Disclaimer:  Das Übliche!

Und nun….

Tataaa!!

Die Liebesszene, auf die wir alle so lang gewartet haben (hoff ich doch zumindestens!)

„Der alte Zaun ist längst verfalln,

 der Wald umarmt den Garten

 Siehst du, mein Haar, es ist schon grau,

 vom Warten, ach, vom Warten!

 Auf meiner Zunge liegt ein Stein

 Und Gräser stechen tief in meine Haut

 Die Nacht schaut uns mit tausend Augen zu

 Komm schlaf mit mir, mit mir

 Bevor der Morgen graut,

 bevor der Morgen graut.."

                              (Subway to Sally)

Kapitel 20

Ich saß auf dem Waldboden und schniefte.

Mein Uruk erhob sich und setzte sich auf den Baumstamm. Dann zog er mich sanft auf seinen Schoß. Ich lehnte mich gegen seinen breiten Brustkorb und schlang die Arme um seinen Hals. Tief durchatmend lehnte ich die Stirn an seine kühle Rüstung und versuchte mich zu beruhigen. Der Uruk schnurrte sanft und strich mir mit einer unendlich behutsamen, aber irgendwie tollpatschigen Geste seiner riesigen Hand eine Strähne feuchten Haares aus dem Gesicht. Den anderen Arm hatte er besitzergreifen um meine Taille gelegt.

Ich musste lächeln.

„Da hast du mir gerade das Leben gerettet und ich kenne noch nicht einmal deinen Namen!"

In seiner Brust grummelte es belustigt.

„Ich heiße Mauhur und du hast mein Leben eben genau so gerettet, wie ich deines!"

Er blickte zu der verkohlten Leiche des Elben hinüber und furchte die Stirn.

„Hat er dir wehgetan?" knurrte er.

„Er wollte, aber du hast es verhindert!"

Ich schmiegte mich an ihn.

„Wo ist dein Kumpel?"

„Schaut sich ein wenig das Fest an. Deine Freundin hat es ihm angetan."

„Malicia? Da wird er wohl wenig Glück haben!" ich schmunzelte.

„Nein, als ihn das letzte Mal gesehen hab, rannte er so einer alten Schachtel hinterher." Er zuckte mit den Schultern.

Jaja, das Liebeselixier. Arme Iphania, dachte ich im Stillen und konnte eine gewisse Schadenfreude nicht unterdrücken. Vielleicht war ich doch nicht die Einzigste, die heute Nacht einem ´Ungeheuer´ beilag!

Ich raffte mich auf.

„Laß uns woanders hingehen, hier ist es nicht gerade romantisch!"

Wir erhoben uns und gingen tiefer in den Wald hinein. Im Vorbeigehen gab Mauhur der Leiche noch einen kräftigen Tritt.

Sicher ist sicher!

Wir gingen zum Weiher.

Vielleicht, weil wir uns dort zum ersten Mal gesehen hatten. Vielleicht, weil es ein hinreißend romantischer Fleck war. Auf jeden Fall aber waren wir hier weit genug von der Festwiese entfernt, um ungestört zu sein. Wir legten uns ins Gras, den Vollmond über uns und küssten uns innig. Meine Hände verflochten sich in seinem verfilzten Haar und zogen ihn näher an mich heran. Seine Hände glitten über meinen nackten Rücken und sandten wohlige Schauer an meinem Rückgrat entlang. Ein wohliger Seufzer entrang sich meinen Lippen.

Als sich unsere Lippen voneinander lösten, getrieben von dem Bedarf nach Sauerstoff, blickte mich Mauhur verlegen an.

„Ahem Asharra, nun ich…wie soll ich sagen..ich.."

Ich lächelte. Wer hätte das gedacht? Mein Uruk war schüchtern!

Ich legte meinen Zeigefinger über seinen Mund.

„Ist schon gut, Geliebter! Laß mich das machen!"

Und ich drückte ihn zurück ins feuchte Gras.

****

Auf eine explizitere Liebesszene habe ich aus Rücksicht auf die NC-17 Regelung von FF.net verzichtet.

Der geneigte Leser möge sich selber vorstellen, was die beiden in dieser Nacht so treiben!

Ich bin mir sicher, es mangelt euch nicht an Fantasie!

Die Autorin

Einige Stunden später lagen wir nebeneinander auf dem Rücken und betrachteten gemeinsam den Vollmond.

Mauhur streichelte versonnen meine Hand.

Ich murmelte in Gedanken vor mich hin.

„Was ist los?"

Mauhur stützte sich auf einen Ellenbogen und betrachtete aufmerksam mein Gesicht.

„Ich frage mich immer wieder, wie der Elb mich überhaupt gefunden hat. Ich dachte, er wäre mit Licia mitgegangen."

Plötzlich bekam ich einen Schrecken.

„Shoras Kessel, was ist, wenn er sie auch umbringen wollte?!" ich sprang auf.

Mauhur zog mich ins Gras zurück.

„Kein Grund zur Besorgnis, sie ist mit einem anderen Kerl abgezogen, so einem Waldläufer!"

Ich brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten. Erleichterung durchflutete mich.

„Aber wie hat dann.." überlegte ich laut.

„Diese alte Frau, die in eurem Haus wohnt, hat ihn zu dir geschickt."

Meine Tante?

Meine Tante hatte mir diesen mordlustigen Elben auf den Hals gehetzt?

Ich legte meinen Kopf auf Mauhurs Schulter und er umarmte mich. Nun, es ergab Sinn. Ich konnte mir vorstellen, dass Milikka mich in den Wald hatte gehen sehen. Und da der Elb ihr als geeigneter ´Erzeuger´ erschienen war, hatte sie ihn kurzerhand hinter mir hergeschickt. Ich schluckte. Meine Tante hatte bewusst eine Vergewaltigung ihrer eigenen Nichte in Kauf genommen, um eine neue Generation in die Welt zu schaffen. Ich fühlte mich verraten.

„Er ist tot, er kann dir nicht mehr wehtun!" murmelte Mauhur in mein Haar.

Ich presste mein Gesicht an seinen warmen, breiten Hals. Meine Schultern bebten.

„Schh, ist schon gut. Ich bin ja da und von nun an werde ich auf dich aufpassen!" in seinem Innern kochte es. Das würde diese alte Frau ihm büssen!

Einige Minuten lagen wir schweigend so da.

„Was wirst du jetzt tun?" brach Mauhur das Schweigen.

„Ich weiß noch nicht, ich muss erst mal nachdenken. Es sind so viele Dinge auf einmal passiert!"

„Ich werde im Wald auf dich warten, bis du dich entscheiden hast!" er küsste mich auf die Stirn.

Es begann bereits zu dämmern. Ich zog meinen Geliebten auf die Beine.

„Komm, lass uns ein Bad nehmen. Ich fühle mich ganz verschwitzt!"

Eine gute Stunde später waren wir erfrischt und heiter aus dem Wasser gekrochen. Ich knotete die Schleier wieder an meinem Rock fest.

„Ich habe immer noch deinen Dolch.."

„Behalte ihn, als Zeichen meiner Zuneigung!"

„Aber ich habe nichts, was ich dir geben könnte, doch.. warte mal!" er löste eine Spange aus seinem Zopf und reichte sie mir.

„Bitte nimm dies, als Zeichen meiner unendlichen Ergebenheit!"

Ich betrachtete die Spange. Sie war eine roh gehämmerte, dicke Kupferscheibe von der Größe eines Goldstückes. Auf der Vorderseite war eine kleine, dunkelgrüne Drachenschuppe eingelassen und auf der Rückseite konnte man sie mit einem Stück Lederband im Haar befestigen. Ich war gerührt. Ich nahm einen Schleier von meinem Gürtel und knotete damit seinen Zopf. Wir küssten uns noch einmal zum Abschied, dann verschwand er wieder im Wald.

Ich sammelte meinen Mut zusammen und ging zum Haus zurück.

Egal, was die Zukunft bringen würde, ich würde sie mit Mauhur verbringen!

Na, wie war ich?

Keine Angst, die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende!

Eine Traumhochzeit könnt ihr euch allerdings abschminken, fürchte ich!

Hexen sind die Emanzen Mittelerdes und heiraten nun mal nicht (*schulterzuck*).

~Kyrillia~