Disclaimer: Nein, nein, nein, nix ist mein... nope! Geld? Schön wär's! Aber... auch da... no-Sir!

So, es geht weiter in den Wäldern Lothlóriens...

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Reizen

Seine Reaktion darauf entspricht dem, was ich erwartet und beabsichtigt habe. Er leidet. Das Verhalten seiner Begleiter tut sein Übriges, und ich kann förmlich spüren, wie seine Fassade langsam bröckelt. Den Menschen fällt es nicht auf, ebensowenig den Halblingen, doch ich merke, wie das Wissen um etwas, das er nicht imstande zu beherrschen ist, an ihm nagt. Immer tiefer versinkt er in seiner Trauer, und ich muß nur lange genug ausharren, um ihm an ihrem Tiefpunkt gegenüberzutreten.

Als es soweit ist, breitet sich ein Gefühl der Ruhe in mir aus. Nun bin ich der Überlegene, derjenige, der das weitere Geschehen bestimmen wird. Er hat seine schlafenden Gefährten zurückgelassen und sich in den Wäldern Lóriens einen abgelegenen Ort gesucht, um mit sich und seinen Gedanken und verstörenden Gefühlen allein sein zu können. Doch er ist nicht allein.

Ich koste jede Sekunde aus, als ich mich ihm langsam nähere. Auch diesmal hört er mich, und auch diesmal ignoriert er mich. Doch ich weiß, wie ich vorgehen muß. Wenige Meter hinter ihm bleibe ich stehen und warte einige Sekunden, bevor ich meine Stimme erhebe. Sag, Prinz, wie fühlt es sich an, wenn man die Kontrolle verliert?

Er fährt herum und starrt mich an. In seinen Augen mischt sich Trauer mit Wut, und ich kann sehen, wie sehr ihn meine Worte getroffen haben. Oder hättest du seinen Tod verhindern können? füge ich hinzu, während ich allmählich auf ihn zugehe.

Sein Blick durchbohrt mich, doch er zögert mit seiner Antwort. Statt dessen wendet er seinen Kopf ab und dreht mir den Rücken zu. sage ich gedehnt, du hättest ihn nicht retten können. Es gibt Dinge, auf die du keinen Einfluß hast, schöner Prinz. Dinge, die auch ohne deine Zustimmung geschehen. Doch sie müssen sich nicht immer zu deinem Mißfallen entwickeln. Ich stehe jetzt direkt hinter ihm.

Was weißt du schon davon, Hauptmann. entgegnet er bissig, ohne seine Haltung zu ändern. frage ich, Von dem Tod des Zauberers oder von deinem geheimen Wunsch, auch einmal der Unterlegene zu sein?

Wieder fährt er herum. Er ist kurz davor, sich auf mich zu stürzen und mir für meine Bemerkung den Hals durchzutrennen, doch er reißt sich zusammen. Er ist ein Prinz. Doch ich habe ihn genau da, wo ich ihn haben will. Ich begegne seinem zornigen Blick mit Gelassenheit und hebe nur leicht den Kopf, um ihn spüren zu lassen, daß ich derjenige bin, der diese Situation unter Kontrolle hat. Er weiß es, doch lieber würde er sterben als es zuzugeben.

Also, wovon? wiederhole ich ruhig, um ihn noch mehr zu quälen, ihn noch tiefer in seine Verstörtheit zu stoßen. Er schweigt. Doch die kaum sichtbaren Bewegungen seiner Gesichtsmuskeln zeigen mir, daß es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann er seine Beherrschung verliert und die Wut seine Handlungen bestimmen wird.

Dann habe ich also recht. sage ich lächelnd. Du sehnst dich danach, zum ersten Mal in deinem Leben nicht Täter zu sein sondern Opfer. Nun, ich denke, das läßt sich arrangieren...

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Juhuuuu... ja, quäl ihn weiter, den armen stolzen Prinzen!! Hat er verdient, oder?