Ok, here, just for fun, the german version of my little fiction. ^^
To the grammar mistakes I've to say that at my Word-version the English
Grammar isn't installed. (Whyever. It's very odd.)
But I found some mistakes by miself when translating this into german, so
I'm looking forward to correct them tomorrow.
And now, here's the german Version of "Stay at my side, brother". ^^ It's slightly different, but not in important things.
Aaaalso. wer weiß; vielleicht hat ja jemand deutsch sprechendes meine Englische Version gelesen. keine Ahnung. ^^" Auf jeden Fall stell ich jetzt einfach mal die deutsche rein... *gg* (Wer weiß... vielleicht guckt ja mal das Icy rein XD)
Viel Spaß ^-^ (in der FF, für die ich mir das ursprünglich ausgedacht hatte, ist das ganze nicht ganz so lang und zudem von Szenen aus der 'Gegenwart' unterbrochen. / In the fanfiction I originally wrote it for, it's not as long as here and interrupted by scenes from the 'present')
Es regnete in Strömen.
Ein düsterer Nachmittag. Die Umgebung erschien komplett in grau und schwarz getaucht. Ebenso wie der Turm der Fangzähne. Nur manchmal wurde er für einen kurzen Augenblick erhellt, und zwar durch einen Blitz, den das tobende Gewitter zu verantworten hatte.
Ein Schatten wanderte durch die dunklen Flure des Turmes. Dieser Schatten war nicht klein, aber auch nicht wirklich groß... Und die person, die zu dem Schatten gehörte, war komplett in Finsternis getaucht. Nur wenn ein Blitz den Korridor erhellte, konnte man für einen kurzen Augenblick die braunen Haare und dunklen Roben erkennen.
Der Schatten blieb an einer hölzernen Tür stehen, klopfte an und öffnete.
Im Raum, der hinter der Tür lag, brannte ein blaues magisches Feuer auf dem Boden und eine Junge Frau stand neben einem Tisch. Auf diesem Tisch standen einige Gläser, ein Blumenstängel lag unter einem von ihnen und auch ein großes Buch lag dort. Die Aufgeschlagene Seite trug die Überschrift "Verändern der umgebenden Atmosphäre und Luftbedingung"
Die junge Dame, die eines der Gläser in ihrer Hand hielt, schaute zur Tür, als diese sich öffnete. Braune Augen sahen sie an; erst verwundert, dann fröhlich.
"Ah", sagte der kleine Junge, "Hie bist du also... Ich hab nach dir gesucht, große Schwester..." "Ach so?", fragte die Frau mit dem kinnlangem braunem Haar. Sie lächelte. "Warum kommst du nicht rein? Du kannst mir bei diesem kleinen Experiment helfen, wenn du schonmal hier bist..." Der Junge nickte und trat ein. "Okay, Azalea", sagte er, "Was soll ich tun?"
"Als erstes... schließ die Tür, Kiriranschero."
Der Junge tat, was Azalea ihm gesagt hatte.
"Und dann..." Azalea gab ihm ein Blatt Papier und einen Stift. "Schreib alles auf, was du siehst, hörst, fühlst... Das Übliche eben..." Kiriranschero nickte ein weiteres Mal.
Azalea nahm wieder das Glas, in welchem sich ein eigenartiges, blaues Pulver befand. "Was ist das?", fragte Kiriranschero verwundert. Azalea lächelte verschmitzt. "Wirst schon sehen..."
Sie nahm ein weiteres Glas, unter dem der Blumenstiel lag. In diesem befand sich eine merkwürdige, durchsichtige Flüssigkeit.
Azalea goss die Flüssigkeit vorsichtig in das erste Glas mit dem Pulver, verschloss es dann mit einer kleinen Platte und schüttelte das Ganze, sodass Flüssigkeit und Pulver gut vermischt waren.
Nach einem kurzen Blick in das große Buch auf dem Tisch ging sie zum magischen Feuer auf dem Boden herüber. Sie wandt sich an ihren kleinen Bruder. "Jetzt pass gut auf..." Wieder nickte der Junge. Wie könnte er jemals einen Befehl, nein, eine Bitte seiner großen Schwester verweigern. Dazu wäre er niemals fähig, also verfolgte und beobachtete er mit seinen kindlich-großen, braunen Augen jeden von Azalea's Schritten.
Azalea ging näher an das Feuer heran und goss die Mixtur hinein.
Es zischte einen kurzen Moment und gleich danach war der Raum erfüllt von grau-schwarzem Rauch.
Kiriranschero schaute sich erstaunt um notierte sich alles, was er sah. "Äm... ist das normal...?", fragte er als, der Rauch langsam in einen graueren Nebel überging.
"Ich bin mir nicht sicher...", antwortete Azalea, "Aber ich denke schon... Schauen wir doch einfach mal, was als nächstes passiert..."
Kiriranschero schnüffelte. "Uuuh... das Zeug stinkt ja zum Himmel...!" Azalea war verfundert. "Findest du? Ok... es riecht nicht sonderlich angenehm, aber..." "Das ist tausendmal schlimmer als ein Stinktier", beschwerte sich ihr kleiner Bruder.
Sie drehte ihm wieder den Rücken zu, um im Buch die Ergebnisse des Experiments nachzulesen. "Sei nicht so ein Kleinkind", sagte sie. "Hast... du auch die richtigen Mengen genommen?", versuchte sich Kiriranschero zu vergewissern. Azalea's Antwort war kurz und präziese. "Natürlich! Ich hab alles genauso gemacht, wie es hier in dem Buch steht!" Sie zeigte mit dem Finger auf die Stelle, an der die Mengenangaben für die verschiedenen Zutaten gegeben waren und drehte sich wieder zu Kiriranschero zurück.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie Kiriranschero in einem Hustenanfall zu Boden ging, als ob er nicht mehr richtig atmen konnte.
"Kiriranschero...", sagte sie, "Was ist los mit dir...?" Sie ging zu ihm und half ihm wieder auf die Füße. "Ich... weiß nicht...", sagte Kiriranschero schwach zwischen den einzelnen Hustenreizen. "Es ist... als ob jemand versucht, mir die Luft abzuschnüren... Als... ob... jemand versucht mich... mich zu erwürgen..."
Ein weiterer Hustenanfall.
Azalea vermutete, dass es mit dem grauen Nebel, der immer noch aus dem kleinen magischen Feuer kam, zu tun haben musste.
"Halt aus", sagte sie zu ihrem kleinen Bruder und legte eine Hand auf Kiriranschero's Rücken. Weißes Licht flimmerte auf dieser Fläche und bedeckte sogleich für einen Augenblick Kiriranschero's gesamten Rücken. "Das wird schon wieder", sagte Azalea, versuchte ihren Bruder zu beruhigen.
Doch sie lag falsch.
Einen Moment später fing Kiriranschero schon wieder an, sich sprichwörtlich 'Die Lunge aus dem Hals' zu husten.
'Das kann nicht sein', dachte sich Azalea, "Warum zum Teufel hilft meine Magie nicht...?"
Sie ging zum Tisch, auf dem ihr Buch lag, während Kiriranschero in einem neuen, stärkeren Hustenanfall zu Boden ging. Sie nahm das Buch und wollte nachschauen, ob dorst irgendetwas über Nebenwirkungen stand oder ob sie wirklich einen Fehler gemacht hatte.
Und in diesem Moment brach Kiriranschero zusammen und bewegte sich nicht mehr...
Azalea drehte sich um. Es war totenstill... Nur das Knistern des magischen Feuers und der Regen, der immer noch nicht aufgehört hatte, waren noch zu hören.
Azalea ließ das Buch fallen, als sie ihren kleinen Bruder regungslos am Boden liegen sah.
Sie eilte zu ihm hinüber, hob seinen Oberkörper hoch und schüttelte ihn. "Kiriranschero! Komm schon! Brüderchen; hey!!"
Keine Reaktion...
"Verdammt!" Azalea hob das Buch wieder auf und überschlus die Seiten mit Durchführung und Ergebnissen des Experiments.
Und dort stand es geschrieben; in leuchtend roten Buchstaben:
"Achtung! Die in diesem Experiment verwendtete magische Pflanze kann bei einigen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen. Diese extrem seltene Allergie kann von Atemstillstand bis zum Tod führen. Nicht mittels Magie heilbar!"
Azalea's Augen weiteten sich. Sie konnte, wollte nicht glauben, dass ausgerechnet er solch eine Allergie haben sollte.
Kiriranschero lag da; bewegte sich nicht.
"Kiriranschero?", hauchte Azalea.
Keine Reaktion.
Sie rüttelte noch einmal leicht an ihm.
Keine Reaktion.
"Nein...
Bitte nicht...
Kiriranschero...!"
Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen.
Kiriranschero lag in seinem Bett, immer noch bewusstlos.
Der Arzt des Turms war da, gerade fertig damit, den Jungen zu untersuchen. "Ich kann nichts tun", sagte er, "Diese Reaktion muss ziemlich heftig gewesen sein, schätze ich. Alles, was wir jetzt für ihn tun können, ist abwarten bis er wieder erwacht und hoffen, dass er seine Kraft nicht verliert und stirbt."
Bevor er das Zimmer verlies, wandte er sich an Azalea. "Du weißt, er hätte sterben können. Warum hast du die Warnung nicht gelesen?"
Azalea seufzte. Sie wusste nicht, wie sie antworten sollte. In diesem Moment galten all ihre Gedanken ihrem Bruder, dem Wichtigsten, was sie hatte; Kiriranschero...
'Es tut mir so leid, dass ich dich in das hier hineingezogen habe... Schon wieder...'
Der Doktor unterbrach ihre Gedanken. "Übrigens; die Ältesten haben nach dir verlangt. Ich denke sie sind nicht gerade erfreut über das, was geschehen ist..."
Azalea nickte schweigend, warf noch einen Blick auf Kiriranschero und machte sich dann auf den Weg, zur Halle der Ältesten.
Zwei Tage später.
Azalea saß neben dem Bett, in dem Kiriranschero immer noch bewusstlos lag. In diesen zwei Tagen war er nicht einmal aufgewacht. Jeder am Turm hatte inzwischen von diesem Unfall gehört und viele verschiedene Gerüchte machten die Runde.
Azalea wurde von den Ältesten ziemlich hart getadelt. Denn selbst die Magierin des Himmels durfte sich so etwas nicht erlauben. Einen Tag später kam Childman um mit ihr zu reden.
"Ich habe dir immer wieder gesagt, du kannst Kiriranschero nicht dauernd in deine verrückten magischen Experimente mit einbeziehen", sagte er, "Was glaubst du, was passiert, wenn diese Geschichte hier den Turm verlässt; wenn sie alle erfahren, dass Kiriranschero Finrandi beinahe gestorben wäre; durch die unverantwortlichen Experimente unserer besten Schülerin... Was, glaubst du, passiert dann?" Azalea hatte an diesem Tag nicht darauf geantwortet, denn sie hatte nicht gewusst, was sie sagen sollte. Childman hatte recht; sie wusste es.
"Ab jetzt lässt du Kiriranschero aus jedem deiner Experimente heraus, haben wir uns verstanden?" Azalea nickte. "Ja, Meister..."
Und nun saß sie hier, hielt Kiriranschero's kleine Hand; wartete darauf, dass er endlich aufwachte.
Leticia stand hinter ihr, schaute über ihre Schulter.
"Der Meister war sauer auf dich, oder?" Azalea sagte kein Wort. Leticia lächelte, auch wenn Azalea das nicht sehen konnte. "Alles wird gut", sagte sie, "Du kennst doch Kiriranschero... Besser als jeder andere. Du weißt, es wird ihm wieder besser gehen... irgendwann...
...hoffe ich..."
Leticia wanderte im Raum auf und ab. Azalea hatte bislang nur wenige Worte gesprochen seit Kiriranschero in diesen Zustand gefallen war.
"Ich frage mich, was wir Heartia sagen, wenn er von seinem Auftrag zurückkommt...", fuhr Leticia fort, "Ich meine... er wird uns das nicht abkaufen solange er ihn nicht mit seinen eignenen Augen gesehen hat..." Sie sah zu Kiriranschero hinüber. 'Armer kleiner Bruder...'
"Komikron war ebenfalls sehr überrascht", sagte Leticia weiterhin und ging zu Kiriranschero's Bett hinüber, "Genau wie Portea und Korgon. Wie eigentlich jeder hier am Turm... Keiner hätte vermutet, dass Kiriranschero diese seltene Allergie hat..."
Azalea öffnete ihren Mund. Sie wollte etwas sagen; etwas, was sie schon seit zwei Tagen sagen wollte, aber nicht konnte...
Und jetzt, als sie in der Verfassung war, es zu sagen, konnte sie wieder nicht.
Denn die Tür schwang offen und ein schnell atmender Junge kam herein. Er musste sehr schnell gelaufen sein, um diesen Raum zu erreichen, denn er hatte kaum noch Atem. "Kiriranschero... was ist passiert?"
Azalea schaute zu dem Jungen an der Tür hinüber. "Heartia..."
Der rothaarige Junge trat in den Raum ein und ging zu Kiriranschero's Bett. "Das ist verrückt", sagte er, "Dass eine Allergie ihn so umhauen könnte... Vor allem ihn..."
"Du weißt schon alles, richtig?", fragte Azalea. Heartia nickte. "Es wurde mir erzählt gleich nachdem ich zurückgekommen war." Azalea legte eine Hand auf Heartia's Kopf. "Es tut mir so leid..." Heartia schwieg.
Aber dann unterbrach er die Stille wieder. "Er... hat sich bewegt..."
"Was?!" Leticia konnte es nicht glauben. Aber dann sah sie, wie Kiriranschero's kleine Hand die seiner Schwster griff. Azalea schaute auf. "Kiri...ranschero..."
Langsam öffnete der Junge seine Augen.
"Wo... bin ich...?", fragte er mit schwacher Stimme. Azalea lächelte erleichtert.. "Frag nicht", flüsterte sie, "Es ist schon gut..."
Kiriranschero schaute sich um.
"Heartia... Tish... was ist passiert...?"
"Dich hat eine ziemlich starke Allergie erwischt", sagte Heartia während er Kiriranschero aufhalf. "So?"
Er fasste sich an den Kopf. "Uuuh... alles, woran ich mich erinnern kann, ist, dass dieses Nebelzeugs... so... so... gestunken hat..."
Kiriranschero verlor wieder das Bewusstsein und fiel zur Seite, beinahe aus seinem Bett. Im letzten Moment kam Heartia und fing ihn auf. Er legte ihn wieder zurück ins Bett und seufzte. "Immerhin ist er für einen kurzen Moment aufgewacht..."
"Und jetzt?", fragte Letcia.
Niemand sagte auch nur ein Wort. Der Raum war gefüllt mir Stille.
Aber dann rief Heartia verzweifelt: "Aah! Das hab ich ja total vergessen!! Ich hab Meister Childman noch nicht von meinen Ergebnissen berichtet! Er wird mich umbringen!!" Und so rannte der Junge aus dem Zimmer und aus dem Flur konnte man noch ein schnelles "Ich komm später nochmal wieder!" hören.
Jetzt waren Azalea und Leticia wieder allein und mehr Stille denn je beherrschte die Atmosphäre.
Einen Tag später standen alle aus Childman's Klasse um Kiriranschero's Bett herum. Heartia hatte allen erzählt, dass Kiriranschero am Vortag für einen kurzen Moment wieder aufgewacht war.
"Und nun müssen wir wohl wieder warten, schätz ich...", sagte Komikron. Er drehte dem Bett seinen Rücken zu. "Falls er überhaupt je wieder aufwacht..." "Sei nicht so gehässig", ermahnte Leticia ihn, "Er wird nicht sterben; er ist Kiriranschero! Er wird nicht an einer dummen Allergie sterben!"
"Ist gut, Tish; lass es", versuchte Heartia sie zu beruhigen, "Wir müssen sowieso gehen... Sonst wird der Meister wieder sauer, wenn wir zu spät dran sind." Also machten sich alle auf den Weg. Alle außer Azalea.
Sie war vom Unterricht befreiht, solange sich Kiriranschero in diesem Zustand befand.
Azalea seufzte. "Armer kleiner Bruder...", flüsterte sie.
Die Stunden vergingen. Draußen war es dunkel; die Nacht war schon längst angebrochen.
Azalea saß immer noch neben Kiriranschero, wartete auf sein Erwachen, hoffte, dass er es schaffen würde. Sie hielt immer noch seine Hand, hatte sie in den letzten Tagen kaum losgelassen. Seit dem Anfang dieser für sie Albtraumhaften Geschichte hatte diesen Platz, den Platz an seiner Seite, so gut wie nie verlassen.
Sie konnte kaum ihre Augen offen halten, schlief schon beinahe ein, als sie eine dünne Stimme wahrnahm.
"Hey... Azalea... Schwester...?"
Azalea schaute auf. Kiriranschero hatte sein Bewusstsein wiedererlang, als sie es nicht bemerkt hatte.
Er lächelte. "Ich denke, diesmal werde ich wach bleiben.", sagte er, "Weißt du, ich fühle mich schon etwas besser..."
Azalea lächelte zurück. "Das ist schön...", sagte sie.
Kiriranschero drehte seinen Kopf von Azalea weg, sodass er zur Zimmerdecke hinaufsah.
"Weißt du noch, was du mir mal gesagt hast?", fragte er seine ältere Schwester. "Du weißt, ich hab dir viel gesagt", war Azalea's Antwort.
"Du hast mal gesagt, ich sei einer der besten Magier der Welt... Du hast gesagt, dass das Potenzial habe, um eines Tages sogar Meister Childman zu übertreffen... aber..."
Er schloss die Augen.
"Was wenn irgendjemand von uns dann nicht mehr lebt, um es zu sehen...
Das wär nicht gut... Es wäre besser, wenn irgendwer anderes den Meister übertreffen würde und ich derjenige wär, der tot wär... Das wäre viel besser..."
Azalea konnte es nicht verstehen. "Warum?", fragte sie verwirrt und traurig, "Warum sagst du das?"
Kiriranschero öffnete seine Augen wieder und starrte aus dem Fenster in die endlose Dunkelheit der Nacht.
"Weil es die Wahrheit ist...", sagte er, "Ich mache allen Leuten immer nur Ärger, Probleme oder Umstände... Einige sind durch meine Hände gestorben..."
Azalea konnte nicht glauben, was sie da hörte. "Brüderchen... das ist nicht wahr... Du hast noch nie weder mir noch irgendjemandem anderen Ärger oder Umstände bereitet..."
"Aber jetzt gerade doch, oder?"
"Aber..." Azalea spürte, wie einige kleine Tränen ihre Wangen hinunterliefen.
Kiriranschero drehte seinen Kopf wieder weg, schloss ein weiteres Mal die Augen.
"Kiri...ranschero..."
Am nächsten Morgen öffnete sich die Tür und Leticia kam herein.
"Kiriranschero; kleiner Bruder!", sagte sie erfreut, "Du bist ja wach!"
Der Junge lächelte. "Seit letzter Nacht. Azalea hat's schon mitbekommen... Aber ich hab eine zeitlang geschlafen..."
Leticia schaute. Azalea saß auf ihrem Stuhl, hatte den Kopf aber auf Kiriranschero's Bett. Sie schlief. Kiriranschero hatte seine linke Hand auf ihrem Kopf, in ihrem braunen Haar.
"Seit du letzte Woche in diese Art Koma gefallen bist, hat sie kaum geschlafen. Sie hat die ganze Zeit an deiner Seite gesessen, die ganze Zeit deine Hand gehalten. Sie hat immer gesagt, es sei ihre Schudl gewesen und dass es ihr so leid tut..."
Leticia trat ans Bett, oder besser, an Azalea's Stuhl heran. "Hey... Schwester...", flüsterte sie, "Na komm schon, wach auf...! Es ist schon längst Vormittag..."
Langsam bewegte Azalea ihren Kopf, öffnete ihre Augen und schaute genau in die Kiriranschero's. Dieser lächelte. "Guten Morgen, Schwester." Azalea schien verwirrt. "Kiri...ranschero...?"
Leticia nahm ihre Schultern. "Komm schon, Schwester... Jetzt da Kiriranschero wieder wach ist, und das wohl schon seit einiger Zeit, bin ich mir sicher, er wird es auch bleiben. Du weißt, er ist recht kräftig. "Und ich fühle mich schon viel besser seit letzter Nacht", fügte Kiriranschero hinzu.
Azalea stand langsan von ihrem Stuhl auf. Die ganze Zeit hatte sie ihren Bruder nicht einen Moment allein gelassen. "Jetzt komm schon", sagte Leticia wieder, schon fast ungeduldig, "Du weißt doch, du musst das dem Meister und den Ältesten berichten..." Azalea schaute noch einmal Kiriranschero an und verließ dann zusammen mit Leticia das Zimmer.
"Es... tut mir... so leid..."
Dann gingen die beiden jungen Frauen und Kiriranschero war allein. Er ließ seine Hand wieder auf das Bett fallen.
"Hm?"
Er schaute.
Da war ein kleiner Fleck auf dem Bettlaken.
Er schaute nochmal und lächelte traurig.
"Das hab ich nicht verdient...
Azalea..."
And now, here's the german Version of "Stay at my side, brother". ^^ It's slightly different, but not in important things.
Aaaalso. wer weiß; vielleicht hat ja jemand deutsch sprechendes meine Englische Version gelesen. keine Ahnung. ^^" Auf jeden Fall stell ich jetzt einfach mal die deutsche rein... *gg* (Wer weiß... vielleicht guckt ja mal das Icy rein XD)
Viel Spaß ^-^ (in der FF, für die ich mir das ursprünglich ausgedacht hatte, ist das ganze nicht ganz so lang und zudem von Szenen aus der 'Gegenwart' unterbrochen. / In the fanfiction I originally wrote it for, it's not as long as here and interrupted by scenes from the 'present')
Es regnete in Strömen.
Ein düsterer Nachmittag. Die Umgebung erschien komplett in grau und schwarz getaucht. Ebenso wie der Turm der Fangzähne. Nur manchmal wurde er für einen kurzen Augenblick erhellt, und zwar durch einen Blitz, den das tobende Gewitter zu verantworten hatte.
Ein Schatten wanderte durch die dunklen Flure des Turmes. Dieser Schatten war nicht klein, aber auch nicht wirklich groß... Und die person, die zu dem Schatten gehörte, war komplett in Finsternis getaucht. Nur wenn ein Blitz den Korridor erhellte, konnte man für einen kurzen Augenblick die braunen Haare und dunklen Roben erkennen.
Der Schatten blieb an einer hölzernen Tür stehen, klopfte an und öffnete.
Im Raum, der hinter der Tür lag, brannte ein blaues magisches Feuer auf dem Boden und eine Junge Frau stand neben einem Tisch. Auf diesem Tisch standen einige Gläser, ein Blumenstängel lag unter einem von ihnen und auch ein großes Buch lag dort. Die Aufgeschlagene Seite trug die Überschrift "Verändern der umgebenden Atmosphäre und Luftbedingung"
Die junge Dame, die eines der Gläser in ihrer Hand hielt, schaute zur Tür, als diese sich öffnete. Braune Augen sahen sie an; erst verwundert, dann fröhlich.
"Ah", sagte der kleine Junge, "Hie bist du also... Ich hab nach dir gesucht, große Schwester..." "Ach so?", fragte die Frau mit dem kinnlangem braunem Haar. Sie lächelte. "Warum kommst du nicht rein? Du kannst mir bei diesem kleinen Experiment helfen, wenn du schonmal hier bist..." Der Junge nickte und trat ein. "Okay, Azalea", sagte er, "Was soll ich tun?"
"Als erstes... schließ die Tür, Kiriranschero."
Der Junge tat, was Azalea ihm gesagt hatte.
"Und dann..." Azalea gab ihm ein Blatt Papier und einen Stift. "Schreib alles auf, was du siehst, hörst, fühlst... Das Übliche eben..." Kiriranschero nickte ein weiteres Mal.
Azalea nahm wieder das Glas, in welchem sich ein eigenartiges, blaues Pulver befand. "Was ist das?", fragte Kiriranschero verwundert. Azalea lächelte verschmitzt. "Wirst schon sehen..."
Sie nahm ein weiteres Glas, unter dem der Blumenstiel lag. In diesem befand sich eine merkwürdige, durchsichtige Flüssigkeit.
Azalea goss die Flüssigkeit vorsichtig in das erste Glas mit dem Pulver, verschloss es dann mit einer kleinen Platte und schüttelte das Ganze, sodass Flüssigkeit und Pulver gut vermischt waren.
Nach einem kurzen Blick in das große Buch auf dem Tisch ging sie zum magischen Feuer auf dem Boden herüber. Sie wandt sich an ihren kleinen Bruder. "Jetzt pass gut auf..." Wieder nickte der Junge. Wie könnte er jemals einen Befehl, nein, eine Bitte seiner großen Schwester verweigern. Dazu wäre er niemals fähig, also verfolgte und beobachtete er mit seinen kindlich-großen, braunen Augen jeden von Azalea's Schritten.
Azalea ging näher an das Feuer heran und goss die Mixtur hinein.
Es zischte einen kurzen Moment und gleich danach war der Raum erfüllt von grau-schwarzem Rauch.
Kiriranschero schaute sich erstaunt um notierte sich alles, was er sah. "Äm... ist das normal...?", fragte er als, der Rauch langsam in einen graueren Nebel überging.
"Ich bin mir nicht sicher...", antwortete Azalea, "Aber ich denke schon... Schauen wir doch einfach mal, was als nächstes passiert..."
Kiriranschero schnüffelte. "Uuuh... das Zeug stinkt ja zum Himmel...!" Azalea war verfundert. "Findest du? Ok... es riecht nicht sonderlich angenehm, aber..." "Das ist tausendmal schlimmer als ein Stinktier", beschwerte sich ihr kleiner Bruder.
Sie drehte ihm wieder den Rücken zu, um im Buch die Ergebnisse des Experiments nachzulesen. "Sei nicht so ein Kleinkind", sagte sie. "Hast... du auch die richtigen Mengen genommen?", versuchte sich Kiriranschero zu vergewissern. Azalea's Antwort war kurz und präziese. "Natürlich! Ich hab alles genauso gemacht, wie es hier in dem Buch steht!" Sie zeigte mit dem Finger auf die Stelle, an der die Mengenangaben für die verschiedenen Zutaten gegeben waren und drehte sich wieder zu Kiriranschero zurück.
Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie sah, wie Kiriranschero in einem Hustenanfall zu Boden ging, als ob er nicht mehr richtig atmen konnte.
"Kiriranschero...", sagte sie, "Was ist los mit dir...?" Sie ging zu ihm und half ihm wieder auf die Füße. "Ich... weiß nicht...", sagte Kiriranschero schwach zwischen den einzelnen Hustenreizen. "Es ist... als ob jemand versucht, mir die Luft abzuschnüren... Als... ob... jemand versucht mich... mich zu erwürgen..."
Ein weiterer Hustenanfall.
Azalea vermutete, dass es mit dem grauen Nebel, der immer noch aus dem kleinen magischen Feuer kam, zu tun haben musste.
"Halt aus", sagte sie zu ihrem kleinen Bruder und legte eine Hand auf Kiriranschero's Rücken. Weißes Licht flimmerte auf dieser Fläche und bedeckte sogleich für einen Augenblick Kiriranschero's gesamten Rücken. "Das wird schon wieder", sagte Azalea, versuchte ihren Bruder zu beruhigen.
Doch sie lag falsch.
Einen Moment später fing Kiriranschero schon wieder an, sich sprichwörtlich 'Die Lunge aus dem Hals' zu husten.
'Das kann nicht sein', dachte sich Azalea, "Warum zum Teufel hilft meine Magie nicht...?"
Sie ging zum Tisch, auf dem ihr Buch lag, während Kiriranschero in einem neuen, stärkeren Hustenanfall zu Boden ging. Sie nahm das Buch und wollte nachschauen, ob dorst irgendetwas über Nebenwirkungen stand oder ob sie wirklich einen Fehler gemacht hatte.
Und in diesem Moment brach Kiriranschero zusammen und bewegte sich nicht mehr...
Azalea drehte sich um. Es war totenstill... Nur das Knistern des magischen Feuers und der Regen, der immer noch nicht aufgehört hatte, waren noch zu hören.
Azalea ließ das Buch fallen, als sie ihren kleinen Bruder regungslos am Boden liegen sah.
Sie eilte zu ihm hinüber, hob seinen Oberkörper hoch und schüttelte ihn. "Kiriranschero! Komm schon! Brüderchen; hey!!"
Keine Reaktion...
"Verdammt!" Azalea hob das Buch wieder auf und überschlus die Seiten mit Durchführung und Ergebnissen des Experiments.
Und dort stand es geschrieben; in leuchtend roten Buchstaben:
"Achtung! Die in diesem Experiment verwendtete magische Pflanze kann bei einigen Menschen eine allergische Reaktion hervorrufen. Diese extrem seltene Allergie kann von Atemstillstand bis zum Tod führen. Nicht mittels Magie heilbar!"
Azalea's Augen weiteten sich. Sie konnte, wollte nicht glauben, dass ausgerechnet er solch eine Allergie haben sollte.
Kiriranschero lag da; bewegte sich nicht.
"Kiriranschero?", hauchte Azalea.
Keine Reaktion.
Sie rüttelte noch einmal leicht an ihm.
Keine Reaktion.
"Nein...
Bitte nicht...
Kiriranschero...!"
Es hatte immer noch nicht aufgehört zu regnen.
Kiriranschero lag in seinem Bett, immer noch bewusstlos.
Der Arzt des Turms war da, gerade fertig damit, den Jungen zu untersuchen. "Ich kann nichts tun", sagte er, "Diese Reaktion muss ziemlich heftig gewesen sein, schätze ich. Alles, was wir jetzt für ihn tun können, ist abwarten bis er wieder erwacht und hoffen, dass er seine Kraft nicht verliert und stirbt."
Bevor er das Zimmer verlies, wandte er sich an Azalea. "Du weißt, er hätte sterben können. Warum hast du die Warnung nicht gelesen?"
Azalea seufzte. Sie wusste nicht, wie sie antworten sollte. In diesem Moment galten all ihre Gedanken ihrem Bruder, dem Wichtigsten, was sie hatte; Kiriranschero...
'Es tut mir so leid, dass ich dich in das hier hineingezogen habe... Schon wieder...'
Der Doktor unterbrach ihre Gedanken. "Übrigens; die Ältesten haben nach dir verlangt. Ich denke sie sind nicht gerade erfreut über das, was geschehen ist..."
Azalea nickte schweigend, warf noch einen Blick auf Kiriranschero und machte sich dann auf den Weg, zur Halle der Ältesten.
Zwei Tage später.
Azalea saß neben dem Bett, in dem Kiriranschero immer noch bewusstlos lag. In diesen zwei Tagen war er nicht einmal aufgewacht. Jeder am Turm hatte inzwischen von diesem Unfall gehört und viele verschiedene Gerüchte machten die Runde.
Azalea wurde von den Ältesten ziemlich hart getadelt. Denn selbst die Magierin des Himmels durfte sich so etwas nicht erlauben. Einen Tag später kam Childman um mit ihr zu reden.
"Ich habe dir immer wieder gesagt, du kannst Kiriranschero nicht dauernd in deine verrückten magischen Experimente mit einbeziehen", sagte er, "Was glaubst du, was passiert, wenn diese Geschichte hier den Turm verlässt; wenn sie alle erfahren, dass Kiriranschero Finrandi beinahe gestorben wäre; durch die unverantwortlichen Experimente unserer besten Schülerin... Was, glaubst du, passiert dann?" Azalea hatte an diesem Tag nicht darauf geantwortet, denn sie hatte nicht gewusst, was sie sagen sollte. Childman hatte recht; sie wusste es.
"Ab jetzt lässt du Kiriranschero aus jedem deiner Experimente heraus, haben wir uns verstanden?" Azalea nickte. "Ja, Meister..."
Und nun saß sie hier, hielt Kiriranschero's kleine Hand; wartete darauf, dass er endlich aufwachte.
Leticia stand hinter ihr, schaute über ihre Schulter.
"Der Meister war sauer auf dich, oder?" Azalea sagte kein Wort. Leticia lächelte, auch wenn Azalea das nicht sehen konnte. "Alles wird gut", sagte sie, "Du kennst doch Kiriranschero... Besser als jeder andere. Du weißt, es wird ihm wieder besser gehen... irgendwann...
...hoffe ich..."
Leticia wanderte im Raum auf und ab. Azalea hatte bislang nur wenige Worte gesprochen seit Kiriranschero in diesen Zustand gefallen war.
"Ich frage mich, was wir Heartia sagen, wenn er von seinem Auftrag zurückkommt...", fuhr Leticia fort, "Ich meine... er wird uns das nicht abkaufen solange er ihn nicht mit seinen eignenen Augen gesehen hat..." Sie sah zu Kiriranschero hinüber. 'Armer kleiner Bruder...'
"Komikron war ebenfalls sehr überrascht", sagte Leticia weiterhin und ging zu Kiriranschero's Bett hinüber, "Genau wie Portea und Korgon. Wie eigentlich jeder hier am Turm... Keiner hätte vermutet, dass Kiriranschero diese seltene Allergie hat..."
Azalea öffnete ihren Mund. Sie wollte etwas sagen; etwas, was sie schon seit zwei Tagen sagen wollte, aber nicht konnte...
Und jetzt, als sie in der Verfassung war, es zu sagen, konnte sie wieder nicht.
Denn die Tür schwang offen und ein schnell atmender Junge kam herein. Er musste sehr schnell gelaufen sein, um diesen Raum zu erreichen, denn er hatte kaum noch Atem. "Kiriranschero... was ist passiert?"
Azalea schaute zu dem Jungen an der Tür hinüber. "Heartia..."
Der rothaarige Junge trat in den Raum ein und ging zu Kiriranschero's Bett. "Das ist verrückt", sagte er, "Dass eine Allergie ihn so umhauen könnte... Vor allem ihn..."
"Du weißt schon alles, richtig?", fragte Azalea. Heartia nickte. "Es wurde mir erzählt gleich nachdem ich zurückgekommen war." Azalea legte eine Hand auf Heartia's Kopf. "Es tut mir so leid..." Heartia schwieg.
Aber dann unterbrach er die Stille wieder. "Er... hat sich bewegt..."
"Was?!" Leticia konnte es nicht glauben. Aber dann sah sie, wie Kiriranschero's kleine Hand die seiner Schwster griff. Azalea schaute auf. "Kiri...ranschero..."
Langsam öffnete der Junge seine Augen.
"Wo... bin ich...?", fragte er mit schwacher Stimme. Azalea lächelte erleichtert.. "Frag nicht", flüsterte sie, "Es ist schon gut..."
Kiriranschero schaute sich um.
"Heartia... Tish... was ist passiert...?"
"Dich hat eine ziemlich starke Allergie erwischt", sagte Heartia während er Kiriranschero aufhalf. "So?"
Er fasste sich an den Kopf. "Uuuh... alles, woran ich mich erinnern kann, ist, dass dieses Nebelzeugs... so... so... gestunken hat..."
Kiriranschero verlor wieder das Bewusstsein und fiel zur Seite, beinahe aus seinem Bett. Im letzten Moment kam Heartia und fing ihn auf. Er legte ihn wieder zurück ins Bett und seufzte. "Immerhin ist er für einen kurzen Moment aufgewacht..."
"Und jetzt?", fragte Letcia.
Niemand sagte auch nur ein Wort. Der Raum war gefüllt mir Stille.
Aber dann rief Heartia verzweifelt: "Aah! Das hab ich ja total vergessen!! Ich hab Meister Childman noch nicht von meinen Ergebnissen berichtet! Er wird mich umbringen!!" Und so rannte der Junge aus dem Zimmer und aus dem Flur konnte man noch ein schnelles "Ich komm später nochmal wieder!" hören.
Jetzt waren Azalea und Leticia wieder allein und mehr Stille denn je beherrschte die Atmosphäre.
Einen Tag später standen alle aus Childman's Klasse um Kiriranschero's Bett herum. Heartia hatte allen erzählt, dass Kiriranschero am Vortag für einen kurzen Moment wieder aufgewacht war.
"Und nun müssen wir wohl wieder warten, schätz ich...", sagte Komikron. Er drehte dem Bett seinen Rücken zu. "Falls er überhaupt je wieder aufwacht..." "Sei nicht so gehässig", ermahnte Leticia ihn, "Er wird nicht sterben; er ist Kiriranschero! Er wird nicht an einer dummen Allergie sterben!"
"Ist gut, Tish; lass es", versuchte Heartia sie zu beruhigen, "Wir müssen sowieso gehen... Sonst wird der Meister wieder sauer, wenn wir zu spät dran sind." Also machten sich alle auf den Weg. Alle außer Azalea.
Sie war vom Unterricht befreiht, solange sich Kiriranschero in diesem Zustand befand.
Azalea seufzte. "Armer kleiner Bruder...", flüsterte sie.
Die Stunden vergingen. Draußen war es dunkel; die Nacht war schon längst angebrochen.
Azalea saß immer noch neben Kiriranschero, wartete auf sein Erwachen, hoffte, dass er es schaffen würde. Sie hielt immer noch seine Hand, hatte sie in den letzten Tagen kaum losgelassen. Seit dem Anfang dieser für sie Albtraumhaften Geschichte hatte diesen Platz, den Platz an seiner Seite, so gut wie nie verlassen.
Sie konnte kaum ihre Augen offen halten, schlief schon beinahe ein, als sie eine dünne Stimme wahrnahm.
"Hey... Azalea... Schwester...?"
Azalea schaute auf. Kiriranschero hatte sein Bewusstsein wiedererlang, als sie es nicht bemerkt hatte.
Er lächelte. "Ich denke, diesmal werde ich wach bleiben.", sagte er, "Weißt du, ich fühle mich schon etwas besser..."
Azalea lächelte zurück. "Das ist schön...", sagte sie.
Kiriranschero drehte seinen Kopf von Azalea weg, sodass er zur Zimmerdecke hinaufsah.
"Weißt du noch, was du mir mal gesagt hast?", fragte er seine ältere Schwester. "Du weißt, ich hab dir viel gesagt", war Azalea's Antwort.
"Du hast mal gesagt, ich sei einer der besten Magier der Welt... Du hast gesagt, dass das Potenzial habe, um eines Tages sogar Meister Childman zu übertreffen... aber..."
Er schloss die Augen.
"Was wenn irgendjemand von uns dann nicht mehr lebt, um es zu sehen...
Das wär nicht gut... Es wäre besser, wenn irgendwer anderes den Meister übertreffen würde und ich derjenige wär, der tot wär... Das wäre viel besser..."
Azalea konnte es nicht verstehen. "Warum?", fragte sie verwirrt und traurig, "Warum sagst du das?"
Kiriranschero öffnete seine Augen wieder und starrte aus dem Fenster in die endlose Dunkelheit der Nacht.
"Weil es die Wahrheit ist...", sagte er, "Ich mache allen Leuten immer nur Ärger, Probleme oder Umstände... Einige sind durch meine Hände gestorben..."
Azalea konnte nicht glauben, was sie da hörte. "Brüderchen... das ist nicht wahr... Du hast noch nie weder mir noch irgendjemandem anderen Ärger oder Umstände bereitet..."
"Aber jetzt gerade doch, oder?"
"Aber..." Azalea spürte, wie einige kleine Tränen ihre Wangen hinunterliefen.
Kiriranschero drehte seinen Kopf wieder weg, schloss ein weiteres Mal die Augen.
"Kiri...ranschero..."
Am nächsten Morgen öffnete sich die Tür und Leticia kam herein.
"Kiriranschero; kleiner Bruder!", sagte sie erfreut, "Du bist ja wach!"
Der Junge lächelte. "Seit letzter Nacht. Azalea hat's schon mitbekommen... Aber ich hab eine zeitlang geschlafen..."
Leticia schaute. Azalea saß auf ihrem Stuhl, hatte den Kopf aber auf Kiriranschero's Bett. Sie schlief. Kiriranschero hatte seine linke Hand auf ihrem Kopf, in ihrem braunen Haar.
"Seit du letzte Woche in diese Art Koma gefallen bist, hat sie kaum geschlafen. Sie hat die ganze Zeit an deiner Seite gesessen, die ganze Zeit deine Hand gehalten. Sie hat immer gesagt, es sei ihre Schudl gewesen und dass es ihr so leid tut..."
Leticia trat ans Bett, oder besser, an Azalea's Stuhl heran. "Hey... Schwester...", flüsterte sie, "Na komm schon, wach auf...! Es ist schon längst Vormittag..."
Langsam bewegte Azalea ihren Kopf, öffnete ihre Augen und schaute genau in die Kiriranschero's. Dieser lächelte. "Guten Morgen, Schwester." Azalea schien verwirrt. "Kiri...ranschero...?"
Leticia nahm ihre Schultern. "Komm schon, Schwester... Jetzt da Kiriranschero wieder wach ist, und das wohl schon seit einiger Zeit, bin ich mir sicher, er wird es auch bleiben. Du weißt, er ist recht kräftig. "Und ich fühle mich schon viel besser seit letzter Nacht", fügte Kiriranschero hinzu.
Azalea stand langsan von ihrem Stuhl auf. Die ganze Zeit hatte sie ihren Bruder nicht einen Moment allein gelassen. "Jetzt komm schon", sagte Leticia wieder, schon fast ungeduldig, "Du weißt doch, du musst das dem Meister und den Ältesten berichten..." Azalea schaute noch einmal Kiriranschero an und verließ dann zusammen mit Leticia das Zimmer.
"Es... tut mir... so leid..."
Dann gingen die beiden jungen Frauen und Kiriranschero war allein. Er ließ seine Hand wieder auf das Bett fallen.
"Hm?"
Er schaute.
Da war ein kleiner Fleck auf dem Bettlaken.
Er schaute nochmal und lächelte traurig.
"Das hab ich nicht verdient...
Azalea..."
