Ai Shiteru Koi

6. Kapitel

New start?

Ganze 5 Tage haben wir nicht mehr drüber geredet.

Yamato und ich hatten uns öfters getroffen ob nun zufällig oder gewollt, aber wir hatten nicht das Thema angesprochen was uns wohl beiden immer wieder Schlaflose Nächte und tiefe Gedankengänge bereitete!

Es war zwar störend dadurch nicht schlafen zu können, oder so, aber trotzdem doch ganz angenehm. Vor allem, weil ich mich so Yamato gegenüber normal benehmen kann.

Ich weiß nicht wie er wieder drüber denkt, aber langsam sieht es so aus als würde er nicht mehr soo drunter leiden...jedoch schien es auch nicht so, als wenn er sich in jemand anderes verliebt hatte.

Was ich Zugebenehrmaßen auch nicht zugelassen hätte... denn langsam aber sicher spürte ich immer mehr die Eifersucht in mir hochsteigen, wenn er auch nur mit jemandem anderes sprach... . Niemand anderes sollte ihn so bewundern dürfen, als mir... . Ich weiß idiotisch, aber dafür konnte ich ja nichts.

Es kam einfach wieder hoch. Alles schien langsam wieder zu kommen.

Ob es nun alte Gefühle waren oder nicht, ich wusste eigentlich nur das ich unheimlich viel für diesen Jungen empfand.

Ich wartete kurz am Rand des Bürgersteiges, bis alle nahen Autos vorbei sind und überquerte dann die Straße.

Das Wetter hielt sich heute mal wieder in Grenzen, was seinen Statuswert meinerseits betraf. -Es war weder sonderlich warm, noch kalt... dabei wehte ein lauwarmer Wind, wenigstens war es trocken! Ich bevorzuge warmes Wetter wirklich... !

Die Hände etwas in meiner offenen Jacke vergrabend, setzte ich meinen Weg in Richtung des Parks fort.

Es waren die gewöhnlichen Leute vorhanden, die mich grüßten und kannten, egal wie alt sie waren.

Ich hatte mich daran gewöhnt und freute mich irgendwie auch jedes Mal darüber sie zu sehen. - Trotzdem plauderte ich ausnahmsweise Mal mit keinem, erwiderte die Begrüßungen nur und ging dann weiter.

Ich hatte immerhin noch etwas vor!

Ein kleines Grinsen stahl sich auf meine Lippen.

-Ja, ich war mal wieder dabei 'meinen' blonden Engel abzufangen.

Langsam hatte auch ich nämlich seine Ausgehzeiten gelernt und da es genau 15.40 Uhr war, konnte ich mir denken das ich ihn wie gewöhnlich auf der Straße auf der anderen Seite des Parks erwischte, da er Donnerstags nach der Schule immer noch mit ein seiner Band sich in so einer Art Café traf und schon besprochen wurde ob es etwas Wichtiges für die Probe, die genau um 19.00 Uhr anfing, anstand und so etwas halt.

Da sie ja alle weder in der selben Klasse -teilweise nicht einmal auf dieselbe Schule- gingen konnte das nicht so gut dort abgemacht werden.

Der Sänger hatte genau 6 Mal die Woche Probe... da fragte man sich schon wieso sie dieses extra Treffen hatten, aber da ging es ja wohl auch noch um anderes als die Band, sondern auch über persönliches und so etwas.

Was mir dabei mal aufgefallen war, dass diese kleine, junge Berühmtheit sehr gerne lästerte und das nicht nur über Lehrer oder so, sondern auch über gewisse Klassenkameraden oder manchmal auch weniger gute Freunde.

Hach ja, war es nicht echt schön, wenn eine einzige Person die Gedanken von einem für sich einnahm?

Sämtliche Haarsträhnen fielen mir ins Gesicht, als ich den Kopf über mich selbst schüttelte.

Lässig wurden sie wieder weggestrichen - sollte ich mir die Haare vielleicht etwas schneiden lassen?

Ich dachte ein paar Sekunden darüber nach und als mir dann ganz kurz wieder Yamato in den Sinn kam, wurde mir die Antwort sofort klar.

Nein, der andere würde mich umbringen - ganz sicher!

So oft, auch wenn wir das Wort Liebe immer schön vermeideten, beteuerte er wie vernarrt er in meine Wuschelfrisur war. Meistens warf er das auch einfach mal so in ein Gespräch was gar nichts mit Haaren oder mir zu tun hatte. Ich mochte es irgendwie.

Er redete eigentlich so nicht viel, ob jetzt die Sache mit dem lästern der Fall war oder nicht.

Es waren immer nur mehr kurze Sätze, leise gesprochen. So kannte ihn jeder und so wollten ihn wohl auch alle 'behalten'.

Ein Stummer Zuhörer, so war es eigentlich der Fall...

Aber ich sollte wirklich nicht so viel über ihn nachdenken... langsam aber sicher wurde das mehr als seltsam und eigen!

Es dauerte nicht lange, bis ich endlich das Ende des Parks erreicht hatte.

Schnell wurde Nocheinmahl etwas abgebogen und dann die gewünschte Straße zu überqueren.

Auf einer Seite noch der Park zu sehen und auf der anderen war am Rande des Bürgersteiges - nach außen - Leitplanken und etwas den darauffolgenden Abhang runter war der Strand.

Das tollste aber war ja, ich musste nur ein paar Schritte die etwas geschlungene Straße runter gehen, bis ich schon einen blonden Schopf entdeckte.

Ich sah selbst von hier aus, das er einerseits damit kämpfte sich irgendwie die langen Haare aus dem Gesicht fern zu halten und andererseits nestelte er irgendwie an seiner Jacke herum... Ein Bild für die Götter!

So vor mich her grinsend ging ich auf den anderen zu und erst als ich ein paar Meter nur noch von ihm entfernt war bemerkte er mich und sah auf.

Der Junge, der nun angehalten hatte und mir gegenüber stand sagte nichts, musste er aber auch nicht denn ich konnte seine Blicke gut genug deuten.

Wäre es jemand 'normales' da vor mir gewesen, dann hätte er wohl zu diesem Gesichtsausdruck noch ein "Als ob ich es gewusste hätte das ich dich hier so zufällig treffe!" Gesetzt, doch das blieb bei ihm weg.

"Na ja, darf ich dich nicht abholen?"

Yamato nickte. "Natürlich darfst du."

Trotz Wind und der leisen Stimme verstand ich es und musste wieder leicht grinsen.

Vielleicht war es noch keine Liebe, aber ich war ihm trotzdem verfallen.

Wieder folgte eine entnervte Bewegung um sich die Haare wegzustreichen und eine noch hektischere Bewegung um irgendwie den Reisverschluss der Jacke weiter hochzuziehen.

"Alles in Ordnung?"

Meine Frage wurde mit einem gegrummelten "Nicht mein Tag!" beantwortet und er ging neben mir weiter.

Es dauerte noch genau eine Minute, bis er es aufgab und sich etwas zu mir wandte, wobei er mal wieder nach oben sehen durfte.

Wieder wurde nichts gesagt, er sah mich einfach nur an.

"Spielst du heute extra stumm?"

"Wenn du nur gekommen bist um mich dumm anzumachen dann kannst du wieder weggehen!"

Immer das Gleiche mit ihm...tze tze... Trotz allen guten Vorteilen er benahm sich wirklich wie ein Mädchen was pausenlos schwanger war oder ihre Periode hatte. So benahmen sich dann nämlich meine Klassenkameradinnen... total zickig.

"Sei doch nicht gleich so bissig! Ich meine ja nur! Oder sehe ich so gut aus das du mich nur anstarren kannst und keinen Ton mehr herausbekommst?"

Unsere Blicke trafen sich genau.

Da! Wieder dieser Blick, gleich würde es wieder kommen, gleich...gleich...

"Diese Haare..."

Jetzt! Ich hatte es doch gewusst.

Ich wollte gar nicht wissen wie breit mein grinsen noch werden konnte.

"Ja ja ich weiß schon... . Du bist unverbesserlich Yamato Ishida! Immer denkst du nur an das eine!"

Ich sah förmlich wie er wieder etwas bessere Laune alleine dadurch bekam und den zweideutigen Satz nur mit einem kleinen Lächeln abtat.

Dann blieb es Ersteinmahl still.

Ich habe noch nie begriffen wieso wir so oft schwiegen, wenn wir zusammen waren und es dabei noch beide angenehm fanden.

Es schien uns beiden zu reichen alleine in der Nähe des jeweils anderen zu sein!

Und da ich nun einmal ich war, gebrauchte ich die Zeit dafür ihn mir mal wieder zu betrachten.

Ob ich es tat um mich weiter zu erinnern oder Gefühle wachzurufen oder einfach nur weil er mit verdammt gut gefiel, war ja eigentlich egal, auf jedenfall war es zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden!

Jede Einzelheit wurde wieder von mir seltsamen Gesellen auseinander genommen.

Vom Gesicht her sah er heute eigentlich so aus wie immer - total verspannt und entnervt von seinem Leben und der ganzen Welt.

So wie es aussah waren die Haare zu irgendeiner kleineren - noch männlicheren- Frisur zusammen gemacht gewesen, von dieser war jedoch wirklich nur noch ein kleiner Rest über.

Alles eigentlich gewöhnlich wie gesagt!

Das einzigste was dieses Mal nur nicht in das Bild des Alltags passte, waren seine Klamotten. Selbst auf diese achtete ich immer.

Das Viech da neben mir war nämlich eigentlich ein Fetischist für besonders enge Klamotten, was nicht nur die Mädchen immer total aus der Bahn warf!

Und jetzt stapfte er neben mit her mit einer Baggy , die wohl doch ziemlich weit unter der Hüfte er begann.

Nicht das es nicht gut aussah nur eben ungewohnt... ich wollte gar nicht erst daran denken was sich unter der Jacke da verbarg.

Wenn man mal von diesem - wenn auch kleinem - anderen Style absah, nämlich bestimmt etwas engeres und kurzes. Was auch wieder hieß das, man wohl wieder wunderbare Aussicht auf Anfang der Pants hatte und ein Stück des Rückens sowie den Bauch.

Eine kleine Sache die mir wirklich immer ein seltsames Gefühl bereitete.

Aber ich würde es schon noch zu sehen bekommen, denn ich hatte mich gerade entschieden ihn noch zu begleiten und dann auch zu hause bei ihm zu bleiben, bis er wieder wegmusste.

"Willst du nicht fragen ob du überhaupt darfst?"

Etwas aufgeschreckt sah ich ihm nun wieder ins Gesicht.

Himmel, der Junge kannte mich wirklich viel viel zu gut.

"Hast du was dagegen?"

"Ja!"

"Aber... ach komm das sagst du nur so."

"Stimmt!"

"Spinner!"

Ja ja, der Alltag halt. Selbst eine kleiner Wechsel der Kleidung und vielleicht dann doch etwas der Stimmung, konnte ihn nicht trüben... So wie immer halt und so liebte ich ihn.

Also den Tag jetzt natürlich... Ich sollte echt nicht mehr so viel denken denn ich...

"Autsch!" -- bin gegen einen Laternenpfahl gelaufen!

Während ich dabei war mir die Stirn zu halten und leise vor mich hin zu fluchen, oder auch wimmern, konnte ich dann doch ein leises Kichern neben mir wahrnehmen.

Nur langsam sah ich auf und zu Yamato.

Genau dieser sonst ach so ernste Typ, hatte sich eine Hand auf den Mund gepresst und versuchte irgendwie jeweiliges Grinsen, Kichern oder lachen irgendwie zurück zu halten.

Eigentlich hätte ich ja etwas dazu gesagt, das er mich auslachte, aber es sah einfach zu süß aus, so das ich einfach nichts raus bekam.

Es dauerte knappe 3 Minuten, in denen ich Yamato einfach nur ansah und mit nebenbei die Hand auf die Stirn legte, bis er sich wieder etwas ein bekam und sich verlegen auf die Unterlippe biss und weg sah.

"Gomen... Das sah aber...zu komisch aus."

Der Schmerz hatte etwas nachgelassen und ich konnte auch wieder richtig grinsen.

"Ach schon OK... weiter?" Beim Sprechen hatte ich eine Handbewegung in Richtung der anderen Straße gemacht und sah ihn erwartungsvoll an.

Yamato nickte leicht und ging ein paar Schritte vor, die ich schnell wieder aufholte.

Eine Weile gingen wir wieder schweigend nebeneinander her. Er schien diese Situation von eben schon wieder vergessen zu haben, im Gegenteil zu mir.

Auch wenn seine Hand im Weg gewesen war, so wie diese blauen Augen aufeinmal gestrahlt hatten, hatte es ihn wirklich mal etwas 'aufgeheitert' und 'erfreut'.

Also wenn das reichte um immer dieses Strahlen sehen zu können, würde ich ja die ganze Zeit über nur noch gegen etwas gegen laufen!

In den Himmel schauend, verschränkte ich die Arme hinter dem Kopf und und seufzte dann leise.

"Das solltest du echt öfter tun... so lachen oder so. Wirklich... das wirkt menschlicher und außerdem steht es dir!"

Ohne den Blick wieder runter zu lenken wusste ich das er mich nun wieder musterte.

"Das sagtest du schoneinmal... . Ich weiß... ."

Noch genau drei Sekunden und er würde wieder rot werden.

So von meinem etwas höher gelegenen Posten aus schielte ich nun doch etwas runter und tatsächlich hatte ich wieder recht gehabt.

"Ich weiß es auch... und ich kann es nur immer wieder sagen! Du solltest dich dran halten."

Den Rest des Weges blieben wir beide etwas stiller, nur ab und zu fragte jemand von uns beiden etwas unwichtigeres und wir hielten vor der Tür zu der Wohnung der Ishidas.

Gewohnter weise schob ich meine Schuhe im Flur etwas an den Rand und hing meine Jacke neben die von Yamato, welcher gerade seinen Traumkörper in Richtung Wohnzimmer schwang - ohne auf mich zu warten.

Wie ich vermutete hatte, bestand sein Oberteil wirklich aus viel weniger Stoff als die Hose und wie auch gewusst befand sich diese auch etwas zu tief für eine normale Hose.

Der Trend eben.

Schulter zuckend folgte ich Blondie und ließ mich auf die Couch sinken.

"Sag mal du Modell-Verschnitt! Findest du das nicht etwas kühl für diese Jahreszeit? Nicht das ich etwas dagegen hätte, aber... ."

Irgendwie verschwand mein grinsen ziemlich schnell wieder, als ich Yamatos ernstes Gesicht auf meinen Kommentar sah.

"W...was?" Es war kein strafender Blick, so wie wenn man auf einen Scherz hin böse war, eher etwas wirklich todernstes.

"Tai... ich will damit jetzt nicht wirklich wieder anfangen... aber, du... ich meine..."

Ich verstand sofort was er meinte und sah betreten zu Boden.

Es war wirklich immer das selbe. Ich ließ kein Fettnäpfchen aus.

Was er ansprach war wohl wieder diese Sache mit der Liebe, die wir so lange hatten verdrängen konnten.

Aber was sollte ich dazu noch sagen?

Ja, ich empfand ja so viel für ihn...schön und gut, aber wie weiter?

Liebte ich ihn wirklich und waren es vor allem die selben Gefühle wie früher? Oder neue?

Das war auch etwas was ich mich immer wieder fragte.

Aber jetzt mal ehrlich wo lag eigentlich mein Problem?

Früher war es mir klar gewesen, also das ich niemals einen Jungen lieben könnte, aber jetzt... . Und da war es doch auch dann ersteinmal egal ob es alte, neue oder sonstige Liebe war, oder nicht?!

Genau mit diesem Gedanken ging eine Unterhaltung zwischen uns beiden los, die wir beide schon kannten. Es war das Übliche halt, wir wussten beide nicht wie es weitergehen sollte.

Als er nach guten zehn Minuten wieder zu einem leicht verzweifeltem Einspruch ansetzen wollte, konnte ich einfach nicht mehr.

Was ich da genau tat, war mir selber nicht bewusst, aber im nächsten Moment hatte ich ihn wirklich zu mir gezogen und meine Lippen auf die seinen gelegt - und wenn nur damit er endlich leise war, denn Yamato war schon ziemlich laut geworden.

Ich fühlte wie sich der schmale Körper in meinem Arm wieder etwas mehr entspannte und schließlich sogar die Hand des Blonden in meinem Nacken.

Nach schier endlos langer Zeit löste er sich langsam von mir und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.

"Wieso hast du das getan?"

Ja, berechtigte Frage wieso?

"Ich weiß es nicht... . Aber, es ... es schien so richtig und... ."

Meine Umarmung verstärkte sich etwas und ich schloss die Augen.

Eines war klar, egal welche Gefühle, ich würde diesen Jungen, der auf mich gewartet und zu mir gehalten hatte und der dann so verletzt worden war, nicht mehr alleine lassen. Nie wieder!

"Was hast du empfunden?"

Yamato sollte nichts mehr fragen. Ich wollte jetzt einfach mal das es ruhig war... ich wollte nicht mehr weiter darüber nachdenken, es hatte eh nie etwas gebracht.

Vielleicht war es der Punkt das ich nicht antwortete, das Yamato es dabei beließ und es war auch nur besser so.

Ich hätte auch gar keine Antwort auf diese Frage gewusst!

Er sagte etwas, so leise das ich es nicht verstand und löste sich dann aus meiner Umarmung nur um mir den Rücken zu zudrehen und zu seufzen.

"Taichi, ich will nicht lügen, ich will dir nicht vorenthalten und ich flehe dich an... Wenn du etwas für mich empfindest, mehr als Freundschaft, so sage es mir doch bitte... . Denn ich liebe dich. Auch wenn du dich für anders als damals hältst, du bist der gleiche geblieben. Der Junge der mir das Wichtigste auf dieser Welt ist und ich will nichts mehr, als dich wieder an meiner Seite zu haben... Sonst schaffe ich es einfach nicht mehr... also bitte sag es mir doch!"

Vorsichtig trat ich etwas auf meinen Gegenüber zu und legte ihm eine Hand auf eine der schmalen Schultern.

"Ich weiß es immer noch nicht... da ist etwas was ich nicht erklären kann, etwas ganz tief in mir drin ... . Du weißt das ich es nicht genau weiß, ich sagte es schoneinmal... ."

Yamato legte seine eigene Hand auf die meine und seufzte leise, wiedereinmal etwas niedergeschlagen.

"Ja, natürlich weiß ich es, aber ich werde es wohl nie verstehen... !"

Was sollte ich dazu schon sagen? Wir beide waren gefangen... in unseren eigenen Gefühlen... in einem Kreis der nicht aufhörte nirgends unterbrochen war.

Es gab da nichts mehr zu zusagen.

"Am besten ich gehe doch wieder... bevor wir beide etwas sagen oder tun war wir bereuen würden... ." Damit drehte ich mich um und schnappte mir meine Jacke wieder.

"Wir sehen uns dann morgen."

Er unternahm nichts um mich aufzuhalten als ich Kurs auf die Tür nahm. Ich spürte das er sich nochnicht einmal gerührt hatte... vielleicht nichteinmal geblinzelt. So wie ich ihn kannte starrte er wie hypnotisiert irgendeinen ach so interessanten Punkt am Boden oder der Wand an.

Ich bekam unweigerlich ein schlechtes Gewissen, ließ meine Jacke zu Boden sinken und ging vorsichtig zurück zu meinem blonden Engelchen.

"Yama? Meinst du... meinst du wir kriegen das zwischen uns irgendwann wieder hin? Ich meine... ?"

"Wir...rennen immer aneinander vorbei... aufeinander zu und auf dem letzten Meter verfehlen wir uns ... ."

Als diese warme, leise Stimme erklang und dabei irgendwie traurig klang jagten einzelne Schauer meinen Rücken hinunter.

"Und wenn wir die Spur schmaler machen? Dann... dann können wir uns nicht mehr verfehlen?"

"Du meinst das wir unsere Gefühle gegenseitig doch etwas besser kenne sollten?"

Einerseits kannte er mich, wie schon oft gesagt, einfach zu gut, aber andererseits verdrehte er alles etwas... gab meinen Worten eine neue Bedeutung und entwickelte etwas sinnvolleres daraus... das Übliche halt, aber wie meinte er das genau?

"Aber...wie? Das ...schaffen wir nie... Und vielleicht verletzen wir uns dabei noch gegenseitig!"

"Ich kenne meine Gefühle... ich liebe dich... ."

Als ich diese verletzliche Gestalt, leicht zitternd vor mir stehen hatte, aus azurblauen Augen die so tief wie das Meer und so traurig waren angesehen wurde und er vorsichtig die letzten Meter überwandt und eine zierliche Hand nach meinem Gesicht ausstreckte , da packte mich etwas... und ich schlang meine Arme um Yamato und küsste ihn abermals sanft.

Da waren Gefühle für ihn... es war weder zu leugnen noch zu verstecken. Sie waren da und auch wenn sie noch so fremd und verwirrend wirkten... egal, das galt jetzt nicht mehr!

Ich fühlte wie er leicht seine Arme um meinen Hals schlang, den Kuss intensivierte... diese Körpersprache reichte um mir auszusagen war los war. Was er jetzt wollte und ich vielleicht auch... .