Wendungen
Hermine schlug die Augen auf, sie lag eindeutig im Krankenflügel, und der stechende Schmerz in ihrer Schläfe lies auch sofort wieder die letzten Bilder ihrer Erinnerung aufblitzen. Irgendetwas hatte sie am Kopf getroffen, und danach war sie umgefallen. Filmriss. Sie musste wohl Ohnmächtig gewesen sein. Sie wusste nicht genau, was ihr diese Übernachtung hier oben eingebrachte hatte, aber dafür kam wenigstens langsam auch die Erinnerung an die letzten tage wieder, allerdings hatte sie trotzdem das ungute Gefühl irgendetwas vergessen zu haben. Hermine hatte wie immer wenn sie hier aufgewacht war keine Ahnung wie lange genau sie nun schon hier gelegen hatte, doch da entdeckte sie einen großen Kalender an der Wand, der wohl dort aufgehängt wurde, weil es allen Schülern so ging wie ihr. Genau in dem Moment rutschte die Anzeige von Dienstag auf Mittwoch, und es war deswegen unschwer zu schließen, das es jetzt Mittwoch kurz nach null Uhr war. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, das sie irgendetwas wichtiges vergessen hatte. Und da viel es ihr siedend heiß ein, sie hatte am Montag erfahren, das sie sich am Dienstag um Mitternacht mit einem Gewissem "..." verabredet war, und der würde im Moment wahrscheinlich unten am See warten, es sei denn er hatte mitbekommen, das sie krank hier oben lag. Hermine fand es so verlockend wieder mal ein Geheimnis zu lösen, das sie selbst ein stechender Schmerz beim aufstehen nicht wieder zurück ins Bett bringen konnte. Allerdings bemerkte sie kurz darauf, dass ein loses Nachthemd wohl doch etwas zu kalt war, um damit mitternachts draußen rum zu hüpfen. Außerdem zog es am See wie Hechtsuppe. Sie nahm ihren Zauberstab, den Mme. Pompfrey immer in den Nachtschrank legte, und murmelte "Dobby", das war ein Trick um einen Hauselfen zu rufen, sie hatte ihn während ihren Studien gefunden, und fand das es eine Quälerei für die armen Geschöpfe war, nicht mal in Ruhe sein zu können, aber wenn man ihn nur einmal... eigentlich war er ja ganz nützlich ... und im Notfall... . Doch da erschien schon Dobby, und als er Hermine sah, quäkte er sofort " Dumbledore bezahlt mich, ich bekomme Urlaub, ich bin frei, mir geht's gut, mir ging's noch nie besser..." doch Hermine unterbrach ihn leicht genervt. "Das wollte ich diesmal gar nicht von dir wissen Dobby, ich wollte dich nur bitten, das du mir eventuell meinen Umhang aus meinem Zimmer holst." "Wird sofort erledigt. Gute Nacht und Gute Besserung!" Er verschwand, und wenige Sekunden später lag genau an der Stelle wo er eben gestanden hatte ihr Umhang. Dankbar zog sie ihn sich über.
Vorsichtig um nicht entdeckt zu werden huschte Hermine die Gänge entlang. Ab und zu hatte sie das Gefühl ein Schatten würde sich von ihr weg bewegen, oder ihr hinterher huschen. *Hermine reiß dich zusammen, du wirst doch nicht schwach werden, nur weil du diesmal allein unterwegs bist, und kein Harry oder Ron dich beschützen kann.* ermahnte sie sich selber. Ewig schien sie die entlosen Gänge und Treppen entlang zu huschen, und überall knackte und raschelte es. Die Tür die nach draußen führte knarrte so laut, das Hermine das Gefühl hatte, sie würde damit das ganze Schloss aufwecken. Als sich jedoch nichts rührte, und auch von Filch und Mrs. Norris weit und breit nichts zu sehen war, begann Hermine, immer im Schatten der Schlossmauer, den Weg in Richtung See zu laufen. Ein eisiger Wind blies, und Hermine bereute es keine Sekunde, das sie ihren Umhang angezogen hatte.
Der Mond spiegelte sich hell auf der hin und herschaukelnden Wasseroberfläche. Ringsum sie herum war es still, kein Laut war zu hören, weder von Mensch noch von Tier. Schon nach kurzer Zeit bemerkte Hermine das sie eine Gänsehaut hatte, und das kam nicht von der Kälte. Sie hatte das dumme Gefühl, das sie eigentlich genau hier nicht sein sollte. Aber vielleicht lag das auch nur daran, das sie das erstemal allein die Schulregeln gebrochen hatte. Doch was war, wenn es wirklich eine Falle war, Hogwarts, war zwar ziemlich sicher, aber nicht hundertprozentig, wie man in den letzten Jahren mitbekommen hatte. Hermine beschloss noch genau fünf Minuten zu warten, und dann wieder zum Schloss zurückzukehren, denn ihr war diese unheimliche stille nicht geheuer. Doch genau in dem Moment zogen Wolken vor den Mond, und es wurde stockfinster. Gerade als Hermine ihren Zauberstab packen wollte um sich etwas Licht zu verschaffen, hörte sie hinter sich einen Zweig knacken, und jemand hielt ihr die Augen zu. Es war so überraschend gekommen, das Hermine keine Chance hatte sich zu wehren, und ganz vergas zu schreien. Die Person drückte sie an den nabestehenden Baum. Dann löste sie die Hand von ihren Augen, und drückte dafür aber etwas gegen ihren Mund. Hermine war geschockt, es waren seine Lippen, er küsste sie. Wild und stürmisch, ohne überhaupt darauf zu achten, ob sie mit machte, oder ihr es gefiel. Die Wolken zogen wieder vorbei, und in dem hellen Licht des Vollmondes erkannte sie wer sie da so misshandelte, es war... Neville. Hermine wollte ihn von sich weg stoßen, und ihm sagen, das er vielleicht sein Aussehen geändert hatte, aber dafür noch lange nicht seine Persönlichkeit, als Neville zu Boden fiel. Aber es war keine Form von plötzlicher Bewusstlosigkeit, sonder jemand hatte sich Heftig gegen ihn gestemmt, und saß jetzt auf ihm drauf, während er Neville abwechselnd links und rechts mit der Faut auf sein Gesicht eindrosch. Egal was er getan hatte, das war lange noch kein Grund, ihn so übel zuzurichten. Deswegen griff Hermine ein. Sie stieß jetzt ihrerseits die Person von Neville runter, und schaffte es mit einem gekonntem Judogriff die Person unter sich zu halten. Nun sah sie, wenn sie da vor sich hatte, und mit ihm hätte Hermine bestimmt als letztes gerechnet. "Ron" hauchte Hermine, und befreite ihn sofort aus ihrem Klammergriff, "was.. was... hast du da getan?", sie deutete auf Neville, der jetzt doch bewusstlos am Boden lag. Sein Gesicht sah sehr mitgenommen aus. Doch Ron ging nicht darauf ein, stattdessen schlug er auch Hermine eine ins Gesicht, sie war baff, *das hat er jetzt nicht wirklich getan oder? Er hat mich eben nicht wirklich geschlagen?* Ihr flossen die Tränen wie Sturzbäche die Wangen hinunter, so kannte sie Ron gar nicht. Er stand da auf Hermine runtersehend: "Er hat es verdient, und du auch, ich wusste gar nicht, das Dumbledore dich als Schulnutte eingestellt hat, ist das dein Job, oder machst du immer mit jedem Beliebigem wie dem da rum? Mich hintergeht keiner! Es ist Schluss, das was unter der Dusche gelaufen ist, war ein Fehler, wie konnte ich nur auf so was wie dich reinfallen? Oh Gott widerst du mich an! Harry kann froh sein das du zuerst mit mir rumgevögelt hast, so wurde er wenigstens nicht beschmutzt, ich werde es ihm sagen, wahre Freunde halten zusammen! Und ich habe meinen besten Freund nur wegen so einer Schlampe aufgegeben!? Hast du keinen Anstand?" und mit diesen Worten spuckte er Hermine vor die Füße, drehte sich um und ging aufrechten Hauptes zum Schloss hoch. Das saß Hermine, und sie hatte nicht einmal Zeit gefunden zu erklären, dass das alles ein Missverständnis war, geschweige denn, ihn zu fragen woher er wusste, das sie hier war. Die Tränen flossen wie Sturzbäche, und sie fühlte sich von der ganzen Welt falsch verstanden, sie überlegte welcher Zauberspruch wohl der geeignetste war, um sich umzubringen, aber ihr fielen zu viele ein, sie konnte sich nicht entscheiden.
Und als sie dachte, das jetzt alles vorbei war, da sah sie in ihrem innerem ein kleines Licht aufleuchte, nur ganzklein, aber doch stark genug um sie von all ihren Selbstmord Gedanken abzubringen ... er
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie das sie sich in ihrem Bett befand, und auch ihr Schlafzeug an hatte. Es macht sie etwas stutzig, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, das sie zurückgegangen war, sie hoffte inständig, das sie das auf ihren gestrigen zustand zurückführen konnte, und es nicht Neville zuzuschreiben war. Wenn er sie hier hoch gebracht hätte, dann stände sie in seiner Schuld, und was er als Gegenleistung dafür verlangt hätte, wollte sie lieber gar nicht wissen. Sie zog sich an, die anderen Waren schon zum frühstück runtergegangen. Aber Hermine hatte keine wirkliche Lust dazu, denn dort würde sie wahrscheinlich auch Ron und oder Neville wiedertreffen, und darauf konnte sie gut und gerne verzichten. Deswegen packte sie gleich ihre Sachen für Zaubertränke in ihre Tasche, und machte sich auf den weg. Bis runter in die Kerker musste man vom Gryffindorraum ein bisschen weit laufen, denn das ganze Schloss war irgendwie so ausgelegt, das die Slytherins meist so weit wie möglich von den Gryffindors getrennt wurden wie es nur möglich war. Nach fast zehn Minuten ewigen Treppen auf und Absteigens gelangte sie endlich im Zaubertränkeunterrichtsraum an. Es war noch relativ zeitig, so das sie die erste war die erschien. Da der Raum jedoch schon offen war, setzte sie sich hinter in die letzte Reihe, Räumte ihre Bücher, Zutaten , Utensilien und ihren Kessel auf dem Tisch aus. Snape kam in den Raum, er wollte wohl schon etwas vorbereiten. Als er Hermine sah, zuckte er zusammen. "Granger, unsere kleine Streberin, müssen wir wieder die erste sein? Um ja nichts zu verpassen? Das gibt fünf Punkte Abzug für Gryffindor." Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf Snapes Gesicht aus, und es wurde immer breiter, als er sah wie Hermine sich verkniff eine Bemerkung darüber zu machen wie ungerecht dies war. " Wir werden doch nicht etwa rot werden? Das muss ihnen nicht peinlich sein Granger, oder sind sie etwa schüchtern, weil das erste Mal ein männliches Wesen sie beachtet? Ach nein, wie dumm von mir, unsre kleiner Harry hatte ja schon seine Dreckpfoten an dir." Snape musterte Hermine mit einem Abschätzigen Ausdruck von oben bis unten. Es reichte Hermine, in ihrem Liebesleben hatte sie in letzter Zeit zuviel Schande über sich ergehen lassen müssen, da wollte sie jetzt nicht auch noch auf so eine schmerzliche weise von ihm daran erinnert werden. Außerdem verkniff sie sich Snape zu belehren, das zwischen ihr und Harry nichts lief, und auch (jetzt) zwischen niemandem des anderen Geschlechts. Am Liebsten wäre sie Aufgestanden, und hätte Snape ins Gesicht geschrieen, was für ein schleimiges Arschloch er doch war, aber das traute sie sich nun auch wieder nicht, denn er hatte noch nie damit gespart ihnen Punkte abzuziehen. Und so viele Fehltritte konnte sie sich einfach nicht leisten. Außerdem würde sie nur eine Einigermaßen gute Note im Endjahresergebnis erzielen, wenn sie es sich mit Snape nicht zu sehr verscherzte. Genau in dem Moment als Snape damit anfangen wollte eine weiter abfällige Bemerkung über sie zu machen, öffnete sich die Tür und Lavender und Parvati traten ein. Hermine war in letzter Zeit noch nie so glücklich gewesen sie zu sehen. Snape jedoch machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Die beiden Mädchen sahen sich vielsagend an, und zu Hermines Verwunderung gingen sie ohne ein Guten morgen oder ähnliches weiter, und setzten sich so weit wie möglich von ihr weg. Das wäre eigentlich noch zu erklären gewesen, hätten sie dabei sich bloß nicht einen platz ausgesucht der eindeutig auf dem Slytherinbereich lag. Hermine war sich hundertprozentig sicher, das die beiden das nicht aus Unaufmerksamkeit gemacht hatten, denn alle Gryffindors wussten genau, dass das eine Verbotene Zone war, wer sich einmal, sei es Absicht oder Versehen, dort hinsetzte, dem konnte man wirklich nur eine gute Versicherung wünschen. Parvati stand jedoch wieder auf, klatschte Hermine wortlos einen Brief auf den Tisch und ging bevor Hermine sie auch nur auf ihr Sitzproblem aufmerksam machen konnte. Wieder öffnete sich die Tür, und ein Schwall Slytherins kam herein. Hermine hielt unter ihrem Tisch zitternd den Zauberstab in ihren Händen, um im Fall der Fälle, der jetzt wahrscheinlich eintreten würde, Parvati und Lavender verteidigen zu können. Doch zu ihrem erstaunen geschah nichts, die meisten tuschelten nur mit einander und setzten sich dann auf ihre Plätze. Hermine fiel auf, das Malfoy nicht unter ihnen war, und ihr wurde bewusst, das die anderen nichts Taten, weil ihr inoffizieller Anführer nicht dabei war. Auch Parvati und Lavender schienen jetzt den Ernst der Lage zu Begreifen, und entschieden sich doch auf die Gryffindorseite zu wechseln. Allerdings nahmen sie weiterhin die von ihr so weit wie möglich entferntesten Plätze ein, auch wenn sie dafür in Kauf nehmen mussten genau in Snapes Schusslinie zu stehen. Irgendetwas an ihr schien sie zu stören, doch Hermine konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen, außer das Ron ... *ja was wäre wenn Ron wirklich alles ausgeplaudert hätte? Wenn er alles noch ein bisschen ausschmückt und verdreht könnte es leicht so aussehen, als hätte ich einen hinterhältigen Liebeszauber angewandt um ihn auszunutzen. Na Toll! Oder Neville hat damit geprotzt wie er und ich zusammen sind, obwohl, mit den Augen die er hat, würde er sich wahrscheinlich nicht in die Öffentlichkeit wagen. Etwas Gutes hatte Rons Attacke schon, ich habe Neville eine Weile vom Hals!* Und tatsächlich, Neville kreuzte die ganze Zaubertränkestunde nicht auf. Auf einmal fiel Hermine der Brief wieder ein, den sie von Parvati bekommen hatte. Vielleicht klärte der ja auf, warum die beiden so sauer auf sie war. Ihr war klar, das es wahrscheinlich keinen Ungünstigeren Zeitpunkt gab einen Geheimen und wichtigen Brief zu lesen, als in Zaubertränke, aber Hermine wollte es unbedingt wissen. Diese Neugier war zwar ziemlich nervig, aber sie ließ sich einfach nicht bändigen. Deswegen öffnete Hermine den Umschlag vorsichtig unter ihrer Bank. Sie versuchte auszusehen, als wenn sie krampfhaft in ihr Heft starrt, dabei schielte sie aber an der Tischkante vorbei, und linste mit den Augen auf den Brief, den sie gerade unter ihrem Tisch entfaltete. "Ah Mrs. Granger, erklären sie ihren verstandlosen Mitschülern doch bitte noch ein mal, was ich eben gerade gesagt habe!" Hermine schrak zusammen, sie hatte nicht bemerkt das Snape immer näher gekommen war. Er stand jetzt direkt hinter ihr, und sah eindeutig auf den Brief, den sie auf ihrem schoss liegen hatte. "Ah, der Unterricht scheint unsere kleine Streber in nicht zu interessieren? Sie denken wohl sie könnten alles besser? Geben sie mir den Brief den sie unter dem Tisch verstecken! Wenn hier jemand im unterricht Liebesbriefe bekommt, dann finde ich es nur gerecht, wenn sie alle zu hören bekommen!" Die Slytherins, hörten sofort auf mit lachen, und warteten gespannt wie Kleine Kinder auf eine Gute-Nacht-Geschichte. Hermine merkte wie sie sich immer kleiner machte, sie hoffte wirklich, das wenn Parvati schlüpfrige Details wusste, sie diese bitte nicht all zu sehr in diesem Brief schilderte. Snape räusperte sich, denn er wusste wie man die Spannung (oder die Folter) ins unermessliche steigern konnte. Dann begann er:
Liebe Ms. Granger,
hiermit bitte ich sie mich wegen einer wichtigen Angelegenheit heute Nachmittag in meinem Büro aufzusuchen.
Mit freundliche Grüßen Albus Dumbledore
Die Slytherins wussten nicht ob sie lachten durften oder nicht, immerhin fanden sie die Vorstellung das Hermine von Dumbledore einen Liebesbrief bekommen haben sollte schon recht witzig, aber als sie Snapes Gesichtsausdruck sahen wurden sie gleich wieder still. Alle wussten, das Snape Dumbledore sehr schätze. Und auch ein Slytherin konnte es sich bei seinem Hauslehrer verderben, wenn er etwas falsches tat, allerdings war die Grenze die sie nicht überschreiten durften wesentlich höher angesetzt als die bei den Gryffindors. Er wurde auf einmal auffallend ernst, und gab Hermine ohne weitere Bemerkungen den Brief zurück. Hermine war verwundert, weniger über Snapes Getue, denn sie wusste das er es sich keinesfalls mit Dumbledore verderben wollte, mehr verwunderte sie der Inhalt, denn was könnte Dumbledore von ihr wollen? Wusste er was zwischen allen und ihr gelaufen war, denn immerhin hatte er ja Parvati und Lavender den Brief gegeben, und außerdem gab es mit den beiden ja immer noch das Problem, was sie gegen Hermine hatten. Hermine merkte wie ihr Schädel brummte, in letzter Zeit waren ihr die ganzen Sachen einfach über den Kopf gewachsen, und eigentlich schlidderte sie von der einen Pampe in die nächste, denn außer der Duschsache mit Ron, hatte sie eigentlich an nichts direkt Schuld gehabt, jedoch zog alles immer mehr nach sich, und machte dadurch wiederum den ganzen Rest noch komplizierter. Gott Sei Dank war genau in diesem Augenblick die Stunde zu Ende, und Hermine war eine der ersten die den Raum verließ. Sie rannte förmlich die Gänge entlang, zurück in den Gemeinschaftsraum, um die Bücher zu holen die sie nach dem Mittagessen brauchte. Dort angelangen, war sie ziemlich außer Puste, denn wie gesagt, der Weg war nicht gerade kurz gewesen. Dennoch sprintete sie auch noch die Treppen zum Mädchenschlafsaal hoch. Als sie gerade die Tür aufstoßen wollte, stoppte sie. An der Tür Hing ein großes Schild, was fast wie eine Reklametafel aussah. Dort stand: Hermine Granger: Liebesdienste zu alles Tagen und Uhrzeiten, auch Duschspielchen inklusive!!! Hermine stockte der Atem, sie hatte gedacht das das gestern Nacht ein Ausrutscher gewesen war, aber das Ron wirklich so gemein sein konnte , hätte sie sich niemals träumen lasse. Sie wollte es nicht, aber die Tränen liefen ihr mal wieder in Strömen die Wangen hinunter. Doch die Wut packte sie. Hatte er ihr nicht schon genug weh getan? Musste er jetzt auch noch das schönste was sie im Leben hatte ruinieren? Sie krallte ihre Fingernägel am Schild fest, und versuchte es abzureißen, aber es blieb fest an der Wand und rührte sich kein Stück. Ron musste es mit einem Zauber belegt haben. Hermine fluchte, so das aus ihrem Zauberstab ein Strahl zischender roter Funken hervorschoss, und ein schwarze Loch in den Teppich brannte. Da viel ihr ein, das sie ja auch Magie verwenden könnte, um es wieder los zu werden. Immerhin war sie, auch wenn es etwas selbstverliebt klang, um einiges besser im Zaubern als Ron. Sie versuchte es mit allen möglichen Sprüchen die ihr auf die Schnelle einfiel, aber keiner half, auch als sie zu guter letzt ein Großes Tuch drüberhängen wollt, bemerkte sie, das weder Reizzwecken noch Klebestreifen es länger als zwei Sekunden an der Tür hielt. Hermine gab auf. Anscheinen hatte Ron einen Zauberspruch genommen, der aus etwas höheren Klassen stammte. Für ihn war es ja nicht schwer, durch Fred oder George an einen Ran zu kommen, aber für sie stellte es zur Zeit ein noch unüberwindliches Hindernis dar, denn hierzu hätte sie etwas höhere Magie gebraucht. Hermine wollte sich gar nicht erst ausmalen, was passieren würde wenn die anderen davon Wind bekamen. Hoffentlich hielten sie es für einen Scherz. *Das schlimmste wer, wenn jemand mit Galeonen, Sikeln oder Knuts käme und dann wirklich eindeutig zweideutige Sachen mit mir besprechen und später auch praktizieren wollte!* dachte sie verzweifelt. Genau in dem Moment hörte sie fröhliche Stimmen und Geräusche, sowie Schritte die die Treppen hoch kommen, Hermine wurde schlecht, jetzt würde sie ja herausfinden wie die anderen dieses Schild aufnahmen. Aber sie wollte das doch lieber von einem ungefährlicherem Standpunkt aus beobachten. Deswegen sah sie keine andere Möglichkeit, als in das Zimmer zu gehen, und abzuwarten. Die Schritte kamen immer näher, und Hermine merkte wie ihre Hände zitterten, während sie ihr Ohr gegen die Tür presste. "Hey Dean guck mal hier." Sie schauderte, es waren ihre Klassenkameraden Dean Thomas, und Seamus Finnegan. " Ey echt, Hermine hat sich seit den Sommerferien voll verändert" "Aber, aber sie sieht jetzt so heiß aus, die würde ich schon gern mal flach legen." "Ich auch, los nachher haben wir doch ne Freistunde, und da können wir ja mal sehen was sie alles so bietet, und für welchen Preis" "... gut, aber ich bin zuerst dran!" Hermine war geschockt, nicht nur das die beiden so etwas über sie sagten, sondern das sie wirklich glaubten das Schild wäre ernst gemeint. Sie ließ sich zu Boden gleiten. Ihre Hektik war wie verflogen in ihr war nur noch leere, eine tiefe, betrückende, lähmende Leere. Sie war verzweifelt. Aber rührte sich nicht. Am liebsten wäre sie umgekippt und eingeschlafen, und wenn sie dann wieder Aufwachte, würde sie die Intakte Welt vorfinden, die es früher einmal gegeben hatte. Aber so einfach war das leider nicht. Hermine hatte zwar keine Kraft mehr einen ordentlichen Gedanken zu fassen, aber sie wusste auch das man vor seinen Problemen nicht einfach davon laufen konnten. Da fiel ihr auf einmal wieder ein, das Dean gesagt hatte, sie hatten nachher eine Freistunde. Und da in Hogwarts eine Schulstunde den gesamten Vor- oder Nachmittag belegte, nahm sie an das sie jetzt also frei hatte. Hermine wollte nicht zum Mittag essen gehen, denn lieber würde sie hungern, als den Schmach ertragen zu müssen, von Ron oder anderen durch verschiedene Arten auf das Schild hingewiesen zu werden. Mühsam raffte sie sich auf, denn sie sah den einzigen Ausweg aus dieser Situation darin solange unter zu tauch bis alle im Bett lägen und schliefen. Schnell zog sie sich ihren dicken Umhang über, und verließ den Gemeinschaftsraum. Direkt hinter dem Eingansloch bog sie in eine Seiten"gasse" ab, in der Hoffnung hier auf nicht so viele Schüler zu stoßen. Nachdem sie eine Weile gegangen war, öffnete Hermine ihren umhang, den ihr war total heiß. Entweder rührte das von den vielen Feuern hier im Schloss her, oder Hermine hatte sich zu viel anstrengt, bzw. die Aufregung hatte ihr zu schaffen gemacht. Ein paar Gänge weiter, war es so heiß, das Hermine ihren dicken Umhang ganz auszog. Ihr liefen Schweißperlen von der Stirn, und sie musste husten. *Au Backe, das wird eine ziemlich schlimme Grippe werden* stellte Hermine fest. Wahrscheinlich hatten ihr die Abende in denen sie in Gängen gelegen oder draußen gewesen war ziemlich zugesetzt. Und der Stress in letzter Zeit tat sein übriges. Hermine rümpfte die Nase. Aber es war kein Schnupfen, sondern der Gestank nach Verbranntem. Jetzt fiel ihr auch der dichte Rauch im Gang auf. Kein Zweifel, hier brannte irgendetwas, und das bestimmt schon längere Zeit. Sie hielt sich ihren Umhang vor Mund und Nase gepresst, und lief immer tiefer in den Qualm hinein, aus Angst hier wäre noch jemand der ihre Hilfe benötigte. Vielleicht, könnte sie aber auch das Feuer selbst löschen. Sie bog um eine Ecke, und in diesem Gang schlugen ihr die Flammen entgegen. In dem Moment bemerkte Hermine, das irgend etwas ihr Bein streifte, und als sie nach unten sah, entdeckte sie Mrs. Norris, die sowohl Hermine als auch das Feuer gesehen hatte. Das war kein Gutes Zeichen, denn dann würde Filch in wenigen Sekunden auch hier auf tauchen. Hermine war es relativ egal ob sie erwischt wurde oder nichts, im Moment war ihr eines viel wichtiger, und zwar hier raus zu kommen, und das so schnell wie möglich. Ihr tränten die Augen, und der Qual ließ Hermine husten. Schon nach kurzer Zeit fing sie an zu röcheln, und musste sich den Umhang vom Mund nehmen, da sie sonst das Gefühl hatte zu ersticken. Sie wusste das sie so die Giftigen Gase einatmen würde, und dies bei über 85 Prozent der Brandopfer das der Todesgrund gewesen war, aber es ging nicht anders. Ihre Knie zitterten, der Weg zurück erschien ihr wesentlich länger als der Weg hin. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, und kippte nach vorne über. Hart schlug sie auf den Boden auf, aber sie kämpfte um das Bewusstsein, sonst hätte sie keine Überlebenschance gehabt. Stöhnend, und nach frischer Luft hechelnd kroch sie auf allen vieren ewig langsam den Gang entlang. Plötzlich, als sie eigentlich alle Hoffnungen aufgab hier lebend wieder raus zu kommen, sah sie ein großes Paar abgewetzter Stiefel vor ihrer Nase. Sie schaute nach oben. Da ihre Augen aber so brannten, konnte sie nicht erkennen, wer da eben gerade fast über sie gestolpert wäre. Doch dann zog dieser jemand sie ruppig auf ihre Füße. Und nun war die Sicht besser. Es war Filch der Hausmeister, und Hermine war noch nie im Leben so froh gewesen ihn zu sehen. Er fackelte jedoch nicht lange, sondern zog sie mit Gewalt um eine Biegung und zwei Treppen runter. Hier gab es ein Fenster, und er öffnete es. Es war ein Gefühl wie neu geboren zu werden. Hermine atmete mit tiefen Zügen die frische Luft die hereinströmte. Als sie wieder einigermaßen reden konnte, drehte sie sich um, um sich bei Filch zu bedanken, aber der war bereits verschwunden. Ihr fiel ein, das er wahrscheinlich noch das Feuer löschen musste. Sie wollte sich gegenüber von dem Fenster auf den Boden setzten, aber als Hermine versuchte einen Schritt zu tun, fiel sie der Länge nach hin. Irgendetwas, oder irgendjemand hatte sie hart am Knöchel fest gehalten. Es waren Handschellen, wie Hermine beim näheren betrachten feststellte. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Filch musste natürlich geglaubt haben, das sie das Feuer gelegt hatte. Oder jedenfalls hatte er den Verdacht. Aber das war typisch für ihn, egal was man machte, Filch legte es immer so aus, wie er es haben wollte. Na toll, das würde eine ganze Weile dauern bis sie das geklärt hatte. Aber es hatte auch eine positive Seite, so hätte sie was zu tun und einen Vorwand nicht in den Gryffindorturm zu gehen. Also noch mal Glück im Unglück. Hermine nieste. Ihr Hals war voll mit Russ, und deswegen hatte sie auch einen sehr absonderlichen Geschmack auf der Zunge. Sie schloss die Augen, und genoss die Luft die hereinströmt. Allerdings öffnete sie diese schon sehr bald wieder, denn irgendwer kam hustend den Gang entlang gestolpert. Hundertprozentig Filch der sie mitnahm. Aber Falsch! "Fred was machst du denn hier?" fragte Hermine verwundert die über und über schwarze Gestalt, die gerade an ihr vorbei laufen wollt. Diese drehte sich erschrocken um. Sicher hatte er sie nicht gesehen, denn sie war vor der schwarzen Mauer perfekt getarnt. "Äh, ... Hi Hermine, was machst du denn hier? Bist du etwa auch durchs Feuer gekommen?" fragte er, und seine Stimme zitterte dabei. "Ja! Wie geht's dir? Filch hält mich für den Übeltäter!.. hier" sie zeigte ihm die Fessel die Filch ihr um die Knöchel gemacht hatte. Fred glotzt wie als wenn ein Außerirdischer vor ihm stehen würde. "Was du? Oh, ich muss dir was sagen..." "Nein hier wird nichts mehr gesagt Bursche, ab in deinen Schlafsaal wo du hin gehörst! Sonst brumme ich dir eine Strafe wegen Belästigung des Lehrpersonals auf." Filchs Stimme ertönte neben ihnen. Er war auch schwarz von oben bis unten, und in seinen Augen funkelte es Böse. "Kommen sie mit Fräulein, wir gehen auch langsam, damit sie die Schule noch einmal von innen sehen, können, denn es wird heute das letzte Mal sein. Viele wertvolle Gegenstände sind so verbrannt, das ihnen kein Zauberspruch mehr helfen kann." Indem Moment meldete sich Fred zu Wort " Nein Mr. Filch, ich war das, es war ein Versehen, bitte, lassen sie Hermine in Ruhe, sie hat keine Schuld sie ist da nur hinein geraten." Hermine sah Fred ungläubig an, es war schon möglich das er die Schuld daran trug, aber es wunderte sie, das er es zugegeben hatte. Wahrscheinlich hatte er es gemacht, weil er das Gefühl hatte er wäre ihr noch etwas schuldig gewesen, wegen der Sache mit der Krawattennadel. Filch lächelte fast, denn er liebte es einen oder beide der Zwillinge wegen irgendwelcher Straftaten dran zu kriegen. Er löste die Handschellen von Hermines Fuß. Und legte sie Fred an. Hermine sagte nichts, denn sie fand es doch komisch sich bei Fred zu bedanken. Immerhin hatte er alles eingebrockt.
In die Bibliothek wollte sie nicht gehen, denn sie konnte sich auch ohne Spiegel ihr jetziges Aussehen sehr gut vorstellen, denn sie hatte es ja bei Fred und Filch schon gesehen. Deswegen entschied sich Hermine lieber draußen eine Runde spazieren zu gehen. Als sie bei dem Eingangstor angelangt war, fiel ihr Blick auf ein Schild an der Wand. Teils in Hoffnung das nicht Ron dahinter steckte, las sie es:
Hogwarts Anerkannteste Ausbildungsstätte für Hexerei und Zauberei
Schuleiter Albus Dumbledore
Gez. Cornelius Fudge Zaubereiminister
Hermine wurde stutzig,, irgendetwas hatte sie doch von Dumbledore gewollt. *Ah Mist, ich sollte doch heute Nachmittag bei ihm erscheinen* dachte Hermine, während ihr einfiel, dass sie dank des Feuers ja wie ein Schwein aussah. So konnte man unmöglich vor seinem Schuldirektor erscheinen, besonders nicht, wenn man nicht wusste, ob er mit einem positive oder negative Angelegenheiten besprechen wollte. Hermine fluchte, denn sie hatte überhaupt nicht die geringste Lust wieder zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen. Sie grübelte, denn sie hatte nur die Wahl zwischen Schmach, oder Unhöflichkeit. Nach langem Nachdenken, entschied sie sich für die Unhöfflichkeit, denn sie hatte sie nur vor einer Person. Außerdem kannte Dumbledore sie doch eigentlich doch gut genug, um zu wissen, das Hermine nicht ohne Grund so auftauchte. Und wenn sie von der Sache mit dem Feuer erzählte, dann würde er es schon nicht so schlimm sehen. Erschöpft von dem dauerndem treppauf und treppab an diesem Tag zwang sie sich noch einmal die unzähligen Treppen und Gänge zu Dumbledores Büro aufzusuchen.
Als sie endlich ankam, schwor sie sich einen geheimen Fahrstuhl in dieses Schloss zu hexen, und dachte sich, das dieser Vorschlag obwohl er ihr eigentlich aus Wut so in den Kopf gekommen war, nicht schlecht war. Ein Fall für die Bibliothek, aber erst morgen. Sie trat auf den Wasserspeier zu, und sofort nachdem Hermine das Passwort ("TicTacnuzweikalor") gesagt hatte, begann dieser sich auf hundertprozentig magische weise nach oben zu drehen. Hermine war kurz davor in die Ecke zu kotzen, als er endlich anhielt. Fiel merkte sie davon aber nicht, weil sich in ihrem Kopf die Welt immer noch weiterdrehte. Sie tastete sich, mit Mühe auf den Beinen zu bleiben, die Wand entlang. Siehe da, sie schaffte es ohne große Zwischenfälle zu Dumbledores Büro zu kommen. Allerdings lies sie noch ein paar Minuten verstreichen, damit der Boden unter ihren Füßen sich wieder beruhigt. Erst dann klopfte sie an und trat ein.
"Guten Tag Ms. Granger, ich habe sie schon erwartet." Begrüßte Dumbledore sie ruhig, während er an seinem Schreibtisch saß, und wirklich den Anschein erweckte, das er hier schon Stunden verbracht hätte bis sie kam. Hermine hatte ein ein bisschen schlechtes Gewissen, und vergas deswegen auch höflich "Guten Tag" zu sagen, und setzte stattdessen gleich mit "Sie wollte mich sprechen Herr Professor" an. "Genau es ist so Hermine, ich habe dich in letzter Zeit beobachtet, und es ist mir aufgefallen, das du nicht wirklich glücklich zu sein scheinst. Auch deine Leistungen haben sich in letzter Zeit sehr verschlechtert. Ist etwas mit dir? Möchtest du mir etwas sagen? Du weist wie sehr mir das Wohl meiner Schüler am Herzen liegt, wenn dich also irgend etwas bedrückt, dann sprich darüber, es wird vieles leichter machen." Hermine merkte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, denn das war das erste mal, in der letzten Zeit das sich wirklich jemand um ihr Wohl sorgte. Am liebsten hätte sie Dumbledore auf der Stelle das Herz ausgeschüttet, und alles erzählt, aber das konnte sie nicht, denn dann hätte sie andere Leute verraten, und auch viele Verbotene dinge gestehen müssen, die ihr einen Rausschmiss aus Hogwarts garantiert hätten. Deswegen sagte sie nur zitternd: "Nein Professor, es ist nichts, aber danke für ihre Aufmerksamkeit." Und guckte schweren Herzens auf ihre Fußspitzen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich. Jetzt erst fiel ihr auf, das Dumbledore sich gar nicht darüber gewundert hatte, dass sie von oben bis unten schwarz war. Allerdings war sie froh dieser Peinlichen Situation entgangen zu sein, und ging mit gemischten Gefühlen in den Gemeinschaftsraum, da sie keine Lust hatte länger in ihrem jetzigem Aufzug durch die Schule zu laufen.
In der Hoffnung das vielleicht alle den freien Nachmittag draußen verbringen würden, ging sie die unzähligen Stufen zum Gemeinschaftsraum hoch, und öffnete mit dem Passwort, das sie bei einem der anderen Schüler gehört hatte, das Porträt. Und welch ein Wunder, der Gemeinschaftsraum war leer. Anscheinend, lies ihre Pechsträne langsam nach. Schnell schlich Hermine sich unter die Dusche, strengstens darauf bedacht, das richtige Badezimmer zu nehmen. Danach ging es ihr, seit langem wieder etwas besser. Und da sie hundemüde war, ging sie in ihr Zimmer, ohne das Schild eines Blickes zu würdigen, legte sich in ihr Bett und schlief auf der Stelle ein.
Hermine schlug die Augen auf, sie lag eindeutig im Krankenflügel, und der stechende Schmerz in ihrer Schläfe lies auch sofort wieder die letzten Bilder ihrer Erinnerung aufblitzen. Irgendetwas hatte sie am Kopf getroffen, und danach war sie umgefallen. Filmriss. Sie musste wohl Ohnmächtig gewesen sein. Sie wusste nicht genau, was ihr diese Übernachtung hier oben eingebrachte hatte, aber dafür kam wenigstens langsam auch die Erinnerung an die letzten tage wieder, allerdings hatte sie trotzdem das ungute Gefühl irgendetwas vergessen zu haben. Hermine hatte wie immer wenn sie hier aufgewacht war keine Ahnung wie lange genau sie nun schon hier gelegen hatte, doch da entdeckte sie einen großen Kalender an der Wand, der wohl dort aufgehängt wurde, weil es allen Schülern so ging wie ihr. Genau in dem Moment rutschte die Anzeige von Dienstag auf Mittwoch, und es war deswegen unschwer zu schließen, das es jetzt Mittwoch kurz nach null Uhr war. Doch sie wurde das Gefühl nicht los, das sie irgendetwas wichtiges vergessen hatte. Und da viel es ihr siedend heiß ein, sie hatte am Montag erfahren, das sie sich am Dienstag um Mitternacht mit einem Gewissem "..." verabredet war, und der würde im Moment wahrscheinlich unten am See warten, es sei denn er hatte mitbekommen, das sie krank hier oben lag. Hermine fand es so verlockend wieder mal ein Geheimnis zu lösen, das sie selbst ein stechender Schmerz beim aufstehen nicht wieder zurück ins Bett bringen konnte. Allerdings bemerkte sie kurz darauf, dass ein loses Nachthemd wohl doch etwas zu kalt war, um damit mitternachts draußen rum zu hüpfen. Außerdem zog es am See wie Hechtsuppe. Sie nahm ihren Zauberstab, den Mme. Pompfrey immer in den Nachtschrank legte, und murmelte "Dobby", das war ein Trick um einen Hauselfen zu rufen, sie hatte ihn während ihren Studien gefunden, und fand das es eine Quälerei für die armen Geschöpfe war, nicht mal in Ruhe sein zu können, aber wenn man ihn nur einmal... eigentlich war er ja ganz nützlich ... und im Notfall... . Doch da erschien schon Dobby, und als er Hermine sah, quäkte er sofort " Dumbledore bezahlt mich, ich bekomme Urlaub, ich bin frei, mir geht's gut, mir ging's noch nie besser..." doch Hermine unterbrach ihn leicht genervt. "Das wollte ich diesmal gar nicht von dir wissen Dobby, ich wollte dich nur bitten, das du mir eventuell meinen Umhang aus meinem Zimmer holst." "Wird sofort erledigt. Gute Nacht und Gute Besserung!" Er verschwand, und wenige Sekunden später lag genau an der Stelle wo er eben gestanden hatte ihr Umhang. Dankbar zog sie ihn sich über.
Vorsichtig um nicht entdeckt zu werden huschte Hermine die Gänge entlang. Ab und zu hatte sie das Gefühl ein Schatten würde sich von ihr weg bewegen, oder ihr hinterher huschen. *Hermine reiß dich zusammen, du wirst doch nicht schwach werden, nur weil du diesmal allein unterwegs bist, und kein Harry oder Ron dich beschützen kann.* ermahnte sie sich selber. Ewig schien sie die entlosen Gänge und Treppen entlang zu huschen, und überall knackte und raschelte es. Die Tür die nach draußen führte knarrte so laut, das Hermine das Gefühl hatte, sie würde damit das ganze Schloss aufwecken. Als sich jedoch nichts rührte, und auch von Filch und Mrs. Norris weit und breit nichts zu sehen war, begann Hermine, immer im Schatten der Schlossmauer, den Weg in Richtung See zu laufen. Ein eisiger Wind blies, und Hermine bereute es keine Sekunde, das sie ihren Umhang angezogen hatte.
Der Mond spiegelte sich hell auf der hin und herschaukelnden Wasseroberfläche. Ringsum sie herum war es still, kein Laut war zu hören, weder von Mensch noch von Tier. Schon nach kurzer Zeit bemerkte Hermine das sie eine Gänsehaut hatte, und das kam nicht von der Kälte. Sie hatte das dumme Gefühl, das sie eigentlich genau hier nicht sein sollte. Aber vielleicht lag das auch nur daran, das sie das erstemal allein die Schulregeln gebrochen hatte. Doch was war, wenn es wirklich eine Falle war, Hogwarts, war zwar ziemlich sicher, aber nicht hundertprozentig, wie man in den letzten Jahren mitbekommen hatte. Hermine beschloss noch genau fünf Minuten zu warten, und dann wieder zum Schloss zurückzukehren, denn ihr war diese unheimliche stille nicht geheuer. Doch genau in dem Moment zogen Wolken vor den Mond, und es wurde stockfinster. Gerade als Hermine ihren Zauberstab packen wollte um sich etwas Licht zu verschaffen, hörte sie hinter sich einen Zweig knacken, und jemand hielt ihr die Augen zu. Es war so überraschend gekommen, das Hermine keine Chance hatte sich zu wehren, und ganz vergas zu schreien. Die Person drückte sie an den nabestehenden Baum. Dann löste sie die Hand von ihren Augen, und drückte dafür aber etwas gegen ihren Mund. Hermine war geschockt, es waren seine Lippen, er küsste sie. Wild und stürmisch, ohne überhaupt darauf zu achten, ob sie mit machte, oder ihr es gefiel. Die Wolken zogen wieder vorbei, und in dem hellen Licht des Vollmondes erkannte sie wer sie da so misshandelte, es war... Neville. Hermine wollte ihn von sich weg stoßen, und ihm sagen, das er vielleicht sein Aussehen geändert hatte, aber dafür noch lange nicht seine Persönlichkeit, als Neville zu Boden fiel. Aber es war keine Form von plötzlicher Bewusstlosigkeit, sonder jemand hatte sich Heftig gegen ihn gestemmt, und saß jetzt auf ihm drauf, während er Neville abwechselnd links und rechts mit der Faut auf sein Gesicht eindrosch. Egal was er getan hatte, das war lange noch kein Grund, ihn so übel zuzurichten. Deswegen griff Hermine ein. Sie stieß jetzt ihrerseits die Person von Neville runter, und schaffte es mit einem gekonntem Judogriff die Person unter sich zu halten. Nun sah sie, wenn sie da vor sich hatte, und mit ihm hätte Hermine bestimmt als letztes gerechnet. "Ron" hauchte Hermine, und befreite ihn sofort aus ihrem Klammergriff, "was.. was... hast du da getan?", sie deutete auf Neville, der jetzt doch bewusstlos am Boden lag. Sein Gesicht sah sehr mitgenommen aus. Doch Ron ging nicht darauf ein, stattdessen schlug er auch Hermine eine ins Gesicht, sie war baff, *das hat er jetzt nicht wirklich getan oder? Er hat mich eben nicht wirklich geschlagen?* Ihr flossen die Tränen wie Sturzbäche die Wangen hinunter, so kannte sie Ron gar nicht. Er stand da auf Hermine runtersehend: "Er hat es verdient, und du auch, ich wusste gar nicht, das Dumbledore dich als Schulnutte eingestellt hat, ist das dein Job, oder machst du immer mit jedem Beliebigem wie dem da rum? Mich hintergeht keiner! Es ist Schluss, das was unter der Dusche gelaufen ist, war ein Fehler, wie konnte ich nur auf so was wie dich reinfallen? Oh Gott widerst du mich an! Harry kann froh sein das du zuerst mit mir rumgevögelt hast, so wurde er wenigstens nicht beschmutzt, ich werde es ihm sagen, wahre Freunde halten zusammen! Und ich habe meinen besten Freund nur wegen so einer Schlampe aufgegeben!? Hast du keinen Anstand?" und mit diesen Worten spuckte er Hermine vor die Füße, drehte sich um und ging aufrechten Hauptes zum Schloss hoch. Das saß Hermine, und sie hatte nicht einmal Zeit gefunden zu erklären, dass das alles ein Missverständnis war, geschweige denn, ihn zu fragen woher er wusste, das sie hier war. Die Tränen flossen wie Sturzbäche, und sie fühlte sich von der ganzen Welt falsch verstanden, sie überlegte welcher Zauberspruch wohl der geeignetste war, um sich umzubringen, aber ihr fielen zu viele ein, sie konnte sich nicht entscheiden.
Und als sie dachte, das jetzt alles vorbei war, da sah sie in ihrem innerem ein kleines Licht aufleuchte, nur ganzklein, aber doch stark genug um sie von all ihren Selbstmord Gedanken abzubringen ... er
Als Hermine am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie das sie sich in ihrem Bett befand, und auch ihr Schlafzeug an hatte. Es macht sie etwas stutzig, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, das sie zurückgegangen war, sie hoffte inständig, das sie das auf ihren gestrigen zustand zurückführen konnte, und es nicht Neville zuzuschreiben war. Wenn er sie hier hoch gebracht hätte, dann stände sie in seiner Schuld, und was er als Gegenleistung dafür verlangt hätte, wollte sie lieber gar nicht wissen. Sie zog sich an, die anderen Waren schon zum frühstück runtergegangen. Aber Hermine hatte keine wirkliche Lust dazu, denn dort würde sie wahrscheinlich auch Ron und oder Neville wiedertreffen, und darauf konnte sie gut und gerne verzichten. Deswegen packte sie gleich ihre Sachen für Zaubertränke in ihre Tasche, und machte sich auf den weg. Bis runter in die Kerker musste man vom Gryffindorraum ein bisschen weit laufen, denn das ganze Schloss war irgendwie so ausgelegt, das die Slytherins meist so weit wie möglich von den Gryffindors getrennt wurden wie es nur möglich war. Nach fast zehn Minuten ewigen Treppen auf und Absteigens gelangte sie endlich im Zaubertränkeunterrichtsraum an. Es war noch relativ zeitig, so das sie die erste war die erschien. Da der Raum jedoch schon offen war, setzte sie sich hinter in die letzte Reihe, Räumte ihre Bücher, Zutaten , Utensilien und ihren Kessel auf dem Tisch aus. Snape kam in den Raum, er wollte wohl schon etwas vorbereiten. Als er Hermine sah, zuckte er zusammen. "Granger, unsere kleine Streberin, müssen wir wieder die erste sein? Um ja nichts zu verpassen? Das gibt fünf Punkte Abzug für Gryffindor." Ein gehässiges Grinsen breitete sich auf Snapes Gesicht aus, und es wurde immer breiter, als er sah wie Hermine sich verkniff eine Bemerkung darüber zu machen wie ungerecht dies war. " Wir werden doch nicht etwa rot werden? Das muss ihnen nicht peinlich sein Granger, oder sind sie etwa schüchtern, weil das erste Mal ein männliches Wesen sie beachtet? Ach nein, wie dumm von mir, unsre kleiner Harry hatte ja schon seine Dreckpfoten an dir." Snape musterte Hermine mit einem Abschätzigen Ausdruck von oben bis unten. Es reichte Hermine, in ihrem Liebesleben hatte sie in letzter Zeit zuviel Schande über sich ergehen lassen müssen, da wollte sie jetzt nicht auch noch auf so eine schmerzliche weise von ihm daran erinnert werden. Außerdem verkniff sie sich Snape zu belehren, das zwischen ihr und Harry nichts lief, und auch (jetzt) zwischen niemandem des anderen Geschlechts. Am Liebsten wäre sie Aufgestanden, und hätte Snape ins Gesicht geschrieen, was für ein schleimiges Arschloch er doch war, aber das traute sie sich nun auch wieder nicht, denn er hatte noch nie damit gespart ihnen Punkte abzuziehen. Und so viele Fehltritte konnte sie sich einfach nicht leisten. Außerdem würde sie nur eine Einigermaßen gute Note im Endjahresergebnis erzielen, wenn sie es sich mit Snape nicht zu sehr verscherzte. Genau in dem Moment als Snape damit anfangen wollte eine weiter abfällige Bemerkung über sie zu machen, öffnete sich die Tür und Lavender und Parvati traten ein. Hermine war in letzter Zeit noch nie so glücklich gewesen sie zu sehen. Snape jedoch machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Die beiden Mädchen sahen sich vielsagend an, und zu Hermines Verwunderung gingen sie ohne ein Guten morgen oder ähnliches weiter, und setzten sich so weit wie möglich von ihr weg. Das wäre eigentlich noch zu erklären gewesen, hätten sie dabei sich bloß nicht einen platz ausgesucht der eindeutig auf dem Slytherinbereich lag. Hermine war sich hundertprozentig sicher, das die beiden das nicht aus Unaufmerksamkeit gemacht hatten, denn alle Gryffindors wussten genau, dass das eine Verbotene Zone war, wer sich einmal, sei es Absicht oder Versehen, dort hinsetzte, dem konnte man wirklich nur eine gute Versicherung wünschen. Parvati stand jedoch wieder auf, klatschte Hermine wortlos einen Brief auf den Tisch und ging bevor Hermine sie auch nur auf ihr Sitzproblem aufmerksam machen konnte. Wieder öffnete sich die Tür, und ein Schwall Slytherins kam herein. Hermine hielt unter ihrem Tisch zitternd den Zauberstab in ihren Händen, um im Fall der Fälle, der jetzt wahrscheinlich eintreten würde, Parvati und Lavender verteidigen zu können. Doch zu ihrem erstaunen geschah nichts, die meisten tuschelten nur mit einander und setzten sich dann auf ihre Plätze. Hermine fiel auf, das Malfoy nicht unter ihnen war, und ihr wurde bewusst, das die anderen nichts Taten, weil ihr inoffizieller Anführer nicht dabei war. Auch Parvati und Lavender schienen jetzt den Ernst der Lage zu Begreifen, und entschieden sich doch auf die Gryffindorseite zu wechseln. Allerdings nahmen sie weiterhin die von ihr so weit wie möglich entferntesten Plätze ein, auch wenn sie dafür in Kauf nehmen mussten genau in Snapes Schusslinie zu stehen. Irgendetwas an ihr schien sie zu stören, doch Hermine konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen, außer das Ron ... *ja was wäre wenn Ron wirklich alles ausgeplaudert hätte? Wenn er alles noch ein bisschen ausschmückt und verdreht könnte es leicht so aussehen, als hätte ich einen hinterhältigen Liebeszauber angewandt um ihn auszunutzen. Na Toll! Oder Neville hat damit geprotzt wie er und ich zusammen sind, obwohl, mit den Augen die er hat, würde er sich wahrscheinlich nicht in die Öffentlichkeit wagen. Etwas Gutes hatte Rons Attacke schon, ich habe Neville eine Weile vom Hals!* Und tatsächlich, Neville kreuzte die ganze Zaubertränkestunde nicht auf. Auf einmal fiel Hermine der Brief wieder ein, den sie von Parvati bekommen hatte. Vielleicht klärte der ja auf, warum die beiden so sauer auf sie war. Ihr war klar, das es wahrscheinlich keinen Ungünstigeren Zeitpunkt gab einen Geheimen und wichtigen Brief zu lesen, als in Zaubertränke, aber Hermine wollte es unbedingt wissen. Diese Neugier war zwar ziemlich nervig, aber sie ließ sich einfach nicht bändigen. Deswegen öffnete Hermine den Umschlag vorsichtig unter ihrer Bank. Sie versuchte auszusehen, als wenn sie krampfhaft in ihr Heft starrt, dabei schielte sie aber an der Tischkante vorbei, und linste mit den Augen auf den Brief, den sie gerade unter ihrem Tisch entfaltete. "Ah Mrs. Granger, erklären sie ihren verstandlosen Mitschülern doch bitte noch ein mal, was ich eben gerade gesagt habe!" Hermine schrak zusammen, sie hatte nicht bemerkt das Snape immer näher gekommen war. Er stand jetzt direkt hinter ihr, und sah eindeutig auf den Brief, den sie auf ihrem schoss liegen hatte. "Ah, der Unterricht scheint unsere kleine Streber in nicht zu interessieren? Sie denken wohl sie könnten alles besser? Geben sie mir den Brief den sie unter dem Tisch verstecken! Wenn hier jemand im unterricht Liebesbriefe bekommt, dann finde ich es nur gerecht, wenn sie alle zu hören bekommen!" Die Slytherins, hörten sofort auf mit lachen, und warteten gespannt wie Kleine Kinder auf eine Gute-Nacht-Geschichte. Hermine merkte wie sie sich immer kleiner machte, sie hoffte wirklich, das wenn Parvati schlüpfrige Details wusste, sie diese bitte nicht all zu sehr in diesem Brief schilderte. Snape räusperte sich, denn er wusste wie man die Spannung (oder die Folter) ins unermessliche steigern konnte. Dann begann er:
Liebe Ms. Granger,
hiermit bitte ich sie mich wegen einer wichtigen Angelegenheit heute Nachmittag in meinem Büro aufzusuchen.
Mit freundliche Grüßen Albus Dumbledore
Die Slytherins wussten nicht ob sie lachten durften oder nicht, immerhin fanden sie die Vorstellung das Hermine von Dumbledore einen Liebesbrief bekommen haben sollte schon recht witzig, aber als sie Snapes Gesichtsausdruck sahen wurden sie gleich wieder still. Alle wussten, das Snape Dumbledore sehr schätze. Und auch ein Slytherin konnte es sich bei seinem Hauslehrer verderben, wenn er etwas falsches tat, allerdings war die Grenze die sie nicht überschreiten durften wesentlich höher angesetzt als die bei den Gryffindors. Er wurde auf einmal auffallend ernst, und gab Hermine ohne weitere Bemerkungen den Brief zurück. Hermine war verwundert, weniger über Snapes Getue, denn sie wusste das er es sich keinesfalls mit Dumbledore verderben wollte, mehr verwunderte sie der Inhalt, denn was könnte Dumbledore von ihr wollen? Wusste er was zwischen allen und ihr gelaufen war, denn immerhin hatte er ja Parvati und Lavender den Brief gegeben, und außerdem gab es mit den beiden ja immer noch das Problem, was sie gegen Hermine hatten. Hermine merkte wie ihr Schädel brummte, in letzter Zeit waren ihr die ganzen Sachen einfach über den Kopf gewachsen, und eigentlich schlidderte sie von der einen Pampe in die nächste, denn außer der Duschsache mit Ron, hatte sie eigentlich an nichts direkt Schuld gehabt, jedoch zog alles immer mehr nach sich, und machte dadurch wiederum den ganzen Rest noch komplizierter. Gott Sei Dank war genau in diesem Augenblick die Stunde zu Ende, und Hermine war eine der ersten die den Raum verließ. Sie rannte förmlich die Gänge entlang, zurück in den Gemeinschaftsraum, um die Bücher zu holen die sie nach dem Mittagessen brauchte. Dort angelangen, war sie ziemlich außer Puste, denn wie gesagt, der Weg war nicht gerade kurz gewesen. Dennoch sprintete sie auch noch die Treppen zum Mädchenschlafsaal hoch. Als sie gerade die Tür aufstoßen wollte, stoppte sie. An der Tür Hing ein großes Schild, was fast wie eine Reklametafel aussah. Dort stand: Hermine Granger: Liebesdienste zu alles Tagen und Uhrzeiten, auch Duschspielchen inklusive!!! Hermine stockte der Atem, sie hatte gedacht das das gestern Nacht ein Ausrutscher gewesen war, aber das Ron wirklich so gemein sein konnte , hätte sie sich niemals träumen lasse. Sie wollte es nicht, aber die Tränen liefen ihr mal wieder in Strömen die Wangen hinunter. Doch die Wut packte sie. Hatte er ihr nicht schon genug weh getan? Musste er jetzt auch noch das schönste was sie im Leben hatte ruinieren? Sie krallte ihre Fingernägel am Schild fest, und versuchte es abzureißen, aber es blieb fest an der Wand und rührte sich kein Stück. Ron musste es mit einem Zauber belegt haben. Hermine fluchte, so das aus ihrem Zauberstab ein Strahl zischender roter Funken hervorschoss, und ein schwarze Loch in den Teppich brannte. Da viel ihr ein, das sie ja auch Magie verwenden könnte, um es wieder los zu werden. Immerhin war sie, auch wenn es etwas selbstverliebt klang, um einiges besser im Zaubern als Ron. Sie versuchte es mit allen möglichen Sprüchen die ihr auf die Schnelle einfiel, aber keiner half, auch als sie zu guter letzt ein Großes Tuch drüberhängen wollt, bemerkte sie, das weder Reizzwecken noch Klebestreifen es länger als zwei Sekunden an der Tür hielt. Hermine gab auf. Anscheinen hatte Ron einen Zauberspruch genommen, der aus etwas höheren Klassen stammte. Für ihn war es ja nicht schwer, durch Fred oder George an einen Ran zu kommen, aber für sie stellte es zur Zeit ein noch unüberwindliches Hindernis dar, denn hierzu hätte sie etwas höhere Magie gebraucht. Hermine wollte sich gar nicht erst ausmalen, was passieren würde wenn die anderen davon Wind bekamen. Hoffentlich hielten sie es für einen Scherz. *Das schlimmste wer, wenn jemand mit Galeonen, Sikeln oder Knuts käme und dann wirklich eindeutig zweideutige Sachen mit mir besprechen und später auch praktizieren wollte!* dachte sie verzweifelt. Genau in dem Moment hörte sie fröhliche Stimmen und Geräusche, sowie Schritte die die Treppen hoch kommen, Hermine wurde schlecht, jetzt würde sie ja herausfinden wie die anderen dieses Schild aufnahmen. Aber sie wollte das doch lieber von einem ungefährlicherem Standpunkt aus beobachten. Deswegen sah sie keine andere Möglichkeit, als in das Zimmer zu gehen, und abzuwarten. Die Schritte kamen immer näher, und Hermine merkte wie ihre Hände zitterten, während sie ihr Ohr gegen die Tür presste. "Hey Dean guck mal hier." Sie schauderte, es waren ihre Klassenkameraden Dean Thomas, und Seamus Finnegan. " Ey echt, Hermine hat sich seit den Sommerferien voll verändert" "Aber, aber sie sieht jetzt so heiß aus, die würde ich schon gern mal flach legen." "Ich auch, los nachher haben wir doch ne Freistunde, und da können wir ja mal sehen was sie alles so bietet, und für welchen Preis" "... gut, aber ich bin zuerst dran!" Hermine war geschockt, nicht nur das die beiden so etwas über sie sagten, sondern das sie wirklich glaubten das Schild wäre ernst gemeint. Sie ließ sich zu Boden gleiten. Ihre Hektik war wie verflogen in ihr war nur noch leere, eine tiefe, betrückende, lähmende Leere. Sie war verzweifelt. Aber rührte sich nicht. Am liebsten wäre sie umgekippt und eingeschlafen, und wenn sie dann wieder Aufwachte, würde sie die Intakte Welt vorfinden, die es früher einmal gegeben hatte. Aber so einfach war das leider nicht. Hermine hatte zwar keine Kraft mehr einen ordentlichen Gedanken zu fassen, aber sie wusste auch das man vor seinen Problemen nicht einfach davon laufen konnten. Da fiel ihr auf einmal wieder ein, das Dean gesagt hatte, sie hatten nachher eine Freistunde. Und da in Hogwarts eine Schulstunde den gesamten Vor- oder Nachmittag belegte, nahm sie an das sie jetzt also frei hatte. Hermine wollte nicht zum Mittag essen gehen, denn lieber würde sie hungern, als den Schmach ertragen zu müssen, von Ron oder anderen durch verschiedene Arten auf das Schild hingewiesen zu werden. Mühsam raffte sie sich auf, denn sie sah den einzigen Ausweg aus dieser Situation darin solange unter zu tauch bis alle im Bett lägen und schliefen. Schnell zog sie sich ihren dicken Umhang über, und verließ den Gemeinschaftsraum. Direkt hinter dem Eingansloch bog sie in eine Seiten"gasse" ab, in der Hoffnung hier auf nicht so viele Schüler zu stoßen. Nachdem sie eine Weile gegangen war, öffnete Hermine ihren umhang, den ihr war total heiß. Entweder rührte das von den vielen Feuern hier im Schloss her, oder Hermine hatte sich zu viel anstrengt, bzw. die Aufregung hatte ihr zu schaffen gemacht. Ein paar Gänge weiter, war es so heiß, das Hermine ihren dicken Umhang ganz auszog. Ihr liefen Schweißperlen von der Stirn, und sie musste husten. *Au Backe, das wird eine ziemlich schlimme Grippe werden* stellte Hermine fest. Wahrscheinlich hatten ihr die Abende in denen sie in Gängen gelegen oder draußen gewesen war ziemlich zugesetzt. Und der Stress in letzter Zeit tat sein übriges. Hermine rümpfte die Nase. Aber es war kein Schnupfen, sondern der Gestank nach Verbranntem. Jetzt fiel ihr auch der dichte Rauch im Gang auf. Kein Zweifel, hier brannte irgendetwas, und das bestimmt schon längere Zeit. Sie hielt sich ihren Umhang vor Mund und Nase gepresst, und lief immer tiefer in den Qualm hinein, aus Angst hier wäre noch jemand der ihre Hilfe benötigte. Vielleicht, könnte sie aber auch das Feuer selbst löschen. Sie bog um eine Ecke, und in diesem Gang schlugen ihr die Flammen entgegen. In dem Moment bemerkte Hermine, das irgend etwas ihr Bein streifte, und als sie nach unten sah, entdeckte sie Mrs. Norris, die sowohl Hermine als auch das Feuer gesehen hatte. Das war kein Gutes Zeichen, denn dann würde Filch in wenigen Sekunden auch hier auf tauchen. Hermine war es relativ egal ob sie erwischt wurde oder nichts, im Moment war ihr eines viel wichtiger, und zwar hier raus zu kommen, und das so schnell wie möglich. Ihr tränten die Augen, und der Qual ließ Hermine husten. Schon nach kurzer Zeit fing sie an zu röcheln, und musste sich den Umhang vom Mund nehmen, da sie sonst das Gefühl hatte zu ersticken. Sie wusste das sie so die Giftigen Gase einatmen würde, und dies bei über 85 Prozent der Brandopfer das der Todesgrund gewesen war, aber es ging nicht anders. Ihre Knie zitterten, der Weg zurück erschien ihr wesentlich länger als der Weg hin. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, und kippte nach vorne über. Hart schlug sie auf den Boden auf, aber sie kämpfte um das Bewusstsein, sonst hätte sie keine Überlebenschance gehabt. Stöhnend, und nach frischer Luft hechelnd kroch sie auf allen vieren ewig langsam den Gang entlang. Plötzlich, als sie eigentlich alle Hoffnungen aufgab hier lebend wieder raus zu kommen, sah sie ein großes Paar abgewetzter Stiefel vor ihrer Nase. Sie schaute nach oben. Da ihre Augen aber so brannten, konnte sie nicht erkennen, wer da eben gerade fast über sie gestolpert wäre. Doch dann zog dieser jemand sie ruppig auf ihre Füße. Und nun war die Sicht besser. Es war Filch der Hausmeister, und Hermine war noch nie im Leben so froh gewesen ihn zu sehen. Er fackelte jedoch nicht lange, sondern zog sie mit Gewalt um eine Biegung und zwei Treppen runter. Hier gab es ein Fenster, und er öffnete es. Es war ein Gefühl wie neu geboren zu werden. Hermine atmete mit tiefen Zügen die frische Luft die hereinströmte. Als sie wieder einigermaßen reden konnte, drehte sie sich um, um sich bei Filch zu bedanken, aber der war bereits verschwunden. Ihr fiel ein, das er wahrscheinlich noch das Feuer löschen musste. Sie wollte sich gegenüber von dem Fenster auf den Boden setzten, aber als Hermine versuchte einen Schritt zu tun, fiel sie der Länge nach hin. Irgendetwas, oder irgendjemand hatte sie hart am Knöchel fest gehalten. Es waren Handschellen, wie Hermine beim näheren betrachten feststellte. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Filch musste natürlich geglaubt haben, das sie das Feuer gelegt hatte. Oder jedenfalls hatte er den Verdacht. Aber das war typisch für ihn, egal was man machte, Filch legte es immer so aus, wie er es haben wollte. Na toll, das würde eine ganze Weile dauern bis sie das geklärt hatte. Aber es hatte auch eine positive Seite, so hätte sie was zu tun und einen Vorwand nicht in den Gryffindorturm zu gehen. Also noch mal Glück im Unglück. Hermine nieste. Ihr Hals war voll mit Russ, und deswegen hatte sie auch einen sehr absonderlichen Geschmack auf der Zunge. Sie schloss die Augen, und genoss die Luft die hereinströmt. Allerdings öffnete sie diese schon sehr bald wieder, denn irgendwer kam hustend den Gang entlang gestolpert. Hundertprozentig Filch der sie mitnahm. Aber Falsch! "Fred was machst du denn hier?" fragte Hermine verwundert die über und über schwarze Gestalt, die gerade an ihr vorbei laufen wollt. Diese drehte sich erschrocken um. Sicher hatte er sie nicht gesehen, denn sie war vor der schwarzen Mauer perfekt getarnt. "Äh, ... Hi Hermine, was machst du denn hier? Bist du etwa auch durchs Feuer gekommen?" fragte er, und seine Stimme zitterte dabei. "Ja! Wie geht's dir? Filch hält mich für den Übeltäter!.. hier" sie zeigte ihm die Fessel die Filch ihr um die Knöchel gemacht hatte. Fred glotzt wie als wenn ein Außerirdischer vor ihm stehen würde. "Was du? Oh, ich muss dir was sagen..." "Nein hier wird nichts mehr gesagt Bursche, ab in deinen Schlafsaal wo du hin gehörst! Sonst brumme ich dir eine Strafe wegen Belästigung des Lehrpersonals auf." Filchs Stimme ertönte neben ihnen. Er war auch schwarz von oben bis unten, und in seinen Augen funkelte es Böse. "Kommen sie mit Fräulein, wir gehen auch langsam, damit sie die Schule noch einmal von innen sehen, können, denn es wird heute das letzte Mal sein. Viele wertvolle Gegenstände sind so verbrannt, das ihnen kein Zauberspruch mehr helfen kann." Indem Moment meldete sich Fred zu Wort " Nein Mr. Filch, ich war das, es war ein Versehen, bitte, lassen sie Hermine in Ruhe, sie hat keine Schuld sie ist da nur hinein geraten." Hermine sah Fred ungläubig an, es war schon möglich das er die Schuld daran trug, aber es wunderte sie, das er es zugegeben hatte. Wahrscheinlich hatte er es gemacht, weil er das Gefühl hatte er wäre ihr noch etwas schuldig gewesen, wegen der Sache mit der Krawattennadel. Filch lächelte fast, denn er liebte es einen oder beide der Zwillinge wegen irgendwelcher Straftaten dran zu kriegen. Er löste die Handschellen von Hermines Fuß. Und legte sie Fred an. Hermine sagte nichts, denn sie fand es doch komisch sich bei Fred zu bedanken. Immerhin hatte er alles eingebrockt.
In die Bibliothek wollte sie nicht gehen, denn sie konnte sich auch ohne Spiegel ihr jetziges Aussehen sehr gut vorstellen, denn sie hatte es ja bei Fred und Filch schon gesehen. Deswegen entschied sich Hermine lieber draußen eine Runde spazieren zu gehen. Als sie bei dem Eingangstor angelangt war, fiel ihr Blick auf ein Schild an der Wand. Teils in Hoffnung das nicht Ron dahinter steckte, las sie es:
Hogwarts Anerkannteste Ausbildungsstätte für Hexerei und Zauberei
Schuleiter Albus Dumbledore
Gez. Cornelius Fudge Zaubereiminister
Hermine wurde stutzig,, irgendetwas hatte sie doch von Dumbledore gewollt. *Ah Mist, ich sollte doch heute Nachmittag bei ihm erscheinen* dachte Hermine, während ihr einfiel, dass sie dank des Feuers ja wie ein Schwein aussah. So konnte man unmöglich vor seinem Schuldirektor erscheinen, besonders nicht, wenn man nicht wusste, ob er mit einem positive oder negative Angelegenheiten besprechen wollte. Hermine fluchte, denn sie hatte überhaupt nicht die geringste Lust wieder zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen. Sie grübelte, denn sie hatte nur die Wahl zwischen Schmach, oder Unhöflichkeit. Nach langem Nachdenken, entschied sie sich für die Unhöfflichkeit, denn sie hatte sie nur vor einer Person. Außerdem kannte Dumbledore sie doch eigentlich doch gut genug, um zu wissen, das Hermine nicht ohne Grund so auftauchte. Und wenn sie von der Sache mit dem Feuer erzählte, dann würde er es schon nicht so schlimm sehen. Erschöpft von dem dauerndem treppauf und treppab an diesem Tag zwang sie sich noch einmal die unzähligen Treppen und Gänge zu Dumbledores Büro aufzusuchen.
Als sie endlich ankam, schwor sie sich einen geheimen Fahrstuhl in dieses Schloss zu hexen, und dachte sich, das dieser Vorschlag obwohl er ihr eigentlich aus Wut so in den Kopf gekommen war, nicht schlecht war. Ein Fall für die Bibliothek, aber erst morgen. Sie trat auf den Wasserspeier zu, und sofort nachdem Hermine das Passwort ("TicTacnuzweikalor") gesagt hatte, begann dieser sich auf hundertprozentig magische weise nach oben zu drehen. Hermine war kurz davor in die Ecke zu kotzen, als er endlich anhielt. Fiel merkte sie davon aber nicht, weil sich in ihrem Kopf die Welt immer noch weiterdrehte. Sie tastete sich, mit Mühe auf den Beinen zu bleiben, die Wand entlang. Siehe da, sie schaffte es ohne große Zwischenfälle zu Dumbledores Büro zu kommen. Allerdings lies sie noch ein paar Minuten verstreichen, damit der Boden unter ihren Füßen sich wieder beruhigt. Erst dann klopfte sie an und trat ein.
"Guten Tag Ms. Granger, ich habe sie schon erwartet." Begrüßte Dumbledore sie ruhig, während er an seinem Schreibtisch saß, und wirklich den Anschein erweckte, das er hier schon Stunden verbracht hätte bis sie kam. Hermine hatte ein ein bisschen schlechtes Gewissen, und vergas deswegen auch höflich "Guten Tag" zu sagen, und setzte stattdessen gleich mit "Sie wollte mich sprechen Herr Professor" an. "Genau es ist so Hermine, ich habe dich in letzter Zeit beobachtet, und es ist mir aufgefallen, das du nicht wirklich glücklich zu sein scheinst. Auch deine Leistungen haben sich in letzter Zeit sehr verschlechtert. Ist etwas mit dir? Möchtest du mir etwas sagen? Du weist wie sehr mir das Wohl meiner Schüler am Herzen liegt, wenn dich also irgend etwas bedrückt, dann sprich darüber, es wird vieles leichter machen." Hermine merkte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, denn das war das erste mal, in der letzten Zeit das sich wirklich jemand um ihr Wohl sorgte. Am liebsten hätte sie Dumbledore auf der Stelle das Herz ausgeschüttet, und alles erzählt, aber das konnte sie nicht, denn dann hätte sie andere Leute verraten, und auch viele Verbotene dinge gestehen müssen, die ihr einen Rausschmiss aus Hogwarts garantiert hätten. Deswegen sagte sie nur zitternd: "Nein Professor, es ist nichts, aber danke für ihre Aufmerksamkeit." Und guckte schweren Herzens auf ihre Fußspitzen. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich. Jetzt erst fiel ihr auf, das Dumbledore sich gar nicht darüber gewundert hatte, dass sie von oben bis unten schwarz war. Allerdings war sie froh dieser Peinlichen Situation entgangen zu sein, und ging mit gemischten Gefühlen in den Gemeinschaftsraum, da sie keine Lust hatte länger in ihrem jetzigem Aufzug durch die Schule zu laufen.
In der Hoffnung das vielleicht alle den freien Nachmittag draußen verbringen würden, ging sie die unzähligen Stufen zum Gemeinschaftsraum hoch, und öffnete mit dem Passwort, das sie bei einem der anderen Schüler gehört hatte, das Porträt. Und welch ein Wunder, der Gemeinschaftsraum war leer. Anscheinend, lies ihre Pechsträne langsam nach. Schnell schlich Hermine sich unter die Dusche, strengstens darauf bedacht, das richtige Badezimmer zu nehmen. Danach ging es ihr, seit langem wieder etwas besser. Und da sie hundemüde war, ging sie in ihr Zimmer, ohne das Schild eines Blickes zu würdigen, legte sich in ihr Bett und schlief auf der Stelle ein.
