~*~ disclaimer: warum auch nicht...also, hier iss alles full fictional, bitte nicht persönlich nehmen (alle frodo-lover), es ist nur spaß)
~*~ schaut einfach immer wieder unter fido: andjudar nach und holt euch das update. Ich hab nicht immer viel zeit, aber ich hoff, ich krieg alle interviews der gemeinschaft des ringes.
~*~ danke ans stoffpferd fürs inspirieren
~*~ please read and review


Ein Hobbit zum Knutschen


Frodo grinste, das tat er nun schon seit heut morgen und irgendwie ging es mir auf den Keks. Aber wie er da so auf dem für ihn viel zu großen Stuhl saß, das war irgendwie süß.
Doch ich war ja nicht hier, um Däumchen zu drehen, sondern um Frodo Beutlin, den Ringträger, zu interviewen, um damit den Startschuss für die große Reihe: Die Reise des Ringes" der Düsterwald-Daily News, einer renommierten Elbenzeitschrift. Seit 100 Jahren war ich Reporterin dort, und hatte der Zeitung mit meinen Artikeln zu Ruhm und Reichtum verholfen. Daher konnte ich mir auch das schicke Pferd da draußen leisten, groß, grün, Viersitzer, ganze 2 PS, ehrlich!
Wieder grinste der kleine Wicht schelmisch und ich musste mich sehr zusammennehmen. Er war doch gerade erst wieder heimgekehrt von dieser langen und gefahrvollen Reise, hatte unheimliche Abenteuer gemeistert und einen Finger verloren.

„Herr Beutlin..."
„Sie dürfen mich Frodo nennen, oder Herr Frodo, so nennt Sam mich immer." meinte der kleine Kerl und klimperte mit seinen schwarzen Wimpern. Nein, das waren die Augenbrauen, aber man musste so genau hinschauen, und wegen meiner Eitelkeit hatte ich auch die Brille nicht dabei. Ach so, Sam also...Meister Gamdschie stand als nächster auf meiner Liste. Wieder blickte ich in Frodos bezaubernde Augen und stellte mir schon vor, wie es wäre, wenn er und ich...
„Gut, dann Herr Frodo..." beeilte ich mich zu sagen, um nicht meinen Gedanken hilflos zu verfallen.

„Sie haben also die Reise des Ringes bestritten. War es schwer für Sie, diese Last auf Sich zu nehmen?"
„Ja, und ich hatte ja schon wesentlich weiterlaufen müssen, mit diesem Anhängsel von Sam..." Frodo grinste mich ungeniert an, als ich ihm so anhimmelte. Der war aber auch zum Fressen. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht über ihn herzufallen. Aber Angst zeigte der Kleine wirklich nicht. „Mit so kurzen Beinen, einem dämlichen Ring und einem noch dämlicheren Sam war es gar nicht so einfach, erst mal loszulegen. Dauernd hielt mich einer von beiden auf. Und kochen kann der Sam ja auch nicht, nicht dass ich viel essen würde, ich muß ja auf meine Linie achten, und blah blah blah..."

Wieder einmal war ich in seinen blauen Augen versunken und bekam auch nichts mit, bis er mich mit seinem Wanderstab ans Schienbein stupste.
Gut, zurück zu seiner Geschichte. Ich war wirklich gespannt, denn fast wären wir ja alle draufgegangen oder zumindest in Gefangenschaft geraten, wenn dieser kleine Hobbit nicht so mutig gewesen wäre, die Reise des Ringes anzutreten. Er sah aber nicht ganz so mutig aus, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, aber was sollte es. Frodo war schon ziemlich weit mit dem Erzählen, und ich hatte noch nichts geschrieben.

„Und dann ritt Gandalf davon, mit diesem großen Pferd, das schaute immer ganz doof mit seinen Augen, hatte anscheinend noch nie Hobbits gesehen, aber Gandalf ritt los...nach...wohin eigentlich weiß ich auch nicht. Vielleicht weiß das ja der Sam, der heulte ihm da immer so hinterher. Treffen wollten wir uns in Bree, da gibt's das Beste Unterhaltungsprogramm, und nach 21 Uhr Freibier bei jedem Essen, aber nur für Hobbits über 150 cm...also nicht für uns...aber ich kenne gar keine Hobbits, die sooooooooooooo groß sind."
Frodo stellte sich auf die langen Zehenspitzen und versuchte mir zu zeigen, wie groß 150 cm waren. Endlich konnte ich einen Blick auf seine berühmten Füße erhaschen, und was ich sah, ließ mir das Herz höher schlagen und wohlige Schauer jagten über meinen Rücken. So was aber auch, ich war hier, um ein Interview zu machen, und nun das!

„Merry und Pippin, die beiden größten Dummbeutel in Hobbingen waren irgendwie dazugestoßen, und nun hatte ich nicht nur Sam am Hals, sondern auch die anderen gehirnamputierten Doofies. Die haben es dann auch geschafft, dass die Nazguls auf unsere Spur gekommen sind. Irgendwie denke ich, dass da Inzucht im Gange war, denn Hobbits sind von Natur aus clevere Kerlchen, sagte jedenfalls Bilbo immer."
[Anmerkung der Redaktion: Bilbo hat alles versaut, hätte Gollum den Ring behalten, wär die ganze Scheiße nie passiert!]

„Naja, dann waren wir in Bree, die scheiß schwarzen Reiter immer an den Hacken, und nachdem wir kein Freibier bekamen, gingen die beiden Vollidioten an den Tresen, und ich hinterher, einer muß ja für Ordnung sorgen und da griffelt mich so ein was-auch-immer an. Stellt sich im Nachhinein als Streicher vor, und Merry fragte, ob der gern mal bei ihm streichen kommen wollte. Wollte der natürlich nicht. Der Streicher klärte uns über mögliche Gefahren und Nebenwirkungen des Ringes auf, und wir wunderten uns, woher er das wusste. Ich wollte sofort in die nächste Apotheke, um mir Migräne-Tabletten zu holen, denn Streicher meinte, die würden sich mit der Zeit des Ringherumtragens einstellen. Aber da wäre der Sam mitgekommen, und ich wusste, dass er dann wieder an den Anti-Pilz-Fußpülverchen herumlecken würde."

Nun, da nahm ja alles neue Formen an, ich dachte bisher, das die Reise eigentlich ganz gemütlich abgelaufen wäre, aber ich hab ja keine Ahnung. Bei uns im hohen Norden kriegt man leicht nichts mit, also!
„Um das alles etwas kürzer zu fassen..." GOTT SEI DANK, ich konnte nicht mehr...sitzen...zuhören...was auch immer. „Zusammen mit Streicher gings ab in die Wildnis, und ich habs schon kommen sehen, da wurd ich von diesen Ringgeistern angegriffen und der eine rammelt mir so ein Schwert rein in die Brust, ich dachte erst, der will was anderes..."

Das mit der mittelländischen Sprache hatte er aber noch nicht so ganz drauf, dachte ich. Grammatikalisch und semantisch voll daneben. Die Syntax hat her auch nicht beachtet. Da kam die Elbenlehrerin durch in mir. Schließlich hatte ich 500 Jahre studiert, und da war ich noch schnell, mein Vorgesetzer hat ganze 2000 Jahre gebraucht, bis er alle Prüfungen bestanden hatte. Auch Elben waren von Natur aus nicht die Allerschlausten, ich gebe es ja zu. Wir hatten andere Vorzüge, und ich wollte diese dem kleinen Spatzi gern erläutern. Doch das Interview hatte Vorrang...

"Aber Streicher hat mich gerettet!" strahlte Frodo stolz. "Und er hat mich getragen...gaaaaaaaanz lange..." Ich bekam es mit der Vorstellung eines griffelnden Waldläufers zu tun, aber Frodo sah so aus, als hätte ihm die Grabscherei gefallen.

"Ich habe gehört, daß Arwen, die Tochter Elronds, Sie mit einer rasanten Jagd zu Pferde gerettet hat.
"Ach ja...die auch...mich haben immer so viele gerettet, ich kann mich an vieles nicht mehr erinnern, nur an Argorns Hand auf meinen..." Hier stockte der Hobbit und lief rot an. Ich konnte mir schon denken, wo er seine Hand hatte.
"Elrond hat auch mitgerettet, mit so elbischen Zaubersprüchen, und Kräutern, die waren ganz ekelig, aber so richtig. Die haben mir furchtbare Kopfschmerzen beschert, und auch noch anderswo, aber ich hab mich nie getraut zu fragen, warum ich einen ganz wunden Popo hatte." Ich konnte meine rechte Augenbraue nicht festhalten, mit einem entrüsteten 'wuuusch' war sie nach oben geschnellt und ließ sich nur mit höflichen Zureden von mir und Frodo wieder dazu bewegen, ihre natürliche Position einzunehmen.

"Geht es Ihnen wieder gut?" fragte der Hobbit und ich konnte nur nicken, denn meine Zunge versuchte, die selbständig gewordene Augenbraue im Zaum zu halten. Mit Händen und Füßen brachte ich ihn dazu, weiterzuerzählen, was er dann auch tat, nicht ohne den Blick von mir zu lösen. Meine Zungenaktivität schien ihn sehr anzutörnen.

"Jedenfalls war ich dann in Bruchtal, sehr schönes Städtchen, aber zu viele Elben, die da immerzu herumgeschwebt sind. Und Streicher hat sich schnell nen neuen Namen zugelegt, wir durften ihn von da ab nur noch Aragorn nennen. Ich hab ein bissel gedrängelt und schon sind wir weiter, obwohl mir alle den Ring dort abnehmen wollten, bei dieser merkwürdigen Versammlung. Es kam mir ein bisschen mordorisch vor, dass die alle auf den Ring so scharf waren...aber ich hatt ihn ja noch und wollt ihn nicht weggeben...ist ja meiner!" Frodo sah ein bisschen trotzig aus.

"Ja, er war Ihrer, nicht wahr?" fragte ich, meine Zunge von meiner hin-und-herspringenden Augenbraue lösend, um überhaupt sprechen zu können, sonst hätte es sich angehört wie: 'a e i ia, ih ah?' Allerdings war Frodo so gebannt von meiner Augenbraue, daß er gar nicht antwortete.
"Tut das weh?" fragte er leise, dann streckte er die Hand aus. "Darf ich mal anfassen?" Ich war entsetzt. Dieser Winzling wollte meine sich wild bewegende rechte Augenbraue betatschen. Soweit kommt's noch, dachte ich.

Und so gab es eine Ohrfeige links und rechts, aber es schien dem kleinen Kerl nichts auszumachen, denn er lächelte bloss.
"Das erinnert mich immer an Bilbo, der hat mich auch immer so berührt..." Hätte ich vielleicht doller zuschlagen sollen?

Naja, ich schüttelte den Kopf, sagte leise etwas wie 'Entschuldigung, aber könnten wir weitermachen?' und Frodo fuhr fort.
"Auf jeden Fall boten mir nun plötzlich alle an, mich auf meiner weiteren Reise zu begleiten, aber ich denke, die waren nur so hinter dem Ring her, um mich haben die sich ja nie gekümmert..." Er stockte wieder, sein kleines Hobbitgesicht in Falten gelegt und nachdenklich in der winzigen Nase bohrend. Meine Augenbraue zuckte schon wieder, aber bevor ich mich darum kümmern konnte, redete er auch schon weiter, als wäre nichts gewesen.

"Ich hab wirklich viel von Mittelerde gesehen, Berge, Schnee, fiese Orks, die echt scheiße aussahen und gemüffelt haben wie Sams Socken, und auch sone scheißdunkle Mine, wo Gandalf auf einen alten Bekannten traf, und mit ihm in den Abgrund hüpfte...So ein Arsch, der hatte wohl keine Lust mehr auf uns oder war einfach nur etwas daneben, weil er immer Merrys links-und rechtsdrehenden Joghurt gegessen hatte."

"Er ist in den Abgrund gesprungen? Und dann waren Sie ganz allein mit dem Rest der Gemeinschaft?"
"Ja, aber keiner hat den alten Meckersack so recht vermisst. Wir hatten auch gar keine Zeit, rannten gleich weiter nach Lothlórien, Aragorn hatte wohl Sehnsucht nach der Schnecke von Galadriel." Er stierte mich ungeniert an. "Sind eigentlich viele Elbendamen so wunderschön?"

"Hust, bitte was?" Er fand mich schön? Wunderschön?
"Na, Galadriel war ja wirklich ein heißer Feger!"
Ich hätt ihm schon wieder eine kleben mögen, aber ich hielt mich zurück, sonst würde ich eventuell noch wegen Kleinstkindermisshandlung in den Kerker von Bharád-Dúr kommen, und darauf hatte ich wirklich überhaupt keine Lust.

"Die hat uns dann so Sachen geschenkt, ich hab ein Fläschchen bekommen, sah ein bissel aus wie die neue Nuckelflasche B223 von Tupperware, nur das die hier geleuchtet hat. Gimli, dieser perverse Zwerg, hat der Galadriel ne ziemlich dicke und lange Strähne Haar abgeschnitten und dann so getan, als hätt sie die ihm freiwillig gegeben, hat sie aber nicht. Am Morgen sah sie nicht mehr ganz so schnuckelig aus, denn ihr fehlte ganz schön viel auf dem Kopf. Sie sollte sich eine Mütze anschaffen."

Ha! Also war ich doch schöner!

"Und dann sind wir mit so kleinen niedlichen Booten losgefahren, meins wäre fast gekentert, weil der Aragorn auch noch mit reinwollte. Aber Sam hat sich dünngemacht und dann gings, war auch wärmer so!"
Ich wollte mir das gar nicht vorstellen, aber meine Phantasie ging durch mit mir und ich konnte nicht anders und mir die Hand vor den Mund zu schlagen, sonst hätte ich den Hobbit angekotzt.

Frodo laberte ungehindert weiter.
"Bei einer kurzen Pause hat der Boromir einen gewaltigen Annäherungsversuch gestartet, aber er war nicht besonders nett zu mir, da hab ich ihm eine reingehauen und bin weg. Die anderen wollt ich auch nicht mehr wiedersehen und bin allein in mein Boot, um endlich von diesen Dösbaddeln wegzukommen. Aber Sam blieb mir immer auf den Fersen und wollte auch nicht freiwillig ertrinken, da hab ich ihn auch noch mitgenommen, aber nur widerwillig. Ich dachte, der macht mir nen Knutschfleck, als er mich so stürmisch umamrte."

Das würd ich auch gern tun...dachte ich, aber wollte den Winzling nicht in seinem Redefluß bremsen. Wenn er sich beeilt, dann können wir noch schweinische Sachen machen, ging mein Gedanke weiter und ich schöpfte neuen Mut, weiter durchzuhalten.

"Aber es stellte sich heraus, das es noch schlimmer kommen kann als es bis dahin schon war. So ein Gollum versuchte immer, mir den Ring zu klauen, und ich hab das ne kleine Weile mitgemacht, aber als er den Ring dann zum Schluß hatte, streckte er mir die Zunge raus und da dachte ich nur noch: Nimm das! und trat ihm in seinen fetten Gollum-Arsch und schwups...da war er weg! Ich hatte wohl vergessen, daß wir am äussersten Rande des Schicksalsberges standen...aber egal. Auf jeden Fall wollte ich noch hinterher, aber dieser Scheißkerl von Gollum hat mir den Finger angebissen, als ich ihm in die Hose wollte.

Frodo in Gollums Hose? Was wollte er denn da? Und wieder schaute er mich so schelmisch an.
„Fühlen Sie sich von mir angezogen?"
„Wie bitte?"
„Fühlen Sie sich von mir angezogen?"
„Ahm...ist das eine Frage, die in der Zeitung erscheint?" Der kleine Hobbit schien etwas aus der Fassung zu sein.

Ich schüttelte nur noch den Kopf, als ich zu ihm rübergriff, ihn hochhob und auf meinen Schoß setzte. Er wehrte sich auch gar nicht, saß ganz still und wartete erwartungsvoll ab.
Und ich strengte mich richtig an, und machte ihm den größten Knutschfleck, den er je gesehen hatte. Er verdrehte die Augen und seine Füße wippten auf und ab, da konnte ich micht nicht mehr beherrschen und drehte den Kleinen einfach um und vergnügte mich an seinen Füßen. Da gab er wohlige Grunzlaute von sich, und bescherte sich auch nicht, daß ihm das Blut in die Ohren schoß.

In dieser Nacht lag ich lange wach und starrte auf meinen Notizblock. Außer der Nummer von Frodo im Auenland stand dort nichts drauf, aber mir war es gleich. Ich wußte schon, was ich schreiben wollte.

RIESENWINZLING MIT GÖTTLICHEN FÜSSEN - oder Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien, der diesen kleinen Hobbit meiner Meinung nach nicht besonders überzeugend rübergebracht hat. Ich denke, ich hätte bei dem Interview einfach mehr schreiben sollen.