Ranma Rhodan
AWarringer
Disclaimer: Nicht hier drin ist mein geistiges Eigentum.
Standartwarnung: Enthält Trekie-Bashing. ^_^
Kapitel 1
Hallo Dad.
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Mein achtzehnter Geburtstag ist jetzt zwei Tage her. Mom hat mir erklärt, dass ich nicht der Sohn von Genma bin, wie ich mein Leben lang gedacht habe. Nein, ich bin der Sohn von Perry Rhodan. Ist schon verrückt das ganze. Kurz nachdem sie es allen im Tendo-Haushalt gesagt hat, legte sie Genma einige Papiere vor, die er unterschreiben sollte. Die Scheidungspapiere und die Papiere um mich ins Familienregister von Mom's Familie einzuschreiben. Nachdem Genma die Papiere unterschrieben hatte, natürlich nur unter Androhung von körperlicher Gewalt, genauer gesagt Mom's Katana, bin ich mit ihr nach hause gegangen. Nur um am nächsten Tag den nächsten Flieger nach Beijing und von dort wieder einen Flieger nach Nirgendwo, irgendwo in der Wüste Gobi.
Dort haben wir dann zusammen mit einigen Dutzend Trekies in einem kleinen Hotel geschlafen. Ich hätte kaum geglaubt, dass sich solche Leute überhaupt hierher trauen. Und das schlimmste ist, dass sie sich aufführen, als wollten die zu einer Con.
Am nächsten Morgen hat Mom einen alten russischen Geländewagen gekauft. Ja gekauft. Mietwagen gibt es schon lange nicht mehr. Und jetzt sind wir auf dem Weg nach 'Terra City'.
Ich sah zu Mom herüber. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie noch nie ohne Kimono gesehen habe. Mit Jeans, T-Shirt und Turnschuhen sieht sie richtig normal aus. Und ich kann an ihr sehr gut erkennen, woher meine weibliche Seite ihre Figur her hat.
SPLASH!
Ich wischte mir Wasser aus dem Gesicht. Was zum Geier? Wo kam hier Wasser her, mitten in der Wüste? Ich sah mich um. Wir waren grade an einem Bus vorbeigezogen, aus dem mehrere Köpfe und Hände hingen und eine dieser Hände hielt eine Flasche Mineralwasser. Und da der Bus in ein Schlagloch gefahren war, hatte ich das Wasser abbekommen. Das war ja mal wieder typisch. Selbst mitten in der Wüste findet mich Wasser. Ich könnte ja mit diesem Fluch leben, aber die Sache mit dem Wasser geht mir doch mächtig auf die Nerven.
Die Straße, der wir folgten, war nicht wirklich eine Straße, sondern eine Piste. Eine sehr gut befahrene Piste. Mom überholte immer wieder LKW's und Busse. Mal neue High-Tech-Reisebusse und mal alte Busse, die bestimmt dreißig Jahre alt waren. Aber wenn ich diese Fahrt überlebe, fahre ich nie wieder Auto. Zumindest, wenn Mom am Steuer sitzt.
Im Moment fuhren wir einen Hügel hinauf, der hoffentlich letzte auf unserem Weg nach 'Terra City'.
Schließlich kam die Kuppe des Hügels und wie in einem Filmklischee eröffnete sich dahinter das Gebiet um den Goshun-See. Ich starrte nur auf das Gebiet am Westufer. Dort war ein etwa zwanzig mal zehn Kilometer großes Gebiet, das von einem hohen Zaun umgeben war. Und um diesen Zaun herum erstreckte sich ein gigantisches Lager.
Ich zog ein Fernglas unter dem Sitz hervor und sah hindurch. Das Lager bestand aus einer Unmenge von Zelten, Wohnwagen, Containern und Fahrzeugen. Ich meinte sogar das ein oder andere Sportlugzeug zu erkennen. Ich glaube jetzt weiß ich warum die chinesische Regierung den Status Quo mit der Neuen Macht aufrechterhält. Die Neue Macht lockt eine Menge Leute an. Nicht nur Leute die es ernst meinen und Rhodan helfen wollen, sondern auch...
"YEHAAAA!" hörte ich von der Seite und sah hin.
...Trekies. Obwohl ich mich frage was die überhaupt hier wollen. Ich richtete das Fernglas jetzt auf das Gebiet der Neuen Macht. Es sah einem Militärstützpunkt ziemlich ähnlich. Ich muß es wissen, schließlich habe ich mit Genma einige Stützpunkt besucht. Und in dem amerikanischen Stützpunkt in Japan habe ich sogar Englisch gelernt.
Ich konnte zwei Landebahnen für Flugzeuge erkennen, einen großen Hangar, mehrere kleinere Gebäude aus Beton, scheinbar noch nicht sehr alt, eine größere Anzahl von Wohn- und Bürocontainern und ein größeres Gebäude, von dem Leitungen zu den anderen Gebäuden führten, scheinbar das Kraftwerk. Dann die Fahrzeuge. Geländewagen, LKW's, Gabelstapler, mehrere Helikopter, ich glaube Bell Jet Ranger, einige kleine Alpha Jets, ich habe diese Jäger mal in einer alten Zeitschrift gesehen, und mehrere Transportflugzeuge amerikanischer und russischer Bauart mit dem Emblem der GCC. Und natürlich die DISCOVERY und die Korvette, mit dem Namen GOOD HOPE. Nahe der GOOD HOPE konnte ich auch noch zwei große Baustellen erkennen, von denen ich nicht wusste, was sie darstellten. Alles in allem ziemlich imponierend, was hier in den letzten Monaten aufgebaut wurde.
Mein Blick ging zu dem Zaun, der das Gelände umschloss. Er war in regelmäßigen Abständen von Wachposten und Kameras gesichert. Und viele Leute die entweder vor dem Zaun herumtanzten oder mit Foto- und Videokameras hindurchsahen. Dann fiel mir in der Nähe des Tores, auf das wir zufuhren, eine relativ ruhige Ecke in dem Lager auf, in der eine große Anzahl von LKW-Trailern stand, zusammen mit einigen teuren Wohnwagen und -mobilen. Auf den Trailern konnte ich ziemlich gut die Embleme von diversen Nachrichtensendern erkennen. CNN, NBC, BBC und ... was zum Teufel ist die 'ARD - das Erste'?
Inzwischen hatten wir den Rand des Lagers erreicht und fuhren langsam die Piste in Richtung des Tores. Ich sah mich etwas genauer um. Das ganze erinnert mich irgendwie an diesen amerikanischen Film, den ich erst letzte Woche gesehen habe. 'Contact' glaube ich. Da gab es eine Szene, die diese Umgebung ziemlich genau wiedergibt. Wenn ich mir die Freaks, UFO-Gläubigen, Sekten, Trekies und alle anderen ansehe, die hier herumlungern, tanzen und was weiß ich machen, frage ich mich was die Arkoniden wohl von uns denken.
Mein Blick bleib etwas länger an einem Stand hängen über dem ein riesiges Schild hing. 'BITTE GEBT UNS RODDENBERRY WIEDER!' Langsam zweifle ich an der Intelligenz mancher Menschen. Oder doch zumindest an ihrer Zurechnungsfähigkeit.
Schließlich erreichten wir das Tor, an dem eine relativ einfache Schranke stand, bewacht von einem amerikanischen Soldaten und mehreren der arkonidischen Kampfroboter, die ich schon aus dem Fernsehen kannte. Maschinen die an ein metallenes menschliches Skelett erinnern. Irgendwie wie die Roboter aus diesen alten SiFi-Steifen. Der Amerikaner kam auf uns zu, nachdem er einen Bus mit irgendwelchen Leuten abgewimmelt hatte.
"Und was kann ich für sie tun," frage er auf englisch und er schien ziemlich gereizt zu sein.
Ich konnte das ganz gut verstehen, schließlich habe ich zwei Jahre in einem Chaos gelebt, das man ziemlich gut mit dem hier vergleichen kann.
Mom zog eine Mappe hervor und reichte sie dem Amerikaner. Der Mann öffnete die Mappe und sah hinein. Dann hob er ein Klemmbrett und sah darauf.
"Noboka Yamaki, Maschinenbau-Ingenieurin," sagte er und nickte," Sie dürfen passieren."
Damit gab er Mom die Mappe zurück und die Schranke öffnete sich vor uns. Ich sah Mom an.
"Du bist Ingenieurin?"
Sie lächelte und fuhr an.
"Ja, was meinst du was ich gemacht habe, als du und Genma auf dieser Reise wart. Ich dachte, daß zu Ende studieren genau das Richtige ist."
Langsam aber sicher ändert sich mein Bild von Mom. Ich habe irgendwie das Gefühl, das sie Genma genauso etwas vorgespielt hat wie ich. Ich meine, ich bin ziemlich intelligent, aber auf der Reise mit Genma habe ich leider gelernt, dass es ihm nicht auf Intelligenz ankommt. Wenn ich nur einmal etwas gemacht habe, was auch nur ansatzweise mit Lernen in der Schule oder so zu tun hatte, gab es den Tag kein Essen und er hat das Sparring dazu benutzt um mich windelweich zu prügeln. 'Ein Martial Artist braucht keine Intelligenz!' Ich seufzte.
Inzwischen hatten wir ein Gebäude erreicht, über dessen Eingang ein Schild 'Hauptbüro' hing. Mom stoppte den Wagen an einem Parkplatz davor und stieg aus. Sie warf sich dabei einen Rucksack über die Schulter. Ich folgte ihr.
Als wir das Gebäude betraten wurden wir von einem Schwall kalter Luft begrüßt, der anzeigte, daß das Gebäude über eine Klimaanlage verfügte. Aber trotzdem wurde innerhalb des Gebäudes noch gebaut. Ich konnte Betonstaub und Farbe riechen. In dem Raum, den wir betraten, standen mehrere Tische. Über einem der Tische hing ein Schild, das allerdings ziemlich improvisiert aussah. 'Anmeldung'
Mom ging auf den Tisch zu. Und hielt den Mann hinter dem Tisch die Mappe unter die Nase, die sie bereits dem Posten gezeigt hatte. Der Mann lächelte sie an und nahm die Mappe entgegen. Er sah die Mappe kurz durch und machte dann einige Eingaben in das Notebook, das auf dem Tisch stand.
"Noboka Yamaki," sagte er und sah mich an," Ihre Tochter?"
Mom sah mich kurz verdutzt an und nickte dann.
"Ja, das ist mein Kind, Ranma."
Der Mann nickte. Wenigstens hat Mom es neutral ausgedrückt. Dann gab der Mann ihr eine Art Plan und einen Zettel.
"Das ist ein Lageplan. Auf dem Zettel steht die Nummer des Wohncontainers, in dem sie wohnen."
Er öffnete eine Schublade und zog ein Handy hervor. Er gab es Mom.
"Hier, damit sie jederzeit erreicht werden können."
Mom sah das Handy in ihrer Hand an.
"Nicht so eine Art Kommunikator? Oder so etwas in der Richtung."
Der Mann lachte auf.
"Ist das etwa kein 'Kommunikator'?"
Er sah wieder auf den Bildschirm und schrieb dann etwas auf einen zweiten Zettel, der in einer Ablage landete.
"Sie sind Ingenieurin?"
"Ja."
"Gut, ich denke sie sollten in der Werft arbeiten, dort wird noch qualifiziertes Personal benötigt. Schlafen sie sich aus und melden sie sich morgen früh bei Professor Dr. Lehmann in der Werft."
"Und wo ist die Werft?"
"Steht auf dem Lageplan."
Mom wollte sich verabschieden als ihr noch etwas einfiel, etwas wegen dem wir eigentlich hier waren.
"Ahm, können sie wohl Mr. Rhodan sagen, dass ich hier bin. Ich kenne ihn noch aus der Zeit, in der er in Japan stationiert war."
Der Mann lachte auf.
"Eine alte Flamme, was? Okay, ich sehe zu was ich tun kann, Mrs. Yamaki."
"Vielen Dank. Auf Wiedersehen."
Der Mann nickte.
"Auf Wiedersehen."
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Knappe zwei Stunden später hatten wir es uns einigermaßen in dem Container eingerichtet, der von einer Wand geteilt wurde, die uns von einem anderen Bewohner trennte. Es war nicht unbedingt sehr groß, aber wir hatten immerhin eine Klimaanlage. Aber das war auch der einzige Komfort. Es gab nur ein kleines Waschbecken und eine kleine Kochecke. Daneben gab es noch einen kleinen Fernseher. Baden konnten wir ganz vergessen und es gab nur mehrere Gemeinschaftsduschen in dieser Containersiedlung, die im Moment Platz für etwa zwanzigtausend Menschen bot, also aus mindestens fünftausend Containern bestand.
WHROOMM!
Und knapp außerhalb der Einflugschneise der Landebahn Ost lag. Ich sah Mom an, die grade die paar Flaschen, die wir mitgebracht hatten, in den Kühlschrank legte.
Irgendwie schwer vorzustellen, dass sie Ingenieurin war. Ich dachte darüber nach, was sie mir erzählt hatte. Mom war die einzige Tochter der Familie Yamaki. Ihr Vater Hisho war bis zu seiner Pensionierung Ingenieur bei Toyota und ihr Bruder Shin war in seine Fußstapfen getreten. Bis zu meiner Geburt hatte sie ebenfalls Ingenieurwesen studiert, zumindest bis zum 5. Semester, dann musste sie Genma heiraten. Und wie er über Frauen denkt ist ja wohl klar. Als ich dann mit Genma auf der Trainingsreise war, hat sie zuende studiert und nahm, mit Hilfe ihres Bruders einen Job bei Toyota an. Als ich und Genma dann wieder im Land waren, gab sie den Job wieder auf, wegen Genma. Und jetzt hatte sie hier einen Job.
Und wieder flog eine Frachtmaschine vorbei. Sie übertönte fast ein Klopfen an der Tür. Mom ging zur Tür und öffnete sie.
Rhodan stand vor der Tür und lächelte Mom an. Ich bekam weiche Knie, ausgerechnet ich. Aber dann ist es auch nicht so, dass ich jeden Tag jemanden treffe, der zum einen die Menschheit zweimal gerettet hat und noch dazu mein Vater ist.
"Hallo, Noboka," sagte er.
Mom lächelte ihn an.
"Hallo, Perry."
"Du hast dich kein bisschen verändert."
Mom wurde rot. Gott, das konnte aus irgend so einem schmierigen Film stammen. Mom holte tief Luft und deutete auf mich.
"Perry, ich möchte dir unseren Sohn Ranma vorstellen."
Damit war die Katze aus dem Sack und ich fühlte wie sich mein Magen verknotete. Zum Glück schwitzte ich schon von der Wärme, denn sonst hätte ich jetzt damit angefangen. Was zum Teufel sollte ich sagen? Was? WAS?
"Äh, Hallo, Dad."
Na super, wirklich intelligent Ranma. Wirklich intelligent. Was blöderes ist dir wohl nicht eingefallen, oder?
Rhodan lächelte mich an, nachdem er mich für kurze Zeit seltsam angesehen hat. Er streckte mir die Hand entgegen, die ich annahm und schüttelte.
"Hallo, Ranma."
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** Nerima **
Nachdem Ranma vor zwei Tagen zusammen mit seiner Mutter verschwunden waren, hatte Nabiki die anderen Mitglieder der Nerima Wrecking Crew zusammengerufen, nachdem sie einzeln von ihnen angesprochen wurde. Nabiki lächelte, als sie ihre 'Kunden' sah. Es waren alle dabei. Die Verlobten Akane, Ukyo, Shampoo und Kodachi, sowie die Rivalen Kuno, Mousse und Ryoga.
"Okay, wenn ihr wissen wollt, wo Ranma ist, möchte ich von jedem 50.000 Yen."
Sie grinste, als insgesamt 300.000 Yen den Besitzer wechselten, da Akane es bereits wusste. Sie rieb ihre Hände und lächelte die Anwesenden an.
"Ranma ist in China."
Das Ergebnis war zu erwarten gewesen.
"Dieser Arsch!" Ukyo
"Aija, Airen vorgegangen zu Dorf." Shampoo
"Ranma-Darling will mir etwas chinesisches schenken. Wie romantisch." Kodachi
"RANMA! DU WAGST ES OHNE MICH NACH JUSENKYO ZU GEHEN?!" Ryoga
"Der böse Zauberer Saotome ist vor mir geflohen! ABER SO LEICHT KOMMST DU NICHT DAVON!" Kuno
"ICH LASSE NICHT ZU DASS DU SHAMPOO BEKOMMST, SAOTOME!" Mousse
Alle anwesenden stürmten zu Tür. Bis sie von Nabiki's Stimme zurückgehalten wurden.
"Wollt ihr denn nicht wissen, wo in China er ist?"
"DOCH!!" schrien alle wie aus einer Kehle.
Nabiki setzte ein unschuldiges Gesicht auf und streckte die Hand aus.
"100.000 Yen."
Wieder wechselten 600.000 Yen den Besitzer. Sie begann das Geld zu zählen.
"Er ist in 'Terra City', in der Wüste Gobi."
Alle sahen sie geschockt an. Kuno erholte sich als erster und ging in eine heroische Pose.
"Ich bitte allen meinen Mitstreitern mein modernes Privatflugzeug an."
Nabiki's Augen begannen zu glänzen. Im Hintergrund konnte man Soun und Genma sehen, die herumtanzten. Über ihnen hing ein Banner.
'Die Schulen werden vereint!!!"
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** Terra City **
Das erste Zusammentreffen mit Rhodan war ziemlich freundlich gewesen. Er wollte mich etwas besser kennen lernen und hatte mich deswegen eingeladen, mit ihm zu kommen und eine kleine Tour über das Gelände zu machen. Wir saßen zusammen auf einem dieser elektrischen Golfkarren und er fuhr als erstes auf die Werft zu.
"Sag mal, Ranma. Ich habe Genma mal kurz kennen gelernt. Wie war er so als dein Vater?"
Ich sah ihn kurz an.
"Ehrlich gesagt, beschissen."
Er sah mich kurz mit hochgezogener Augenbraue an.
"Warum?"
"Als ich fünf war, hat er mich auf einen Trainingstrip geschleppt. Elf Jahre lang. Er hat mich mehr als einmal als Bezahlung benutzt. Ihm habe ich mindestens drei Verlobungen zu verdanken, wenn nicht sogar mehr. Er ist außerdem ein Lügner, Dieb und Betrüger. Aber eins muss man ihm lassen. Er ist ein verdammt guter Lehrer, wenn auch nicht alles so verlaufen ist, wie er es wollte. Und er hat dafür gesorgt, dass ich mich mit nichts anderem außer Martial Arts beschäftige."
"Dafür sprichst du aber gut Englisch."
"Danke."
"Obwohl ich gerne wisse würde, woher du diesen New Yorker Akzent hast."
Ich musste lächeln als ich daran dachte, von wem ich Englisch gelernt hatte.
"Ich habe es von einem amerikanischen Soldaten gelernt, der in Japan stationiert war. Master Sergeant Joshua Tifflor. Er sprach ziemlich gut japanisch. Er kam aus New York. Ich glaube Manhattan. Er hat mir immer von seinem Neffen Julian erzählt, der drei Jahre jünger ist als ich."
Er nickte.
"Und was ist bei diesem Training schief gegangen?"
Ich holte tief Luft.
"Da ist zum einen das Ne-ne-ne"
Ich biss die Zähne zusammen.
"Nekoken," sagte ich schnell," Ein ziemlich seltsames Training für eine 'unschlagbare Technik'."
"Aha."
"Man nimmt eine Grube, zwei Dutzend Ka-ka-katzen und lasse sie ein paar Tage hungern. Dann nehme man den Schüler, er muss jünger als zehn sein, und wickle ihn in Fischprodukte. Und dann wirft man ihn in die Grube. Wenn nötig ein paar Mal."
Der Elektrowagen stoppte abrupt und Rhodan sah aus als wolle er jemanden umbringen. Die Hände hatten sich Lenkrad verkrampft und er zitterte leicht. Ich ahnte was durch seinen Kopf ging.
"Er ist es nicht wert."
Er sah mich an.
"Umgebracht zu werden, meine ich," sagte ich," Das Training hat geklappt. Leider. Ich habe eine panische Angst vor Ka-ka-Katzen und wenn ich einer längere Zeit ausgesetzt bin bin ich weg und benehme mich selbst wie eine. Und er ist es wirklich nicht wert."
Rhodan beruhigte sich etwas und fuhr wieder an. Er sah mich dabei an.
"Und dann war da noch..."
Weiter kam ich nicht, als mich, wie aufs Stichwort, eine Ladung Waschwasser traf. Blöderweise bekam ich dabei ein wenig in den Mund und spuckte für die nächsten paar Sekunden, während mich Rhodan doch etwas ungläubig ansah und den Wagen ein zweites Mal gestoppt hatte.
"Jusenkyo," sagte ich," Ein ach so berühmtes Trainingsgebiet. Lieder ist es verflucht. Es gibt jede Menge Quellen und wenn man in eine hinein fällt, verwandelt man sich in das, was in der Quelle ertrunken ist. Ich bin in die 'Quelle von Ertrunkenem Mädchen'. Der Trigger ist kaltes Wasser. Warmes Wasser verwandelt mich zurück."
Rhodan schüttelte den Kopf.
"Also keine Mutantenfähigkeit."
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Obwohl ich ein Teleporter bin."
Er sah mir in die Augen.
"Teleporter?"
"Habe ich erst gestern herausgefunden."
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** Nagita National Airport **
Nabiki und die Mitglieder der NWC gingen auf einen der Flugzeughangars zu, in dem sich das Flugzeug der Kunos befinden sollte. Kuno öffnete eine Tür im Haupttor und ging vor.
"Seht es an, das neueste auf dem Gebiet der Luftfahrt."
Nabiki starrte das Flugzeug an, genau so wie alle anderen. DAS sollte ein neues Flugzeug sein? Sweatdrops an allen Hinterköpfen.
"Eine DeHaviland Comet, erste Baureihe, im besten Zustand," sagte eine ältere Stimme hinter ihnen," Das ist das erste kommerzielle Flugzeug, das mit einem Jettriebwerk ausgerüstet war."
Die NWC drehte sich um, während Kuno und Kodachi mit träumendem Blick auf den fast fünfzig Jahre alten Oldtimer sahen. Sie sahen einen Japaner in der Uniform eines Flugkapitäns, der jünger war als das Flugzeug. Der Mann lächelte.
"Die Kunos waren schon immer eine besondere Familie. Etwas verrückt, aber sie zahlen gut. Sollen sie ruhig glauben, dass das der neueste Schrei ist."
Er lachte.
"Solange ich die Gelegenheit habe dieses Baby zu fliegen."
Er verbeugte sich schließlich.
"Hikaru Yoshida."
Er wandte sich von den Mitgliedern der NWC ab und räusperte sich hinter Kuno.
"Wo soll es hingehen, Meister?"
Kuno ging in eine Pose und man konnte im Hintergrund Donnergrollen hören. Er hatte das 'Meister' bestimmt als Ehrenbezeichnung verstanden und nicht als dem Zusammenhang von 'Kumpel' oder 'Junge'.
"Nach China, in die Wüste Gobi, zu diesem Rhodan. Des Mädchen mit dem Zopf vor dem Magier Saotome retten."
Damit wandte sich Kuno ab und schritt gehobenen Hauptes auf den Flieger zu. Yoshida schüttelte den Kopf.
"Ich wünschte Sasuke würde das endlich aufgeben."
Nabiki sah den Piloten der Comet an.
"Was aufhören?"
"Das Donnern. Immer wenn dieses Donnern zu hören ist, schüttelt Sasuke eine Metallplatte."
Als Nabiki zur Seite sah, konnte sie sehen, wie der Familien-Ninja der Kunos versuchte eine Quadratmeter große Blechplatte hinter seinem Rücken verschwinden zu lassen. Der Sweatdrop an Nabikis Hinterkopf wurde um einiges größer.
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** Terra City **
Der Besuch in der Werft fiel fürs erste flach, als Dad vor einem der Gebäude hielt, das fast am anderen Ende der 'Neuen Macht' war, und ausstieg. Es war die Klinik, wie es über der Tür stand. Vorher hatte er sein Handy benutzt, um mit Dr. Manoli, Dr. Haggard und Crest zu sprechen und sie zu bitten, in der Klinik auf ihn zu warten. Ich folgte ihm. Ich musste den Arkoniden einfach kennen lernen.
Als wir das Gebäude betraten, wartete ein Sanitäter auf uns. Der Uniform nach war es ein amerikanischer Soldat. Ich konnte es ein wenig verstehen. Während der Invasion der IV's wurde der alte Präsident der USA, George W. Bush, von einem IV erschossen und das Amt ging an seinem Vize Albert Nore. Damit hatte sich das Verhältnis der USA mit der 'Neuen Macht' stark verbessert und sowohl die USA als auch andere der NATO- und UN-Mitglieder hatten kleine Truppenteile zur Unterstützung hier hergeschickt.
Der Sanitäter salutierte.
"Ich soll sie zu Dr. Manoli bringen, Major."
Ich konnte sehen wie Dad das Gesicht verzog. Es schien mir als wolle er nicht mehr mit seinem militärischen Rang angesprochen werden.
"Danke, Corporal."
Der Sani führte uns zu einem Untersuchungsraum, in dem Manoli, Haggard und Crest standen oder saßen. Es war natürlich, dass ich die drei Männer erkannte, weil sie regelmäßig entweder in der Zeitung oder im Fernsehen erschienen.
"Worum geht es, Perry?" fragte Manoli, dann sah er mich an," Und wer ist die junge Dame?"
Dad lächelte.
"Darf ich vorstellen, mein Sohn Ranma."
Die zwei Arzte und der Arkonide starrten Dad an. Ziemlich lange. Ich konnte mir sehr gut vorstellen was durch ihre Köpfe ging. Haggard öffnete den Mund, nur um ihn wieder zu schließen.
"Perry...du bist dir sicher, dass du nicht zu lange in der Sonne gestanden hast? Das ist kein Junge. Und warum Sohn?"
Manoli brach die seltsame Stille. Ich entschloss mich etwas zu sagen.
"Das ist ein Fluch. Ich bin ein Junge, nur wenn ich mit kaltem Wasser in Berührung komme, verwandele ich mich in ein Mädchen. Warmes Wasser macht die Verwandlung rückgängig."
Die drei sahen Dad an, während ich zu einem Waschbecken ging.
"Es stimmt, ich habe es mit eigenen Augen gesehen."
Ich drehte das warme Wasser auf.
"Ich kann es ihnen zeigen," sagte ich und zog ihre Aufmerksamkeit auf mich.
Ich hielt meine Hand unter das warme Wasser und verwandelte mich zurück in mein ursprüngliches Geschlecht. Jetzt sahen mich alle an, inklusive Dad.
"Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas mal außerhalb von Karan sehen würde."
Ich sah den Arkoniden seltsam an.
"Huh?" war meine äußerst intelligente Frage.
Er nahm ein Glas und füllte es mit kaltem Wasser, um es mir dann über den Kopf zu gießen. Er nickte.
"Ja, es scheint eine Verwandtschaft zu dem Maras geben könnte."
"Was ist ein Maras?" fragte Haggard.
"Ein psionischer Parasit oder Symbiot, je nach dem wen man es sieht. Sie stammen von Karan und befallen seltsamerweise nur Arkoniden und verwandte Völker. Ein Opfer eines Maras verändert bei extremen Emotionen sein Geschlecht bis auf genetische Ebene. Es gab viele Versuche, ein Heilmittel zu finden, aber das es sich um eine körperlose Lebensform handelt, konnte bisher nur eine Impfung entwickelt werden."
Ich horchte auf. Es gab so etwa außerhalb der Erde.
"Was hat das denn die erste Verwandlung ausgelöst?" fragte er.
Ich erzählte die Geschichte mit Jusenkyo. Crest setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf.
"Ich denke es ist durchaus möglich, dass ein Maras irgendwie auf die Erde und nach Jusenkyo gelangt ist. Dort könnte er sich dann vermehrt haben und mutiert sein. Aber um es genau zu sagen, müssten wir eine Untersuchung auf der GOOD HOPE machen."
Ich nickte. Dann hatte ich mit einem Mal eine Eingebung.
"Wenn es einer dieser Maras ist, dann wird doch psionische Energie frei, bei der Verwandlung."
Crest nickte.
"Wäre es dann für einen Mutanten möglich die Verwandlung von sich aus auszulösen?"
"Ich habe keine Ahnung. Warum?"
"Nur so."
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** Irgendwo über dem chinesischen Meer **
"Schade daß es keinen Film gibt," sagte Nabiki und sah aus dem Fenster der Comet.
Von innen was der Flieger mit allem Luxus aus den fünfziger Jahren ausgestattet und bot genug Platz für fünfzehn Passagiere. Es hätte eigentlich ein schöner Flug sein können, wenn Ryoga ihr nicht gleich beim ersten Luftloch in den Schoß gekotzt hätte. Mousse war auch nicht jemand der half.
"Ich will nicht sterben," murmelte er andauernd vor sich hin.
Es scheint so als würde er sich doch einwenig mit Flugzeugen auskennen und wußte von der Unfallserie der Comet in den fünfzigern.
Nabiki sah wieder aus dem Fenster und seuftze. Das wichtigste war, daß sie auf dem Weg nach China waren, um Ranma and den Haaren zurück nach Nerima zu schleppen. Sie konnte nun mal ihre beste Einnahmequelle nicht einfach so ziehen lassen, oder?
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** Terra City **
Etwa eine knappe Stunde nachdem ich mit Dad die Klinik betreten hatte, verließ ich sie wieder und wir machten uns auf den Weg in Richtung des Goshun-Sees. Crest und Haggard haben mich nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet und ich habe Gebiete von meinem Körper gesehen von denen ich nicht einmal wußte, dass sie existieren. Das Ergebnis was alles andere als ermutigend. Ich war von einem dieser Maras befallen und würde es wohl für den Rest meines Lebens bleiben.
Inzwischen fuhren wir den Runway eins entlang, wo grade zwei F-22 landeten. Zumindest meinte sich daß es F-22 waren, bis ich die geschlossenen Lufteinlässe sah.
"Was sind das für Flieger," fragte ich Dad.
Er lächelte stolz.
"Wir nennen sie F-22X. Lockheed Martin hat uns vor anderthalb Monaten zehn normale F-22 zur Verfügung gestellt. Und einige unserer Ingeneure haben sich an ihnen ausgetobt. Die F-22X ist vollständig Weltraumtauglich und wir haben vor mindestens zwanzig weitere für die Raumverteidigung zu bauen. Wir sind grade in der Testphase. Aber die Positronik auf Ganymed meint, daß die Jäger ihren Erwatungen gerecht würden."
Dann lachte er mit einem Mal auf und der Wagen kam fast von der Fahrban ab.
"Gib einem Russen einen Jäger und ein paar hochentwickelte Systeme und er baut dir einen Raumjäger. Und die Geräte im Lager von Ganymed haben auch geholfen."
Wir hannten etwa den halben Weg bis zum See geschafft, als ich ein Brausen hörte, daß von oben kam und ein deutliches Nachlassen des Luftverkehrs. Das Brausen wurde immer Lauter und es dauerte nicht Lange bis ein Schatten langsam über uns hinweg zog. Ich sah nach oben und direkt auf ein großes Gestell aus Metallstreben das langsam auf die GOOD HOPE zuschwebte.
"Was zum Geier..."
Dad lachte wieder.
"Das ist der CARGO HAULER. Wir haben das Ding vor etwa zwei Wochen in der Werft fertiggestellt. Ist nichts wirklich großartiges, aber es tut seinen Zweck und erlaubt uns die Möglichkeiten der Ganymed-Basis voll auszuschöpfen. Ist eigentlich nicht mehr als ein großes Gestell mit einem Reaktor, zwei Impulstriebwerken, einem Antigrav, einem leichten Prallfeld für den Wiedereintritt und einer Passagierkabine, die mal ein Lear-Jet war."
Ich war einfach nur sprachlos und mein Vater stolz wie Oskar. Den Rest des Weges sagte ich nichts.
Wir fuhren auf mehrere Container zu, die am Ufer des Salzsees standen. Am See selber, nun, war ein Strand und der wurde auch ausgiebig genutzt. Ich schätze so oder so ähnlich muß es am Ufer des Toten Meeres zugehen.
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Nächstes Mal:
Probleme aus Nerima & Chor der Mutanten ^_^
AWarringer
Disclaimer: Nicht hier drin ist mein geistiges Eigentum.
Standartwarnung: Enthält Trekie-Bashing. ^_^
Kapitel 1
Hallo Dad.
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Mein achtzehnter Geburtstag ist jetzt zwei Tage her. Mom hat mir erklärt, dass ich nicht der Sohn von Genma bin, wie ich mein Leben lang gedacht habe. Nein, ich bin der Sohn von Perry Rhodan. Ist schon verrückt das ganze. Kurz nachdem sie es allen im Tendo-Haushalt gesagt hat, legte sie Genma einige Papiere vor, die er unterschreiben sollte. Die Scheidungspapiere und die Papiere um mich ins Familienregister von Mom's Familie einzuschreiben. Nachdem Genma die Papiere unterschrieben hatte, natürlich nur unter Androhung von körperlicher Gewalt, genauer gesagt Mom's Katana, bin ich mit ihr nach hause gegangen. Nur um am nächsten Tag den nächsten Flieger nach Beijing und von dort wieder einen Flieger nach Nirgendwo, irgendwo in der Wüste Gobi.
Dort haben wir dann zusammen mit einigen Dutzend Trekies in einem kleinen Hotel geschlafen. Ich hätte kaum geglaubt, dass sich solche Leute überhaupt hierher trauen. Und das schlimmste ist, dass sie sich aufführen, als wollten die zu einer Con.
Am nächsten Morgen hat Mom einen alten russischen Geländewagen gekauft. Ja gekauft. Mietwagen gibt es schon lange nicht mehr. Und jetzt sind wir auf dem Weg nach 'Terra City'.
Ich sah zu Mom herüber. Ich muss ehrlich sagen, dass ich sie noch nie ohne Kimono gesehen habe. Mit Jeans, T-Shirt und Turnschuhen sieht sie richtig normal aus. Und ich kann an ihr sehr gut erkennen, woher meine weibliche Seite ihre Figur her hat.
SPLASH!
Ich wischte mir Wasser aus dem Gesicht. Was zum Geier? Wo kam hier Wasser her, mitten in der Wüste? Ich sah mich um. Wir waren grade an einem Bus vorbeigezogen, aus dem mehrere Köpfe und Hände hingen und eine dieser Hände hielt eine Flasche Mineralwasser. Und da der Bus in ein Schlagloch gefahren war, hatte ich das Wasser abbekommen. Das war ja mal wieder typisch. Selbst mitten in der Wüste findet mich Wasser. Ich könnte ja mit diesem Fluch leben, aber die Sache mit dem Wasser geht mir doch mächtig auf die Nerven.
Die Straße, der wir folgten, war nicht wirklich eine Straße, sondern eine Piste. Eine sehr gut befahrene Piste. Mom überholte immer wieder LKW's und Busse. Mal neue High-Tech-Reisebusse und mal alte Busse, die bestimmt dreißig Jahre alt waren. Aber wenn ich diese Fahrt überlebe, fahre ich nie wieder Auto. Zumindest, wenn Mom am Steuer sitzt.
Im Moment fuhren wir einen Hügel hinauf, der hoffentlich letzte auf unserem Weg nach 'Terra City'.
Schließlich kam die Kuppe des Hügels und wie in einem Filmklischee eröffnete sich dahinter das Gebiet um den Goshun-See. Ich starrte nur auf das Gebiet am Westufer. Dort war ein etwa zwanzig mal zehn Kilometer großes Gebiet, das von einem hohen Zaun umgeben war. Und um diesen Zaun herum erstreckte sich ein gigantisches Lager.
Ich zog ein Fernglas unter dem Sitz hervor und sah hindurch. Das Lager bestand aus einer Unmenge von Zelten, Wohnwagen, Containern und Fahrzeugen. Ich meinte sogar das ein oder andere Sportlugzeug zu erkennen. Ich glaube jetzt weiß ich warum die chinesische Regierung den Status Quo mit der Neuen Macht aufrechterhält. Die Neue Macht lockt eine Menge Leute an. Nicht nur Leute die es ernst meinen und Rhodan helfen wollen, sondern auch...
"YEHAAAA!" hörte ich von der Seite und sah hin.
...Trekies. Obwohl ich mich frage was die überhaupt hier wollen. Ich richtete das Fernglas jetzt auf das Gebiet der Neuen Macht. Es sah einem Militärstützpunkt ziemlich ähnlich. Ich muß es wissen, schließlich habe ich mit Genma einige Stützpunkt besucht. Und in dem amerikanischen Stützpunkt in Japan habe ich sogar Englisch gelernt.
Ich konnte zwei Landebahnen für Flugzeuge erkennen, einen großen Hangar, mehrere kleinere Gebäude aus Beton, scheinbar noch nicht sehr alt, eine größere Anzahl von Wohn- und Bürocontainern und ein größeres Gebäude, von dem Leitungen zu den anderen Gebäuden führten, scheinbar das Kraftwerk. Dann die Fahrzeuge. Geländewagen, LKW's, Gabelstapler, mehrere Helikopter, ich glaube Bell Jet Ranger, einige kleine Alpha Jets, ich habe diese Jäger mal in einer alten Zeitschrift gesehen, und mehrere Transportflugzeuge amerikanischer und russischer Bauart mit dem Emblem der GCC. Und natürlich die DISCOVERY und die Korvette, mit dem Namen GOOD HOPE. Nahe der GOOD HOPE konnte ich auch noch zwei große Baustellen erkennen, von denen ich nicht wusste, was sie darstellten. Alles in allem ziemlich imponierend, was hier in den letzten Monaten aufgebaut wurde.
Mein Blick ging zu dem Zaun, der das Gelände umschloss. Er war in regelmäßigen Abständen von Wachposten und Kameras gesichert. Und viele Leute die entweder vor dem Zaun herumtanzten oder mit Foto- und Videokameras hindurchsahen. Dann fiel mir in der Nähe des Tores, auf das wir zufuhren, eine relativ ruhige Ecke in dem Lager auf, in der eine große Anzahl von LKW-Trailern stand, zusammen mit einigen teuren Wohnwagen und -mobilen. Auf den Trailern konnte ich ziemlich gut die Embleme von diversen Nachrichtensendern erkennen. CNN, NBC, BBC und ... was zum Teufel ist die 'ARD - das Erste'?
Inzwischen hatten wir den Rand des Lagers erreicht und fuhren langsam die Piste in Richtung des Tores. Ich sah mich etwas genauer um. Das ganze erinnert mich irgendwie an diesen amerikanischen Film, den ich erst letzte Woche gesehen habe. 'Contact' glaube ich. Da gab es eine Szene, die diese Umgebung ziemlich genau wiedergibt. Wenn ich mir die Freaks, UFO-Gläubigen, Sekten, Trekies und alle anderen ansehe, die hier herumlungern, tanzen und was weiß ich machen, frage ich mich was die Arkoniden wohl von uns denken.
Mein Blick bleib etwas länger an einem Stand hängen über dem ein riesiges Schild hing. 'BITTE GEBT UNS RODDENBERRY WIEDER!' Langsam zweifle ich an der Intelligenz mancher Menschen. Oder doch zumindest an ihrer Zurechnungsfähigkeit.
Schließlich erreichten wir das Tor, an dem eine relativ einfache Schranke stand, bewacht von einem amerikanischen Soldaten und mehreren der arkonidischen Kampfroboter, die ich schon aus dem Fernsehen kannte. Maschinen die an ein metallenes menschliches Skelett erinnern. Irgendwie wie die Roboter aus diesen alten SiFi-Steifen. Der Amerikaner kam auf uns zu, nachdem er einen Bus mit irgendwelchen Leuten abgewimmelt hatte.
"Und was kann ich für sie tun," frage er auf englisch und er schien ziemlich gereizt zu sein.
Ich konnte das ganz gut verstehen, schließlich habe ich zwei Jahre in einem Chaos gelebt, das man ziemlich gut mit dem hier vergleichen kann.
Mom zog eine Mappe hervor und reichte sie dem Amerikaner. Der Mann öffnete die Mappe und sah hinein. Dann hob er ein Klemmbrett und sah darauf.
"Noboka Yamaki, Maschinenbau-Ingenieurin," sagte er und nickte," Sie dürfen passieren."
Damit gab er Mom die Mappe zurück und die Schranke öffnete sich vor uns. Ich sah Mom an.
"Du bist Ingenieurin?"
Sie lächelte und fuhr an.
"Ja, was meinst du was ich gemacht habe, als du und Genma auf dieser Reise wart. Ich dachte, daß zu Ende studieren genau das Richtige ist."
Langsam aber sicher ändert sich mein Bild von Mom. Ich habe irgendwie das Gefühl, das sie Genma genauso etwas vorgespielt hat wie ich. Ich meine, ich bin ziemlich intelligent, aber auf der Reise mit Genma habe ich leider gelernt, dass es ihm nicht auf Intelligenz ankommt. Wenn ich nur einmal etwas gemacht habe, was auch nur ansatzweise mit Lernen in der Schule oder so zu tun hatte, gab es den Tag kein Essen und er hat das Sparring dazu benutzt um mich windelweich zu prügeln. 'Ein Martial Artist braucht keine Intelligenz!' Ich seufzte.
Inzwischen hatten wir ein Gebäude erreicht, über dessen Eingang ein Schild 'Hauptbüro' hing. Mom stoppte den Wagen an einem Parkplatz davor und stieg aus. Sie warf sich dabei einen Rucksack über die Schulter. Ich folgte ihr.
Als wir das Gebäude betraten wurden wir von einem Schwall kalter Luft begrüßt, der anzeigte, daß das Gebäude über eine Klimaanlage verfügte. Aber trotzdem wurde innerhalb des Gebäudes noch gebaut. Ich konnte Betonstaub und Farbe riechen. In dem Raum, den wir betraten, standen mehrere Tische. Über einem der Tische hing ein Schild, das allerdings ziemlich improvisiert aussah. 'Anmeldung'
Mom ging auf den Tisch zu. Und hielt den Mann hinter dem Tisch die Mappe unter die Nase, die sie bereits dem Posten gezeigt hatte. Der Mann lächelte sie an und nahm die Mappe entgegen. Er sah die Mappe kurz durch und machte dann einige Eingaben in das Notebook, das auf dem Tisch stand.
"Noboka Yamaki," sagte er und sah mich an," Ihre Tochter?"
Mom sah mich kurz verdutzt an und nickte dann.
"Ja, das ist mein Kind, Ranma."
Der Mann nickte. Wenigstens hat Mom es neutral ausgedrückt. Dann gab der Mann ihr eine Art Plan und einen Zettel.
"Das ist ein Lageplan. Auf dem Zettel steht die Nummer des Wohncontainers, in dem sie wohnen."
Er öffnete eine Schublade und zog ein Handy hervor. Er gab es Mom.
"Hier, damit sie jederzeit erreicht werden können."
Mom sah das Handy in ihrer Hand an.
"Nicht so eine Art Kommunikator? Oder so etwas in der Richtung."
Der Mann lachte auf.
"Ist das etwa kein 'Kommunikator'?"
Er sah wieder auf den Bildschirm und schrieb dann etwas auf einen zweiten Zettel, der in einer Ablage landete.
"Sie sind Ingenieurin?"
"Ja."
"Gut, ich denke sie sollten in der Werft arbeiten, dort wird noch qualifiziertes Personal benötigt. Schlafen sie sich aus und melden sie sich morgen früh bei Professor Dr. Lehmann in der Werft."
"Und wo ist die Werft?"
"Steht auf dem Lageplan."
Mom wollte sich verabschieden als ihr noch etwas einfiel, etwas wegen dem wir eigentlich hier waren.
"Ahm, können sie wohl Mr. Rhodan sagen, dass ich hier bin. Ich kenne ihn noch aus der Zeit, in der er in Japan stationiert war."
Der Mann lachte auf.
"Eine alte Flamme, was? Okay, ich sehe zu was ich tun kann, Mrs. Yamaki."
"Vielen Dank. Auf Wiedersehen."
Der Mann nickte.
"Auf Wiedersehen."
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Knappe zwei Stunden später hatten wir es uns einigermaßen in dem Container eingerichtet, der von einer Wand geteilt wurde, die uns von einem anderen Bewohner trennte. Es war nicht unbedingt sehr groß, aber wir hatten immerhin eine Klimaanlage. Aber das war auch der einzige Komfort. Es gab nur ein kleines Waschbecken und eine kleine Kochecke. Daneben gab es noch einen kleinen Fernseher. Baden konnten wir ganz vergessen und es gab nur mehrere Gemeinschaftsduschen in dieser Containersiedlung, die im Moment Platz für etwa zwanzigtausend Menschen bot, also aus mindestens fünftausend Containern bestand.
WHROOMM!
Und knapp außerhalb der Einflugschneise der Landebahn Ost lag. Ich sah Mom an, die grade die paar Flaschen, die wir mitgebracht hatten, in den Kühlschrank legte.
Irgendwie schwer vorzustellen, dass sie Ingenieurin war. Ich dachte darüber nach, was sie mir erzählt hatte. Mom war die einzige Tochter der Familie Yamaki. Ihr Vater Hisho war bis zu seiner Pensionierung Ingenieur bei Toyota und ihr Bruder Shin war in seine Fußstapfen getreten. Bis zu meiner Geburt hatte sie ebenfalls Ingenieurwesen studiert, zumindest bis zum 5. Semester, dann musste sie Genma heiraten. Und wie er über Frauen denkt ist ja wohl klar. Als ich dann mit Genma auf der Trainingsreise war, hat sie zuende studiert und nahm, mit Hilfe ihres Bruders einen Job bei Toyota an. Als ich und Genma dann wieder im Land waren, gab sie den Job wieder auf, wegen Genma. Und jetzt hatte sie hier einen Job.
Und wieder flog eine Frachtmaschine vorbei. Sie übertönte fast ein Klopfen an der Tür. Mom ging zur Tür und öffnete sie.
Rhodan stand vor der Tür und lächelte Mom an. Ich bekam weiche Knie, ausgerechnet ich. Aber dann ist es auch nicht so, dass ich jeden Tag jemanden treffe, der zum einen die Menschheit zweimal gerettet hat und noch dazu mein Vater ist.
"Hallo, Noboka," sagte er.
Mom lächelte ihn an.
"Hallo, Perry."
"Du hast dich kein bisschen verändert."
Mom wurde rot. Gott, das konnte aus irgend so einem schmierigen Film stammen. Mom holte tief Luft und deutete auf mich.
"Perry, ich möchte dir unseren Sohn Ranma vorstellen."
Damit war die Katze aus dem Sack und ich fühlte wie sich mein Magen verknotete. Zum Glück schwitzte ich schon von der Wärme, denn sonst hätte ich jetzt damit angefangen. Was zum Teufel sollte ich sagen? Was? WAS?
"Äh, Hallo, Dad."
Na super, wirklich intelligent Ranma. Wirklich intelligent. Was blöderes ist dir wohl nicht eingefallen, oder?
Rhodan lächelte mich an, nachdem er mich für kurze Zeit seltsam angesehen hat. Er streckte mir die Hand entgegen, die ich annahm und schüttelte.
"Hallo, Ranma."
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** Nerima **
Nachdem Ranma vor zwei Tagen zusammen mit seiner Mutter verschwunden waren, hatte Nabiki die anderen Mitglieder der Nerima Wrecking Crew zusammengerufen, nachdem sie einzeln von ihnen angesprochen wurde. Nabiki lächelte, als sie ihre 'Kunden' sah. Es waren alle dabei. Die Verlobten Akane, Ukyo, Shampoo und Kodachi, sowie die Rivalen Kuno, Mousse und Ryoga.
"Okay, wenn ihr wissen wollt, wo Ranma ist, möchte ich von jedem 50.000 Yen."
Sie grinste, als insgesamt 300.000 Yen den Besitzer wechselten, da Akane es bereits wusste. Sie rieb ihre Hände und lächelte die Anwesenden an.
"Ranma ist in China."
Das Ergebnis war zu erwarten gewesen.
"Dieser Arsch!" Ukyo
"Aija, Airen vorgegangen zu Dorf." Shampoo
"Ranma-Darling will mir etwas chinesisches schenken. Wie romantisch." Kodachi
"RANMA! DU WAGST ES OHNE MICH NACH JUSENKYO ZU GEHEN?!" Ryoga
"Der böse Zauberer Saotome ist vor mir geflohen! ABER SO LEICHT KOMMST DU NICHT DAVON!" Kuno
"ICH LASSE NICHT ZU DASS DU SHAMPOO BEKOMMST, SAOTOME!" Mousse
Alle anwesenden stürmten zu Tür. Bis sie von Nabiki's Stimme zurückgehalten wurden.
"Wollt ihr denn nicht wissen, wo in China er ist?"
"DOCH!!" schrien alle wie aus einer Kehle.
Nabiki setzte ein unschuldiges Gesicht auf und streckte die Hand aus.
"100.000 Yen."
Wieder wechselten 600.000 Yen den Besitzer. Sie begann das Geld zu zählen.
"Er ist in 'Terra City', in der Wüste Gobi."
Alle sahen sie geschockt an. Kuno erholte sich als erster und ging in eine heroische Pose.
"Ich bitte allen meinen Mitstreitern mein modernes Privatflugzeug an."
Nabiki's Augen begannen zu glänzen. Im Hintergrund konnte man Soun und Genma sehen, die herumtanzten. Über ihnen hing ein Banner.
'Die Schulen werden vereint!!!"
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** Terra City **
Das erste Zusammentreffen mit Rhodan war ziemlich freundlich gewesen. Er wollte mich etwas besser kennen lernen und hatte mich deswegen eingeladen, mit ihm zu kommen und eine kleine Tour über das Gelände zu machen. Wir saßen zusammen auf einem dieser elektrischen Golfkarren und er fuhr als erstes auf die Werft zu.
"Sag mal, Ranma. Ich habe Genma mal kurz kennen gelernt. Wie war er so als dein Vater?"
Ich sah ihn kurz an.
"Ehrlich gesagt, beschissen."
Er sah mich kurz mit hochgezogener Augenbraue an.
"Warum?"
"Als ich fünf war, hat er mich auf einen Trainingstrip geschleppt. Elf Jahre lang. Er hat mich mehr als einmal als Bezahlung benutzt. Ihm habe ich mindestens drei Verlobungen zu verdanken, wenn nicht sogar mehr. Er ist außerdem ein Lügner, Dieb und Betrüger. Aber eins muss man ihm lassen. Er ist ein verdammt guter Lehrer, wenn auch nicht alles so verlaufen ist, wie er es wollte. Und er hat dafür gesorgt, dass ich mich mit nichts anderem außer Martial Arts beschäftige."
"Dafür sprichst du aber gut Englisch."
"Danke."
"Obwohl ich gerne wisse würde, woher du diesen New Yorker Akzent hast."
Ich musste lächeln als ich daran dachte, von wem ich Englisch gelernt hatte.
"Ich habe es von einem amerikanischen Soldaten gelernt, der in Japan stationiert war. Master Sergeant Joshua Tifflor. Er sprach ziemlich gut japanisch. Er kam aus New York. Ich glaube Manhattan. Er hat mir immer von seinem Neffen Julian erzählt, der drei Jahre jünger ist als ich."
Er nickte.
"Und was ist bei diesem Training schief gegangen?"
Ich holte tief Luft.
"Da ist zum einen das Ne-ne-ne"
Ich biss die Zähne zusammen.
"Nekoken," sagte ich schnell," Ein ziemlich seltsames Training für eine 'unschlagbare Technik'."
"Aha."
"Man nimmt eine Grube, zwei Dutzend Ka-ka-katzen und lasse sie ein paar Tage hungern. Dann nehme man den Schüler, er muss jünger als zehn sein, und wickle ihn in Fischprodukte. Und dann wirft man ihn in die Grube. Wenn nötig ein paar Mal."
Der Elektrowagen stoppte abrupt und Rhodan sah aus als wolle er jemanden umbringen. Die Hände hatten sich Lenkrad verkrampft und er zitterte leicht. Ich ahnte was durch seinen Kopf ging.
"Er ist es nicht wert."
Er sah mich an.
"Umgebracht zu werden, meine ich," sagte ich," Das Training hat geklappt. Leider. Ich habe eine panische Angst vor Ka-ka-Katzen und wenn ich einer längere Zeit ausgesetzt bin bin ich weg und benehme mich selbst wie eine. Und er ist es wirklich nicht wert."
Rhodan beruhigte sich etwas und fuhr wieder an. Er sah mich dabei an.
"Und dann war da noch..."
Weiter kam ich nicht, als mich, wie aufs Stichwort, eine Ladung Waschwasser traf. Blöderweise bekam ich dabei ein wenig in den Mund und spuckte für die nächsten paar Sekunden, während mich Rhodan doch etwas ungläubig ansah und den Wagen ein zweites Mal gestoppt hatte.
"Jusenkyo," sagte ich," Ein ach so berühmtes Trainingsgebiet. Lieder ist es verflucht. Es gibt jede Menge Quellen und wenn man in eine hinein fällt, verwandelt man sich in das, was in der Quelle ertrunken ist. Ich bin in die 'Quelle von Ertrunkenem Mädchen'. Der Trigger ist kaltes Wasser. Warmes Wasser verwandelt mich zurück."
Rhodan schüttelte den Kopf.
"Also keine Mutantenfähigkeit."
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein. Obwohl ich ein Teleporter bin."
Er sah mir in die Augen.
"Teleporter?"
"Habe ich erst gestern herausgefunden."
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** Nagita National Airport **
Nabiki und die Mitglieder der NWC gingen auf einen der Flugzeughangars zu, in dem sich das Flugzeug der Kunos befinden sollte. Kuno öffnete eine Tür im Haupttor und ging vor.
"Seht es an, das neueste auf dem Gebiet der Luftfahrt."
Nabiki starrte das Flugzeug an, genau so wie alle anderen. DAS sollte ein neues Flugzeug sein? Sweatdrops an allen Hinterköpfen.
"Eine DeHaviland Comet, erste Baureihe, im besten Zustand," sagte eine ältere Stimme hinter ihnen," Das ist das erste kommerzielle Flugzeug, das mit einem Jettriebwerk ausgerüstet war."
Die NWC drehte sich um, während Kuno und Kodachi mit träumendem Blick auf den fast fünfzig Jahre alten Oldtimer sahen. Sie sahen einen Japaner in der Uniform eines Flugkapitäns, der jünger war als das Flugzeug. Der Mann lächelte.
"Die Kunos waren schon immer eine besondere Familie. Etwas verrückt, aber sie zahlen gut. Sollen sie ruhig glauben, dass das der neueste Schrei ist."
Er lachte.
"Solange ich die Gelegenheit habe dieses Baby zu fliegen."
Er verbeugte sich schließlich.
"Hikaru Yoshida."
Er wandte sich von den Mitgliedern der NWC ab und räusperte sich hinter Kuno.
"Wo soll es hingehen, Meister?"
Kuno ging in eine Pose und man konnte im Hintergrund Donnergrollen hören. Er hatte das 'Meister' bestimmt als Ehrenbezeichnung verstanden und nicht als dem Zusammenhang von 'Kumpel' oder 'Junge'.
"Nach China, in die Wüste Gobi, zu diesem Rhodan. Des Mädchen mit dem Zopf vor dem Magier Saotome retten."
Damit wandte sich Kuno ab und schritt gehobenen Hauptes auf den Flieger zu. Yoshida schüttelte den Kopf.
"Ich wünschte Sasuke würde das endlich aufgeben."
Nabiki sah den Piloten der Comet an.
"Was aufhören?"
"Das Donnern. Immer wenn dieses Donnern zu hören ist, schüttelt Sasuke eine Metallplatte."
Als Nabiki zur Seite sah, konnte sie sehen, wie der Familien-Ninja der Kunos versuchte eine Quadratmeter große Blechplatte hinter seinem Rücken verschwinden zu lassen. Der Sweatdrop an Nabikis Hinterkopf wurde um einiges größer.
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** Terra City **
Der Besuch in der Werft fiel fürs erste flach, als Dad vor einem der Gebäude hielt, das fast am anderen Ende der 'Neuen Macht' war, und ausstieg. Es war die Klinik, wie es über der Tür stand. Vorher hatte er sein Handy benutzt, um mit Dr. Manoli, Dr. Haggard und Crest zu sprechen und sie zu bitten, in der Klinik auf ihn zu warten. Ich folgte ihm. Ich musste den Arkoniden einfach kennen lernen.
Als wir das Gebäude betraten, wartete ein Sanitäter auf uns. Der Uniform nach war es ein amerikanischer Soldat. Ich konnte es ein wenig verstehen. Während der Invasion der IV's wurde der alte Präsident der USA, George W. Bush, von einem IV erschossen und das Amt ging an seinem Vize Albert Nore. Damit hatte sich das Verhältnis der USA mit der 'Neuen Macht' stark verbessert und sowohl die USA als auch andere der NATO- und UN-Mitglieder hatten kleine Truppenteile zur Unterstützung hier hergeschickt.
Der Sanitäter salutierte.
"Ich soll sie zu Dr. Manoli bringen, Major."
Ich konnte sehen wie Dad das Gesicht verzog. Es schien mir als wolle er nicht mehr mit seinem militärischen Rang angesprochen werden.
"Danke, Corporal."
Der Sani führte uns zu einem Untersuchungsraum, in dem Manoli, Haggard und Crest standen oder saßen. Es war natürlich, dass ich die drei Männer erkannte, weil sie regelmäßig entweder in der Zeitung oder im Fernsehen erschienen.
"Worum geht es, Perry?" fragte Manoli, dann sah er mich an," Und wer ist die junge Dame?"
Dad lächelte.
"Darf ich vorstellen, mein Sohn Ranma."
Die zwei Arzte und der Arkonide starrten Dad an. Ziemlich lange. Ich konnte mir sehr gut vorstellen was durch ihre Köpfe ging. Haggard öffnete den Mund, nur um ihn wieder zu schließen.
"Perry...du bist dir sicher, dass du nicht zu lange in der Sonne gestanden hast? Das ist kein Junge. Und warum Sohn?"
Manoli brach die seltsame Stille. Ich entschloss mich etwas zu sagen.
"Das ist ein Fluch. Ich bin ein Junge, nur wenn ich mit kaltem Wasser in Berührung komme, verwandele ich mich in ein Mädchen. Warmes Wasser macht die Verwandlung rückgängig."
Die drei sahen Dad an, während ich zu einem Waschbecken ging.
"Es stimmt, ich habe es mit eigenen Augen gesehen."
Ich drehte das warme Wasser auf.
"Ich kann es ihnen zeigen," sagte ich und zog ihre Aufmerksamkeit auf mich.
Ich hielt meine Hand unter das warme Wasser und verwandelte mich zurück in mein ursprüngliches Geschlecht. Jetzt sahen mich alle an, inklusive Dad.
"Interessant, ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas mal außerhalb von Karan sehen würde."
Ich sah den Arkoniden seltsam an.
"Huh?" war meine äußerst intelligente Frage.
Er nahm ein Glas und füllte es mit kaltem Wasser, um es mir dann über den Kopf zu gießen. Er nickte.
"Ja, es scheint eine Verwandtschaft zu dem Maras geben könnte."
"Was ist ein Maras?" fragte Haggard.
"Ein psionischer Parasit oder Symbiot, je nach dem wen man es sieht. Sie stammen von Karan und befallen seltsamerweise nur Arkoniden und verwandte Völker. Ein Opfer eines Maras verändert bei extremen Emotionen sein Geschlecht bis auf genetische Ebene. Es gab viele Versuche, ein Heilmittel zu finden, aber das es sich um eine körperlose Lebensform handelt, konnte bisher nur eine Impfung entwickelt werden."
Ich horchte auf. Es gab so etwa außerhalb der Erde.
"Was hat das denn die erste Verwandlung ausgelöst?" fragte er.
Ich erzählte die Geschichte mit Jusenkyo. Crest setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf.
"Ich denke es ist durchaus möglich, dass ein Maras irgendwie auf die Erde und nach Jusenkyo gelangt ist. Dort könnte er sich dann vermehrt haben und mutiert sein. Aber um es genau zu sagen, müssten wir eine Untersuchung auf der GOOD HOPE machen."
Ich nickte. Dann hatte ich mit einem Mal eine Eingebung.
"Wenn es einer dieser Maras ist, dann wird doch psionische Energie frei, bei der Verwandlung."
Crest nickte.
"Wäre es dann für einen Mutanten möglich die Verwandlung von sich aus auszulösen?"
"Ich habe keine Ahnung. Warum?"
"Nur so."
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** Irgendwo über dem chinesischen Meer **
"Schade daß es keinen Film gibt," sagte Nabiki und sah aus dem Fenster der Comet.
Von innen was der Flieger mit allem Luxus aus den fünfziger Jahren ausgestattet und bot genug Platz für fünfzehn Passagiere. Es hätte eigentlich ein schöner Flug sein können, wenn Ryoga ihr nicht gleich beim ersten Luftloch in den Schoß gekotzt hätte. Mousse war auch nicht jemand der half.
"Ich will nicht sterben," murmelte er andauernd vor sich hin.
Es scheint so als würde er sich doch einwenig mit Flugzeugen auskennen und wußte von der Unfallserie der Comet in den fünfzigern.
Nabiki sah wieder aus dem Fenster und seuftze. Das wichtigste war, daß sie auf dem Weg nach China waren, um Ranma and den Haaren zurück nach Nerima zu schleppen. Sie konnte nun mal ihre beste Einnahmequelle nicht einfach so ziehen lassen, oder?
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** Terra City **
Etwa eine knappe Stunde nachdem ich mit Dad die Klinik betreten hatte, verließ ich sie wieder und wir machten uns auf den Weg in Richtung des Goshun-Sees. Crest und Haggard haben mich nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet und ich habe Gebiete von meinem Körper gesehen von denen ich nicht einmal wußte, dass sie existieren. Das Ergebnis was alles andere als ermutigend. Ich war von einem dieser Maras befallen und würde es wohl für den Rest meines Lebens bleiben.
Inzwischen fuhren wir den Runway eins entlang, wo grade zwei F-22 landeten. Zumindest meinte sich daß es F-22 waren, bis ich die geschlossenen Lufteinlässe sah.
"Was sind das für Flieger," fragte ich Dad.
Er lächelte stolz.
"Wir nennen sie F-22X. Lockheed Martin hat uns vor anderthalb Monaten zehn normale F-22 zur Verfügung gestellt. Und einige unserer Ingeneure haben sich an ihnen ausgetobt. Die F-22X ist vollständig Weltraumtauglich und wir haben vor mindestens zwanzig weitere für die Raumverteidigung zu bauen. Wir sind grade in der Testphase. Aber die Positronik auf Ganymed meint, daß die Jäger ihren Erwatungen gerecht würden."
Dann lachte er mit einem Mal auf und der Wagen kam fast von der Fahrban ab.
"Gib einem Russen einen Jäger und ein paar hochentwickelte Systeme und er baut dir einen Raumjäger. Und die Geräte im Lager von Ganymed haben auch geholfen."
Wir hannten etwa den halben Weg bis zum See geschafft, als ich ein Brausen hörte, daß von oben kam und ein deutliches Nachlassen des Luftverkehrs. Das Brausen wurde immer Lauter und es dauerte nicht Lange bis ein Schatten langsam über uns hinweg zog. Ich sah nach oben und direkt auf ein großes Gestell aus Metallstreben das langsam auf die GOOD HOPE zuschwebte.
"Was zum Geier..."
Dad lachte wieder.
"Das ist der CARGO HAULER. Wir haben das Ding vor etwa zwei Wochen in der Werft fertiggestellt. Ist nichts wirklich großartiges, aber es tut seinen Zweck und erlaubt uns die Möglichkeiten der Ganymed-Basis voll auszuschöpfen. Ist eigentlich nicht mehr als ein großes Gestell mit einem Reaktor, zwei Impulstriebwerken, einem Antigrav, einem leichten Prallfeld für den Wiedereintritt und einer Passagierkabine, die mal ein Lear-Jet war."
Ich war einfach nur sprachlos und mein Vater stolz wie Oskar. Den Rest des Weges sagte ich nichts.
Wir fuhren auf mehrere Container zu, die am Ufer des Salzsees standen. Am See selber, nun, war ein Strand und der wurde auch ausgiebig genutzt. Ich schätze so oder so ähnlich muß es am Ufer des Toten Meeres zugehen.
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Nächstes Mal:
Probleme aus Nerima & Chor der Mutanten ^_^
