In Boromirs Zimmer war es taghell. Doch anstatt sich nach einem erholsamen
Schlaf über die Morgensonne zu freuen, fühlte er sich so erschöpft wie
selten. Boromir starrte an die Decke, seine Hände auf der nackten Brust
verschränkt. Er spürte den Atem des kleinen Büdels neben ihm auf seiner
Haut. Alles was er von dem Mädchen sehen konnte, dass an seiner Seite lag
waren ihre dunklen, seidenen Haare, die geschlossenen Augen und ihre
Nasenspitze. Boromir drehte sich vorsichtig zur Seite um sie anzusehen. Ein
gequälter Ausdruck trat in sein Gesicht.
"In ein paar Tagen, Nienna, das verspreche ich dir. Du wirst wieder ganz
gesund. Vertrau mir!" Seine sonst so durchdringende Stimme, gewohnt laut zu
sprechen um sich bei seinem Heer Gehör zu verschaffen, war kaum mehr als
ein Flüstern. Die Gestalt neben ihm gab ihm keine Antwort und rührte sich
nicht. Boromir schloss die Augen und drückte sein Gesicht gegen Niennas.
Es war weit über Mittag als Boromir alleine mit Aragorn in dessen Zimmer saß, beide in ein Gespräch vertieft. "Legolas hat gestern Bekanntschaft mit ihr gemacht.". Boromirs Stimme klang leicht heiser. Die Übungen mit seinen Soldaten hatten ihn überanstrengt. Aragorn hob eine Augenbraue. "Wirklich? Er hat mir nichts davon erzählt." "Er wusste doch auch gar nicht, wen er da vor sich hatte. Ich habe ihn auch nur gesehen, als er im Gang stand und sie ansah. Er wirkte leicht verwirrt, als ich ihn ansprach." Boromir seufzte. "Boromir," , Aragorn sah seinen Freund eindringlich an, "wir bringen sie morgen nach Rohan und dann wird es besser. Glaub mir. Ich kann es auch nicht mehr länger ertragen sie so zu sehen. Sie ist immerhin meine Tochter." Beide verfielen in Schweigen. Erinnerungen an die junge Nienna kamen auf. An ihre Mutter. Es fiel beiden nicht leicht über dieses Thema zu reden. Boromir brach die Stille. "Ich halte es trotzdem immer noch nicht für eine gute Idee, sie mit dieser Reise zu belasten." "Es sind nur ein paar Tage zu Pferd. Und wir können die Heiler aus Rohan nicht hierher bringen lassen. Es wird ihr nichts passieren, Boromir!" Ein greller Schrei und ein lautes Klirren unterbrach plötzlich ihre Unterhaltung und Boromir sprang sofort auf, wissend Niennas Stimme gehört zu haben. Aragorn lief ihm augenblicklich hinterher. Sie erreichten beide gleichzeitig Boromirs Badezimmer aus dem die Geräusche gekommen waren und Boromir erstarrte auf der Türschwelle. Nienna stand vor dem Spiegel, die Scherben zu ihren Füßen. Sie sah aus wie ein aufgescheuchtes Reh und erschrak als Aragorn sich ihr vorsichtig näherte. Ihre rechte Hand war immer noch zu einer Faust geballt und Blut rann ihr den Arm hinunter. Aragorn griff nach einem Handtuch und wickelte es um ihre Hand um das Blut zu stoppen. Er sah seiner Tochter besorgt ins Gesicht, doch ihre trännengefüllten Augen blickten nur in Boromirs Richtung, der immer noch reglos in der Tür stand. Aragorn streichelte Nienna kurz über die Wange und verließ wortlos den Raum. Erst als Nienna auf ihre Knie sank und ihr die Tränen nun endgültig übers Gesicht liefen, riss sich Boromir aus seiner Erstarrung und nahm sie in die Arme.
Es war weit über Mittag als Boromir alleine mit Aragorn in dessen Zimmer saß, beide in ein Gespräch vertieft. "Legolas hat gestern Bekanntschaft mit ihr gemacht.". Boromirs Stimme klang leicht heiser. Die Übungen mit seinen Soldaten hatten ihn überanstrengt. Aragorn hob eine Augenbraue. "Wirklich? Er hat mir nichts davon erzählt." "Er wusste doch auch gar nicht, wen er da vor sich hatte. Ich habe ihn auch nur gesehen, als er im Gang stand und sie ansah. Er wirkte leicht verwirrt, als ich ihn ansprach." Boromir seufzte. "Boromir," , Aragorn sah seinen Freund eindringlich an, "wir bringen sie morgen nach Rohan und dann wird es besser. Glaub mir. Ich kann es auch nicht mehr länger ertragen sie so zu sehen. Sie ist immerhin meine Tochter." Beide verfielen in Schweigen. Erinnerungen an die junge Nienna kamen auf. An ihre Mutter. Es fiel beiden nicht leicht über dieses Thema zu reden. Boromir brach die Stille. "Ich halte es trotzdem immer noch nicht für eine gute Idee, sie mit dieser Reise zu belasten." "Es sind nur ein paar Tage zu Pferd. Und wir können die Heiler aus Rohan nicht hierher bringen lassen. Es wird ihr nichts passieren, Boromir!" Ein greller Schrei und ein lautes Klirren unterbrach plötzlich ihre Unterhaltung und Boromir sprang sofort auf, wissend Niennas Stimme gehört zu haben. Aragorn lief ihm augenblicklich hinterher. Sie erreichten beide gleichzeitig Boromirs Badezimmer aus dem die Geräusche gekommen waren und Boromir erstarrte auf der Türschwelle. Nienna stand vor dem Spiegel, die Scherben zu ihren Füßen. Sie sah aus wie ein aufgescheuchtes Reh und erschrak als Aragorn sich ihr vorsichtig näherte. Ihre rechte Hand war immer noch zu einer Faust geballt und Blut rann ihr den Arm hinunter. Aragorn griff nach einem Handtuch und wickelte es um ihre Hand um das Blut zu stoppen. Er sah seiner Tochter besorgt ins Gesicht, doch ihre trännengefüllten Augen blickten nur in Boromirs Richtung, der immer noch reglos in der Tür stand. Aragorn streichelte Nienna kurz über die Wange und verließ wortlos den Raum. Erst als Nienna auf ihre Knie sank und ihr die Tränen nun endgültig übers Gesicht liefen, riss sich Boromir aus seiner Erstarrung und nahm sie in die Arme.
