So, hier wär dann der dritte Teil, *Cygna-chan fürs betalesen knuddel*, hoffe dieser Teil gefällt euch, ist nicht ganz so kitschig *drop* nun ja dann mal los...
Die Wette und einige unvorhergesehene Ereignisse
Einige dieser Szenen tauchten ohne Sinn oder Zusammenhang in Remus Traum auf, den er nach dem Abend im Gemeinschaftsraum hatte. Er erwachte schweißgebadet und war immer noch etwas erregt. Die Vorhänge seines Himmelbettes waren fest zugezogen und er hatte die Enden vorsichtshalber noch unter der Matratze festgesteckt. Er wusste zwar, dass der Stoff nur unzureichenden Schutz bot, aber das Mondlicht und wenn möglich auch das Schnarchen der anderen auszusperren, verschaffte ihm eine gewisse Beruhigung.
Tatsächlich hasste er Schlafsäale. Wenn überhaupt wollte er sich sein Schlafzimmer nur mit einer Person teilen müssen, und vor allem noch mit einer ganz bestimmten. Remus lächelte in seine Kissen. Mit einer Hand zog er den Vorhang ein Stück zur Seite und lugte hinaus. Der Mond warf einen schmalen Streifen weißes Licht auf den Boden und obwohl es ziemlich dunkel war konnte Remus ohne Mühe Sirius' Gestalt ausmachen. Natürlich, dachte Remus mit bitterem Lächeln, die Vorhänge sperrangelweit offen, wie denn auch sonst.
Plötzlich kam Remus der durchaus verlockende Gedanke einfach zu Sirius ins Bett zu kriechen und an seinem warmen Körper wieder einzuschlafen. Zu seinem eigenen Entsetzen ertappte er sich dabei wie er ernsthafte Anstalten machte, sein Bett zu verlassen. Irgendwie war sein Körper seinem Denken heute voraus. Na ja eigentlich war das in Sirius Nähe immer so…
Remus seufzte ergeben und ließ sich zurück in die Kissen sinken. Jetzt konnte er ganz bestimmt nicht mehr schlafen, nicht mit dem Ständer.
Nicht einmal fünfeinhalb Stunden später wurde die Zimmertür rücksichtslos aufgerissen und schwang mit einem lauten Knall gegen das Fußende von Peters Bett. James trat sichtlich gut gelaunt ein, trat an Sirius Bett und schüttelte seine nassen Haare aus. Einen Moment tat sich unter dem Deckenhügel nichts, doch plötzlich schnellte Sirius Arm mit einem Kissen bewaffnet darunter hervor und traf James so hart im Nacken, dass dieser verblüfft Luft holte. Nach einigen Sekunden folgte dem Arm auch ein Gesicht, das mit abschätzendem Grinsen sein Werk betrachtete.
„Schon wieder zurück?" fragte Sirius und versuchte ein Gähnen unterdrücken. „Hmm" machte James, setzte ein beleidigtes Gesicht auf und versuchte Lilys Stimme nach zu ahmen. „Aber James das geht doch nicht, du musst langsam zurück, James bitte, wenn dich jemand hier sieht…" Er verdrehte genervt die Augen. „Tja" Sirius gähnte in sein Kopfkissen und wollte sich wieder umdrehen, doch James zog ihm kurzerhand die Bettdecke weg. Unglücklicher Weise hatte Sirius aber auf der halben Decke gelegen, so dass er durch den Ruck herumrollte und mit dem Oberkörper unsanft auf dem Parkettboden landete; seine Beine folgten. Etwas erstaunt sah er zwischen einigen wirren Haarsträhnen zu James auf, der von der Tatsache irritiert schien, dass Sirius sich genau in der richtigen Position befand um ihm die Füße zu küssen.
In diesem Augenblick streckte Remus, von dem Krach geweckt, sein verschlafenes Gesicht zwischen den Vorhängen durch und erstarrte. Seine Augen weiteten sich merklich, als er Sirius erkannte er und sah ungläubig von ihm zu James. „Was?" stammelte er. Remus Hände verkrampften sich im Vorhangstoff und rutschten langsam von der Matratze ab. Mit einem hässlichen Ratsch gab der dunkelrote Stoff nach. Die Unterarme des Jungen schrammten über die Holzkante des Bettes, aber sein Blick war noch immer starr auf die beiden anderen gerichtet. Sirius sah erschrocken zu Remus hinüber, der ähnlich wie er selbst auf dem Boden lag. Es war unmöglich für Sirius den Ausdruck in seinen Augen auf diese Entfernung zu deuten. „Re… Remus!" brachte er schließlich hervor und ärgerte sich sofort über den schuldbewussten Unterton. Ohne etwas zu erwidern rappelte sich Remus auf, zwang sich seine Augen von Sirius abzuwenden und rannte aus dem Zimmer.
Eiskaltes Wasser strömte durch seine Finger und die Unterarme hinab. Remus zuckte zusammen. Die gesamte Unterseite seiner Arme war von der Bettkante abgeschürft und brannte als das Wasser darüber floss. Er biss sich auf die Unterlippe und hielt die Arme weiter unter den Wasserstrahl.
//Sirius// er schluckte //verdammt, warum tat er das, Moment, Sirius hatte nichts getan, oder? Und wonach sah das aus, nur weil es Sirius war, heißt das noch nicht, dass…//Remus schüttelte schnell den Kopf, betrachtete sein Spiegelbild und strich sich eine leicht gelockte Strähne hinter das rechte Ohr.
//Natürlich, Sirius hat genau drei Hobbys: Musik, Motorräder und Sex. Da man in Hogwarts weder Motorradfahren noch Musikhören kann, bleibt Sirius schließlich nur letzteres, was zwar auch indirekt verboten ist, aber darum kümmert sich eigentlich niemand und Sirius „vor allen anderen" (erst recht) nicht.//
Da Remus nicht vorhatte den ganzen Morgen auf der Herrentoilette im Gang zwischen dem Verwandlungslehre-Zimmer und den Klassenraum für Zauberkunst zu verbringen, beschloss er sich noch einmal die Teile des Schlosses vor der ersten Stunde anzusehen, die für seine Verhältnisse noch nicht erforscht waren. In den Speisesaal wollte er nicht, erstens hatte er keinen Hunger und zweitens wollte er weder James noch Sirius über den Weg laufen. //Was hab ich mir da nur gedacht?! Verdammt ich glaub doch nicht ernsthaft, dass Sirius auch noch versucht James rumzukriegen!!!// Nein, aber er hatte es geglaubt.
Remus lief eine Reihe von Fluren und Gängen entlang, bis er zu einer Abzweigung kam, von der ein Weg in die Nähe des Hufflepuff-Gemeinschaftsraumes führte und der andere über enge verschlungene Gänge und Treppen in die Kerker. Einen Moment war Remus, als käme ein eisiger Luftzug von unten herauf. Die Kerker. Außer in den Zaubertrankstunden und einigen mehr oder weniger amüsanten nächtlich Ausflügen war er nie dort unten gewesen.
Ohne noch einmal darüber nachzudenken stieg er die erste Treppe hinab. Remus' Schritte hallten von den Wänden des schmalen Ganges wider. Ein schepperndes Geräusch zu seiner rechten, rief ihm wieder in Erinnerung, dass er sich noch immer in feindlichem Gebiet befand; ein unterdrücktes Fluchen folgte. Remus glaubte die Stimme zu kennen. Er lauschte. Nichts. Mit klopfendem Herzen betrat Remus den feuchtkalten Flur. Der Zaubertrank-Klassenraum befand sich eine Treppe weiter unten, hier war er noch nie gewesen. Langsam tastete Remus sich an der Wand entlang. Der Gang war nur spärlich mit ewig brennenden Pechfackeln beleuchtet und das flackernde Licht ließ seltsame Schatten auf dem Boden tanzen.
Plötzlich gab die Wand unter dem Druck seiner Hand nach. Remus stolperte in die Richtung, wo eben noch Wand gewesen war und landete in einem hell erleuchteten Raum. Hastige Schritte näherten sich. Er wurde grob am Arm gepackt und dann blickte er in ein Paar schwarze Augen, die unmittelbar zurückstarrten. „Lupin!" stellte eine Stimme fast erschrocken fest. Wieder hatte Remus das Gefühl sie zu kennen. Er nickte benommen. „Was bei Merlin hast du hier zu suchen?" Kaum war der drohende, beherrschte Ton in die Stimme zurückgekehrt, wusste Remus wem sie gehörte. „Snape?" fragte er ungläubig und rieb sich den Ellenbogen, auf dem er gelandet war. Dann sah er sich neugierig um. Severus war hinter einen schmalen Schreibtisch getreten und musterte ihn.
Erst nachdem Remus die Regale an der Wand, die verschiedenen Kessel und Abmessungsgeräte, Zutaten, den Kamin und eine ungeheure Sammlung alter Bücher genauer betrachtet hatte, wurde ihm klar wo er sich befand. „Ist das, äh…. Ich meine, ist das dein Labor?" Remus warf einen vorsichtigen Blick in Severus' Richtung. Dieser verzog seine Lippen zu einem geheimnisvollen Lächeln. „So in etwa, ja. Aber was hast du hier verloren?" Severus zog eine Augenbraue hoch „Suchst du vielleicht Nachhilfe in Zaubertränke? Die Gryffindors haben halt einfach kein Händchen für diese spezielle Art der Magie." Fügte er mit überlegenem Lächeln hinzu. „Tja, äh… nein." Remus fiel einfach nichts Intelligenteres ein und er spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Severus seufzte gelangweilt und schritt zu einem kleinen Kessel, der gut 50 cm über dem Feuer hing.
„Und was…" Remus brach ab, ging zum Schreibtisch hinüber und setzte sich auf die dunkle Tischplatte. Neben ihm stand eine Messingschale mit Schlangenhäuten. Plötzlich glaubte Remus zu wissen, was Snape da eben heruntergefallen war, doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, stand Severus vor ihm und zischte „Runter." Remus war so erschrocken, dass er überhaupt nicht wusste, was der schwarzhaarige Junge meinte. „Runter. Von. Diesem. Tisch." Das war klarer. Sofort rutschte Remus vom Schreibtisch, was allerdings zur Folge hatte, dass nur wenige Zentimeter eisige Kerkerluft sein Gesicht von dem des anderen trennten. //Snapes Augen… genauso schwarz wie die von Sirius und doch irgendwie… anders.// Remus wurde schwindlig, seine Beine schienen nachzugeben, er griff hinter sich auf die Tischplatte, stieß gegen die Messingschale und hielt die Luft an. Scheppernd rollte das Metall über den Steinboden. Severus wand kurz seinen Blick von ihm ab. Diesen Moment nutzte Remus und flüchtete zur Tür, die von dieser Seite der Wand aus gesehen, völlig normal wirkte.
Dann drehte er sich noch einmal um und sagte. „Kannst du mir in Zaubertränke vielleicht doch helfen?" Er warf dem schwarzhaarigen Jungen einen vorsichtigen Blick zu. Doch Severus war über die Frage so verblüfft, dass sich die Andeutung eines ehrlichen Lächelns auf sein Gesicht schlich. „Warum nicht…" erwiderte er, bemühte sich aber seine Stimme gleichgültig klingen zulassen und fügte schnell hinterher: „Heute Abend?" Remus sah etwas irritiert aus und sofort bereute Severus seine Worte, doch dann lächelte der schlanke Junge unsicher. „Warum nicht…" wiederholte er Severus' Worte.
Die Große Halle war nur spärlich gefüllt, die wenigen frühstückenden Schüler saßen in kleinen Gruppen an den langen Tischen und waren entweder noch halb am Schlafen oder machten vor dem Unterricht noch nicht erledigte Aufgaben. James und Peter traten ein und gingen zum Gryffindortisch; Sirius trottete sichtlich schlecht gelaunt hinterher und die Tatsache, dass er Remus nirgendwo entdecken konnte, besserte seine Laune nicht gerade.
Mit wütendem Blick musterte er die Slytherins, auf der Suche nach jemandem, der so aussah, als würde er gerne einen kleinen Streit beginnen. Er musste sich einfach irgendwie abreagieren. Plötzlich bemerkte Sirius einen eisigen Blick aus der gegenüberliegenden Ecke des Saales.
Lucius, Lucius Malfoy. Sirius starrte grimmig zurück und ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. //Dieser eingebildete Flachwichser.// „He!" James rüttelte seinen Freund unsanft an der Schulter, dann folgte sein Blick dem von Sirius. „Soso." grinste James. Den Rest des Frühstücks, das für Sirius aus einer Tasse schwarzem Kaffee bestand (obwohl er eigentlich keinen Kaffee trank, er hatte einfach die Kanne genommen, die am nächsten stand), sagte James nichts mehr.
Auf dem Weg hinter das Schloss zu den Gewächshäusern erklärte James plötzlich: „Du kriegst Malfoy nicht rum." Sirius blieb stehen und schnappte nach Luft. „Was bitte?" zischte er. „Wollen wir wetten?" Ein hinterhältiges Lächeln zog sich über Sirius' Gesicht. „Wenn du verlieren kannst..."
Die Wette und einige unvorhergesehene Ereignisse
Einige dieser Szenen tauchten ohne Sinn oder Zusammenhang in Remus Traum auf, den er nach dem Abend im Gemeinschaftsraum hatte. Er erwachte schweißgebadet und war immer noch etwas erregt. Die Vorhänge seines Himmelbettes waren fest zugezogen und er hatte die Enden vorsichtshalber noch unter der Matratze festgesteckt. Er wusste zwar, dass der Stoff nur unzureichenden Schutz bot, aber das Mondlicht und wenn möglich auch das Schnarchen der anderen auszusperren, verschaffte ihm eine gewisse Beruhigung.
Tatsächlich hasste er Schlafsäale. Wenn überhaupt wollte er sich sein Schlafzimmer nur mit einer Person teilen müssen, und vor allem noch mit einer ganz bestimmten. Remus lächelte in seine Kissen. Mit einer Hand zog er den Vorhang ein Stück zur Seite und lugte hinaus. Der Mond warf einen schmalen Streifen weißes Licht auf den Boden und obwohl es ziemlich dunkel war konnte Remus ohne Mühe Sirius' Gestalt ausmachen. Natürlich, dachte Remus mit bitterem Lächeln, die Vorhänge sperrangelweit offen, wie denn auch sonst.
Plötzlich kam Remus der durchaus verlockende Gedanke einfach zu Sirius ins Bett zu kriechen und an seinem warmen Körper wieder einzuschlafen. Zu seinem eigenen Entsetzen ertappte er sich dabei wie er ernsthafte Anstalten machte, sein Bett zu verlassen. Irgendwie war sein Körper seinem Denken heute voraus. Na ja eigentlich war das in Sirius Nähe immer so…
Remus seufzte ergeben und ließ sich zurück in die Kissen sinken. Jetzt konnte er ganz bestimmt nicht mehr schlafen, nicht mit dem Ständer.
Nicht einmal fünfeinhalb Stunden später wurde die Zimmertür rücksichtslos aufgerissen und schwang mit einem lauten Knall gegen das Fußende von Peters Bett. James trat sichtlich gut gelaunt ein, trat an Sirius Bett und schüttelte seine nassen Haare aus. Einen Moment tat sich unter dem Deckenhügel nichts, doch plötzlich schnellte Sirius Arm mit einem Kissen bewaffnet darunter hervor und traf James so hart im Nacken, dass dieser verblüfft Luft holte. Nach einigen Sekunden folgte dem Arm auch ein Gesicht, das mit abschätzendem Grinsen sein Werk betrachtete.
„Schon wieder zurück?" fragte Sirius und versuchte ein Gähnen unterdrücken. „Hmm" machte James, setzte ein beleidigtes Gesicht auf und versuchte Lilys Stimme nach zu ahmen. „Aber James das geht doch nicht, du musst langsam zurück, James bitte, wenn dich jemand hier sieht…" Er verdrehte genervt die Augen. „Tja" Sirius gähnte in sein Kopfkissen und wollte sich wieder umdrehen, doch James zog ihm kurzerhand die Bettdecke weg. Unglücklicher Weise hatte Sirius aber auf der halben Decke gelegen, so dass er durch den Ruck herumrollte und mit dem Oberkörper unsanft auf dem Parkettboden landete; seine Beine folgten. Etwas erstaunt sah er zwischen einigen wirren Haarsträhnen zu James auf, der von der Tatsache irritiert schien, dass Sirius sich genau in der richtigen Position befand um ihm die Füße zu küssen.
In diesem Augenblick streckte Remus, von dem Krach geweckt, sein verschlafenes Gesicht zwischen den Vorhängen durch und erstarrte. Seine Augen weiteten sich merklich, als er Sirius erkannte er und sah ungläubig von ihm zu James. „Was?" stammelte er. Remus Hände verkrampften sich im Vorhangstoff und rutschten langsam von der Matratze ab. Mit einem hässlichen Ratsch gab der dunkelrote Stoff nach. Die Unterarme des Jungen schrammten über die Holzkante des Bettes, aber sein Blick war noch immer starr auf die beiden anderen gerichtet. Sirius sah erschrocken zu Remus hinüber, der ähnlich wie er selbst auf dem Boden lag. Es war unmöglich für Sirius den Ausdruck in seinen Augen auf diese Entfernung zu deuten. „Re… Remus!" brachte er schließlich hervor und ärgerte sich sofort über den schuldbewussten Unterton. Ohne etwas zu erwidern rappelte sich Remus auf, zwang sich seine Augen von Sirius abzuwenden und rannte aus dem Zimmer.
Eiskaltes Wasser strömte durch seine Finger und die Unterarme hinab. Remus zuckte zusammen. Die gesamte Unterseite seiner Arme war von der Bettkante abgeschürft und brannte als das Wasser darüber floss. Er biss sich auf die Unterlippe und hielt die Arme weiter unter den Wasserstrahl.
//Sirius// er schluckte //verdammt, warum tat er das, Moment, Sirius hatte nichts getan, oder? Und wonach sah das aus, nur weil es Sirius war, heißt das noch nicht, dass…//Remus schüttelte schnell den Kopf, betrachtete sein Spiegelbild und strich sich eine leicht gelockte Strähne hinter das rechte Ohr.
//Natürlich, Sirius hat genau drei Hobbys: Musik, Motorräder und Sex. Da man in Hogwarts weder Motorradfahren noch Musikhören kann, bleibt Sirius schließlich nur letzteres, was zwar auch indirekt verboten ist, aber darum kümmert sich eigentlich niemand und Sirius „vor allen anderen" (erst recht) nicht.//
Da Remus nicht vorhatte den ganzen Morgen auf der Herrentoilette im Gang zwischen dem Verwandlungslehre-Zimmer und den Klassenraum für Zauberkunst zu verbringen, beschloss er sich noch einmal die Teile des Schlosses vor der ersten Stunde anzusehen, die für seine Verhältnisse noch nicht erforscht waren. In den Speisesaal wollte er nicht, erstens hatte er keinen Hunger und zweitens wollte er weder James noch Sirius über den Weg laufen. //Was hab ich mir da nur gedacht?! Verdammt ich glaub doch nicht ernsthaft, dass Sirius auch noch versucht James rumzukriegen!!!// Nein, aber er hatte es geglaubt.
Remus lief eine Reihe von Fluren und Gängen entlang, bis er zu einer Abzweigung kam, von der ein Weg in die Nähe des Hufflepuff-Gemeinschaftsraumes führte und der andere über enge verschlungene Gänge und Treppen in die Kerker. Einen Moment war Remus, als käme ein eisiger Luftzug von unten herauf. Die Kerker. Außer in den Zaubertrankstunden und einigen mehr oder weniger amüsanten nächtlich Ausflügen war er nie dort unten gewesen.
Ohne noch einmal darüber nachzudenken stieg er die erste Treppe hinab. Remus' Schritte hallten von den Wänden des schmalen Ganges wider. Ein schepperndes Geräusch zu seiner rechten, rief ihm wieder in Erinnerung, dass er sich noch immer in feindlichem Gebiet befand; ein unterdrücktes Fluchen folgte. Remus glaubte die Stimme zu kennen. Er lauschte. Nichts. Mit klopfendem Herzen betrat Remus den feuchtkalten Flur. Der Zaubertrank-Klassenraum befand sich eine Treppe weiter unten, hier war er noch nie gewesen. Langsam tastete Remus sich an der Wand entlang. Der Gang war nur spärlich mit ewig brennenden Pechfackeln beleuchtet und das flackernde Licht ließ seltsame Schatten auf dem Boden tanzen.
Plötzlich gab die Wand unter dem Druck seiner Hand nach. Remus stolperte in die Richtung, wo eben noch Wand gewesen war und landete in einem hell erleuchteten Raum. Hastige Schritte näherten sich. Er wurde grob am Arm gepackt und dann blickte er in ein Paar schwarze Augen, die unmittelbar zurückstarrten. „Lupin!" stellte eine Stimme fast erschrocken fest. Wieder hatte Remus das Gefühl sie zu kennen. Er nickte benommen. „Was bei Merlin hast du hier zu suchen?" Kaum war der drohende, beherrschte Ton in die Stimme zurückgekehrt, wusste Remus wem sie gehörte. „Snape?" fragte er ungläubig und rieb sich den Ellenbogen, auf dem er gelandet war. Dann sah er sich neugierig um. Severus war hinter einen schmalen Schreibtisch getreten und musterte ihn.
Erst nachdem Remus die Regale an der Wand, die verschiedenen Kessel und Abmessungsgeräte, Zutaten, den Kamin und eine ungeheure Sammlung alter Bücher genauer betrachtet hatte, wurde ihm klar wo er sich befand. „Ist das, äh…. Ich meine, ist das dein Labor?" Remus warf einen vorsichtigen Blick in Severus' Richtung. Dieser verzog seine Lippen zu einem geheimnisvollen Lächeln. „So in etwa, ja. Aber was hast du hier verloren?" Severus zog eine Augenbraue hoch „Suchst du vielleicht Nachhilfe in Zaubertränke? Die Gryffindors haben halt einfach kein Händchen für diese spezielle Art der Magie." Fügte er mit überlegenem Lächeln hinzu. „Tja, äh… nein." Remus fiel einfach nichts Intelligenteres ein und er spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Severus seufzte gelangweilt und schritt zu einem kleinen Kessel, der gut 50 cm über dem Feuer hing.
„Und was…" Remus brach ab, ging zum Schreibtisch hinüber und setzte sich auf die dunkle Tischplatte. Neben ihm stand eine Messingschale mit Schlangenhäuten. Plötzlich glaubte Remus zu wissen, was Snape da eben heruntergefallen war, doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, stand Severus vor ihm und zischte „Runter." Remus war so erschrocken, dass er überhaupt nicht wusste, was der schwarzhaarige Junge meinte. „Runter. Von. Diesem. Tisch." Das war klarer. Sofort rutschte Remus vom Schreibtisch, was allerdings zur Folge hatte, dass nur wenige Zentimeter eisige Kerkerluft sein Gesicht von dem des anderen trennten. //Snapes Augen… genauso schwarz wie die von Sirius und doch irgendwie… anders.// Remus wurde schwindlig, seine Beine schienen nachzugeben, er griff hinter sich auf die Tischplatte, stieß gegen die Messingschale und hielt die Luft an. Scheppernd rollte das Metall über den Steinboden. Severus wand kurz seinen Blick von ihm ab. Diesen Moment nutzte Remus und flüchtete zur Tür, die von dieser Seite der Wand aus gesehen, völlig normal wirkte.
Dann drehte er sich noch einmal um und sagte. „Kannst du mir in Zaubertränke vielleicht doch helfen?" Er warf dem schwarzhaarigen Jungen einen vorsichtigen Blick zu. Doch Severus war über die Frage so verblüfft, dass sich die Andeutung eines ehrlichen Lächelns auf sein Gesicht schlich. „Warum nicht…" erwiderte er, bemühte sich aber seine Stimme gleichgültig klingen zulassen und fügte schnell hinterher: „Heute Abend?" Remus sah etwas irritiert aus und sofort bereute Severus seine Worte, doch dann lächelte der schlanke Junge unsicher. „Warum nicht…" wiederholte er Severus' Worte.
Die Große Halle war nur spärlich gefüllt, die wenigen frühstückenden Schüler saßen in kleinen Gruppen an den langen Tischen und waren entweder noch halb am Schlafen oder machten vor dem Unterricht noch nicht erledigte Aufgaben. James und Peter traten ein und gingen zum Gryffindortisch; Sirius trottete sichtlich schlecht gelaunt hinterher und die Tatsache, dass er Remus nirgendwo entdecken konnte, besserte seine Laune nicht gerade.
Mit wütendem Blick musterte er die Slytherins, auf der Suche nach jemandem, der so aussah, als würde er gerne einen kleinen Streit beginnen. Er musste sich einfach irgendwie abreagieren. Plötzlich bemerkte Sirius einen eisigen Blick aus der gegenüberliegenden Ecke des Saales.
Lucius, Lucius Malfoy. Sirius starrte grimmig zurück und ballte unbewusst die Hände zu Fäusten. //Dieser eingebildete Flachwichser.// „He!" James rüttelte seinen Freund unsanft an der Schulter, dann folgte sein Blick dem von Sirius. „Soso." grinste James. Den Rest des Frühstücks, das für Sirius aus einer Tasse schwarzem Kaffee bestand (obwohl er eigentlich keinen Kaffee trank, er hatte einfach die Kanne genommen, die am nächsten stand), sagte James nichts mehr.
Auf dem Weg hinter das Schloss zu den Gewächshäusern erklärte James plötzlich: „Du kriegst Malfoy nicht rum." Sirius blieb stehen und schnappte nach Luft. „Was bitte?" zischte er. „Wollen wir wetten?" Ein hinterhältiges Lächeln zog sich über Sirius' Gesicht. „Wenn du verlieren kannst..."
