So, da bin ich wieder, ich weiß, das hat ne ganze Weile gedauert, aber ich hoffe den Rest kann ich mir schneller von der Seele schreiben…
Liebe Grüße an die netten Leute die mir reviewt haben (desswegen schreib ich ja auch weiter *smile*)
Das wären tädedetä *fanfare nacham*: Lorelei Lee, Cygna, Lilith L. Lethe und Evil Twin Danke danke danke
Viel Spaß dann…
Ein Streit, ein Kuss und einsame Gedanken
Die Doppelstunde Kräuterkunde verlief nahezu ereignislos. Sirius machte der
kleinen, etwas pummeligen Molly ein Kompliment und beobachtete Remus, der mit
Peter an einem jungen Ephelielplänzchen herumzupfte. Der einzige Lichtblick
in der gesamten Stunde war Weasleys Versuch Mrs Harriesons Feuerblumenbusch
etwas Wasser zu geben, der damit endete, dass besagtes Gewächs sich selbst in
Brand steckte und Mrs Harrison sich gezwungen sah, das Gewächshaus zu
evakuieren. Kurz: Sie hatten gut 50 Minuten frei. Remus murmelte etwas, das nach
„Aufsatz in der Bibliothek vergessen" klang und lief hastig die Stufen zum
Gemeinschaftsraum (nein, nicht zur Bibliothek) hinauf. James war nirgendwo zu
entdecken und mehr als 10 Minuten nur mit Peter zu verbringen erschien Sirius als unerträglich. Allerdings machte sich mittlerweile sein Magen aufgrund des
ausgefallen Frühstücks bemerkbar. Er entschloss sich, in die Küche zu gehen und nach ein oder zwei Brötchen, Waffeln und Pudding, oh ja ... Pudding zu fragen.
Sirius war nur noch zwei Abzweigungen und einen halben Gang von der Küche
entfernt, als aufgeregte Stimmen aus dem linken Flur seine Aufmerksamkeit
erregten. Anscheinend bemühten sich zwei oder mehrere Personen eine hitzige
Diskussion so leise wie möglich zu halten. Sirius blieb stehen, hielt den Atem an und lauschte. Doch die einzelnen Wortfetzen, die er aufschnappte ergaben
einfach keinen Sinn. „Was glaub…" „Tradition… wie weit" „Sie verstehen…" „Sehen sie es endlich ein."
Diese Worte waren deutlich und ohne die geringste Zurückhaltung gesprochen.
„Oder" fügte dieselbe Person hinzu, Sirius hörte eine Tür unter Quietschen
aufschwingen. „sie werden es bereuen." Dann wurde die Tür wieder unsanft
zugeschlagen und harte Schritte kamen den Gang hinunter, auf Sirius zu. Stiefel. Sirius erstarrte. Die Stimme, diese verdammte Stimme, das war doch… Er warf einen flüchtigen Blick um die Ecke und starrte genau in Malfoys Gesicht. Dieser kam kaum einen halben Meter vor ihm zu stehen und sah den schwarzhaarigen Jungen beinahe überrascht an. „Glauben sie nicht sie könnten mir drohen, Mr. Malfoy." Schrie der stellvertretende Schulleiter, der hinter Lucius aus seinem Büro gekommen war mit zitternder Stimme. Doch der gebieterische Ton litt unter einem Anflug von Hysterie. Lucius drehte sich ruckartig zu dem kleinen, etwas plump wirkenden Zauberer um und eine Strähne des für die Malfoys typischen weißblonden Haares streifte Sirius Wange als dieser in den Gang trat um Professor Filch zu sehen. Anstatt etwas zu erwidern, stieß Lucius ein scheinbar amüsiertes Lachen aus, das Sirius das Blut in den Adern gefrieren ließ. Gleichzeitig ging von Lucius' Körper ein betäubender, sanfter Duft aus, den Sirius zwar kannte, aber nicht zuordnen konnte. Die hellblonden Haare schienen vor
Elektrizität zu knistern. Ohne recht zu wissen, was er tat, machte Sirius einen Schritt auf den schlanken Jungen zu, so dass sein Gesicht fast den Schleier von Haaren berührte, der sich frei über dessen Schultern und Rücken ergoss. //Seit wann trägt Malfoy seine Haare offen?// Schoss es Sirius durch den Kopf. Genau in diesem Augenblick, als Sirius seine Hand hob um das faszinierende Schauspiel zu berühren, drehte sich Lucius wieder um, eindeutig entschlossen den Professor und sämtliche Drohungen einfach stehen zu lassen. Stattdessen fand er sich unmittelbar vor Sirius wieder, der vor Schreck die Luft anhielt.
Lucius erstarrte. Dies war der erste Augenblick, an den er sich erinnern
konnte, in dem er absolut sprachlos war. Er musste ein wenig den Kopf heben um
Black in die Augen sehen zu können und das war ihm mehr als unangenehm. Erst
nach ein paar Augenblicken bemerkte er die kräftige Hand, die sich um seinen
Oberarm geschlossen hatte. Ein wütendes Funkeln trat in seine Augen, doch anstatt zurückzuweichen verstärkte Sirius seinen Griff noch. Empört über diese
ungewohnte Behandlung stieß Lucius ein leises Keuchen aus. Die schwarzen Augen
glitten ruhelos über seine verspannten Gesichtszüge, versuchten beinahe verzweifelt irgendwo zu verweilen und fanden nirgendwo Halt.
Mit diesem hilflosen Ausdruck gefiel ihm Black beinahe wieder.
Hilflosigkeit. Er hatte Black in der Hand, in diesem Moment hatte er ihn völlig in der Hand.
Fast unbemerkt strich eine feingliedrige Hand über Sirius' unordentlich
zugeknöpfte Robe //So gehen Gryffindors mit ihren Sachen um.// in dessen Nacken und zog sein Gesicht nach unten. Kühle Lippen legten sich auf die von Sirius und noch bevor Lucius' Zunge folgen konnte, hatte Sirius seinen Mund geöffnet und ließ die seine über die Lippen des anderen in dessen Mund gleiten. Sofort wich Lucius zurück und drückte Sirius' Oberkörper mit den Handflächen von sich, schob aber ein Bein zwischen die Knie des schwarzhaarigen Jungen und lächelte überlegen. Der stellvertretende Schulleiter, Professor Filch, verließ mit eiligen Schritten den Korridor, ohne den beiden Jungen mehr Aufmerksamkeit als nötig zu widmen.
Lucius sah dem kleinen Mann mit hochgezogener Augenbraue nach. Diesen Moment
der Unaufmerksamkeit nutzte Sirius um Malfoy wieder zu sich zu ziehen. Dieser
gab nach.
Der Oberschenkel des schlanken Jungen fuhr durch die rasche Bewegung über
Sirius'Schritt. Überrascht stieß Sirius Luft aus. Lucius schien über seinen
Erfolg amüsiert und strich mit seinen Fingerspitzen, für Sirius viel zu langsam,
die Knopfleiste von Sirius' Robe hinunter und senkte beinahe schuldbewusst
den Blick, als er über die Stelle fuhr, an der sein Oberschenkel noch immer
gegen Sirius gepresst war. Er war hart.
Lucius lehnte seine Wange an das Ohr des anderen und atmete ruhig, lächelte
und zog sein rechtes Bein etwas zurück, während seine Hand geschickt die
Innenseite von Sirius' Oberschenkel hinaufstrich.
//Fick mich, bitte, jetzt.// Sirius musste sich auf die Lippen beißen, diesen
Gedanken nicht laut auszusprechen, doch als die schlanke Hand zurück und
über seine Erektion strich, verließ ein unterdrücktes Stöhnen Sirius' Mund, ein
Laut, der Malfoy eindeutig sagen musste, dass er ihm gehörte, in diesem Moment
zumindest, wenn er das nicht schon gewusst hatte.
Sanft strichen Lucius' Nase und Mund an seinem Hals vorbei und sein heißer
Atem floh über Sirius' Haut. Verzweifelt versuchte Sirius die Zunge aufzuhalten, doch aus seiner Kehle kam nur ein heiseres Krächzen. Und eigentlich wollte er auch gar nicht, dass Lucius aufhörte, aber unter der rastlosen Bewegung glaubte er den Verstand zu verlieren, oder noch schlimmer, die Kontrolle.
//Lucius, ich habe ihn Lucius genannt.//Sirius biss sich vor Schreck bei
dieser Erkenntnis auf die Zunge. Verdammt er wollte Lucius, nein Malfoy,
verbesserte er ich in Gedanken, doch flachlegen, aber nicht selbst das Opfer werden, das passte doch nicht zu ihm, zu seinem Ruf.
Plötzlich packte Sirius die schlanken Arme, riss Lucius herum und rückte ihn
gegen die Wand. Überrascht schnappte der blonde Junge nach Luft und sucht
Sirius Blick. Die dunklen Augen befanden sich immer noch unmittelbar vor ihm
und Lucius entdeckte zu seiner Befriedigung den verwirrten Ausdruck in ihnen.
Sirius presste ihn so fest gegen den rauen Stein, dass seine Schultern bereits
jetzt schmerzten, doch Lucius verzog keine Miene, hob den Kopf und sah
Sirius herausfordernd an. Sirius leckte sich kurz über die Lippen, schmeckte das Blut auf ihnen und zog seine Hände ruckartig zurück, als habe er sich
verbrannt.
Lucius rutschte ein Stück an der Wand hinab, beobachtete den schwarzhaarigen
Jungen, der sich gerade umdrehen wollte und fragte in fast beiläufigem Ton
„Heute?" Sirius zögerte einen Moment und blieb mit dem Rücken zu Lucius
gewandt stehen. „Kerker. Der Gang links hinter Merlin." Fügte Lucius mit
gesenkter Stimme hinzu. //Merlin?// Sirius glaubte sich verhört zu haben, aber das spielte ja eigentlich keine Rolle, er würde sowieso nicht hingehen. Wenn
schon, schlug ER ein Treffen vor. //und Malfoy wird natürlich nicht kommen,
sondern in seinem Scheiß-Keller sitzen und sich einen ablachen, also hat sich das erledigt.//
Ohne Antwort verließ Sirius den Korridor und zwang sich keinen Blick zurück
zu werfen. Lucius wollte sich wieder aufrichten, doch kaum spannte er seinen
Rücken an, zog sich ein pochender Schmerz von der Stelle, wo er gegen die
Wand geprallt war, durch seinen ganzen Körper. Er hielt die Luft an, um zu
verhindern, dass ein Stöhnen über seine Lippen kam und ließ sich an der Wand herab auf den Boden gleiten. „Black!" stieß er kraftlos hervor, doch Sirius war bereits den nächsten Gang hinuntergelaufen, die Schritte verhallten in dem
hohen Gemäuer. Er, Lucius Malfoy, hatte die Kontrolle verloren, er hatte sein
Opfer, seinen Feind falsch eingeschätzt. Der größte Fehler, der einem Malfoy
unterlaufen konnte:
Selbstüberschätzung.
Mit vor Wut zitternden Fingern strich er sich einige lose Strähnen aus dem
Gesicht. Das würde ihm nicht noch einmal passieren. Black würde ihm gehören.

Die Sonne schien (für Remus viel zu freundlich) durch das halboffene
Turmfenster. Einen Moment war Remus versucht aufzustehen und das Sonnenlicht
auszusperren. Er saß mit angezogenen Knien vor einem Sessel im Gemeinschaftsraum und starrte in den leeren Kamin, der vor ein paar Minuten noch gereinigt worden war. Es roch nach kalter Asche und Rauch. Ein ekelerregender Geruch.
Vorsichtig schob Remus die Ärmel seiner Robe nach oben und betrachtete die
Abschürfungen an seinen Unterarmen.
Einige der knapp vier Wochen alten Narben waren wieder aufgerissen. Doch
zwischen diesen waren noch andere, die frischer waren und das waren die
Verletzungen, die immer noch brannten. Den Schmerz der Wunden, die er sich als Bestie selbst zufügte, hatte er zu ertragen gelernt, hatte es lernen müssen, aber die Schmerzen, die er sich bewusst zufügte, um abzulenken, um sich selbst zum Täter, nicht zum ewigen Opfer zu machen, waren zu viel.
Remus glaubte unter dem zu zerbrechen, was er sich selbst zuzuschreiben
hatte. //Solange er keine Schuld hat, wenn ich ihn liebe, kann er auch nichts
dafür, wieso sollte er ausgerechnet auch mich Rücksicht nehmen? Verdammt…//
Remus spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen und wischte sich, wütend
über sich selbst, mit dem Handrücken über die Augen. Was wenn Sirius ihn so
sah? Sirius weinte nicht, er nahm das alles nicht so ernst, er nahm ÜBERHAUPT
NICHTS ernst! Vor allem nicht das, was in den Ferien geschehen war.
Mit einem verzweifelten Aufschrei schlug Remus auf den dicken Teppich und
wünschte sich gleichzeitig es wäre nackter Stein, damit er den Schmerz spürte,
der ihn wieder zur Vernunft bringen würde. //Ich weine nicht! Scheiße! Ich
werde nicht wegen etwas weinen, an das er keinen einzigen Gedanken mehr
verschwendet hat, etwas, das so verdammt falsch gelaufen ist.//
Remus stand auf. Er atmete schwer, die milde Luft schien kaum in seinen
Körper zu dringen. Besser wäre es im Winter gewesen, wenn die eisige Luft so in den Lungen brannte, dass man keinen klaren Gedanken fassen konnte.
//Er bedeutet mir einen Scheißdreck! Genau wie alle anderen!// Remus
erstarrte.

Sirius trat beinahe geräuschlos durch das Porträtloch. Er bemerkte das
offene Fenster am anderen Ende des Gemeinschaftsraums und schüttelte noch halb in Gedanken den Kopf. Plötzlich fiel sein Blick auf die zusammengekauerte
Gestalt, die halb an den schweren dunkelroten Samtsessel gelehnt auf dem Boden saß.
Sirius blieb stehen. //Remus, natürlich nicht in der Bibliothek…// Er verzog
seinen Mund zu einem spöttischen Lächeln. Erschrocken über seine eigene
Reaktion, biss er sich auf die Unterlippe. Genau in diesem Augenblick stieß der Junge auf dem Boden einen Wutschrei aus.
Sirius hielt die Luft an. //Remus?// Plötzlich stand sein Freund vor ihm und
sah ihn, scheinbar erschrocken, mit geröteten Augen an. Sirius Black konnte
diesem Blick nicht standhalten. Verwirrt, vorwurfsvoll, verletzt und
anklagend. //Was?// Sirius' Augen weiteten sich. Instinktiv zog Remus, der den Blick bemerkt hatte, die Ärmel über die Unterarme und Hände, verschränkte die Arme vor der Brust und ging betont langsam an Sirius vorbei aus dem Raum.
Ein sanfter Wind ließ die Vorhänge vor dem offenen Fenster hin und her
schaukeln, ein leises Rascheln war das einzige Anzeichen dafür, dass die Hauselfe immer noch mit der Reinigung des Raums beschäftigt war.
//Was… was soll denn das?// Hilflos sah sich Sirius im Raum um, doch er war
alleine. „Remus?" flüsterte er fast und kam sich gleichzeitig ziemlich albern
vor.