„Ohh..." alles bloss das nicht!

„Nagi!" schallt es von drausen.

„Lass mich sofort rein!"

„Nagi jetzt hör auf mit dem Scheiß und mach die Tür auf!!" schimpft er wieder. Aber ich will nicht, konzentriere mich also weiter darauf die Tür mit meinen Kräften geschlossen zu hallten und schmiege mich näher an ihn. An meinen Koi. Ein breites Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht, Koi, wie das klingt! So absolut lächerlich, schnulzig und veraltet! Denke ich verächtlich. Aber dennoch, es passt, irgendwie.

Plötzlich legst du deine Arme fester um mich und gibst einen Laut von dir, der gewisse Ähnlichkeit mit einem Knurren hat.

„Morgen..." flüstere ich dir ins Ohr und knabbere ein wenig daran.

„Er stört." Stellst du nüchtern fest, und bist drauf und daran dich aus dem Bett zu erheben und ihn zu verscheuchen, doch ich hallte dich zurück. Erstens, weil ich mein wunderbar warmes, weiches und liebevolles Kissen nicht missen will, und zweitens weil Schu nicht merken soll, dass, bzw. wieso du hier bist. Es würde ihm wohl nichts ausmachen, aber dennoch. Die ständigen Sprüche seinerseits, ja nur die belustigten Blicke von ihm würden mich wahrscheinlich zur Weißglut bringen, und wir wollen doch eigentlich beide nicht, das ihm etwas passiert.

„Nagi jetzt komm endlich." Erklingt es wieder, diesmal noch entnervter als zuvor, sofern das möglich ist.

„Was willst du Schu." kommt es nun trocken von mir, so kalt wie nur irgend möglich.

„... ach ihr könnt mich alle mal!..." ertönt es nun wieder, etwas verzögert, von dem Deutschen und man hört, wie sich seine Schritte entfernen.

„...???... was war das denn?" frage ich dich völlig verwundert, doch von dir kommt nur ein breites Grinsen. „Ist doch egal." Mit diesen Worten ziehst du mich ein Stück höher und küsst mich schrecklich sanft auf meine Lippen, liebkost und verwöhnst sie und mich mit diesem Kuss. „hab ich dir heut schon guten Morgen gesagt?" Fragst du dann, nachdem wir denn Kuss sacht beendet haben.

„Nein!" stelle ich gespielt beleidigt fest, schmolle ein bischen indem ich mich ein wenig von dir weg drehe.

„Guten Morgen", deine weichen Lippen streicheln bei diesen Worten meine Schulter, wandern höher, bis zum Hals, verharren da einen Augenblick.

Ich liebe dieses Gefühl, von mir aus könnte das immer so weiter gehen, niemals enden.

Du bläst ein wenig Luft in mein Ohr, wobei ich zusammenzucke, weil es kitzelt.

Sogar lachen kann ich wieder. Ehrlich lachen. Das tut so gut. Bei dir bin ich wieder das kleine Kind, welches ansonsten nie genügend Zeit, Vertrauen oder Gelegenheit hatte um herauszukommen. Wie gut das tut! „Mhhhmmm..." nun nehme ich deine Lippen mit meinen gefangen, jetzt bin ich derjenige, der daran ist, dich zu verwöhnen, doch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich ebenso zärtlich und liebevoll sein kann wie du, ob es dir ebenso gefällt, wie die Zärtlichkeiten von dir für mich. Und, als ob du meine Gedanken lesen könntest, schmiegst du dich noch ein wenig näher an mich ran, fährst begierig mit deiner Zunge über meinen Mund, ziehst mich näher zu dir.

... „Bleib immer bei mir." ... flüsterst du leise, kaum hörbar, doch ich verstehe.

Glücklich über diese Worte ziehe ich dich nun meinerseits zu mir, schlinge meine Arme um dich, so dass du auf mir zum liegen kommst, deinen Kopf in meiner Halsbeuge, zwischen Haaren, Kissen und Decke vergräbst. Ich kraule dir langsam durchs Haar. ..."das werde ich"... flüstere ich mindestens ebenso leise.

Langsam wird dein Atem wieder regelmäßig, ich merke wie das Land der Träume kommt um dich mir, auch wenn nur für kurze Zeit, zu entführen, doch kurz bevor du völlig im Traumland versinkst, suchen sich meine Lippen den Weg zu deiner Stirn, küssen diese und raunen dir ein `Ai shiteru` zu. Danach sehe ich dir lächelnd beim Schlafen zu.

Schön. Du bist so schön.

Trotz deiner Narben, deiner alten und neuen Wunden am ganzen Körper, trotz der Tatsache, das du nur noch ein Auge hast, trotz dem dein Geist in ständigem Aufruhr ist. Trotz alle dem, du bist so wunderschön. In meinen Augen. Dein sehniger Körper, wenn er sich liebend um mich legt, deine weichen Lippen, die so wunderbar zärtlich und liebevoll sein können, Dein eines Auge, wie aus Gold gegossen, so schön wenn es lächelt oder mich liebend ansieht, das ich weinen könnte, vorrausgesetzt ich wäre ein emotionalerer Mensch. Dennoch, auch wenn mein Äußeres es nicht zeigt, mein Inneres fühlt all das. Und das weißt du, oh ja, das weist du. Und du bist der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der das weis, und das soll auch so bleiben.

Ich lächle, als ich an die Zeit zurückdenke, in der ich bei Schwarz `angefangen hatte`. Ich war ein kleines, verzogenes Balg mit einer viel zu großen Willenskraft und Kräften, mit denen ich noch kaum alleine umzugehen wusste. Ich war verbittert, bin es auch jetzt noch, das wird sich wohl nie wieder ändern, trotz dem du bei mir bist, aber es wird auch nicht mehr schlimmer, dank dir.

Crawford kannte ich, ihm verdanke ich mein Leben, aber Schuldig und du kamen mir absolut suspekt vor.

Ich wusste nicht was ich von euch hallten sollte, nicht was ich über, oder in Schu`s Fall, vor euch, denken sollte, wusste nicht was ich hier verloren hatte. Die Aufträge kamen, dadurch dann der Angriff auf Sie, ausgelöst durch die Kämpfe gegen Weiß.

Es war hart all das alleine durchzustehen, und ich war alleine, obwohl sich Brad und sogar Schuldig nach einer Weile bemühten mir das Leben erträglicher zu machen, mir versuchten gute Lehrer zu sein.

Doch aus dir wurde ich immer noch nicht schlau.

Du vertrugst dich mit den anderen, das heißt, du tatest ihnen nicht weh, „wenn es nicht unbedingt nötig war" wie du einmal so treffend formuliert hast.

Doch seit dem Auftrag, bei dem Sie zu schaden kam, seit dem warst du da. Du warst überall wo ich auch war, was ja naheliegend war, wir leben schließlich unter einem Dach, aber dennoch, du warst ständig in meiner Nähe, doch so, das ich dich anfangs kaum bemerkte, nie störend oder aufdringlich. So, als wolltest du auf mich acht geben, wieso verstand ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Da du sowieso ständig bei mir warst, übertrug mir Brad irgendwann die `Verantwortung` über dich, ich sollte während den Missionen auf dich acht geben, damit du `nichts Dummes anstellen würdest` wie er es formulierte, und auch sonst sollte ich mich um dich Kümmern, damit nicht noch eine Sitzgelegenheit von ihm dran glauben musste, hatte mir Schu damals nach dem Gespräch mit ihm ins Ohr geflüstert.

`Wie ein übergroßes, völlig verrücktes Haustier` hatte ich am Anfang gedacht, doch schon bald merkte ich, das ich eine Art Gefühl für dich zu entwickeln schien. Ich begann mir Sorgen um dich zu machen, begann, dich in deiner Zelle zu besuchen. Ich war der einzige, der lebend wieder herausgelangte, wenn du die Zwangsjacke nicht trugst. Jeden anderen hättest du wenigstens versucht aufzuschlitzen, ich blieb unversehrt. Nach einiger Zeit, kam Brad zu mir, redete mit mir, überredete mich, dir Tabletten zu geben. Ich gab sie dir, du nahmst sie von mir, doch ich gab sie dir nicht, ohne vorher heimlich überprüft zu haben, was da eigentlich in den kleinen Kapseln drin war, wozu sie dienten. Verrückt, oder? Ich vertraute Brad Crawford nicht, dem Mann, dem ich mein Leben zu verdanken habe, und machte mir Sorgen um dich. Das ging sogar so weit, das ich begann dir Vorträge zu hallten, wenn du dich mal wieder selbst verletzt hattest und ich wieder dabei war, dich zu bandagieren, zu verarzten.

Ich hasste es, wenn du es tatst, nicht, weil ich dann mehr Arbeit mit dir hatte, wie ich mir anfangs versuchte einzureden, sondern weil ich nicht wollte, das noch mehr Narben deinen schönen Körper verunstalteten, das du dich selbst verletzt. Dich, und somit, merkwürdigerweise auch mich.

Ich flehte geradezu darum, das du es bleiben ließest, erklärte dir, dass es nichts brachte, wenn du dich selbst verstümmeltest.

Und irgendwann klärte sich dein Blick. Langsam, Stück für Stück, für die Anderen kaum sichtbar, doch ich bemerkte es, warst du doch zu so etwas wie meinem zweiten Schatten geworden, einem zweiten Schatten, der mir sogar lieber war, und immer noch ist, als mein erster, mein eigener. Ich wusste nicht ob es tatsächlich an den Tabletten lag, dass du immer mehr `wache` Momente hattest, oder nicht an... nein, das konnte ich mir nicht, das durfte ich mir nicht einbilden! Ich war mit meinen Gefühlen für dich sowieso schon zu weit gegangen! Durfte mir keine Schwäche eingestehen oder gar erlauben! So dachte ich damals.

Heute weis ich, dass es keine Schwäche ist, sondern eine Stärke.

Du gibst mir neue Kraft, neuen Mut nicht gleich aufzugeben, nicht das Leben einfach Leben sein zu lassen und zu gehen. Ohne dich hätte ich das wohl schon längst getan, manchmal frage ich mich wirklich, wer von uns beiden eigentlich als verrückt gelten sollte...

Ausserdem weis ich, das ich, wenn auch nur ein bischen, mitverantwortlich bin dafür, dass es dir besser geht.

Ich lächle, völlig in Gedanken versunken und bemerke gar nicht, wie du aufwachst, mich aus deinem wunderbar hellen Stern ansiehst, beobachtest.

„Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen."

Dann kommst du ein Stück höher gekrochen. Wenn du eben noch auf meinem Bauch gelegen und fest geschlafen hast, befindest du dich nun genau über mir, dein Gesicht ganz nah vor meinem, ein vielsagendes Grinsen umspielt deine Mundwinkel.

Ich seufze, verschränke meine Arme in deinem Nacken, ziehe dich das letzte kleine Stück zu mir herunter und küsse dich auf die warmen wohltuenden Lippen, lecke gierig an ihnen.

Währenddessen wandert deine Hand langsam über meinen Oberkörper, streicht vorsichtig über die empfindlichen Stellen, welches von mir mit einem noch tieferen Seufzer quittiert wird.

`Ai shiteru` flüsterst nun auch du mir leise ins Ohr, bevor du mein Gesicht mit tausend Küssen bedeckst.

-Owari-

So, hoffe es hat euch gefallen! (*hoffenunddafürbetentut*)

Eigentlich sollte „Feel" ein Einteiler werden, aber nach den lieben reviews, die ich bekommen habe, hab ich dann doch noch nen zweiten Teil dran gehängt. Hoffe euch hat's gefallen und ihr hattet Spaß.

„Feel" war eigentlich mehr so nen wirres Brainstorming mitten in ner Depri-phase und eigentlich wollt ich's auch gar nicht ins Net stellen, aber na ja. Da sieht man mal, dass sogar Depri-phasen zu etwas gut sind! *g*

Mata ne.

Zoe

Ach, und nicht vergessen, über reviews freu ich mich wie nen Schneemann!