~*~ disclaimer: warum auch nicht...also, hier iss alles full fictional, bitte nicht persönlich nehmen (alle sam-lover), es ist nur spaß)
~*~ schaut einfach immer wieder unter fido: andjudar nach und holt euch das update. Ich hab nicht immer viel zeit, aber ich hoff, ich krieg alle interviews der gemeinschaft des ringes.
~*~ danke ans stoffpferd fürs inspirieren

ENDLICH, ES GEHT WEITER!!


Und immer kräftig mit anpacken


Der hier war noch kleiner als Frodo. Und schon vom ersten Grinsen konnte ich erkennen, dass er noch nerviger war, als Frodo je hatte zugeben wollen. Samwise Gamdschie hieß er, trug eine blau gepunktete Schürze und in der einen Hand immer noch eine Bratpfanne.
Ich fragte ihn danach und stolz begann er zu erzählen.

"Damit hab ich dem Herrn Frodo immer seine Eier gebraten, morgens und abends. Jeden Tag unserer schönen Reise..."
Aha, äusserst interessant, fand ich, aber mein kleiner Hobbitfreund und -liebhaber Frodo Beutlin hatte mich ja schon vorgewarnt. Ich gähnte laut.

So genau hatte ich noch nicht verstanden, warum Sam überhaupt mit auf die Reise gegangen war. Immerhin war er nicht besonders schlau und er schien mir auch ein Feigling zu sein, jedenfalls nach der Schilderung von Frodo. Aber ich bemerkte schnell, dass dieser Hobbit eine kleine Labertasche war.

"Herr Sam..." unterbrach ich seinen Redeschwall. "wie wär's, wenn wir mit dem Interview anfangen?"
Er schaute mich erstaunt an. "Ich dachte, wir sind schon mittendrin?" Dabei klimperte er auch mit den Wimpern, doch es sah eher dämlich aus als neckisch. Als ich ihn so intensiv ansah, bemerkte ich, dass auf seinem Gesicht noch Spuren einer Feuchtigkeitsmaske waren.

Ich machte den Hobbit darauf aufmerksam und er lächelte. "Das ist noch von Galadriels Geschenk. Eigentlich wollte ich sie immer bei Herrn Frodo anwenden, aber er hatte immer so schrecklich viel zu tun, da wollte ich nicht stören. Obwohl ihm ein bisschen Entspannung ganz gut getan hätte. Ich hätte ihm auch gern eine Ganzkörpermassage gegeben..." Er bekam plötzlich ein Leuchten in den Augen, dass mir vollends schlecht wurde. Er und Frodo? Frodo hatte mir doch erzählt, dass zwischen ihm und seinem Gärtner nichts gelaufen sei. Es ist immer der Gärtner, dachte ich.

"Soll ich von Anfang an erzählen?" fragte Sam und ich nickte, nicht in der Lage zu sprechen, ohne ihm ins Gesicht zu kotzen.
"Also, ich kenne Herrn Frodo schon mein ganzes Leben...blah...blah...blah...und dann hat er mich gefragt, ob ich sein Gärtner werden will...blah...blah...blah...Gandalf hat mich beim Lauschen erwischt und um nicht in ein Monster verwandelt zu werden, erklärte ich mich kurzentschlossen dazu bereit, mit Herrn Frodo mitzugehen und ihn zu beschützen...blah...blah...blah..."

Holte der auch mal Luft? Seit 10 Minuten redete der Winzling ununterbrochen, und er machte keine Anstalten, aufzuhören.
"...blah...blah...blah...losgelaufen, in den großen Wald, über die weiten Felder und hin nach Bree. Herr Frodo schwärmte immer so von den Schnecken dort, aber ich muß sagen...geschmeckt haben die gar nicht, die waren wirklich sehr sauer und wahrscheinlich auch nicht mehr frisch...blah...blah... blah...Merry und Pippin waren auch mit unterwegs, aber ich denke nicht, dass die auch eine Einladung von Gandalf hatten...blah...blah...blah...soffen, Fraßen...blah...blah...blah..."

Ich konnte nicht mehr zuhören, doch ich malte gar lustige Figürchen auf meinen Notizblock. Die gingen sich entweder an die Kehle oder spielten fangen. Und genau so fühlte ich mich gerade. Ich wollte Sam schon fragen, ob wir ein bisschen fangen spielen wollten, aber hätte ich ihn gekriegt, hätte ich ihm gar böse wehgetan. Doch Sam ließ sich gar nicht stören in seinem Redefluss.

"...blah...blah...blah...lange Reise, wunde Füsse, eingerissene Fußnägel...war nicht gerad schön. Aber so sind wir nun mal, wir Hobbits! Immer vornweg und flott unterwegs."
Das war ja nun nicht gerad das Bild, das mir Frodo vermittelt hatte, Sam war nach seinen Ausführungen immer der letzte gewesen, und selbst gelaufen war er auch nie, immer nur geritten. Daher fiel ihm wohl auch der Abschied von Bill, dem Pony, schwer. Davon erzählte er nämlich in diesem Augenblick.

Die Figuren auf meinem Zettel entwickelten langsam ein Eigenleben, und ich mußte aufpassen, daß sie nicht vom Block sprangen und entwischten. Ich hatte sie nämlich derweil liebgewonnen und außerdem waren die wesentlich interessanter als Sam...warum er gerade Samwise hieß, fragte ich mich. Weise war der ja nicht im geringsten.

"Na, dann sind wir weiter, ohne Pony, und ich mußte sehr weinen, als ich noch einmal zurückschaute, da wieherte er ganz herzzerreißend. Aber nun hab ich ihn ja wieder."
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein kleines Pony Gefühle für einen kleinen fetten Hobbit entwickeln kann, aber wenn er es sagte, mußte es wohl so sein.

Doch plötzlich griff Sam in seine Schürzentacshe und zog ein braunes Pony hervor. Strahlend stellte er es mir vor.
"Das ist Billy-Boy!"
"Schön, dich endlich auch mal kennen zu lernen." meinte ich und schüttelte dem Miniaturpferd den ausgestreckten Huf. Ob er das Pony die ganze Zeit in seiner Schürze herumtrug? Innerlich konnte ich mir das Lachen gar nicht verkneifen.

"Und darauf bist du geritten?" fragte ich ihn und verkniff mir die Frage nach Tierquälerei.
"Na, vorher war er ja noch größer. Seit er bei mir im Auenland lebt, ist er irgendwie geschrumpft..."
Vielleicht hatte er ihn zu heiß gewaschen? Ich hatte schon gehört, daß es im Auenland schnell geht, daß man schrumpft, und deshalb wollte ich auch nie sehr lange dort bleiben, aus Angst, ich könnte kleiner werden und dann nicht mehr beim Tonnenabschlagen in Seestadt mitmachen. Die Mindestgröße betrug 170 cm, und wenn ich auch nur einen Zentimeter schrumpfen würde, könnte ich nicht mehr mitmachen...dabei war das jährliche 'Immer-drauf-auf-die-Tonne' kloppen eine der schönsten Nebenbeschäftigungen der Welt.

"...blah...blah...blah...immer durch durch die Mine, und plötzlich war Gandalf weg...einfach so...da wußte ich nicht mehr so ganz, was ich machen sollte, denn er hat mir immer so tolle Tips gegeben und wenn ich dann kochte, machte ich immer zu viel, eben 9 Portionen. Aber nichts kam weg...Boromir hat immer Gandalfs Teil mitgegessen, und Gimli den von Legolas, der wollte nichts von meinem Essen. Warum auch immer...blah...blah...blah..."

Mann, komm zu Potte, dachte ich die ganze Zeit und kritzelte mit dem Bleistift wie wild auf meinem Block herum. Sam störte das gar nicht. Er nickte und glotzte und nickte und redete und glotzte, die ganze Zeit. Irgendwann verstand ich dann außer blah blah blah nichts mehr, nur noch unverständliche Wortfetzen.

"Boote...viele Elben...heiße Nächte...endlich baden, aber nicht allein...mutig gekämpft und tapfer weggerannt...mit Herrn Frodo allein weitergezogen und ihn in kalten Nächten gewärmt..."

Was? Hatte ich gerade richtig gehört? Sam legte jetzt noch einen Gang zu und biss sich fast auf die Zunge.
"...Gollum hat uns verfolgt und wollte immer mit Herrn Frodo kuscheln, aber ich hab ihn immer verhauen, bis der die Schnauze vollhatte und Herrn Frodo den Finger abbiss, an dem er den Ring hatte. Dann beging er selbstmord..."

"Herr Frodo erzählte mir aber, daß er Gollum in den Hintern getreten hääte, und daß er deswegen in die schrecklichen Abgründe des Schicksalsberges gefallen sei."
"Papperlapapp! Herr Frodo war noch benommen vom Saufabend vorher...er konnte sich an nichts mehr erinnern...ist auch besser so gewesen..." Da lachte der kleine Kerl hämisch auf und ich machte mir Sorgen, was da wohl passiert war.

"Nun gut", mneinte Sam, "Ich bin fertig."
Schön, dachte ich und sah auf meinen Block herunter. Da stand nichts...nur wild hingekritzelte Figuren zeugten von meiner gelangweilten Aktivität.
"Hum, dachte ich weiter, "Was nun?" Doch ich sollte mir schon zu helfen wissen!

KOCH MIT MERKWÜRDIGEN NEIGUNGEN UND HAAREN AUF DEN FÜSSEN - oder Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien, der Sam noch dämlicher hat dastehen lassen als ich es beabsichtigt habe.