Disclaimer: Mittelerde und seine Bewohner gehören J.R.R. Tolkien (schade,schade) !
Asharra und ihre Sippe allerdings sind meiner eigenen Fantasie entsprungen !!
„Ich träume Nacht und Tage
und hab mir vorgestellt
dass ich statt einer Hexe,
die schönste Frau der Welt !
Ein Zaubertrank hab ich gebraut,
doch für die wahre Schönheit
wächst leider noch kein Kraut !"
(Die Streuner)
Kapitel 4
Hunger …..
Dieses eine Wort durchzog Mauhurs Geist wie ein roter Faden, an dem sich die vergangenen Tage und Nächte entlang zu schlängeln schienen, Hunger schien sein stetiger Begleiter geworden zu sein. Sein Rücken schmerzte, seine Füße waren wundgelaufen und sein Hals ausgetrocknet. Vier weitere endlose Tage waren sie jetzt schon wieder unterwegs und immer noch schien der Wald kein Ende zu nehmen
Ihre Umgebung allerdings hatte sich in den letzten Stunden deutlich verändert. Das Dickicht mit seinem dornenreichen Gestrüpp wich allmählich weiteren Flächen, auf denen die Bäume , immer noch gespenstisch kahl, in etwas größeren Abständen standen, so dass sie sich mit den Spitzen der unteren Zweige knapp berührten.
Der Boden unter ihren eisenbeschlagenen Stiefeln wurde weicher, sandiger.
Mauhur hoffte, das all dies darauf hindeutete, dass sie sich einer Lichtung im Herzen des Waldes näherten, wo sie ein wenig rasten und sich dann neu orientieren könnten. Zwar entstammte die vielgepriesene Ausdauer der Uruk-hai keinen Lügengeschichten, doch auch sie konnten nicht ewig ohne Pause und ohne frisches Essen weitermarschieren. Außerdem war da noch etwas. Mauhur konnte nicht genau sagen wie, aber irgendwie schien auch die Luft sich verändert zu haben.
Nicht mehr so muffig wie vorher und ein Duft, den er nicht genau zuordnen konnte, ein Duft der an den hintersten Winkeln seines Erinnerungsvermögens kratzte und gleichzeitig fremd und unheimlich vertraut wirkte. Aber was auch immer dort in seiner Erinnerung lauerte und darauf wartete entdeckt zu werden, es ließ sich beim besten Willen nicht greifen, so sehr er sich auch bemühte. Und das machte ihn ganz nervös und kribbelig.
Mauhur schielte vorsichtig zu Norgak hinüber, der neben ihm hertrottete. Nach vier Tagen endlosen Lamentierens hatte sich schließlich auch sein Vorrat an Gesprächsthemen erschöpft und er konnte nur noch kurzatmig vor sich hin brummeln. Ein Umstand, über den Mauhur nicht ganz unglücklich war, denn der stetige Redefluss seines Kumpanen hatte ihn bis an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung getrieben. Mauhur kratzte sich gedankenverloren am Kinn. Da war etwas gewesen, was Norgak erwähnt hatte…
Plötzlich hielt er abrupt an und streckte den Kopf hoch in die Luft um zu wittern. Norgak beobachtete ihn interessiert.
„Du riechst es auch, nicht war? Da draußen ist etwas, aber es stinkt nicht nach Menschen oder Elben!" murmelte er.
„Warum machst du deine verdammte Schnauze nicht auf und sagst mir das?"
„Du hörst mir doch eh nicht zu, unser großer Anführer hat ja besseres zu tun, als einem kleinen Krieger zuzuhören !"
„Ich wird dir gleich zeigen, was der große Anführer mit kleinen Snaga-Orks macht, die ihm nicht gehorchen ! Wann hast du es bemerkt?"
Mauhur richtete sich zu seiner vollen stattlichen Größe auf und starrte den kleineren Norgak herausfordernd an, seine rechte Hand zuckte in Richtung Messer.
Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte so etwas wie Trotz in Norgaks Augen auf, aber dann wandte er den Blick ab und nahm eine unterwürfige Haltung an.
„Seit heute morgen riech ich es, aber ich weiß nicht, was es ist, ehrlich nicht ! So was hab ich nie zuvor gerochen !"
„Ich will für dich hoffen, dass das auch stimmt! Und jetzt geh und treib was Essbares auf, bevor ich auf die Idee komme, dich anzunagen!"
Ruckartig drehte sich Norgak um und verschwand zwischen den Bäumen. Mauhur knurrte zufrieden, er würde diesen Schwächling schon noch lehren ihm etwas vorzuenthalten! Müde lehnte er sich an einen der größeren Bäume und ließ sich schwer zu Boden sinken. Norgak würde es nicht wagen ohne Beute zu ihm zurückzukehren, da konnte er genau so gut schon jetzt sein Lager aufschlagen und seine müden Füße ein wenig ausruhen. Sie mussten vorsichtig sein. Er hatte kurz vor ihrer kleinen Auseinandersetzung nicht nur diesen seltsamen Geruch gewittert, der jetzt immer stärker zu werden schien, sondern auch Wasser, viel Wasser.
Dass ließ auf einen See in unmittelbarer Nähe schließen und es würde ihn nicht wundern, wenn sie in seiner Nähe eine Siedlung finden würden. Hmm, aber weder Menschen noch Elben, da hatte Norgak recht gehabt, musste er widerwillig zugeben. Auch keine Zwerge oder Halblinge, deren Geruch hätte er ohne Mühe erkannt.
Nein, da waren andere Leute. Mauhur gestattete sich ein kurzes, anzügliches Grinsen. Diese Sache versprach interessant zu werden, der Duft hatte eine ausgeprägt weibliche Note gehabt.
Vielleicht bekam Norgak ja doch noch sein Eheweib, dachte er und gönnte sich ein kurzes Nickerchen, bis Norgak zurückkam.
