**Shelley**: Ohje, noch mehr Kekse... ("noch mehr Lembas...") *dickundrunddurchsZimmerkugelt*...
**Winnowill**: Tja, leider kann ich es nicht jedem Recht machen... *seufz* aber warte ab, vielleicht kriegt Haldir ja doch noch nen Rappel und besinnt sich auf seine Qualitäten... *g*
**Lady-of-Gondor**: *kriechtaufdemBoden*... oh, bitte hebt Euren Blick, denn sonst entgeht Euch der Rest der Geschichte...!
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Verlieren
Die Sonne hat den Morgenhimmel längst in magentafarbenes Licht getaucht, doch noch immer liege ich auf dem Waldboden, zusammengekauert und in dem Bewußtsein, daß er sein Ziel erreicht hat. Er hat gewonnen, ich verloren. Es hat keinen Sinn es zu leugnen - ich habe mich zu einer weiteren Trophäe in seiner Sammlung gemacht, und das aus freiem Willen.
Langsam stehe ich auf und ziehe meine zerrissene Kleidung über meinem Körper zusammen. Voller Nichtachtung meiner selbst hebe ich das Band auf, das noch immer nutzlos auf dem Waldboden liegt und stecke es in meine Tasche. Das Band, das seine Hände gebunden hat, bevor... ich wage es nicht, den Gedanken zuende zu denken.
Mein Blick folgt seinem längst verschwundenen Schatten, und ich ertappe mich dabei, wie ich mir wünsche, die Nacht zurückzudrehen und erneut vom seinem Feuer verzehrt zu werden. Doch er hat es mehr als deutlich gemacht. Es wird nie wieder vorkommen.
Während ich mich auf den Weg zu meinem Talan mache, spüre ich, wie sich ein neues Gefühl meiner bemächtig. Ein tiefes, kraftvolles und zugleich drohendes Gefühl, das sich allmählich in meinem Körper ausbreitet. Wut, unbändige Wut. Wut auf mich, daß ich es soweit habe kommen lassen, aber noch viel größere Wut auf ihn, den Prinzen, der mich soweit gebracht hat. Er hat genau gewußt, was er tat; jede seiner Handlungen war vorausgeplant. Und ich habe die Kontrolle verloren.
Erneut hole ich das Band aus der Tasche und betrachte es. Meine Hände ballen sich zu Fäusten, als ich es auseinanderziehe und seine Haltbarkeit prüfe. Und der Anblick des gestrafften Bandes in meinen Händen läßt ein Bild vor meinem inneren Auge entstehen... ein Bild des Prinzen, gefesselt und mit verbundenen Augen, mir hilflos ausgeliefert. So hilflos, daß er keine Möglichkeit hat, das Gift seiner Berührungen und seiner Blicke zu versprühen, das mich um den Verstand gebracht hat. Nein, Prinz, du hast dir das falsche Opfer für deine Spielchen gewählt. Denn dieses Opfer wird zurückschlagen...
Ich klettere lautlos die Leiter zu meinem Talan hoch und lege mich auf mein Lager. Meine Brüder bemerken mich, schweigen aber, denn ein Blick hat genügt, um ihnen zu verstehen zu geben, daß sie jedes falsche Wort teuer zu stehen kommen würde. Und sie kennen mich, also halten sie sich zurück und lassen mich in Ruhe die Schritte meiner Rache planen.
Ich weiß, daß ich mir damit Zeit lassen kann, denn die Gefährten werden einige Tage hierbleiben. Tage und Nächte. Lange, dunkle Nächte, in denen selbst Elbenaugen nicht vermögen, Freund von Feind zu unterscheiden. Geschweige denn, Opfer von Täter.
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