Montagnachmittag, 14.55 Uhr

Das Schlachtfeld war eröffnet. Überall flog Mehl herum und ich duckte mich vor wild herumgeschossenen Teigkügelchen. Legolas war ziemlich begabt, doch leider sahen seine Schnurzel nicht nach Schnurzeln aus, sondern wie ein Lembas-Brot. [Anmerkung der Autorin: Schnurzel sind die Wimmer'sche ‚Abart' von Quarkkeulchen - und auch viel leckerer!!!]

Alles, was er fabrizierte, war viereckig und hatte eine Unterteilung in der Mitte. Eben Lembas-Brot, typisch elbisch und eckig.
Er versuchte auch, die Schnurzel, obwohl sie schon im heißen Fett schwammen, noch eckig zu machen, wobei er sich gehörig die Finger verbrannte.

Meine Mutter versuchte immer noch, ihn davon abzubringen, hatte allerdings nur halbwegs Erfolg. Am Ende hatten wir ein paar eckige Schnurzel und Legolas hatte verbrannte Finger. Selbst Schuld.

Sagte auch mein Papa, als er endlich wieder reinkam. "Selbst Schuld!"
Nun gut, man verstand nicht viel, denn er nuschelte, wie immer, wenn er eigentlich wußte, daß er nichts zum Thema beitragen konnte. Meine Mutter ging zu ihm hinüber und steckte ihm einen Schnurzel in den Mund, und sofort war er wieder ruhig.

"Lego!" sagte meine Mutter.
"Mama, er heißt nicht Lego. Er heißt Legolas!" fuhr ich ihr ins Wort, doch sie bemerkte es gar nicht.
"Lego..." begann sie wieder und der Elb reagierte. "Wir müssen die Schurzel noch in Zucker wenden."
"Zucker?"

"Ja..." versuchte ich wieder genervt zu erklären, aber meine Mutter war schneller.
"Das ist so süßes weißes Pulver, schmeckt sehr gut und macht Löcher in die Zähne."
Legolas war begeistert. Ich weniger. Ich überließ ihn seinem Schicksal mit meiner Mutter und verdrückte mich in mein Zimmer.

Unten hörte ich Lachen und Witzeln, doch das kratzte mich gerade überhaupt nicht. Ich war so was von sauer auf meine Mutter. Ich hatte Legolas gefunden...
Oder etwa nicht? GRRRRR!

Plötzlich klopfte es und ein blonder Kopf wurde durch die sich öffnende Tür gestreckt. Es war der Elb.
"Ist alles in Ordnung mit dir?" fragte er ganz schuldbewußt.
"Klar, warum auch nicht. Ich wollte bloß ein bisschen DVD gucken." sagte ich schnell und bot dem Elben den Platz neben mir an. Legolas setzte sich sofort.

"Was ist DVD?" fragte er und ich kontne ihm gar nicht mehr böse sein.
"Digital Versatile Disc...oder ein Film auf einer CD." meinte ich und sagte gleich noch: "Eine CD ist wie ein Buch, man muß nur nicht selbst umblättern."
Von seiten des Elben kam ein "Ahhh" und ich fragte ihn, was wir sehen wollten.

Er hatte keine Meinung, darum beschloß ich, ihm Herr der Ringe vorzupielen.
Schon bei den ersten Sequenzen des Films war der Ausdruck des Erstaunens auf Legolas' Gesicht nicht mehr zu übersehen.

"Wie kannst du das wissen?" hauchte er, "Das kann doch gar keiner wissen. Und das da ist gerade erst passiert." Er war einem Nervenzusammenbruch nahe.
"Ganz ruhig." machte ich und drückte auf Pause.
"Das ist Aragorn, und da ist Boromir...Aber der war doch tot, wir haben ihn selbst sterben sehen."

"Ja ich weiß, aber das hier ist der Film über eure Reise. Ich werde es dir jetzt nicht weiterzeigen, denn du mußt selbst das Ende der Reise erleben."
Legolas verstand. "Aber das hab ich alles schon erlebt...ab wann fängt dann das Unbekannte an?"
"Nachdem die kleinen Hobbits entführt wurden. Das ist hier als Film der zweite Teil...den zeige ich dir nicht!" sagte ich mit einer Bestimmtheit, die ich mir gar nicht zugetraut hatte.

Legolas blickte mich mit seinen blauen Glubschäuglein an und ich wurde weich.
"Na gut, aber nur bis ihr nach Lothlórien geht..." sagte ich und dachte heimlich: "Aber nur, weil da Haldir kommt, hehe!"


*gg* Ja ich weiß, schon wieder lasse ich euch hängen. Aber meine Finger weigern sich, weiterzuschreiben. Doch nicht den Kopf hängenlassen, diese Woche gibts noch ein weiteres Chap...versprochen!!!