In der darauffolgenden Nacht fanden die beiden keinen Schlaf, zu groß war die Liebe und die Leidenschaft die sie zu diesem Zeitpunkt füreinander empfanden. Aragorn machte sich Sorgen, dass er Arwen weh tun könnte, doch sie verwischte seine Sorgen mit einem feurigen Kuss. Die Leidenschaft von ihnen entflammte erneut.

Als die ersten Sonnenstrahlen die Nacht vertrieben, schliefen die beiden dicht aneinander gekuschelt ein.

Es war weit nach 10.00 Uhr als Aragorn von einem leisen Geräuscht geweckt wurde. Arwen stand am Fenster und hatte es geöffnet. Leise schlich sich Aragorn an sie heran und umarmte sie zärtlich. Seine Lippen glitten vorsichtig an ihrem Hals herunter. Arwen wandte sich um und lächelte ihn an. In diesem Moment sah Aragorn, dass Arwen ganz blass war. Ihre Augen hatten einen müden Ausdruck, wobei das auch von letzter Nacht kommen konnte. Doch er wusste, dass es an etwas anderem lag. "Geht es Dir nicht gut, aus Deinem Gesicht ist sämtliche Farbe gewichen". "Oh Aragorn so glücklich wie heute war ich schon lange nicht mehr. Dieses Glück verursacht in mir ein Schwindelgefühl" sagte sie sanft zu ihm. Doch Aragorn nahm sie behutsam hoch und brachte sie wieder ins Bett. Arwen wollte sich wehren, aber Aragorn duldete diesmal keinen Widerspruch. Sanft drückte er sie in die Kissen und erstickte ihren Widerspruch mit einem zärtlichen Kuss. Sie versicherte ihm nochmals, dass alles in Ordnung war und versprach ihm im Bett zu bleiben.

Als sie eingeschlafen war verließ Aragorn leise das Zimmer.

Sein Weg führte ihn in den Stall. Er betrat Hazels Box und wurde auch gleich von seinem Hengst freudig begrüßt. Aragorn streichelte über sein geschmeidiges Fell und dachte nach.

Seine Gedanken wanderten zurück zu den 2 Wochen, in denen Arwen im Bett bleiben musste. Elrond hatte ihr absolute Bettruhe verordnet, damit die tiefe Wunde verheilt und sie wieder zu Kräften kam. Die ersten Tage waren besonders schlimm. Arwens Körper schien zu glühen, da sich die Wunde entzunden hatte. Sie wurde von heftigen Fieberkrämpfen geschüttelt. Elrond tat alles für seine Tochter und auch Aragorn wachte während der ganzen Zeit an ihrem Bett. Glücklicherweise ging das Fieber bald wieder zurück und Arwens Zustand besserte sich. Bald wollte sie aufstehen aber Aragorn hielt sie davon ab. Ja seine kleine Arwen hatte ihren eigenen Kopf. Aragorn saß oft an ihrem Bett und erzählte ihr Geschichten oder las ihr etwas vor. Auch nachts ließ er sie nicht alleine, sondern schlief neben ihr ein. Oft nahm er sie in den Arm und streichelte sanft über ihr Haar bis Arwen eingeschlafen war.

Nach 2 langen Wochen war ihr Körper wieder zu Kräften gekommen. Ihre Augen strahlten wieder und ihr Gesicht hatte eine gesunde Farbe angenommen. Selbst von der tiefen Wunde war nur noch eine Narbe zurückgeblieben. Auch die Schrecken der Gefangenschaft schienen überwunden. Doch Aragorn wußte das dies nicht der Fall war. Selbst jetzt noch begegnete sie Fremden mit Vorsicht und suchte oft seine Gegenwart auf.

Ein leichter Windhauch holte ihn in die Realität zurück. Unbemerkt war Arwen in den Stall getreten. Er nahm sie in seine Arme. Ihr Gesicht hatte wieder Farbe angenommen. "Habe ich Dir nicht gesagt, dass Du im Bett....", Arwen unterbrach ihn sanft "Ich will lieber bei Dir sein, statt alleine im Bett". Sie strich ihm zärtlich über sein Gesicht und zog ihn aus dem Stall. Zielsicher steuerte Arwen den See an, wo schon ein Proviantkorb bereitstand. Schweigend setzten sie sich ins Gras und nahmen eine kleine Stärkung zu sich.

Da es sehr warm war und die Sonne hoch am Himmel stand, schlug Arwen eine Runde schwimmen vor. Aragorn hatte Bedenken, doch er konnte ihr diesen Wunsch nicht abschlagen und so befanden die beiden sich wenig später im Wasser.

Arwen schien sich im kühlen Wasser zu entspannen und auch er fühlte sich langsam wohl. Er schwam zu ihr hinüber und legte seine Arme um ihren Körper. Sanft strich er ihr eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie zärtlich. Arwen erwiderte seinen Kuss und ließ sich ganz und gar in seine starken Arme fallen. Sie vergaßen alles um sich herum und gaben sich ihrer Liebe hin.

Als die beiden am späten Nachmittag das Gasthaus betraten, waren sie vollkommen glücklich. Aragorn blickte in die Augen seiner Frau. Dort sah er Liebe, Geborgenheit und Glück. Dieser Tag hatte beiden gutgetan und Aragorn hatte seine Sorgen abgelegt. Nach einer kurzen Stärkung verschwanden sie auf ihr Zimmer. Die beiden redeten bis tief in die Nacht miteinander und planten den morgigen Aufbruch. Bis zu dem Landsitz waren es höchstens noch 2 Tagesritte.

Arwen war ein wenig erschöpft und so löschte Aragorn noch das letzte Licht und zog Arwen in seine Arme.

Die beiden fielen in einen tiefen und erholsamen Schlaf.