Yeah, it's me again, freut euch, juchhu, juchhu *muahahahaha*
Genau, also hier ist der neue Teil diesmal ziemlich lang wie ich finde und ich finde ihn gar nicht mal schlecht, was hoffentlich kein schlechtes Zeichen ist ;)
Also, dieser Teil ging mir leicht von der Hand, ich schrieb und schrieb und schrieb und konnte gar nicht mehr aufhören *grinst* Na ja, also hier ist dann der zweite Teil vom zweiten Kapitel und ich hoffe doch mal echt, dass es euch gefällt und meine Charaktere nicht zuuuu ooc sind, okay? ^^
Ja, dann noch: Danke für eure Riwus, das bedeutet mir wirklich viel und ich liebe euch alle *knutscht euch* Und hey, ich bin endlich wieder gesund *grinst*
Okay, dann mal los, also Feedback gern gesehen, wisst ihr ja *smile*
Dragon lessons
Der mehrstündige Zaubertränkeunterricht stellte sich als nicht so schlimm wie angenommen heraus. Harry war fast erleichtert.
Natürlich machte Snape ihn nieder wo er nur konnte, zog ihm pausenlos Punkte ab (scheinbar allein dafür, dass er existierte) und brummte ihm andauernd Strafarbeiten oder, was noch schöner war, Nacharbeiten auf, doch das nahm er gerne in Kauf, wenn Malfoy ihn dafür nur in Ruhe ließ! Und das tat er seltsamerweise wirklich. Er ließ ihn nicht nur in Ruhe, er ignorierte ihn einfach.
Deswegen war Harry eben nur fast erleichtert.
Er wusste nicht, was er denken sollte, geschweige denn, was er überhaupt machen oder fühlen sollte. Momentan war er einfach verwirrt und zu tiefst durcheinander und das wurmte ihn auf eine seltsame Art und Weise.
Natürlich war er zufrieden damit, dass Malfoy ihn nicht beachtete, schließlich beachtete er, Harry, ihn ja auch nicht, doch gerade nach diesem Vorfall der nun schon unendlich lang vergangen schien, hatte Harry erwartet, dass Malfoy ihn erniedrigte, ihn beleidigte oder sonstiges mit ihm machte. Doch Malfoy hatte scheinbar entschlossen, Harry Potter, Gryffindors Goldjungen, aus seinem Vokabular und seiner Sicht zu streichen, sein Existieren nicht einmal mehr mit einem abschätzigen Blick hinzunehmen.
Das verwirrte Harry. Nicht das er nicht froh darüber gewesen wäre, dass Malfoy...
Harry stoppte abrupt in seinen Gedanken, als er feststellte, dass diese ihn absolut nicht weiter zu bringen schienen. Er seufzte resigniert auf und drehte sich in seinem Bett auf die andere Seite.
Seit dem Vorfall vor nun gut fünf Wochen, balancierte er ständig in einer Phase, die nicht ganz Wirklichkeit, aber auch nicht ganz Traum war.
Seine Stirn war fast ausschließlich nur von Falten bedeckt, die immer darauf hinwiesen, dass er angestrengt nachdachte. Und er dachte nach. Verdammt viel dachte er. Er dachte selbst soviel nach, dass Ron ihm schon einmal vorwurfsvoll klar gemacht hatte, dass man momentan mit ihm absolut gar nichts anfangen konnte und er zu nichts zu gebrauchen war.
Diese Aussagen stürzten Harry in eine tiefe Existenzkrise, die ihn noch gewaltiger nachdenken ließ. Natürlich hatte Ron Recht, dass gestand er sich widerwillig ein. Mit ihm war wirklich nichts mehr anzufangen.
Seine Gedanken, die sich vorher fast gänzlich um seine Freunde, Quidditsch oder sonstiges gedreht hatten, waren nun nur noch bei Malfoy, Zaubertränke, irgendwelchen Existenzkrisen, Philosophien über sein Leben, dass er als immer erbärmlicher ansah oder sonstige trübsinnige Gedanken, die ihn ziemlich hinunter zogen.
Sprich, Harry Potter, ganz Gryffindors Stolz, der goldene Junge, und vor allem der Junge, der lebte, hatte schwerwiegende Probleme aus seiner eigens eingeschütteten Wanne aus Selbstmitleid wieder aufzutauchen.
Wieder seufzte Harry tief, wälzte sich hin und her, doch diese verdammten Gedanken wollten seinen Kopf einfach nicht verlassen.
Harry war schon so verzweifelt, dass er ernsthaft am überlegen war, ob er auf sich selbst den Amnesia Spruch anwenden sollte, doch er verwarf die Idee schnell. Auch wenn die Verlockung noch so groß war, ein völlig neues Leben zu führen, ohne immer und immer wieder die Welt retten zu müssen, ohne den Ruhm, den Rummel, die Stichelein derer, die ihn verabscheuten und hassten, nur weil er lebte...
Aber nein. Er hatte Verantwortung, verdammt noch mal! Wer sollte denn sonst die Welt retten, wenn nicht er es tat, hum? Nun mal ehrlich. Hermione war intelligent und auch ziemlich mutig, doch niemals hatte sie Voldemort gegenüber gestanden, seinen zornigen Blick auf sich gespürt und selbst wenn, Harry war sich sicher, dass Hermione vor Angst und Schrecken vergehen würde.
Und Ron, sein bester Freund Ron! Er war mutig, hatte ein riesengroßes Temperament, konnte kämpfen wie ein Löwe, doch hätte ihm Voldemort wohl eine Spinne unter die Nase gehalten, wäre er wohl in Ohnmacht gefallen, bevor der Kampf überhaupt begonnen hatte.
Und der ganze Rest, Dumbledore, McGonagall, Sirius, Lupin. Waren sie wirklich in der Lage, die Welt, die Menschheit, ihre Existenz vor dem dunklen Lord zu bewahren? Bitte. Ein Grundcharakterzug eines Menschen ist wohl sein Egoismus. Auch wenn die meisten Menschen es nicht zugeben würden, sie sind egoistisch und würden wohl oftmals vorerst an ihr Leben denken, als an das anderer...oder?
Erschrocken über seine eigenen Gedanken riss Harry die Augen auf. Verdammt, was sollte diese ganze Scheiße? Aufgebracht zog er die Stirn in Falten und stöhnte gequält auf.
So ging das schon ganze fünf Wochen lang. Vom Hoch ins Tief, vom Tief wieder ins Hoch und immer wieder auf und ab, eine ständige Berg- und Talfahrt seiner Gefühle und Gedanken. Mal badete er in Selbstmitleid und fand sich und die ganze Welt scheiße, dann hatte er wieder dimensionale Höhenflüge und philosophierte darüber, wer wohl nicht allzu dämlich war, sich beim ersten Angriff Voldemorts umbringen zu lassen.
Harry musste schwer schlucken. In gewisser Weise waren ihm seine Gedanken regelrecht peinlich und er wünschte sich, sie niemals zu denken, doch sie kehrten immer wieder zurück und stürzten ihn nach seinem Höhenflug immer wieder in ein tiefes Loch aus Selbstmitleid und vor allem Selbstvorwürfen.
Wie konnte er so was von den Menschen denken, die ihm etwas bedeuteten? Denen er etwas bedeutete?
Müde schüttelte er den Kopf. Das hatte alles keinen Sinn. Er musste versuchen so bald wie möglich zu schlafen, um diese konfusen Gedanken wenigstens für ein paar Stunden aus seinem Gehirn zu verbannen. Gähnend dachte er noch daran, dass er am nächsten Tag wieder einmal zwei Stunden Zaubertränke hatte, bevor er von Müdigkeit übermannt, in seligen Schlaf hinüber glitt.
~*~
„Mister Potter, denken Sie nicht auch, dass es an Unverschämtheit grenzt, meinen Unterricht durch ihr unnutzes Gerede zu stören? Diese Respektlosigkeit werde ich nicht weiter erdulden können, ich hoffe das ist Ihnen bewusst, Potter."
Snapes Stimme jagte Harry immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken. Wie schaffte der Mann es, so einen widerlich süßen Ton, gemischt mit eisiger Kälte in seine Stimme zu legen und die perfidesten Drohungen doch noch wie eine huldvolle Verheißung klingen zu lassen?
Harry spürte Snapes Blick auf sich. Kalte schwarze Augen bohrten sich in seine eigenen und für einen Moment war er vollkommen sprachlos. Wieso sah Snape ihn nun so an, hatte er schon wieder etwas falsch gemacht? Erst viel später wurde ihm bewusst, dass Snape auf eine Antwort seiner Seits wartete, nur um sich dann auf Gryffindors Punkte stürzen zu können, wie ein Habicht auf seine Beute.
„Ich rede mit Ihnen, Potter. Sie müssen nicht denken, dass nur weil Sie eine Berühmtheit sind, Sie das Recht hätten, meinen Fragen eine Antwort zu verweigern! Zehn Punkte Abzug für Gryffindor, damit Gryffindors Stolz endlich mal lernt, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben."
Snape drehte sich um, damit er etwas an die Tafel schreiben konnte, doch Harry entging nicht das genüssliche Grinsen, dass für einen kurzen Moment um seine Mundwinkel tanzte.
Harry spürte deutlich die bemitleidenden Blicke Rons und Hermiones auf sich gerichtet und Seamus der neben ihm saß, klopfte ihm einmal beruhigend auf die Schulter, bevor er seine Augen schnell wieder auf sein Pergament richtete, um ja nicht den Zorn des Zaubertränkemeisters auf sich zu ziehen.
Doch da war noch etwas anderes, Harry konnte es deutlich spüren. Etwas, das die kleinen Härchen in seinem Nacken dazu brachte, sich auf zu stellen und eine Gänsehaut über seinen Körper jagte. Und es kam eindeutig aus einer Richtung.
Harry wandte den Blick langsam schräg nach hinten links und erkannte sofort die Ursache für die ungewohnten Reaktionen seines Körpers.
Malfoy.
Malfoy starrte ihn an! Zum ersten Mal seit mehreren Wochen, traf Silber auf Grün und die Härchen in seinem Nacken stellten sich nun noch weiter auf (wenn das überhaupt noch möglich war). Harry befand, dass dies ein wirklich unangenehmes Gefühl war und beschloss, seine Augen sofort wieder auf etwas anderes zu richten, was er auch getan hätte, hätten Malfoys Augen ihn nicht so festgenagelt, dass sie sich nicht mal mehr einen Millimeter hätten bewegen können.
Harry schluckte. Verdammt, dass war ja grausam. Hätte er nicht gewusst, dass er schon einmal den Imperius abgewehrt hatte, hätte er jetzt eigentlich angenommen, dass er unter diesem Fluch stand, doch das war dann scheinbar doch etwas unwahrscheinlich. Trotzdem war das ein wirklich seltsames Gefühl, er fühlte sich so, als würde er Malfoy seine ganze Seele offenbaren und dieser Gedanke gefiel ihm absolut überhaupt nicht.
Harry fühlte sich genauso wie vor fünf Wochen. Hilflos dem Blick Malfoys ausgeliefert, nicht fähig, den Blick abzuwenden, den Kopf auch nur ein Stück zu drehen. Hilflos und doch seltsam erschlossen, nicht nachzugeben, kontra zu bieten, nicht der Schwächere zu sein.
Irgendwie fühlte er sich zwiegespalten. Die eine Hälfte seines Ichs wollte sofort den Blick abwenden, wollte dieses seltsame Gefühl das sich langsam aber sicher immer mehr in seinem Körper ausbreitete los werden, es verdrängen. Die andere Hälfte hingegen hatte scheinbar Spaß daran, Malfoy immer weiter herauszufordern, ihn weiter zu provozieren, ja nicht den Blick abzuwenden.
Und die zweite Hälfte gewann haushoch, was Harry einen leichten Stich versetzte. Er hatte sich also nicht unter Kontrolle. Super. Zwar hatte er sich nicht unter Kontrolle, dafür aber scheinbar eine zweite Persönlichkeit, die Malfoy immer weiter anstarrte, ihn nichts weiter wahrnehmen ließ als Malfoy, seine kühle Aura, die fast sichtbar um seinen Körper waberte, den kalten und doch so heißen Glanz in seinen Augen, die ihn gleichzeitig erfrieren ließen und ihn verbrannten.
Harry versuchte sich mit aller Macht gegen diese zweite Persönlichkeit auflehnen, stellte jedoch ernüchtert fest, dass er gar nicht richtig kämpfte und gab schließlich auf. Starrte er Malfoy eben an, was tat das schon zur Sache?
Starrte nicht jeder jeden an?
Nein, eigentlich nicht. Das stellte er schließlich auch fest. Ebenfalls ernüchtert.
Plötzlich wurde er sich ein leises Kichern gewahr und der Bann war gebrochen. Ruckartig drehte er den Kopf weg, registrierte nur am Rand, dass sein Atem irgendwie flacher ging als sonst und starrte anstatt Malfoy, in die Gesichter seiner Mitschüler, die ihn ebenfalls anstarrten. Teils argwöhnisch, teils höhnisch, teils mitleidig.
Verwirrt zogen sich Potters Augenbrauen in die Höhe. Was war denn jetzt los?
„Schön das Sie wieder unter uns weilen, Mister Potter. Ich zweifelte langsam schon an ihrem gesunden Menschenverstand." Spöttelte Professor Snape und durchbohrte den verwirrten Harry mit Blicken. Dieser hätte beinahe laut aufgelacht, wäre die Situation nicht so ernst gewesen. Gesunder Menschenverstand. Davon sprach ausgerechnet Snape, pah.
Harry entschloss sich, gehorsam zu nicken und nichts zu erwidern, da er sich nicht einmal sicher war, seine Stimme wirklich unter Kontrolle zu haben.
Gott, er verfluchte den Jenigen, der einmal die Pubertät erfunden hatte.
Das war ja grausam. Scheiß Hormone.
Er war sich hundertprozentig sicher, dass es an seinen Hormonen lag und beschloss, irgendwann einmal zum Arzt zu gehen, da er keine Lust mehr hatte, noch einmal mit den Augen an Malfoy oder irgendeiner anderen Person hängen zu bleiben. War ja nicht normal so etwas.
Schließlich ging der Unterricht weiter und Harry konzentrierte sich mit Mühe auf seine Aufgaben. Seamus neben ihm schien genauso ratlos wie er selbst, da dieser wahrscheinlich immer noch damit beschäftigt war den Zorn Snapes nicht auf sich zu lenken, was er wohl aber ohne Probleme schaffen würde, würde er so weiter machen wie in diesem Moment.
Harry hob für einen Moment den Blick von seinen Aufgaben und suchte den Raum nach Snape ab, den er auch schnell fand. Der Lehrer stand drohend vor Nevilles Tisch und beäugte dessen Trank misstrauisch. Neville saß wie ein kleines Häufchen elend vor seinem Lieblingslehrer und starrte gebannt auf seine Hände, die er verkrampft in seinem Schoß hielt.
Harry beobachtete Snape, dessen Augenbraue missbilligend in die Höhe gezogen war und dessen Schlagader am Hals erschreckend weit hervor getreten war und wusste, dass dieser sich nur noch mit Mühe beherrschte.
Und als schließlich das geschah, was alle bereits erwartet hatten, verlor Snape zum ersten Mal seit langen die Beherrschung.
„Longbottom! Dieses ist ein Trank zur Vernichtung von Pusteln und Eiterpocken und nicht zur Erzeugung davon! Er sollte königsblau sein und nicht rosa und vor allen Dingen sollte er nicht explodieren! Wie unfähig sind Sie eigentlich, hum?
Ich wünsche, dass Sie sofort in die Krankenstation gehen und dort Ihre Wunden behandeln lassen und wagen Sie es sich, heute noch einmal hier aufzukreuzen!"
Snapes Stimme die anfänglich noch ziemlich ruhig und leise war, hatte sich zum Ende des Satzes hin um ein vielfaches verstärkt, jedoch schrie er nicht.
Schreien tat er nie. Und wenn er schrie, musste man ihn nicht wirklich ernst nehmen. Man musste ihn erst dann ernst nehmen, wenn seine Stimme gefährlich leise war und nicht einmal von einem Zittern durchlaufen wurde. Und diese Situation war momentan der Fall, auch wenn er bis zum Ende etwas lauter geworden war, aber das war wirklich nur geringfügig.
„Ach ja und Longbottom? Fünfundzwanzig Punkte Abzug für Gryffindor!" Der mit Pusteln und Bläschen übersäte Junge wimmerte kurz auf, bevor er fluchtartig aus den Kerkern floh.
„Arbeitet weiter!" befahl Snape harsch und setzte sich mit wehendem Umhang an seinen Pult.
Harry verbrachte fast die restliche Stunde ausschließlich damit, mit tief über den Tisch geneigtem Kopf zu arbeiten und den krampfhaften Versuchen zu erliegen, dem Trank eine königsblaue Farbe zu verleihen, was jedoch nicht ganz klappen wollte. Sein Trank hatte eher die Farbe von...babyblau.
Er war gerade tief in Gedanken darüber versunken, wie er diesen beschissenen Trank nun endlich richtig blau bekommen sollte, als plötzlich ein Schatten auf seinen Tisch fiel. Erstaunt hob er den Kopf und sah sich ihm gegenüber.
„Wie niedlich. Potty braut sich babyblaue Tränke, damit er seine femininere Seite auch wirklich besser betonen kann!" zischte Malfoy leise und seine Augen glitzerten spöttisch. Harry wollte gerade etwas erwidern, als er die kleine, rötliche Phiole in Malfoys Hand bemerkte, die förmlich in Zeitlupentempo zu Boden fiel.
Entsetzt riss Harry die Augen auf und streckte die Hand aus, um den kleinen Glasbehälter noch aufzufangen, doch es war bereits zu spät. Sein Kopf schnellte nach oben und perplex starrte er in Malfoys grinsendes Gesicht, der sich vorlehnte und ihm ein kleines, spöttisches „Oups" ins Ohr wisperte.
Harry erzitterte und schon hörte er das Klirren von Glas auf Stein und sein Blick glitt an Malfoy vorbei und fand den Fleck mit den Scherben und der milchigen Flüssigkeit, die über dem Boden verteilt war.
Schon stand Snape neben Ihnen und begutachtete argwöhnisch den Fleck auf dem Boden.
„Wer war das?" fauchte er wütend und Harry zuckte unmerklich zusammen.
Verdammt, heute war absolut nicht sein Tag!
„Potter hat scheinbar Probleme damit, solch schwere Dinge wie eine Phiole in der Hand zu halten. Wahrscheinlich fürchtet sich der goldene Junge vor Bakterien." Malfoys Stimme war wie so üblich schleppend und der Spott in seiner Stimme unüberhörbar. Selbst ein Gehörloser hätte diesen triefenden, spöttischen Unterton vernommen, da war sich Harry sicher. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und verfluchte Malfoy dafür. Er schämte sich nicht, nein, er war einfach nur wütend. Wegen Malfoy durfte er nun höchstwahrscheinlich wieder einen ganzen Abend lang irgendwelche Schränkchen aufräumen und vergammelte Zaubertränkezutaten aussortieren. Super, was für Aussichten!
Seine Hände ballten sich gegen seinen Willen zu Fäusten und sein Kiefer war so fest aufeinander gepresst, dass ein Muskel in seiner Wange hervortrat.
„Haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen, Potter?" fragte Snape schneidend und beachtete den aufgebrachten Jungen nicht weiter.
„Oh ja, das habe ich!" zischte Harry wütend und kämpfte die Wellen der Wut die in ihm tobten mühsam nieder.
„Malfoy hat mich..." weiter kam er gar nicht, da Snape ihn wüst unterbrach.
„Das reicht Potter, ich habe genug gehört! Nach dieser Stunde werden Sie länger hier bleiben und diese Sauerei bereinigen, haben Sie mich verstanden? Und damit Ihnen auch nicht langweilig wird, wird Malfoy Ihnen dabei helfen!"
Harrys Mund öffnete sich in einem lautstarken Protest, der jedoch durch das sardonische Grinsen auf Snapes Gesicht im Keim erstickt wurde.
Nein, er würde Snape nicht die Genugtuung geben, ihm zu zeigen, wie sehr ihm dies zu wider war. Stattdessen warf er einen verstohlenen Blick zu Malfoy, der mit einem ziemlich entsetzten Gesicht vor seinem Tisch stand und seinen Hauslehrer fassungslos ansah. Also war es ihm genauso unrecht, schoss es Harry durch den Kopf und er fühlte sich für einen Moment wieder etwas besser, bevor er das amüsierte Glitzern in Malfoys Augen entdeckte.
Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser perfide Bastard hatte es darauf angelegt, mit ihm nachzuarbeiten! Ein entsetztes Stöhnen entfloh seiner Kehler und kraftlos ließ er sich auf seinen Stuhl sinken.
Verdammt, was tat Gott ihm bloß an? Was hatte er getan, um so eine Behandlung zu verdienen?
Harry seufzte resigniert. Na super, das konnte ja echt amüsant werden! Mindestens eine Stunde allein mit Malfoy in einem Raum, ohne Lehrer!
Bei diesem Gedanken liefen Harry Schauer über den Rücken und schnelle versuchte er sich wieder, auf seinen bereits verkorksten Trank zu konzentrieren, was ihm aber seltsamerweise nicht gelang.
