KAPITEL 2
Der kühle Abendwind strich sanft durch Legolas' langes Haar. Er stand auf der halb eingestürzten Burgmauer der Festung und schaute hinunter in Richtung Tal, wo genau vor einem Tag die größte Schlacht geherrscht hatte, die er je gesehen hatte. Im Tal war es schon merklich dunkler, doch hier schickte die Sonne ihre letzten Stahlen hin und verwandelte die Felsen rings herum in flüssiges Gold. Legolas bevorzugte es, hier zu stehen als in dem Bett zu liegen, welches man ihm in einem kleinen Raum zur Verfügung gestellt hatte, weil er genau wusste, dass er dort sowieso keine Ruhe finden würde. Er stand lieber hier, sah der Sonne zu, wie sie unterging und dachte über die vergangenen Tage nach, über die Schlacht und all die Toten... Derer waren es viele, und nicht nur Uruks und Menschen, nein, auch viele Elben hatten ihr Leben gelassen. Für das alte Bündnis...Vor allem Haldirs Verlust schmerzte. Wie von allein kamen Legolas' Gedanken zu Valenya. Als Aragorn hörte, dass sie so gut mit Haldir befreundet war, verlangte er von König Theoden, dass man ihr ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellte und Theoden gewährte es, wenn auch etwas widerstrebend. Nach dem Mittagessen hatten Legolas, Gimli und Aragorn lange mit Valenya geredet und sie hatten erfahren, dass sie vor allem hierher gekommen war, weil sie ihrem Vater Ehre bereiten wollte. Sie war die älteste von drei Töchtern und ihrem Vater gefiel es gar nicht, dass er keinen Sohn hatte. Tarenons Meinung nach waren nur Männer gute Krieger und er war richtiggehend wie vernarrt in Haldir. Deshalb hatte Valenya jahrelang ihre Kampftechnik verbessert, wodurch sie ihren Vater jedoch nicht beeindrucken konnte. Schließlich wurde sie mit Haldirs Hilfe, der ja der Hauptmann der Galadrhim war, in die Wachmannschaft Galadriels aufgenommen. Sie musste hart dafür arbeiten und war unendlich stolz, als sie es schließlich geschafft hatte. Doch Tarenon war noch immer nicht überzeugt...und nun war Val hier und Haldir tot. Sie hatte furchtbare Angst, was ihr Vater mit ihr tun würde, weil sie ohne seine Erlaubnis im Heer mitmarschiert war. Legolas verstand solche Väter nicht. Einerseits wollen sie, dass ihre Kinder ihnen Ehre bringen, andererseits geben sie ihnen gar nicht die Möglichkeit dazu. Dieses Problem kannte er nur zu gut... Er seufzte und seine Gedanken schweiften zu seiner Familie und seinem Zuhause...die Wälder seiner Heimat mit all ihren wundervollen Orten, an denen seine Erinnerungen hingen...Der Prinz konnte wirklich nicht sagen, dass er seine Heimat nicht vermisste, aber er konnte es wohl verbergen ( und vor allem bei einem gewissen Zwerg war dies von Nutzen). Doch in manchen Momenten gelang es ihm nicht, das Heimweh zu verdrängen. Legolas hing noch seinen Gedanken nach, als er leise Schritte auf der Treppe etwas weiter rechts vernahm. Er wich etwas nach links in den Schatten der Wand und wartete, wen er erblicken würde. Auf der Treppe erschien Valenyas heller Haarschopf, die Haare fielen nun offen über ihre Schultern. Sie trug ein einfaches hellblaues Kleid, das ihr die Nichte des Königs gegeben hatte. Sie ging langsam, wie in Trance, zu der Mauer und blickte stumm zur untergehenden Sonne. In diesem Licht sahen ihre Haare aus wie Silber. Legolas überlegte, ob er zu ihr gehen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Ohne Zweifel hatte sie wieder geweint, ihre Augen waren leicht gerötet. Er sah, wie sie mit einer Hand über ihre Augen strich und dann nach unten sah. Legolas überkam ein schrecklicher Verdacht. Sie wollte doch nicht etwa...das durfte sie nicht! Mit Entsetzen sah er, wie sie sich auf die Mauer hochzog und hinsetzte. Legolas sprang aus dem Schatten und auf die Elbin zu. Valenya schaute sich erstaunt um und hörte verdutzt, wie Legolas rief: "Bitte, tu das nicht! Es wird alles gut, ich bitte dich, spring nicht!"
Die Elbin blickte ihn einen Augenblick an, dann erschien ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht. "Ihr glaubt, ich würde hier runter springen? Nein mein Prinz, das hatte ich eigentlich nicht vor...Ich sehe nur gerne Sonnenuntergänge, das ist alles."
Legolas atmete auf. "Oh...na dann...Verzeiht...Ich wollte Euch nicht stören."
Er wand sich etwas verlegen der Treppe zu, doch Valenya hielt ihn auf. "Bitte bleibt, es macht doch nichts. Wenn ich wirklich hätte springen wollen, so müsste ich jetzt sehr dankbar sein. Und bitte...bleib doch bei dem Du..."
Legolas lächelte und ging langsam wieder zurück. "Ich finde Sonnenuntergänge auch schön. Deshalb bin ich hier, und weil ich meine Gedanken ordnen musste. Es ist einfach zu viel geschehen in letzter Zeit..." Einige Zeit schwiegen sie beide, schauten zur Sonne und beobachteten, wie rings herum langsam die Nacht einbrach. Schließlich brach Val das Schweigen. "Wo wollt ihr jetzt hin? Ich meine, geht ihr alle wieder getrennte Wege, jeder nach Hause?"
"Nein, ich denke wir werden Gandalf nach Isengard begleiten. Er will unbedingt mit Saruman reden, hat er gesagt...Ich weiß allerdings nicht, was er damit erreichen will. Reitest du zurück nach Lorien?"
"Ja ich werde zurück reiten...Und mich meinem Vater stellen, könnte man sagen...Ich hoffe nur, er lässt noch was von mir übrig!" Sie lachte, doch sie brach gleich wieder ab.
Legolas verstand sie gut. "Er wird dich schon nicht umbringen, mach dir da keine Sorgen...Er ist sicherlich stolz darauf, was du hier getan hast!"
Val zögerte "Ich weiß nicht...Er hat ja schon keine Gemütsregung gezeigt, als ich in die Garde aufgenommen wurde."
"Aber das hier ist doch was völlig anderes, du hast mitgeholfen, ein ganzes Land zu retten! Er kann einfach nicht unberührt davon sein."
"Du hast ja recht...Aber er ist so schwer einzuschätzen. Sogar meine Mutter hat sich oft in ihm getäuscht, und die beiden leben jetzt schon fast zwei Jahrtausende zusammen. Naja, was soll es...davon laufen nützt nichts. Wann brecht ihr auf?"
"Ich schätze, wir bleiben morgen noch hier. Ihr auch, so habe ich gehört, oder?"
"Ja genau. Dann bin ich in vier bis fünf Tagen wieder zu Hause..."
Keiner sprach es aus, aber sie hätten beide gerne noch mehr als zwei Tage miteinander verbracht. Aber die Pflicht rief, und schließlich verabschiedete Val sich fürs erste, weil sie doch sichtlich erschöpft war und sich etwas ausruhen wollte, bevor am Morgen wieder in aller Frühe das hektische Treiben losging. Auch Legolas ging auf sein Zimmer, legte sich aufs Bett und war bald wieder in Gedanken versunken.
Am nächsten Tag brach gegen Abend hektische Unruhe auf der Burg aus. Die Elben aus Lothlorien machten sich am folgenden Tag noch vor Sonnenaufgang auf den Weg und Theoden hatte angeordnet, dass schon ein Teil der Bewohner von Edoras in die Hauptstadt zurückkehren sollte. Somit suchte sich jeder sein Hab und Gut zusammen und besorgte Proviant. Auch die vier Gefährten bereiteten sich für den Aufbruch vor. "Du verflixter Elb! Du könntest mir ruhig helfen anstatt so dumm und dämlich zu lachen!" Gimli stand wütend, die Hände in die Hüfte gestemmt vor dem großen Regal im Stall. Irgendein blöder Mensch hatte seine Tasche, in der er Proviant mit sich zu tragen pflegte ins oberste Gefach gelegt und er...nun ja, er war eben ein Zwerg, und die sind nicht gerade groß. Aber mehr noch als über diesen Menschen regte er sich über Legolas auf. Dieser stand, sich angestrengt das Lachen verkneifend, neben Gimli und sah zu, wie der Zwerg sich verzweifelt bemühte, seine Tasche vom Regal zu bekommen. Gimli reichte es. Er machte einen schnellen Schritt, holte aus und trat Legolas fest ans Bein.
"Au! Meine Güte Gimli, reg dich doch nicht gleich so auf..." Legolas rieb sich das Bein und als Gimli ihn immer noch so böse anstarrte, bequemte er sich dazu, die Tasche vom Regal zu holen.
"Habt vielen Dank, Eure Hoheit Prinz Legolas Grünblatt" , spottete Gimli, drehte sich um und ging aus dem Stall. Legolas folgte ihm gemächlich.
Er hatte seine Sachen schon zusammengesucht. Es war ja auch nicht schwer, sie hatten sowieso kaum etwas dabei und seine Waffen lagen immer bereit. Er sah Gandalf und Aragorn, die miteinander redend die Treppe vor der Halle herunter kamen und Gimli und er gingen zu ihnen.
"...nicht ewig dort hocken bleiben. Irgendwann wird er schon herauskommen müssen. Ach, hallo die Herren!" Gandalf wandte sich den beiden zu. Gimli, noch immer nicht ganz beruhigt, nickte nur kurz und brummte etwas vor sich hin. Aragorn blickte erst zu dem verärgerten Gimli und dann zu Legolas, der amüsiert zu dem Zwerg hinunter schaute. Wie konnte man nur so nachtragend sein wie Zwerge!
Als Aragorn sah, dass der Elb sich zusammenreißen musste um nicht loszulachen fragte er tadelnd: "Legolas, was hast du denn schon wieder gemacht?"
"Ich? Ich habe gar nichts getan! Der Herr Zwerg hat nur nicht auf seine Sachen acht gegeben und...er brauchte Hilfe, sie wieder vom Regal zu bekommen." Aragorn lachte, doch als Gimli ihn auch wütend anschaute, verstummte er.
"Freunde," begann Gandalf "habt ihr alles beisammen? Wir haben morgen keine Zeit mehr, um noch viel zu besorgen"
"Ich bin fertig." ,sagte Legolas und blickte zu Gimli, der ihn jedoch völlig ignorierte.
"Ich habe genügend Proviant eingepackt, dass wir es bis nach Minas Tirith schaffen würden." ergänzte der Zwerg dann doch.
"Gut...dann würde ich sagen, wir ruhen uns heute Nacht noch aus. Ich weiß nicht, wann wir das nächste Mal in einem Bett schlafen können." Gandalf seufzte und sagte zum wohl tausendsten Mal in den letzten Wochen "Ich hätte nie gedacht, dass Saruman so etwas tun würde..."
Aragorn legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte ebenfalls zum unzähligsten Mal "Niemand ahnte so etwas. Und doch ist es geschehen, also müssen wir sehen, wie wir damit zurecht kommen. Aber nun kommt, lasst uns essen gehen. Es ist Zeit, und wer weiß, wann wir das nächste Mal etwas Warmes bekommen..." und ging, gefolgt von seinen Gefährten, die Treppe hinauf in den Großen Saal der Burg, wo man mehrere Tische zu einer langen Tafel zusammengestellt hatte.
Sie nahmen in der Nähe des Kopfendes Platz und warteten. Da es der Tag vor der Abreise der meisten Anwesenden war, gab es ein gemeinsames Mahl. Am Tag zuvor hatte man an einer Seite des Saals ein provisorisches Buffet aufgebaut und jeder konnte sich selbst nehmen was er wollte und sich hinsetzen wo er wollte. Heute jedoch wurden die Speisen von Dienern aufgetragen.
Nach und nach füllte der Raum sich, und die Leute unterhielten sich leise. Legolas betrachtete die Anwesenden. Viele waren verwundet und trugen schmutzige Verbände. Man sah ihnen deutlich die Erschöpfung an. Das heißt, die Menschen sahen erschöpft aus. Den Elben aus Lorien jedoch sah man kein Bisschen der vorhergegangenen Strapazen an. Sie waren zwar auch verwundet, aber es war kein Zeichen von Ermüdung zu erkennen. Legolas hielt unbewusst Ausschau nach Valenya und schließlich sah er sie allein auf den Tisch zukommen. Sie setzte sich gegenüber der vier Gefährten, schien diese aber nicht bemerkt zu haben, denn sie wirkte etwas abwesend und schaute vor sich auf den Tisch. Die große Tür an der Stirnseite der Halle öffnete sich, und Theoden kam herein, gefolgt von Eomer und Eowyn und drei Wachen. Die Gäste erhoben sich und warteten, bis der König seinen Platz eingenommen hatte. Dann setzten sich alle, nur Theoden blieb stehen um eine kurze Rede zu halten.
"Meine lieben Menschen und Elben...und Zwerge" ,begann er, mit einem Seitenblick auf Gimli, " Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für eure Hilfe bin. Ohne Euch wäre dieses Land nun unter der Herrschaft Sarumans, oder Saurons, dem er dient. Ich entschuldige mich für die unzähligen Verletzten und Toten, die jedes Volk hinnehmen muss. Ich entschuldige mich bei den Angehörigen der Gefallenen. Ich weiß, dass ich tief in Euer aller Schuld stehe und blicke auf zu Euch, die Ihr so tapfer und mutig für dieses Land gekämpft habt. Ich danke Euch allen..." Theoden senkte den Kopf und setzte sich.
Im ganzen Saal herrschte Schweigen. Dann öffnete sich eine kleine Tür an der rechten Seite des Saals. Heraus kamen Diener mit großen Platten voller Essen. Legolas holte erstaunt Luft und warf Aragorn, der neben ihm saß, einen schnellen Blick zu. Dieser dachte das gleiche, und flüsterte leise in Sindarin: "Ich frage mich, wo das ganze Essen her kommt. Man hat in den letzten Tagen wirklich nichts davon gemerkt, dass Theoden so viel Vorrat gelagert hat..." Legolas nickte langsam. Der König war wirklich nicht gerade freigiebig... das heißt, ja, er hatte dafür gesorgt, dass das Essen, das die Leute bekamen, immer frisch war, aber es gab immer nur so viel, dass es gerade für jeden reichte. Unterdessen hatten die Bediensteten begonnen, aus großen Schüsseln Suppe auszuteilen.
[blabla, jetzt gibt's feines Essen...das will ich nicht in aller Ausführlichkeit beschreiben, also
mache ich mal danach weiter. Das wird aber noch geändert.]
Als ziemlich jeder fertig war, verstummten alle, und Theoden erhob sich wieder. "Am Ende dieses Mahls bleibt mir nur noch eines: Ich wünsche Euch allen eine gute Heimreise und hoffe, dass wir vielleicht noch irgendwann einmal zusammenkommen können. Wie schon zu Anfang gesagt, ich und mein Land stehen tief in Eurer Schuld. Wann immer jemand von Euch Hilfe benötigt, seid versichert, dass er sie auch bekommen wird."
Die Gäste erhoben sich, wie es üblich war, und verneigten sich vor dem König. Der verließ, wieder gefolgt von seinem Neffen und seiner Nichte und den Wachen, die Halle. Legolas seufzte und setzte sich wider hin. Die anderen drei taten es ihm gleich und sie warteten schweigend ab, bis der Saal leerer war. Nach und nach verließen die Gäste einzeln oder in kleinen Gruppen die Halle, entweder um sich gleich schlafen zu legen, oder um noch einmal nachzuschauen, ob man auch wirklich alles hatte.
"Unnötig" , dachte Legolas, "sie haben doch nicht viel dabei, und was soll man sich noch unnötig Gedanken machen, wenn es nichts gibt, was man vergessen könnte..."
Als kaum einer mehr anwesend war, standen die übrig gebliebenen Ringgefährten auch auf. Gandalf verabschiedete sich gleich von ihnen, er wollte noch mit Theoden reden.
Die drei anderen gingen langsam in Richtung ihrer Zimmer. Gimlis und Aragorns lagen gleich nebeneinander, aber Legolas musste noch ein Stück weiter, ein paar Treppen mehr hinaufsteigen. Er ging durch den engen Gang und musterte wie sooft die kahlen Steinwände. Er fühlte sich irgendwie nicht wohl hier in dieser Burg. Er war ein Waldelb, der normalerweise nicht in finsteren Gängen umherlief... Legolas achtete nicht richtig darauf, wo er hinlief, und plötzlich prallte er gegen eine Person, die aus einem Seitengang herauskam.
"Oh Verzeihung, ich wollte nicht...ach hallo Valenya!" begann der Elb und erkannte die Elbin, die ihm gegenüberstand und sich die Seite hielt. "Entschuldige, ich habe nicht auf den Weg geachtet...Hast du dir weh getan?"
"Nein, nein, es geht schon, danke. Ich war selbst nicht ganz da..." Valenya nahm die Hand weg und lächelte. Legolas fühlte sich auf einmal ganz seltsam...wie sie ihn anlächelte...er musste einfach zurück lächeln...
"Na dann...werde ich mal gehen..." sagte Valenya langsam.
"Ja... ich hoffe, wir werden und wieder sehen. Irgendwann einmal..."
"Bestimmt. Ich...kann dich ja besuchen kommen, oder mein Vater verstößt mich, dann komme ich in den Düsterwald." Jetzt lächelte sie schon wieder so...
"Das wird er schon nicht tun. Er liebt dich doch...ich bin sicher, er sieht, dass du bestimmt nur gutes wolltest ..." Valenya unterbrach ihn, indem sie ihn schnell umarmte. "Ich danke dir, Legolas. Und ich bin mir sicher, wir werden uns wieder sehen."
Legolas zögerte innerlich, sie gehen zu lassen...Ihr Haar roch ganz entfernt nach Blumen...
"Legolas?"
"J-ja? Oh...ja, ich fühle irgendwie, dass dies nicht unser letztes Treffen war. Nun schlaf gut, und hab eine gute Heimreise." Der Elb ließ sie los.
Sie sah ihm in die Augen und entgegnete: "Ich wünsche dir und deinen Gefährten alles Gute auf eurem weiteren Weg. Kommt gesund wieder zurück von eurer Reise..."
Sie neigte den Kopf leicht und wollte sich langsam umdrehen. Legolas sprach leise die höflichen Abschiedsworte, die so üblich waren: "Namarie Valenya, Tochter des Tarenon."
Sie entgegnete ihm in der gleichen Art: "Namarie, Legolas Thranduilion" Dann drehte sie sich ganz um und verschwand hinter einer Biegung im Gang.
Legolas drehte sich auch in die Richtung seines Zimmers und ging langsam los. Er sah nicht, wie Valenya sich umdrehte, zögernd wieder ein Stück näher kam und ihm nachlächelte.
Der kühle Abendwind strich sanft durch Legolas' langes Haar. Er stand auf der halb eingestürzten Burgmauer der Festung und schaute hinunter in Richtung Tal, wo genau vor einem Tag die größte Schlacht geherrscht hatte, die er je gesehen hatte. Im Tal war es schon merklich dunkler, doch hier schickte die Sonne ihre letzten Stahlen hin und verwandelte die Felsen rings herum in flüssiges Gold. Legolas bevorzugte es, hier zu stehen als in dem Bett zu liegen, welches man ihm in einem kleinen Raum zur Verfügung gestellt hatte, weil er genau wusste, dass er dort sowieso keine Ruhe finden würde. Er stand lieber hier, sah der Sonne zu, wie sie unterging und dachte über die vergangenen Tage nach, über die Schlacht und all die Toten... Derer waren es viele, und nicht nur Uruks und Menschen, nein, auch viele Elben hatten ihr Leben gelassen. Für das alte Bündnis...Vor allem Haldirs Verlust schmerzte. Wie von allein kamen Legolas' Gedanken zu Valenya. Als Aragorn hörte, dass sie so gut mit Haldir befreundet war, verlangte er von König Theoden, dass man ihr ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellte und Theoden gewährte es, wenn auch etwas widerstrebend. Nach dem Mittagessen hatten Legolas, Gimli und Aragorn lange mit Valenya geredet und sie hatten erfahren, dass sie vor allem hierher gekommen war, weil sie ihrem Vater Ehre bereiten wollte. Sie war die älteste von drei Töchtern und ihrem Vater gefiel es gar nicht, dass er keinen Sohn hatte. Tarenons Meinung nach waren nur Männer gute Krieger und er war richtiggehend wie vernarrt in Haldir. Deshalb hatte Valenya jahrelang ihre Kampftechnik verbessert, wodurch sie ihren Vater jedoch nicht beeindrucken konnte. Schließlich wurde sie mit Haldirs Hilfe, der ja der Hauptmann der Galadrhim war, in die Wachmannschaft Galadriels aufgenommen. Sie musste hart dafür arbeiten und war unendlich stolz, als sie es schließlich geschafft hatte. Doch Tarenon war noch immer nicht überzeugt...und nun war Val hier und Haldir tot. Sie hatte furchtbare Angst, was ihr Vater mit ihr tun würde, weil sie ohne seine Erlaubnis im Heer mitmarschiert war. Legolas verstand solche Väter nicht. Einerseits wollen sie, dass ihre Kinder ihnen Ehre bringen, andererseits geben sie ihnen gar nicht die Möglichkeit dazu. Dieses Problem kannte er nur zu gut... Er seufzte und seine Gedanken schweiften zu seiner Familie und seinem Zuhause...die Wälder seiner Heimat mit all ihren wundervollen Orten, an denen seine Erinnerungen hingen...Der Prinz konnte wirklich nicht sagen, dass er seine Heimat nicht vermisste, aber er konnte es wohl verbergen ( und vor allem bei einem gewissen Zwerg war dies von Nutzen). Doch in manchen Momenten gelang es ihm nicht, das Heimweh zu verdrängen. Legolas hing noch seinen Gedanken nach, als er leise Schritte auf der Treppe etwas weiter rechts vernahm. Er wich etwas nach links in den Schatten der Wand und wartete, wen er erblicken würde. Auf der Treppe erschien Valenyas heller Haarschopf, die Haare fielen nun offen über ihre Schultern. Sie trug ein einfaches hellblaues Kleid, das ihr die Nichte des Königs gegeben hatte. Sie ging langsam, wie in Trance, zu der Mauer und blickte stumm zur untergehenden Sonne. In diesem Licht sahen ihre Haare aus wie Silber. Legolas überlegte, ob er zu ihr gehen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Ohne Zweifel hatte sie wieder geweint, ihre Augen waren leicht gerötet. Er sah, wie sie mit einer Hand über ihre Augen strich und dann nach unten sah. Legolas überkam ein schrecklicher Verdacht. Sie wollte doch nicht etwa...das durfte sie nicht! Mit Entsetzen sah er, wie sie sich auf die Mauer hochzog und hinsetzte. Legolas sprang aus dem Schatten und auf die Elbin zu. Valenya schaute sich erstaunt um und hörte verdutzt, wie Legolas rief: "Bitte, tu das nicht! Es wird alles gut, ich bitte dich, spring nicht!"
Die Elbin blickte ihn einen Augenblick an, dann erschien ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht. "Ihr glaubt, ich würde hier runter springen? Nein mein Prinz, das hatte ich eigentlich nicht vor...Ich sehe nur gerne Sonnenuntergänge, das ist alles."
Legolas atmete auf. "Oh...na dann...Verzeiht...Ich wollte Euch nicht stören."
Er wand sich etwas verlegen der Treppe zu, doch Valenya hielt ihn auf. "Bitte bleibt, es macht doch nichts. Wenn ich wirklich hätte springen wollen, so müsste ich jetzt sehr dankbar sein. Und bitte...bleib doch bei dem Du..."
Legolas lächelte und ging langsam wieder zurück. "Ich finde Sonnenuntergänge auch schön. Deshalb bin ich hier, und weil ich meine Gedanken ordnen musste. Es ist einfach zu viel geschehen in letzter Zeit..." Einige Zeit schwiegen sie beide, schauten zur Sonne und beobachteten, wie rings herum langsam die Nacht einbrach. Schließlich brach Val das Schweigen. "Wo wollt ihr jetzt hin? Ich meine, geht ihr alle wieder getrennte Wege, jeder nach Hause?"
"Nein, ich denke wir werden Gandalf nach Isengard begleiten. Er will unbedingt mit Saruman reden, hat er gesagt...Ich weiß allerdings nicht, was er damit erreichen will. Reitest du zurück nach Lorien?"
"Ja ich werde zurück reiten...Und mich meinem Vater stellen, könnte man sagen...Ich hoffe nur, er lässt noch was von mir übrig!" Sie lachte, doch sie brach gleich wieder ab.
Legolas verstand sie gut. "Er wird dich schon nicht umbringen, mach dir da keine Sorgen...Er ist sicherlich stolz darauf, was du hier getan hast!"
Val zögerte "Ich weiß nicht...Er hat ja schon keine Gemütsregung gezeigt, als ich in die Garde aufgenommen wurde."
"Aber das hier ist doch was völlig anderes, du hast mitgeholfen, ein ganzes Land zu retten! Er kann einfach nicht unberührt davon sein."
"Du hast ja recht...Aber er ist so schwer einzuschätzen. Sogar meine Mutter hat sich oft in ihm getäuscht, und die beiden leben jetzt schon fast zwei Jahrtausende zusammen. Naja, was soll es...davon laufen nützt nichts. Wann brecht ihr auf?"
"Ich schätze, wir bleiben morgen noch hier. Ihr auch, so habe ich gehört, oder?"
"Ja genau. Dann bin ich in vier bis fünf Tagen wieder zu Hause..."
Keiner sprach es aus, aber sie hätten beide gerne noch mehr als zwei Tage miteinander verbracht. Aber die Pflicht rief, und schließlich verabschiedete Val sich fürs erste, weil sie doch sichtlich erschöpft war und sich etwas ausruhen wollte, bevor am Morgen wieder in aller Frühe das hektische Treiben losging. Auch Legolas ging auf sein Zimmer, legte sich aufs Bett und war bald wieder in Gedanken versunken.
Am nächsten Tag brach gegen Abend hektische Unruhe auf der Burg aus. Die Elben aus Lothlorien machten sich am folgenden Tag noch vor Sonnenaufgang auf den Weg und Theoden hatte angeordnet, dass schon ein Teil der Bewohner von Edoras in die Hauptstadt zurückkehren sollte. Somit suchte sich jeder sein Hab und Gut zusammen und besorgte Proviant. Auch die vier Gefährten bereiteten sich für den Aufbruch vor. "Du verflixter Elb! Du könntest mir ruhig helfen anstatt so dumm und dämlich zu lachen!" Gimli stand wütend, die Hände in die Hüfte gestemmt vor dem großen Regal im Stall. Irgendein blöder Mensch hatte seine Tasche, in der er Proviant mit sich zu tragen pflegte ins oberste Gefach gelegt und er...nun ja, er war eben ein Zwerg, und die sind nicht gerade groß. Aber mehr noch als über diesen Menschen regte er sich über Legolas auf. Dieser stand, sich angestrengt das Lachen verkneifend, neben Gimli und sah zu, wie der Zwerg sich verzweifelt bemühte, seine Tasche vom Regal zu bekommen. Gimli reichte es. Er machte einen schnellen Schritt, holte aus und trat Legolas fest ans Bein.
"Au! Meine Güte Gimli, reg dich doch nicht gleich so auf..." Legolas rieb sich das Bein und als Gimli ihn immer noch so böse anstarrte, bequemte er sich dazu, die Tasche vom Regal zu holen.
"Habt vielen Dank, Eure Hoheit Prinz Legolas Grünblatt" , spottete Gimli, drehte sich um und ging aus dem Stall. Legolas folgte ihm gemächlich.
Er hatte seine Sachen schon zusammengesucht. Es war ja auch nicht schwer, sie hatten sowieso kaum etwas dabei und seine Waffen lagen immer bereit. Er sah Gandalf und Aragorn, die miteinander redend die Treppe vor der Halle herunter kamen und Gimli und er gingen zu ihnen.
"...nicht ewig dort hocken bleiben. Irgendwann wird er schon herauskommen müssen. Ach, hallo die Herren!" Gandalf wandte sich den beiden zu. Gimli, noch immer nicht ganz beruhigt, nickte nur kurz und brummte etwas vor sich hin. Aragorn blickte erst zu dem verärgerten Gimli und dann zu Legolas, der amüsiert zu dem Zwerg hinunter schaute. Wie konnte man nur so nachtragend sein wie Zwerge!
Als Aragorn sah, dass der Elb sich zusammenreißen musste um nicht loszulachen fragte er tadelnd: "Legolas, was hast du denn schon wieder gemacht?"
"Ich? Ich habe gar nichts getan! Der Herr Zwerg hat nur nicht auf seine Sachen acht gegeben und...er brauchte Hilfe, sie wieder vom Regal zu bekommen." Aragorn lachte, doch als Gimli ihn auch wütend anschaute, verstummte er.
"Freunde," begann Gandalf "habt ihr alles beisammen? Wir haben morgen keine Zeit mehr, um noch viel zu besorgen"
"Ich bin fertig." ,sagte Legolas und blickte zu Gimli, der ihn jedoch völlig ignorierte.
"Ich habe genügend Proviant eingepackt, dass wir es bis nach Minas Tirith schaffen würden." ergänzte der Zwerg dann doch.
"Gut...dann würde ich sagen, wir ruhen uns heute Nacht noch aus. Ich weiß nicht, wann wir das nächste Mal in einem Bett schlafen können." Gandalf seufzte und sagte zum wohl tausendsten Mal in den letzten Wochen "Ich hätte nie gedacht, dass Saruman so etwas tun würde..."
Aragorn legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte ebenfalls zum unzähligsten Mal "Niemand ahnte so etwas. Und doch ist es geschehen, also müssen wir sehen, wie wir damit zurecht kommen. Aber nun kommt, lasst uns essen gehen. Es ist Zeit, und wer weiß, wann wir das nächste Mal etwas Warmes bekommen..." und ging, gefolgt von seinen Gefährten, die Treppe hinauf in den Großen Saal der Burg, wo man mehrere Tische zu einer langen Tafel zusammengestellt hatte.
Sie nahmen in der Nähe des Kopfendes Platz und warteten. Da es der Tag vor der Abreise der meisten Anwesenden war, gab es ein gemeinsames Mahl. Am Tag zuvor hatte man an einer Seite des Saals ein provisorisches Buffet aufgebaut und jeder konnte sich selbst nehmen was er wollte und sich hinsetzen wo er wollte. Heute jedoch wurden die Speisen von Dienern aufgetragen.
Nach und nach füllte der Raum sich, und die Leute unterhielten sich leise. Legolas betrachtete die Anwesenden. Viele waren verwundet und trugen schmutzige Verbände. Man sah ihnen deutlich die Erschöpfung an. Das heißt, die Menschen sahen erschöpft aus. Den Elben aus Lorien jedoch sah man kein Bisschen der vorhergegangenen Strapazen an. Sie waren zwar auch verwundet, aber es war kein Zeichen von Ermüdung zu erkennen. Legolas hielt unbewusst Ausschau nach Valenya und schließlich sah er sie allein auf den Tisch zukommen. Sie setzte sich gegenüber der vier Gefährten, schien diese aber nicht bemerkt zu haben, denn sie wirkte etwas abwesend und schaute vor sich auf den Tisch. Die große Tür an der Stirnseite der Halle öffnete sich, und Theoden kam herein, gefolgt von Eomer und Eowyn und drei Wachen. Die Gäste erhoben sich und warteten, bis der König seinen Platz eingenommen hatte. Dann setzten sich alle, nur Theoden blieb stehen um eine kurze Rede zu halten.
"Meine lieben Menschen und Elben...und Zwerge" ,begann er, mit einem Seitenblick auf Gimli, " Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für eure Hilfe bin. Ohne Euch wäre dieses Land nun unter der Herrschaft Sarumans, oder Saurons, dem er dient. Ich entschuldige mich für die unzähligen Verletzten und Toten, die jedes Volk hinnehmen muss. Ich entschuldige mich bei den Angehörigen der Gefallenen. Ich weiß, dass ich tief in Euer aller Schuld stehe und blicke auf zu Euch, die Ihr so tapfer und mutig für dieses Land gekämpft habt. Ich danke Euch allen..." Theoden senkte den Kopf und setzte sich.
Im ganzen Saal herrschte Schweigen. Dann öffnete sich eine kleine Tür an der rechten Seite des Saals. Heraus kamen Diener mit großen Platten voller Essen. Legolas holte erstaunt Luft und warf Aragorn, der neben ihm saß, einen schnellen Blick zu. Dieser dachte das gleiche, und flüsterte leise in Sindarin: "Ich frage mich, wo das ganze Essen her kommt. Man hat in den letzten Tagen wirklich nichts davon gemerkt, dass Theoden so viel Vorrat gelagert hat..." Legolas nickte langsam. Der König war wirklich nicht gerade freigiebig... das heißt, ja, er hatte dafür gesorgt, dass das Essen, das die Leute bekamen, immer frisch war, aber es gab immer nur so viel, dass es gerade für jeden reichte. Unterdessen hatten die Bediensteten begonnen, aus großen Schüsseln Suppe auszuteilen.
[blabla, jetzt gibt's feines Essen...das will ich nicht in aller Ausführlichkeit beschreiben, also
mache ich mal danach weiter. Das wird aber noch geändert.]
Als ziemlich jeder fertig war, verstummten alle, und Theoden erhob sich wieder. "Am Ende dieses Mahls bleibt mir nur noch eines: Ich wünsche Euch allen eine gute Heimreise und hoffe, dass wir vielleicht noch irgendwann einmal zusammenkommen können. Wie schon zu Anfang gesagt, ich und mein Land stehen tief in Eurer Schuld. Wann immer jemand von Euch Hilfe benötigt, seid versichert, dass er sie auch bekommen wird."
Die Gäste erhoben sich, wie es üblich war, und verneigten sich vor dem König. Der verließ, wieder gefolgt von seinem Neffen und seiner Nichte und den Wachen, die Halle. Legolas seufzte und setzte sich wider hin. Die anderen drei taten es ihm gleich und sie warteten schweigend ab, bis der Saal leerer war. Nach und nach verließen die Gäste einzeln oder in kleinen Gruppen die Halle, entweder um sich gleich schlafen zu legen, oder um noch einmal nachzuschauen, ob man auch wirklich alles hatte.
"Unnötig" , dachte Legolas, "sie haben doch nicht viel dabei, und was soll man sich noch unnötig Gedanken machen, wenn es nichts gibt, was man vergessen könnte..."
Als kaum einer mehr anwesend war, standen die übrig gebliebenen Ringgefährten auch auf. Gandalf verabschiedete sich gleich von ihnen, er wollte noch mit Theoden reden.
Die drei anderen gingen langsam in Richtung ihrer Zimmer. Gimlis und Aragorns lagen gleich nebeneinander, aber Legolas musste noch ein Stück weiter, ein paar Treppen mehr hinaufsteigen. Er ging durch den engen Gang und musterte wie sooft die kahlen Steinwände. Er fühlte sich irgendwie nicht wohl hier in dieser Burg. Er war ein Waldelb, der normalerweise nicht in finsteren Gängen umherlief... Legolas achtete nicht richtig darauf, wo er hinlief, und plötzlich prallte er gegen eine Person, die aus einem Seitengang herauskam.
"Oh Verzeihung, ich wollte nicht...ach hallo Valenya!" begann der Elb und erkannte die Elbin, die ihm gegenüberstand und sich die Seite hielt. "Entschuldige, ich habe nicht auf den Weg geachtet...Hast du dir weh getan?"
"Nein, nein, es geht schon, danke. Ich war selbst nicht ganz da..." Valenya nahm die Hand weg und lächelte. Legolas fühlte sich auf einmal ganz seltsam...wie sie ihn anlächelte...er musste einfach zurück lächeln...
"Na dann...werde ich mal gehen..." sagte Valenya langsam.
"Ja... ich hoffe, wir werden und wieder sehen. Irgendwann einmal..."
"Bestimmt. Ich...kann dich ja besuchen kommen, oder mein Vater verstößt mich, dann komme ich in den Düsterwald." Jetzt lächelte sie schon wieder so...
"Das wird er schon nicht tun. Er liebt dich doch...ich bin sicher, er sieht, dass du bestimmt nur gutes wolltest ..." Valenya unterbrach ihn, indem sie ihn schnell umarmte. "Ich danke dir, Legolas. Und ich bin mir sicher, wir werden uns wieder sehen."
Legolas zögerte innerlich, sie gehen zu lassen...Ihr Haar roch ganz entfernt nach Blumen...
"Legolas?"
"J-ja? Oh...ja, ich fühle irgendwie, dass dies nicht unser letztes Treffen war. Nun schlaf gut, und hab eine gute Heimreise." Der Elb ließ sie los.
Sie sah ihm in die Augen und entgegnete: "Ich wünsche dir und deinen Gefährten alles Gute auf eurem weiteren Weg. Kommt gesund wieder zurück von eurer Reise..."
Sie neigte den Kopf leicht und wollte sich langsam umdrehen. Legolas sprach leise die höflichen Abschiedsworte, die so üblich waren: "Namarie Valenya, Tochter des Tarenon."
Sie entgegnete ihm in der gleichen Art: "Namarie, Legolas Thranduilion" Dann drehte sie sich ganz um und verschwand hinter einer Biegung im Gang.
Legolas drehte sich auch in die Richtung seines Zimmers und ging langsam los. Er sah nicht, wie Valenya sich umdrehte, zögernd wieder ein Stück näher kam und ihm nachlächelte.
