A/N: OOOPS! Hab vorhin aus Versehen die engl. Version gepostet! Tut mir leid... Hier ist das alles in Deutsch!

Sorry, dass ich so lange gebraucht habe, ich wollte eigentlich viel früher weiterschreiben, habs aber nicht mehr geschafft.

Danke für die vielen tollen Reviews!!! (-:

Black Pearl: Legolas ist jetzt etwa 46 Jahre (6 Jahre war er, als die Orks ihn entführt haben und 40 Jahre später wurde er befreit, was aus der Überschrift aus Chapter 2 hervorgeht). Das ist noch sehr jung für einen Elben (mit etwa 100 Jahren werden sie mündig), aber ein kleines Kind ist er auch nicht mehr. In Menschenjahren gemessen ist das vielleicht so 15. Nur so in etwa.

Disclaimer: Gehört alles Tolkien!!!

Hilfe und Angst

Thranduil war zutiefst beeindruckt, wie schnell Legolas Fortschritte machte.
Die Wunden verheilten sehr gut und er schien alle Angst vor seiner Familie verloren zu haben.
Er versuchte mitlerweile fast jeden Satz zu wiederholen, den einer von ihnen sagte, sogar der Akzent der Dunklen Sprache war nicht mehr so stark zu hören.
Das einzige Problem war, dass er nicht wusste, was er da sagte.
Dabei konnte Thranduil ihm aber nicht helfen, er konnte nur hoffen, dass Elrond ihm da helfen würde.
Doch da war auch eine gewisse Angst im Herzen des Königs: Was, wenn Legolas nicht von seinem Volk akzeptiert werden würde? Er konnte das Misstrauen, das die anderen seinem jüngsten Sohn entgegebrachte, regelrecht spüren.
Natürlich hatten manche der Bediensteten ihren Verwandten und Freunden erzählt, dass der Prinz anders war, dass er Sindarin nicht verstand, dass er in der ersten Zeit noch mit seinen Händen gegessen hatte und dass er Angst vor fremden Elben hatte.
Es schien als könnte keiner verstehen, dass es nicht Legolas' Schuld gewesen war, dass er von Orks großgezogen worden war.
Bei diesem Gedanken spürte Thranduil die alten Schuldgefühle wieder in ihm hochsteigen. Er hatte seinen Sohn so weit in den Wald geführt, er hatte ihm nicht helfen können, als er ihn am meisten gebraucht hatte.
Doch er wusste, dass es Legolas nicht helfen würde, wenn er sich immer und immer wieder mit diesem Gedanken beschäftigte.
Aber der König konnte ihn nicht zwingen, noch viel länger im Bett zu bleiben. Mit seinen Brüdern übte er bereits das Laufen und es klappte schon recht gut. Natürlich war er noch immer nicht in der Lage sein Zimmer zu verlassen, aber lange würde es nicht mehr dauern.
Thranduil konnte nur hoffen, dass die anderen Elben ihre Abneigung gegenüber seinem Sohn nicht offen zeigen würden solange er in der Nähe war.
Legolas war Fremden gegenüber noch so scheu, selbst wenn die Heiler zu ihm kamen, was jeden Tag der Fall war, war er sehr still. Er bewegte sich fast gar nicht und entspannte sich erst, wenn er wieder mit seiner Familie allein war.
Der König wusste, dass es ihn noch mehr verschrecken würde, wenn er merkte, dass sie ihn nicht mochten.
Thranduil betete zu Elbereth, dass Legolas sich dem Leben der Elben wieder anpassen würde. Und dass die anderen Elben das in ihm sehen würden, was der König und seine anderen beiden Söhnen in ihm sahen: Einen sensiblen und verängstigten jungen Elben, der nur versuchte etwas Liebe und Zuwendung von anderen zu bekommen, etwas das er nie zuvor gekannt hatte. Doch tief in seinem Herzen wusste er, dass es nicht so einfach sein würde.

Als er Legolas' Zimmer betrat lächelte er stolz. Seine beiden älteren Söhne halfen ihrem Bruder gerade ein wenig im Raum umherzugehen und Legolas machte das bereits sehr gut. Er schien keine Schmerzen mehr zu haben und die Schritte schienen ihm leichter zu fallen, seine Brüder mussten ihn fast überhaupt nicht mehr stützen.
Er lächelte als er seinen Vater sah, der immer noch an der Tür stand. "Ada!", rief er und versuchte ohne Hilfe aus seinen Vater zuzugehen.
Thranduil lächelte und streckte ihm seine Arme entgegen. Als der Prinz seinen Vater fast erreicht hatte stolperte er und wäre zu Boden gefallen hätte Thranduil ihn nicht gehalten.
Trotzdem küsste er ihn sanft auf die Stirn. "Das war sehr gut, Legolas.", sagte er und führte ihn zurück seinem Bett.
Dort setzte er sich hin und lächelte seinen Vater an.
Als eine Dienerin den Raum betrat bewies er, dass er sogar einige der Worte, die er wiederholte, verstand. Zumindest verstand er ein Wort, das in der Sprache Mordors nicht einmal existierte.
"Danke.", sagte er mit zaghafter Stimme als er den Teller entgegennahm. Die Frau sah den jungen Prinzen überrascht an.
Thranduil wusste, dass sie ihn nicht gemocht hatte, doch sie war einige der wenigen gewesen, die es vor Legolas nicht zeigte. Darum war auch sie es, die fast alles in diesem Zimmer erledigte.
Wahrscheinlich hatte Legolas sich an sie gewöhnt, denn normalerweise sprach er nicht wenn irgendjemand außer seiner Familie im Raum war.
"Das habe ich gerne getan, mein Prinz.", sagte sie noch immer reichlich verdutzt.
"Du kannst jetzt gehen, Norinia.", sagte Thranduil.
Sie verneigte sich leicht und verließ den Raum.
Als sie gegangen war sah der König seinen Sohn voller Stolz an. "Das war sehr gut, Legolas.", sagte er.
Der junge Elb lächelte seinen Vater an, denn er wusste mitlerweile genau was er ihm mit diesen Worten sagen wollte.
Immer wenn Thranduil oder seine Söhne ihn lobten benutzten sie genau die selben Worte.
Mit der Zeit hatte Legolas begriffen, was sie bedeuteten, was seine Familie ja auch damit beabsichtigt hatte.
"Ich hoffe, sie wird das auch rumerzählen. Normalerweise sprechen sie ja nur schlecht über ihn.", sagte Eloran, der in letzter Zeit sehr versuchte, seinen Bruder zu beschützen. Seine Stimme hatte leicht wütend geklungen.
Doch als Legolas ihn ansah lächelte er wieder, um ihm zu zeigen, dass diese Wut nicht gegen ihn gerichtet war.
"Ada, was werden wir überhaupt machen?", fragte Filian. "Er versteht zwar die elbischen Worte nicht, aber er ist ganz sicher nicht dumm. Er wird spüren, wenn die anderen schlecht über ihn reden und sich schon dafür entscheiden, ihn nicht zu mögen, bevor sie ihn überhaupt kennengelernt haben. Er kann nicht für immer in diesem Raum bleiben."
Thranduil nickte zustimmend. "Ja, daran habe ich auch bereits gedacht. Ich weiß ja auch nicht, was wir tun können, aber es wird bestimmt schwer für ihn."

Legolas sah traurig aus dem Fenster.
Er konnte draußen die Koppeln der Pferde sehen und wünschte sich sehr, auch dort sein zu dürfen. Es gefiel ihm, wie die Elben ihre Pferde behandelten. Wenn er die Orks mit den Tieren gesehen hatte, hatte er sie immer bemitleidet. Aber wenn er seine Brüder sah, die in diesem Moment unten bei ihren Pferden waren, war er fasziniert von dem gegenseitigen Vertrauen.
Einmal hatte er versucht, seinem Vater zu folgen, als dieser sein Zimmer verließ. Doch er war sofort wieder zurückgeschickt worden.
Natürlich, er hatte Angst vor den anderen, ihm fremden Elben. Aber er wollte so gerne die Welt außerhalb dieses Raumes sehen. Er hatte niemals erfahren, wie es war, in der Sonne zu gehen, die Orks hatten es ihm nie erlaubt. Jetzt wollte er wissen wie es war, das warme Gras unter seinen Füßen zu spüren.
Als sein Vater den Raum betrat sah er ihn an und lächelte ein wenig. Als sein Vater sich zu ihm setzte entging ihm nicht der besorgte Blick in den Augen des Königs.
Hatte er seine Traurigkeit nicht verbergen können?
Seine Vater streckte seine Hand aus und strich durch Legolas' Haar.
Der jüngere Elb lächelte wieder und wünschte sich mehr als je zuvor, mit seinem Vater reden zu können. Er wollte ihm sagen was er fühlte, was er wollte.
Doch Thranduil schien es dennoch zu verstehen denn er seufzte und nahm die Hand seines Sohnes.
Langsam führte er ihn aus dem Raum.
Legolas sah ihn nur überrascht an. Natürlich war er glücklich, endlich rauszukommen, andererseits hatte er auch Angst vor den anderen Elben. Er wusste nicht, wie sie reagieren würden, schließlich war er nicht mit ihnen aufgewachsen. Selbst ihre Sprache war fremd für ihn und die meisten Diener mochten ihn nicht, Legolas wusste das sehr wohl, obwohl sein Vater versuchte es vor ihm zu verbergen.
Aber sein Vater gab ihm so viel Zeit er braucht. Sehr langsam gingen sie durch die langen Gänge und Thranduil beobachtete ihn ganz genau. Legolas war sicher, dass er sofort zurück in sein Zimmer gebracht worden wäre, hätte er irgendwie gezeit, dass es ihm zu viel wurde.
Doch Legolas wollte nicht zurück.
Er musste sich schon sehr beherrschen um nicht wegzulaufen, als sie an den ersten Elben vorbeigingen. Sie waren Bedienstete. Er kannte sie nicht, doch dem Prinz entging der Blick in ihren Augen nicht.
Sie schienen ihn zu hassen.
Was hatte er getan, dass sie so für ihn fühlten?
Sein Vater hatte ihn weitergeführt, bis sie das große Tor des Palastes erreicht hatten.
Das Wetter war großartig, die Sonne schien, aber es war nicht zu heiß.
Thranduil sagte etwas, was er natürlich nicht verstand. Aber er mochte es, wenn seine Familie mit ihm sprach.
Er fühlte sich dann sicher.
Vertrauensvoll folgte er ihm hinaus.

Thranduil hatte die anderen Elben natürlich auch gesehen, aber er versuchte sie zu ignorieren. Ein Streit war das letzte, was Legolas jetzt brauchen konnte.
Der König hatte den Traurigen Ausdruck in den Augen seines Sohnes gesehen, als er nach draußen zu den Pferden und seinen Brüdern, die auch dort waren, geschaut hatte.
Natürlich konnte er ihn verstehen, aber er hatte auch Angst um ihn.
Nach allem, was Legolas durchgemacht hatte, wollte sein Vater ihn nur noch beschützen, sein Leben leichter machen.
Aber als sein Sohn ihn dann mit diesen großen blauen Augen ansah, die den stärksten Willen zu brechen vermochten, konnte er nicht anders als ihn hinauszuführen aus den Raum, in dem er nun so viele Wochen verbracht hatte.
Legolas hatte keine Probleme mehr mit dem Laufen und als sie an den anderen Elben vorbei waren entspannte er sich sogar.
Sie verließen den Palast und gingen zu den Koppeln, wo Eloran und Filian sich noch immer aufhielten.
"Habt ihr denn nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag hier herum zu stehen?", fragte Thranduil mit einem leicht neckenden Unterton in der Stimme.
Als sie sich herumdrehten strahlten sie ihren kleinen Bruder, der neben ihren Vater stand, an.
"Endlich hast du eingesehen, dass er nicht ewig in seinem Zimmer bleiben kann!", sagte Filian und grinste als sein Vater die Augen verdrehte.
"Ja, ich weiß ja. Ihr hattet die ganze Zeit recht. Was würde ich nur ohne meine schlauen Söhne tun?"
Filian zuckte mit den Schultern. "Das frage ich mich auch oft."
Während dieser kleinen Unterhaltung näherte Eloran sich seinem jüngsten Bruder. Sanft nahm er dessen Hand. "Komm, Legolas. Du möchtest sicher die Pferde sehen."
Obwohl er offensichtlich kein Wort verstanden hatte folgte er seinem Bruder ohne jedes Zögern.
Thranduil lächelte als sein jüngster Sohn vorsichtig seine Hand ausstreckte um das große Tier vor ihm zu streicheln. Doch als Beron, Elorans Pferd, den Kopf auf ihn zu bewegte, zuckte er zurück.

Legolas war nie erlaubt worden, in die Nähe der Pferde zu kommen, und um ehlich zu sein, jetzt, da dieses große Tier tatsächlich vor ihm stand, hatte er schon ein wenig Angst.
Als sich der Kopf auf einmal auf ihn zubewegte zuckte er zurück.
Sofort spürte er die Hände seines Bruders an seinen Schultern und hörte einige beruhigende Worte. Dann streichelte Eloran den Hals des Pferdes um Legolas zu zeigen, dass es nicht beißen wollte.
Noch einmal streckte der junge Prinz die Hand aus und diesmal streichelte er die weichen Nüstern.
Er lächelte als das Pferd sich an seine Hand lehnte und die Augen schloss.

Eloran wandte sich an seinen Vater. "Es war gut, dass du ihn rausgebracht hast. Ich glaube, es gefällt ihm hier."
"Da hast du schon recht.", sagte Thranduil traurig. "Ich hätte ihn nicht zwingen dürfen, so lange in seinem Zimmer zu bleiben, aber ich war ... ich bin besorgt. Wir sind gerade an einigen Bediensteten vorbeigegangen und die haben ihn angesehen als wäre er selbst ein Ork. Und ich bin sicher, dass er es bemerkt hat."
"Denkst du, sie werden ihn irgendwann akzeptieren?", fragte Filian.
"Ich hoffe es." Thranduils Blick fiel wieder auf seinen Jüngsten, der jetzt liebevoll den Hals des Pferdes streichelte und jetzt offensichtlich mehr Vertrauen hatte. Er schien überhaupt keine Angst mehr zu haben.
Eloran grinste. "Wie könnten sie nicht? Denkt ihr wirklich, dass irgendjemand, der ihn näher kennenlernt, ihn nicht mögen könnte?"
"Nein, du hast wahrscheinlich recht. Vielleicht wird es gar nicht so schlimm."

Legolas verließ sein Zimmer jetzt jeden Tag. Zuerst war es nur für eine halbe Stunde am Tag, dann verlängerte sich das immer mehr.
Der jüngere Elb liebte es, mit seinen Brüdern durch den Wald zu streifen. Er liebte die Bäume und durch die frische Luft sah er gesünder aus als je zuvor.
Doch jedes Mal wenn er die anderen Elben traf, fürchtete er sie mehr.
Einmal, als er sein Zimmer verließ, schrie ihn einer der jüngeren Elben sogar ohne wirklichen Grund an, nur weil er ihm versehentlich im Weg gewesen war.
Er wollte zurück in sein Zimmer, doch der andere folgte ihm, versperrte ihm den Weg und sagte etwas.
Legolas verstand ihn nicht, was ihn noch mehr verängstigte.
Bald hielt er es nicht mehr aus und rannte davon, konnte nur noch daran denken seinen Vater so schnell wie möglich zu erreichen.

Thranduil lächelte den Elbenherrn vor sich höflich an. "Danke, dass Ihr so schnell gekommen seid, Elrond."
"Es gibt nichts, wofür Ihr mir danken müsstet."
"Oh doch, das gibt es sehr wohl. Ich weiß, dass ich nicht immer ... wirklich höflich zu Euch war."
"Das habe ich bereits vergessen. Und ich bin sehr froh darüber, dass Ihr Euren Sohn wiedergefunden habt. Ich denke, dass er das einzige ist, das jetzt wichtig sein sollte, nicht unsere alten Streitigkeiten. Worum handelten sie sich überhaupt?", fragte der Herr von Bruchtal und hob lächelnd eine Augenbraue.
Der König Düsterwalds hob nur die Schultern. "Um ganz ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung." Sie lachten beide und ihre Söhne, die hinter ihnen standen, konnten sich auch nicht mehr beherrschen. Diesmal hatte Elrond beide seiner Söhne mitgebracht, denn sie wollten beide den jüngsten Sohn Thranduils kennenlernen.
"Wie geht es ihm?"
"Nun, ganz gut. Zumindest körperlich."
Elrond runzelte die Stirn. "Wie meint Ihr das?"
"Ich meinte, dass sein Körper schnell heilt. Aber seine Seele ist da eine andere Angelegenheit." Thranduil seufzte bevor er weitersprach. "Er hat völliges Vertrauen zu mir und meinen Söhnen, doch er hat schreckliche Angst vor anderen Elben. Nun, sie behandeln ihn ja auch nicht gerade gut. Keiner hat ihm körperlichen Schaden zugefügt, das wagen sie nicht, aber sie machen sich auch nicht die Mühe ihr Misstrauen zu verbergen. Sie scheinen ihm die Schuld daran zu geben, dass er mit Orks aufgewachsen ist, aber es war nicht seine Schuld, sondern meine." Der König sah zu Boden. "Und dass wir weder mit ihm reden, noch ihn verstehen können, macht es nicht gerade einfacher. Er hat außerdem fast jede Nacht schreckliche Alpträume."
Zuerst einmal war es ganz sicher nicht deine Schuld! Und zweitens wird das Problem mit der Kommunikation schnell gelöst werden. Keine Sorge, wir werden ihm schnell beibringen, Sindarin zu sprechen."
"Danke. Ich bin sicher, dass er schnell lernen wird. Er kann ja bereits ein paar Worte sagen.
"Ach ja?"
Der König nickte und lächelte jetzt ein wenig. "Ja, er versucht oft Sätze zu wiederholen, wenn wir zu ihm sprechen und vor einigen Tagen hat er sogar völlig selbstständig 'Danke' zu einer der Dienerinnen gesagt, als sie ihm sein Essen gebracht hat."
Elrond gab das Lächeln zurück. "Das scheint ja ein intelligenter Junge zu sein."
Der Elbenherr sah den stolzen Blick in den Augen des Königs. "Oh ja, das ist er. Und ..."
Er konnte den Satz nicht mehr beenden, denn Legolas kam in das Zimmer gelaufen, und vor irgendetwas hatte er offensichtlich Angst.

Wird fortgesetzt!!!
(Nur wenn ihr mir REVIEWS schreibt!!!)