Disclaimer: Nix mir (*schnief*), alles Tolkien, außer Asharra & family (*grins*)
An Hel: Keine Sorge, es gibt da ja noch drei gewisse junge Damen, die Asharra noch einige der schmutzigen Details entlocken werden..
Und zumindestens Iphania (Da hab ich echt einen Charakter erschaffen, den ich selbst nicht leiden kann!) wird in diesem Kapitel
noch ihr Fett weg bekommen!
Bis zur großen Aussprache mit Milikka dauerts aber noch ein bisschen!
„Alles ist gut
Es wird schon immer irgendwie weitergehen
Alles ist gut
Wir werden nur nicht alle überleben
Was wird sein, wenn ich jetzt geh
Werd ich dich jemals lebend wiederseh´n
Es sieht so aus, als ob´s ein kurzer Weg wär
Das alles irgendwie zu Ende geht
Ich weiss nur ich will überleben
Und werde mich niemals ergeben
Ich lieb dich besser jeden Tag
Und hoff dass das nicht auch schon alles war"
(Doro)
Kapitel 21
Der Morgen dämmerte bereits und ich machte mich auf den Rückweg.
Als ich an der Festwiese vorbeikam, war es schon fast hell. Eigentlich wollte ich direkt daran vorbeigehen, überlegte es mir dann aber doch anders. Ich erklomm den Hügel und trat an die inzwischen kalte Feuerstelle. Mein Interesse galt dem Kessel. Ich schnappte mir eine leere Weinflasche und füllte etwas vom Bodensatz ab, ich würde schon noch herausfinden, was Milikka hineingetan hatte! Als ich die Weinflasche sorgfältig verkorkte, blickte ich mich um. Die meisten Feiernden hatten sich schon ins Haus zurückgezogen, aber hier und da lagen noch ein paar Gestalten engumschlungen schlafend im Gras. Leise sah ich mich um, konnte aber keine meiner Freundinnen entdecken.
Plötzlich zerriss ein Schrei die morgendliche Stille.
**
Szenenwechsel
Norgak kuschelte sich fester an das warme weiche Etwas an seiner rechten Seite. Ihm war so wohlig zumute.
Langsam glitten die Schleier des Schlafes von ihm ab und er räkelte sich faul. Dabei stellte er fest, das seine Arme und Beine merkwürdig mit anderen, fremden Gliedmaßen zu einem Knäuel verstrickt waren. Schlaftrunken und mit verschlossenen Augen versuchte er sich zu entwirren. Sein Kopf dröhnte, hätte er doch nicht soviel von dem Hexengebräu getrunken!
Was war eigentlich letzte Nacht passiert?
Er hatte mit sich mit Mauhur am Waldrand versteckt gehalten und gemeinsam hatten sie dieses komische Hexenfest beobachtet. Dann war Mauhur abgezogen, um seine Auserwählte abzufangen und hatte ihn im Gebüsch sitzen lassen. Irgendwann hatte er bemerkt, dass die Frauen nicht nur alle fremden Männer, die auf einmal von irgendwoher auftauchten, willkommen hiessen, sondern auch, daß sie alle schon ziemlich betrunken waren.
Nun, dann konnte er ja auch mal sein Glück versuchen, hatte er sich gedacht und hatte sein Gebüsch verlassen. An alles weitere konnte er sich kaum noch erinnern. Er versuchte Resümee zu ziehen.
1. Er lag im Gras und zwar nicht in seinem Lager
2. Neben ihm lag etwas warmes, weiches, mit zwei Armen und zwei Beinen.
Hatte er es wirklich geschafft, eine Frau flachzulegen? Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Er öffnete die Augen.
Tatsächlich, neben ihm lag eine Frau. Aber was für eine!
Schlaffe, faltige Haut!
Doppelkinn!
Speckige Hüften!
Dünnes Haar mit kahlen Stellen!
Schlaffe, labbrige, hängende Brüste!
Warzen, an Stellen, von denen er bis jetzt noch nicht gewusst hatte, dass man welche dort haben konnte!
Er hatte mit einem Ungetüm geschlafen!
Entsetzt und angeekelt, legte er den Kopf in den Nacken und schrie!
**
Leichtfüßig lief ich den Hügel hinab, in Richtung des Schreis. Auf halbem Wege schlossen sich mir Lili und Nova an, beide nur halb bekleidet und mit Gras und Zweigen in den wirren Haaren. Als wir die Senke erreichten, aus der der Schrei kam, bot sich uns ein einmaliges Bild.
Mauhurs Kumpel und Iphania saßen nackt im Gras nebeneinander. Offensichtlich waren sie gerade erst aufgewacht. Norgak trug einen Gesichtsausdruck voll abgrundtiefen Entsetzens und unterschwelligen Ekels zur Schau, während Iphania verzweifelt versuchte, ihre Blöße zu bedecken und die letzten Überreste ihrer Würde zusammenzukratzen. Beide schrieen aus vollen Lungen.
Lili, Nova und ich standen mucksmäuschenstill und stocksteif da und nahmen dieses Bild in uns auf.
Dann räusperte ich mich.
Iphania fuhr herum und starrte uns an.
„Iphania!" rief ich mit gespielter Empörung.
„Shoras Kessel, wie konntest du nur so etwas tun?" Nova hatte schnell durchschaut, was für ein Spiel ich spielen wollte. Sie schüttelte den Lockenkopf.
„Ich bin maßlos entsetzt, Iphania, weißt du überhaupt, was du da getan hast?"
Sie zwinkerte mir zu.
„Das ist Gotteslästerei, Iphania! Was hast du dem armen Kerl bloß gegeben, um ihn dir gefügig zu machen?" zeterte Lili und fuchtelte wild mit den Armen.
„Gotteslästerei?" fragte Iphania verwirrt und versuchte, sich mit einem verdreckten Schleier zu bedecken.
Unser lautes Gezeter hatte weitere Gäste geweckt, die nun ebenfalls in die Senke hinabstiegen um auch ja nichts zu verpassen. Angesichts des wachsenden Publikums bekam Iphania einen hochroten Kopf. Aber ich war noch nicht fertig. Die Gelegenheit war zu perfekt, um sie sich entgehen zu lassen. Das würde einen Skandal geben, dafür würde ich schon sorgen!
„Jawohl, Gotteslästerei! Was hast du dir bloß dabei gedacht?"
„Und das in deinem Alter!" fügte ich schadenfroh hinzu.
Empörtes Gemurmel setzte ein, entfacht durch das Wort ´Gotteslästerei´. Diese Frau würde sich in Zukunft hüten, auch nur einmal schlecht über mich zu reden! Ich gab Lili ein Zeichen. Es war Zeit, sich abzusetzen. Die empörte Menge würde schon dafür Sorge tragen, dass Iphania ihr Fett wegbekam. Ich ging auf Norgak zu, der angesichts so vieler wütender Hexen um ihn herum zunehmend nervöser wurde. Nova trat neben mich und liess unauffällig die leere Liebestrankphiole neben Iphania auf den Boden fallen. Wütend deutete ich auf die kleine grüne Phiole.
„Wirklich, du solltest dich schämen! Den armen Mann mit einem Liebestrank zu betäuben!"
Die Menge sog entsetzt die Luft ein. Ein Liebestrank! Wie skandalös!
„Das nehme ich wohl besser an mich, damit du nicht noch mehr anstellen kannst!" Lili nahm die Phiole mit einer übertrieben theatralischen Geste an sich.
„Ich bringe ihn jetzt weg von dir, damit er sich von dem Schock erholen kann!" ich packte Norgak beim Arm und zog ihn auf die Beine. Nova nahm beschützerisch seinen anderen Arm und Lili bildete das Schlusslicht. Unbehelligt verschwanden wir in den Wald.
Nachdem wir Norgak zu Mauhur zurückgeschickt hatten, der auf dem ganzen Weg schamlos mit Nova geflirtet hatte, versuchten wir unser Lachen zu unterdrücken und gingen mit würdevollen Mienen gemessenen Schrittes zum Haus zurück. Da wir uns nach dieser turbulenten Nacht alle wie zerschlagen fühlten, beschlossen wir, den Baderaum aufzusuchen. Als wir uns entkleideten, erzählte ich von dem Angriff des verrückten Elben und meiner Rettung durch Mauhur. Ich zog mein Kleid aus und hörte, wie Lili und Nova scharf die Luft einsogen. Mehrere Quetschungen und etliche blaue Flecken zierten meinen Körper. Trotz meiner dunklen Haut waren sie gut erkennbar, denn sie schillerten in Rot- und Gelbtönen. Ausserdem waren meine Knie und die Handflächen aufgeschürft worden, als der Elb mich zu Boden geworfen hatte.
„So ein Schwein!" flüsterte Sunavoa. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt.
„Das sieht schlimmer aus, als es ist. Es wird schnell verheilen!" versuchte ich sie zu beruhigen.
„Es tut fast gar nicht weh."
Lilliths Augen wurden auf einmal groß und rund. Zitternd zeigte sie auf meinen Brustansatz.
„Shoras Kessel, Asharra, er hat dich gebissen! Tut es sehr weh?"
Mehrere dunkle Bissmahle zierten meinen Oberkörper und den Bauch. Meine Wangen brannten auf einmal.
„Äh, Lili…das war nicht der Elb!"
Neben mir ließ Nova die Seife fallen.
„Wie bitte? Was.. wie meinst du das?" stammelte Lili.
Nova war ein wenig schneller von Begriff. Sie unterdrückte nur mühsam ein Lachen.
„Geh schon mal ins Wasser, Sharra. Und dann wollen wir alles hören!"
„Und wenn wir Alles sagen, meinen wir Alles, nicht wahr Lili?"
Während Lili sich allmählich aus ihrer Erstarrung löste, ließ ich mich vorsichtig in das heiße Wasser gleiten. Was für eine Wohltat! Die beiden anderen gesellten sich auch zu mir.
„Wo ist eigentlich Licia?" fragte ich.
„Macht noch einen Spaziergang mit ihrem Waldläufer, bevor sie sich von ihm verabschieden muss. Ich denke, wir sehen sie wohl erst heute Nachmittag wieder."
„Und jetzt erzähl!" Lili griff nach der Badebürste.
Ich lehnte mich entspannt zurück.
Während ich erzählte erinnerte ich mich an die vergangene Nacht. Einen Uruk-hai als Liebhaber zu haben hatte eindeutig seine Vorteile. Bei anderen Männern hatte ich mich immer zurückhalten müssen, um ihnen nicht versehentlich weh zu tun. Bei Mauhur war das nicht nötig gewesen, er hatte meine Rauheit und Kraft nicht nur ertragen können, er hatte sie geradezu gefordert. Ich konnte ihm nicht wehtun, er hatte einfach ein zu dickes Fell und seine raubtierhaften Instinkte liessen ihn meine Bewegungen untrügerlich erahnen. So viel ungestüme Kraft, die in diesem Hünen wohnte! Da er anfangs so zögerlich wirkte, hatte ich die Führung übernommen, aber was ich für Schüchternheit hielt, entpuppte sich schliesslich als spielerische Willensprobe. Wir mussten wohl das ganze Gras im Umkreis von mehreren Metern um unsere Schlafstelle bei unserem Liebesspiel plattgewalzt haben! Ein Wunder, daß wir nicht in den See gefallen waren. Und gut, daß wir so weit von der Festwiese entfernt gewesen waren, bei dem Geräuschpegel, der sich nach und nach entwickelte. Durchdringendes kehliges Schnurren wechselte sich ab mit leicht schon animalisch anmutendem Gefauche und Geknurre. Ich hatte bis dato keine Ahnung gehabt, daß ich solche Töne von mir geben konnte.
Die aber eindeutig neuste und beste Erfahrung aber war es gewesen, einen Partner zu haben, der sich nicht vor meinen Reisszähnen fürchtete. Zwar waren unsere Gebisse beileibe nicht identisch, aber auch er hatte ganz eindeutig ein Raubtiergebiss. Ich musste lächeln.
Ich war sicher nicht die einzigste mit Bißmalen auf der Haut, dafür hatte ich gesorgt!
Ich hatte seinen Körper erforscht. Er war perfekt. Gut durchtrainiert und muskulös, dabei flink und beweglich wie der einer Katze. Wie ich schon die ganze Zeit vermutet hatte, waren seine Ohren eine äusserst erogene Zone. Ich hatte der Versuchung nicht widerstehen können und hatte hineingebissen. Das Ergebnis war derart erfreulich gewesen, das ich beschlossen hatte, das öfters zu tun.
Und er fand mich schön! Kein Mann hatte das bis jetzt so deutlich und direkt zu mir gesagt. Und in seinen Augen war keine Heuchelei zu sehen gewesen. Er meinte es ernst. Er fand mich schön. Ich war sein Engel!
Nachdem ich mir den Mund fusselig geredet hatte, war ich müde geworden und wollte nur noch in mein Bett. Nova wickelte mich in einen flauschigen Kimono und begleitete mich zu meinem Zimmer. An der Türe umarmte sie mich.
„Es wird schon alles gut werden! Jetzt schlaf dich erst mal aus. Ich stelle dir in ein paar Stunden einen Teller Kuchen und eine Kanne Tee vor die Türe, falls du hungrig bist!"
Schläfrig bedankte ich mich und sank in mein Bett.
Keine fünf Minuten später war ich eingeschlafen.
