Prolog - Wen haben wir denn hier?



5.30 Uhr Ein gespenstischer Zug bewegt sich durch die Straßen der Stadt. Milchige und gelbliche Lichter von Autos durchdringen kaum die graue, trübe, nieselnde Brühe. Ketten von Fahrrädern. Schwankend gekrümmte Gestalten , die sich gegen den böigen Wind anstemmen und Fußgänger mit hochgeschlagenen Kragen, die Hände in den Hosen- und Jackentaschen vergraben, unter den Arm die verschossene Aktentasche geklemmt oder auch nur eine Tüte mit Broten. Alte Männer, abgehärmt, mit seltsam schnellen Schritten schlurfend wie aufgedreht,deren letzte Schicht nicht mehr fern ist. Und junge, mit weit ausholenden Schritten. Dazwischen ein kurzes Stück im Lauf, die Schultern hochgezogen. Die Gesichter oft schon zeitlos alt. Über den Straßen ein Licht, das die Blätter der Hecken blau, die Gesichter der Menschen schwärzlich färbt und ihre Lippen violett - Negative eines schlecht belichteten Farbfilms. Dazwischen ein Mädchen, das mitten auf der lebendigen Straße steht, das sehr dünn angezogen ist,obwohl die Kälte durch Mark und Bein dringt. Das Mädchen guckt leblos vor sich hin, es sah aus als würde sie etwas fixieren doch wenn man richtig hinsah, merkte man, dass ihre giftgrünen Augen kühl und schattig waren. Ihre bis zum po langen Haare hangen einfach runter sie waren nicht gekämmt, doch ihre Farbe stach einem ins Auge, Gelb- violett . Das Mädchen lief plötzlich los und trat in einen Pub an einer Ecke ein, in den Tropfenden Kessel. Dort war genau so ein Betrieb wie auf der Straßen von London. Ekliger Rauch stieg hoch zur Decke, in einer ecke saß ein kleiner Kobold, der einen Drink schlürfte, an der Bar stand wie immer der alte Tom und putze Gläser, sein Handtuch war schon schmutzig, doch er achtete nicht darauf. Er schaute das Mädchen an, das gerade zu Tür herein gekommen war, er rief zu einem seiner Freunde. "Peter, wen haben wir denn hier? Die kleine...." Das Mädchen funkelte Tom an und schritt zur Hintertür hinaus. Sie holte ihren Zauberstab heraus, der weiß und silber glitzernd war. Das Mädchen tippte mit ihrem Zauberstab gegen die Mauersteine und kurze Zeit später war schon das Tor zur Zauberwelt geöffnet.Dort herrschte wie immer ein großes Treiben. Es schien die Sonne, obwohl es in der Muggelwelt regnete und kalt war. An jedem Schaufenster standen Leute und schauten sich die Auslagen an, die in den Schaufenstern lagen. Sie schritt in das Gedränge hinein und lief schnurstracks auf ihr Ziel zu. Sie rumpelte andere Menschen an, die sie schief ansahen und beschimpften. " Hey, Kleine pass einmal auf, wo du hin gehst!". Doch sie beachtete das alles nicht und ging plötzlich in eine abseitige Straße hinein, dort klopfte sie an eine Tür und schon wurde diese geöffnet. Da stand ein alter Mann und ließ sie, ohne etwas zu sagen oder zu fragen, ein. Sie lief die paar Treppen hoch, die zum Stockwerk nach oben führten und ging in eine alte, schwarze, schmutzige Tür hinein. Das Zimmer war spärlich eingerichtet, am Fenster, das kein Licht herein schienen lies, stand ein Bett, wo ein paar Decken und Kissen lagen, sie waren unordentlich drauf verteilt. An der anderen Wand stand ein Schreibtisch, der genau so unordentlich war wie das ganze Zimmer. Auf dem Boden lagen Klamotten, schmutzige Klamotten. Das Mädchen ging zum Kleiderschrank, der neben dem Schreibtisch stand, und öffnete die Schranktür. Sie holte paar Klamotten und Unterwäsche heraus. Schon war sie wieder aus dem Zimmer und ging ins Badezimmer, dort schmiss sie ihre alten schmutzigen Klamotten in einen Korb. Sie schaute in den Spiegel. Sie stand völlig nackt vor dem Spiegel der von der Decke bis zum Fußboden reichte. Sie schaute sich an.

Das bin ich? , dachte sie erschrocken. Sie war sehr abgemagert und viel zu knochig. Überall sah man Knochen heraus ragen, hier die Hüftknochen dort die Rippen. Sie konnte es einfach nicht glauben. War sie wirklich so dünn geworden? Sie dachte doch immer, sie wäre dick. Sie konnte ihren Anblick nicht mehr ertragen und verschwand hinter der Abschirmung der Dusche. Sie wusch den ganzen Dreck von sich und sprang dann kurze Zeit wieder aus der dusche, trocknete sich flink wieder trocken und schlüpfte in die saubere Wäsche und dann in die Kleidung.Ihre Haare waren nach einem Schlenker mit dem Zauberstab wieder trocken. Sie griff nach der Bürste und zog ihre langen Haare nach vorne, damit sie sie kämmen konnte. Sie bürstete sie so lange bis sie glänzten und ganz glatt waren. Die Bürste legte sie wieder hin und nahm ein rotes Band, das zu ihrer Kleidung passte - rote Lederhosen und ein kurzes schwarzes Top - band mit dem roten Haargummi ihre Haare zusammen und lief wieder aus dem Bad. Plötzlich blieb sie im Flur stehen, denn ihr wurde ganz schwarz vor Augen, sie sah plötzlich wie jemand gequält wurde, sie wusste nicht wer, doch sie fühlte, dass sie denjenigen noch kennen lernen würde, sie spürte die Schmerzen, die der andere ertragen musste. Sie schrie nicht auf, doch plötzlich ertrug sie den Schmerz nicht mehr und sie fiel in Ohnmacht. Es war alles schwarz und sie lag auf dem Boden. Sie hatte eine zu starke Vision gehabt......

Als sie wieder erwachte lag sie in einem Licht erfüllten Raum. Es war der Gleiche, wo sie vor kurzem gewesen war, das Zimmer war aufgeräumt und ordentlich. War es wirklich vor kurzem? fragte sie sich. Schon wurde ihre Frage beantwortet. "Nein, es war nicht vor kurzem. Du hast lange geschlafen, sehr lange, meine Kleine, " sagte eine bekannte Stimme. Die Stimme kam von einer Ecke des Zimmers, wo ein Sessel stand, indem diese Person saß. "Mama." konnte das Mädchen nur flüstern. Die Frau, die eben noch im Sessel gesessen hatte, war schon am Bett ihrer Tochter. " Ich freue mich, dass du wieder bei mir bist, meine Prinzessin."

Plötzlich ging die Tür auf und ein gut aussehender junger Mann von 17 Jahren stand in der Tür und rief: "Sybill wie geht's dir..." Er verstummte und sah auf das Bett. Er erkannte das Mädchen, das da lag, nicht und fragte. "Wen haben wir denn hier?" Seine stimme hörte sich ein bisschen heiser an, wieso nur? Was tat der Anblick dieses Mädchen ihm nur an? Sie war wunderschön, hatte lila-violette Haare. Ihre grünen Augen strahlten Stärke aus. Sybill stand auf und trat zu dem jungen Mann. Sie zog ihn ins Zimmer, schloss die Tür, und stellte sich dann wieder neben das Bett ihrer Tochter. "Jalie Diggory, das ist meine Tochter, Tokessa Devon Trelawney.............."