TITLE: Of Blood and Stone
AUTHOR: Delilah Draken
RATING: PG-13 - R
FEEDBACK: delilahsdarkness@yahoo.de
DISCLAIMER: Das "Phantom der Oper" gehört nicht mir, der Ruhm steht allein Gaston Leroux zu, da er es war der diesen fantastischen Charakter als Erster zu und gebracht hat. Auch hat Andrew LLoyd Webber ein Recht hier erwähnt zu werden, hat er uns doch diese tragische Liebesgeschichte als ein wunderschönes Musical geschenkt. Und natürlich Susan Kay. Diese Geschichte enthält Elemente aus ihrem Roman "Phantom", sowie aus dem Musical und dem Originalroman. Es wurden auch Charaktere und Orte aus Joss Whedons "Buffy the Vampire Slayer" verwendet. Ich verdiene mit dieser Erzählung kein Geld, noch würde ich es annehmen sollte es mir angeboten werden. Dies ist Fanfiction und wird von Fans für Fans allein aus dem Grund geschrieben um andere zu unterhalten, und weil diese Geschichte den Wunsch hegte erzählt zu werden.
SPOILER: BtVS Season 5, Dawn existiert, Glory wurde besiegt und Buffy ist dabei nicht gestorben. Phantom, Christine weiß noch nicht, dass Erik ein Mensch ist.
AUTHOR'S NOTE: Dies ist meine erste Phanfiction, also möchte ich euch, liebe Leser, darum bitten Milde walten zu lassen und mir die Ehre zu gewähren eure Anmerkungen und Kritik lesen zu dürfen. Jede Nachricht ist erwünscht...


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Of Blood And Stone

By Delilah Draken



- Prologue -


Wir befinden uns in einem eleganten Apartment in Paris. Ein junger Schriftsteller hat soeben den Salon verlassen. Er ist etwas grün im Gesicht, findest du nicht auch? Der Schock ist vollkommen verständlich, hat er doch vor ein paar Minuten eine der unglaublichsten Geschichten gehört, die man sich vorstellen kann. Er wird einen Roman schreiben der zu Weltruhm gelangen wird. In der Zukunft wird diese Geschichte zu Grundlage unzähliger Theaterstücke, Kinofilme und Broadway Musicals werden. Man kann darauf wetten, dass unser Held davon begeistert ist....

Du hast deinen Weg in die Bibliothek gefunden. Was für ein glücklicher Zufall, das der Hausherr nicht im Raum ist. Er hätte vielleicht etwas dagegen, dass du dieses Buch liest. Aber du lässt dich nicht abschrecken. Dieses kleine, in rotes Leder eingebundene Buch hat dich in seinen Bann gezogen und es schreit förmlich danach seine Geschichte erzählen zu dürfen. Hoffen wir nur, dass du dieses Wissens würdig bist.....


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JEROME:

Entgegen der allgemeinen Meinung war das legendäre Phantom der Oper weder verrückt noch ein kaltblütiger Mörder. Erik hatte lediglich die Fähigkeit des Mitleids im Laufe der Zeit unwiederbringlich abgelegt.

Als ich ihn kennen lernte war nicht mehr viel von dem großen Genie übriggeblieben, dass er einmal war. Er vergeudete sein Talent mit unsinnigen Zaubertricks und seiner unverständlichen Vorliebe für das Aufeinanderschichten von Steinblöcken, der Baukunst. Hätte er der Architektur gefrönt, so wie er es schon viele Male zuvor getan hat, hätte ich sein Verhalten verstehen können. Aber Nein, er sieht es als seine persönliche Pflicht, seine durch das Schicksal auferlegte Bestimmung diesen protzigen Bau in das Antlitz der Erde zu pflanzen. Es ist manchmal schon schwer genug seinen Gedanken zu folgen, aber wenn er sich einer seiner Obsessionen widmet erscheint es vollkommen unmöglich. Ich kenne nur eine Person der es gelungen ist seine Gedanken zu ordnen...

Der Winter 1863 war nicht das Beste für meine Mutter gewesen. Jede Nacht ist sie in das kleine Cabarèt am Ende der Straße gegangen um zu Arbeiten. Ich habe nie verstanden warum ich sie nicht begleiten durfte... Aber das ist jetzt belanglos. Meiner Mutter ist die Kälte nicht gut bekommen, hat sie doch immer in schönen, bunten und bedauerlicherweise nicht sehr warmen Kleidern die Wohnung verlassen. Und eines Tages kam sie dann nicht mehr zurück.

Alicia, die beste Freundin meiner Mutter, kam eines Morgens in unsere Wohnung und erklärte mir in nicht missverständlichen und vollkommen vernünftigen Worten, dass meine Mamam bei der Arbeit einen Unfall hatte. Sie war tot. Ein Kunde sei unzufrieden mir ihr gewesen und war wütend geworden. Alicia versuchte mir zu erklären, dass ich jetzt allein auf der Welt wäre und dass sie sich so gut wie es ging um mich kümmern würde bis ich alt genug wäre.

Ich wollte nichts von ihrer gutgemeinten Hilfe wissen. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich warf mich in den Glauben an eine Geschichte, die Mamam mir oft erzählt hatte. Dass mein Papa ein edler Mann gewesen war, der mit einem Engelsgesicht und großer Musik gesegnet war. Ich hatte mich so sehr in meine Phantasien von einem verlorenen Prinzen reingesteigert, dass ich Alicia einfach in der Tür stehen ließ und mit Tränen in den Augen in die Nacht lief. Ich lief und lief bis ich nicht mehr konnte und dann lief ich weiter. Ich war vollkommen erschöpft als ich ihn das erste Mal zu Gesicht bekam.

Es regnete in Strömen an jenem Abend. Ich war wie gesagt vollkommen erschöpft, ich war durch meine übereilte Fluch vor der Wirklichkeit derart müde, dass ich mich einfach in einem Hauseingang niederließ um ein wenig zu auszuruhen. Ich muss ein paar Stunden dort ruhig geschlafen haben, denn ich wurde ziemlich unsanft geweckt. Die Tür an die ich mich gelehnt hatte, war geöffnet worden. Ich fiel direkt vor seine Füße. Ich kann nur sagen, dass ich einen der größten Schocks bekam, die ich mir vorstellen konnte.

Das erste was mein schlaftrunkenes Hirn registrierte war schwarz. Ich sah nach oben und alles war schwarz. Die polierten Schuhe, die feinen Hosen, das Seidenhemd und die Jacke. Natürlich war der Umhang auch in dieser Farbe, genau wie die Maske. Es war ein unglaublich schönes Stück, gefertigt aus feinem Samt der im richtigen Licht silbern schimmert. Es dauerte volle fünf Minuten bis sich mein Verstand den weniger wichtigen Dingen widmete, wie 'warum versteckt er nur eine Hälfte seines Gesichtes und nicht alles' und 'er sieht genau aus wie Mamam ihn beschrieben hat, er muss Mamam's Engel sein'. Und so erschien es mir vollkommen natürlich diesen fremden und in den Augen der meisten Menschen gefährlichen Mann mit dem einzigen Wort anzureden, dass seiner Erscheinung würdig erschien...


* * * * *


ERIK:

Ich war schlecht gelaunt. Und ich kann mir im nachhinein erlauben zu behaupten, dies war die Untertreibung des Jahrhunderts, vielleicht sogar des Jahrtausends. Aber man muss auch bedenken, dass wenn ich nicht in einer derart düsteren Stimmung gewesen wäre, ich nie auf die Idee gekommen wäre an jenem Tag das Haus zu verlassen.

Wie ich mich selbst in eine solche Rage versetzen konnte, dass ich in vollem Ernst das Leben eines kleinen Streuners beenden wollte, der sich zufällig an meine Tür verirrt hatte, kann ich bei bestem Willen nicht mehr sagen. Im Laufe der Jahre habe ich mich an mein selektives Gedächtnis gewöhnt. Wenn Nadir mir nicht des Öfteren ein Vortrag über mein schlechtes Benehmen gehalten hätte, wäre es mir niemals in den Sinn gekommen, dass ich jene Verbrechen wirklich begangen habe. Wenn ich an Persien denke sehe ich Meere aus Blut die glänzende Spiegel versinken lassen...

Wie gesagt ich hatte eine Gedächtnislücke. Das übliche Verhalten meiner Person bei einem Wutanfall. Und ich meine nicht jene kontrollierte Wut, die ich mehr schlecht als recht mit Morphium zu zügeln versuche. Ich spreche von einer solchen Rage, die mich in einen roten Nebel fallen lässt und meine Gedanken unterdrückt. Ich musste mich abreagieren und deshalb kann ich vermuten, dass ich meine Wohnung verlassen wollte um das erstbeste Lebewesen, dass mir unter die Augen tritt, von diesem erbärmlichen Planeten zu entfernen.

Das nächste woran ich mich klar erinnere ist der Gesichtsausdruck des Jungen als ich ihm die Luft abdrückte. Er hatte keine Angst. Vielmehr schien es als hätte er gefunden wonach er sein ganzes Leben gesucht hatte. (Sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich im diesem Augenblick dem Gedanken Gewicht anerkannte, dass ich vielleicht - aber auch nur mit einer unglaublich geringen Wahrscheinlichkeit - doch verrückt bin und haluziniere?...)

"Papa..."


* * * * *


Sehr geehrter Monsieur Deveraux,

Sie wissen um meine Position im Leben von ihrem Schützling William J. deshalb ist es meine traurige Pflicht ihnen von seinem Schicksal zu berichten.

Wie ich ihnen schon in früheren Briefen mitteilte, hat sich William zu einem hochintelligenten jungen Mann entwickelt. Er hat sein Studium in Oxford mit Magna Cum Laude bestanden und danach eine Stellung in den Archiven der Familie Giles angenommen. Sie waren bestimmt genauso stolz auf ihn wie ich zu jenem Zeitpunkt. Bedauerlicherweise war William nie besonders gut im Vermeiden von Schwierigkeiten. Zwar war er nie in Prügeleien und dergleichen verwickelt, aber Probleme konnte er sich doch einhandeln.

Sehr entgegen meines Rates hat sich der Junge in eine unmögliche Romanze mit der jungen Cecily Morrison hineingesteigert. Er war ihr so verfallen, dass er alles für dieses verwöhnte Kind getan hätte - sogar sterben. Und sie wissen wie William seine Gefühle zeigt...

Das Gedicht war ziemlich gut, muss ich leider sagen. Sie wissen, Monsieur, dass ich von diesen Dingen nicht viel verstehe, aber dieses Sonett, wenn auch weit unter Williams gewohntem Standart, hat mich zu Tränen gerührt. Bedauerlich dass es niemals veröffentlicht wird.

Wie es mir zu Ohren kam, wollte William der jungen Cecily eine Freude mit diesen gefühlsbeladenen Worten machen, was jediglich dazu führte, dass der arme Junge öffentlich gedemütigt wurde. Sie nannten ihn einen schlechten Schriftsteller und einen Jammerlappen. Und das Schlimmste kam für ihn als Cecily unter den Blicken aller Anwesenden verkündete, dass William weit unter ihr stünde.
Ich frage sie ,Monsieur, hätte das Mädchen ihn nicht sanfter abweisen können? Musste sie ihm das Herz herausreißen und es in den Dreck werfen?

Man sagte mir er sei unter Tränen davongerannt.

William Jerome Deveraux wurde heute morgen beigesetzt.

Es tut mir unendlich leid, dass sie es so erfahren müssen Monsieur Deveraux. Sie wissen wie sehr William mir ans Herz gewachsen war. Ich glaube sogar er sprach von mir als seine Mutter. Ich muss eine gute Gouvernante gewesen sein, wenn ein Kind mich seiner wirklichen Mutter vorzieht...

In ewiger Trauer um einen Mann den ich liebend gerne Sohn genannt hätte

Isabelle Hunter

17. August 1881
London


Erik Antoine Deveraux hat diesen Brief niemals erhalten. Sein Anwalt Jules Bernard hat im Auftrag von Mlle. Christine Daae dafür gesorgt, dass alle Beweise für seine Existenz und die seines Sohnes von Angesicht dieser Erde entfernt wurden.



To Be Continued...