Montagmorgen, 10.41 Uhr

Meiner Mutter standen die Haare zu Berge, als ich das Haus betrat. Mein Hund hatte anscheinend zu viel vom Glanzshampoo benutzt, denn plötzlich hatte er so viele Haare wie noch nie verloren. Da mein geliebtes weißes Wollkneuel lieber drinnen als draußen war, waren natürlich auch die Haare im Haus. Und es sah aus wie eine haarige Winterlandschaft.

"Hier kommt keiner rein, bis ich es nicht alles ordentlich aufgefegt habe. Fahrt doch ein bisschen zu Ike raus." meinte meine Mutter und schubste mich zur Türe hinaus. Ok, dachte ich mir, Legolas war ja noch im Auto, er bekam den Gurt nicht auf. So konnte ich gemütlich wieder einsteigen. "Sag mal, hast du Lust auf Irish Coffee?" Legolas starrte mich entgeistert an. "Was ist das?" und dann, "Kann man das essen?"

Ich mußte schlucken, dieser Elb wollte meinen Irish Coffee essen. Ein bisschen war ich grummelig, aber nicht lange, der Gedanke an Irish Coffee machte mich wieder heiter. Legolas wunderte sich, aber ich wollte ihn ja ein bisschen überraschen.

Im Stall angekommen, nahm ich ihn wieder an der Hand und zerrte ihn hinüber zu den Koppeln. Dort fing gleich alles an zu wiehern und an Legolas' Gesicht erkannte ich, daß er auch am liebsten mitgewiehert hätte. Ich wußte, daß Elben total fanatisch auf Pferde reagieren, aber Legolas hier tickte völlig aus. Er riß sich los und war mit einem Satz über die Umzäunung der Koppel gesprungen. Er hechtete auf das kleine schwarze Pferd zu und jodelte fröhlich. Ike legte schon die Ohren an. (Übrigens, Irish Coffee ist der Name meines Pferdes, jaja, die Schleichwerbung.)

Und ehe ich mich's versah, lag Legolas auf dem Rücken, in der tiefsten Matschpfütze auf der ganzen Koppel. Ike sah unschuldig wie immer aus und schnupperte nun freundlich an dem auf dem Boden herumliegenden Elben. Er probierte die feinen Haare, bekam aber eins in die Nüstern und schnaubte erbost. Ich konnte nur noch rennen und Legolas aus der Pfütze zerren, sonst hätte Ike ihn bestimmt noch getreten. Dieses Pferd hat keine Manieren, aber weil es so klein ist, nur 150 cm (nicht lachen) muß es sich gegenüber Größeren immer behaupten. Und Legolas war für ihn bestimmt so eine Art außerirdische Bedrohung gewesen.

Der Elb jedenfalls fing furchtbar an zu weinen und schniefte ganz aufgeregt. "Hier klappt ja gar nichts mehr." "Was ist denn?" fragte ich besorgt. Der Elb sah mich an. "Es ist.es ist nur.hier in dieser merkwürdigen Welt klappt gar nichts. Zuhaus im Düsterwald lieben mich alle Pferde und dieses Monster da tritt mich."

"Jetzt hör mal, das ist kein Monster, das ist mein Pferd, mein eigenes. War sehr teuer, und ist echt klasse, klar?"

Ich redete mich wie immer in Rage, wenn jemand schlecht von meinem Pferd sprach. Irish Coffee konnte ja nichts für seine Kleinheit und auch nichts für seinen Namen. "Er mag halt keine Männer!" grummelte ich, doch Legolas gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden. Er fischte auf meiner Manteltasche den Schal heraus und schnaubte hinein. Dann fuhr er sich damit übers Gesicht. Ich konnte nicht anders, ein leises "Igitt" entschlüpfte meinem Mund, doch Legolas ließ sich nicht beeindrucken.

"Elben und Pferde, daß ist wie Zwerge und Kleinsein. Oder Hobbits und Fresssucht." Apropos Fressucht. "Magst du zum Lunch bei uns bleiben?"

"Was ist ein Lunch?" "Mittagessen." "Habt ihr auch Lembas?"

"Nein, aber Pumpernickel.aber heut gibt es Süß-Saure Eier."

Der angeekelte Gesichtsausdruck blieb und ließ Legolas aussehen wie den Bluna-Mann nach zuviel Bluna Zitrone. "Süß-Sauer?" würgte er hervor. "Geht das überhaupt?"

"Du wirst schon sehen." Oh ja.er sollte es wirklich sehen.

*to come: ok, ich weiß, ich bin schlecht. ich lass euch hier hängen, obwohl ich euch seit 2 chaps verspreche, daß Legolas mit meiner Mutter in der Küche steht. aber im nächsten chap passierts auf jeden Fall!!! Versprochen.

danke all den süßen reviewern, macht bitte bitte bitte weiter!!!