A/N: Erst mal zu euren Fragen:

Asahi: Normalerweise reitet man, wenn man weite Strecken zurücklegt, fast nur Schritt um das Pferd zu schonen. Wenn man es allerdings eilig hat, wie Eloran, kann man das auch schneller schaffen. Außerdem musste Eloran ja nicht über das Nebelgebirge, das zwischen Bruchtal und Düsterwald liegt. Mit Pferden Gebirge zu überqueren ist immer so ne Sache ...

Zoisyte: Ja, Elrond, Legolas und Haldir werden sicher immer wieder in meinen Stories vorkommen. Ich habe noch eine Geschichte angefangen: "Ein neues Leben". Da spielt Elrond eine Hauptrolle, später werden sicher auch noch Legolas und Haldir vorkommen.

Freut mich, dass euch die Geschichte immer noch gefällt und ich hoffe, dass es so bleiben wird! Und tut mir echt leid, dass ich in letzter Zeit so wenig Zeit zum Schreiben hatte. Aber das wird sich jetzt ändern. Das nächste Chapter kommt bald! Versprochen! (-;

Und vielen Dank an Shelley, für's Beta-Lesen!!!

Die Schlacht

Als Eloran endlich in Lorien ankam waren er und sein Pferd völlig erschöpft. Aber es war einfach nicht möglich jetzt zu ruhen. Sofort suchte er den Herrn und die Herrin auf. Selbstverständlich versprach Celeborn zu helfen.
"Ich werde so schnell wie möglich zu meinem Vater zurückkehren und ihm sagen, dass wir mit Eurer Hilfe rechnen können."
"Gut, ich werde meine Armee vorbereiten und wir werden Euch dann so schnell wie möglich folgen. Wir werden rechtzeitig zu euch stoßen."
"Ich danke Euch."
Eloran wurde ein frisches Pferd gebracht und er machte sich auf den Weg zurück nach Hause.

Legolas sah zu wie sich die Elben für die Schlacht vorbereiteten. Sein Bruder war vor zwei Tagen zurückgekehrt und die Krieger von Lorien würden ebenfalls bald ankommen.
Sein Vater und seine beiden Brüder sagten ihm immer wieder, dass er sich nicht sorgen sollte, aber das war gar nicht so leicht. Er würde nicht zusammen mit den anderen kämpfen, denn er hatte noch lange nicht genug Erfahrung mit Waffen.
Er hasste den Gedanken, dass er die ganze Nacht herumsitzen und auf das Ende der Schlacht warten würde. Und er hatte schreckliche Angst um seine Familie.

Es waren nur noch einige Stunden Zeit als sie sahen, dass die Elben von Lorien endlich die Grenzen Düsterwalds überschritten. Als sie in der Nähe des Palastes waren kamen Thranduil und seine Söhne heraus und erwarteten sie.
Zuerst konnten sie nur Celeborn sehen, doch bald erschienen auch Haldir, sein Heeresführer, und hinter ihm die besten Krieger Loriens.
Der Herr des Goldenen Waldes stieg vor Thranduil ab und der König Düsterwalds verneigte sich leicht. "Ich bin Euch sehr dankbar für Eure Hilfe, Celeborn o Lorien."
"Das ist doch selbstverständlich. Ist Elrond auch hier?"
Thranduil schüttelte den Kopf. "Wir hatten nicht genügend Zeit. Es hätte zu lange gedauert, über das Nebelgebirge zu kommen."
"Natürlich." Der Elbenherr lächelte. "Ich bin sicher, dass wir auch so zurecht kommen." Er sah Legolas an, der stumm neben seinen Brüdern stand. "Ist das Euer jüngster Sohn?"
Thranduil lächelte. "Ja, das ist Legolas. Legolas, das ist Celeborn, der Herr des Goldenen Waldes."
Der Prinz verneigte sich. "Mae govannen, nin hir."
"Mae govannen", grüßte Celeborn zurück.
"Nin hir", sagte Thranduil, "wir müssen uns auf die Schlacht vorbereiten."
Der andere Elb nickte nur und sie betraten den Palast.

Legolas saß auf seinem Bett. Sein Vater hatte ihm mehrmals gesagt, dass es ihm nicht erlaubt war, sein Zimmer zu verlassen bevor die Schlacht ein Ende gefunden hatte.
Plötzlich betrat Thranduil das Zimmer, er trug bereits seine Rüstung.
Legolas sah ängstlich zu ihm auf als er sich zu ihm setzte und sanft seine Hand in die seine nahm. Hab keine Angst, nin ion. Alles wird gut."
"Bitte, seit vorsichtig." Legolas sah zu Boden. "Ich könnte es nicht ertragen, euch zu verlieren."
"Das wirst du nicht. Aber du musst mir versprechen, dieses Zimmer nicht zu verlassen. Egal was passiert, du darfst nicht rausgehen."
"Das verspreche ich."
Thranduil lächelte und stand auf. Aber er ging noch nicht, sondern trat an das Bücherregal heran, nahm eines der Bücher und gab es seinem Sohn.
Legolas las den Titel. Es ging um elbische Geschichte.
Er seufzte.
Das war nicht gerade sein Lieblingsthema.
Der König lachte leise als er das Gesicht seines Sohnes sah. "Du wirst jetzt alles lesen, was du über den König Gil-galad und die Schlacht des Letzten Bündnisses finden kannst. Ich bin sicher, dass du es mögen wirst. Ich komme auch vor."
Legolas lachte ein wenig. "Das macht es nicht wirklich interessanter."
"Gut, das werde ich mir merken", zog Thranduil ihn auf. "Aber ernsthaft, du wirst das jetzt lesen und ich werde dir nach der Schlacht Fragen dazu stellen. Und noch etwas, bleib vom Fenster weg."
Der Prinz nickte stumm und sah zu, wie sein Vater den Raum verließ.

Thranduil hasste es, seinen Sohn allein zu lassen. Natürlich war er im Palast sicher. Alle Elben würden ihn verteidigen, kein Ork würde herein kommen. Aber er wusste auch, welche Ängste Legolas quälten.
Darum hatte er ihm auch das Buch gegeben. Er wusste, dass es Legolas nicht leicht fiel, sich geschichtliche Daten zu merken, er hoffte, dass es ihn von seiner Angst ablenken würde.
Am Ende des Ganges traf er auf Celeborn und seine Söhne.
"Seit Ihr soweit?", fragte der Herr Lothloriens.
"Natürlich."
Damit gingen sie hinaus um die Orks zu erwarten.

Bald ging die Sonne unter. Es war nicht kalt, aber dunkle Wolken machten es unmöglich die Sterne oder den Mond zu sehen. Dichter Nebel machte es noch schwerer irgendetwas zu erkennen.
"Das ist keine gute Nacht für eine Schlacht", flüsterte Celborn Haldir zu, der nur nickte.
Thranduils Armee stand auf dem Wall des Palastes, der in und um eine Höhle erbaut worden war, Celeborns Armee hatte sich hinter und auf den Bäumen drum herum verborgen.
Endlich konnten die scharfen Augen der Elben die Orks erkennen, die sich ihnen näherten.
"Ich hätte niemals gedacht, dass es so viele seien würden", flüsterte Eloran, der neben seinem Vater stand.

Lurùk, der Anführer der Orks, war der erste, der Thranduil auf den Mauern seines Palastes stehen sah. "Ich habe doch immer gesagt, dass wir den verdammten Bastard hätten töten sollen!", brüllte er. "Er ist nicht nur zu dämlich jemanden zu töten, nein, er muss uns auch noch verraten."
"Was machen wir jetzt?", fragte einer der anderen Orks.
"Angreifen, was sonst? Wir werden sie alle töten. Aber die kleine Ratte lasst ihr mir."

Legolas saß auf dem Bett und starrte die Wand an. Er hatte noch immer das Buch in der Hand, aber er war einfach nicht in der Lage, sich zu konzentrieren, obwohl er es wirklich versucht hatte.
Er hörte wie sich Hunderte von Orks näherten, hörte, wie sie einen Moment stehenblieben, nur um Sekunden später anzugreifen.
Es war die reinste Hölle, die Schlachtrufe zu hören.
Schreie sterbender Orks und Elben.
"Bitte, Iluvatar, lass nicht zu, dass meinem Vater oder meinen Brüdern etwas passiert, bitte!", betete er leise. "Lass sie nicht sterben!"
Er wollte so gerne zum Fenster gehen und sehen, ob es seiner Familie gut ging, aber er wagte es nicht.
Thranduil hatte recht gehabt, es war zu gefährlich.
Also wartete er weiter und versucht noch einmal vergeblich sich auf das Buch zu konzentrieren, das er noch immer in den Händen hielt.

Lurúk hatte es irgendwie geschafft in den Palast zu kommen, während ein paar andere Orks die Elben abgelenkt hatten. Jetzt durchquerte er die Gänge und schaute in jedes Zimmer. Es war niemand da, alle Elben kämpften draußen, die Frauen versteckten sich in ihren Häusern. Die meisten Häuser Düsterwalds waren in den Bäumen hinter dem Palast.
Aber Lurúk glaubte nicht, dass Legolas, oder Krolos wie die Orks ihn nannten, bei den anderen war. Er war ganz sicher in den privaten Räumen der königlichen Familie.

Plötzlich hörte Legolas ein Geräusch außerhalb seiner Tür. Sofort wusste er, dass die Schritte viel zu schwer für einen Elben waren.
Aber es war doch unmöglich, dass es ein Ork war! Sein Vater hatte doch gesagt, dass er hier sicher sein würde!

Dann hörte er wie die Türen zu den anderen Räumen geöffnet und nur Sekunden später wieder geschlossen wurden. Irgendetwas stimmte da überhaupt nicht.
Sein Körper spannte sich instinktiv an als seine Tür aufgerissen wurde. Wie er bereits befürchtet hatte war es kein Elb, es war Lurúk, der Führer der Orks, bei denen er aufgewachsen war.

"Ah, hier ist er ja, unser lieber Junge. Hast du mich vermisst?"
Legolas war nicht in der Lage zu antworten, er zitterte am ganzen Körper.
Als Lurúk sich ihm näherte sprang er ohne zu denken auf, rannte an dem Ork vorbei und verließ so schnell wie möglich das Zimmer.

Lurúk brüllte wütend als Legolas auf einmal aufsprang und an ihm vorbeihetzte.
Da der Ork völlig überrascht war konnte der Elb fliehen. Aber so leicht würde Lurúk ihn nicht entkommen lassen.
Schnell drehte er sich um und nahm die Verfolgung auf.

Legolas wusste, dass niemand kommen würde um ihm zu helfen, denn draußen tobte noch immer die Schlacht.
Es dauerte nicht lange bis er schwere Schritte hinter sich hörte. Schnell betrat er Elorans Zimmer. Er wusste, dass der Bogen, mit dem sein Vater und sein Bruder ihn trainiert hatten, dort drinnen sein musste.
So schnell er konnte nahm er den Bogen und einen Pfeil und zielte auf die Tür. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit bis Lurúk endlich die Tür aufstieß, aber es waren doch nur ein paar Augenblicke. Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Haut, aber er versuchte es zu ignorieren. 'Du musst dich konzentrieren, egal was um dich herum passiert, du musst immer voll konzentriert sein, wenn du eine Waffe in der Hand hältst.' Das hatte sein Vater ihm bei seiner ersten Unterrichtsstunde mehrmals gesagt.
Sobald er den Ork sehen konnte schoß er auf ihn und traf seine Brust. Der Triumph und die Erleichterung, die ihn im ersten Moment überkommen wollten wurden jedoch zerstört, als Lurúk seinen Dolch zog und wieder aufstand.
Noch einmal zog Legolas einen Pfeil aus dem Köcher und schoss. Obwohl er schrecklich nervös war traf er seinen Gegner diesmal im Kopf. Die hässlichen Augen öffneten sich weit, nur um sich kurz darauf wieder zu schließen, als der Ork tot zu Boden sank.
Für eine Weile wagte Legolas es nicht einmal sich zu bewegen. Der Ork war ganz offensichtlich tot aber der Elb brauchte fast eine halbe Stunde um es wirklich zu begreifen. Dann nahm er den Bogen und den Pfeil, nur um sicher zu gehen, kehrte in sein Zimmer zurück, setzte sich auf sein Bett und wartete weiterhin darauf, dass seine Familie kommen und ihm sagen würde, dass all das endlich vorüber war.

Die Schlacht war fast schon vorbei als Thranduil hörte, wie sein Sohn Filian einen Schmerzensschrei ausstieß. Er drehte sich um und sah wie Eloran seinen jüngeren Bruder, der einen Pfeil im Bauch hatte, stützte.
Sofort kam der König zu ihnen und half seinem ältesten Sohn, Filian in den Palast zurückzubringen.
Auf dem Weg sah er Celeborn an. "Kommt Ihr allein zurecht?"
"Natürlich, kümmert Euch um Euren Sohn!"

Filian wurde in sein Zimmer gebracht und sein Vater und Bruder versorgten die Verletzung.
Aber er schien keine gute Chance zu haben.

Wird fortgesetzt ...