Kapitel 2: Veni vidi vici
Als Charis am nächsten Morgen frisch geduscht und in ihrer neuen Schuluniform in den Gemeinschaftsraum trat, erwartete Seron sie bereits.,, Morgen," sagte er und zusammen gingen sie zur Großen Halle. Auf dem Weg dorthin fragte Charis:,, Und, habt ihr euch entschieden?" fragte sie, betont gleichgültig.,, In der Tat," grinste Seron.,, Du wirst dich mit dem berühmten Harry Potter duellieren." Charis wirbelte herum.,, Was?" rief sie ungläubig.,, Harry Potter ist an dieser Schule?" ,, Ja, fünfte Klasse, Gryffindor," erwiderte Seron lässig.,, Ach, und du glaubst, er wird sich einfach so mit mir duellieren? Wird er uns nicht eher verpetzen?" ,, Nein," meinte Seron.,, Malfoy hat versprochen, dafür zu sorgen. Doch der Einsatz ist hoch, Charis. Solltest du verlieren, wirst du solange du hier bist in Schimpf und Schande fallen - zumindest bei den Slytherins," warnte er sie.,, Keine Sorge, ich werde mit Sicherheit nicht verlieren. Allerdings hoffe ich doch, dass das Ganze wirklich nicht auffliegt. Ansonsten werde ich nämlich sofort wieder von der Schule fliegen und dann hat mir das Duell nicht sehr viel genützt," erklärte Charis.,, Mach dir darum keine Sorgen. Für Diskretion wird gesorgt werden," versicherte Seron ihr.
Nach dem Frühstück begleitete Seron sie in den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Charis musste sich gestehen, dass sie etwas neugierig war, wie der Unterricht wohl ablaufen würde. Sie hatte in eine der hinteren Reihen Platz genommen, neben einem Slytherin - Mädchen mit Brille, langen Haaren und Augen wie die eines Habichts.,, Entschuldige," sagte Charis an das Mädchen gewandt.,, Wie heißt der Professor?" ,, Figg, Arabella Figg," antwortete das Mädchen.,, Sie ist eine ehemalige Aurorin. Ich bin übrigens Margarethe McCunning." ,, Charis Marcioso," stellte sie sich vor. In Gedanken überlegte sie, ob ihre neue Lehrerin wohl über ihre Eltern Bescheid wusste. Charis war bis jetzt nur einem Auroren begegnet und dieser hatte sehr wohl etwas mit ihrem Nachnamen anfangen können.
Just in diesem Moment betrat Professor Figg den Raum. Sie war eine Frau in den Fünfzigern, mit ergrautem, kinnlangem Haar und einem strengen Gesicht. Ihr Blick glitt durch die Reihen und blieb an Charis hängen.,, Wer sind Sie denn?" fragte die Lehrerin verblüfft.,, Charis Marcioso," erwiderte die junge Frau.,, Marcioso?" fragte Professor Figg.,, Ja."
Charis konnte sehen, wie sich die Mundwinkel der Lehrerin ein Stück senkten und in ihren Augen glaubte sie Erkennen zu lesen. Doch sie machte keine weitere Bemerkung.,, Heute schreiben wir wie angekündigt eine kleine Überprüfung über die Verbotenen Flüche, die wir seit längerem durchgenommen haben. Schreiben Sie bitte hinter jeden Wirkungsweise, richtige Aussprache und wann er verboten wurde. Miss Marcioso, ich würde sagen, Sie schreiben mit. Ihr Test wird selbstverständlich nicht gewertet. Ich möchte nur wissen, wie weit Sie bereits im Unterrichtsstoff sind." Und Professor Figg teilte einen Stapel Blätter aus.
Zur selben Zeit saßen die Fünftklässler aus Gryffindor und Slytherin zusammen im Kerker. Sie hatten Zaubertrankunterricht bei Professor Snape. Dieser ließ sie einen Schnelligkeitstrank zusammen brauen. Malfoys Kessel befand sich direkt neben Harrys. Snape kritisierte gerade wie üblich Neville Longbottom, dessen Trank wohl zu dünn war.,, Ich hoffe, Longbottom, Sie haben nicht vor, noch einen Kessel in die Luft zu sprengen. Einer pro Schuljahr ist schon zu viel und Sie haben damit letzte Woche das Pensum für dieses Jahr erfüllt," sagte der Hauslehrer für Slytherin abwertend. Malfoy grinste. Das lief ja alles noch viel besser, als er gedacht hatte. Als Snape weiterging, um über Dean Thomas Trank zu meckern, nahm Malfoy einen von Freds Filibuster - Feuerwerkskrachern aus einer Tasche in seinem Umhang.
,, Hey, Potter, was glaubst du, was passiert wenn ich den in Heulsuses Kessel werfe?" fragte er hämisch. Harry sah auf. Er wusste es ganz genau. Der Kessel würde explodieren. Im zweiten Schuljahr hatte er selbst einmal einen dieser Kracher in Goyles Kessel geworfen.,, Malfoy, ich warne dich!" knurrte er. Draco ließ den Feuerwerkskracher ein wenig in seiner Hand zappeln.,, Wenn ich Glück habe, sieht Snape nicht einmal nach, was den Kessel zum Explodieren gebracht hat. Schließlich weiß er ja, dass Fettarsch unfähig ist," sinnierte er.,, Lass es!" flüsterte Harry bedrohlich.,, Und was gibst du mir dafür?" fragte Malfoy vergnügt. Im bereitete dieses kleine Spiel sichtlich Spaß.,, Was willst du?" fragte Harry zurück. ,, Pass auf, Potter, ich schlage dir einen kleinen Deal vor: Du duellierst dich heute Abend mit einem Slytherin und wenn du gewinnst, lasse ich Longbottom für den Rest seiner Schulzeit in Ruhe. Was sagst du dazu?" Hermine und Ron, die mittlerweile auch auf das Gespräch aufmerksam geworden waren, sagten:,, Lass es, Harry!" Genüsslich visierte Draco Nevilles Kessel schon einmal an.,, Diskretion ist Ehrensache. Keiner wird es erfahren. Das wäre nämlich für deinen Gegner sehr schlecht. Also?" ,, Harry, er will dich doch nur drankriegen!" flüsterte Ron. Harry schwieg.,, Schade." Malfoy zuckte mit den Schultern. Gerade als er ausholte, um den Kracher treffsicher in Nevilles Kessel zu versenken, sagte Harry:,, Okay." Grinsend wandte Draco sich ihm zu.,, Gut. Um ein Uhr bei uns im Gemeinschaftsraum. Dort wird uns sicher keiner stören." ,, Wieso nicht in Unserem?" fragte Harry.,, Damit McGonnagall uns erwischt? Snape kümmert sich nicht darum, was wir nachts treiben," erwiderte Malfoy, ,, Glaubst du etwa, bei diesem Einsatz würde ich schummeln? Von mir aus kannst du mitbringen, wen du willst. Solange sie uns nicht verpetzen." Harry nickte langsam.,, In Ordnung."
,, So, abgeben," sagte Professor Figg nachdem die Stunde verstrichen war. Die Schüler gaben ab und begaben sich dann nach draußen, zu den Gewächshäusern. ,, Und, wie fandest du den Test?" fragte Margarethe Charis. Diese zuckte mit den Schultern.,, In Durmstrang hat man uns nie gelehrt, wann Flüche verboten wurden. Die Spalte habe ich ganz ausgelassen." Margarethe sah sie überrascht an.,, Ihr habt nie darüber gesprochen, warum die Flüche verboten worden sind?" ,, Doch, ab und zu hat uns unser Lehrer erklärt, warum das Ministerium es für besser hielt. Aber diese Information war in Durmstrang nur nebensächlicher Natur," erklärte Charis. ,, Wir sind auch insgesamt nicht so streng mit dem Fach umgegangen. Bei uns hieß es beispielsweise nur: Dunkle Künste, nicht, Verteidigung gegen die dunklen Künste." Die Augen ihrer Klassenkameradin weiteten sich noch mehr.,, Hab ihr etwa auch. Verbotene Flüche ausprobiert?" Charis bedachte sie mit einem Grinsen.,, Sagen wir, wir haben uns ein wenig Erfahrung schon beschafft." ,, Wow, dass muss toll sein!" sagte Margarethe ehrlich.,, Na ja, es ist auf alle Fälle besser, als der staubtrockene Unterricht hier. Allerdings gab es auch bei uns Grenze," erwiderte Charis.,, Die ich überschritten habe," fügte sie in Gedanken hinzu. Margarethe seufzte.,, Tja, nichts ist perfekt."
Nach Kräuterkunde hatte Charis zwei Stunden hintereinander Alte Runen und danach ging sie mit Margarethe zum Mittagessen.,, Es hat geklappt," flüsterte Seron ihr zu, als sie wieder ihm Gegenüber Platz genommen hat.,, Dein kleines Date mit Potter findet heute Nacht um eins in unserem Gemeinschaftsraum statt." ,, In Ordnung. Irgendwelche Regeln?" fragte sie.,, Nein. Du kannst alle Zaubersprüche verwenden, die du kennst. Nur umbringen solltest du ihn nicht," erwiderte Seron.,, Gut."
Zusammen mit Lagston machte sie sich nach dem Essen auf zu Geschichte der Zauberei, ihr schlechtestes Fach seit jeher in der Schule. Es fiel Charis schwer, sich über die Vergangenheit Gedanken zu machen, denn diese konnte man nicht mehr ändern. Die Gegenwart jedoch konnte man gestalten und damit die Zukunft prägen. Es erschien ihr unsinnig, sich über etwas zu unterhalten, was schon längst passiert war. Wenigstens war in Durmstrang der Lehrer noch halbwegs interessant gewesen, doch als sie jetzt im Unterricht von Professor Binns saß, drohte sie einzuschlafen. Der Geist redete und redete ohne Punkt und Komma. Margarethe, die links neben ihr saß, schaffte es sogar, ein interessiertes Gesicht zu machen und dem Unterricht zu folgen. Seron, rechts von ihr, malte jedoch nur den Tisch an. Charis nahm ein Blatt Papier hervor und begann, einen Brief an Virgil zu schreiben. Zwischendurch sah sie immer wieder auf um eine Entdeckung zu vermeiden.
Lieber Virgil!
Ich sitze gerade in Geschichte der Zauberei. Du wirst es kaum glauben, doch der Unterricht ist noch langweiliger als der in Durmstrang! Hogwarts ist sowieso ganz anders. Erstens gibt es einen Lateinunterricht ( stattdessen darf ich mich mit Alten Runen beschäftigen) und zweitens nennt sich Dunkle Künste hier: Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ja, es ist genau so, wie es sich anhört: Staubtrockene Theorie. Ich bin nach Slytherin gekommen, wie du erwartet hattest. Malfoys Sohn ist ebenfalls in Slytherin, Fünfte Klasse. In Slytherin gibt es eine Gemeinschaft aus Schülern, die sich heimlich mit den dunklen Künsten beschäftigen. Weiß du, was ich machen muss, damit die mich aufnehmen? Mich mit Harry Potter duellieren! Ist das nicht komisch? Ich duelliere mich mit dem Jungen, der den dunklen Lord außer Gefecht gesetzt hat! Glaube aber nicht, dass dies ein großes Problem für mich werden wird. Schließlich habe ich nicht vor, ihn mit Avada Kedavra zu belegen. Ach, denk an dein Versprechen! Du weißt, bald ist für mich nur eine kurze Zeitspanne!
Charis
Direkt nach der Stunde begab sich Charis in die Eulerei. Da sie keine eigene besaß, hatte sie Seron gefragt, ob sie seine benutzen konnte. Er hatte bejaht. Bevor sie dem Vogel allerdings den Brief übergab, verzauberte sie ihn mit einem Passwort, sodass nur Virgil in würde öffnen können. Danach ging sie in ihren Schlafsaal. Margarethe lag auf ihrem Bett und las. Leise murmelte Charis den Zauberspruch, der ihren Koffer öffnete und entnahm ihm Contra legem. Es konnte sicher nicht schaden, sich noch einmal auf das Duell vorzubereiten. Sie hatte das Buch mit einem unauffälligerem Umschlag versehen, sodass sie sich - ohne sich Gedanken zu machen - auf ihr Bett legen und darin blättern konnte. Sie hatte weder vor, das Duell lange andauern zu lassen noch Potter einen großen Schaden zu zu fügen. Schließlich wäre es sehr auffällig, wenn sie ihn danach in den Krankenflügel bringen müssten.
,, Harry, ich sage dir, das ganze ist ein fürchterlicher Fehler!" sagte Hermine und fuhr sich nervös durch ihre langen, buschigen Haare. Sie befanden sich alleine im Gemeinschaftsraum, der Rest der Schüler war noch beim Abendessen.,, Du wiederholst dich, Hermine," erwiderte Harry, ,, Lass uns lieber noch einmal diesen. Rictusempra - Zauber durchgehen." Ron lag auf einem Sessel und beobachtete die Beiden. Schon seit 20 Minuten brachte Hermine Harry noch ein paar Flüche für das Duell bei, die sie bis jetzt noch nicht gelernt hatten. Mit Rictusempra konnte man während eines Duells den Gegner nach hinten schleudern, sodass er eine kurze Zeit ungeschützt für weitere Zaubersprüche war. Hermine stieß ein übertriebenes Seufzen aus:,, Harry, nur mit Rictusempra kannst du nun auch wieder nicht kämpfen. Vielleicht sollten wir es besser noch mit MimbleWimble versuchen." Harry sah sie überrascht an.,, MimbleWimble???" ,, Lehrbuch der Zaubersprüche Band sechs, Kapitel 3," erklärte Hermine, ,, Wenn du deinen Gegner triffst, wird er unfähig sein, seinen nächsten Zauber korrekt auszusprechen, sodass du dann Rictusempra anwenden könntest ohne das er sich wehren kann." ,, Krass!" kommentierte Ron.,, Das ist ja schon fast 'ne richtige Strategie, Hermine!" ,, Die uns allerdings nichts bringen wird, wenn Harrys Gegner ihn gleich mit dem ersten Fluch Schach matt setzt," meinte Hermine düster.
Um 23: 30 Uhr versammelte sich die ,Gemeinschaft' und Charis im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Ein paar Siebtklässler hatten dafür gesorgt, dass die Tische und Stühle an die Wand gepresst standen und ein relativ großer Freiraum für das Duell entstanden war. Charis hatte ihren grau-blauen Unhang an, den Virgil ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden und in ihren Augen glitzerte es.,, Charis," lächelte Seron, ,, du siehst bezaubernd aus! Wahrscheinlich fällt Potter allein bei deinem Anblick der Zauberstab vor die Füße!" ,, Ansonsten werde ich dafür sorgen, keine Angst," erwiderte Charis und grinste.,, Hoffentlich," knurrte Draco Malfoy, ,, Sonst verdirbst du mir meine ganzen zwei restlichen Schuljahre!" ,, Selbst wenn du einmal zurück liegen solltest. Auch für diese Fälle haben wir uns etwas ausgedacht," sagte Seron und zwinkerte ihr zu. Charis' Lächeln wurde sofort kühl. ,, Ich brauche eure Hilfe nicht. Ich ziehe einen fairen Kampf jedem Sieg vor," erklärte sie bestimmt. Seron hob abwehrend die Hände.,, Okay, okay, aber Malfoy hat Recht, wenn du verlierst." ,, Ich verliere nicht!" unterbrach ihn die junge Frau und in ihren Augen blitzte es. Seron entschloss sich, besser zu schwiegen. Charis nahm neben Malfoy auf dem an der Wand stehenden Sofa Platz und ließ ihren Blick durch die Reihen schweifen. Sie zählte 13 Mitglieder, davon hauptsächlich Siebt - und Sechstklässler. Malfoy und seine beiden Schergen Crabbe und Goyle schienen die einzigen Fünftklässler zu sein.,, Ich frage mich, ob er ohne die zwei aufs Klo geht," dachte sie und grinste. Malfoy schien andeutungsweise ähnliche Eigenschaften wie Virgil zu besitzen. Virgil hatte in Durmstrang auch eine kleine Gruppe um sich geschart. Er war ein sehr überzeugender Anführer.
Um kurz vor eins stand Malfoy auf und sagte:,, Ich gehe raus und warte auf Potter." Fünf Minuten später betrat er mit demselben, einem Jungen mit roten Haaren und einem Mädchen mit braunen Haaren wieder den Gemeinschaftsraum. Seron stand auf.,, Potter, es freut mich sehr, dich hier begrüßen zu dürfen," grinste er. Harrys Blick glitt durch die Reihen. Wer von diesen Figuren würde wohl sein Gegner sein?
,, Lass uns zunächst noch einmal die Regeln durchgehen," fuhr Seron fort.,, Egal wie das Duell ausgeht, keiner der hier Anwesenden wird irgendetwas ausplaudern. Es dürfen alle Flüche verwendet werden, bis auf Crucio, Avada Kedavra und Imperius und all solche, die dem Gegner einen bleibenden Schaden zufügen könnten. Wenn möglich ist es zu vermeiden, dass einer der beiden Duellanten zum Krankenflügel gebracht werden muss. Sobald einer von beiden länger als 20 Sekunden handlungsunfähig ist oder freiwillig aufgibt, ist das Duell beendet. Akzeptierst du die Regeln, Potter?" ,, Ja," sagte Harry.,, Gut, dann darf ich dir nun deine Gegnerin vorstellen: Miss Charis Marcioso," sagte Seron. Charis stand auf und hielt Potter die Hand hin.,, Es ist mir eine Ehre," meinte sie. Obwohl Harry im letzten Jahr einen Wachstumsschub gehabt hatte, reichte er der jungen Frau jedoch kaum an die Nasenspitze.,, Mir auch," erwiderte er kühl. Er erkannte in ihr den Neuzugang aus Durmstrang, der erst gestern eingetroffen war. Es überraschte ihn nicht, dass sie nach Slytherin gekommen war.
,, Dann lasst uns anfangen," sagte Seron. Die übrigen Slytherins und Ron und Hermine räumten den Duellplatz. Die Spannung im Raum war fast greifbar. Die beiden Duellanten verbeugten sich - wie es die Regeln erforderten - zunächst voreinander. Dann gingen bei einige Schritte rückwärts. Als sie ihre Positionen eingenommen hatten, sagte Seron:,, ich zähle nun bis drei, dann dürft ihr anfangen.
,,Eins."
Charis musterte Potter. In seinen Augen konnte sie keine Angst und keine Nervosität lesen und sie lächelte anerkennend.
,, Zwei."
Harry bemerkte das Lächeln auf den Lippen seiner Gegnerin. Sie schien innerlich vollkommen ruhig, doch äußerlich war sie gespannt wie eine Feder, die nur darauf wartete, losgelassen zu werden und in diesem Falle ihn mitten ins Herz zu treffen.
,, Drei!"
,, Rictusempra!" rief Harry. Charis hatte ihm den ersten Fluch überlassen. Es wunderte sie nicht, dass er mit einem Angriffsfluch begann.,, Redio!" rief sie und ihr Abwehrfluch traf auf den Potters. Es war mehr ein Test, um zu sehen, wie viel Kraft in Potters Flüchen lag, daher hatte sie nicht ihre ganze Kraft in ihren Fluch gelegt.
Wie sie nun erfuhr, war dies ein Fehler gewesen. Potters Fluch war stark, er übertraf den ihren und traf, noch durch die Überwindung ihres Fluches gestärkt, sie. Die Wucht des Fluches warf sie gute zwei Meter nach hinten auf den Rücken. Ron stieß ein lautes:,, Hah!" aus, doch Charis hatte sich schon wieder auf die Beine gerappelt.,, Nevideo!" rief sie. Ein weißer Blitz schoss aus ihrem Zauberstab, traf Potter und erzeugte einen Nebel, der den jungen als Mittelpunkt hatte und ihm die Sicht verwirrte.,, Stasius!" rief sie direkt hinterher. Zwar hörte sie Potter ebenfalls:,, Redio!" rufen, doch aufgrund des Nebels konnte er die Flugbahn ihres Fluches nicht genau erkennen und sein Fluch ging daneben. Der ihre hingegen schleuderte Potter in einer bemerkenswerten Rolle nach hinten. Schneller als sie erwartet hatte, war Harry jedoch wieder auf den Füßen. Der Nebel war mittlerweile fast verschwunden und er rief:,, MimbleWimble!" Der Fluch traf sie, ließ sie aber nur kurz zusammen zucken.,, Rictusempra!" rief Potter. Charis rief zwar einen Gegenfluch, doch dieser ging dank MimbleWimble in einem heillosen Stottern unter. Wieder schleuderte Potters Fluch sie schmerzhaft auf den Boden. Harrys Gedanken rannten. Gerade als Charis wieder aufgestanden war, rief er wieder:,, MimbleWimble!" Wieder traf er sie, doch diesmal schaffte Charis, Hermines Strategie zu überlisten.,, Ricutasempra!" stotterte sie, rief aber direkt dahinter:,, Resistusmurus!" Im selben Moment rief Harry wieder:,, Rictusempra!" Doch der Fluch erreichte Charis nicht. Harry wartete darauf, dass sie wieder zurückgewirbelt werden würde, doch sein Fluch schien sich mitten auf dem Weg aufgelöst zu haben.,, Calamtias!" rief Charis.
Die Stärke des Fluches warf Harry mehrer Meter nach hinten, fast gegen den Kamin und er blieb, stöhnend vor Schmerz, liegen. Seron begann bereits, zu zählen.
,, Eins - Zwei - Drei - Vier.."
Charis hatte ihren Zauberstab immer noch erhoben. Zugegeben, Calamtias war ein starker Fluch, doch sie bezweifelte, dass er Potter sogleich ausgeknockt hatte. Und tatsächlich, als Seron gerade bei.,, 11!" angekommen war, erhob sich ihr Gegner wieder.,, Expelliarmus!" rief er. Charis landete diesmal auf dem Bauch, ihr Zauberstab landete einen Meter rechts von ihr.
Harry wusste, dass dies seine perfekte Chance war.,, Rictusempra!" rief er. Doch auch Charis war sich der Dringlichkeit des Handelns bewusst. Obwohl sie bereits ebenfalls Schmerzen hatte, griff sie schnell nach ihrem Zauberstab, murmelte halblaut ihren Zauberspruch und. verschwand. Verblüfft blickte Harry auf das leere Feld vor ihm. Träumte er oder hatte seine Gegnerin sich gerade aufgelöst? Plötzlich ertönte hinter ihm:,, Acerio!" Der Fluch warf ihn einige Meter nach vorne, fast zu der Stelle, wo Charis eben noch gestanden hatte. Diese stand jetzt an seiner Stelle, ihre Augen scharf auf ihren am Boden liegenden Gegner gerichtet.
Ein letztes Mal raffte Harry sich auf seine Knie auf und rief:,, Rictusempra!" Doch Charis hatte keine Mühe, den Fluch per Redio auf ihn zurückzuschleudern. 20 Sekunden später war das Duell beendet. Sie hatte gewonnen.
Als Seron die zwanzig ausgesprochen hatte, ging sie auf Potter zu, der sich mittlerweile auf seine beiden Ellenbogen gestützt hatte, aber noch nicht aufgestandne war. Charis streckte ihm die Hand hin. Während sie ihm half, aufzustehen, sagte sie:,, Ich bin beeindruckt, die Stärke deiner Flüche hat mich am Anfang völlig aus dem Konzept geworfen." ,, Danke," murmelte Harry. Ron und Hermine traten auf ihn zu. Ron hatte seinen Zauberstab in der Hand.,, Gehen wir?" fragte er. Harry nickte. Zusammen verließen die der Gryffindors den Gemeinschafstraum. Kaum waren sie draußen, klopfte Seron Charis auf die Schulter.,, Herzlich Willkommen in der Gemeinschaft der dunklen Künste."
,, Harry, bist du dir sicher, dass du dir nichts getan hast?" fragte Hermine zum wiederholten Male besorgt, als sie durch das Porträtloch zu ihrem Gemeinschaftsraum traten.,, Ja," erwiderte er nachdenklich.,, Ich frage mich allerdings schon die ganze Zeit, was für einen Fluch sie als vorletztes benutzt hat. Es sah aus, als hätte sie appariert." ,, Appariert? Aber das kann sie doch noch gar nicht gelernt..." ,, Ron!!!" unterbrach Hermine ihm mit einem entnervten Gesichtsausdruck.,, Du kannst in Hogwarts nicht apparieren, wie oft soll ich dir das noch sagen?!" Missmutig erwiderte er:,, Ach, und was bitte war das dann?" Hermine zuckte mit den Schultern.,, Vielleicht war es nur ein einfacher Raumsprung. Dieser ist nur in der Lage, den Benutzer vier oder fünf Meter in eine Richtung zu bringen, aber wer weiß, welche Dinge man in Durmstrang lernt. Du hast doch auch die ganzen anderen Flüche gesehen, die sie abgeworfen hat. Ich habe nicht mal die Hälfte davon gekannt." ,, Und das will in der Tat was heißen," grinste Ron und Hermine sah ihn giftig an.,, Auf alle Fälle habe ich verloren. Draco wird Neville weiterhin terrorisieren, wie es ihm passt," seufzte Harry.,, Ach, komm schon Harry, meinst du wirklich, Malfoy hätte damit aufgehört, selbst wenn du gewonnen hättest?" fragte Ron.,, Keine Ahnung," murmelte Harry, ,, Aber zumindest wäre es mir erspart geblieben, seine hämischen Bemerkungen mir gegenüber für den Rest meiner Schuljahre ertragen zu müssen."
Noch am selben Abend fand für Charis das erste Treffen der Gemeinschaft statt. Sie war verblüfft, wie gut die Gemeinschaft organisiert zu sein schien. Zwar ging natürlich nichts über Durmstrang, doch einige der Bücher, die zur Begutachtung vor ihr auf dem Tisch lagen, erweckten ihr Interesse. Allerdings gab es keines, dass auch nur annähernd so verboten oder alt war, wie ihr Contra Legem, was sie daran erkannte, dass die Bücher vor ihr alle auf Englisch waren - Altenglische Schriften zum Teil zwar, aber eben nichts Lateinisches.,, Du siehst, Charis, wir haben genügend Lehrstoff," grinste Seron.,, Einen nette Basis, wirklich," erwiderte sie. ,, Stellt sich nur noch die Frage, was du uns zu bieten hast." Die junge Frau hatte nur darauf gewartet, dass Seron zu diesem Punkt kommen würde.,, Wartet kurz," sagte sie, stand auf und holte Contra Legem aus ihrem Schlafsaal. Als sie zurückkam, legte sie das Buch vorsichtig auf den Tisch. Seron betrachtete den Umschlag, auf dem stand: Die 100 nützlichsten Verwandlungssprüche und öffnete das Buch dann. Auf der ersten Seite fand sich der wahre Titel wieder: Contra Legem. Seron pfiff anerkennend durch die Zähne.,, Wow, von dem Buch hat mir mein Vater schon einmal erzählt. Er sagte jedoch, es gäbe nur sehr wenige Exemplare davon. Wo hast du es her?" ,, Von einem guten Freund aus Durmstrang," antwortete Charis und lächelte schief.,, Kannst du es denn auch lesen?" fragte Malfoy. Seron stieß ein kurzes Lachen aus.,, Sag mal, Draco, bist du wirklich so doof? Natürlich kann sie es lesen. Kannst du doch, oder?" wandte er sich dann wieder der jungen Frau zu. ,, Ich bin der lateinischen Sprache mächtig, ja," erwiderte sie.,, Leute," verkündete Seron, ,, Ich glaube, wir haben die perfekte Lehrmeisterin gefunden!" Er zwinkerte Charis zu. Noch in derselben Nacht nahmen sie die ersten 3 Seiten des Buches durch.
A/N: Kapitel Numero deux. Veni vidi vici dürfte jedem ein Begriff sein: Ich kam, sah, siegte.
Als Charis am nächsten Morgen frisch geduscht und in ihrer neuen Schuluniform in den Gemeinschaftsraum trat, erwartete Seron sie bereits.,, Morgen," sagte er und zusammen gingen sie zur Großen Halle. Auf dem Weg dorthin fragte Charis:,, Und, habt ihr euch entschieden?" fragte sie, betont gleichgültig.,, In der Tat," grinste Seron.,, Du wirst dich mit dem berühmten Harry Potter duellieren." Charis wirbelte herum.,, Was?" rief sie ungläubig.,, Harry Potter ist an dieser Schule?" ,, Ja, fünfte Klasse, Gryffindor," erwiderte Seron lässig.,, Ach, und du glaubst, er wird sich einfach so mit mir duellieren? Wird er uns nicht eher verpetzen?" ,, Nein," meinte Seron.,, Malfoy hat versprochen, dafür zu sorgen. Doch der Einsatz ist hoch, Charis. Solltest du verlieren, wirst du solange du hier bist in Schimpf und Schande fallen - zumindest bei den Slytherins," warnte er sie.,, Keine Sorge, ich werde mit Sicherheit nicht verlieren. Allerdings hoffe ich doch, dass das Ganze wirklich nicht auffliegt. Ansonsten werde ich nämlich sofort wieder von der Schule fliegen und dann hat mir das Duell nicht sehr viel genützt," erklärte Charis.,, Mach dir darum keine Sorgen. Für Diskretion wird gesorgt werden," versicherte Seron ihr.
Nach dem Frühstück begleitete Seron sie in den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Charis musste sich gestehen, dass sie etwas neugierig war, wie der Unterricht wohl ablaufen würde. Sie hatte in eine der hinteren Reihen Platz genommen, neben einem Slytherin - Mädchen mit Brille, langen Haaren und Augen wie die eines Habichts.,, Entschuldige," sagte Charis an das Mädchen gewandt.,, Wie heißt der Professor?" ,, Figg, Arabella Figg," antwortete das Mädchen.,, Sie ist eine ehemalige Aurorin. Ich bin übrigens Margarethe McCunning." ,, Charis Marcioso," stellte sie sich vor. In Gedanken überlegte sie, ob ihre neue Lehrerin wohl über ihre Eltern Bescheid wusste. Charis war bis jetzt nur einem Auroren begegnet und dieser hatte sehr wohl etwas mit ihrem Nachnamen anfangen können.
Just in diesem Moment betrat Professor Figg den Raum. Sie war eine Frau in den Fünfzigern, mit ergrautem, kinnlangem Haar und einem strengen Gesicht. Ihr Blick glitt durch die Reihen und blieb an Charis hängen.,, Wer sind Sie denn?" fragte die Lehrerin verblüfft.,, Charis Marcioso," erwiderte die junge Frau.,, Marcioso?" fragte Professor Figg.,, Ja."
Charis konnte sehen, wie sich die Mundwinkel der Lehrerin ein Stück senkten und in ihren Augen glaubte sie Erkennen zu lesen. Doch sie machte keine weitere Bemerkung.,, Heute schreiben wir wie angekündigt eine kleine Überprüfung über die Verbotenen Flüche, die wir seit längerem durchgenommen haben. Schreiben Sie bitte hinter jeden Wirkungsweise, richtige Aussprache und wann er verboten wurde. Miss Marcioso, ich würde sagen, Sie schreiben mit. Ihr Test wird selbstverständlich nicht gewertet. Ich möchte nur wissen, wie weit Sie bereits im Unterrichtsstoff sind." Und Professor Figg teilte einen Stapel Blätter aus.
Zur selben Zeit saßen die Fünftklässler aus Gryffindor und Slytherin zusammen im Kerker. Sie hatten Zaubertrankunterricht bei Professor Snape. Dieser ließ sie einen Schnelligkeitstrank zusammen brauen. Malfoys Kessel befand sich direkt neben Harrys. Snape kritisierte gerade wie üblich Neville Longbottom, dessen Trank wohl zu dünn war.,, Ich hoffe, Longbottom, Sie haben nicht vor, noch einen Kessel in die Luft zu sprengen. Einer pro Schuljahr ist schon zu viel und Sie haben damit letzte Woche das Pensum für dieses Jahr erfüllt," sagte der Hauslehrer für Slytherin abwertend. Malfoy grinste. Das lief ja alles noch viel besser, als er gedacht hatte. Als Snape weiterging, um über Dean Thomas Trank zu meckern, nahm Malfoy einen von Freds Filibuster - Feuerwerkskrachern aus einer Tasche in seinem Umhang.
,, Hey, Potter, was glaubst du, was passiert wenn ich den in Heulsuses Kessel werfe?" fragte er hämisch. Harry sah auf. Er wusste es ganz genau. Der Kessel würde explodieren. Im zweiten Schuljahr hatte er selbst einmal einen dieser Kracher in Goyles Kessel geworfen.,, Malfoy, ich warne dich!" knurrte er. Draco ließ den Feuerwerkskracher ein wenig in seiner Hand zappeln.,, Wenn ich Glück habe, sieht Snape nicht einmal nach, was den Kessel zum Explodieren gebracht hat. Schließlich weiß er ja, dass Fettarsch unfähig ist," sinnierte er.,, Lass es!" flüsterte Harry bedrohlich.,, Und was gibst du mir dafür?" fragte Malfoy vergnügt. Im bereitete dieses kleine Spiel sichtlich Spaß.,, Was willst du?" fragte Harry zurück. ,, Pass auf, Potter, ich schlage dir einen kleinen Deal vor: Du duellierst dich heute Abend mit einem Slytherin und wenn du gewinnst, lasse ich Longbottom für den Rest seiner Schulzeit in Ruhe. Was sagst du dazu?" Hermine und Ron, die mittlerweile auch auf das Gespräch aufmerksam geworden waren, sagten:,, Lass es, Harry!" Genüsslich visierte Draco Nevilles Kessel schon einmal an.,, Diskretion ist Ehrensache. Keiner wird es erfahren. Das wäre nämlich für deinen Gegner sehr schlecht. Also?" ,, Harry, er will dich doch nur drankriegen!" flüsterte Ron. Harry schwieg.,, Schade." Malfoy zuckte mit den Schultern. Gerade als er ausholte, um den Kracher treffsicher in Nevilles Kessel zu versenken, sagte Harry:,, Okay." Grinsend wandte Draco sich ihm zu.,, Gut. Um ein Uhr bei uns im Gemeinschaftsraum. Dort wird uns sicher keiner stören." ,, Wieso nicht in Unserem?" fragte Harry.,, Damit McGonnagall uns erwischt? Snape kümmert sich nicht darum, was wir nachts treiben," erwiderte Malfoy, ,, Glaubst du etwa, bei diesem Einsatz würde ich schummeln? Von mir aus kannst du mitbringen, wen du willst. Solange sie uns nicht verpetzen." Harry nickte langsam.,, In Ordnung."
,, So, abgeben," sagte Professor Figg nachdem die Stunde verstrichen war. Die Schüler gaben ab und begaben sich dann nach draußen, zu den Gewächshäusern. ,, Und, wie fandest du den Test?" fragte Margarethe Charis. Diese zuckte mit den Schultern.,, In Durmstrang hat man uns nie gelehrt, wann Flüche verboten wurden. Die Spalte habe ich ganz ausgelassen." Margarethe sah sie überrascht an.,, Ihr habt nie darüber gesprochen, warum die Flüche verboten worden sind?" ,, Doch, ab und zu hat uns unser Lehrer erklärt, warum das Ministerium es für besser hielt. Aber diese Information war in Durmstrang nur nebensächlicher Natur," erklärte Charis. ,, Wir sind auch insgesamt nicht so streng mit dem Fach umgegangen. Bei uns hieß es beispielsweise nur: Dunkle Künste, nicht, Verteidigung gegen die dunklen Künste." Die Augen ihrer Klassenkameradin weiteten sich noch mehr.,, Hab ihr etwa auch. Verbotene Flüche ausprobiert?" Charis bedachte sie mit einem Grinsen.,, Sagen wir, wir haben uns ein wenig Erfahrung schon beschafft." ,, Wow, dass muss toll sein!" sagte Margarethe ehrlich.,, Na ja, es ist auf alle Fälle besser, als der staubtrockene Unterricht hier. Allerdings gab es auch bei uns Grenze," erwiderte Charis.,, Die ich überschritten habe," fügte sie in Gedanken hinzu. Margarethe seufzte.,, Tja, nichts ist perfekt."
Nach Kräuterkunde hatte Charis zwei Stunden hintereinander Alte Runen und danach ging sie mit Margarethe zum Mittagessen.,, Es hat geklappt," flüsterte Seron ihr zu, als sie wieder ihm Gegenüber Platz genommen hat.,, Dein kleines Date mit Potter findet heute Nacht um eins in unserem Gemeinschaftsraum statt." ,, In Ordnung. Irgendwelche Regeln?" fragte sie.,, Nein. Du kannst alle Zaubersprüche verwenden, die du kennst. Nur umbringen solltest du ihn nicht," erwiderte Seron.,, Gut."
Zusammen mit Lagston machte sie sich nach dem Essen auf zu Geschichte der Zauberei, ihr schlechtestes Fach seit jeher in der Schule. Es fiel Charis schwer, sich über die Vergangenheit Gedanken zu machen, denn diese konnte man nicht mehr ändern. Die Gegenwart jedoch konnte man gestalten und damit die Zukunft prägen. Es erschien ihr unsinnig, sich über etwas zu unterhalten, was schon längst passiert war. Wenigstens war in Durmstrang der Lehrer noch halbwegs interessant gewesen, doch als sie jetzt im Unterricht von Professor Binns saß, drohte sie einzuschlafen. Der Geist redete und redete ohne Punkt und Komma. Margarethe, die links neben ihr saß, schaffte es sogar, ein interessiertes Gesicht zu machen und dem Unterricht zu folgen. Seron, rechts von ihr, malte jedoch nur den Tisch an. Charis nahm ein Blatt Papier hervor und begann, einen Brief an Virgil zu schreiben. Zwischendurch sah sie immer wieder auf um eine Entdeckung zu vermeiden.
Lieber Virgil!
Ich sitze gerade in Geschichte der Zauberei. Du wirst es kaum glauben, doch der Unterricht ist noch langweiliger als der in Durmstrang! Hogwarts ist sowieso ganz anders. Erstens gibt es einen Lateinunterricht ( stattdessen darf ich mich mit Alten Runen beschäftigen) und zweitens nennt sich Dunkle Künste hier: Verteidigung gegen die dunklen Künste. Ja, es ist genau so, wie es sich anhört: Staubtrockene Theorie. Ich bin nach Slytherin gekommen, wie du erwartet hattest. Malfoys Sohn ist ebenfalls in Slytherin, Fünfte Klasse. In Slytherin gibt es eine Gemeinschaft aus Schülern, die sich heimlich mit den dunklen Künsten beschäftigen. Weiß du, was ich machen muss, damit die mich aufnehmen? Mich mit Harry Potter duellieren! Ist das nicht komisch? Ich duelliere mich mit dem Jungen, der den dunklen Lord außer Gefecht gesetzt hat! Glaube aber nicht, dass dies ein großes Problem für mich werden wird. Schließlich habe ich nicht vor, ihn mit Avada Kedavra zu belegen. Ach, denk an dein Versprechen! Du weißt, bald ist für mich nur eine kurze Zeitspanne!
Charis
Direkt nach der Stunde begab sich Charis in die Eulerei. Da sie keine eigene besaß, hatte sie Seron gefragt, ob sie seine benutzen konnte. Er hatte bejaht. Bevor sie dem Vogel allerdings den Brief übergab, verzauberte sie ihn mit einem Passwort, sodass nur Virgil in würde öffnen können. Danach ging sie in ihren Schlafsaal. Margarethe lag auf ihrem Bett und las. Leise murmelte Charis den Zauberspruch, der ihren Koffer öffnete und entnahm ihm Contra legem. Es konnte sicher nicht schaden, sich noch einmal auf das Duell vorzubereiten. Sie hatte das Buch mit einem unauffälligerem Umschlag versehen, sodass sie sich - ohne sich Gedanken zu machen - auf ihr Bett legen und darin blättern konnte. Sie hatte weder vor, das Duell lange andauern zu lassen noch Potter einen großen Schaden zu zu fügen. Schließlich wäre es sehr auffällig, wenn sie ihn danach in den Krankenflügel bringen müssten.
,, Harry, ich sage dir, das ganze ist ein fürchterlicher Fehler!" sagte Hermine und fuhr sich nervös durch ihre langen, buschigen Haare. Sie befanden sich alleine im Gemeinschaftsraum, der Rest der Schüler war noch beim Abendessen.,, Du wiederholst dich, Hermine," erwiderte Harry, ,, Lass uns lieber noch einmal diesen. Rictusempra - Zauber durchgehen." Ron lag auf einem Sessel und beobachtete die Beiden. Schon seit 20 Minuten brachte Hermine Harry noch ein paar Flüche für das Duell bei, die sie bis jetzt noch nicht gelernt hatten. Mit Rictusempra konnte man während eines Duells den Gegner nach hinten schleudern, sodass er eine kurze Zeit ungeschützt für weitere Zaubersprüche war. Hermine stieß ein übertriebenes Seufzen aus:,, Harry, nur mit Rictusempra kannst du nun auch wieder nicht kämpfen. Vielleicht sollten wir es besser noch mit MimbleWimble versuchen." Harry sah sie überrascht an.,, MimbleWimble???" ,, Lehrbuch der Zaubersprüche Band sechs, Kapitel 3," erklärte Hermine, ,, Wenn du deinen Gegner triffst, wird er unfähig sein, seinen nächsten Zauber korrekt auszusprechen, sodass du dann Rictusempra anwenden könntest ohne das er sich wehren kann." ,, Krass!" kommentierte Ron.,, Das ist ja schon fast 'ne richtige Strategie, Hermine!" ,, Die uns allerdings nichts bringen wird, wenn Harrys Gegner ihn gleich mit dem ersten Fluch Schach matt setzt," meinte Hermine düster.
Um 23: 30 Uhr versammelte sich die ,Gemeinschaft' und Charis im Gemeinschaftsraum der Slytherins. Ein paar Siebtklässler hatten dafür gesorgt, dass die Tische und Stühle an die Wand gepresst standen und ein relativ großer Freiraum für das Duell entstanden war. Charis hatte ihren grau-blauen Unhang an, den Virgil ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden und in ihren Augen glitzerte es.,, Charis," lächelte Seron, ,, du siehst bezaubernd aus! Wahrscheinlich fällt Potter allein bei deinem Anblick der Zauberstab vor die Füße!" ,, Ansonsten werde ich dafür sorgen, keine Angst," erwiderte Charis und grinste.,, Hoffentlich," knurrte Draco Malfoy, ,, Sonst verdirbst du mir meine ganzen zwei restlichen Schuljahre!" ,, Selbst wenn du einmal zurück liegen solltest. Auch für diese Fälle haben wir uns etwas ausgedacht," sagte Seron und zwinkerte ihr zu. Charis' Lächeln wurde sofort kühl. ,, Ich brauche eure Hilfe nicht. Ich ziehe einen fairen Kampf jedem Sieg vor," erklärte sie bestimmt. Seron hob abwehrend die Hände.,, Okay, okay, aber Malfoy hat Recht, wenn du verlierst." ,, Ich verliere nicht!" unterbrach ihn die junge Frau und in ihren Augen blitzte es. Seron entschloss sich, besser zu schwiegen. Charis nahm neben Malfoy auf dem an der Wand stehenden Sofa Platz und ließ ihren Blick durch die Reihen schweifen. Sie zählte 13 Mitglieder, davon hauptsächlich Siebt - und Sechstklässler. Malfoy und seine beiden Schergen Crabbe und Goyle schienen die einzigen Fünftklässler zu sein.,, Ich frage mich, ob er ohne die zwei aufs Klo geht," dachte sie und grinste. Malfoy schien andeutungsweise ähnliche Eigenschaften wie Virgil zu besitzen. Virgil hatte in Durmstrang auch eine kleine Gruppe um sich geschart. Er war ein sehr überzeugender Anführer.
Um kurz vor eins stand Malfoy auf und sagte:,, Ich gehe raus und warte auf Potter." Fünf Minuten später betrat er mit demselben, einem Jungen mit roten Haaren und einem Mädchen mit braunen Haaren wieder den Gemeinschaftsraum. Seron stand auf.,, Potter, es freut mich sehr, dich hier begrüßen zu dürfen," grinste er. Harrys Blick glitt durch die Reihen. Wer von diesen Figuren würde wohl sein Gegner sein?
,, Lass uns zunächst noch einmal die Regeln durchgehen," fuhr Seron fort.,, Egal wie das Duell ausgeht, keiner der hier Anwesenden wird irgendetwas ausplaudern. Es dürfen alle Flüche verwendet werden, bis auf Crucio, Avada Kedavra und Imperius und all solche, die dem Gegner einen bleibenden Schaden zufügen könnten. Wenn möglich ist es zu vermeiden, dass einer der beiden Duellanten zum Krankenflügel gebracht werden muss. Sobald einer von beiden länger als 20 Sekunden handlungsunfähig ist oder freiwillig aufgibt, ist das Duell beendet. Akzeptierst du die Regeln, Potter?" ,, Ja," sagte Harry.,, Gut, dann darf ich dir nun deine Gegnerin vorstellen: Miss Charis Marcioso," sagte Seron. Charis stand auf und hielt Potter die Hand hin.,, Es ist mir eine Ehre," meinte sie. Obwohl Harry im letzten Jahr einen Wachstumsschub gehabt hatte, reichte er der jungen Frau jedoch kaum an die Nasenspitze.,, Mir auch," erwiderte er kühl. Er erkannte in ihr den Neuzugang aus Durmstrang, der erst gestern eingetroffen war. Es überraschte ihn nicht, dass sie nach Slytherin gekommen war.
,, Dann lasst uns anfangen," sagte Seron. Die übrigen Slytherins und Ron und Hermine räumten den Duellplatz. Die Spannung im Raum war fast greifbar. Die beiden Duellanten verbeugten sich - wie es die Regeln erforderten - zunächst voreinander. Dann gingen bei einige Schritte rückwärts. Als sie ihre Positionen eingenommen hatten, sagte Seron:,, ich zähle nun bis drei, dann dürft ihr anfangen.
,,Eins."
Charis musterte Potter. In seinen Augen konnte sie keine Angst und keine Nervosität lesen und sie lächelte anerkennend.
,, Zwei."
Harry bemerkte das Lächeln auf den Lippen seiner Gegnerin. Sie schien innerlich vollkommen ruhig, doch äußerlich war sie gespannt wie eine Feder, die nur darauf wartete, losgelassen zu werden und in diesem Falle ihn mitten ins Herz zu treffen.
,, Drei!"
,, Rictusempra!" rief Harry. Charis hatte ihm den ersten Fluch überlassen. Es wunderte sie nicht, dass er mit einem Angriffsfluch begann.,, Redio!" rief sie und ihr Abwehrfluch traf auf den Potters. Es war mehr ein Test, um zu sehen, wie viel Kraft in Potters Flüchen lag, daher hatte sie nicht ihre ganze Kraft in ihren Fluch gelegt.
Wie sie nun erfuhr, war dies ein Fehler gewesen. Potters Fluch war stark, er übertraf den ihren und traf, noch durch die Überwindung ihres Fluches gestärkt, sie. Die Wucht des Fluches warf sie gute zwei Meter nach hinten auf den Rücken. Ron stieß ein lautes:,, Hah!" aus, doch Charis hatte sich schon wieder auf die Beine gerappelt.,, Nevideo!" rief sie. Ein weißer Blitz schoss aus ihrem Zauberstab, traf Potter und erzeugte einen Nebel, der den jungen als Mittelpunkt hatte und ihm die Sicht verwirrte.,, Stasius!" rief sie direkt hinterher. Zwar hörte sie Potter ebenfalls:,, Redio!" rufen, doch aufgrund des Nebels konnte er die Flugbahn ihres Fluches nicht genau erkennen und sein Fluch ging daneben. Der ihre hingegen schleuderte Potter in einer bemerkenswerten Rolle nach hinten. Schneller als sie erwartet hatte, war Harry jedoch wieder auf den Füßen. Der Nebel war mittlerweile fast verschwunden und er rief:,, MimbleWimble!" Der Fluch traf sie, ließ sie aber nur kurz zusammen zucken.,, Rictusempra!" rief Potter. Charis rief zwar einen Gegenfluch, doch dieser ging dank MimbleWimble in einem heillosen Stottern unter. Wieder schleuderte Potters Fluch sie schmerzhaft auf den Boden. Harrys Gedanken rannten. Gerade als Charis wieder aufgestanden war, rief er wieder:,, MimbleWimble!" Wieder traf er sie, doch diesmal schaffte Charis, Hermines Strategie zu überlisten.,, Ricutasempra!" stotterte sie, rief aber direkt dahinter:,, Resistusmurus!" Im selben Moment rief Harry wieder:,, Rictusempra!" Doch der Fluch erreichte Charis nicht. Harry wartete darauf, dass sie wieder zurückgewirbelt werden würde, doch sein Fluch schien sich mitten auf dem Weg aufgelöst zu haben.,, Calamtias!" rief Charis.
Die Stärke des Fluches warf Harry mehrer Meter nach hinten, fast gegen den Kamin und er blieb, stöhnend vor Schmerz, liegen. Seron begann bereits, zu zählen.
,, Eins - Zwei - Drei - Vier.."
Charis hatte ihren Zauberstab immer noch erhoben. Zugegeben, Calamtias war ein starker Fluch, doch sie bezweifelte, dass er Potter sogleich ausgeknockt hatte. Und tatsächlich, als Seron gerade bei.,, 11!" angekommen war, erhob sich ihr Gegner wieder.,, Expelliarmus!" rief er. Charis landete diesmal auf dem Bauch, ihr Zauberstab landete einen Meter rechts von ihr.
Harry wusste, dass dies seine perfekte Chance war.,, Rictusempra!" rief er. Doch auch Charis war sich der Dringlichkeit des Handelns bewusst. Obwohl sie bereits ebenfalls Schmerzen hatte, griff sie schnell nach ihrem Zauberstab, murmelte halblaut ihren Zauberspruch und. verschwand. Verblüfft blickte Harry auf das leere Feld vor ihm. Träumte er oder hatte seine Gegnerin sich gerade aufgelöst? Plötzlich ertönte hinter ihm:,, Acerio!" Der Fluch warf ihn einige Meter nach vorne, fast zu der Stelle, wo Charis eben noch gestanden hatte. Diese stand jetzt an seiner Stelle, ihre Augen scharf auf ihren am Boden liegenden Gegner gerichtet.
Ein letztes Mal raffte Harry sich auf seine Knie auf und rief:,, Rictusempra!" Doch Charis hatte keine Mühe, den Fluch per Redio auf ihn zurückzuschleudern. 20 Sekunden später war das Duell beendet. Sie hatte gewonnen.
Als Seron die zwanzig ausgesprochen hatte, ging sie auf Potter zu, der sich mittlerweile auf seine beiden Ellenbogen gestützt hatte, aber noch nicht aufgestandne war. Charis streckte ihm die Hand hin. Während sie ihm half, aufzustehen, sagte sie:,, Ich bin beeindruckt, die Stärke deiner Flüche hat mich am Anfang völlig aus dem Konzept geworfen." ,, Danke," murmelte Harry. Ron und Hermine traten auf ihn zu. Ron hatte seinen Zauberstab in der Hand.,, Gehen wir?" fragte er. Harry nickte. Zusammen verließen die der Gryffindors den Gemeinschafstraum. Kaum waren sie draußen, klopfte Seron Charis auf die Schulter.,, Herzlich Willkommen in der Gemeinschaft der dunklen Künste."
,, Harry, bist du dir sicher, dass du dir nichts getan hast?" fragte Hermine zum wiederholten Male besorgt, als sie durch das Porträtloch zu ihrem Gemeinschaftsraum traten.,, Ja," erwiderte er nachdenklich.,, Ich frage mich allerdings schon die ganze Zeit, was für einen Fluch sie als vorletztes benutzt hat. Es sah aus, als hätte sie appariert." ,, Appariert? Aber das kann sie doch noch gar nicht gelernt..." ,, Ron!!!" unterbrach Hermine ihm mit einem entnervten Gesichtsausdruck.,, Du kannst in Hogwarts nicht apparieren, wie oft soll ich dir das noch sagen?!" Missmutig erwiderte er:,, Ach, und was bitte war das dann?" Hermine zuckte mit den Schultern.,, Vielleicht war es nur ein einfacher Raumsprung. Dieser ist nur in der Lage, den Benutzer vier oder fünf Meter in eine Richtung zu bringen, aber wer weiß, welche Dinge man in Durmstrang lernt. Du hast doch auch die ganzen anderen Flüche gesehen, die sie abgeworfen hat. Ich habe nicht mal die Hälfte davon gekannt." ,, Und das will in der Tat was heißen," grinste Ron und Hermine sah ihn giftig an.,, Auf alle Fälle habe ich verloren. Draco wird Neville weiterhin terrorisieren, wie es ihm passt," seufzte Harry.,, Ach, komm schon Harry, meinst du wirklich, Malfoy hätte damit aufgehört, selbst wenn du gewonnen hättest?" fragte Ron.,, Keine Ahnung," murmelte Harry, ,, Aber zumindest wäre es mir erspart geblieben, seine hämischen Bemerkungen mir gegenüber für den Rest meiner Schuljahre ertragen zu müssen."
Noch am selben Abend fand für Charis das erste Treffen der Gemeinschaft statt. Sie war verblüfft, wie gut die Gemeinschaft organisiert zu sein schien. Zwar ging natürlich nichts über Durmstrang, doch einige der Bücher, die zur Begutachtung vor ihr auf dem Tisch lagen, erweckten ihr Interesse. Allerdings gab es keines, dass auch nur annähernd so verboten oder alt war, wie ihr Contra Legem, was sie daran erkannte, dass die Bücher vor ihr alle auf Englisch waren - Altenglische Schriften zum Teil zwar, aber eben nichts Lateinisches.,, Du siehst, Charis, wir haben genügend Lehrstoff," grinste Seron.,, Einen nette Basis, wirklich," erwiderte sie. ,, Stellt sich nur noch die Frage, was du uns zu bieten hast." Die junge Frau hatte nur darauf gewartet, dass Seron zu diesem Punkt kommen würde.,, Wartet kurz," sagte sie, stand auf und holte Contra Legem aus ihrem Schlafsaal. Als sie zurückkam, legte sie das Buch vorsichtig auf den Tisch. Seron betrachtete den Umschlag, auf dem stand: Die 100 nützlichsten Verwandlungssprüche und öffnete das Buch dann. Auf der ersten Seite fand sich der wahre Titel wieder: Contra Legem. Seron pfiff anerkennend durch die Zähne.,, Wow, von dem Buch hat mir mein Vater schon einmal erzählt. Er sagte jedoch, es gäbe nur sehr wenige Exemplare davon. Wo hast du es her?" ,, Von einem guten Freund aus Durmstrang," antwortete Charis und lächelte schief.,, Kannst du es denn auch lesen?" fragte Malfoy. Seron stieß ein kurzes Lachen aus.,, Sag mal, Draco, bist du wirklich so doof? Natürlich kann sie es lesen. Kannst du doch, oder?" wandte er sich dann wieder der jungen Frau zu. ,, Ich bin der lateinischen Sprache mächtig, ja," erwiderte sie.,, Leute," verkündete Seron, ,, Ich glaube, wir haben die perfekte Lehrmeisterin gefunden!" Er zwinkerte Charis zu. Noch in derselben Nacht nahmen sie die ersten 3 Seiten des Buches durch.
A/N: Kapitel Numero deux. Veni vidi vici dürfte jedem ein Begriff sein: Ich kam, sah, siegte.
