2. Zeugen

A/N: Und es geht weiter.

Ich liebe meine Story! Egal ob ihr sie zu klischeemäßig, langweilig oder kitschig findet! Aber bisher hat noch keiner sowas gesagt... Aber ich freue mich natürlich auch über Lob. Sagt mir eure Meinung!

**********************************************************

Severus hatte bei diesem Valentinsball die schlechteste Laune seit Monaten. Wenn es etwas gab dass er noch mehr hasste als große feste, waren es große Feste aufgrund des Valentinstages. Aber er konnte sich diesmal nicht drücken, denn es war auch der Jubiläumstag des Sieges über Voldemort. Und er als Kämpfer an vorderster Stelle musste natürlich daran teilnehmen. Schließlich hatte er den Trank erfunden, mit dem Potter sich damals vor den Angriffen Voldemorts schützen konnte. Ohne diesen Trank hätte Harry hoffnungslos versagt. Aber Harry hatte den Trank gehabt, Voldemort besiegt, die Welt gerettet und seine Karriere als der Junge-der-alle-rettete begründet.

Natürlich war Severus auch froh das Voldemort besiegt war, aber zugleich war seine Lebensaufgabe abgeschlossen. Jetzt hatte sein Leben kein wirkliches Ziel mehr und anstatt jetzt über besseren Kampftränken zu suchen war Severus mit sich allein wenn er den Unterricht beendet hatte. Hier und da braute er Tränke für die Krankenstation, aber sein leben war nicht mehr so ausgefüllt wie früher.

Theoretisch war er Ende 30, also in seinen besten Jahren, mit einer festen Anstellung, ein Held der Magierwelt und konnte sich in Frieden an eine Familienplanung wagen.

Praktisch hatte er mehr als genug Leid für drei Leben gesehen, war verbittert, rastlos und allein.

Und die Schüler wunderten sich warum er nicht dümmlich grinsend da saß und sich amüsierte. Na ja, ein paar wunderten sich. Der Rest war in Zungenakrobatik vertieft oder tanzte eng umschlungen. Manche Pärchen schafften sogar beides. Allen voran Mr. Potter und die kleine Weasley.

Irgendwann kam der Punkt wo es für ihn zuviel Glückseligkeit auf einem Haufen war.

Er verließ in bekannt schwungvoller Weise den Saal. Aber zurück in die stillen, einsamen Kerker wollte er noch nicht. Er musste sich erst aufbauen. Das würde am besten gelingen, wenn er ein paar Schülerpärchen aus den Büschen jagen würde.

Ja, beschloss er, dass würde ihm ein gewisses Maß an Genugtuung geben.

Besonders bei den Gewächshäusern trieben sie sich herum, wie er aus Erfahrung wusste. Tatsächlich gelang es ihm zwei Pärchen zu finden. Das erste waren zwei Ravenclaws, die nach eine kurzen Überredung (‚Hören sie sofort auf, oder sie fliegen beide von der Schule') nachgaben. Aber das zweite Pärchen trug nicht gerade dazu bei seine Stimmung zu heben. Es war tatsächlich Neville Longbottom, mit einer Hufflepuff. Natürlich pfiff Severus sie zusammen, aber seine Stimmung war am Tiefpunkt. Sogar dieser Verlierer Longbottom hatte ein erfüllteres Leben als er.

Grübelnd ging er vor sich hin, als er auf einmal hörte wie jemand zum Sprung ansetzte. Im ersten Moment befürchtete er die Rache eines Todesessers und zog seinen Stab, aber wie überrascht war er als der tatsächliche ‚Angriff' erfolgte.

Es war ein Kuss gewesen, der alle seine Sinne vernebelte. Als diese junge Frau in seinen Armen lag, er spürte wie sie sich an ihn presste und ein erregendes Stöhnen von ihr kam schaltete sich sein Verstand völlig aus. Umso überraschter war er, als er beim Licht von Weasleys Stab entdeckte wer die Frau war.

Ron starrte Hermine mit offenem Mund an. Es sah eben nicht gerade intelligent aus. Hermine ging auf ihn zu und gab Dumbledore ein Zeichen, dass sie erst mit Ron reden musste, obwohl sie auch von Dumbledore etwas rätselhaft angeschaut wurde.

Dumbledore bat Severus ihn ins Büro zu begleiten. Am Ausgang wandte er sich um. „Mrs. Granger, ich möchte sie bitten dann auch bald zu uns zu stoßen."

Hermine nickte.

Ron starrte immer noch etwas abwesend auf die Stelle, an der er gerade einen heißen Kuss zwischen seiner besten Freundin und dem meistgehassten Lehrer der Schule beobachtet hatte.

Hermine ahnte, dass sie so nicht zu einem klärenden Gespräch kommen würde und zog Ron weg. Schweigend gingen sie nebeneinander her.

Dann ergriff Ron die Initiative. „Das war doch nicht echt? Das war doch bestimmt nur irgendein Schüler mit Vielsafttrank?!"

Hermine schüttelte den Kopf. „Sorry Ron. Es war definitiv der echte Snape."

„Warum zum Teufel hast du das gemacht? Bist du in Snape verknallt?"

Wieder schüttelte Hermine den Kopf. „Nein, das war nicht der Grund."

Plötzlich blieb Ron stehen. Ihm kam eine Idee. „Ich bin schuld, nicht wahr?"

Hermine konnte nur noch nicken.

„Oh Hermine, ich wollte es dir schon viel früher erzählen, aber ich wollte dich nicht verletzen. Aber das du deswegen Snape küssen würdest konnte ich ja nicht ahnen."

Jetzt war es an Hermine nichts zu verstehen.

„Ron, ich weiß nicht was du meinst."

Ron starrte sie an. „Na, du hast doch Snape geküsst um dich an mir zu rächen, weil ich mit Mia Tannwell zusammen bin."

Jetzt begann Hermine doch tatsächlich zu grinsen. „Was? Das denkst du von mir? Oh Gott Ron, ich hab ihn geküsst, weil ich dachte du bist es. Ich wollte dir klar machen das zwischen uns nie etwas sein kann."

„Wie kommst du denn darauf?"

„Na ja, das Reden über Ringe und ewige Liebe...und dann diese Einladung zu eine nächtliche Rendezvous..."

„Oh Gott, ich dachte so wie du reagierst hast wolltest du was von mir. Ich wollte mit dir für Mia einen Ring kaufen gehen, weil du als Frau doch was davon verstehst und Dumbledore wollte dir einen Zauber zeigen, dass du deine Hand nach Mias Vorbild umzaubern kannst, damit der Ring dann auch passt..."

Jetzt musste Hermine wirklich loslachen, als sie Rons bedrückte Mine sah.

„Ach Ron, wir sind schon zwei bescheuerte..."

Sie gingen weiter.

„Und wie war es Snape zu küssen? Schleimig, eklig und grauenhaft?"

Hermine schaute Ron an. Ein unergründlicher Ausdruck lag in ihren Augen.

„Überraschend."

Hätten sie besser geschaut wäre ihnen die Gestalt aufgefallen, in einem Gebüsch weiter oben.

Aus dem Busch hörte man die Stimme Pansy Parkinsons. „Kommst du endlich? Es war deine Idee es hier draußen zu treiben! Mir ist kalt."

Draco erwiderte „Zieh dich wieder an, es gab eine Planänderung."