A/N.: Ja, ich bin's mal wieder, ob ihr euch freut oder nicht *baeh*
;)
Und im Gepaeck habe ich eine weitere Geschichte aus meinem... *oehm* Geschichtentopf,
meine Zweitling-Geschichte .oO(Zweitling, gibt es das Wort? *lol*) "Phoenix
Park" - eine Geschichte in drei Teilen und mit einer Handlung - hallelulja,
freut euch ^^
Aber genug geredet, ich wuensche euch viel Spaß beim Lesen und Reviews
sind immer willkommen und gewuenscht und... ach bitte, bitte, reviewt doch mal
*g*
.oO(und sei' es Kritik ... -.-)
Disclaimer: Die Personen gehoeren wie immer JKR, bis auf die, die ihr nicht
gehoeren - und die lassen sich leicht erkennen O.O
*~*~*~*
Part I
The Phoenix Park, Dublin
Die Sonnenstrahlen zauberten goldenen Linien auf den Kiesweg und Sirius genoss
die warme Sonne. Er war zu seinem morgendlichen Spaziergang durch den Phoenix
Park aufgebrochen, um diese Uhrzeit war noch nicht viel im größten
Stadtpark Europas los und er musste nicht damit rechnen, von einem Spaziergänger
erkannt zu werden.
Wie jeden Morgen drehte er seine Runde um das Ashtown Castle, ein kleines, schmuckloses
Schloss in der Mitte des Parks, zum Mittagessen hatte er sich heute mit Remus
im Rogue, einen kleinen Inn nahe des Parks, verabredet.
Es waren Sommerferien und er hatte Albus Dumbledores Anweisung befolgt, sich
bei Lupin zu verstecken, nachdem er die "alten Kämpfer" benachrichtigt
hatte. Sein Freund und ehemaliger Schulkamerad wohnte in einer kleinen Mansardenwohnung
in Dublin, unweit des Parks, mit einem herrlichen Blick über den Park.
Sirius liebte diesen Ausblick und nach einigen Diskussionen mit Remus hatte
er erreicht, dass er auch in den Park durfte, natürlich mit der strikten
Auflage, sich nicht mit den anderen Spaziergängern zu unterhalten oder
auf irgendeine Weise aufzufallen. Als ob er das Bedürfnis hätte, irgendwie
aufzufallen - er war schon froh, dass er sich wenigstens die Beine vertreten
durfte, in mancher Hinsicht war Remus fast so schlimm wie die Dementoren in
Askaban.
Seufzend schob sich Sirius seine Baseballkappe tiefer ins Gesicht und kickte
einen Kiesel beiseite, in der Ferne hörte er einen Hund bellen. Einige
Studenten lagen auf dem grünen Gras, ihre aufgeschlagenen Bücher lagen
vor ihnen und einige rauchten, genussvoll bliesen sie den Rauch in den wolkenlosen
Himmel.
Er hatte nie verstanden, wie sich Menschen - und besonders Muggel - ihre Gesundheit
mit dieser schlechten Angewohnheit zerstören konnten, es war ja sowohl
in der Zaubererwelt als auch der Muggelwelt bekannt, was Zigaretten mit den
Lungen anstellten.
Einige Studenten spielten auf dem Rasen Kricket, ab und zu jubelte einer der
Studenten begeistert, wenn seine Mannschaft einen Punkt erzielte, und die Schläger
blitzten hier und da in der Morgensonne auf. Sirius lächelte, es erinnerte
ihn an seine eigene Schulzeit, als er mit seinen Freunden in jeder freien Minute
Quidditch gespielt hatte und die Schulbücher vergessen in ihren Zimmern
lagen.
Ein verirrter Ball hüpfte vor seine Füße und blieb direkt vor
ihm liegen.
"Hey, können Sie bitte den Ball zurückschlagen", rief ein
junges Mädchen und schirmte ihre Augen vor der Sonne ab.
Verdutzt sah Sirius auf. "Schlagen", rief er zurück und kratzte
sich hinter dem Ohr. Mit was sollte er den Ball denn zurückschlagen?
"Dann schießen Sie eben!"
Kopfschüttelnd trat Sirius gegen den kleinen Ball und mehr oder weniger
auf gerader Bahn flog der Ball zu den Spielern zurück.
"Danke!"
Das Mädchen schlug kurz gegen den Ball und Sekunden später war das
Spiel wieder in vollem Gange, die Spieler rannten über das durch Büchertaschen
begrenzte Spielfeld und der Ball flog wie von Zauberhand geworfen zwischen den
Spielern hin und her.
Sirius schlenderte langsam zu einer Gruppe ausladender, alter Eichen und lehnte
sich entspannt gegen einen Stamm. Die vier Spieler eilten über das Spielfeld
und amüsiert sah Sirius zu, wie das Mädchen, das nach dem Ball gerufen
hatte, einen weiten Schlag machte und punktete.
Die anderen Spieler, die am Rand des Spielfeldes saßen und darauf warteten,
dass sie auch mal zum Zuge kommen, hatten Thermoskannen mit Tee dabei und genossen
ihre Teatime.
Das Mädchen war eine verdammt gute Kricketspielerin und der Ball flog oft
ins Seitenaus, um der Mannschaft sechs Punkte zu verschaffen. Sirius lächelte.
"Ist das Spiel so interessant", fragte eine gelangweilte Stimme neben
Sirius und erstaunt drehte er sich um. Eine junge Studentin stand neben ihm
und presste einen Stapel Bücher gegen ihre Brust.
"Finden Sie das nicht?"
Das Mädchen verzog das Gesicht. "Was macht ein Ballspiel für
Sie interessant? Die kurzen Röcke der weiblichen Mitspieler?"
"Darauf habe ich eigentlich noch gar nicht so geachtet - finden Sie die
Röcke denn so interessant?"
"Wollen Sie jetzt hören, dass ich kürzere im Schrank habe?"
Sirius lächelte, diese rhetorische Frage zu beantworten, hatte durchaus
seinen Reiz, denn er war sich sicher, dass das Mädchen eine sehr emanzipierte
Haltung hatte und diese Haltung schien sie mit ihrem trotzigen Antworten auch
sehr gut hinüberbringen zu können.
"Möchten Sie einen Kaffee mit mir trinken", bot Sirius dem Mädchen
an und erstaunt sah es ihn aus dunklen Augen an.
"Kaffee?"
"Ja, ein koffeinhaltiges Heißgetränk", antwortete Sirius
amüsiert - dieses Zitat aus einem Muggelfilm, den er sich bei Remus angeschaut
hatte, erschien ihn an dieser Stelle durchaus passend.
"Sie laden mich zu einem Kaffee ein", wiederholte das Mädchen
überrascht. "Ich weiß ja nicht einmal, wie Sie heißen
- und da soll ich mich von Ihnen zu einem Kaffee einladen lassen?"
Sirius seufzte.
Er wusste genau, dass er sich bereits in Schwierigkeiten gebracht hatte, als
er den Kopf gehoben hatte, um den Mädchen eine Antwort auf seine Frage
zu geben. Was sollte er tun, wenn sie vor einigen Monaten die Nachrichten verfolgt
hatte und ihn nun trotz seiner ordentlich geschnittenen Haare und sauberen Kleidung
erkannte? Er war sich sicher, dass sie, wenn er ihr seinen richtigen Namen sagte,
sofort schreiend davonlaufen würde, um die Polizei zu holen - und dann
würde auch das Zaubereiministerium auf ihn aufmerksam werden. Einen solchen
Fehler konnte er sich nicht erlauben.
"Mein Name ist Thomas Miller - Würden Sie jetzt einen Kaffee mit mir
trinken", grinste Sirius und rückte seine Baseballkappe etwas zurecht.
"Ein sehr gewöhnlicher Name", stellte das Mädchen fest und
legte den Kopf schief. "Für einen gewöhnlichen Mann?"
"Jeder Mensch ist auf seine Weise etwas Besonderes."
"Ein wahres Wort", meinte das Mädchen mit einen raschen Seitenblick
auf die Kricketspieler. "Es liegt nur nicht an jeden, dies auch zu erkennen.
Kennen Sie den Fiddler?"
"Nein, das ist...?"
"Ein kleines Café, in der Infirmary Road."
"Möchten Sie ihre dicken Wälzer davor nicht noch in ihr Zimmer
bringen", fragte Sirius und deutete auf den Haufen Bücher. "Oder
möchten Sie die mitschleppen, Miss...?"
"Ich... Jennifer Delaney."
"Gut, wollen Sie ihre Bücher nicht auf ihr Zimmer bringen, Miss Delaney?"
"Nein, das ist schon in Ordnung, ich... ich muss noch lernen."
Sirius erlaubte sich ein mattes Lächeln. "In den Semesterferien?"
"Man lernt nie aus, Mr. Miller", antwortete Jennifer knapp und schob
ihre Bücher ein Stück nach oben. "Die Infirmary Road ist beim
zoologischen Garten. Nach Ihnen..."
Sirius hob die Schultern. "Wie Sie meinen..."
Schweigend spazierten die beiden einige Zeit nebeneinander her und Sirius nutzte
die Gelegenheit, Jennifer aus den Augenwinkeln zu beobachten. Jennifer Delaney
war ein sehr kleines, zerbrechlich wirkendes Mädchen mit großen,
unschuldig wirkenden braunen Augen, die mit dunklen Kajal noch stärker
betont worden waren. Sie wirkte fast wie ein Teenager auf ihn, wie alt sie wohl
war? Neunzehn? Oder schon über zwanzig?
Inzwischen waren sie am Phoenix angekommen, einige Spaziergänge musterten
die beiden neugierig und Sirius schob sich seine Kappe erneut ins Gesicht, ein
Eichhörnchen huschte direkt vor ihnen über den Weg.
"Und was studieren Sie", fragte Sirius, als er das Schweigen und das
Knirschen des Kieses unter ihren Schuhen als unerträglich empfand.
"Theater und Tanz - und Sie?" Sie drehte sich zu ihm um. "Was
haben Sie studiert?"
"Oh..." Verlegen kratzte sich Sirius hinter dem Ohr. Was hatte er
studiert, dieses Mädchen hatte Fragen - sollte er jetzt sagen, dass er
sieben Jahre lang Zaubertränke gebraut und Löffel in Schnecken verwandelt
hatte?
"Oder haben Sie nicht studiert?"
"Ja, genau das", ereiferte sich Sirius. "Ich habe frühzeitig
das Geschäft von meinem Vater übernommen. Sie wissen schon, Kaufen
und Verkaufen und so..."
"An der Börse?"
"Börse? Was ist... Ach so, ja, natürlich, an der Börse!"
"Ich verstehe." Mit skeptischem Blick wandte Jennifer sich um und
sah den Weg entlang. "Und laufen Ihre Geschäfte gut?"
"Wieso fragen Sie das?"
Das Mädchen zuckte mit den Schultern. "Um des Geldes Willen?"
"Sie sind sehr direkt, hat Ihnen das schon einmal jemand gesagt?"
"Es interessiert mich nun einmal, wieso Sie heute im Park sind und nicht
etwa hinter Ihrem Schreibtisch, um Geld zu verdienen."
Sirius lächelte. "Die Sonne hat mich hinausgelockt, da musste ich
sie einfach genießen."
"Sie arbeiten wohl viel? Um des Geldes Willen?"
"Sind Sie so eine Art Hobbypsychologin", fragte Sirius amüsiert.
"Oder eine steckbrieflich gesuchte Heiratsschwindlerin, die sich im Park
ihr nächstes Opfer aussucht?"
Jennifer erlaubte sich ein mattes Lächeln. "Netter Versuch, aber ich
muss Sie leider enttäuschen. Ich bin Schauspielerin - wir interessieren
uns für unsere Mitmenschen und ihr Leben und darum fragen wir sie auch
mal aus."
"Ich wusste gar nicht, dass ich die Hauptrolle in einem Theaterstück
spiele", witzelte Sirius.
"Dazu ist Ihr Leben bestimmt viel zu langweilig", antwortete Jennifer
gelassen. "Ein alternder Geschäftsmann mit blauer Baseballkappe interessiert
doch keinen."
"Finden Sie nicht, dass mir die Kappe steht?"
"Ich verstehe nicht, wieso Sie eine Baseballkappe tragen, wenn die Sonne
Sie hinausgelockt hat", meinte Jennifer ruhig. "Wollten Sie nicht
hinaus, um die Sonne zu genießen?"
"Ich..."
Sirius sah seine Felle davon schwimmen, Jennifer hatte durchaus ein Händchen
dafür, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und ihn so in eine Situation
zu bringen, die ihm fast noch unangenehmer als ein Treffen mit Snape vorkam.
Er brauchte eine gute Ausrede.
"Ich habe eine empfindliche Haut, kriege verdammt schnell einen Sonnenbrand",
antwortete Sirius ruhig und lächelte das junge Mädchen an. Zweifelnd
musterte sie ihn, doch sie schien sich mit dieser Antwort zufrieden geben und
wandte sich wieder ab.
Innerlich seufzte Sirius auf, irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihm Jennifer
kein Wort glaubte. Wieso sollte sie auch? Jennifer Delaney war eine junge, sicherlich
talentierte Schauspielerin, die durchaus als attraktiv gelten konnte und wahrscheinlich
hochintelligent war - warum redete ein solches Mädchen ihn an? Um sich
über Kricket zu unterhalten? Sicherlich nicht.
"Wieso waren Sie nicht bei den anderen Studenten", fragte er, um das
Gespräch wieder aufzunehmen.
"Ich sagte doch bereits, dass ich lernen möchte", gab Jennifer
knapp zurück und warf ihre kurzen Haare nach hinten. "In zwei Wochen
steht eine wichtige Prüfung an."
"Ich verstehe. Vielleicht möchten Sie doch lieber alleine sein?"
Erstaunt drehte sich Jennifer um. "Sie ziehen Ihre Einladung zurück,
Mr. Miller?"
"Oh nein, aber wenn Sie lieber für Ihre Prüfung lernen möchten?
Ich möchte nicht dran schuld sein, dass Sie eine schlechte Note bekommen",
wehrte Sirius ab.
"Da sollten Sie sich mal keine Gedanken machen", meinte Jennifer harsch.
"Meine Noten gehen Sie nichts an."
"So schlecht", stichelte Sirius und warf ihr einen raschen Blick zu.
"Gehen Sie immer zum Angriff über, wenn Sie sich in die Ecke gedrängt
fühlen, Mr. Miller?"
"So war das nicht gemeint, ich..."
"Sie sind ein Feigling, Mr. Miller", erklärte Jennifer und blieb
abrupt stehen. Mit einem trotzigen Ausdruck auf dem Gesicht ließ sie ihren
Blick über sein Gesicht gleiten und Sirius fühlte sich wie an einen
Pranger gestellt. "Wieso sagen Sie nicht einfach die Wahrheit?"
"Miss Delaney, ich..."
"Lassen Sie es bleiben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen
Tag und viel Erfolg mit ihren...", sie stockte und lächelte mild.
"... Geschäften."
Urplötzlich drehte sie sich um und eilte davon, ihr dunkler Haarschopf
leuchtete in der Morgensonne und Sirius blieb verwirrt zurück. Hatte sie
ihn durchschaut?
Ein zusammengefaltetes Papier flatterte auf den Weg und Sirius stutzte, denn
das Blatt war aus einen von Jennifers Schulbüchern geflogen. Nachdenklich
hob er es auf und faltete es auseinander.
Es war eine Kopie eines Zeitungsberichtes und Sirius spürte, es ein eiskalter
Schauer über seinen Rücken jagte. Die Buchstaben schienen sich in
seinen Kopf einzuhämmern...
Warum hatte Jennifer Delaney eine Kopie dieses Zeitungsberichtes?
Nachdenklich faltete Sirius die Kopie zusammen und ließ sie in seiner Hosentasche verschwinden, ein Blick auf seine neue Armbanduhr sagte ihm, dass er bis zu seinem Rendezvous mit Remus noch zwei Stunden Zeit hatte. Vielleicht sollte er sich ja schon einmal auf den Weg zum Rogue machen, seine Verabredung zu einem zweiten Frühstück war ja nun anscheinend ins Wasser gefallen.
"Verdammte Zicke", murmelte Sirius und schüttelte verständnislos den Kopf.
Wieso hatte sie ihn angeredet? Wusste sie etwa doch, wer er war? Er konnte es sich fast vorstellen - eine Muggel, die nach den Berichten vor über zwei Jahren eins und eins zusammengezählt hatte und ihn im Park erkannt hatte. Aber warum hatte sie ihn dann angeredet und nicht die Polizei gerufen?
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Sirius trank bereits seinen dritten Kaffee, als Remus endlich in das kleine Inn kam. Das Rogue war um diese Uhrzeit stets gut besucht und nahezu jede Tischnische war schon von einer kleinen Gruppe Menschen besetzt, ein stetiges Raunen und Geflüster glitt durch den Gastraum.
"Da bist du ja", meinte Remus und setzte sich gegenüber von Sirius auf die einfache Holzbank. "Ich sehe, du hast schon bestellt."
"Nur ein paar Kaffee... das hat aber ziemlich gedauert, bis du es hier her geschafft hast."
"Der Bus hatte Verspätung. Diese Fortbewegungsmittel der Muggel sind nicht sonderlich zuverlässig", antwortete Remus grinsend und griff nach der Karte. "Hast du die Sonne genossen?"
"Mehr oder weniger. Ich hatte eine kleine Unterhaltung mit einer Studentin."
"Du hattest eine was?"
"Ich weiß, was du jetzt sagen willst. Aber sie hat mich angeredet - was sollte ich machen? 'Tut mir leid, ich kann mich nicht mit Ihnen unterhalten, ich bin ein gesuchter Verbrecher, der angeblich dreizehn Menschen auf dem Gewissen hat und Sie könnten mich erkennen und der Polizei melden'?"
"Dich unter einem Vorwand verziehen?"
"Kein Wunder, dass du es nie zu mehr als einem Date bringst, Remus", meinte Sirius feixend und rührte seinen inzwischen erkalteten Kaffee noch einmal um.
"Du kannst es dir nicht leisten, erkannt zu werden, Sirius. Das können wir uns nicht leisten. Wir brauchen jeden Kämpfer", zischte Remus. "Vergiss für einen Moment doch einmal die Mädchen und Frauen und denk mit deinem Gehirn!"
"Ich sagte, sie hat mich angeredet."
"Und wenn schon! Sie könnte eine Spionin des Zaubereiministeriums sein, eine Aurorin oder sonst wer, der es auf dich abgesehen hat!"
"Sie ist eine Muggel. Sie studiert Theater und Tanz und hat bald eine wichtige Prüfung", antwortete Sirius leicht genervt. "Was regst du dich eigentlich so auf, sie hat mir einen Korb gegeben."
"Gut. Ich hoffe, du hast ihr deinen Namen nicht gesagt."
"Sie denkt, dass ich Thomas Miller heiße."
Remus schüttelte den Kopf. "Wie ausgefallen."
"Das hat sie auch gemeint", meinte Sirius und grinste schief.
"Sie hat was?"
Remus' Blick verriet Sirius sofort, dass er zuviel gesagt hatte und der schwarzhaarige Mann hätte sich in diesem Moment ohrfeigen können. "Sie ist Schauspielerin. Sie versteht sich wahrscheinlich auf Namenskunde und so etwas..."
"Sicherlich." Skeptisch runzelte Remus die Stirn. "Hast du irgendwelche Informationen über diese Studentin. Ihren Namen?"
"Ihr Name ist Jennifer Delaney. Warum?"
"Sonst noch etwas?"
"Sie hat etwas verloren, als sie gegangen ist...", antwortete Sirius langsam. "Aber..."
Remus sah auf. "Was?"
"Einen Zeitungsartikel..."
"Hast du ihn?"
Verwirrt sah Sirius seinen Freund an. "Ja."
"Gib ihn mir..."
Sirius zog die zusammengefaltete Kopie aus seiner Hosentasche und reichte sie Remus. Dieser griff hastig nach ihr und schnappte nach Luft.
"Ein Bericht über die Nacht in Godric's Hollow?"
"So ging es mir auch."
Remus faltete die Kopie zusammen und legte sie in die Mitte des Tisches. "Du musst zugeben, dass das schon sehr verdächtig ist."
"Sicherlich", grinste Sirius. "Vor allem, wie eine irische Studentin an eine englische Zeitung kommt."
"Sirius, du weißt genau, was ich meine."
"Natürlich. Eine Spionin des Zaubereiministeriums." Belustigt schüttelte Sirius den Kopf. "Als ob das Zaubereiministerium seine Leute an Universitäten der Muggel schickt, die im Park dann gesuchte Verbrecher' anreden, nur um ihnen dann einen Korb zu geben? Interessante Spionagetechnik, findest du nicht auch."
"Das Zaubereiministerium macht auch Fortschritte", entgegnete Remus gelassen. "Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass diese Leute keine neuen Methoden entwickeln, um flüchtige Gefangene wieder nach Askaban zu bringen."
"Warum wurde ich dann noch nicht geschnappt", antwortete Sirius. "Anscheinend funktionieren ihre neuen Methoden nicht. Soweit ich weiß, hat der Tagesprophet seit Wochen nichts von meiner Flucht gemeldet."
"Ja, weil ich Babysitter für dich spiele."
Sirius schwieg, er wusste nicht, was er darauf sagen sollte, gedankenverloren rührte er seinen Kaffee um, er betrachtete sein sich spiegelndes Gesicht in der dunklen Flüssigkeit.
"Möchten Sie bestellen, meine Herren?" Ein Ober war an ihren Tisch herangetreten und die beiden sahen erstaunt auf.
"Äh, ja, ein Steak, bitte", orderte Remus.
"Das nehme ich auch."
"Wie Sie wünschen." Der Ober schwebte davon und Remus seufzte.
"Sirius, ich weiß nicht, was ich davon halten soll."
"Das weiß ich auch nicht. Wir sollten das Beste draus machen - oder es einfach vergessen."
