Geheimnisse und Überraschungen

Als Hermine endlich die zweiunddreißig Gänge und zweihunderdneunzig Treppenstufen, die der kürzeste Weg zu den Gryffindors besaß, hinter sich hatte, stand sie vor dem Gemälde der fetten Damme, und das gab ihrer Freude einen kleinen Dämpfer, denn sie wusste das neue Passwort nicht. Eigentlich bekam sie es sonst immer über Percy gesagt, aber der war ja nicht mehr an der Schule. Und so richtig Zeit sich mit anderen zu unterhalten und sie danach zu fragen hatte sie heute auch nicht gefunden. Da würde ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, als hier draußen zu warten, in der Hoffnung das jemand herauskam, oder die anderen sich Sorgen machen würde, wo sie blieb.

Wartend schaute sie sich im Gang um, überall Gemälde, die sich bewegte. Anscheinend hatte Filch in den Sommerferien Langeweile gehabt, und sie alle neue hin gehängt, denn nur die wenigsten hier kannte sie. Plötzlich kam ihr eine Idee, als ihr blick an dem Bild mit Sir Cadegan, der neuerdings genau neben der fetten Dame hing, haften blieb. Sie ging zu ihm hin, und sah eine Weile belustigt zu, wie er krampfhaft versuchte auf sein Pferd zu steigen. Als er gerade wieder eine Landung auf seinen hintern machte, sprach Hermine ihn an. "Sir, könnten sie mir eventuell sagen, welches Wort die Schüler rufen, wenn sie vor dem Gemälde der (fetten) Dame stehen?" Das fett sprach Hermine nicht so laut aus, denn das war eher den Namen, den sie ihr gaben, wenn sie nicht dabei war, wer wurde schon gern als fett bezeichnet. Außerdem vertraute sie darauf, das Sir Cadegan so Stroh doof war, das er ihr sofort das Passwort sagen würde. Dieser jedoch war bei den plötzlichen Worten die Hermine an ihn gerichtet hatte so verschreckt, das er Halsüberkopf in das nächste darunter liegende Bild gefallen war, aber das lag Leider auch ein paar Etagen tiefer. So blieb Hermine gar nichts anderes übrig als wieder zu warten. Aber genau in dem Moment meldete sich die fette Damme zu Wort. Sie schien so geschmeichelt darüber zu sein, wie Hermine von ihr gesprochen hatte - an scheinend waren andere Schüler oft nicht so umsichtig - das sie sagte: " Hermine, schön ich habe dich so lange nicht mehr gesehen, na ja gut es waren Sommerferien , aber ich freue mich richtig das du wieder da bist, und ich weiß doch wie schwer es für dich sein muss das Passwort für den Schlafsaal am erstem Schultag herauszubekommen. Außerdem weiß ich doch das du eine Gryffindor bist, heut mache ich bei dir eine Ausnahme: Komme herein. Mit diesen Worten klappte das Gemälde schwungvoll beiseite, und Wärme und Lärm hüllten Hermine sofort ein, als sie eingetreten war, und sich das Gemälde hinter ihr wieder geschlossen hatte. "Hi Hermine wo warst du denn so lange?" Rief Parvati von einem der großen Sessel herüber, "Wir hatten uns schon Sorgen gemacht" Mit diesen Worten stand sie auf, und kippte gleich wieder um. Hermine ging das alles ein bisschen zu schnell, und der wenige Sauerstoff hier drinnen machte sie auch ein ziemlich dösig. Anscheinend wurde hier ein rauschendes Neues-Schuljahr-Fest gefeiert, und wo so ein Fest war, durfte natürlich der Alk nicht fehlen, überall standen Butterbierflaschen und herum, und in einer sehr großen gutgefüllten Kiste konnte Hermine noch wesentlich härtere Sachen entdecken.

Sie schien ziemlich lange weg gewesen zu sein, denn die meisten lagen schon mit eineigen Flaschen um sich rum auf dem Boden und redeten mit irgendwelchen nicht existenten Personen. Diese Fantasieerscheinungen, rief, das wusste Hermine, ein gewisses Kräuterchen hervor, das man gut durchgekauen dann anbrennen musste und die Asche danach geschnüffelt zu sich nahm. Allerdings schien das noch das harmloseste zu sein, überall lagen irgendwelche Pärchen herum und die schien es überhaupt nicht zu stören, das an ihren intimen Spielchen die ganze Öffentlichkeit teilhaben konnte. Zwar kannte Hermine nur die wenigsten von ihnen, aber irgendwie war es ihr doch peinlich.

Sie kämpfte sich durch die dicken Rauchschwaden, denn sie wollte unbedingt Ron finden, und ihr Gespräch von vorhin weiterführen, vielleicht war er ja etwas lockerer drauf, wenn er ein bisschen was intus hatte. Gerade da sichtete sie in der einen Ecke seinen roten Kopf. Allerdings hatte sie dabei nicht gesehen wer unter ihren Füßen lag, es war Harry. Er zog an ihrem Bein sodass sie stürzte, da lag sie nun in einer Pfütze, wo sie lieber nicht wissen wollte von welcher Flüssigkeit sie stammt, ihr kopf dicht neben dem von Harry. Der Gestank nach Alkohol überwältigte sie fast. Harry hatte sich wirklich tüchtig zugesoffen. Gerade als sie wieder aufstehen wollte, krallte er sich an sie und lallte ihr in Ohr "Sermine, wos warst du ich's hab's dichs gezucht, wast du bei Ron, sen bring is um. Sermine wollen wirs miteinander...." genau in dem Augenblick verdrehten sich seine Augen und sein kopf klatsche zurück in eine Pampe die ganz so aus sah, als hätte er sie schon mal im Magen gehabt. Hermine wurde übel, sie wollte nur noch weg. Sie stand auf, und da viel ihr Ron ein, den sie doch noch eben das hinten hatte stehen gesehen. Sie wühlte sich zu ihm durch, vielleicht war er ja noch nicht ganz so zu. Als sie bei ihm angekommen war stellte sie fest, das es gar nicht Ron war, sondern Fred, und zu allem Überfluss nicht allein, etwa eine "Etage" tiefer hing Katie Bell, und Freds Geräuschen nach zu schließen, konnte sich Hermine ganz genau vorstellen was sie dort unten machte. Sie hielt es nicht mehr aus. Sie ging den ganzen Weg zurück, und steuerte direkt auf die Kiste zu , die sie beim hereinkommen gesehen hatte. Ohne wirklich zu wissen, was sie da eigentlich heraus holte griff sie hinein, und zog eine Flasche ans Licht, die eigentlich gar nicht mal so schlecht aussah. Sie war blau, genau die Farbe, die Hermines jetzigen Wunschzustand ausdrückte. Hermine trank die 0,5l Flasche ohne abzusetzen leer. Danach, sah die Welt der Gryffindors schon anders aus. Die Prozente taten schnell ihre Wirkung. Keine zehn Minuten später drehte sich alles um sie herum, und es kam ihr vor als würde sie ihn den Rauchschwaden versinken. *Vielleicht hätte es eine etwas kleinere Flasche auch getan* dachte sie nur noch bei sich.

Ihr ging es dreckig, sieh fühlte sich einfach nur noch scheiße, irgendwie wollte sie einen klaren Kopf bekommen und all den Dreck den sie, unter anderem Dank Harry, an sich trug los werden. Da half nur eins, eine eiskalte Dusche. Sie raffte sich auf schleppte sich krampfhaft in Richtung Mädchenbad. Ab und zu stieß sie gegen schnarchende Personen, oder leere Flaschen. Aber trotzdem schien sie dem Bad endlich näher zu kommen. Was wäre nur, wenn jetzt McGonnegal hereinkam? Sie konnten ja schlecht die ganzen Gryffindors von der Schule verweisen. Aber darüber wollte sie einfach nicht weiter Nachdenken, denn sie spürte schon wieder wie eine Welle der Übelkeit sie übermannte, aber tapfer hielt sie es zurück, sie hatte Angst das sie auf jemanden drauf kübelte. Endlich, nach etwa einer Ewigkeit wie es Hermine erschien, gelangte sie zu den Bädern. Hier drinnen schien die Luft noch einigermaßen brauchbar, und das brachte Hermine, der Realität schon ein Stückchen näher. Das jedoch alles Spiegelverkehrt war, schob sie ihrer Drunkenheit zu. Auch den Fakt, dass hier Pissbecken an der Wand hingen überging sie. Sie nahm sich eins von den Handtüchern vom Stapel, und ging in Richtung Dusche. *Aber Moment mal, da duscht doch einer, es kann ja sein, das ich blau bin, aber deswegen noch lange nicht blöd! Vielleicht ist es ja Parvati, ach nee die hat sich seit dem sie neben ihren Sessel gestürzt ist auch nicht mehr bewegt. Dann bestimmt Lavender. Vielleicht kann sie mir ja dann wenigstens sagen wie spät es ist, ich möchte nicht zu spät zum Frühstück in die große Halle kommen, schon wegen der Stundenpläne.* Sie zog die Duschwand weg, und dort stand jemand, der ganz und gar nicht aussah wie Lavender. Es war Ron. Beide standen Stocksteif da, und Hermine fühlte sich genau wie heute Morgen, oder war es schon gestern, im tropfendem Kessel. Es war direkt lustig Ron dabei zuzuschauen wie seine Gesichtfarbe seiner Haarfarbe immer ähnlicher wurde. Irgendwie war er total süß, wie er da so dastand und sie entgeistert anstarrte. Hermine sah ihm tief in die Augen, denn sie fand, das es jetzt nicht der geeignete Augenblick war sich auf die Fußspitzen zu gucken, und das lag größtenteils daran, das Ron nichts anhatte, und es vielleicht etwas zweideutig ausgesehen hätte so nach unten zu blicken.

Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, doch es war kein negatives Gefühl, im Gegenteil, es hätte ewig so weitergehen können, doch da wurden beide aus ihrer Trance, oder ihrem Schockzustand gerissen, denn sie hörten jemand laut auf die Badezimmertür zupoltern. Was würde man denken, wenn man sie beide hier so sah, Ron nackt vor Hermine, und sie hier. Und je mehr Fantasie der Betrachter hatte, desto mehr konnte er hier rein interpretieren, Anhaltspunkte gab es ja genug. Doch irgendetwas musste geschehen, beide mussten handeln. Ron war es, der sich komischerweise zuerst bewegte, und zu Hermines heller Verwunderung zog er sie in seine Duschkabine, und schloss schnell die Tür, und schaltete zuletzt auch noch das Wasser an, um den Eindruck eines friedlichen Duscher's zu erwecken. Beide fanden es sehr schön hier so dicht an einander gedrängt zu stehen, und Hermine zog sich die Sachen aus, denn sie klebten ihr zu sehr am Körper, und Ron verstand dies als ... Zuneigung ...

Sie nahmen nichts mehr war, was um sie herum geschah, kein Zeichen der Außenwelt drang zu ihnen durch. Und so hörten sie auch nicht, das jemand wie vorhin bereits vermutet das Bad betrat, sich genau wie Hermine vorhin ein Handtuch vom Stapel nahm, und an ihrer Kabine vorbei ging. ... Doch wie sie auch, blieb dieser jemand, denn so viele Mädchen würden sich in einer Nacht nicht ins Jungenbad verlaufen, vor der Kabine stehen, und überlegte, wohl nachdem er bemerkt hatte das hier jemand war, wer es sein könnte.

Allerdings war dieser jemand schneller zu dem Entschluss gekommen, das es sich hier eventuell um Ron handeln könnte, denn er fragte etwas verkatert "Ron bist du das?" . Er und Hermine schreckten zusammen, die Stimme kam eineindeutig von Harry. Ron löste sich aus der Umschlingung von Hermine, und schickte ein gedachtes Stoßgebet zum Himmel, bevor er Harry die Antwort gab die er ihm schuldete: "Ja ich bin's Harry, aber ..." Er suchte angestrengt nach einer passenden Ausrede, um Harry davon abzulenken, ins Detail zu gehen, oder sogar die Tür zu öffnen. Doch zu spät Harry schob mit einem schwungvollem " Kann ich mir mal dein Duschbad leihen, ich ..." die Tür auf, denn weiter kam er nicht. Hermine versuchte gar nicht erst sich vorzustellen, was bei ihrem Anblick jetzt in seinem Kopf ablief. Und auch zu ihrer Verteidigung brachte keiner ein Wort heraus, wahrscheinlich wussten sie, das diese Bild für sich sprach, und jede weitere Ausrede es nur noch schlimmer machen würde. Da standen sie nun, genau wie eben, nur das Harry jetzt auch dabei war, Ron und Hermine nichts anhatten, und das die Gefühle untereinander sicherlich anders waren. Ron war der erste, der sich seine Sachen schnappte, und wortlos verschwand, gefolgt mit den Blicken von Harry, in denen man nicht lesen konnte ob sie Verwunderung oder Hass ausdrückten. Auch Harry ging , aber nicht ohne noch einmal verachtend auf sie herab zu schauen. Es war zuviel für Hermine, ihr Leben schien sich schlagartig geändert zu haben, anscheinend hatte sie ihre beiden besten und einzigsten Freunde verloren. Es kam ihr plötzlich alles so sinnlos vor, und schwere Schuldgefühle schienen sie fast zu erdrücken, wieso hatte sie nur mit Ron rum gemacht, sie wollte eigentlich gar nichts von ihm, aber jetzt hatte sie es geschafft, das sie die beiden gegeneinander ausgespielt hatte. Und so wie sie Ron und Harry kannte, würde sicherlich einer von beiden in den nächsten Tagen halbverstümmelt in einer Ecke des Schulhauses auftauchen. Zwar würde es dem anderem dann leid tun, aber sie waren so jähzornig. Ihr wurde übel, und das Bad fing an sich zu drehen. Hermines Beine zitterten, und sie konnte sich nicht mehr halten. Sie fühlte den dumpfen Schlag als Schmerz durch ihren Körper huschen, während sie auf den harten Fliesen aufschlug. Dann wurde alles schwarz um sie herum.

"Scheiße, was macht sie den hier im Jungenbad?", "Gott war das eine Nacht" ... Hermine kam zu sich, sie hörte Stimmen, nur wie von weit weg, aber sie schienen näher zu kommen. Aller Dings konnte sie nicht ausmachen von wem sie kamen, denn über sie gebeugt waren so viele Gesichter gebeugt, das sie den Sprecher nicht ausfindig machen konnte. Mit einem Schlag kam ihr alles was diese Nacht passiert war wieder zurück ins Gedächtnis. Ebenso, das sie unmächtig geworden war, und sich deshalb wahrscheinlich immer noch im Jungenbad befand! Und bei einem war sich Hermine ganz sicher: die Tatsache, das sie sich hier befand, ließ schlussfolgern, das sie das einzigste Mädchen weit und breit war. Das hätte sie auch nicht als so schlimm entfunden, wäre da nicht die Tatsche gewesen, das sie splitternackt auf dem Boden lag. ... Doch sie atmete auf, den sie war so zusammengerollt, das man(n) nicht besonders viel sehen konnte, auch wenn ihr das immer noch nicht wenig genug erschien. Aber unvermutet kam Rettung, in Form von Neville. Er legte sein Handtuch über Hermine, und half ihr beim aufstehen.

Sie konnte in den Gesichtern die unterschiedlichsten Gefühle lesen. Manche Mitleid, Scham, Freude, Belustigung oder auch Gier. Beim herausgehen flüsterte ihr jemand ins Ohr: "Toller Body!" Hermine drehte sich um, es war Fred Weasley, er und George kringelten sich vor lachen am Boden. Es kotzte sie alles nur noch an, sahen sie nicht wie sehr sie litt? Fred und George waren echte Wichser, bei der nächst besten Gelegenheit würde sie ihnen einen Fluch aufzaubern. Sie bedankte sich flüchtig bei Neville für seine Hilfe, und verließ dann ohne ein Wort die Duschen. Hermine rannte schnell die Treppen zu den Mädchenschlafsälen hoch. Dort angekommen, war sie allein, die anderen standen bestimmt noch unter der .. Dusche. Schon beim bloßem Gedanken an dieses Wort wurde ihr übel. Sie zog sich frische Sachen an, und machte sich auf den Weg zur großen Halle.

An den Tischen saßen schon einige und unterhielten sich munter, nur am Gryffindortisch der mit Abstand am leersten war ging es sehr ruhig zu. Hermine musste das erstemal seit langem wieder lächeln, als sie die Verschlafenen und verkaterten Gesichter mit den tiefen Augenringen sah. *Tja, zu lange gefeiert* schadenfroh setzte sie sich und begann eifrig zu essen. Nach und nach erschienen auch die letzten Langschläfer, und setzten sich. Hermines gute Laune hielt an, bis Harry hereinkam. Er setzt sich weit von Hermine weg, und alberte mit Fred und George herum. Als Ron immer noch nicht kam, wurde Hermine stutzig, und ihr viel siedend heiß der Gedanke von gestern ein, was wenn Harry ihm wirklich etwas angetan hatte. Eigentlich konnte sie sich das nicht wirklich vorstellen, aber solchen Hass wie er gestern hatte, und obendrein war er stockbesoffen, da konnte Hermine sich das gut denken. Sie fing an sich die schlimmsten Dinge ausmalen. Aber da trat Ron ein, er sah auch nicht besser aus als die anderen Gryffindors, aber immerhin lebte er, und das war ein beruhigendes Gefühl. Hermine konnte sich nicht vorstellen das er sich zu ihr setzten würde, denn anscheinend hatte sie es sich ja bei beiden versaut. Doch Ron schien fast ein Gentleman zu sein, anscheinend war er gestern wirklich nur wegen Harry abgehauen. Er setzte sich schweigend ihr gegenüber, und fing an sich ein Butterbrot zu schmieren. Er strich und strich, und strich.. Hermine wurde ungeduldig, er konnte doch wenigstens "Guten Morgen" sagen. Sie spürte das jemand sie anstarrte, und richtig. Harry blickte zu ihnen rüber, doch als er sah, dass sie ihn bemerkt hatte wandte er sich schnell ab, und tat wieder als wäre nicht passiert, indem er lauthals über einen von Lees Witzen lachte. Ron schlang sein essen runter, Hermine sah ihm zu, sie hatte ja gehört, das S...schmusen Hunger machte, aber das er sie deswegen nicht wahrnahm, fand sie nicht gerechtfertigt. Deswegen ergriff sie die Initiative und sagte zu Ron als hätte sie eben erst bemerkt, das er ihr gegenüber saß "Guten Morgen!" Ron zuckte zusammen, und man konnte meinen, das er Hermine wirklich nicht bemerkt hatte. Allerdings ging sein blick an ihrer Schulter vorbei, und blickte auf irgendetwas oder irgendwen hinter ihr. Hermine drehte sich um, und jetzt sah sie Professor McGonnegal, die hinter sie getreten war, und die Stundenpläne für Hermine und Ron aus dem Stapel suchte. Als Hermine sich einigermaßen von ihrem Schreck erholt hatte, den man nun mal bekam, wenn unvermittelt jemand hinter einem stand, grüßte sie auch McGonnegal mit " Guten Morgen Frau Professor!" "Morgen Miss Granger" antwortete McGonnegal nur kurzangebunden, bevor sie weiter ging. Jedenfalls hatte sie ihnen ein Gutes Gesprächsthema geliefert, so das Hermine Ron auch gleich fragte ob er nachher mit ihr zusammen Verwandlungen hatte. " Mmh" Ron schien sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen, anscheinend musste er immer wieder an gestern denken. Hermine hätte ihm am liebsten gleich direkt drauf los gefragt, was denn nun mit ihnen wäre, oder ob Ron das gestern nur aus vergnügen gemachte hatte. Irgendwie viel ihr kein passender Anfang ein. Aber diese Entscheidung wurde ihr von Dumbledore abgenommen, der genau ihn diese Augenblick anfing zu verkünden wer den nun Schulsprecher geworden war. "Sue Johnson (Ravenclaw)! Ich bitte sie vorzutreten, damit ich ihnen das Abzeichen verleihen kann. Applaus bitte!" Die ganze Halle brach in Beifall aus, glücklich, das es kein Slytherin geworden war. "So, kommen wir nun zu den Vertrauensschülern. Wie ihr wisst, hat jedes Haus einen. Ich fange bei Huffelepuff an. Ann Chili! Cho Chang, bei den Ravenclaws! Aus Slytherin Draco Malfoy! Und bei den Gryffindors ... Ach wartet, jetzt ist mir der Zettel herunter gefallen, ah.. ja, Ronald Weasley! Bitte einen tüchtigen Applaus für alle." Die Halle war von tosendem lärm erfüllt, da jeder der Tische ja einen Gewinn gemacht hatte. Sonst waren oft Buh rufe du Pfiffe zu hören, aber selbst der Slytherintisch war aus dem Häuschen. Fred und George kamen auf Ron zugestürmt und beglückwünschten ihn überschwänglich. Er war gerührt. Und man hätte es nicht für möglich gehalten, aber er brach in Tränen aus. Da stand er und heulte vor sich hin. Hermine freute sich für ihn, nun hatte er die Erwartungen seiner Eltern zum Teil erfüllt., und das war gut, den sie lastete auf ihm seit er ihn die Schule kam. Insgeheim hoffte sie, das er so etwas lockerer würde, und nicht plötzlich anfing seine rolle so wichtig zu nehmen, wie Percy es getan hatte.

Als sich langsam auch an den anderen Tischen wieder alles beruhigt hatte, und sie wieder ihre Plätze eingenommen hatten, fiel Hermine auf, das Harry immer noch in der selben Haltung auf der Bank saß, und verkrampft irgendeinen imaginären Fleck in der Luft betrachtete. Sie wusste sich nicht zu helfen, es war wie im letztem Schuljahr, als Harry und Ron sich fast ausschließlich gestritten hatte, aber wenigstens war sie damals nicht der Grund gewesen. Im Moment konnte sie nicht wie sonst Vermittler spielen und alles zum Gutem bringen, denn sie wusste nicht auf wen Harry die meiste Schuld schob, auf sie oder auf Ron!? Tja, da gab es wohl nicht viele Möglichkeiten das herauszufinden. Eine davon war, ihn direkt zu fragen, doch das verlangte viel Überwindungskraft, und Fingerspitzengefühl. *Aber was soll's, es geht hier ja immerhin um einen meiner besten Freunde, da kann ich so was ja auch mal auf mich nehmen, außerdem habe ich die Suppe eingebrockt, dann liegt es auch an mir sie wieder auszulöffeln.* Gerade, als sie diesen Entschluss gefasst hatte, den sie nicht so schnell umgehen wollte, wie den mit Dumbledore, wurde die Halle von einem Ohrenbetäubendem Rauschen erfüllt. Ja richtig, Morgenpost. Zwei Eulen landeten vor Hermine. Die eine hatte den von Hermine bestellten "Tagespropheten" im Schnabel, die andere einen roten Brief. *Scheiße ein Heuler* ging es Hermine durch den Kopf *aber was habe ich bitte getan, außer das eine, aber davon wissen doch nur Ron ich und Harry ... HARRY ... er wird es doch nicht etwa..." Weiter kam sie nicht, denn Ron der wohl genau das selbe gedacht hatte schrie plötzlich laut "Raus! Lauf!" Das lies Hermine sich angesichts des Heulers in ihrer Hand nicht zweimal sagen, Blitzschnell sprang sie auf und rannte dem Ausgang entgegen. Sie hatte es geschafft, die große Halle zu verlassen, in denen hunderte lachende Schüler saßen, und nur auf eine Plamage warteten, aber hier war sie nicht sicher, wenn der Heuler losging, und das tat er ganz sicher in ein paar Zehntelsekunden, dann konnte man drinnen immer noch alles verstehen, was bei den großen offenen Toren auch kein Wunder war. Deswegen rannte Hermine so schnell sie konnte eine Treppe hinauf und verbunkerte sich so gut es ging in einem der erstbesten Klassenzimmer.

Hier müsste sie eigentlich außer Hörweite sein. Und sie merkte, das sie sichtlich aufatmete, obwohl ihr das schlimmste mitunter noch bevorstand. Allerdings schlimmer als die Vorstellung die ganze Schule hätte von dem Ding unter der Dusche erfahren, konnte es eigentlich nicht sein. Es schienen Ewigkeiten zu verstreichen, und Hermine wunderte sich, das sie immer noch ihr Trommelfell besaß. Ron und Neville, die am Gryffindortisch eigentlich die Experten in Sachen Heuler waren ( jahrelange Erfahrungen!!!), hatten es bisher selbst noch nicht geschafft, weiter, als aus der großen Halle, heraus zu kommen. Vielleicht konnte man das ja vorher ein stellen, oder vielleicht war es auch ein gnädiger Verfasser!? Hermine sah auf ihre Uhr, sie war nun schon fünf Minuten hier, und immer noch hatte sich nichts getan. Sie wusste ja, das in der Muggelwelt es manchmal Blindgänger bei Raketen oder Bomben gab, aber hatte Hexerei solchen Lücken? *Das sollte ich wirklich mal nachlesen!* Aber jetzt war keine Zeit, solche tiefgründigen Angelegenheiten zu regeln, jetzt musste gehandelt werden, und Hermine kannte da nur eine Möglichkeit, den Brief öffnen! *Na Prost Mahlzeit!* Langsam schob sie einen ihrer manikürten Fingernägel unter den Rand der Öffnung, und riss ihn somit auf. Ein Duft von Rosen erfüllte das ganze Zimmer. *Eigenartiger Heuler ... Na dann mal los!

Kleiner Stern am Himmelszelt, du bist mein ein und alles auf dieser Welt. Dich lieb zu haben ist nicht schwer, dich zu vermissen jedoch sehr.

Wenn du den Tag wie die nacht empfindest, Einsamkeit mit Schicksal verbindest, wenn dich deine Kräfte verlassen, die Tränen, dein süßes Gesicht erfassen, du denkst die ganze Welt sei gegen dich, dann denk an mich, denn ich liebe dich.

Dein ...

Wow... irgendwie ist das süß, aber wer würde so etwas schreiben? Hier muss doch irgendwo ein Name oder so was sein!" Was bringt es einem jemandem einen Liebesbrief zu schicken, wenn man dann nicht mal seinen Namen nennt? Eventuell stehen die drei Punkte für drei Buchstaben, demnach könnte es... Ron sein... RON? Wozu, nachdem was gestern nacht zwischen uns gelaufen ist, bräuchte er dieses Theater doch nicht abziehen, dann könnte er es mir doch auch persönlich sagen. Außerdem hat er doch vorhin auch gedacht, es wäre ein Heuler, allerdings könnte er das auch nur gespielt haben. Immerhin ist er ziemlich schauspielerisch begabt, na ja hatte bei den vielen Ablenkungsmanövern und Ausreden ja auch viele Chance zu üben.* Hermine dachte lange nach, kam aber dennoch insgesamt nicht wirklich weiter. Eigentlich könnte es jeder sein, mit Ausnahme von Draco Malfoy vielleicht, obwohl der eigentlich auch in Verdacht kam, den es konnte ja ein Scherz sein.

Hermine sah ein das sie so nicht weiter kam, sie müsste schon auf eine etwas eindeutigere Anspielung der gewissen Person warten. Am meisten bedrückte sie die Gewissheit, das sie jetzt noch einen weiteren Eifersüchtigen Liebhaber am Hals haben könnte, nicht das sie das so gestörte hätte, bis vor ein paar Tagen hätte sie es sogar wahrscheinlich recht schön gefunden, aber im Moment machte es die Sache einfach noch komplizierter.

So verstrichen die Tage, ohne das Ron oder Hermine eindeutigere Schritte wagten. Abgesehen davon das die drei besten Freunde (Ron, Hermine, Harry), alle gegenseitig so taten, als würden sie sich nicht kennen. Sie vermisste das herumhängen mit den anderen, lachen, streiten, ja selbst die verbotenen Dinge die sie so oft zusammen getan hatten fehlten ihr. Doch Hermine hatte keine Ahnung was sie machen konnte, außer abwarten das sich alle s von selbst klären würde. Denn den Mut Harry direkt anzusprechen brachte sie nicht auf, und es bat sich auch keine Gelegenheit dazu, denn er ging ihr kontinuierlich aus dem Weg, und als sie sich überwunden hatte, tat er so als würde er sieh nicht hören, und fing schnell mit der erstbesten Person ein Gespräch an.