~*~ disclaimer: warum auch nicht...also, hier iss alles full fictional, bitte nicht persönlich nehmen (alle aragorn-lover), es ist nur spaß)
~*~ schaut einfach immer wieder unter fido: andjudar nach und holt euch das update. Ich hab nicht immer viel zeit, aber ich hoff, ich krieg alle interviews der gemeinschaft des ringes.
~*~ danke ans stoffpferd fürs inspirieren



Durch die schönen Wälder streich ich...


Aragorn turnte durchs Zimmer, hüpfend und springend. Ich fragte ihn vorsichtig, was der Grund seiner Freude war.
"Ich bin König! Endlich! Ich bin König von Gondor!" strahlte er und hüpfte weiter. Er kam der geöffneten Balkontür meines sich im 38. Stock des Bürogebäudes unserer Zeitung gefährlich nahe und ich hätte ihn auch gar nicht schnell genug zu fassen bekommen, wäre er wirklich gefallen. Dann wäre seine Amtsperiode als König die kürzeste in der Geschichte Mittelerdes geworden, ganze 3 Tage.

Endlich schien er fertig zu sein, jedenfalls setzte er sich hin und lächelte mich an. Doch bevor ich überhaupt beginnen konnte, meine Fragen zu stellen, widmete er sich schon seiner goldenen Königskrone und fing an, sie auf Hochglanz zu polieren, mit einer alten grün-weiß gestreiften Unterhose, die, wie es mir schien, aus Ringgemeinschaftszeiten stammte.

"Hrchm..." räusperte ich mich, doch Aragorn lächelte immer noch.
"Könnten wir anfangen?"
"Gerne doch.." lächelte er.

Doch dann fing er wieder an zu hüpfen und verlor dabei fast seine Krone, da stellte ich ihm ein Bein und mit einem lauten Poltern schlug der Waldläufer auf dem Boden auf. Aber sofort sprang er wieder auf und hüpfte weiter, bis ich ihm wieder ein Bein stellte. Er stolperte wieder und fiel zu Boden und wieder stand er auf, um weiterzuhüpfen. Ich hätte dieses Spiel wohl endlos lange mitmachen können, denn Aragorn benahm sich wie ein Stehaufmännchen.

Langsam kam ich mir relativ dämlich vor, wie ich so hinter ihm hersprang, um ihn aus dem Springen zu Fall zu bringen.
"Nun hör aber auf!" fluchte ich, doch er wollte nicht hören. Jetzt sah ich ihn eine Gummihopse aus der Hosentasche herausziehen. Und als er diese erst um Tisch- und dann um meine Beine band, rastete ich aus.

Blitzschnell wickelte ich die Gummihopse auf und pachte ihn am Gürtel, so schnell, daß er nicht einmal: "Jetzt bin ich endlich König!" sagen konnte, da hatte ich ihn schon wie ein Gummikneuel zusammengeschnürt. Endlich hörte er auf zu hopsen, und er schaute schon ganz traurig.

"Ist ja gut, nicht weinen." sagte ich und streichelte ihm über den Kopf. "Können wir nun endlich mit em Interview anfangen?"
Er nickte und stierte mich an.
"Was?" fragte ich, nicht mehr ganz so sanft wie nur wenige Sekunden zuvor.
"Was was?" fragte Aragorn zurück.
"Nichts was..." resignierte ich.

Am liebsten wäre ich vor dem geschnürten Aragorn auf die Kniee gesunken, um ihn anzuflehen, endlich über die grauenvolle Reise des Rings zu erzählen.
Und wirklich, er schien von meinem gequälten Blick bewegt zu sein, seinen Kopf anzustrengen und den Mund zu öffnen.

"Wie unsere Reise war? ich dachte, du bist zum Feiern hergekommen?"
"Halt! Sie sind zu mir gekommen!"
"Naja, dann eben so rum, auf jeden Fall sind wir beide jetzt hier und sollten feiern." Der Waldläufer lächelte. "Ich lad dich auch ein."

"Jetzt iss aber mal gut! Ich will nicht feiern, sondern dieses Interview mit Ihnen machen, weswegen Sie eigentlich auch hergekommen sind!"
Aragorn schien mich nicht zu verstehen.
"Sie...hier...Geschichte...erzählen, klar?"
Immer noch sah er mich dümmlich an. Ich schlug mit meiner Hand vor meine Stirn, und er machte es mir nach. ich tat es aus Verzweiflung, er dachte, es sei ein neues Spiel.

"Jetzt setz dich endlich hin und erzähl mir die Geschichte dieser saublöden Reise!" schnauzte ich.
Aragorn schluchte, begann aber zu erzählen.

"Wir wurden zu Elrond gerufen, da wurde uns gesagt, dass wir einen Ring zrestören sollten. Ich hab leider nicht alles mitbekommen, Arwen hat mich ziemlich abgelenkt, doch es stellte sich im Nachhinein heraus, das wir alle, also die 4 Kleinen, der Zwerg, der Elb, der Angeber und ich..."

"Wer bitte schön ist der Angeber?"
"Na der olle Schnösel Boromir, der mir schon so lange den Trohn Gondors vorenthalten hat."
"Aha..."

"Jedenfalls sind wir alle los und ich als Elite-Waldläufer, habe sofort gemerkt, daß mit dem Angeber was nicht stimmte, der schaute immer so merkwürdig herum, aber merkwürdig waren die ja alle..." Er machte eine wischende Handbewegung vor seiner Stirn. "Die waren alle ga-ga!"

"Was Sie nicht sagen..." Wenn hier einer ga-ga war, dass ja wohl er!
"Ja, und die haben es immer wieder geschafft, uns in fast ausweglose Situationen zu bringen, doch ich hab alle immer wieder gerettet. Zumindest bis auf den Alten und den Angeber."
Mit dem Alten meinte er dann wohl Gandalf.

Stolz blickte er herab auf sein Schwert mit dem schwarchsinnigen Namen Narsil, oder besser was davon übriggeblieben war. Es war Isildur's Vater's Schwert, und Sauron war vor 2000 Jahren mal raufgetreten, nur aus Versehen natürlich, und da ist es zerbrochen und sah nun aus wie ein demoliertes Küchenmesser. Meine Mutter benutzte sowas immer zum Öffnen der Bierflaschen.

Aber zurück zu Aragorn. Der betätschelte derweil die rostige Klinge, fast hätte er sie auch geküssst, wurde nur vom Geräusch meines Brechreizes zurückgehalten. Ich wollte schon fragen, ob er den Bösewichtern mit Wundbrand gedroht hat, aber ich ließ es lieber. Er war ja so stolz auf sich und dieses Relikt von Schwert.

"Irgendwann hat sich Frodo mit Sam abgesetzt und die anderen zwei Winzlinge waren kurzzeitig auch mal verschwunden, die haben wir aber bald wiedergefunden und zum Schluß bin ich endlich König geworden!"

Endlich! Das war das Stichwort.
"Da freuen wir uns alle sehr!" meinte ich und lächelte, wahrscheinlich ein wenig zu offenherzig, denn sofort war Aragorn neben mir und legte mir seinen Arm um die Schultern.

"Wollen wir tanzen?"
"Nein!"
"Bestimmt nicht?" fragte er erneut, doch diesmal ließ er mich gar nicht zu Wort kommen. Er zog mich aus meinem Stuhl und begann, mich herumzuwirbeln, bis mir so schlecht war, daß ich ihm direkt auf die Front seines Königsgewandes kotzte. Da ließ er mich los und ich benutzte diesen Augenblick, um einige Schritte Distanz zwischen uns zu bringen.

"Ihhh." meinte er bloß, jedoch nicht allzu angewidert. Und schon wieder griffelte er nach mir und es gelang ihm wirklich, seine Hand auf meinen Allerwertesten zu legen. Empört langte ich nach seinem Schwert und bevor er recht sah, warf ich es aus dem Fenster.

Beide hielten wir den Atem an und zählten leise vor uns hin: "Eins...Zwei..." Gerade als ich "drei" sagen wollte, hörte ich Aragorn laut "Zehn!" schreien.
"Zehn?" fragte ich entsetzt. "kannst du nicht zählen?"
"Doch, ich denk schon, ich wollt bloß schneller sein!"
Da hörten wir von unten das laute Scheppern, als das rostige Metall auf dem Steinboden aufschlug, immerhin waren wir hier im 38. Stock.

"So, ich glaub, du bist jetzt fertig mit Erzählen!" sagte ich und wollte gehen. Doch Aragorn schüttelte energisch den Kopf und griff schon wieder nach meinem Hinterteil. Jetzt hatte ich seine Spielzeugkrone in der Hand und so wie das zerbrochene Schwert machte die sich auch auf den Weg hinaus aus dem Fenster.

Aragorn wollte hinterherspringen, aber die Gummihopse, die noch immer um ihn herumgewickelt war, verhinderte, dasß er die Beine weit genug anzog, um bis über den Fenstersims zu gelangen. Er fing nun ganz furchtbar an zu fluchen, bis er den Aufschlag der Krone auf dem Boden hörte. Dann wurde er ganz still.

"Ach, mach dir nichts draus...bist doch immer noch König, und Waldläufer dazu!" sagte ich mitleidig und Aragorn nickte.
"Wozu brauch ich Krone oder Schwert, ich steh doch im Grundbuch!" freute er sich und begann auch gleich wieder zu hüpfen.

Und schnell griff ich ein, ein letztes Mal.
"Haben Sie noch irgendwas zu sagen?"
Da warf sich das Aragörnchen in die Brust, hüstelte verlegen und sagte: "Ich würd gern was singen..."
"Was sollte das noch groß ändern..." dachte ich mir, und ließ ihn gewähren.

Und so begann er mir die offizielle Aragorn-Waldläufer-Hymne vorzusingen, gott-sei-dank die kurze Version.

R astlos streich ich durch den grünen Wald, nicht ganz freien Willens, aber ich bin Aragorn
A chtlos werf ich meine Kippen auf den Boden, vergess auch manchmal raufzutreten, aber ich bin ja Aragorn
N ie mit alten oder abgetragenen Kleidern, immer grün und braun, ein bisschen gelb und pink, aber ich bin Aragorn
G efährliche Abenteuer sind gar wohl nach meinem Geschmack, denn ich bin Aragorn
E hrlich bin ich auch noch, zu allem Überfluß, da bin ich stolz drauf, denn ich bin Aragorn
R ente krieg ich erst nach 65 Jahren Waldläuferei, drum streich ich fröhlich weiter, denn ich bin Aragorn...

Hier unterbrach ich ihn höflich aber bestimmt, doch ich mußte dringendst hier raus. Stift und Block fand ich in der Eile nicht, egal, stand sowieso nichts drauf.

ROSTIGER WALDSCHRATT OHNE SINGSTIMME - oder Der Herr der Ringe von J.R.R. Tolkien, der sich trotz Flehens einer Studentin nicht dazu hat hinreißen lassen, Aragorn die Rolle des Minnesängers zu geben. Danke und schön abgeschrieben.