Disclaimer: siehe Kapitel 1

A/N: Hi ihr Lieben! Ich war ja positiv überrascht, als ich kurz nach dem posten des 6. Chaps so viele Reviews bekommen habe. Vielleicht sollte ich euch öfter auf die Folter spannen * evil grins *  Da dachte ich mal, dass dieses Chap mal etwas kürzer wird, als die anderen und was ist nun? Es ist mein bisher längstes Chap geworden. Ich hoffe, ihr gewöhnt euch nicht dran. Kann durchaus mal sein, dass ich kürzere Chaps schreibe. Ich habe jetzt noch einmal die ersten 4 Kapitel neu gepostet, da ich in die Chaps Absätze hineingebaut habe. Liest sich besser. Doch nun zu meinen lieben Reviewern:

@Lorelei Lee: Ich bin entrüstet, ich würde unseren Snapey doch nie quälen, oder doch? ; -) Jetzt mal im Ernst. So sehr quälen wird ich ihn schon nicht. Das könnte ich ihm doch nie antun ; -)Den Rest hatten wir ja schon per E-Mail geklärt.

@ Nicoletta: Du hast Recht. Ich habe die Chaps noch einmal neu gepostet. Jetzt ließt es sich schon viel besser, denke ich. Ich hab mich anfangs etwas schwer getan, mit den Absätzen. Ich hoffe, du ließt meine Story weiter, da es sich jetzt besser lesen lässt.

@1234567890(): Hehe Weiterlesen, dann erfährst du es!

@Silent Rose: Erst einmal vielen Dank für dein RiesenReview. Hab mich wahnsinnig gefreut. Teil mir ruhig weiter deine Spekulationen mit. Ist manchmal echt witzig und auch mal ganz brauchbar. Der Spruch „Lieber schizophren als ganz allein" ist übrigens spitze und passt wie die Faust auf's Auge.                        * lachsichimmernochschlapp * Dein Bio Erlebnis war im Übrigen auch ganz amüsant. Freue mich schon auf deine nächste Review!

@Francis, SlytherinWitch und AjYzrob: Danke, Danke,  Danke!!!!

Leute, ich muss kurz mal was sagen: Ich hab im letzten Chapter einen „Fehler" gemacht. Na eigentlich ist es kein Fehler, sondern es entspricht nur nicht JKR's Büchern. Ich sagte, dass  Lupin ein Animagus wäre, was nicht so stimmt. Werde es aber so lassen, da ihr euch nicht beschwert habt, okay? : - )

So ich kann nur noch sagen, bleibt mir treu und reviewt fleißig! Und wer eine   E-Mail Benachrichtigung haben will, kann es mir in der Review mitteilen!

So und jetzt viel Spaß bei Kapitel 7 !!!

7. Kapitel: Unerwartete Reaktion

‚Bei Merlin, nein!' dachte Selena erschrocken und lief zu dem bewusstlosen Snape hin. Neville's Trank war in die Luft geflogen und der gesamte Inhalt des Kessels traf Snape, der gerade dabei war, den Trank zu kontrollieren. Selena kniete sich zu Severus und begutachtete seine Wunden.

Die Schüler reihten sich um ihren Professor und Selena. „Was ist denn nun mit ihm?" fragte Draco nervös.

„Pansy, bringe mir eine Schüssel mit Wasser und ein sauberes Tuch! Semus, lauf und hol Madame Pomfrey! Hermine, geh in den Vorratsraum. Dort müsste der 'Animi defectionis Trank' stehen. Bring ihn her! Harry, Ron, beruhigt den armen Neville. Der ist wegen dem Unfall ja voll durch den Wind' wies Selena ihre Mitschüler an.

Sie versuchte die Angst um Severus in ihrer Stimme zu unterdrücken. Semus lief aus dem Zaubertrankklassenzimmer. Neville zitterte am ganzen Körper und schaute panisch zu Snape. „Was ist mit ihm? Hab ich ihn etwa umgebracht?" fragte er ängstlich. Selena betrachtete den Tränkemeister genauer, zog ihren Zauberstab, murmelte ein paar griechische Worte und fuhr mit dem Zauberstab über Snape's  noch immer bewusstlosen Körper. Sie schluckte schwer und drehte sich zu Neville um.

„Nein, du hast ihn, Merlin sei Dank, nicht umgebracht. Er lebt noch. Mehr oder weniger. Professor Snape ist ziemlich schwer verletzt. Die äußeren Verletzungen, wie die Verbrennungen zum Beispiel, sind zwar schlimm genug, doch mir machen die inneren Verletzungen mehr Sorgen. Bei der Explosion haben sich wahrscheinlich ätzende Gase gebildet, die der Professor eingeatmet hat. Und das hat seine Lunge und seinen ganzen Hals- und Rachenraum schwer beschädigt. Wir können von Glück sagen, dass ihn die Wucht der Explosion nach hinten geschleudert hat, was ihm nicht nur das Leben gerettet, sondern auch noch einige Knochenbrüche eingebracht hat. Dadurch dass er nach hinten gerissen wurde, konnte er glücklicherweise nur einen Teil der ätzenden Dämpfe inhalieren, sonst würde er mit größter Wahrscheinlichkeit schon nicht mehr leben.

Du hast keine Schuld, Neville. Es war ein Zufall. Nicht mehr und nicht weniger" erklärte Selena dem immer noch apathisch da sitzenden Neville.

„Millicent, komm mal her und räume die beiden Arbeitstische frei! Ich will den Professor darauf legen" beauftragte Selena die Slytherin. „Longbottom, wenn Professor Snape einen Schaden wegen deiner Blödheit davonträgt, mach ich dich fertig! Verlass dich drauf!" drohte Draco.

Selena richtete sich auf und stapfte mit einem mörderischen Blick auf Draco zu, packte ihm am Kragen und drückte ihn an die Wand. „Wag es ja nicht, Neville noch einmal zu bedrohen. Du bist nicht in der Position dafür. Verstanden? Neville hat das doch nicht mit Absicht gemacht. Außerdem sollten wir jetzt zusammenarbeiten und einander helfen, bis Semus mit Madame Pomfrey kommt" giftete sie Draco an. Der schluckte nur und nickte. „Kommt nicht wieder vor" sagte Draco. „Das möchte ich dir auch geraten haben. Du weißt ja, dein Vater. Ich denke, mehr brauche ich nicht zu sagen." Selena's Stimme war nur ein gefährliches Flüstern, doch Draco verstand jedes ihrer Worte und wurde kreidebleich.

Selena schritt auf Harry zu. „Harry, ich bräuchte mal deinen Umhang. Zum unterlegen für Snape" sagte sie. „Okay, hier hast du ihn" antwortete er und reichte Selena seinen Umhang. „Danke!" Sie breitete den Umhang auf den von Millicent freigeräumten Schultischen aus. Dann ging sie zu dem bewusstlosen Snape und sagte „Mobil corpus". Sie bewegte Severus zum Tisch und legte ihn sanft auf Harry's Umhang. „Pansy, wo bleibt das Wasser?!" fragte sie leicht gereizt. „Bin schon unterwegs! Hier hast du das Wasser" sagte Pansy und stellte die Schüssel neben Snape ab. Selena bedankte sich bei Pansy, nahm das feuchte Tuch und fuhr damit über Severus's Stirn.

Plötzlich kam Hermine aus dem Vorratsraum mit einer Phiole in der Hand. „Hast du sie?" fragte Selena und Hermine konnte den leicht nervösen Unterton in der Stimme ihrer Freundin hören. „Ja. Es hat zwar ein wenig gedauert, doch ich hab sie gefunden. Da hast du sie" antwortete Hermine und überreichte Selena die Phiole. Sie flößte dem Tränkemeister den Trank vorsichtig ein und wartete, bis die Wirkung eintrat.

Langsam öffnete Severus seine Augen. Er wollte zum sprechen ansetzen, doch Selena legte ihm sanft ihren Finger auf die Lippen, um ihm zu bedeuten, dass er lieber nicht sprechen sollte. „Schhhhh. Sie dürfen nicht sprechen. Ihre Stimmbänder sind durch die Dämpfe, die Sie eingeatmet haben, beschädigt worden. Auch Ihre Lunge ist davon stark betroffen. Das Atmen fällt Ihnen sicher sehr schwer. Doch ich bitte Sie, es zu versuchen. Madame Pomfrey wird gleich da sein. Es wird alles wieder gut" redete sie beruhigend auf ihn ein.

Jeglicher Hass, den sie auf ihn gehabt hatte, war verschwunden. Selena wollte jetzt einfach nur für Severus da sein. Severus verzerrte das Gesicht vor Schmerzen und gab einen gequälten Laut von sich. ‚Er muss höllische Schmerzen durchleiden. Und ich kann ihm nicht einmal helfen' dachte Selena verbittert.

Sie nahm seine Hand in ihre und streichelte mit ihrer freien Hand seine fast unversehrte Wange. Severus schloss seine Augen und genoss ihre weiche Hand auf seiner Wange. Er konnte sich nicht erinnern, wann jemand ihn das letzte Mal so zärtlich berührt hatte. ‚Es fühlt sich so angenehm an. Warum gerade sie? Warum kümmert gerade sie sich um mich?' fragte er sich. Er war ein wenig verwirrt, doch zeigte es nicht.  Selena ließ seine Hand los und entledigte sich ihres Umhangs. Sie faltete ihn zusammen und legte ihn sanft unter Severus's Kopf. „So ist's besser, stimmt's?" fragte sie. Severus nickte so gut er konnte. Sein ganzer Körper schmerzte. Selena setzte sich wieder zu ihm und nahm seine Hand. Sie wollte nicht von seiner Seite weichen. Nicht jetzt in dieser Situation.

Als Selena ihn dort so liegen sah, erinnerte sie sich wieder an den Severus, den sie so schätzte. All die Gedanken über seine Worte waren verschwunden. Sie wusste zwar, das er einen Fehler, und zwar einen ziemlich großen, gemacht hat, doch sie konnte ihm das jetzt einfach nicht mehr nachtragen. ‚Er sieht so hilflos aus, so verletzlich' dachte sie unglücklich.

Seine Maske war verschwunden. Er konnte sie nicht mehr aufrecht erhalten, so sehr er es auch versuchte. Alles was er jetzt wollte, war dass jemand an seiner Seite war. Und das war Selena. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Wieder hielt sie seine Hand und tupfte kühlendes Wasser über seine Wunden.

Ron und Harry beobachteten Selena skeptisch. „Sieh dir das an Harry! Heute Morgen noch wäre sie ihm am liebsten an die Gurgel gegangen und jetzt?! Schau dir an, wie liebevoll sie gerade zu ist. Einfach widerlich" sagte Ron abfällig. „Es ist in der Tat etwas merkwürdig. Da gebe ich dir Recht, Ron. Irgendwie komisch" stimmte Harry seinem Freund zu.

Hermine, die das Gespräch der beiden sehr wohl mitbekommen hat, ging schnellen Schrittes auf die beiden Jungs zu. „Also ich verstehe überhaupt nicht, wie du das widerlich nennen kannst, Ron! Also, wirklich! Du bist echt taktlos. Snape ist schwer verletzt. Ist doch klar, dass Selena ihm hilft. Das würde ich auch machen. Das würde wahrscheinlich jeder von uns machen, außer ihr vielleicht. Außerdem kennst du doch Selena" regte sich Hermine furchtbar auf. „Hat Snape sie denn nicht verletzt?! Gut, vielleicht nicht körperlich, aber dafür umso mehr seelisch und das ist sowieso viel schlimmer. Nicht war Harry?" brüllte Ron Hermine an. Harry pflichtete seinem Freund bei. „Ron hat Recht. Also wenn Snape so mit mir umgesprungen wäre, würde ich einen Teufel tun, ihm zu helfen."

Selena ging wütend zu den streitenden hin. „Ich bin aber nicht du, Harry. Und auch nicht du Ron. Es mag sein, dass er mich sehr verletzt hat. Muss ich ihm deswegen jetzt genau dasselbe antun, wo er doch meine Hilfe braucht? Und das ich ihm helfe, brauchst du nicht einmal als persönlich zu sehen, denn ich würde jedem helfen, der in so einer Lage ist. Oder habe ich jemals weggeschaut, wenn ihr mal wieder verletzt und blutend vom Quidditchtrainig gekommen seid und euch nicht geholfen? Ich glaube nicht. Und jetzt hört verdammt noch mal auf euch zu streiten! Ich kann's nicht mehr hören! Habt ihr eine Ahnung wie sehr Snape eure Vorwürfe belasten müssen? Und das jetzt in dieser Situation?! Ich ..."

Doch weiter kam Selena nicht, denn Snape stöhnte hinter ihr vor Schmerzen laut auf. Sofort lief sie zu ihm. „Ich bin ja da. Keine Angst. Es wird alles wieder gut. Ich bin bei Ihnen. Madame Pomfrey muss gleich hier sein. Halten Sie noch ein wenig durch, ja?" sagte Selena streichelte wieder seine Wange. ‚Wo zum Teufel bleibt Madame Pomfrey?!' dachte sie verzweifelt. Snape rannen vor Schmerz ein paar Tränen über die Wangen. Er versuchte es zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Selena schluckte schwer und überlegte, wie sie ihm nur helfen könnte. Dann fiel ihr ein, dass sie versuchen könnte, seine Knochenbrüche zu heilen. „Professor, ich werde versuchen ihre Knochenbrüche zu heilen. Das wird wahrscheinlich weh tun. Soll ich es versuchen?" fragte sie den mit den Tränen kämpfenden Snape. Er nickte schwach. Sie richtete ihren Zauberstab auf seinen Körper. „Ossa reparo!" Sie hoffte, dass es funktionierte.

Plötzlich begann Snape sich zu winden. Selena nahm sein Gesicht in ihre Hände und zwang ihn, in ihr Gesicht zu sehen. „Professor. Schauen Sie mich an. Ich weiß, dass es weh tut, doch bitte bleiben Sie still liegen. Sonst kann der Zauber  nicht wirken. Ich bitte Sie." Selena flehte ihn fast an. Severus sah ihr fest in die Augen. Der Schmerz wollte ihn übermannen doch er versuchte krampfhaft sich dagegen zu wehren, indem er in Selena's dunkelblaue Augen sah. ‚Diese Wärme ist wieder da' dachte er und ließ nicht mehr von ihren Augen ab. Nach ein paar Sekunden war der stechende Schmerz verschwunden. Severus atmete erleichtert auf, so weit das überhaupt ging. „Geht's jetzt ein wenig besser?" fragte Selena hoffnungsvoll. „Ja" krächzte Severus und wunderte sich selbst, wie schwach seine Stimme doch war. Selena sah ihn tadelnd an. „Ich habe doch gesagt, Sie sollen nicht sprechen."

Plötzlich flog die Tür des Zaubertrankklassenzimmers auf und Semus stürzte herein. Er war vollkommen außer Atem. „Ich ... ich habe Madame ... Pomfrey nicht gefunden. .... Sie war nicht im Krankenflügel .... und ich hab sie auf dem Weg hierher auch nicht .... nicht gesehen" sagte Semus und machte zwischendurch Atempausen. „Was, du hast sie nicht gefunden?! Verfluchter Mist! Aber Professor Snape muss sofort in den Krankenflügel. Er braucht professionelle Hilfe" sagte Selena und wusste nicht wo ihr der Kopf steht. ‚Ganz ruhig bleiben, Selena. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Man muss sie nur finden' redete sie sich ein.

„Okay Leute, passt alle mal auf!" erhob Selena ihre Stimme. „Wir müssen Professor Snape jetzt in den Krankenflügel bringen. Anders geht es nicht. Ron, Harry, Hermine, Draco, Crabbe, Goyle, Parvati und Lavender. Ihr kommt mit mir. Wir werden versuchen, den Professor in den Krankenflügel zu bringen und das möglichst ohne Schmerzen für ihn. Klar? Die anderen suchen Madame Pomfrey. Geht überall hin. In jeden Klassenraum, zu jedem Lehrer. Schaut auch zu Hagrid und zum Quidditchfeld. Vielleicht ist sie dort. Und du Semus, du gehst zu Professor Dumbledore. Sag ihm, was passiert ist und bringe ihn dann zu uns auf die Krankenstation. Die Leute, die Madame Pomfrey suchen, teilt euch auf. Dann ist die Chance größer, dass ihr sie schneller findet. Und jetzt geht!" wies sie die Schüler an.

Die größere Schülermenge verschwand in die Gänge von Hogwarts. Draco, Hermine, Crabbe, Goyle, Lavender, Harry, Parvati und Ron reihten sich um Selena, die inzwischen wieder zu Snape gegangen war. „Und wie bringen wir ihn auf die Krankenstation?" fragte Draco. „Ich bin am überlegen, ob wir einen Schwebezauber anwenden können. Mobil corpus können wir ja nicht nutzen, da Professor Snape nicht bewusstlos ist. Wingardium Leviosa wäre möglich. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dieser Zauber ausreicht, um ihn zu transportieren, da er ein Mensch und kein Gegenstand ist" erklärte Selena. „Wingardium Leviosa können wir nicht nutzen, Selena. Der Zauber ist nur für Gegenstände ausgelegt. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen" erläuterte Hermine.

Selena dachte angestrengt nach. „Ich hab's!" sagte sie erleichtert. „Was denn? Hast eine Lösung gefunden?" fragte Ron. „Ja, ich denke schon. Ich kenne einen Telekinesezauber. Aber wir müssen alle zusammen arbeiten. Wenn ich es alleine versuchen würde, könnte ich es nicht schaffen, da meine Gedanken nicht stark  genug sind" meinte Selena. „Und was müssen wir tun?" fragte Hermine interessiert. „Also, wir brauchen erst einmal jemanden, der uns die Türen öffnet, denn wir dürfen bei dem Zauber an nichts anderes denken, als Professor Snape schweben zu lassen. Ron, ich würde sagen du machst das, mit der Tür. Wir anderen müssen uns an den Händen fassen und Professor Snape in der Mitte von uns haben. Dann werde ich ein paar altgriechische Worte sagen und dann müssen wir uns konzentrieren und immer daran denken, dass der Professor schweben soll. Wenn wir uns stark genug konzentrieren, wird es funktionieren. Das hoffe ich zumindest. Lasst es uns versuchen" erklärte Selena.

Alle, außer Ron, fassten sich an den Händen und stellten sich im Kreis um Snape auf. Selena murmelte ein paar altgriechische Verse und dann begannen alle, sich zu konzentrieren. ‚Professor Snape soll schweben' dachten alle. Langsam begann Snape sich in die Luft zu erheben und die Schüler begannen, ihn langsam aus dem Klassenraum in die Flure zu führen. Auf der Hälfte der Strecke dachte Draco plötzlich an etwas anderes, was dazu führte, dass Professor Snape nach unten zu kippen drohte. Hermine und Selena reagierten allerdings genau im richtigen Moment und hoben ihn wieder zurück in die Lüfte. Ron hatte die ganze Sache beobachtet und fragte, ob alles in Ordnung sei. Alle einschließlich Snape nickten.

Sie erreichten endlich den Krankenflügel. Draco, Lavender, Parvati, Harry, Grabbe, Goyle, Selena und Hermine ließen Snape langsam auf ein Krankenbett schweben. Sofort lief Selena zu Severus hin. „Ist alles in Ordnung? Hat der Fastabsturz sehr geschmerzt?" fragte sie besorgt. „Nein, Sie und Miss Granger haben mich doch sofort wieder in die Höhe gehoben. Es ist nichts passiert" flüsterte er, um seine Stimme nicht so anstrengen zu müssen. „Na dann bin ich aber froh. Ich hoffe, die anderen finden Madame Pomfrey schnell. Dann kann Ihnen auch geholfen werden und die Schmerzen hören hoffentlich bald auf" hoffte Selena und strich Severus sanft durchs Haar.

Hermine trat an das Krankenbett. „Vielleicht finden wir in den Büchern hier etwas, womit wir ihm helfen können" sagte Hermine und reichte Selena  ein paar Bücher. Sie las sich die Titel durch: ‚Heilkräuter und ihre Wirkungen' , ,Wirksame Heilmethoden bei Verbrennungen' , ,Zauberhafte Heiltränke'. „Wir können es versuchen. Ich gehe und hole erst einmal eine Schüssel mit Wasser und dann sehen wir weiter. Du kannst ja schon einmal schauen, ob du einen Heilzauber gegen seine Verbrennungen findest, Hermine" meinte Selena, holte eine Schüssel mit Wasser und ging wieder zu Hermine und Severus zurück. Sie tupfte mit einem Tuch wieder kühlendes Wasser über Severus's Wunden. Snape schloss seine Augen und ließ das Wasser auf seiner Haut wirken. Hermine blätterte derweil ein wenig in einem Buch herum und schien auch etwas zu finden. „Das könnte funktionieren. Schau mal Selena, was sagst du dazu?" wollte Hermine wissen und zeigte Selena einen Artikel des Buches. „Könnte klappen. Mal sehen, was wir dazu brauchen: Wasser, getrocknete Salbeiblätter, getrocknete Rosenblätter, Blut eines Menschen und die Wurzel einer Alraune" zählte Selena auf. „Das müssten wir alles hier haben. Ich hole sie schnell. Schau du, was wir weiter machen müssen!" sagte Hermine und verschwand in ein Nebenzimmer.

Kurze Zeit später kam sie auch schon wieder und hatte ein paar Gläser in den Händen. „Hab alles gefunden. Das Wasser nehmen wir vom Wasserhahn und das Blut nehmen wir von uns. Wie geht's weiter" fragte sie. „Also. Wir müssen die getrockneten Rosenblätter und den getrockneten Salbei zerreiben und die Alraunenwurzel in kleine Stücke schneiden. Dann müssen wir in einer Schüssel unser Blut mit ein wenig Wasser vermischen und die zerriebenen Rosen- und Salbeiblätter dazugeben. Als letztes kommen die Alraunenstücke dazu. Das Ganze gut verrühren und dann über die Verbrennungen streichen. Dann müssen wir beide uns an den Händen fassen und diesen Vers hier drei Mal aufsagen. Dann sollen die Verbrennungen verschwinden" erläuterte Selena und zeigte Hermine den Vers. Die nickte und begann die Rosenblätter und die Salbeiblätter zu zerkleinern. Selena schnitt die Alraunenwurzel in kleine Stücke. Anschließend gaben sie das in eine Schüssel. Hermine holte eine weitere Schüssel und etwas Wasser. „Wessen Blut sollen wir nehmen? Deins, meins oder von uns beiden je etwas?" fragte Hermine. „Also im Buch steht, dass das Blut nur von einer Person stammen darf. Wir können meins nehmen" sagte Selena. Sie nahm den Dolch, mit dem sie gerade noch die Alraune zerkleinert hatte und schnitt sich in die Handfläche. Das dunkelrote Blut floss an ihrer Hand entlang, hinunter in die Schüssel. Als genug vorhanden war, mischte Hermine Wasser hinzu, gab die restlichen Zutaten dazu und verrührte das Ganze sorgfältig.

Selena und Hermine gingen wieder zurück an Snape's Krankenbett. Er bemerkte natürlich sofort die frische Wunde an Selena's Hand. „Was ..." fragte er, doch schon unterbrach ihn Selena. „Alles okay. Wir brauchten etwas Blut. Es ist nichts weiter" beruhigte sie ihn. Selena ging auf ihn zu. „Ich muss Ihnen Ihre Robe ausziehen, damit wir an Ihre Verbrennungen kommen. Sonst können wir Sie nicht heilen" sagte Selena und begann die Knöpfe der Robe zu öffnen. Normalerweise hätte Severus etwas dagegen gehabt und sich mächtig gewehrt, doch im Moment war er viel zu schwach, um zu protestieren. Also ließ er sie gewähren.

Nachdem Selena Severus's Oberkörper freigemacht hatte, sahen sie und Hermine erst einmal, wie schlimm die Verbrennungen waren. Sie hielten vor Schreck den Atem an. „Oh Merlin" entfuhr es Hermine. Selena begann die Lösung überall auf Snape's Verbrennungen zu verteilen. Snape sog die Luft ruckartig durch die Zähne ein. „Brennt es?" fragte Hermine besorgt. Er nickte. „Ist bestimmt gleich wieder vorbei" redete Selena beruhigend auf den Meister der Zaubertränke ein. Nun begannen Selena und Hermine mit dem eigentlichen Ritual. Sie setzten sich gegenüber, nahmen sich bei den Händen und sagten folgenden Vers drei mal: „ Oh sanctus sanguis, sanare vulnus. Sanctus rosa, demere doloris. Oh sanctus stirps, sinere vulnus claudere." Die Flüssigkeit auf Snape's Oberkörper verfärbte sich blau und ein grauer Nebel entstand. Nach ein paar Sekunden war alles vorbei. Der Nebel verzog sich und die Verbrennungen waren verschwunden. „Wir haben es geschafft!" rief Hermine. Selena fiel ein Stein vom Herzen. ‚Merlin sei Dank! Es hat geklappt' dachte sie erleichtert. „Na, geht es jetzt ein wenig besser?" fragte Hermine. Severus nickte. „Danke" brachte er mühsam hervor. Das erste Mal seit sie Snape kannte, hörte Hermine ein Danke von ihm, was sie ziemlich wunderte. Sie sah ihn mit großen Augen an.

Plötzlich ging die Tür zum Krankenflügel auf und herein kam Madame Pomfrey mit ein paar Schülern. „Da sind Sie ja endlich! Wo haben Sie denn gesteckt?" fragte Selena nervös. „Es gab einen Unfall beim Flugunterricht. Wo ist Severus?" antwortete Madame Pomfrey. „Hier drüben. Einiges konnten wir selbst schon heilen. Aber bei seinen inneren Verletzungen bin ich überfordert. Das bekomme ich nicht hin" sagte Selena und führte Poppy zu Snape. „Wurde Ihnen schon gesagt, was für Verletzungen er hat?" erkundigte sich Hermine. „Ja, Miss Granger. Mister Longbottom hat mich bereits instruiert. Was konnten Sie denn bisher heilen, Miss Anderson?" wollte Poppy wissen. „Seine Knochenbrüche konnte ich heilen und durch dieses Ritual haben Hermine und ich seine Verbrennungen verschwinden lassen." Selena zeigte der Krankenschwester das Buch.

Plötzlich ging die Tür erneut auf und Semus kam mit Professor Dumbledore herein. „Sorry Selena, dass es so lange gedauert hat, aber ich musste den Direktor erst suchen, denn er war nicht im Büro" entschuldigte sich Semus. „Schon gut. Nicht so schlimm" erwiderte Selena knapp. Dumbledore kam auf das Krankenbett zu, auf dem Severus lag. „Er sieht furchtbar aus" stellte Dumbledore fest. „Er sah vor ein paar Minuten noch wesentlich schlimmer aus" meinte Harry trocken. Die anderen nickten.

„Sie gehen jetzt am besten alle, damit ich Professor Snape Linderung verschaffen kann. Die Schäden an Hals- und Rachenraum, sowie die Schäden der Stimmbänder und der Lunge kann ich nicht vollständig heilen. Das braucht seine Zeit. Ich bitte Sie nun zu gehen" sagte Madame Pomfrey. „Ich werde hier bleiben. Ich verlasse ihn jetzt nicht. Das können Sie vergessen" sagte Selena bestimmt. „Sie können ihm im Moment nicht helfen, Miss Anderson" widersprach Poppy. „Sie soll hier bleiben" flüsterte Snape. Poppy nickte. „Na gut, wenn du es willst." Selena atmete erleichtert durch. „Danke"

Sie nahm Severus wieder bei der Hand, als Madame Pomfrey begann, sich um Severus's Hals zu kümmern. Nach einer halben Stunde war alles erledigt. „Severus, du wirst von mir eine Woche krankgeschrieben und bekommst absolutes Sprechverbot. Der Unterricht wird ausfallen müssen, ob du es willst oder nicht" meinte Poppy bestimmt. Severus wollte protestieren, doch Selena legte ihm die Finger auf die Lippen. „Schhhhh. Sie haben doch gehört, was Madame Pomfrey gesagt hat. Je länger Sie sich weigern, hier ruhig liegen zu bleiben und weiter sprechen, umso länger dauert es, bis Sie wieder richtig sprechen können. Das mit dem Unterricht kriegen wir schon irgendwie hin. Keine Sorge. Schlafen Sie jetzt etwas!" beruhigte sie ihn. Poppy holte Severus einen Schlaftrank, den er dankend annahm. Selena wachte an seinem Bett.

+++

Es war inzwischen Abend geworden, als Severus wieder aufwachte. Selena war neben ihm eingeschlafen, hielt aber dennoch seine Hand in ihre. Severus lächelte. ‚Sie sieht niedlich aus, wenn sie schläft' stellte er fest. Kurze Zeit später erwachte sie wieder. „Ich muss wohl eingeschlafen sein. Geht es Ihnen gut? Nicken Sie nur oder schütteln Sie den Kopf" sagte sie. Severus nickte. Er nahm ihre beiden Hände in seine. „Mir geht es schon viel besser. Dank Ihnen. Hätten Sie heute nicht so schnell reagiert, würde ich wahrscheinlich noch immer diese Schmerzen haben." ‚Woher kommt diese Stimme? Er bewegt die Lippen doch gar nicht' wunderte sich Selena. „Telepathie. Dadurch dass unsere Hände miteinander verbunden sind, können wir miteinander kommunizieren, ohne das ich sprechen muss" antwortete Severus gedanklich auf ihre Frage. „Ist ja praktisch. Wegen dem Unterricht. Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte ich den Unterricht der Klassen 1-6 für die Woche übernehmen. Ich müsste zwar noch mit Professor Dumbledore sprechen, doch ich denke, dass er mich für die Woche freistellen würde" schlug Selena vor. „Wenn Sie sich das zutrauen, können Sie es versuchen. Au!" „Was ist?" 

Severus verzog das Gesicht. „Voldemort. Er ruft mich" meinte er knapp. „Ich gehe für Sie hin und erkläre, dass es unmöglich für Sie ist, zu ihm zu kommen. Kein Problem. Ruhen Sie sich hier aus und werden Sie wieder gesund. Alles andere erledige ich" sagte Selena und wollte schon seine Hände loslassen, doch Severus ließ das nicht zu. „Ich muss noch mit Ihnen reden, wegen gestern und heute früh. Ich wollte ..." Doch er konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen. „Wir reden darüber ,wenn ich wieder da bin. Machen Sie sich jetzt bitte keinen Kopf deswegen. Am wichtigsten ist jetzt Ihre schnelle Genesung. Ich bin bald wieder da" überzeugte sie ihn. Sie ließ seine Hände los und küsste ihn sanft auf die Stirn. Dann verließ sie den Krankenflügel und machte sich auf zu Voldemort.

- Fortsetzung folgt  -

A/N: Sorry an alle Latein sprechenden. Ich nix Latein.  Im nächsten Chap kommt dann endlich wieder Lucius zum Einsatz. Freut euch drauf. So und jetzt nicht vergessen eine kleine (oder gerne auch große :- ) ) Review zu schreiben.

Bis zum nächsten Chapter!

         - Mystical Selena -