Schützenden Dunkelheit Teil 2 Schatten der Vergangenheit

Ein gesenkter Kopf. Lange rote Haare, die den traurigen Blick verbargen. Schuld. Trauer. Sorgen. Flehen. Noch länger schlich das Wesen, mit dem Namen Youku durch die langen Gänge des Gebäudes. Hotel nannten sie es. Die Menschen, die ihn verwirrt eine Zeit lang anstarrten, bemerkte er erst gar nicht. Eine von ihnen war mit ihrer Freundin hinter ihm, und die beiden tuschelten etwas hinter seinem Rücken. "hey, sieht du den da vorne. Mann, hat der nen Hintern!" Machmal verfluchte er sein eigenes ausgezeichnetes Gehör, wenn er solche Szenen ertragen mußte. Jedes einzelne Wort verstand er, als seine langen spitzt zulaufenden Ohren ab und zwischen seiner Mähne zuckten. "Uuuuh...ja! Aber irgendwie... ich weiß nicht.... Ihn scheint etwas zu beschäftigen. Als ob ein Lastwagen ihn überrollt hätte." "Hm... was wohl mit ihr los ist. Hey... er ist doch mit diesem anderen hergekommen. Weißt du noch, der kleine Blonde mit dem Schwanz?" Als die beiden über Kuron zu sprechen begannen, konnte er nicht verhindern, dass er erneut an ihn denken mußte. Aber das spielte sowieso keine Rolle. Er mußte doch ständig an ihn denken. "Ja. Irgendwie fand ich den kleinen süß. Er benahm sich echt fast wie ein kleines Kind. Aber meinst du, er hätte sich mit ihm gestritten?" "Ich weiß nicht. Möglich wär's. Ob er ihm das Spielzeug weggenommen hat?" Plötzlich fingen die beiden laut an zu kichern und klingen in seinen Ohren wie zwei aufgeblasene Hühner, die sich über die wichtigste Person ihn seinem Leben lustig machten. Er stoppte. "Oh, Gott! Er hat uns doch nicht etwas gehört?" "Quatsch! Wir waren doch ganz leise! ...aber, wenn doch?" Sein Faust zitterte schon und forderte nach der nötigen Energie um diese beiden Hennen durch die Wand schießen zu können. Gegen diesen Vorschlag seines Herzens hatte er nichts und er würde den Wunsch dieser am liebsten erfüllen. Diese dummen Erdlinge! Sie haben ja nicht die geringste Ahnung. Was fällt ihnen ein, sich über Kuron lustig zu machen? Ihnen würde dieses verdammte Kichern schon noch vergehen! Nein! Warte! Das kannst du doch nicht tun! Denk an das letzte Mal! Weißt du noch, was auf Neriya passiert ist? Auf einmal hatte Youku wieder dieses Bild vor Augen. Einer von diesem dummen Kreaturen hatte ihn und Youku in einer Bar oder so was provoziert und sie beleidigt. Im nächsten Moment waren sie bereits in seine Schlägerei verwickelt, nach der die ganze Bar nur noch Staub war. ... Und dann dieser stechende Schmerz. Überall waren sie. Mit ihren Waffen, die ihr gesamtes KI aus ihren Körpern förmlich aufsogen. Kuron schrie. Er litt. ...er litt... Nein! Schließlich schritt er weiter, die Ohren weiterhin zuckend und die Faust geballt. Das kurze Schweigen der Frauen, machte ihm klar, dass er ihnen anscheinen Angst eingejagt hatte. "Ja... ich habe euch gehört.", flüstere er in sich hinein, sagte aber nichts. Noch einmal wie das auf Neriya? Darauf hatte er wirklich keine Lust. Schmerz würden sie noch genug auf diesem Planeten erleben müssen. Psychisch sowie auch physisch. Spätestens wenn Kuron einen neuen Alptraum hätte oder sie ihren Zielen auf diesem Planeten gegenüberständen und ein gnadenloser Kampf entbrechen würde. "Hm... ich frag ich aber echt, was der Süße hat... Weißt du was, ich sprech ihn an!" "Spinnt du! Er hat nicht gerade die beste Laune, und dafür, dass er so verdammt gut aussieht, könnte er genauso irgendso ein Spinner sein!" "Ach, Unsinn! Ich geh jetzt zu ihm hin!" Ihre Freundin wollte sie noch aufhalten, doch ehe sich diese versah, rannte die andere schon zu Youku hin. "Ähm... guten Morgen...", begann sie schließlich mit einem unsicheren Ton in der Stimme, als sie endlich dem großen geheimnisvollen Mann gegenüberstand und ihn seine engen roten Augen unter seinem langen Pony blickte. "Sie... sie sahen so traurig aus... und ich... also ich..." Sie hatte einen überraschten Blick erwartet, doch er konnte ihre Erwartungen mit kalt zerschlagen, als er uninteressiert weiterging und so tat, als ob er sie nur kurz bemerkt hätte. Doch sie wollte nicht aufgeben und lief ihm weiterhin wie ein treues Hündchen hinterher. "Warten sie doch!", rief sie immer wieder und wurde dann von einem eisigen "Verschwinde!", Youkus zu stehen gebraucht. Dieser verschwand sogleich im Nächsten Fahrstuhl und ließ die beiden Frauen sprachlos stehen. "Merkwürdiger Kerl...", murmelte die eine zur anderen, die ihm vor zu kurzem noch hinterher gelaufen war. "Eine Herausforderung!" Der etwas genervte Blick wandelte sich wieder zu dem deprimierten Gesichtsausdruck, wie Youku ihn schon die letzten 5 Minuten trug. Den Mann neben ihn, dessen Betrachten eine Zeit lang nur noch Youku galten, bemerkte er erst gar nicht. Langsam ließ dieser seine Augen von den schwarzen Lederstiefeln, über seine langen Beine, die in ein enge dunkelgraue Hose gehüllt waren, über den roten Riemengrürtel und den muskulösen Oberkörper, den man durch das enge schwarze Seidenhemd erahnen konnte, gleiten. Nur kurz sah er auf dessen traurigen Gesichtsausdruck, der ziellos Löcher in die Luft schlug. Nach einigen Hin und Her entschloss er sich ihn doch anzusprechen. Zu sehr war das Verlangen, ihn näher kennenzulernen. "Guten Morgen", begrüßte er in schließlich und reichte ihm freundlich die Hand. "Mein Name ist Aiyuku Ketsueki." *** Glaubt er wirklich, ich würde ihm jemals verzeihen? Nach allem, was er mir angetan hat? Wie lange soll es noch so weiter gehen. All sein Flehen um Vergebung. Es nervt mich. Warum willst du ihm denn nicht endlich vergeben? Es sind doch schon so viele Jahre vergangen. Für mich spielt die Zeit keine Rolle. Und für ihn doch genauso wenig. Die Wunden heilen nicht. Sie werden nie heilen. Er wird mich niemals wieder in Ruhe lassen. Mich ruhig schlafen lassen. Ist es denn nur wegen ihm? Nein. Das nicht. Aber er hat mich doch verraten. Er hätte gesagt, er würde mich beschützen. Immer bei mir sein... mich lieben... Er beschützt dich doch, ist bei dir und liebt dich. Und wie lange wird das noch so weitergehen? Bis er einen neuen Grund finden, ihn zu befreien? Merkst du denn gar nicht, dass er das nie wieder tun will? Nie wieder will er dich leiden sehen. Pah! Wie oft hat er es mir damals gesagt?! Wie oft? Ich werde ihm nicht vertrauen! Niemals! Nicht noch einmal! Stille. Die Stimmen in seinen Gedanken hatten für heute wieder Ruhe gefunden. Es war wieder ruhig und Kuron konnte endlich wieder die Einsamkeit genießen. Der Angstausbruch hatte sich ebenfalls gelegt und das etwas kleiere, vor kurzer Zeit noch so zerbrechlich wirkenden Wesen, traute sich nun endlich aus dem Bett. Ruckartig riss er die weise Decke von seinem Oberkörper weg und richtete sich etwas auf. Auf dem Rand des Bettes sah er nun. Still und leise. Die verwuschtelten Haare, die noch einen Teil seiner Schulter bedeckten, fielen ihm noch immer wieder ins Gesicht und verhüllten die goldgelben Pupillen. Noch etwas verschlafen sprang er schließlich auf dem beteppichten Boden und hatte noch etwas Mühe sich auf den wackeligen Beiden aufrecht zu halten. Schließlich riss er seinen Mund auf, worin lange spitze Reißzähne zum Vorschein kamen, und gähnte schläfrig, während er sich die Augen mit einem Arm rieb. Über seiner roten Haut hatte er nur ein langes rosa Nachthemd mit einem Teddy-Muster drauf, dass er irgendwo auf diesem Planeten erworben hatte, gezogen. Ab und zu gähnte er noch ein paar Mal beherzt, als er durch das große Zimmer schlich, das ihm der Manager zur Verfügung gestellt hatte. Das Knurren seines leeren Magens konnte er schon länger hören. Der Hunger trieb ihn schließlich nach einigem Herumirren schließlich in die Küche. Die noch halb geschlossen Augen fanden nicht gleich den Handgriff des Kühlschrankes, weswegen er ein paar Mal daneben gegriffen hatte und danach so etwas wie "Hunger..." murmelte. Nach einigen weiteren Danebengriffen hatte er es doch noch geschafft, die Tür zu öffnen und danach den halben Inhalt, welcher fast nur aus verschiedenen Fleischprodukten bestand. Würste, Fisch, kalte Grillhähnchen und Schinken bedeckten nun den großen Holztisch in der Mitte der Küche, nachdem er alles auf diesem entladen hatte. Während er sich immer noch müde die Augen rieb, setzte er sich auf den Stuhl neben dem Tisch und begann, alles was er zwischen die Finger bekam in sich hinein zu stopfen. Ab und zu flogen mal ein paar Essenreste, wie Hänchenknochen oder Brotkrümel durch die Luft und landeten wild wirbelnd dann auf dem Küchenboden. Das leise "Mist", dass er dann kaum hörbar von sich zischen ließ, begleitete somit jeden Morgen sein Frühstück. Mist. Den Tag begann er meistens fluchend... oder mit nassen Wangen, so wie heute. Warme Tränen und Youku war mal wieder da, wie immer da, um ihn zu beruhigen. Umarmte ihn so unendlich sanft und schloss ihn in seine beruhigen Arme, um den zitternden Körper zu beruhigen. Youku. Willst mich wirklich beschützen...? Mich auf ewig in deinem warmen Griff halten? Oder ist es doch wieder etwas anderes? Ich weiß es wirklich nicht... Seufzend starrte Kuron auf die lehren Teller vor ihm, den Krümelhaufen auf jedem einzelnen und die Plastikverpackungen von Margarine, Joghurt und Limonade. Dieses Lächeln wollte seinen Gedanken einfach nicht verlassen. Dieses warme, sanfte Lächeln. Wieder schüttelte er eifrig den Kopf, holte schließlich noch einmal tief Luft und stürzte sich auf den kümmerlichen Rest seines Frühstücks. *** Schwarze kurze Haare, dessen Pony ihm weit ins Gesicht fiel und einen Schleier über die tiefblauen Augen zog. Eine graue Krawatte, ein weißes Hemd und ein schwarzes Jackett, das passend zu der ebenfalls schwarzen Hose getragen wurde. Fast wie einer dieser hohen Leute in diesem Hotel. Wieder so ein Manager oder sowas? Ungläubig starrte Youku zu dem jungen Mann, der sich gerade mit Aiyuku Ketsueki vorgestellt hatte und ihn erwartend auf ein Händeschütteln die Hand ausstreckte. "Naja, dann nicht...", sagte er schließlich etwas enttäuscht. Dann griff er in die Innenseite seines Jacketts und holte ein kleines Pappkärchten heraus, um sie dann Youku zu geben. Erneut nur eine anlehnende Handlung. Youku nahm diese nicht an. Das Auge des Mannes begann etwas zu zucken und ein leichtes, ganz leises Knurren folgte. "Lassen sie mich in Ruhe", entgegnete Youku knapp und wandte sein Blick wieder zum Fahrstuhldislplay, an dem gerade das aktuelle Stockwerk in grün leuchtenden Zahlen angezeigt worden war. 5.4.3. Ein knappes "Hm" seitens Herrn Aiyuku wurde noch mal geäußerte, nachdem Youku schweigend den engen Raum verließ, da sich die Tür im erreichten 1. Stocks öffnete. "Warten sie doch!", rief Ketsueki aber dann schließlich und lief ihm sofort hinterher, um dann wieder entschlossen vor ihm zu halten. "Es ist wichtig", begann er wieder, doch Youku ließ sich nicht aufhalten und ging gelassen an ihm vorbei. Gleich einem treuen Hund schloss sich sein Verfolger dem unbekannten Ziel Youkus an. "Wie bereits gesagt, ich bin Aiyuku Ketsueki. Und ihre Anwesenheit ist Grund meines Erscheinens." Dieser Kerl schien Youku unübersehbar zu nerven, während er versuchte den Mitläufer durch schnellere Schritte zu ignorieren. Es war ihm egal, was dieser sagte. Wie er immer wieder nach einem erwidernden Blick suchte und hoffte, erhört zu werden. Ein leises Grummeln, das nach einigen Schritten sich in ein genervtes Zischen verwandelte. Schließlich blieb er stehen, den Kopf zum Boden gerichtet und die Haare wie ein Schleier vor das Gesicht geworfen. "Verdammt! Lass mich endlich in Ruhe!", fauchte er fast schon außer sich, doch die leise Trauer in seiner Stimme war unüberhörbar. "Ich habe wirklich keine Lust, mir ihr dummes Geschwafel anzuhören!" Stille. Ketsueki verstand nicht. Stand schweigend neben Youku und betrachte ruhig dessen warme Träne über eine seiner geschmeidigen Wange huschen. Eine Träne. Geballte Fäuste. Die leuchtend roten Haaren, versteckt vor dem verwirrten Anblick seines Gegenübers. "Ver... verzeihen sie. Ich hatte nicht vor, sie derart zu verärgern." Sein Ton war mitfühlend und sanft, so voller Mitleid. "Aber ich werde mich wieder bei ihnen melden. Immerhin sind sie mein Auftrag." Noch ein schnelles "Entschuldigen sie mich" und Herr Aiyuku verschwand. Die Haare noch im gedämpften Morgenlicht fackelnd, als die lauten Schritte immer leiser wurden und schließlich verstummten. Endlich war Youku mit seinen Gedanken allein. Diese Idioten. Sie haben ja keine Ahnung. Niemand hat eine Ahnung. Und niemand wird sie jemals haben. Wir beide werden auf ewig unsere Erinnerungen für uns behalten und niemand wird sie jemals kennen lernen. Auf ewig. Zeit. Fließende, nie endende Zeit. Gefängnis unseres Daseins und Weg unseres Endes. Nur du hast es gesehen, siehst und wirst sehen. Und uns dann erlösen. Still und schweigend wirst du ein Zeuge unseres Lebens sein. Du bist unser Zeuge. Der Zeuge unsere aller Taten. Doch so wie du fließt und nichts bei dir behält, wirst du auch das Gesehen vergessen, verlieren, verlassen. Aber sie haben keine Ahnung. Sie werden nicht wissen, weshalb sie vielleicht schon bald ihren schlimmsten Alptraum erleben werden. Werden nicht wissen, weshalb Berge von Leichen die Schönheit ihres ach so geliebten Planeten, den sie "Erde" nennen, zieren werden. Werden nicht wissen, weshalb Blut ihre Erde rot färben wird und werden nicht wissen, weshalb ausgerechnet sie, Opfer unserer Taten werden und den Weg ihres Endes einschlagen müssen. Aber die Zeit wird es sehen. Zusehen und nicht eine Träne für sie verlieren. Denn allein, was jetzt ist, interessiert sie. So wird auch sie unwissend sein. So wie diese Idioten. *** Der kleine, schmale Körper war zufrieden. Die für die Menschen doch enorm groß scheinende Menge hatte ihren Dienst getan, und den Energiebedarf gedeckt. Ein kleiner Körper. So zerbrechlich wirkte er. Als ob man ihn nur ganz sanft anfassen dürfte, da er jeden Moment drohte, wie ein Kristallglas in tausend Stückte zu springen. Doch der Schein täuschte. Auch wenn Kuron nur eine Körpergröße von 1,65 erreichte und eine doch sehr zarte Erscheinung hatte, war er zweifellos in der Lage mit Hilfe seiner im Körper verborgenen Energie jederzeit eine gewaltige Fläche um ihn herum, die mindestens einen Umkreis von einigen Kilometern hatte, mit Leichtigkeit zu vernichten. Nicht ein Gebäude würde der Druckwelle standhalten, jeder Grashalm würde sterben und das Land würde sich innerhalb von Sekunden in eine einsame Wüste aus Stein und Erde verwandeln. Diese unermessliche Kraft forderte seinen Preis jeden Tag durch Unmengen an Nahrung. So hatte ihn sein Magen auch diesen Morgen nicht in Ruhe gelassen und knurrte wie ein kleiner bissiger Hund in seinem Bauch. Schrie und bellte. Und jetzt war er wieder still. Noch einmal ließ er seinen Blick über die wenigen winzigen Überreste seines Frühstücks wandern, bis er immer noch etwas verschlafen sich von Stuhl erhob und wieder ein lautes Gähnen von sich hören ließ. Dann verschwanden die weißen langen Eckzähne erneut in seinem Mund. Es dauerte nicht lange, bis sich die zufriedene kindliche Miene hinter einem fast schon besorgt scheinenden Gesichtsausdruck verschwand und er nachdenklich begann durch das Hotelzimmer zu tigern. Ohne es zu merken huschte er immer schneller von der einen Ecke des Wohnzimmers zur anderen der gegenüberliegenden Küche. Seine eigenen Gedanken quälten ihn jeden Morgen, Tag und Nacht. Träume, die jede Minute seines nötigen Schlafes füllten, ließen ihn nicht ruhen und so schnell würde er sie wohl nicht los werden. Wie lange würde er es wohl noch ertragen, bevor der Wahnsinn seine innere Welt in ein einziges Chaos aus Stimmen und Bildern stürzen würde? Und selbst wenn er nicht einmal an Youku denken müßte, etwas, das er genauso sehr brauchte wie auch haßte, würde sein anderes Ich den Job der Seelenpeinigung übernehmen. "NIEMALS würde ich dich verlassen!", hatte der Schatten in ihm immer wieder geflüstert. Die Stimme kalt und voller Abscheu Kuron gegenüber. Aber was war mit Youku? Ja, so klang seine Stimme auch mal. Fast schon eisig und einem Raubtier nicht unähnlich. So lange war es jetzt schon her, viele Jahre. Hatte er sich denn wirklich geändert. In dieser Zeit war er doch so voller Wärme und behütete Kuron wie ein kleines Kind, immer auf der Hut, dass ihm ja nie wieder etwas schreckliches widerfahren müßte. Nie wieder dürfte etwas sein Herz zum Zittern bringen. Es hatte schon genug Risse. Nichts und niemand dürfte seinem Geliebten, wie Youku ihn gerne nannte, jemals wieder etwas antun. Ironie. Denn der einzige, der Wunden in sein Herz reißen könnte und es getan hatte, war Youku. Sein schwarzer Engel des Todes, der seine Seele in die Tiefen der Hölle stürzen wollte, nur um die andere befreien zu können. Und nun? War er immer noch dieser Engel? Diese Bestie, die keinerlei Wärme empfand und sie nur schenkte, um sie mit der Brutalität eines Dämons zu entreißen? Hatte er sich vielleicht doch geändert? "Ach Youku... du kennst meine beiden Seelen, aber deine will ich wohl nicht sehen."