A/N: Nur zwei Reviews für das letzte Chapter? Gefällts euch nicht mehr? )-: BITTE - nehmt euch doch die 2 Minuten!!!

Nach der Schlacht

Thranduil hatte alles getan um seinen zweitjüngsten Sohn zu helfen, der vor Schmerz stöhnend auf dem Bett lag. Nun warteten sie auf die Heiler, denn der König wagte nicht, den Pfeil selbst zu entfernen. Das letzte, was er wollte war, Filian noch schlimmere Verletzungen zuzufügen.
Endlich kamen die Heiler an und baten Thranduil und Eloran, den Raum zu verlassen. Noch einmal beugte sich der Vater über seinen Sohn und küsste ihn sanft auf die Stirn. "Halte durch, Filian. Ich flehe dich an, verlasse uns nicht", flüsterte er sanft, dann verließen sie den Raum.
Irgendwie waren sie sogar froh, dass sie nicht bleiben mussten. Natürlich wollten sie bei Filian sein, aber es machte sie fast krank, ihn unter solchen Schmerzen zu sehen.
Als sie den Raum verlassen hatten spürte Thranduil, wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Ohne es wirklich zu bemerken begann er zu weinen. Während er noch in Filians Zimmer gewesen war, hatte er sich gezwungen, stark zu sein. Aber jetzt verließ ihn alle Kraft.
Plötzlich spürte er, wie starke Arme ihn umfingen und er zu einem Stuhl geführt wurde. Wäre er beinahe gefallen?
Wahrscheinlich.
"Er wird wieder gesund, ada. Er ist ein Kämpfer", versuchte Eloran ihn zu beruhigen. Noch immer wurde der König von seinem ältesten Sohn gehalten und als er aufsah, sah er die Sorge in dessen Augen.
Für seinen Sohn zwang er sich zu lächeln. "Es geht mir gut, Eloran. Danke."
"Warum fällt es mir nur so schwer, das zu glauben? Komm jetzt, wir sollte uns jetzt beide dieser Rüstungen entledigen. Die Heiler werden sicherlich ein paar Stunden brauchen. Ich kann hier einfach nicht die ganze Zeit herumsitzen und warten. Und du bestimmt auch nicht."
Thranduil nickte. "Du hast recht. Wir können jetzt nichts für Filian tun." Dann stand er auf und ging auf seine Gemächer zu.
Ohne sich umzudrehen, wusste er, dass Eloran ihn noch immer besorgt beobachtete. Noch einmal ging er zurück zu seinem Sohn und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Seit seine Mutter gestorben war hatte er immer versucht, sich um die Familie zu kümmern. Thranduil wusste, dass er manchmal zu viel Verantwortung auf seine Schultern lud.
"Eloran, hör auf dich um mich zu sorgen. Mir geht es gut. Geh und zieh dich um. Danach treffen wir uns wieder hier. In Ordnung?"
Der Kronprinz nickte und ging auf sein Zimmer zu.
Thranduil sah ihm noch kurz nach ging dann ebenfalls.
Auf dem Weg traf er mehrere Elben, die den Palast wieder betraten. Daraus konnte er schließen, dass die Schlacht geschlagen und der letzte Ork getötet war. Es gab sicher noch viel zu tun, aber da vertraute er voll auf Celeborn. Alles, woran er im Moment denken konnte, war Filian.

Nachdem die Schlacht zu Ende war hörte Legolas wie die Elben wieder in den Palast kamen. Langsam ließ er den Bogen, den er noch immer in den Händen hielt, sinken und wartete auf seine Familie.
Warum kamen sie nicht?
Jede Minute erschien ihm jetzt wie eine Ewigkeit.
Warum kamen sie denn nicht?
Er begann im Raum herumzuwandern. Hin und wieder hörte er Schritte vor der Tür und wandte sich ihr zu.
Doch sie wurde nie geöffnet.
War ihnen etwas passiert?
"Bitte, Elbereth, nein!", flüsterte er und entschied sich dafür hinauszugehen. Es war ihm unmöglich noch länger zu warten. Als er die Tür öffnete sah er Nithildor, der noch immer seine Rüstung trug.
Er hatte nicht viel mit dem anderen Elben gesprochen seit er ihn damals, vor fast einem Jahr, so schlecht behandelt hatte. Sie waren einander seitdem so gut wie möglich aus dem Weg gegangen. Wenn sie sich doch trafen war Nithildor immer sehr höflich gewesen, doch es gab keine Freundschaft zwischen ihnen. Legolas wusste, dass Thranduil Nithildor angedroht hatte ihn zu bestrafen, wenn er seinem Sohn irgendwie zu nahe trat.
Doch dass war ihm jetzt egal. Er *musste* wissen, wo sein Vater und seine Brüder waren.
"Nithildor?"
Der Elb drehte sich um. "Ja, mein Prinz?"
"Wisst Ihr, wo meine Familie ist?"
Nithildor sah zu Boden. "Euer Bruder Filian ist von einem Pfeil getroffen worden."
Legolas spürte wie sein Herz sich zusammenkrampfte.
Filian war verletzt?
Das konnte doch nicht sein!

Nithildor hatte seine Meinung über den Prinzen schon vor langer Zeit geändert. Immer wenn er ihn mit seiner Familie gesehen hatte, hatte er mehr und mehr erkannt, dass er nicht war, wie die Orks, die ihn aufgezogen hatten.
Jetzt, da er den jüngeren Elben vor sich sah, den Tränen nahe, tat er ihm leid. Ohne nachzudenken ging er auf den Prinzen zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Kommt, Ihr solltet in Eurem Zimmer warten, Euer Vater wird Euch sicherlich dort aufsuchen sobald er mehr weiß. Prinz Filian wird wieder gesund. Wünscht Ihr etwas Gesellschaft?"
Legolas sah überrascht zu ihm auf. "Ihr würdet bei mir bleiben?"
"Natürlich. Die Zeit vergeht schneller, wenn Ihr nicht allein seid."

"Danke." Mehr konnte Legolas nicht sagen. Er erlaubte Nithildor, ihn zu seinem Zimmer zu begleiten, dort setzten sie sich aufs Bett.
Vorsichtig versuchte der andere Elb eine Unterhaltung einzuleiten und Legolas war froh, ein wenig abgelenkt zu werden.
Und so warteten sie.
Wieder verging die Zeit sehr, sehr langsam.

Als Eloran seine Gemächer betrat war er geschockt.
Vor seinen Füßen lag ein Ork, getroffen und getötet von zwei Pfeilen.
Wie war das nur möglich? Sie hatten doch so sehr darauf geachtet, dass kein Ork in den Palast hineinkommen würde.
Aber dieser hatte es offensichtlich geschafft.
Sicher hatte er Legolas gesucht. Mit diesem Gedanken verließ Eloran eilig das Zimmer.
Er betete zu Iluvatar, dass es seinem jüngsten Bruder gut ging.

Als er Legolas' Zimmer betrat, war er überrascht Nithildor dort vorzufinden. Der Elb saß neben seinem Bruder und schien zu versuchen, ihn zu trösten.
Aber sobald Legolas Eloran sah sprang er auf und lief auf ihn zu, die Angst in seinen Augen war deutlich zu sehen. "Wie geht es Filian?"
Eloran seufzte und nahm den jüngeren Elb in die Arme. "Er wird ganz sicher wieder gesund. Wir müssen warten, bis die Heiler ihre Arbeit beendet haben. Das kann eine Weile dauern, wir müssen Geduld haben." Er hielt einen Moment inne bevor er weitersprach. "Legolas, weißt du etwas über den toten Ork in meinem Zimmer?"
"Ja, er ist zu mir gekommen und hat versucht, mich zu töten." Legolas seufzte schwer und drückte sich noch näher an seinen Bruder und in dessen tröstende Umarmung. "Ich glaube er wollte mich bestrafen, weil ich ada nicht umgebracht habe. Ich wusste, dass der Bogen, mit dem wir geübt haben, noch in deinem Zimmer war und es gab keine andere Möglichkeit, mich zu schützen. Ich habe ihn erschossen."
"Ich bin beeindruckt, Legolas. Sehr gut."
"Danke."
Eloran wandte sich an Nithildor. "Könntest du noch ein wenig bei ihm bleiben? Ich will mir nur die Rüstung ausziehen. Dann komme ich zurück und nehme ihn mit."
"Natürlich. Macht Euch keine Sorgen."
"Danke." Er brachte seinen jüngeren Bruder zurück zum Bett. "Ich bin gleich zurück."
Legolas nickte und Eloran verließ das Zimmer.

Als Thranduil seine grünen Gewänder wieder angezogen hatte wollte er zu Filians Zimmer zurückkehren, doch auf dem Weg kam ihm der Gedanke an Legolas. "Oh Elbereth, er muss völlig verängstigt sein", flüsterte er mehr zu sich selbst und drehte sich in Richtung des Zimmers seines Sohnes.
Als er fast da war traf er auf Eloran, der noch immer seine Rüstung trug. "Ich dachte du wolltest dich umziehen?"
"Ja, aber ich habe einen toten Ork in meinem Zimmer gefunden."
Der König war mehr als überrascht. "Was?"
"Ich habe einen toten Ork in meinem Zimmer gefunden. Er ist gekommen um Legolas dafür zu strafen, dich nicht getötet zu haben."
Thranduil fühlte, wie sein Herz einen Moment stehen blieb. Nein, nicht auch noch Legolas. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass zwei seiner Söhne verwundet waren. Einer war schon zu viel. "Geht es ihm gut?" Seine Stimme war voll Sorge. Er hätte gleich zu ihm gehen sollen, nachdem die Heiler bei Filian angekommen waren.
"Keine Angst, ada. Es geht ihm gut."
Thranduil seufzte erleichtert.
"Ich geh mich dann umziehen. Übrigens, Nithildor ist bei Legolas."
"Nithildor?"
"Ja, ich war auch überrascht. Aber er hat sich um ihn gekümmert bis ich gekommen bin. Er scheint sich wirklich um ihn zu sorgen."
"Na ja, vielleicht ändern die anderen langsam ihre Meinung über ihn. Ich hoffe es zumindest."
Eloran nickte zustimmend. "Ich gehe dann."
"Gut. Ich versuche Legolas dazu zu bringen ein wenig zu schlafen und komme dann zu Filians Zimmer." Thranduil wollte schon gehen aber Eloran sprach ihn noch einmal an.
"Ich glaube nicht, dass er jetzt schlafen kann. Er hatte solche Angst um Filian."
"Aber es wäre sicher nicht gut für ihn, wenn er mitkommen würde.
"Ada, du solltest aufhören, ihn wie ein Kind zu behandeln! Er ist nicht mehr *so* jung."
"Ich weiß ja. Aber ich nehme an, dass das für einen Vater am schwersten zu akzeptieren ist", gab Thranduil mit einem leichten Lächeln zurück, dann ging er zu seinem jüngsten Sohn.

Legolas war froh darüber, dass Nithildor noch etwas bleiben wollte. Er hatte wirklich angefangen, ihn zu mögen und es tat gut, nicht allein zu sein.
Und der andere Elb schien sich wirklich um ihn zu sorgen. Er hatte sich auch mehrmals entschuldigt obwohl Legolas ihm längst verziehen hatte. Er schien einfach nicht in der Lage zu sein, jemanden lange Vorwürfe zu machen.
Plötzlich öffnete sich die Tür noch einmal.
Es war sein Vater, der jetzt auf ihn zuging und ihn in die Arme nahm. "Geht es dir gut, Legolas? Eloran hat mir von dem Ork erzählt."
"Mir geht es gut. Weißt du schon mehr von Filian?"
"Nein, die Heiler sind noch immer bei ihm. Möchtest du mit uns kommen und vor seinem Zimmer warten?"
Legolas nickte. Er wusste, dass er sowieso keine Ruhe finden würde und er wollte seiner Familie jetzt nah sein.
Bevor sie gingen wandte der Prinz sich Nithildor noch einmal zu. "Danke für alles."
Nithildor nickte nur.
Wird fortgesetzt!

Ich weiß, es ist gemein, immer noch nicht zu sagen, was aus Filian wird. Aber so wirklich sicher bin ich mir auch noch nicht. Vielleicht lass ich ihn sterben, vielleicht nicht. Kommt auf die Laune an, die ich habe, wenn ich das nächste Chapter schreibe (-;