger gewesen? Er trug halblange, schwarze Shorts von mir und ein aufgeknöpftes helles Hemd, ebenfalls von mir. Der helle Stoff des Shirts war an einigen Stellen durchtränkt von Blut und ich fragte mich, ob diese Flecken wohl je wieder auswaschbar wären... , murmelte Omi schwach. Ich fuhr mit einer Hand die Konturen seines Oberkörpers nach und schwieg. Liebst du... mich?, fragte Omi wieder, Panik und Hysterie schwang in seiner Stimme mit und ließen mir beinahe einen kalten Schauer über den Rücken rinnen. Ich schob seinen Kopf von meinen Beinen und zurück aus das zerwühlte Bett, dann zog ich mein eigenes T-Shirt aus. Er setzte sich auf und sah mich an, ich spürte seinen Blick, würde ihn immer spüren, brennend und lodernd, vernichtend und zerstörend
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- aus Liebe
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- Ich kroch zurück zu ihm, küsste vorsichtig das Blut aus seinem Nacken und von seinem ganzen Oberkörper, verharrte in seiner Herzgegend und fragte leise: Willst du es wirklich wissen?
- Er zitterte und sein Herz pochte unregelmäßiger. , flüsterte er und ließ sich nach hinten auf das weiße Laken sinken. Er weinte, aber ich ließ mich davon nicht beirren.
- Er hatte akzeptiert, dass diese Runde an mich ging.
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- to be continued
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- *Kniefall* *um Reviews bettel* *Altar erricht* *Räucherstäbchen anzünd* *Regentanz aufführ* bittebittebitte So ganz nebenbei ist das auch eines meiner Lieblingskapitel... ^^'
@Trinity-chan: ^^ Der kleine Fall? Kawaii! Ich hab auch Fanzösisch, aber... naja... auf jede Französischvokabel [die ich kenne...] kommen ungefähr 20 englische!! XD Vielen Dank, echt! Mal was anderes: das Kapitel ist sehr... hum... umstritten, oder? *sweat drop* Vielleicht muss ich vor'm Schluss noch mal das Rating ändern... *grübel*
