Titel: Denn Gott ist tot...

Part : 3/?

Autor: Shiva

Email: Shiva_is_back@yahoo.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Rating: PG

Kommentar : ... Von nun an gehts bergab...

Warnung: Keine, denke ich... später vielleicht sap oder lemon

Pairing: SchuldigxAya, OmixNagi (angedeutet)

"blabla"
**denkdenk**
~telepathie~
Wie kontrolliert und ordentlich Aya doch war ! Er bemerkte, wenn das
Duschgel alle war, schrieb es auf, brachte das Badezimmer in Ordnung,
auch wenn jemand anderes es verwüstet hatte, ärgerte sich über jede
kleine Unordentlichkeit. Seine Gedanken waren regelrecht amüsant, wie
er sich über solch profane Sachen aufregen konnte. Er war so völlig
anders als Schuldig, dem es eigentlich meist ziemlich egal war, wie es
um ihn herum aussah, solange er nicht im Schmutz erstickte und solange
es nicht sein Zimmer war, das verwüstet wurde. Deshalb ließ er auch nie
Farfarello in sein Zimmer. Er könnte was Teueres kaputt machen, was
*ihm* gehörte.

~Schuldig, könntest du dich verziehen ? Ich will schlafen.~

~Oh, ich wüßte eigentlich gerne wovon du träumst !~

~Ich kann nicht schlafen, wenn du meine Gedanken liest.~

~Warum nicht ?~

~... Geh einfach...~

Schuldig seufzte tief.

~Na gut... Aber nur, weil du es bist... Bis morgen, Sweetheart...~

~Und hör auf mich so zu nennen...~

Schuldig tat so, als hätte er es nicht gehört und entfernte sich aus
Ayas Gedanken.

*

Aya stand am nächsten Morgen früh auf, das bedeutete nämlich, dass
er seine Gedanken für ein paar Stunden für sich alleine hatte. Er verstand
Schuldig nicht im Geringsten. Schuldig schien nicht auf Informationen aus,
oder um ihn zu beeinflussen, er war einfach nur da und blieb da. Und dann
waren da noch seine ganzen anzüglichen Bemerkungen, die ihm fast das
Blut in die Wangen trieb.

Nachdenklich betrachtete er sich im Spiegel. Die trägen Augen wanderten
über den schlanken Hals und die Schultern, betrachteten die bleiche Haut.
Sein Haar, das wie frischvergossenes Blut auf seinen Wangen lag. Die Augen
noch immer auf sein Spiegelbild gerichtet strich er sich über die schön
geschwungenen Lippen. Die dunkle Erinnerung an Schuldigs Kuss, den er
erst als Traum abgetan hatte, drängte sich in seine Gedanken.

~Oh, du bist schon wach ?~

Schuldig war so plötzlich da, dass Aya regelrecht zusammenzuckte.

~Wie wär's, wenn ich dich heute besuchen komme ?~

~Du bist doch immer da...~

~Nein, ich meine körperlich !~

~Erinnerst du dich vielleicht an die Kleinigkeit, dass wir FEINDE sind ?!~

~Sei doch nicht so kleinlich ! Ich werd dir schon keine Pralinen mitbringen !~

Aya wollte etwas erwidern, doch Schuldig war schon wieder aus seinem Kopf
verschwunden. Interessant. Warum war er denn heute so kurz angebunden ?
Er zuckte die Schultern und griff nach seiner Zahnbürste.

Aya stand vor dem Laden und goß ein kleines Rosenbäumchen, als ein weißer
Lamborghini vorfuhr. Beeindruckt betrachtete er den schönen Sportwagen,
dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Blumen zu. Er hörte, wie zwei
Türen geöffnet und wieder zugeschlagen wurden, dann hörte er ein bekanntes
Kichern.

„Niichan !!"

Aya zuckte zusammen, drehte sich überrascht um.

„Aya-chan !" Begeistert umarmte er seine Schwester, die sich kurz darauf aus
seinen Armen löste.

„Ist das nicht ein tolles Auto ?", fragte sie, sprudelte regelrecht über vor Freude.

Aya sah noch einmal zu dem Lamborghini hin, dann nickte er lächelnd. Im
nächsten Moment versteifte er sich.

Neben dem Auto, nicht einmal drei Meter von ihm entfernt stand Schuldig, grinste
ihn dreist an.

„Hi !"

Aya-chan lief zu Schuldig zurück, hakte sich zu Ayas Entsetzen bei Schuldig ein.
Schuldig musste sich schwer beherrschen, nicht genervt dreinzuschauen.

„Das ist Schuldig ! Er ist mein neuer Freund ! Sieht er nicht unheimlich gut
aus ?!", fragte Aya-chan überglücklich.

Ayas Augen weiteten sich vor Entsetzen.

„Er ist dein WAS ?!"

„Mein Freund ! Schau doch nicht so entsetzt, Niichan !"

Schuldig grinste breit.

~Hab doch gesagt, ich besuche dich heute, Sweet !~

~Wie kannst du es wagen, dich an meine Schwester ranzumachen !?!!~

~Hättest du lieber, wenn ich mich an dich ranmache ? Ich sehe da kein Problem !~

Schuldigs Grinsen wurde noch provozierender. Wut loderte in Ayas Augen auf
und Schuldig genoss das Gefühl, dass durch Ayas Gedanken raste. Aya-chan
verzog schmollend das Gesicht.

„Niichan ! Wehe, du vergraulst Schuschu ! Ich will, dass du nett zu ihm bist !"

„Schuschu ?!!" Aya entgleisten die Gesichtszüge.

Schuldig war nahe dran, das Mädchen zu erschlagen. Ihn SchuSchu zu nennen !
Sie hatte ihn nicht mal gefragt !

„Sei nett zu ihm, Niichan ! Sonst komme ich dich nie wieder besuchen !", drohte
Aya-chan.

Schuldig sah sie verblüfft an. Ihr Bruder schien ihr ja nicht viel zu bedeuten, dass
sie solche Drohungen machte. Das würde sowieso nicht passieren. Denn wenn sie
nicht Aya besuchte, hatte sie keinen Wert für Schuldig. Aya hingegen war entsetzt.
Man sah ihm den Widerstreit seiner Gefühle an, musste dafür nicht mal seine Gedanken
lesen. Seine Schultern sanken ab.

„Okay. Ich bin nett zu ihm."

~Oh ! Wie nett denn ? Sollte ich noch schnell KY besorgen ?~

~K-was ?!~

~Vergiss es, Sweet. Ein ander Mal.~

Er kam auf Aya hin und streckte ihm die Hand entgegen. Aya zögerte, fing den
bösen Blick seiner Schwester auf, dann schüttelte er Schuldigs Hand. Dabei fiel ihm
die Aufschrift auf Schuldigs engem, schwarzen T-Shirt auf. ' I'm hot. Come and get me '.
Aya errötete. Typisch Schuldig. Sein Gegenüber grinste ihn breit an.

„Fühl dich ruhig aufgefordert.", flüsterte er.

„Ich denke, du bist mit meiner Schwester zusammen, Bastard !", fauchte er, wütend
über die Hitze, die in sein Gesicht stieg.

Schuldig antwortete nicht, sah nur kühl zu Aya-chan hin, die grüßend in den Laden
hinein rief. Er hörte Siberian zurück grüßen, der kleine Bombay schien sie jedoch zu
ignorieren. Aya warf ihm noch einen wütenden Blick zu, dann stolzierte er in den Laden.

*

Ken zuckte zusammen.

„Schuldig !", keuchte er fassungslos.

Aya-chans Gesicht erstrahlte. Sie hängte sich an Schuldigs Arm, der desinteressiert
seinen Blick durch den Laden schweifen ließ. Ken wurde blass.

„Er ist mein Freund !", begeisterte sich Aya-chan.

Ken sah sie entgeistert an, dann sah er zu Aya hin, wieder zurück zu dem
aufgekratzten Mädchen.

„Aber... Aya... Ich meine..."

Bombay starrte verduzt das Paar an, dann drehte er sich um und kümmerte sich
um ein Blumenarrangement.

„Da haben sich ja zwei gefunden...", murmelte er.

~Hey, Bombay-chan ! Schöne Grüße von Nagi !~, hörte er Schuldigs belustigte
Stimme in seinem Kopf. Er zuckte zusammen und sah sich erschrocken zu Schuldig
um, der ihn dreist angrinste.

~Wusste doch, dass du ihn auch magst !~

~Auch ?... Äh, nein ! Nein, ich mag ihn gar nicht !~

Omi drehte sich panisch um, beschäftigte sich wieder mit den Blumen. Aya sah
irritiert zu ihm hin, dann zu Schuldig, der ihn unschuldig angrinste.

„Ich hab nichts getan !", meinte er scheinheilig.

„Ja, sicher..."

Aya drehte sich um, ging zur Kasse und drängte Ken dort weg.

„Hey ! Ich..."

Aya warf ihm einen eisigen Blick zu, worauf Ken verstummte und sich grummelnd
nach vorn verdrückte, um eine eintretende Kundin zu begrüßen. Aya-chan stand
etwas verloren im Raum, griff nach Schuldigs Hand, der hingegen interessiert zu
Aya hinüber blickte, seine Augen über den Oberkörper des Rotschopfes gleiten
ließ. Er langweilte sich schon wieder ein wenig, denn vor allen Leuten konnte er Aya s
chlecht anmachen. Aya würde Gift und Galle spucken und ihn aus dem Laden treten,
Aya-chans Zorn hin oder her. Zärtlich glitt er in Ayas Geist, der kurz den Blick hob
und in seine dunklen Augen blickte. Kopfschüttelnd wandte er sich an die Kundin
vor ihm, die ihn liebeskrank anlächelte. Gleichgültig nahm Aya die Blumen entgegen
und packte sie schweigend ein. Schuldig lächelte über seine kühle Haltung.

~So ist es gut, Sweet... Sonst machst du mich noch eifersüchtig...~

Aya zuckte zusammen, sah erschrocken zu Schuldig hinüber. Ihn mit aller Macht
ignorierend, lächelte er die Kundin linkisch an.

„Beehren sie uns bald wieder.", sagte er ruhig, als sie bezahlt hatte.

Sie strahlte ihn überglücklich an und Schuldig fühlte sich unwillkürlich an das
lästige Mädchen an seiner Hand erinnert. Aya-chan roch derweil an verschiedenen
Blumen, machte bestimmte Andeutungen, die ihn wohl dazu bringen sollten, ihr welche
zu kaufen, doch er ignorierte das geflissentlich. Sein Geist war noch immer mit Ayas
verwoben und es fiel ihm schwer, sich auf die lärmende Umgebung zu konzentrieren,
wenn er in dessen Gedanken steckte, wo er sich so wohl fühlte. Er schloß flüchtig die Augen.

„Schu-Schu ? Alles in Ordnung ? Hast du Kopfweh ?!"

Verwirrt sah Schuldig auf Aya-chan hinunter, runzelte die Stirn.

„Nein. Wieso ?"

„Weil du die Augen geschlossen hast... Magst du den Laden nicht ? Wir können
auch gehen !"

Schuldig schüttelte den Kopf.

„Nein, hier ist es ganz nett. Wann ist dein Bruder fertig ? Dann können wir zusammen
essen gehen."

Aya-chan legte den Kopf schräg.

„Du musst kein Interesse heucheln. Mein Bruder ist ziemlich besitzergreifend, mach dir
nichts draus."

„Tu ich nicht. Aber ich muss trotzdem mit ihm auskommen, oder ? So schlimm wird er schon
nicht sein.", erwiderte Schuldig, versuchte den genervten Unterton in seiner Stimme zu verbergen.

Aya-chan zuckte die Schultern, ließ endlich seine Hand los und ging zu ihrem Bruder, um ihm
etwas ins Ohr zu flüstern. Aya hörte ruhig zu, dann sah er kurz zu Schuldig hinüber, der ihn
schwach anlächelte. Er befand sich noch immer in Ayas Geist.

~Was soll das, Schuldig ?~

~Nichts. Ich dachte nur, wir sollten uns besser kennenlernen...~

~Wieso ? Weil ich dein Schwager werden könnte ?!~

Schuldig schwieg, sah geistesabwesend aus dem Schaufenster.

~Schuldig ?!!~

Ayas Gedanken klangen ärgerlich und Schuldig lächelte schwach.

~Komm doch einfach mit, Sweetheart...~

Er starrte ihn wütend an, dann nickte er Aya-chan knapp zu.

*

Fortsetzung folgt...
Das ist ein bisschen kurz, aber der nächste Teil wird länger *versprech*