Disc: all rights to who had the idea of the matrix and of making this great movie!
Kapitel1
The writings on the wall
Sie liebte diese Atmosphäre. Gespannt saß sie jedes Mal da, genoss die Einsamkeit und den bisweilen sogar guten Film. Hier durfte sie nachdenken. Nachdenken, ohne gestört zu werden. Außer vielleicht von dem Typ mit der gelben Cap, auf der in blau die Buchstaben „S.E.R.V.I.C.E" prangten, und der alle halbe Stunde an die Scheibe klopfte. Es war schon fast so etwas wie ein Ritual, und sie lächelte jedes Mal ein weinig belustigt, wenn er wieder einmal den Laden mit den Popcorntüten hochhielt. Sie wollte ihn nicht missen. Und lehnte doch jedes Mal dankend ab. Das Popcorn war einfach abscheulich.
Der Weg vom Autokino nach Hause war jedes Mal schrecklich. Sie fuhr immer Sorgen entgegen. ‚Wie so viele andere auch' sagte sie sich jedes Mal- ohne das es tröstlich gewesen wäre. Tröstlich war nur der Gedanke an den Computer. Und ihren speziellen Freund. Aber beide begrüßten sie nicht an der Haustür; keiner von beiden saß beim Frühstück neben ihr; sie ließen sie allein und waren nie da, wenn sie Trost gebraucht hätte. Wie sollten sie das auch anstellen.
Und so lebte sie ihr Leben allein und einsam- nur die Stunden vor dem Computer halfen ihr, aufrecht zu bleiben. Und das machte sie so nachdenklich. Das trieb sie dazu, sich einmal im Monat ins Auto zu setzen und zu flüchten. Sie wollte nicht abhängig sein. Nicht abhängig von Maschinen.
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Wieder einmal war sie verzweifelt. Hatte sogar geweint. Der Film war keineswegs traurig gewesen, aber langweilig und hatte sie geradezu zum Nachdenken gezwungen. In letzter Zeit ging es ihr immer schlechter. Sie hatte verwirrende Alpträume und vor ihrem inneren Auge flimmerten fast ständig und überall Texte und Zeichen. Sie hasste den Gedanken, nur mit dem Computer -der Maschine- zu kommunizieren. Und wunderte sich über sich selbst, dass sie das ausgerechnet Morpheus, wie er sich nannte, schrieb. Morpheus, dessen Name so oft auf ihrem Bildschirm auftauchte. Er war immer und überall. Und er zeigte eine seltsame und beängstigende Reaktion auf ihre Nachricht...
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Sie wachte auf, weil ein Sonnenstrahl sich einen Weg durch den zugezogenen Vorhang gesucht hatte und sie durch die Lücke hindurch anstrahlte. Sie wollte gar nicht daran denken, wie lange sie geschlafen hatte, ob sie die Arbeit verpennt hatte oder ob Wochenende war. Sie hatte genug von Sorgen. Aber auch ein sorgenvoller Mensch muss gähnen. Und auch ein sorgenvoller Mensch blinzelt um wach zu werden. Aber weiß Gott nicht jeder Mensch bekommt eine Nachricht von Morpheus. „1:24 pm Morpheus" blinkte es ihr entgegen. Ein Blick auf die Uhr an der Zimmerwand sagte ihr, dass diese Nachricht sie schon vor 8 Stunden erreicht hatte. Da hatte sie vermutlich noch geschlafen. Und niemand hatte sie geweckt. Wer auch.
Aber es gab genaugenommen keine Nachricht. Selbst die Uhrzeit und der Name verschwanden plötzlich. Nur ein Balken blinkte einsam und unermüdlich. Und als sie noch einmal hinsah war auch er verschwunden. Zu müde um über dieses seltsame Verhalten Morpheus' oder auch nur ihres Computers lange nachzudenken machte sie sich auf den Weg. Ihr Chef würde toben.
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Es war der selbe Weg wie jeden Morgen. Im Winter war es dunkel, im Sommer stahlen sich um die für sie gewohnte Zeit schon die ersten Sonnenstrahlen über die Dächer und auf ihr Gesicht. Aber dies war nicht die gewohnte Zeit und die Läden hatten schon offen. Sie nahm die übliche Abkürzung durch einen Hinterhof und war froh, dem Trubel auf den Strassen zu entkommen.
Von weitem hörte man den Lärm der großen Strassen und auf ihrem Hinterhof roch es nach Motoröl und heißem Blech. Sie ging nicht schnell und zeigte keine Anzeichen von Unruhe: zu spät käme sie so oder so. Es war das gewohnte Bild und sie genoss es und nahm es war, ohne alles wirklich zu sehen: Die hohen Häuserfassaden, die nach Süden hin zur Strasse zeigten; die Katzen die sich bei ihrem Auftauchen scheu davonstahlen; der Geruch nach Gras und Erde, der von dem Stück Wiese zu ihrer Rechten kam; das Graffiti an der hohen Mauer zu ihrer Linken. Bei diesem Punkt angekommen meldete ihr Unterbewusstsein Einspruch. Sie gab dem Gefühl erst nach, als sie fast schon wieder auf der Strasse stand. Etwas stimmte hier nicht. Nur langsam drehte sie sich um und musterte den Hof. Das Graffiti. Es war das Graffiti. Und ein Kunstwerk, das sie noch nicht kannte. Die Mauer sah seit zwei Jahren gleich aus. Warum jetzt nicht mehr? Und noch dazu war das ‚Kunstwerk' ein höchst fragliches. Warum, bei Gott, sprühte jemand eine Uhrzeit an die Mauer? Sie sah auf die Uhr. Und noch dazu eine aktuelle...
10:14 am
Sie blinzelte gegen die Sonne und schüttelte den Kopf. Was interessierte sie das- sie hatte andere Dinge zu tun. Und gerade als sie sich umdrehen wollte, passierte etwas. Die Uhrzeit verschwand. Als würde sie sich in Pixel auflösen... Sie stutzte und hielt die Hand vor die Augen. Langsam wurde sie echt verrückt und sah Dingen, die es gar nicht...- aber da! Schon wieder!
Du hast aber lang geschlafen...
Sie blinzelte.
Ich wollte dich nicht wecken...
Vor ihren Augen leuchteten immer wieder neue Worte auf und verschwanden, just nachdem sie sie gelesen hatte.
Jetzt bist du ja wach
Was sollte das? Was war das für ein Trick? Hecktisch sah sie sich um, um dann wieder an die Mauer zu blicken. Die Buchstaben lösten sich auf, als würde die Mauer sie aufsaugen. Sie trat näher heran und legte die Hand auf die Oberfläche. Sie fühlte sich normal an. Hart und warm von der Sonne. Doch dann begann es in den Fingern zu kribbeln. Schnell zog sie die Hand weg.
Willst du mich treffen?
Sie ging ein paar Schritte zurück. Dieser Unsinn machte sie unsicher. Dieses Gefühl, dieses Kribbeln war beängstigend gewesen. Doch sie konnte nicht gehen.
Du musst mich einfach treffen.
Jetzt bekam sie wirklich Angst. Ein Spinner? Das beste wäre wohl, ihn zu ignorieren. Und doch gewann die Neugier Oberhand, als wieder die Buchstaben auftauchten.
Du hast die Frage. Ich kenne die Antwort.
Sie hatte nie jemandem davon erzählt. Doch. Morpheus.
Sie merkte, wie sie zu schwitzen begann. Die Sonne brannte auf einmal schrecklich heiß vom Himmel und bahnte sich einen Weg in ihren Kopf -blendete sie und lies sie sich die Hände vors Gesicht schlagen. Sie brauchte eine Weile, bis sie die Augen wieder öffnen konnte und sich langsam auf einem Stein niederließ.
„Wenn das stimmt... ich muss dich treffen...", flüsterte sie und starrte auf die Mauer.
Das freut mich.
Das war doch nicht normal... Er konnte sie hören? Das ungute Gefühl, beobachtet zu werden machte sich in ihr breit. „Du beobachtest mich...", es war mehr eine Feststellung als eine Frage und sie erwartete auch keine Antwort. Es erschien aber eine.
Nicht nur ich, und darin liegt die Schwierigkeit...
Ein weiteres ungutes Gefühl meldete sich, dass sie aber nicht beschreiben konnte. Sie wusste nicht, was es war. Angst? Panik? Verzweiflung? Sie war hin- und hergerissen zwischen dem Glauben an diese Computer-Mauer und dem Gefühl, verarscht zu werden. Und trotz allem verspürte sie Neugier. Ein letztes Mal erschien die Schrift.
Du musst mich nicht suchen... ich finde dich.
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Noch lange saß die junge schwarzhaarige Frau an der Straßenecke, dachte anscheinend über wichtige Dinge nach und sah dem Treiben auf der Strasse zu. Und sie zweifelte ehrlich an ihrem Verstand.
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hallo! Das ist meine erste ff und ich hoffe, sie findet leser, auch wenn es nicht viele andere stories in dieser sparte gibt. Ich würde mich riesig über reviews freuen- feedback ermuntert mich ungemein!
Was die fortsetzung angeht: ich denke, ich werde eine schreiben müssen, denn viel ist ja noch nicht passiert :o) aber das kann dauern und darum seht dieses chapter als prolog. In meinem kopf formen sich szenen und geschichten und ich muss nur die zeit finden, sie aufzuschreiben...
Wie gesagt: reviews helfen ungemein!!!
thx, fairchild
PS: hab ma meinen penN geändert ;o)
