~*~ disclaimer: warum auch nicht...also, hier iss alles full fictional, bitte nicht persönlich nehmen (alle leggy-lover), es ist nur spaß)
~*~ dies ist nur ein mittendrin, das erste kapitel muß ich noch schreiben, aber ihr werdet schon sehen.
~*~ schaut einfach immer wieder unter fido: andjudar nach und holt euch das update. Ich hab nicht immer viel zeit, aber ich hoff, ich krieg alle interviews der gemeinschaft des ringes.
~*~ danke ans stoffpferd fürs inspirieren
Am Ende wird alles gut
Legolas betrachtete sich im Spiegel, immer wieder das Profil und dann von vorn. Hin und her, das Licht sollte ja schließlich auch richtig sein. War er eitel? Nein, ganz und gar nicht. Oder? Nun ja, er gab es selbst zu, ein ganz klein wenig, nur ein bisschen. Sei das etwa untypisch für wunderschöne Elben?
"Nein", entgegnete er mir, "Schönheit ist gottgegeben und somit nicht änderbar."
Mir könnte schon wieder schlecht werden. Warum mußte ausgerechnet immer ich diese doofen Interviews abbekommen? Immer wieder, es wollte einfach nicht enden. Und dann noch diese Herumdreherei dieses eitlen Prinzen. Menno, ich will wieder nach Haus...
Ach ja...wer bin ich eigentlich. Ich bin offizielle Reporterin der Düsterwald-Daily News, einer sehr renommierten Elbenzeitschrift, die sogar in Hobbingen mit Freude gelesen wird, was nur auf meine bissig bis heiteren Artikel zurückzuführen ist. Seit mehr als 100 Jahren hatte ich nun diesen Job als Berichterstatterin, welcher dann auch nicht ohne persönliche Interviews ablief. Und nun hatte ich diesen eingebildeten Affen von Prinzensohn vor mir, der nichts anderes machen konnte als sich im großen Wandspiegel zu betrachten und Anekdoten von der Reise zu erzählen.
"Nun gut, um wieder zurückzukommen..." begann ich, aber Legolas ließ sich gar nicht stören. "Hallo?"
Etwas herablassend drehte er sich mir wieder zu. "Fahre fort." Wie gnädig, ich hätte ihm am liebsten an seinen feinen langen Haaren gezogen.
"Nun gut, Herr Legolas...Wie war das denn für Sie, als Sie die Reise antraten?" Seit drei Tagen saßen wir beisammen, natürlich nicht nachts und nicht während der 5 Mahlzeiten und auch nicht, wenn Legolas seinen Morgen-, Mittags- und Abenspaziergang von jeweils 2 Stunden machte, und wir waren immer noch beim Aufbruch der Gemeinschaft des Ringes.
"Ja...ich erklärte mich natürlich sofort bereit, dem jungen Hobbit die Dienste meines Bogens und meiner Wenigkeit anzubieten. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit."
Aha...dachte ich mir...aber bestimmt nur mit frisch gekämmten Haaren und manikürten Fingernägeln. Doch ich lächelte nur aufmunternd und forderte ihn auf, weiterzuerzählen.
"Dann haben wir uns gestärkt und sind am frühen Morgen losgeritten. Es war wirklich sehr früh."
Ich konnte ihn mir sogar vorstellen, wie er sich den Schlaf aus den Augen rubbelte und dann als erste Handlung vor den Spiegel trat und Mudras vollführte, dann seine Haare eine Stunde lang kämmte und schließlich so gegen 10 Uhr am Morgen sein Zimmer verließ. Von wegen früh.
Mann, mann, mann...da hätt ich ja lieber Gandalf oder Boromir interviewt, dooferweise wollte der eine nicht reden, und der andere konnte nicht mehr. Auf die Winzlinge von Hobbits hatte ich auch keinen Bock, und Aragorn versuchte mich immer zu befummeln, da hab ich mir doch lieber den Elben gegriffen. Aber falsch gedacht!
Legolas mußte mein Grinsen bemerkt haben, denn er stand auf und stellte sich wieder vor den Spiegel. Es verging wieder eine kleine Ewigkeit, aber diesmal fing er von allein an zu reden.
"Die Reise dauerte sehr lang, und schon nach den ersten Tagen fingen die Halblinge an, furchtbar zu nerven." Mein Gott, ein seltenes Wort aus dem Munde dieses schon fast überirdischen Wesens.
"Sie quengelten und quakten, ich hätte sie am liebsten vom Caradhras geschubst. Und sie waren immer so langsam...Genauso wie dieser hirnverbrannte Zwerg, der sich dauernd mit mir anlegen wollte. Der kam dann mit der Idee, durch eine verdreckte Mine zu gehen, und als der Ringträger, also Frodo, der Hobbit, falls du nicht weißt..."
Jetzt puckerte meine Halsschlagader schon arg gewaltig, ich bemühe mich hier um formale und anständige Sprache und sieze diesen arroganten Möchte-gern-Schleimer, und der kommt mir auf ne ganz dumme Tour. Aber immer schön ruhig bleiben, sagte ich mir, immer tief einatmen und auch wieder ausatmen...ein...aus...ein...aus...
"Ich weiß schon, mit Herrn Beutlin hatte ich auch schon das Vergnügen." meinte ich, und mußte mir das Grinsen verkneifen, denn vergnügt hatte ich mich mit dem Hobbit zur Genüge.
"Naja, als er dann die Entscheidung fällte, durch eben diese Mine zugehen, wollte ich nicht mehr weiter." Wetten, er hat geschmollt und gemeckert?
"Doch Gandalf überzeugte mich, daß ich von großer Bedeutung für diese Gemeinschaft wäre, und da ich das Elbenvolk nicht enttäuschen wollte, nachdem sie so viel Vertrauen in mich gesetzt hatten, zog ich weiter mit diesen Quengelstengeln und den äußerst brutal wirkenden Menschen und die kleinen Gnome machten mir das Leben wirklich..."
"Das kann ich mir vorstellen, Herr Legolas, aber bitte weiter." sagte ich bestimmt.
"Jaja!" winkte er lässig ab und fuhr gott-sei-dank fort.
"In der Mine war es wirklich dunkel und es stank erbärmlich, für eine so feine Elbennase schon viel zu erbärmlich, aber was tut man nicht alles für sein geliebtes Land. Überall lagen tote Zwerge herum, und Gimli, dieser eine Zwerg eben, ging auf die Barrikaden, da anscheinend jemand alle seine Freunde umgebracht hatte...Ich fand dann auch in Windeseile heraus, daß es Orks waren, und Gandalf wollte schnell wieder aus der Mine raus, ich denke, er hatte Angst..." Für eine kleine Weile verlor Legolas sich in Gedanken, ob Gandalf Angst hatte oder nicht, und ich begann, mir mögliche Mordpläne für ihn und den Rest dieser beschissenen Gemeinschaft des Ringes auszudenken.
"Draußen wartete dann aber schon eine Krake auf uns, die mit dem Frodo-Hobbit ein bisschen spielen wollte. Ich hätte sie ja gelassen, aber Aragorn bestand darauf, daß wir ihn da wieder herunterholen sollen, was wir dann auch getan haben. Ich habe mir beim Pfeile abschießen den Finger verrenkt." Stolz zeigte er den Finger, der nicht anders aussah als die anderen 9, aber ich lächelte nachsichtig und bestaunte seine Kriegsverletzung.
"Und all wir dann wieder in der Mine waren, bekam es die Krake wohl mit der Wut zu tun und brachte den Eingang zu einstürzen und da wurde es noch dunkler und es roch noch schlechter."
Wieder verlor sich der Elb in Gedanken, bis ich ihm mit zwei Fingern ins Gesicht schnipste.
"Ach ja...vier Tage sind wir durch diese dunkle Drecklandschaft gewandert, vier Tage ohne Licht und Kamm..." NEIN!!! HILFE!!
"Aber dann entdeckten wir das Grab von Gimli's Vetter, besser, das was davon übrig war und ich konnte es mir nicht verkneifen, ein bisschen zu lästern. Das hat ihm nicht gefallen. Aber warum der eine dumme Halbling dann diesen Krach gemacht hat...ich habe keine Ahnung..."
"Was denn für ein Krach, Herr Legolas?"
"Na, den Krach eben, was weiß ich. Daraufhin waren wir von Orks umzingelt, die haben dann noch aus lauter Gemeinheit so einen hässlichen Höhlentroll dabeigehabt, der mich dauernd ansabberte. Wie schon gesagt, ich habe dieser Höllenkreatur den Rest gegeben, besser einen Pfeil und er ging zu Boden wie ein feuchter Kartoffelleinensack. Und dann sind wir weitergelaufen, und ich vornweg, wie immer, die anderen Lahmpopos hinterher."
Jaja, er wieder...angeben ohne rot zu werden. Langsam langweilte ich mich, und begann, meinen mitgebrachten Bleistift zu zerkauen, aber bäh, Graphit schmeckt nicht.
Legolas schien meinen schwarz werdenden Mund nicht zu bemerken, denn er fuhr unbeeindruckt fort.
"Das Beste kam ja noch. Gandalf traf auf einen alten Bekannten, der ihn auch gleich dabehalten hatte. Ich kann das gar nicht verstehen, dieser Balrog war so hässlich...er hätte sich ruhig die Flammen ein bisschen kämmen können."
Meine Güte, konnte dieser eingebildete Kerl nicht einmal ohne Ausschweifungen erzählen? Ich verdrehte die Augen und beschloss, nach dem Interview wieder zu Frodo zu gehen oder endlich Aragorns Nachstellversuchen nachzugeben, um den schlechten Geschmack von diesem Kerl loszuwerden.
"Soll das heißen", warf ich ein, um mich vor dem Einschlafen zu retten, "daß Gandalf in Moria geblieben ist? Aber er ist doch wieder hier..."
"So höre mir doch zu!" fuhr mich Legolas genervt an. "Er ist in den Schatten gefallen, jedenfalls behauptete Galadriel das, aber es könnte auch sein, daß sie mit ihm unter einer Decke steckt. Die ist mir sowieso sehr suspekt, tütelte immer mit dem Frodo-Halbling herum."
Ich hörte zu, als würde es mich interessieren, aber ich konnte nicht anders, und gähnte herzhaft. Legolas indes liess sich nicht im geringsten stören und erzählte munter weiter. Ein Fortschritt zumindest, er starrte nicht mehr in den Spiegel, ich glaube, es reichte ihm, daß ich ihn anstarrte. Auch wenn ich es nur mit Widerwillen tat. Ich hatte echte Probleme damit, mir vorzustellen, daß ihn so viele Elbinnen und andere Weiber gut fanden. Ich nicht!!
"Naja...auf jeden Fall war er dann weg und die anderen waren furchtbar verzweifelt, da hab ich mitgemacht und mich ein bisschen bemitleidet, nicht lange, denn Aragorn drängelte, er wollte auch unbedingt zu Galadriel. Ich weiß ja nicht, was die da alle so getrieben haben, ich war der einzige, der um Gandalf getrauert hat, zumindest hab ich so getan, einer muß ja schließlich!"
Och nööö, nun ließ er auch noch den treu-doofen Lieblingsschwiegersohn raushängen. Gott, ich hätte am liebsten zugetreten...
"Die anderen haben nicht getrauert? Schließlich hat mir Herr Beutlin erzählt, daß er ein sehr bekannter Bekannter seiner Familie war, schon seit Generationen."
"Na, kann ja sein, ich habe auch mehr über mich getrauert. Aber was solls." Legolas drehte sich erneut um, und begutachtete sich im Spiegel. Dann drehte er sich wieder zu mir und lächelte wohlwollend.
Derweil hatte ich fleißig weiter an meinem Stift genagt, und war nun schon bei der Hälfte angelangt. Immernoch fiel ihm nichts auf.
"Zum Glück sind wir nicht lange in Lothlórien geblieben, sonst hätte Frodo den Ring an die Blöde Tussi von Galadriel abgegeben, aber deswegen war ich ja nicht mitgekommen, oder?"
"Aber bestimmt nicht, Herr Legolas!" sagte ich, aber dachte: Bleibt sich doch eh alles gleich, was solls!
"Ab durch die Mitte, sag ich nur, und dann waren wir schon mitten im Kampf mit noch hässlicheren Gestalten als den Orks oder Balrogs und Höhlentrollen, die ich bisher auf dieser Reise gesehen hatte, natürlich auch noch mit anderen Namen, ich kann sie mir einfach nicht merken. So was wie 'Gurke-Ei' oder so, ich bin mir nicht sicher."
Oh, da meldete sich mein Magen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster sagte mir, daß es schon fast Abend war, und wir das Mittagsmahl ausgelassen hatten. Verdammt, wollte mich dieser Futzi aus Diät setzen? War ich so fett?
"Sie meinen wohl die grausamen Uruk-Hai?"
"Das kann sein, aber willst du mich hier mit Kleinigkeiten aufhalten?" Nein, wollte ich nicht!
"Gut, kann ich dann weiter berichten?" fragte er, und mit einem fiesen Grinsen nickte ich. Noch ein solch ein dummer Spruch und er hätte keine Haare mehr...
"Gern, so fahre fort, oh Anbetungswürdiger!" meinte ich und dachte, jetzt ist es aus, aber Legolas strich sich nur bedächtig über die blonden Haare und lächelte ziemlich dämlich.
"Diese nicht sehr freundlichen Gesellen entführten dann Merry und Pippin, die beiden größten Quälgeister, und Sam und Frodo haben sich einfach so aus dem Staub gemacht. Einfach so, ich kann es immer noch nicht glauben. Da erklärt man sich bereit, ihnen zu helfen uns sie zu beschützen, und was machen die? Rennen weg und lassen sich kidnappen!"
Mann, dachte ich, wie kann ein einzelner Elb nur so dämlich sein!
"Sie haben sich bestimmt nicht mit Absicht einfangen lassen, Herr Brandybock hat sich sehr gewehrt, und Herr Beutlin erzählte mir, daß er nur allein den Ring hatte vernichten können."
"Ja, das sind sie, die Lügner!" Legolas ballte das Gesicht zur Faust, was noch lächerlicher als sein Dümmlichgrinsen aussah. "Erst einen auf Gemeinschaft machen und sich dann mit vollen Hosen verkrümeln."
Ich konnte mir nicht helfen, aber ich mußte die Augen verdrehen, bis mir schwindlig wurde, sonst hätte ich ihm eine reingehauen.
"Aber nichtsdestotrotz, Aragorn, der Waldläufer, überredete den Zwerg und mich dazu, die Orks zu jagen, und obwohl ich gar keine Lust hatte, ging ich mit, ich bin nämlich sozial! Es kostete mich viel Überwindung, erst meine Pfeile abzuschießen und sie dann wieder aus den toten Körpern der Orks herauszuziehen, denn die hielten sich irgendwie fest und ich hatte dann immer so Blut unter den Fingernägeln."
Idiot, dachte ich, das nennt sich Leichenstarre und wenn deine weibischen Fingernägel nicht so lang wären, würde es auch nicht so kleben, das Blut meine ich, und eben alles.
"Ich kann gar nicht mehr abzählen, wie viele von diesen widerlichen Kreaturen ich getötet habe, aber es waren mehr als so viele." Er streckte beide Hände aus und zeigte mir seine Finger und nach einem kurzen Blick und einem etwas längeren Bestätigungsblick zählte ich 9 Finger. Wie kann ein einziger Elb nur so dumm sein, schoss es mir erneut durch den Kopf und ich wollte am liebsten aus dem kostbar verzierten Fenster springen und meinem sinnlos gewordenen Leben den Rest geben.
"Aber ich will ja nicht angeben...Zumindest waren es viele. Nun aber weiter!"
BITTE!! BITTE!!!
"Irgendwie sind wir in so einen wirklich dunklen Wald gekommen, da hat uns so ein weißes Schreckgespenst erschreckt, also nicht mich, aber die anderen. Ach, hatte ich schon erwähnt, dass Boromir tot ist?" Er kratzte sich an seinem spitzen Ohr.
Ich schüttelte den Kopf, wider Erwarten sogar etwas gespannt.
"Ja, der was tot...Und dieses weiße Ding war Gandalf, der war dann auch wieder da. Es ist schon ziemlich verwirrend..." Wenn es für ihn verwirrend war, was dachte er, war dann mit mir?
"Also, um das nochmal zusammenzufassen, Boromir war tot und Gandalf wieder da, als ein weißes Schreckgespenst, sagen Sie, ja? Gut, nur daß ich es auch richtig wiedergebe." nuschelte ich, worauf Legolas mich durchdringend ansah und noch meinte: "Mich hat er aber nicht erschreckt!"
"Gut, alle anderen...ja wer war denn dann noch übrig?" Ich benutze mein Gehirn und Legolas wieder mal seine Finger. Bei ihm kam raus: Ich und...ich...und...wer noch?"
Also, Aragorn und Legolas, zusammen mit Gimli, nach meiner Hirnrechnung.
"Ist ja auch nebensächlich, jedenfalls sind wir dann zusammen nach Gondor, wo der Boromir mal gewohnt hat, und wo der Aragorn nun wohnt. Und davor hat der Aragorn noch eine Prinzessin oder so abgeschleppt...Warum immer die anderen?"
Jetzt begann Legolas seine schlechte Laune breitzutreten. Vielleicht war es besser, für heute abzubrechen.
"Herr Legolas, wollen Sie eine Pause machen?"
"Ja, danke, ich muß mich sammeln." Juchuuuuuu! Endlich essen, endlich pissen, endlich diesen Schleimer und Idioten aus der Latichte.
"Wir treffen uns morgen in der Früh, nach dem Morgenmahl, wenn Ihnen das genehm ist."
Ok, dass hieß, bis in die Puppen tanzen gehen in einer dieser feschen Oben-Ohne-Bars hier im Düsterwald, und morgen dann ausschlafen, so mindestens bis 11 Uhr. Dann würde ich mich wieder mit Legolas zusammensetzen und mir neue Methoden überlegen, um ihn eventuell doch noch in einem anderen Licht dastehen zu lassen.
"Nein, ich will nur etwas trinken und dann werden wir fortfahren." Och nöö, so ein Spielverderber, also nix zu essen und keine Elben oben ohne...
"Dann lassen Sie uns jetzt beginnen." schlug ich vor, und Legolas räusperte sich lauthals oder hatte er sich nur verschluckt? Egal, was auch immer.
"Also, wo waren wir...Da haben wir uns also auf die Reise gemacht..."
Hier schon unterbrach ich ihn, was dem Elben gar nicht gefiel. Aber ich wollte nicht wieder beim Urschleim anfangen. Gnädigerweise fuhr Legolas fort.
"Na dann, wir sind auf gut Glück in die Schlacht, wie immer, und keiner hatte eine Ahnung, was eigentlich abging, die blöden Hobbits waren auch schon wieder da, und wie immer jammerten die ohne Ende. Naja, eigentlich waren bloß 2 der Hobbits wieder da, machten aber genug Lärm für 4, mindestens. Aber wie es nun so ist, wir haben gewonnen, was ja kein Ding ist, so mit mir im Team."
Lag es an mir oder sah ich draußen wirklich Superman fliegen? Aber ich wußte, daß Legolas mit seiner Geschichte am Ende war, und ich war auch am Ende, sowohl seelisch als auch psychisch. Mein Psychiater würde wieder reich werden, aber ich hatte ihn wirklich nötig. Oder sollte ich lieber Legolas hinschicken? Nee nee, dann dürfte ich dort nie wieder hin!
Gedankenverloren schaute ich auf meinen Notizblock. Ausser winzige Überreste des Bleistifts war nichts darauf...nichts geschrieben, gar nichts. Na und? Wen interessierte das? Keinen, da war ich mir sicher. Bei Frodo kam ich auch kaum zum Schreiben und ich denke, dass es bei Aragorn nicht anders wird, wenn ich mich überreden könnte, dorthin zu gehen.
Ich stand auf, streckte mich und wollte gehen, da hörte ich nur noch: "Du hast da was am Mund!" sagte Legolas, in der gleichen dumpfsinnigen Stimme mit der er die ganze Zeit sinnloses Zeug gelabert hatte.
Ich drehte mich um und sah, wie er auf die Graphitflecken an meinem Mund deutete, die noch vom gleichgültigen und gelangweilten Bleistiftknabbern stammten, und in dem Moment wußte ich genau, was ich schreiben wollte, und der Titel für meinen Bericht sollte folgendermaßen lauten:
ARROGANTER, SCHWUCHTELIGER ELB AUF ZWERGISCHEN ABWEGEN, DIE KEINEN INTERESSIEREN oder Der Herr der Ringe - später von J.R.R. Tolkien für die Weltbevölkerung aus dem elbischen übersetzt, und ich muß sagen, er hat nach meiner Vorlage gute Arbeit geleistet! Oder?
~*~ dies ist nur ein mittendrin, das erste kapitel muß ich noch schreiben, aber ihr werdet schon sehen.
~*~ schaut einfach immer wieder unter fido: andjudar nach und holt euch das update. Ich hab nicht immer viel zeit, aber ich hoff, ich krieg alle interviews der gemeinschaft des ringes.
~*~ danke ans stoffpferd fürs inspirieren
Am Ende wird alles gut
Legolas betrachtete sich im Spiegel, immer wieder das Profil und dann von vorn. Hin und her, das Licht sollte ja schließlich auch richtig sein. War er eitel? Nein, ganz und gar nicht. Oder? Nun ja, er gab es selbst zu, ein ganz klein wenig, nur ein bisschen. Sei das etwa untypisch für wunderschöne Elben?
"Nein", entgegnete er mir, "Schönheit ist gottgegeben und somit nicht änderbar."
Mir könnte schon wieder schlecht werden. Warum mußte ausgerechnet immer ich diese doofen Interviews abbekommen? Immer wieder, es wollte einfach nicht enden. Und dann noch diese Herumdreherei dieses eitlen Prinzen. Menno, ich will wieder nach Haus...
Ach ja...wer bin ich eigentlich. Ich bin offizielle Reporterin der Düsterwald-Daily News, einer sehr renommierten Elbenzeitschrift, die sogar in Hobbingen mit Freude gelesen wird, was nur auf meine bissig bis heiteren Artikel zurückzuführen ist. Seit mehr als 100 Jahren hatte ich nun diesen Job als Berichterstatterin, welcher dann auch nicht ohne persönliche Interviews ablief. Und nun hatte ich diesen eingebildeten Affen von Prinzensohn vor mir, der nichts anderes machen konnte als sich im großen Wandspiegel zu betrachten und Anekdoten von der Reise zu erzählen.
"Nun gut, um wieder zurückzukommen..." begann ich, aber Legolas ließ sich gar nicht stören. "Hallo?"
Etwas herablassend drehte er sich mir wieder zu. "Fahre fort." Wie gnädig, ich hätte ihm am liebsten an seinen feinen langen Haaren gezogen.
"Nun gut, Herr Legolas...Wie war das denn für Sie, als Sie die Reise antraten?" Seit drei Tagen saßen wir beisammen, natürlich nicht nachts und nicht während der 5 Mahlzeiten und auch nicht, wenn Legolas seinen Morgen-, Mittags- und Abenspaziergang von jeweils 2 Stunden machte, und wir waren immer noch beim Aufbruch der Gemeinschaft des Ringes.
"Ja...ich erklärte mich natürlich sofort bereit, dem jungen Hobbit die Dienste meines Bogens und meiner Wenigkeit anzubieten. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit."
Aha...dachte ich mir...aber bestimmt nur mit frisch gekämmten Haaren und manikürten Fingernägeln. Doch ich lächelte nur aufmunternd und forderte ihn auf, weiterzuerzählen.
"Dann haben wir uns gestärkt und sind am frühen Morgen losgeritten. Es war wirklich sehr früh."
Ich konnte ihn mir sogar vorstellen, wie er sich den Schlaf aus den Augen rubbelte und dann als erste Handlung vor den Spiegel trat und Mudras vollführte, dann seine Haare eine Stunde lang kämmte und schließlich so gegen 10 Uhr am Morgen sein Zimmer verließ. Von wegen früh.
Mann, mann, mann...da hätt ich ja lieber Gandalf oder Boromir interviewt, dooferweise wollte der eine nicht reden, und der andere konnte nicht mehr. Auf die Winzlinge von Hobbits hatte ich auch keinen Bock, und Aragorn versuchte mich immer zu befummeln, da hab ich mir doch lieber den Elben gegriffen. Aber falsch gedacht!
Legolas mußte mein Grinsen bemerkt haben, denn er stand auf und stellte sich wieder vor den Spiegel. Es verging wieder eine kleine Ewigkeit, aber diesmal fing er von allein an zu reden.
"Die Reise dauerte sehr lang, und schon nach den ersten Tagen fingen die Halblinge an, furchtbar zu nerven." Mein Gott, ein seltenes Wort aus dem Munde dieses schon fast überirdischen Wesens.
"Sie quengelten und quakten, ich hätte sie am liebsten vom Caradhras geschubst. Und sie waren immer so langsam...Genauso wie dieser hirnverbrannte Zwerg, der sich dauernd mit mir anlegen wollte. Der kam dann mit der Idee, durch eine verdreckte Mine zu gehen, und als der Ringträger, also Frodo, der Hobbit, falls du nicht weißt..."
Jetzt puckerte meine Halsschlagader schon arg gewaltig, ich bemühe mich hier um formale und anständige Sprache und sieze diesen arroganten Möchte-gern-Schleimer, und der kommt mir auf ne ganz dumme Tour. Aber immer schön ruhig bleiben, sagte ich mir, immer tief einatmen und auch wieder ausatmen...ein...aus...ein...aus...
"Ich weiß schon, mit Herrn Beutlin hatte ich auch schon das Vergnügen." meinte ich, und mußte mir das Grinsen verkneifen, denn vergnügt hatte ich mich mit dem Hobbit zur Genüge.
"Naja, als er dann die Entscheidung fällte, durch eben diese Mine zugehen, wollte ich nicht mehr weiter." Wetten, er hat geschmollt und gemeckert?
"Doch Gandalf überzeugte mich, daß ich von großer Bedeutung für diese Gemeinschaft wäre, und da ich das Elbenvolk nicht enttäuschen wollte, nachdem sie so viel Vertrauen in mich gesetzt hatten, zog ich weiter mit diesen Quengelstengeln und den äußerst brutal wirkenden Menschen und die kleinen Gnome machten mir das Leben wirklich..."
"Das kann ich mir vorstellen, Herr Legolas, aber bitte weiter." sagte ich bestimmt.
"Jaja!" winkte er lässig ab und fuhr gott-sei-dank fort.
"In der Mine war es wirklich dunkel und es stank erbärmlich, für eine so feine Elbennase schon viel zu erbärmlich, aber was tut man nicht alles für sein geliebtes Land. Überall lagen tote Zwerge herum, und Gimli, dieser eine Zwerg eben, ging auf die Barrikaden, da anscheinend jemand alle seine Freunde umgebracht hatte...Ich fand dann auch in Windeseile heraus, daß es Orks waren, und Gandalf wollte schnell wieder aus der Mine raus, ich denke, er hatte Angst..." Für eine kleine Weile verlor Legolas sich in Gedanken, ob Gandalf Angst hatte oder nicht, und ich begann, mir mögliche Mordpläne für ihn und den Rest dieser beschissenen Gemeinschaft des Ringes auszudenken.
"Draußen wartete dann aber schon eine Krake auf uns, die mit dem Frodo-Hobbit ein bisschen spielen wollte. Ich hätte sie ja gelassen, aber Aragorn bestand darauf, daß wir ihn da wieder herunterholen sollen, was wir dann auch getan haben. Ich habe mir beim Pfeile abschießen den Finger verrenkt." Stolz zeigte er den Finger, der nicht anders aussah als die anderen 9, aber ich lächelte nachsichtig und bestaunte seine Kriegsverletzung.
"Und all wir dann wieder in der Mine waren, bekam es die Krake wohl mit der Wut zu tun und brachte den Eingang zu einstürzen und da wurde es noch dunkler und es roch noch schlechter."
Wieder verlor sich der Elb in Gedanken, bis ich ihm mit zwei Fingern ins Gesicht schnipste.
"Ach ja...vier Tage sind wir durch diese dunkle Drecklandschaft gewandert, vier Tage ohne Licht und Kamm..." NEIN!!! HILFE!!
"Aber dann entdeckten wir das Grab von Gimli's Vetter, besser, das was davon übrig war und ich konnte es mir nicht verkneifen, ein bisschen zu lästern. Das hat ihm nicht gefallen. Aber warum der eine dumme Halbling dann diesen Krach gemacht hat...ich habe keine Ahnung..."
"Was denn für ein Krach, Herr Legolas?"
"Na, den Krach eben, was weiß ich. Daraufhin waren wir von Orks umzingelt, die haben dann noch aus lauter Gemeinheit so einen hässlichen Höhlentroll dabeigehabt, der mich dauernd ansabberte. Wie schon gesagt, ich habe dieser Höllenkreatur den Rest gegeben, besser einen Pfeil und er ging zu Boden wie ein feuchter Kartoffelleinensack. Und dann sind wir weitergelaufen, und ich vornweg, wie immer, die anderen Lahmpopos hinterher."
Jaja, er wieder...angeben ohne rot zu werden. Langsam langweilte ich mich, und begann, meinen mitgebrachten Bleistift zu zerkauen, aber bäh, Graphit schmeckt nicht.
Legolas schien meinen schwarz werdenden Mund nicht zu bemerken, denn er fuhr unbeeindruckt fort.
"Das Beste kam ja noch. Gandalf traf auf einen alten Bekannten, der ihn auch gleich dabehalten hatte. Ich kann das gar nicht verstehen, dieser Balrog war so hässlich...er hätte sich ruhig die Flammen ein bisschen kämmen können."
Meine Güte, konnte dieser eingebildete Kerl nicht einmal ohne Ausschweifungen erzählen? Ich verdrehte die Augen und beschloss, nach dem Interview wieder zu Frodo zu gehen oder endlich Aragorns Nachstellversuchen nachzugeben, um den schlechten Geschmack von diesem Kerl loszuwerden.
"Soll das heißen", warf ich ein, um mich vor dem Einschlafen zu retten, "daß Gandalf in Moria geblieben ist? Aber er ist doch wieder hier..."
"So höre mir doch zu!" fuhr mich Legolas genervt an. "Er ist in den Schatten gefallen, jedenfalls behauptete Galadriel das, aber es könnte auch sein, daß sie mit ihm unter einer Decke steckt. Die ist mir sowieso sehr suspekt, tütelte immer mit dem Frodo-Halbling herum."
Ich hörte zu, als würde es mich interessieren, aber ich konnte nicht anders, und gähnte herzhaft. Legolas indes liess sich nicht im geringsten stören und erzählte munter weiter. Ein Fortschritt zumindest, er starrte nicht mehr in den Spiegel, ich glaube, es reichte ihm, daß ich ihn anstarrte. Auch wenn ich es nur mit Widerwillen tat. Ich hatte echte Probleme damit, mir vorzustellen, daß ihn so viele Elbinnen und andere Weiber gut fanden. Ich nicht!!
"Naja...auf jeden Fall war er dann weg und die anderen waren furchtbar verzweifelt, da hab ich mitgemacht und mich ein bisschen bemitleidet, nicht lange, denn Aragorn drängelte, er wollte auch unbedingt zu Galadriel. Ich weiß ja nicht, was die da alle so getrieben haben, ich war der einzige, der um Gandalf getrauert hat, zumindest hab ich so getan, einer muß ja schließlich!"
Och nööö, nun ließ er auch noch den treu-doofen Lieblingsschwiegersohn raushängen. Gott, ich hätte am liebsten zugetreten...
"Die anderen haben nicht getrauert? Schließlich hat mir Herr Beutlin erzählt, daß er ein sehr bekannter Bekannter seiner Familie war, schon seit Generationen."
"Na, kann ja sein, ich habe auch mehr über mich getrauert. Aber was solls." Legolas drehte sich erneut um, und begutachtete sich im Spiegel. Dann drehte er sich wieder zu mir und lächelte wohlwollend.
Derweil hatte ich fleißig weiter an meinem Stift genagt, und war nun schon bei der Hälfte angelangt. Immernoch fiel ihm nichts auf.
"Zum Glück sind wir nicht lange in Lothlórien geblieben, sonst hätte Frodo den Ring an die Blöde Tussi von Galadriel abgegeben, aber deswegen war ich ja nicht mitgekommen, oder?"
"Aber bestimmt nicht, Herr Legolas!" sagte ich, aber dachte: Bleibt sich doch eh alles gleich, was solls!
"Ab durch die Mitte, sag ich nur, und dann waren wir schon mitten im Kampf mit noch hässlicheren Gestalten als den Orks oder Balrogs und Höhlentrollen, die ich bisher auf dieser Reise gesehen hatte, natürlich auch noch mit anderen Namen, ich kann sie mir einfach nicht merken. So was wie 'Gurke-Ei' oder so, ich bin mir nicht sicher."
Oh, da meldete sich mein Magen. Ein kurzer Blick aus dem Fenster sagte mir, daß es schon fast Abend war, und wir das Mittagsmahl ausgelassen hatten. Verdammt, wollte mich dieser Futzi aus Diät setzen? War ich so fett?
"Sie meinen wohl die grausamen Uruk-Hai?"
"Das kann sein, aber willst du mich hier mit Kleinigkeiten aufhalten?" Nein, wollte ich nicht!
"Gut, kann ich dann weiter berichten?" fragte er, und mit einem fiesen Grinsen nickte ich. Noch ein solch ein dummer Spruch und er hätte keine Haare mehr...
"Gern, so fahre fort, oh Anbetungswürdiger!" meinte ich und dachte, jetzt ist es aus, aber Legolas strich sich nur bedächtig über die blonden Haare und lächelte ziemlich dämlich.
"Diese nicht sehr freundlichen Gesellen entführten dann Merry und Pippin, die beiden größten Quälgeister, und Sam und Frodo haben sich einfach so aus dem Staub gemacht. Einfach so, ich kann es immer noch nicht glauben. Da erklärt man sich bereit, ihnen zu helfen uns sie zu beschützen, und was machen die? Rennen weg und lassen sich kidnappen!"
Mann, dachte ich, wie kann ein einzelner Elb nur so dämlich sein!
"Sie haben sich bestimmt nicht mit Absicht einfangen lassen, Herr Brandybock hat sich sehr gewehrt, und Herr Beutlin erzählte mir, daß er nur allein den Ring hatte vernichten können."
"Ja, das sind sie, die Lügner!" Legolas ballte das Gesicht zur Faust, was noch lächerlicher als sein Dümmlichgrinsen aussah. "Erst einen auf Gemeinschaft machen und sich dann mit vollen Hosen verkrümeln."
Ich konnte mir nicht helfen, aber ich mußte die Augen verdrehen, bis mir schwindlig wurde, sonst hätte ich ihm eine reingehauen.
"Aber nichtsdestotrotz, Aragorn, der Waldläufer, überredete den Zwerg und mich dazu, die Orks zu jagen, und obwohl ich gar keine Lust hatte, ging ich mit, ich bin nämlich sozial! Es kostete mich viel Überwindung, erst meine Pfeile abzuschießen und sie dann wieder aus den toten Körpern der Orks herauszuziehen, denn die hielten sich irgendwie fest und ich hatte dann immer so Blut unter den Fingernägeln."
Idiot, dachte ich, das nennt sich Leichenstarre und wenn deine weibischen Fingernägel nicht so lang wären, würde es auch nicht so kleben, das Blut meine ich, und eben alles.
"Ich kann gar nicht mehr abzählen, wie viele von diesen widerlichen Kreaturen ich getötet habe, aber es waren mehr als so viele." Er streckte beide Hände aus und zeigte mir seine Finger und nach einem kurzen Blick und einem etwas längeren Bestätigungsblick zählte ich 9 Finger. Wie kann ein einziger Elb nur so dumm sein, schoss es mir erneut durch den Kopf und ich wollte am liebsten aus dem kostbar verzierten Fenster springen und meinem sinnlos gewordenen Leben den Rest geben.
"Aber ich will ja nicht angeben...Zumindest waren es viele. Nun aber weiter!"
BITTE!! BITTE!!!
"Irgendwie sind wir in so einen wirklich dunklen Wald gekommen, da hat uns so ein weißes Schreckgespenst erschreckt, also nicht mich, aber die anderen. Ach, hatte ich schon erwähnt, dass Boromir tot ist?" Er kratzte sich an seinem spitzen Ohr.
Ich schüttelte den Kopf, wider Erwarten sogar etwas gespannt.
"Ja, der was tot...Und dieses weiße Ding war Gandalf, der war dann auch wieder da. Es ist schon ziemlich verwirrend..." Wenn es für ihn verwirrend war, was dachte er, war dann mit mir?
"Also, um das nochmal zusammenzufassen, Boromir war tot und Gandalf wieder da, als ein weißes Schreckgespenst, sagen Sie, ja? Gut, nur daß ich es auch richtig wiedergebe." nuschelte ich, worauf Legolas mich durchdringend ansah und noch meinte: "Mich hat er aber nicht erschreckt!"
"Gut, alle anderen...ja wer war denn dann noch übrig?" Ich benutze mein Gehirn und Legolas wieder mal seine Finger. Bei ihm kam raus: Ich und...ich...und...wer noch?"
Also, Aragorn und Legolas, zusammen mit Gimli, nach meiner Hirnrechnung.
"Ist ja auch nebensächlich, jedenfalls sind wir dann zusammen nach Gondor, wo der Boromir mal gewohnt hat, und wo der Aragorn nun wohnt. Und davor hat der Aragorn noch eine Prinzessin oder so abgeschleppt...Warum immer die anderen?"
Jetzt begann Legolas seine schlechte Laune breitzutreten. Vielleicht war es besser, für heute abzubrechen.
"Herr Legolas, wollen Sie eine Pause machen?"
"Ja, danke, ich muß mich sammeln." Juchuuuuuu! Endlich essen, endlich pissen, endlich diesen Schleimer und Idioten aus der Latichte.
"Wir treffen uns morgen in der Früh, nach dem Morgenmahl, wenn Ihnen das genehm ist."
Ok, dass hieß, bis in die Puppen tanzen gehen in einer dieser feschen Oben-Ohne-Bars hier im Düsterwald, und morgen dann ausschlafen, so mindestens bis 11 Uhr. Dann würde ich mich wieder mit Legolas zusammensetzen und mir neue Methoden überlegen, um ihn eventuell doch noch in einem anderen Licht dastehen zu lassen.
"Nein, ich will nur etwas trinken und dann werden wir fortfahren." Och nöö, so ein Spielverderber, also nix zu essen und keine Elben oben ohne...
"Dann lassen Sie uns jetzt beginnen." schlug ich vor, und Legolas räusperte sich lauthals oder hatte er sich nur verschluckt? Egal, was auch immer.
"Also, wo waren wir...Da haben wir uns also auf die Reise gemacht..."
Hier schon unterbrach ich ihn, was dem Elben gar nicht gefiel. Aber ich wollte nicht wieder beim Urschleim anfangen. Gnädigerweise fuhr Legolas fort.
"Na dann, wir sind auf gut Glück in die Schlacht, wie immer, und keiner hatte eine Ahnung, was eigentlich abging, die blöden Hobbits waren auch schon wieder da, und wie immer jammerten die ohne Ende. Naja, eigentlich waren bloß 2 der Hobbits wieder da, machten aber genug Lärm für 4, mindestens. Aber wie es nun so ist, wir haben gewonnen, was ja kein Ding ist, so mit mir im Team."
Lag es an mir oder sah ich draußen wirklich Superman fliegen? Aber ich wußte, daß Legolas mit seiner Geschichte am Ende war, und ich war auch am Ende, sowohl seelisch als auch psychisch. Mein Psychiater würde wieder reich werden, aber ich hatte ihn wirklich nötig. Oder sollte ich lieber Legolas hinschicken? Nee nee, dann dürfte ich dort nie wieder hin!
Gedankenverloren schaute ich auf meinen Notizblock. Ausser winzige Überreste des Bleistifts war nichts darauf...nichts geschrieben, gar nichts. Na und? Wen interessierte das? Keinen, da war ich mir sicher. Bei Frodo kam ich auch kaum zum Schreiben und ich denke, dass es bei Aragorn nicht anders wird, wenn ich mich überreden könnte, dorthin zu gehen.
Ich stand auf, streckte mich und wollte gehen, da hörte ich nur noch: "Du hast da was am Mund!" sagte Legolas, in der gleichen dumpfsinnigen Stimme mit der er die ganze Zeit sinnloses Zeug gelabert hatte.
Ich drehte mich um und sah, wie er auf die Graphitflecken an meinem Mund deutete, die noch vom gleichgültigen und gelangweilten Bleistiftknabbern stammten, und in dem Moment wußte ich genau, was ich schreiben wollte, und der Titel für meinen Bericht sollte folgendermaßen lauten:
ARROGANTER, SCHWUCHTELIGER ELB AUF ZWERGISCHEN ABWEGEN, DIE KEINEN INTERESSIEREN oder Der Herr der Ringe - später von J.R.R. Tolkien für die Weltbevölkerung aus dem elbischen übersetzt, und ich muß sagen, er hat nach meiner Vorlage gute Arbeit geleistet! Oder?
