Das neue Schuljahr
In der Menge die in die große Halle strömte, versuchte Hermine krampfhaft Ron und Harry ausfindig zu machen. Doch bei diesem Trubel war das eigentlich ein sehr aussichtloses Unterfangen. Einmal gelang es ihr zwar einen großen rothaarigen Kopf in der Menge zu entdecken, doch bevor sie sich bis dorthin durch kämpfen konnte, war dieser auch schon wieder abgetaucht. Erst als sie am Gryffindortisch ankam, fand sie die beiden, und setzte sich zu ihnen. Aber keiner schien Hermine zu beachten, denn sie hatten ihre Blicke in Richtung Lehrertisch gewandt, wo Dumbledore gerade aufstand und mit seiner Begrüßungsrede, die an die alten und neuen Schüler in Hogwarts gerichtet war, anfangen wollte. Da kam auch schon Prof. McGonnegal, gefolgt von einer Schar Erstklässler, in die Große Halle, und ging direkt auf den Stuhl mit dem Sprechendem Hut zu.
Hermine wusste was jetzt kommen würde, und drehte deswegen gelangweilt den kopf weg. Gelassen sah sie sich in der Halle um. Hier war sie nun wieder im schönem Hogwarts, mit allem was sie liebte und hasste. Hier und dort schwebte ein Geist durch die Halle, aber sonst war es bis auf McGonnegal, die die Namen vorließ, Mucksmäuschen still. Alle starrten wie gebannt auf den sprechenden Hut. Ihr Blick wanderte über den Hufflepufftisch, weiter über den der Ravenclaws, und zuletzt blieb an dem der Slytherins hängen. Genau in dem Augenblick drehte sich Malfoy um, und sah ihr genau in die Augen. Es war ein blick voller ...voller Verwunderung, und Hass. Ja Hass drückte seine Gefühle zu den Gryffindors wohl am besten aus, oh ja wie oft er ihr doch schon gezeigt hatte, das er sie hasste.
Hermine sah wieder zu Ron und Harry, und sie fand das es aussah, als wenn sich die beiden sich seit zehn Minuten nicht mehr bewegt hätten, denn sie starrten immer noch wie gebannt Dumbledore an. Das war doch sonst nicht ihre Art. Wenn jemand betrübt oder still durch die Gegend gegangen war, dann war das wohl eher sie. Ron und Harry waren doch immer erpicht darauf, so viele Adrenalinkicks wie möglich zu bekommen. Und eher konnte ja Voldemord wieder an die Macht kommen, als das Harry nicht superglücklich darüber wäre, das er jetzt endlich hier in Hogwarts war, und sich nicht mehr zu Hause von seinen Verwandten triezen lassen musste.
Sie wollte wissen was hier los war, und deswegen trat sie Ron, der neben ihr saß, kräftig gegen das Schienbein, um seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Er dreht sich mit vor schmerz verzogenem Gesicht um, und als er sah wer ihn so getreten hatte, verkniff er sich einen lauten Aufschrei. Aber er sagte auch nichts, saß einfach nur so da und sah sie an. Viel Zeit verstrich. Er blickte sie an, dann Harry und wieder zu ihr zurück. Sie verstand diese eigenartige benehmen nicht und deswegen fragte sie : "Ron was ist los?" Wieder sagte er nichts, sondern blickte zu Harry und wieder zu Hermine. "Habt ihr euch etwa mal wieder gezofft?" kam ihr in den Sinn, denn sie wusste das sie dieses pubertäre Verhalten irgendwoher kannte. Im letztem Jahr hatten sich die beiden bestimmt so viele Worte miteinander gewechselt, wie sonst in einer Woche. Ron sagte nichts, aber das war schon Antwort genug. Hatte sie sich es doch gedacht. Jungs! Jetzt stellte sich nur noch die Frage *warum?* Es konnte eigentlich alles sein, denn... doch weiter kam sie nicht, denn jetzt hatte Dumbledore wieder seine stimme erhoben, und lenkte somit auch ihre Aufmerksamkeit auf sich. "lieber Schüler und Kollegen, nicht zu vergessen Schülerinnen und Kolleginnen." Einige lachten, ja so war Dumbledore, und das leibten alle an ihm. "wie dem auch sei, bevor es jetzt was zu futtern gibt, muss ich euch noch darauf aufmerksam machen, das wir einen oder eine Kriminelle hier unter uns haben: einen Sexualverbrecher oder eine Sexualverbrecherin."
Ein lautes Raunen ging durch die Menge, Parvati schrie auf, und auch am Ravenclawtisch konnte man sich nicht zurück halten. Es war Cho, die rief: "Ja? Wo?". Und als Hermine das begierige leuchten in ihren Augen sah, schaute sie lieber schnell wieder weg. Dumbledore hatte ihnen kurz Zeit gelassen sich auszutauschen, doch jetzt begann er wieder zu sprechen, und alle hingen mit ihren Blicken begierig an seinen Lippen. "... denn heute wurde im Zug ein Junge bewusstlos in einem leerem Abteil gefunden, er war halbentkleidet, und nicht so wie jemand der sich umzieht. Wir dürfen also von einem Verbrechen mit sexuellem Hintergrund ausgehen. Wenn jemand weiß, was mit Mr. Longbottom ..." Wieder Brach lautes Getuschel aus, das sich aber eher auf den Gryffindortisch beschränkte. Überall konnte man Dinge wie "Stimmt wo ist Neville?", "Wieso er?", "Wieso nicht ich?" oder "Der Ärmste" hören. Doch Dumbledore brachte sie mit einem Filibuster Feuerwerkszauber wieder zur Ruhe: "...wenn also irgendjemand weiß was mit Neville passiert ist, oder wer es war, dann möchte ich ihn inständig bitten sich bei mir oder seinem Hauslehrer zu melden." Hermine war wie versteinert, sie wusste nicht wie es so weit gekommen war, oder ob sie daran Schuld hatte, oder was sie überhaupt von dem ganzem Vorfall halten sollte. Es war doch nur ein kleiner Stoß gewesen, aber stimmt: er hatte danach nicht widersprochen, oder sonst ein Lebenszeichen von sich gegeben. Allerdings musste Hermine zugeben, das sie darauf nicht sonderlich geachtet hatte, sondern sie zu diesem Zeitpunkt nur noch so schnell wie möglich aus seinem Abteil raus wollte. Es hätte ja auch sein können, das er nur vor lauter Schreck eine Weile gebraucht hatte seine Sprache wieder zu finden, ... außerdem selbst wenn sie es war, es war doch reine Notwehr, eigentlich hatte er sie ja sozusagen sexuell belästigt, nicht sie sondern er war der Täter. Doch wer würde ihr das glauben Am allerschlimmsten war jedoch der Gedanke, das es jemand herausbekommen würde, sie selbst könnte das Geheimnis schon irgendwie für sich behalten, aber was würde passieren wenn Neville wieder zu sich kam, und alles erzählt? *Sie werden mir Strafaufgaben geben, mich in Askaban einsperren, oder nein...nein sie würden mich rauswerfen!!!* diese Gedanken waren zuviel für Hermine, und sie steigerte sich immer weiter in ihren Kummer hinein *Gerade bin ich angekommen, da muss ich schon wieder weg, ich habe mich so gefreut, ... meine Freunde verlassen,.... was werden meine Eltern dazu sagen?.... hat es überhaupt noch sinn? Eigentlich könnte ich auch genauso gut gleich zu Dumbledore gehen, und ihm alles gestehen, im Endeffekt, würden sie mich sowieso finden, und wenn ich jetzt gleich zu ihm ginge würde die Strafe vielleicht etwas milder ausfallen, andererseits wenn ich versuchen würde mich durchzukämpfen, könnte ich noch soviel wie möglich lernen (und ihn sehen) bis ich wieder gehen muss. Ein zwei Tage würde ich bestimmt noch unentdeckt beleiben können, ... nein ich werde zu Dumbledore gehen jetzt gleich, nein das wäre zu auffällig dann nach dem essen ja, das könnte gehen.* Ihr Herz sackte in die Hose schon bei dem Gedanken daran Dumbledore nachher alles beichten zu müssen. Aber gerade in dem Moment fingen die Teller und Schüsseln vor ihren Augen an sich mit Speisen zu füllen. Erst jetzt bemerkte Hermine, das bei alle dem was in den letzten stunden passiert war, das Essen einfach zu kurz gekommen war, diese Beschwerde reichte auch ihr Magen, mit Hilfe eines lauten Knurren, ein. Sie schaufelte sich soviel auf den Teller, wie sie ohne aufzustehen erreichen konnte. Als sie allerdings damit fertig war, war Hermine so schlecht, das sie ohne irgendwelche Worte zu verlieren hoch in den Krankenflügel ging.
"Ich komme gleich, muss nur noch diesen Trank.. ah verflixt, jetzt habe ich doch einen... mach's dir schon bequem." rief Mme. Pompfrey. *Das scheint ja noch eine Weile zu Dauern* dachte Hermine und sah sich um. Sie kannte den Krankenflügel eigentlich zur genüge, oft genug hatte sie schon in einer dieser Betten gelegen, und wenn jemand versuchen wollte zu zählen wie viele Male sie hier war, weil Harry sich irgendetwas getan hatte, dann würde diese Person wahrscheinlich nie fertig werden.
Alle Betten waren leer, bis auf eines und Hermine konnte sich sehr gut denken, wer in diesem lag. Mit gemischten Gefühlen hörte sie ob Mme. Pompfrey noch beschäftigt war, und als sie ein leises kichern aus ihrem Arbeitszimmer hörte wunderte sie sich zwar, war sich aber sicher, das sie noch ein bisschen Zeit hatte. Leise schob sie den Vorhang der um das Bett gespannt war beiseite, immer darauf bedacht, Mme. Pompfrey nicht aufzuschrecken, und verschwand dahinter. Da lag er, Neville, er sah so niedlich und unschuldig aus wenn er schlief, aber so richtig Mitleid konnte bei Hermine nicht aufkommen, sie musste immer an den Vorfall im Zug zurückdenken, und das er da nicht annähernd so süß gewesen war, wie jetzt.
An seinem Kopf war eine große ungebräunte Stelle, und die Salbe mit der Aufschrift: " Soltia - zauberhafte Platzwundencreme, gegen alle Größen und formen von oberflächigen Verletzungen", sagte ihr, das Mme. Pompfrey hier wohl eine sehr Große wunde geheilt hatte, die sich Neville bei seinem Stoß geholt hatte. Ein Schuldgefühl kam in ihr auf, und sie wäre auch beinahe wieder in Selbstvorwürfen ausgebrochen, wenn nicht genau in dem Augenblick, Neville, der die ganze Zeit ruhig dagelegen hatte sich umdrehte und seine Augen rieb. So schnell sie konnte verschwand sie wieder von seinem Bett. Hermine wollte nicht unbedingt die erste sein, die er zu Gesicht bekam, wenn er erwachte. Gerade als sie den Vorhang wieder zugezogen hatte dreht sie sich um und erschrak. Genau vor ihr stand Albus Dumbledore. Er schaute sie an und sein Blick sah nicht nur ihr äußeres, er ging durch sie hindurch, und Hermine hatte das Gefühl, er würde ihre Gedanken lesen. Und um nicht allzu schuldbewusst auszusehen, nuschelte sie zu ihren Zehenspitzen "Guten Abend Herr Professor". *Oh Gott ist das peinlich, wenn ich weiter so mache, weiß er in weniger als zwei Sekunden das ich der Übeltäter war, und dann ist es aus. Obwohl er würde es sowieso jetzt gleich durch Neville erfahren, und ich wollte es ihm doch auch nach dem Abendessen sagen.* "Nett dich zu sehen Hermine, aber was machst du um diese Zeit bei Mr. Longbottom am Bett, solltet du nicht längst bei den anderen im Schlafsaal sein?" fragte Dumbledore genau in dem Moment, und Hermine hatte das Gefühl, das er die Antwort auf diese frage nur zu gut selbst wusste. Aber sie ließ sich nichts anmerken, und wollte gerade mit einer merkwürdigen Ausrede ansetzten, als von der anderen Seite des Vorhangs jemand sprach, und es war eindeutig Neville, der jetzt wohl wieder ganz bei Bewusstsein war, und versuchte aus sich selbst heraus zu bekommen wo und warum er hier war, denn er sagte laut zu sich selbst "Häh ... wo bin ich ... denn .... hier ... gelandet?... Warte mal, das ist doch der Krankenflügel. 'Aber was zum Teufel ist passiert, ... MmE. POMPFREY." Die letzten Worte hatte er geschrieen, und Mme. Pompfrey, die in der Zwischenzeit wohl vergessen hatte, das sie schon seit einer ganzen weile von Hermine erwartet wurde kam herein gewuselt. Flink grüßte sie Dumbledore, und wandte dann ihre ganze Aufmerksamkeit Neville zu, denn ihre Patienten und deren Wohlbefinden war für sie von höchster Bedeutung, und hatte immer Vorrang. "Und wie geht es ihnen, hier trinken sie das, dann wird alles etwas klarer." Und sie gab ihm einen grünen dampfenden Trunk. Neville schüttelte sich, aber nach ein paar Minuten und mehreren Anläufen, hatte er es endlich geschafft sich das Zeug reinzuwürgen. Danach trat Dumbledore an sein Bett.
Als sie dann denn gröbsten Smalltalk hinter sich hatten, fing er an Neville darüber auszufragen, was sich im Zug abgespielt hatte. Hermine stand mit Bangem Herzen daneben. Irgendwie schien es niemanden zu stören das sie dabei war. Dumbledore nahm sie gar nicht für voll, und nur Neville warf ihr ab und zu einen verstohlenen Blick zu.
"Also Neville, kannst du mir sagen, ob du allein in einem Zug Abteil gefahren bist?" fragte Dumbledore, der langsam ziemlich aufgeregt war, denn er kam des Rätsels Lösung immer näher. "Äh ... warum wollen sie das wissen ... Professor Dumbledore?" fragte Neville verwirrt, der wohl nicht ganz begriffen hatte was Dumbledore von ihm wollte. "Also Neville das ist so, du bist nämlich hier im Krankenflügel, weil..."Dumbledore suchte nach den richtigen Worten, ohne Neville bloß zu stellen. "...weil du bewusstlos in einem Abteil des Schulzuges gefunden wurdest, und wir nun denken, das es kein Unfall war" *Jetzt kommt es, mein Todesurteil... bitte Neville zieh's nicht so lang, es wird sonst nur noch schmerzvoller für mich!*
"Nein Professor, ich bin mir 100% sicher, das ich allein im Abteil war, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann, bin ich eingestiegen, und habe mich alleine in eins gesetzt, und alle anderen Schüler sind immer nur an meinem vorbei gelaufen, und haben sich ein anderes gesucht... wissen sie ich bin nicht so beliebt... und dann... dann.. dann..." "Dann?" hakten Mme. Pompfrey, Hermine und Dumbledore gleichzeitig nach. "ja dann... dann kann ich mich an nichts mehr erinnern, in meinem Kopf ist nur noch eine völlige Leere, ich weiß erst wieder was passiert ist, seitdem ich hier im Krankenflügel aufgewacht bin" "NEIN" jaulte Dumbledore, und Hermine sah ihn verwundert an, so kannte sie ihn gar nicht, insgeheim war sie aber über seinen lauten Ausruf froh, denn so konnte man ich ihr freudig gehauchtes "JA" nicht hören. Neville hatte vergessen was passiert war, und so würde auch sie hier in Hogwarts bleiben, ohne das irgendwer ihr Geheimnis heraus fand, und außerdem würde er nicht mehr wissen was zwischen ihnen beiden war, und das hieße falls jemand doch schon eine Freundin hatte, dann wüste sie ja doch an wenn sie sich wenden konnte. Innerlich vor Freude fast zerspringend verabschiedete sie sich von den dreien und ging hüpfend zurück in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum.
In der Menge die in die große Halle strömte, versuchte Hermine krampfhaft Ron und Harry ausfindig zu machen. Doch bei diesem Trubel war das eigentlich ein sehr aussichtloses Unterfangen. Einmal gelang es ihr zwar einen großen rothaarigen Kopf in der Menge zu entdecken, doch bevor sie sich bis dorthin durch kämpfen konnte, war dieser auch schon wieder abgetaucht. Erst als sie am Gryffindortisch ankam, fand sie die beiden, und setzte sich zu ihnen. Aber keiner schien Hermine zu beachten, denn sie hatten ihre Blicke in Richtung Lehrertisch gewandt, wo Dumbledore gerade aufstand und mit seiner Begrüßungsrede, die an die alten und neuen Schüler in Hogwarts gerichtet war, anfangen wollte. Da kam auch schon Prof. McGonnegal, gefolgt von einer Schar Erstklässler, in die Große Halle, und ging direkt auf den Stuhl mit dem Sprechendem Hut zu.
Hermine wusste was jetzt kommen würde, und drehte deswegen gelangweilt den kopf weg. Gelassen sah sie sich in der Halle um. Hier war sie nun wieder im schönem Hogwarts, mit allem was sie liebte und hasste. Hier und dort schwebte ein Geist durch die Halle, aber sonst war es bis auf McGonnegal, die die Namen vorließ, Mucksmäuschen still. Alle starrten wie gebannt auf den sprechenden Hut. Ihr Blick wanderte über den Hufflepufftisch, weiter über den der Ravenclaws, und zuletzt blieb an dem der Slytherins hängen. Genau in dem Augenblick drehte sich Malfoy um, und sah ihr genau in die Augen. Es war ein blick voller ...voller Verwunderung, und Hass. Ja Hass drückte seine Gefühle zu den Gryffindors wohl am besten aus, oh ja wie oft er ihr doch schon gezeigt hatte, das er sie hasste.
Hermine sah wieder zu Ron und Harry, und sie fand das es aussah, als wenn sich die beiden sich seit zehn Minuten nicht mehr bewegt hätten, denn sie starrten immer noch wie gebannt Dumbledore an. Das war doch sonst nicht ihre Art. Wenn jemand betrübt oder still durch die Gegend gegangen war, dann war das wohl eher sie. Ron und Harry waren doch immer erpicht darauf, so viele Adrenalinkicks wie möglich zu bekommen. Und eher konnte ja Voldemord wieder an die Macht kommen, als das Harry nicht superglücklich darüber wäre, das er jetzt endlich hier in Hogwarts war, und sich nicht mehr zu Hause von seinen Verwandten triezen lassen musste.
Sie wollte wissen was hier los war, und deswegen trat sie Ron, der neben ihr saß, kräftig gegen das Schienbein, um seine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Er dreht sich mit vor schmerz verzogenem Gesicht um, und als er sah wer ihn so getreten hatte, verkniff er sich einen lauten Aufschrei. Aber er sagte auch nichts, saß einfach nur so da und sah sie an. Viel Zeit verstrich. Er blickte sie an, dann Harry und wieder zu ihr zurück. Sie verstand diese eigenartige benehmen nicht und deswegen fragte sie : "Ron was ist los?" Wieder sagte er nichts, sondern blickte zu Harry und wieder zu Hermine. "Habt ihr euch etwa mal wieder gezofft?" kam ihr in den Sinn, denn sie wusste das sie dieses pubertäre Verhalten irgendwoher kannte. Im letztem Jahr hatten sich die beiden bestimmt so viele Worte miteinander gewechselt, wie sonst in einer Woche. Ron sagte nichts, aber das war schon Antwort genug. Hatte sie sich es doch gedacht. Jungs! Jetzt stellte sich nur noch die Frage *warum?* Es konnte eigentlich alles sein, denn... doch weiter kam sie nicht, denn jetzt hatte Dumbledore wieder seine stimme erhoben, und lenkte somit auch ihre Aufmerksamkeit auf sich. "lieber Schüler und Kollegen, nicht zu vergessen Schülerinnen und Kolleginnen." Einige lachten, ja so war Dumbledore, und das leibten alle an ihm. "wie dem auch sei, bevor es jetzt was zu futtern gibt, muss ich euch noch darauf aufmerksam machen, das wir einen oder eine Kriminelle hier unter uns haben: einen Sexualverbrecher oder eine Sexualverbrecherin."
Ein lautes Raunen ging durch die Menge, Parvati schrie auf, und auch am Ravenclawtisch konnte man sich nicht zurück halten. Es war Cho, die rief: "Ja? Wo?". Und als Hermine das begierige leuchten in ihren Augen sah, schaute sie lieber schnell wieder weg. Dumbledore hatte ihnen kurz Zeit gelassen sich auszutauschen, doch jetzt begann er wieder zu sprechen, und alle hingen mit ihren Blicken begierig an seinen Lippen. "... denn heute wurde im Zug ein Junge bewusstlos in einem leerem Abteil gefunden, er war halbentkleidet, und nicht so wie jemand der sich umzieht. Wir dürfen also von einem Verbrechen mit sexuellem Hintergrund ausgehen. Wenn jemand weiß, was mit Mr. Longbottom ..." Wieder Brach lautes Getuschel aus, das sich aber eher auf den Gryffindortisch beschränkte. Überall konnte man Dinge wie "Stimmt wo ist Neville?", "Wieso er?", "Wieso nicht ich?" oder "Der Ärmste" hören. Doch Dumbledore brachte sie mit einem Filibuster Feuerwerkszauber wieder zur Ruhe: "...wenn also irgendjemand weiß was mit Neville passiert ist, oder wer es war, dann möchte ich ihn inständig bitten sich bei mir oder seinem Hauslehrer zu melden." Hermine war wie versteinert, sie wusste nicht wie es so weit gekommen war, oder ob sie daran Schuld hatte, oder was sie überhaupt von dem ganzem Vorfall halten sollte. Es war doch nur ein kleiner Stoß gewesen, aber stimmt: er hatte danach nicht widersprochen, oder sonst ein Lebenszeichen von sich gegeben. Allerdings musste Hermine zugeben, das sie darauf nicht sonderlich geachtet hatte, sondern sie zu diesem Zeitpunkt nur noch so schnell wie möglich aus seinem Abteil raus wollte. Es hätte ja auch sein können, das er nur vor lauter Schreck eine Weile gebraucht hatte seine Sprache wieder zu finden, ... außerdem selbst wenn sie es war, es war doch reine Notwehr, eigentlich hatte er sie ja sozusagen sexuell belästigt, nicht sie sondern er war der Täter. Doch wer würde ihr das glauben Am allerschlimmsten war jedoch der Gedanke, das es jemand herausbekommen würde, sie selbst könnte das Geheimnis schon irgendwie für sich behalten, aber was würde passieren wenn Neville wieder zu sich kam, und alles erzählt? *Sie werden mir Strafaufgaben geben, mich in Askaban einsperren, oder nein...nein sie würden mich rauswerfen!!!* diese Gedanken waren zuviel für Hermine, und sie steigerte sich immer weiter in ihren Kummer hinein *Gerade bin ich angekommen, da muss ich schon wieder weg, ich habe mich so gefreut, ... meine Freunde verlassen,.... was werden meine Eltern dazu sagen?.... hat es überhaupt noch sinn? Eigentlich könnte ich auch genauso gut gleich zu Dumbledore gehen, und ihm alles gestehen, im Endeffekt, würden sie mich sowieso finden, und wenn ich jetzt gleich zu ihm ginge würde die Strafe vielleicht etwas milder ausfallen, andererseits wenn ich versuchen würde mich durchzukämpfen, könnte ich noch soviel wie möglich lernen (und ihn sehen) bis ich wieder gehen muss. Ein zwei Tage würde ich bestimmt noch unentdeckt beleiben können, ... nein ich werde zu Dumbledore gehen jetzt gleich, nein das wäre zu auffällig dann nach dem essen ja, das könnte gehen.* Ihr Herz sackte in die Hose schon bei dem Gedanken daran Dumbledore nachher alles beichten zu müssen. Aber gerade in dem Moment fingen die Teller und Schüsseln vor ihren Augen an sich mit Speisen zu füllen. Erst jetzt bemerkte Hermine, das bei alle dem was in den letzten stunden passiert war, das Essen einfach zu kurz gekommen war, diese Beschwerde reichte auch ihr Magen, mit Hilfe eines lauten Knurren, ein. Sie schaufelte sich soviel auf den Teller, wie sie ohne aufzustehen erreichen konnte. Als sie allerdings damit fertig war, war Hermine so schlecht, das sie ohne irgendwelche Worte zu verlieren hoch in den Krankenflügel ging.
"Ich komme gleich, muss nur noch diesen Trank.. ah verflixt, jetzt habe ich doch einen... mach's dir schon bequem." rief Mme. Pompfrey. *Das scheint ja noch eine Weile zu Dauern* dachte Hermine und sah sich um. Sie kannte den Krankenflügel eigentlich zur genüge, oft genug hatte sie schon in einer dieser Betten gelegen, und wenn jemand versuchen wollte zu zählen wie viele Male sie hier war, weil Harry sich irgendetwas getan hatte, dann würde diese Person wahrscheinlich nie fertig werden.
Alle Betten waren leer, bis auf eines und Hermine konnte sich sehr gut denken, wer in diesem lag. Mit gemischten Gefühlen hörte sie ob Mme. Pompfrey noch beschäftigt war, und als sie ein leises kichern aus ihrem Arbeitszimmer hörte wunderte sie sich zwar, war sich aber sicher, das sie noch ein bisschen Zeit hatte. Leise schob sie den Vorhang der um das Bett gespannt war beiseite, immer darauf bedacht, Mme. Pompfrey nicht aufzuschrecken, und verschwand dahinter. Da lag er, Neville, er sah so niedlich und unschuldig aus wenn er schlief, aber so richtig Mitleid konnte bei Hermine nicht aufkommen, sie musste immer an den Vorfall im Zug zurückdenken, und das er da nicht annähernd so süß gewesen war, wie jetzt.
An seinem Kopf war eine große ungebräunte Stelle, und die Salbe mit der Aufschrift: " Soltia - zauberhafte Platzwundencreme, gegen alle Größen und formen von oberflächigen Verletzungen", sagte ihr, das Mme. Pompfrey hier wohl eine sehr Große wunde geheilt hatte, die sich Neville bei seinem Stoß geholt hatte. Ein Schuldgefühl kam in ihr auf, und sie wäre auch beinahe wieder in Selbstvorwürfen ausgebrochen, wenn nicht genau in dem Augenblick, Neville, der die ganze Zeit ruhig dagelegen hatte sich umdrehte und seine Augen rieb. So schnell sie konnte verschwand sie wieder von seinem Bett. Hermine wollte nicht unbedingt die erste sein, die er zu Gesicht bekam, wenn er erwachte. Gerade als sie den Vorhang wieder zugezogen hatte dreht sie sich um und erschrak. Genau vor ihr stand Albus Dumbledore. Er schaute sie an und sein Blick sah nicht nur ihr äußeres, er ging durch sie hindurch, und Hermine hatte das Gefühl, er würde ihre Gedanken lesen. Und um nicht allzu schuldbewusst auszusehen, nuschelte sie zu ihren Zehenspitzen "Guten Abend Herr Professor". *Oh Gott ist das peinlich, wenn ich weiter so mache, weiß er in weniger als zwei Sekunden das ich der Übeltäter war, und dann ist es aus. Obwohl er würde es sowieso jetzt gleich durch Neville erfahren, und ich wollte es ihm doch auch nach dem Abendessen sagen.* "Nett dich zu sehen Hermine, aber was machst du um diese Zeit bei Mr. Longbottom am Bett, solltet du nicht längst bei den anderen im Schlafsaal sein?" fragte Dumbledore genau in dem Moment, und Hermine hatte das Gefühl, das er die Antwort auf diese frage nur zu gut selbst wusste. Aber sie ließ sich nichts anmerken, und wollte gerade mit einer merkwürdigen Ausrede ansetzten, als von der anderen Seite des Vorhangs jemand sprach, und es war eindeutig Neville, der jetzt wohl wieder ganz bei Bewusstsein war, und versuchte aus sich selbst heraus zu bekommen wo und warum er hier war, denn er sagte laut zu sich selbst "Häh ... wo bin ich ... denn .... hier ... gelandet?... Warte mal, das ist doch der Krankenflügel. 'Aber was zum Teufel ist passiert, ... MmE. POMPFREY." Die letzten Worte hatte er geschrieen, und Mme. Pompfrey, die in der Zwischenzeit wohl vergessen hatte, das sie schon seit einer ganzen weile von Hermine erwartet wurde kam herein gewuselt. Flink grüßte sie Dumbledore, und wandte dann ihre ganze Aufmerksamkeit Neville zu, denn ihre Patienten und deren Wohlbefinden war für sie von höchster Bedeutung, und hatte immer Vorrang. "Und wie geht es ihnen, hier trinken sie das, dann wird alles etwas klarer." Und sie gab ihm einen grünen dampfenden Trunk. Neville schüttelte sich, aber nach ein paar Minuten und mehreren Anläufen, hatte er es endlich geschafft sich das Zeug reinzuwürgen. Danach trat Dumbledore an sein Bett.
Als sie dann denn gröbsten Smalltalk hinter sich hatten, fing er an Neville darüber auszufragen, was sich im Zug abgespielt hatte. Hermine stand mit Bangem Herzen daneben. Irgendwie schien es niemanden zu stören das sie dabei war. Dumbledore nahm sie gar nicht für voll, und nur Neville warf ihr ab und zu einen verstohlenen Blick zu.
"Also Neville, kannst du mir sagen, ob du allein in einem Zug Abteil gefahren bist?" fragte Dumbledore, der langsam ziemlich aufgeregt war, denn er kam des Rätsels Lösung immer näher. "Äh ... warum wollen sie das wissen ... Professor Dumbledore?" fragte Neville verwirrt, der wohl nicht ganz begriffen hatte was Dumbledore von ihm wollte. "Also Neville das ist so, du bist nämlich hier im Krankenflügel, weil..."Dumbledore suchte nach den richtigen Worten, ohne Neville bloß zu stellen. "...weil du bewusstlos in einem Abteil des Schulzuges gefunden wurdest, und wir nun denken, das es kein Unfall war" *Jetzt kommt es, mein Todesurteil... bitte Neville zieh's nicht so lang, es wird sonst nur noch schmerzvoller für mich!*
"Nein Professor, ich bin mir 100% sicher, das ich allein im Abteil war, jedenfalls soweit ich mich erinnern kann, bin ich eingestiegen, und habe mich alleine in eins gesetzt, und alle anderen Schüler sind immer nur an meinem vorbei gelaufen, und haben sich ein anderes gesucht... wissen sie ich bin nicht so beliebt... und dann... dann.. dann..." "Dann?" hakten Mme. Pompfrey, Hermine und Dumbledore gleichzeitig nach. "ja dann... dann kann ich mich an nichts mehr erinnern, in meinem Kopf ist nur noch eine völlige Leere, ich weiß erst wieder was passiert ist, seitdem ich hier im Krankenflügel aufgewacht bin" "NEIN" jaulte Dumbledore, und Hermine sah ihn verwundert an, so kannte sie ihn gar nicht, insgeheim war sie aber über seinen lauten Ausruf froh, denn so konnte man ich ihr freudig gehauchtes "JA" nicht hören. Neville hatte vergessen was passiert war, und so würde auch sie hier in Hogwarts bleiben, ohne das irgendwer ihr Geheimnis heraus fand, und außerdem würde er nicht mehr wissen was zwischen ihnen beiden war, und das hieße falls jemand doch schon eine Freundin hatte, dann wüste sie ja doch an wenn sie sich wenden konnte. Innerlich vor Freude fast zerspringend verabschiedete sie sich von den dreien und ging hüpfend zurück in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum.
